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Wollen wir die „Tagesschau“ opfern?

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Die Befürworter der No-Billag-Initiative behaupten, es gehe bei der Vorlage nicht um die Abschaffung des Fernsehens, sondern um die Abschaffung der Gebühren. Das ist eine der zurzeit grassierenden Propagandalügen. Wenn die SRG 75 Prozent der Einnahmen verliert, kann sie nicht sinnvoll weitermachen. Dann gibt es auch keine „Tagesschau“ mehr. Wer sagt, der freie Markt würde der SRG genug Geld zufliessen lassen, ist entweder wirklichkeitsfremd oder betreibt bewusst eine scheinheilige Kampagne.

Die Medien befinden sich in der Krise. Die Auflagen der Zeitungen sinken. Vor allem die Jungen sind nicht mehr bereit, für Informationen zu zahlen. Die Werbung wandert zu Google, Facebook und Twitter ab. Den Zeitungen fehlt das Geld; Redaktionen werden ausgedünnt. Es fehlen immer mehr die Mittel und die Zeit, um seriöse journalistische Arbeit zu leisten. Die sozialen Medien verbreiten Fake News und Desinformation. Hemmungslos werden Falschmeldungen in die Welt gesetzt. Die weltumspannenden IT-Konzerne bestimmen immer mehr, was wir zu lesen und zu sehen haben. Alternative Fakten werden zunehmend auch von seriösen Medien verbreitet. Es gibt immer weniger „Schleusenwärter“, „Gatekeepers“, die die Informationsspreu vom Informationsweizen trennen. PR verdrängt zunehmend den klassischen Journalismus. „Wir sind im Begriff, die Glaubwürdigkeit unserer Medien zu verspielen und damit die Essenz unserer Demokratie“, schreibt Stephan Russ-Mohl, Medienprofessor an der Universität Lugano, in seinem neuesten Buch. *)

Die Quote hat sie ohnehin

Gerade in einer Zeit, in der man nicht mehr weiss, was richtig oder gefälscht ist, wird es immer wichtiger, dass es eine Sendung wie die „Tagesschau“ gibt. Sie muss nicht nach Quoten lechzen und mit Sex-and-Crime-Berichten Publikum anziehen. Die Quote, ihr Stammpublikum, hat sie ohnehin. Und das sind viele Hunderttausend. Trotz Online-Angeboten und Gratismedien bleibt die Zuschauerzahl recht stabil.

Die Tagesschau ist ein Anker in der heutigen turbulenten Medienwelt. Da arbeitet eine professionelle, erfahrene Crew im besten Wissen und Gewissen und kämpft tagtäglich für eine anspruchsvolle, seriöse Berichterstattung. Damit hebt sich die Sendung von all dem Informationsmüll ab, der heute da und dort verbreitet wird.

Mehr Boulevard, mehr Verbrechen?

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Privaten möglichst viel Publikum brauchen, um Werbeeinnahmen zu generieren. Würde die Tagesschau dem freien Markt ausgesetzt, würde die Sendung ziemlich anders aussehen. Die Privaten in andern Ländern machen uns das vor: mehr Boulevard, mehr Unfälle und Verbrechen, mehr Human Touch, weniger Auslandsberichterstattung. Und: Wollen wir eine Tagesschau, die von Katzenfutter- oder Tampon-Reklame unterbrochen wird?

Eine der Stärken der Tagesschau ist es gerade, dass sie auch Themen aufgreift, die keine Strassenfeger sind, die aber zu einer seriösen, relevanten Berichterstattung gehören: Für den Krieg in Syrien interessiert sich kaum jemand mehr; Blut und Konflikte bringen keine Quoten. Im Gegenteil: da zappt man weiter. Also sprechen die Privaten nicht über Kriege und reden doch lieber über Prinz Harry und seine Meghan. Doch es gehört zu den Aufgaben einer seriösen Nachrichtensendung, dass sie auch über Konflikte berichtet. Wer die Welt verstehen will, soll möglichst umfassend informiert werden, auch wenn es teils unschöne Informationen sind.

