Letzte Woche stand die UBS einmal mehr am Pranger. Im Bericht der Finma ĂŒber Devisenmanipulationen machte die Grossbank eine miserable Figur. Schon wieder, muss man sagen. Die Skandale des Instituts reihen sich zu einer schwarzen Chronik. 1996 stand der Finanzkonzern im Fokus der AffĂ€re um die nachrichtenlosen Vermögen, 2008 geriet er wegen unverantwortlicher GeschĂ€fte in Schieflage und musste vom Staat gerettet werden, 2011 platzte der Fall Adoboli, und seither jagen sich die Horrormeldungen: SchuldeingestĂ€ndnis in den USA, Libor-Manipulation, dubiose GeschĂ€fte noch und noch. Als Faustregel gilt mittlerweile: Wo in der Finanzwelt krumme Sachen laufen, ist die UBS vorne mit dabei.
An schönen Versprechungen, sich zu bessern, hat es nie gefehlt. Auch diesmal beeilte sich die UBS, die Schande wegzureden. Ob sie mehr als bloss dies beabsichtigte, wird man ihr erst nach ĂŒberzeugendem Tatbeweis glauben. Bis dahin muss sie damit leben, dass ihre GlaubwĂŒrdigkeit aufs Schwerste beschĂ€digt ist.
Der lesenswerte Bericht der Finma redet Klartext. Er gibt auch einen Eindruck vom Geist, der im 14köpfigen Handelsteam in Opfikon/ZĂŒrich und bei dessen Vorgesetzten herrschte. Klare interne Regeln wurden da ebenso selbstverstĂ€ndlich missachtet wie geltende Gesetze und Vorschriften. Warnungen von Revision und Whistleblowern hat das Management mehrfach in den Wind geschlagen. Es ist offensichtlich: Man wollte von den MissstĂ€nden nichts hören, mehr noch, man billigte sie. Und sie wurden fĂŒrstlich belohnt. Die fehlbaren HĂ€ndler erhielten Boni, die bis zum Siebenfachen ihres Grundgehalts betrugen.
Bankenkreise haben sich gegen strengere Regulierungen ihrer GeschĂ€fte mit politischer UnterstĂŒtzung von bĂŒrgerlicher Seite bisher meist erfolgreich gewehrt. Wenn sie so weitermachen, wird sich der Wind drehen und zu OrkanstĂ€rke anschwellen.
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