Rücksichtnahme auf Minderheiten

Oder die Berichterstattung aus dem Bundeshaus: Die Privaten würden nicht über die oft langweiligen Parlamentsdebatten berichten; die bringen keine Quoten. Die Tagesschau tut es, weil sie den Auftrag und die Pflicht hat, über das politische Geschehen in unserem Land ausführlich zu berichten.

Die Privaten peilen vor allem die Bevölkerung in den Städten und den grossen Agglomerationen an. Dort wird mit Werbung Geld verdient. Die Randregionen, die Minderheiten interessieren die Privaten nicht. Die Tagesschau jedoch, und natürlich auch die Schwestersendungen „Schweiz aktuell“ und „10vor10“ berichten auch aus den hintersten Tälern. Rücksichtnahme auf Minderheiten gehört zur Schweiz und zur SRG. Die Privaten interessiert das nicht. Auch für die anderen Landesteile gibt es kaum privates Interesse. Die Tagesschau hingegen pflegt einen täglich intensiven Kontakt mit dem Fernsehen in Genf und Comano bei Lugano.

Die dauererregten Fernsehhasser

Aber natürlich wollen die Fernsehhasser, die sich im Zustand der Dauererregung befinden, solche Argumente gar nicht hören. Es ist unglaublich, welchen Unsinn unsere notorischen Besserwisser und Stammtisch-Schwätzer über das Fernsehen erzählen. Auch wenn ihnen jedes Basiswissen fehlt, schwingen sie sich zu selbsternannten Medienexperten auf. Auch Politiker gehören dazu.

Vor allem rechtsnationale Kreise benutzen die Medien immer wieder als Prügelknabe und hoffen, damit bei einem Teil der Bevölkerung Sympathien zu ernten. So schnattern sie denn von der „linken Tagesschau, die die Bevölkerung einer Gehirnwäsche unterzieht“. Fordert man sie auf, Belege für die Linkslastigkeit vorzulegen, herrscht plötzlich Stille im Wald.

„Linke Gehirnwäsche“

A propos „linke Tagesschau“. Die SVP, aus deren Kreise solche Kritik immer wieder zu hören ist, ist die stärkste Partei in der Schweiz. Wie konnte sie das nur werden? Offenbar hat die linke Gehirnwäsche der Tagesschau nicht funktioniert – oder eben: es gibt sie nicht.

„Links“ ist für viele einfach all das, was ihnen nicht in den Kram passt. Ich lud einmal einen der Fernseh-hassenden SVP-Nationalräte auf die Tagesschau-Redaktion ein. „Wollen sie mich manipulieren?“ sagte er. „Nein, wir wollen ihnen zeigen, wie wir arbeiten und wie wir funktionieren.“ Er ist nie gekommen. Fakten, die seine Meinung erschüttern könnten, will er gar nicht hören. So plaudert er denn weiter vom „linken Fernsehen“.

„Skandal, linkes Fernsehen, einseitige Berichterstattung“

Die Tagesschau hat die Aufgabe, Themen kontrovers zu behandeln. Und das tut sie peinlichst genau, denn die Redaktion weiss, dass sie im Glashaus sitzt. Spricht ein Linker, holt man sich die Reaktion eines Rechten ein – und umgekehrt. Spricht ein Arbeitgeber, holt man sich die Reaktion eines Arbeitnehmers ein – und umgekehrt.

Ich nahm einmal an einer Versammlung im Schweizer Mittelland teil. Ein wütender SVP-Kantonsrat attackierte mich: Gestern haben sie einen langen Bericht über die Medienkonferenz der SP gebracht: „Skandal, linkes Fernsehen, einseitige Berichterstattung.“ Ich fragte ihn, ob er wisse, dass die Tagesschau in der Woche zuvor einen langen Bericht über einen SVP-Parteitag gebracht hätte. „Nein, den habe ich nicht gesehen, da war ich beim Skilaufen.“ Gelächter im Saal.

Gut eingespieltes Team

Die Tagesschau produziert täglich fünf Sendungen und über 60 Minuten News – eine riesige Aufgabe. Da sind gut eingespielte Journalistinnen und Journalisten am Werk. Sie alle haben ein langes internes Ausbildungspensum hinter sich. Der Beruf verlangt viel Hintergrundwissen und enorme Flexibilität. Berichte werden manchmal täglich Dutzende Male der Aktualität angepasst. Selbst während den Sendungen werden noch neueste Informationen nachgeschoben. Verlangt wird Stressresistenz und gute Nerven. Die Redaktion verfügt über eine gute Mischung von sehr erfahrenen älteren und jüngeren Journalisten. Die Redaktionsmitglieder erhalten Informationen nicht nur von ihren Korrespondenten im In- und Ausland, sondern auch von den grossen Nachrichtenagenturen (SDA, Reuters, AP, afp, DPA, Bloomberg etc.) sowie den Fernsehagenturen (Reuters TV und APTN).

Dieser vielfältige Input erlaubt es der Redaktion, abzuwägen und sich ein ausgewogenes Bild zu den Ereignissen zu bilden. Man verfügt nicht nur über eine Quelle, sondern über mehrere. Ferner steht ein professionell geführtes riesiges Archiv zur Verfügung. Die Kontrollmechanismen sind fein abgestimmt. Jeder Text wird – bevor er auf Sendung geht – sowohl von einem Vize-Produzenten als auch von einem Chefproduzenten bis aufs letzte Detail geprüft und abgenommen.

Glaubwürdig, quaitativ hochstehend

Folge davon ist, dass kaum Fehler passieren. Natürlich werden auch gegen die Tagesschau, wie gegen alle Sendungen, Beanstandungen von Zuschauern beim Ombudsmann und der Unabhängigen Beschwerdeinstanz UBI eingereicht. Pro Jahr sind es 10 bis 20 Zuschauerinnen und Zuschauer, die beim Ombudsmann vorstellig werden – ein sehr tiefer Wert. Von diesen 10 bis 20 werden im Durchschnitt 0 bis 2 teilweise oder ganz gutgeheissen. In den letzten sechs Jahren gelangten nur zwei Beanstandungen an die höhere Instanz, an die UBI; beide wurden abgelehnt. In Anbetracht des riesigen Outputs der Tagesschau, sind das hervorragende Werte.

Die Tagesschau geniesst deshalb einen ausgezeichneten Ruf. Eine Studie des „Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft“ (fög) setzt die Tagesschau neben dem „Echo der Zeit“ an die Spitze der glaubwürdigen und qualitativ hochstehenden Sendungen.

Wollen wir das alles preisgeben und die Tagesschau als Spielball dem freien Markt überlassen?

Diktat von Milliardären und Oligarchen?

Fernsehen machen kostet Geld. Natürlich stehen hinter den Privaten, die Fernsehen machen oder machen wollen, Interessengruppen – welcher Art diese auch immer sind. Sicher ist nur, es sind Interessengruppen, die Geld haben. Und sie wollen sicher nicht, dass etwas gegen ihre Interessen gesendet wird. Wollen wir also eine Tagesschau einer Interessengruppe ausliefern? Wollen wir von Milliardären und Oligarchen diktiert bekommen, wie die Welt aussieht? Eine unabhängige Berichterstattung wäre damit höchst gefährdet.

Gerade in einer Zeit, in der die Zeitungen, vor allem auch die einst führenden Leitmedien, einen schleichenden Qualitäts- und Imageverlust erleiden und teils ideologisiert werden, ist eine sachliche Fernsehinformation, wie sie die Tagesschau bietet, wichtig – auch für die Demokratie.

Politische, wirtschaftliche und kulturelle Informationen sind ein allzu kostbares Gut, um sie privaten Anbietern mit einer ideologischen Mission zu überlassen – oder Leuten, die nur an den Profit denken.

                                                    ***

Der Autor dieses Berichts arbeitete 37 Jahre für das Schweizer Fernsehen. Er war Korrespondent, Auslandchef und über fünf Jahre lang Tagesschau-Chef.

*) Stephan Russ-Mohl: Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde.  Herbert von Halem-Verlag, Köln 2017.

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Desinformationen durchschaut!

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Der berechtigte Ruf in der Öffentlichkeit nach mehr Transparenz in den Dunkelkammern der Klimaleugner, Steueroptimierer, Politikverwedler und Bankgeheimnisfans wird lauter und lauter. Die diesen Trend immer noch bekämpfen, stehen langfristig auf verlorenem Posten.

Die These, wonach im IT-Zeitalter gezielte Desinformation, unehrliche PR-Aktivität, „legale“ Steuerhinterziehung, geschützte Bank-Geheimnisse und verweigerte politische Informationen früher oder später an die Öffentlichkeit gezerrt würden - dank koordiniertem Investigationsjournalismus und/oder computergestützten Daten- (Lecks) - bestätigt sich in immer rasanterem Tempo.

Gezielte Desinformation der Erdölriesen

Nicht erst seit US-Präsident Trump die dunklen, reaktionären Kräfte lobt, die gemeinhin als Klimaleugner bezeichnet werden, fühlen jene sich wieder obenauf im Land der unbegrenzten (Desinformations-) Möglichkeiten. Für sie ist die Nutzung fossiler Brennstoffe die Speerspitze des Kampfes „America first!“ ihres geschätzten Präsidenten. Abertausende von Wissenschaftlern weltweit, die vor den Folgen des Klimawandels seit Jahrzehnten warnen (und die sich in ihren Prognosen Jahr für Jahr bestätigter sehen), werden von den Lobbys und republikanischen Politikern in Washington lächerlich, Präsident Obamas Regulierungen gar rückgängig gemacht.

Doch inzwischen ist bekannt geworden, dass die Erdölgiganten wie Exxon Mobile, Chevron, Royal Dutch Shell etc. Milliarden von Dollar in politische Desinformationskampagnen pumpen. „Global Climat Coalition“ heisst deren Gegenorganisation zur internationalen IPCC. Eigens gegründete Thinktanks und pseudowissenschaftliche Publikationen sollen in der verunsicherten Bevölkerung Fakten bekämpfen und Zweifel verkaufen.

Unterstützt werden sie von Milliardär Murdochs «Wall Street Journal» und dem TV-Sender Fox News, die nicht nur für die Tea Party-Anhänger die einzigen Quellen der Wahrheit darstellen. Auch die legendären Koch-Brüder-Milliardäre (Eigentümer des fossilen Koch-Imperiums, geschätztes Vermögen 100 Milliarden Dollar) sollen in den letzten vier Jahren 400 Millionen Dollar in klimaskeptische Propaganda investiert haben («Die Zeit»).

Mobilisierung von Gegenkräften

Trotz dieser üblen Verschleierungskampagnen steigt weltweit das Wissen um die Klimaerwärmung. Regelmässig vermelden die Medien riesige Waldbrände in Kalifornien, diesmal wurden 3500 Häuser in der Region Santa Rosa zerstört. Neue Bücher informieren die Welt über die Auswirkungen des Fracking-Booms in den USA mit verheerenden Folgen für Tiere, Pflanzen und Menschen. Die Dürre treibt die Bauern in Mittel- und Süditalien zur Verzweiflung, in Portugal herrschte 2017 wochenlang Waldbrand-Inferno. Bei uns in der Schweiz rüttelt der Bergsturz von Bondo die Bevölkerung auf. Auch das Schmelzen des Permafrosts in den Alpen ist in aller Munde.

Immer deutlicher organisieren sich Gegenkräfte weltweit, als Gegenpol zu diesen Desinformationskampagnen. Die Bevölkerung soll endlich wissen, wer dahinter steckt und welches die wahren Absichten dieser Fake-News-Absender sind.

Automatischer Informationsaustausch (AIA)

Ab dem zweiten Halbjahr 2018 wird auch die Schweiz relevante Daten an zuständige ausländische Steuerbehörden vermelden, respektive von diesen ihrerseits entsprechend informiert werden. Der automatische Informationsaustausch ist ein von der OECD entwickelter, weltweit greifender Standard, der zum Ziel hat, die Steuertransparenz zu erhöhen. Es ist ein beachtlicher Etappensieg auch gegen das Kavaliersdelikt Steuerhinterziehung und hat in der Schweiz 2017 zu einer Flut von Selbstanzeigen geführt.

Ins gleiche Kapitel gehört ein Grundsatzurteil des Bundesgerichts aus dem Frühling 2017. Vor dem Hintergrund eines Steuerstreits zwischen Frankreich und der Schweiz hat es entschieden, dass die Schweiz relevante Daten eines UBS-Kunden auszuliefern hat. Noch der vorangegangene Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts hatte dies abgelehnt mit der Begründung, dass sich das Ansuchen Frankreichs auf gestohlene Bankdaten stütze.

Transparenz-Verweigerung des Ständerats

Nicht zum ersten Mal löst das Verhalten des Ständerats Kopfschütteln aus. Was ist falsch an der Forderung im 21. Jahrhundert, dass Volk und Wählerschaft wissen möchten, wer im Rat wie abstimmte – ein transparentes System, das im Nationalrat seit zehn Jahren funktioniert? Der Ständerat hat eine parlamentarische Initiative seiner eigenen Staatspolitischen Kommission versenkt.

So sollen die relevanten Daten weiterhin und auf ewig das Geheimnis des Ständeratscomputers bleiben. Die Begründungen dieses Verhaltens waren zum Teil abstrus. Die Bürger könnten ja von der Tribüne aus den Verhandlungen und Abstimmungen folgen, meinten einige. 

Geheim- statt Transparenzpolitik in Bern

Eine stichwortartige Aufzählung intransparenten Verhaltens im Bundeshaus ergibt eine betrübliche Anzahl fragwürdiger Beispiele. So will der Bundesrat weiterhin Aufträge im öffentlichen Beschaffungswesen geheim behalten. Das Vertrauen der Anbieter soll damit geschützt werden – eine Umkehrlogik der besonderen Art, eine eigentliche Aushebelung des Öffentlichkeitsprinzips. Wie hoch steht denn das Vertrauen der Bevölkerung in dieses System zur Diskussion? 

Eine Transparenz-Offensive der Staatspolitischen Kommission im Nationalrat wurde im Dezember 2017 bachabgeschickt. Weiterhin sollen die Ratsmitglieder im Register der Interessenbindungen nicht offenlegen müssen, wer ihr Arbeitgeber ist. Auch der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte beschwerte sich: Das Transparenzziel würde ins Gegenteil verkehrt, liess er den Bundesrat wissen. Grund seiner Intervention waren das Beschaffungsrecht (siehe oben), ÖV-Vorlage, Nachrichtendienstgesetz, Lebensmittelgesetz. Lobsiger monierte, damit werde auf intransparentem Weg die Transparenz ausgehöhlt (NZZ).

Dass der Bundesrat auch im Jahr 2018 nichts wissen will von der Offenlegung der „geheimen“ Finanzierung unserer politischen Parteien, Abstimmungs- und Wahlpropaganda ist bedauerlich. Dass er dies damit begründet, die Forderung der pendenten Transparenzinitiative wäre nicht vereinbar mit unserem politischen System, diese Argumentation allerdings ist nur noch peinlich.

Denkfehler des Zürcher Polizeivorstands

Zum Schluss dieser Transparenz-Kolumne sei noch Richard Wolff zitiert, der Polizeivorstand der Stadt Zürich. Bei Straftätern will er künftig keine Nationalitäten mehr nennen, da dies Vorurteile in der Gesellschaft und damit dieser Gesellschaft selbst schaden könnte. In der «NZZ am Sonntag» mokiert man sich: Die Polizei wird irgendwann nur noch Communiqués verschicken, in denen es heisst: «In Zürich ist etwas passiert.“ Kommentar überflüssig.

Die Transparenz-Forderung ist einer der wichtigen Treiber des 21. Jahrhunderts. Das Volk – der Souverän – möchte endlich mehr darüber wissen, was ihm von Politik und Wirtschaft verheimlicht wird.

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TROUVAILLES

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“The New York Times”: “This Is Peak Olympics” by Stuart A. Thompson & Jessia Ma

“The New York Times”: “A United Korean Flag Can’t Hide Deep Divisions” by Deborah Acosta, Margaret Cheatham Williams & Alexandra Garcia

“The New York Times”: “As West Fears the Growth of Autocrats, Hungary Shows What’s Possible” by Patrick Kingsley

“The New York Times”: “It’s Time for Mahmoud Abbas to Go” by Roger Cohen

“The New York Times”: “Living Abroad Taught Me to Love America” by Janine di Giovanni

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“The New York Times Magazine”: “When You’re a Digital Nomad, the World Is Your Office” by Kyle Chayka

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: The White Darkness” by David Grann

“The New Yorker”: “Annals of Technology: Why Paper Jams Persist” by Joshua Rothman

“The New Yorker”: “State of the Resistance” by Jelani  Cobb

“New York Magazine”: “An Updated Guide to the Culture of Intoxicants” by Lauren Levin

“New York Magazine”: “Fashion Has an Image Problem” by Stella Bugbee

“New York Magazine”: “The Other Women’s March on Washington” by Rebecca Traister

“The New York Review of Books”: “Toughing It Out in Cairo” by Jasmine El Rashidi

“The New York Review of Books”: “Facebook’s Fake News Fix” by Sue Halpern

“The Atlantic”: “China Loves Trump” by Benjamin Carlson

“The Atlantic”: “The Real Bias at the FBI” by David A. Graham

“The Atlantic”: “The Man Who Saw Inside Himself” by Mark Bowden

“The Atlantic”: “Who Murdered Malta’s Most Famous Journalist?” by Rachel Donadio

“The Guardian”: “’The training stays with you’: the elite Mexican soldiers recruited by the cartels” by Falko Ernst

“The Guardian”: “My romantic holiday’: the good, the bad and the calamitous”

“The Observer”: “The Observer view on the future of space travel” (Editorial)

“Politico”: “The Coming Wars” by Bruno Maçães

“Politico Magazine”: “The Secret to Henry Kissinger’s Success” by Niall Ferguson

“Outside”: “How to Survive 75 Hours Alone in the Ocean” by Alex Hutchinson

“Outside”: “The Lost Art of Growing Old” by Bill Donahue

“Atavist”: “Losing Conner’s Mind” by Amitha Kalainchandran

“Wired”: “It’s the (Democracy-Poisoning) Golden Age of Free Speech” by Zeynep Tufekci

..........Kalenderwoche 5...........

“The Washington Post”: “Trump calls for unity, pushes GOP agenda in State of the Union speech” by Karen Tumulty & Philip Rucker

“The Washington Post”: “A Misleading State of the Union” by The Editorial Board

“The Washington Post”: “Fact checking the 2018 State of the Union speech” by Glen Kessler, Salvador Rizzo & Meg Kelly

“The Washington Post”: “Democrats to Trump: not good enough” by David Weigel

“The Washington Post”: “Hillary Clinton’s fatal flaw” by Christine Emba, Ruth Marcus & Alyssa Rosenberg

“The New York Times”: “Trump Can See an Improved Economy, but Not Himself” by Peter Baker

“The New York Times”: “What President Trump Doesn’t Get about the State of the Union” by The Editorial Board

“The New York Times”: “Trump’s Volk und Vaterland” by Roger Cohen

“The New York Times”: “The 426 People, Places and Things Donald Trump  Has Insulted on Twitter: A Complete List” by Jasmine C. Lee & Kevin Quealy

“The New York Times”: “Haiti: The Heroes of Burial Road” by Catherine Porter & Daniel Berehulak (photos and video)

“The New York Times”: “Running Dry in Cape Town” by Dianne Kane

The New York Times”: “A Dangerous Course Israel Should Avoid” by Danny Yatom & Ammon Reshef

“The New York Times Magazine”: “The Olympics Issue: The Frist African Team to Compete in Bobsled” as told by Jaime Low & Benjamin Lowy (photos)

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“The New Yorker”: “The Trippy, High-Speed World of Drone Racing” by Ian Frazier

“The New York Review of Books”: “Art in Free Fall” by David Salle

“The New York Review of Books”: “The Great British Empire Debate” by Kenan Malik

“The New York Review of Books”: “The Worst of the Worst” by Michael Tomasky

“The Guardian”: “Bitcoin and cryptocurrencies – what digital money really means for our future” by Alex Hern

“The Guardian”: “The bureaucracy of evil: how Isis ran a city” by Gaith Abdul-Ahad

The Guardian”: “How the people of Mosul subverted Isis’ ‘apartheid’” by Gaith Abdul-Ahad

“The Guardian”: “’His death kills me each day’ – Mosul residents return home – to what?” by Mona Mahmood

“The Guardian”: “How the Mafias infiltrated Italy’s asylum system” by Barbie Latza Nadeau

“The Guardian”: “Robots will take our jobs. We’d better plan now, before it’s too late” by Larry Elliott

“The Observer”: “The search for the perfect painkiller” by Nic Fleming

“The Independent”: “Can vodou succeed where Western medicine fails?” by Julia Buckely

 “The Independent”: “Inside Afrin, the true victims of Turkey’s invasion of northern Syria are revealed” by Robert Fisk

“The Independent”: “Fake news: How going viral feeds the murky monster of truth” by David Barnett

“London Review of Books”: “Useful Only for Scrap Paper: Michelangelo’s Drawings” by Charles Hope

“Rolling Stone”: “How the GOP Rigs Elections” by Ari Berman

“National Geographic”: “They are watching you – and everything else on the planet” by Robert Draper

..........Kalenderwoche 4..............

“The New York Times”: “Tiny, Wealthy Qatar Goes Its Own Way, and Pays for It” by Declan Walsh & Tomas Munita

“The New York Times”: “To Rid the Taj Mahal of its Grime, India Prescribes a Mud Bath” by Kai Schultz

“The New York Times”: “The Follower Factory” by Nicholas Confessore, Gabriel J.X. Dance, Richard Harris & Mark Hansen

“The New York Times”: “Why Is Hollywood so Liberal?” by Neil Gross

“The New York Times”: “More than 160 Women say, Larry Nassar sexually abused them. Here are his accusers in their own words” by Carla Correa & Meghan Louttit

“The New York Times”: “Is There Something Wrong with Democracy?” by Max Fisher & Amanda Taub

“The New York Times”: “Fighting Climate Change? We’re Not Even Landing a Punch” by Eduardo Porter

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“The New Yorker”: “Onward and Upward with the Arts: Using Comedy to Strengthen Nigeria’s Democracy” by Adrian Chen

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“The New York Review of Books”: “The Bitter Secret of ‘Wormwood’” by Tamsin Shaw

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The Washington Post”: “’I sit here and people just start to talk: How Michael Wolff wrote ‘Fire and Fury’” by Jonathan Capehart

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“The Washington Post”: “Welcome to the golden age of conservative magazines” by T.A. Frank

“The Guardian”: “’Never get high on your own supply - why social media bosses don’t use social media” by Alex Hern

“The Guardian”: “The kill chain: inside the unit that tracks targets for US drone wars” by Roy Wenzel

“The Guardian”: “We will get him’: the long hunt for Isis leader Abu Bakr al-Baghdadi” by Martin Chulov

“The Guardian”: “Young Tunisians know 2011 changed nothing: the revolution goes on” by Ghassen Ben Khelifa & Hamza Hamouchene

“The Guardian”: “The Long Read: How a new technology is changing the lives of people who cannot speak” by Jordan Kisner

“The Guardian”: “Satellite Eye on Earth. November and December 2017 – in pictures”

“The Observer”: “Dazzled by Detroit: how Motown got its groove back” by Aaron Millar

“The Atlantic”: “Can the Earth Feed 10 Billion People?” by Charles C. Mann

..........Kalenderwoche 3..........

“The Guardian”: “The Trump test: are you fit to be US president?” by Anna Livsey

“The Guardian”: “’Is whistleblowing worth prison or a life in exile?’: Edward Snowden talks to Daniel Ellsberg” by Ewen MacAskill, Edward Snowden & Daniel Ellsberg

“The Guardian”: “Aden in the spotlight: war-torn city tries to dust itself off” by Phil Hoad

“The Guardian”: “Assault is not a feeling. The Aziz Ansari story shows why language matters” by Tiffany Wright

“The Guardian”: “Mythconceptions – 10 things from history everybody gets wrong” by Rebecca Rideal

“The Guardian”: “Trapped in Yemen: one man’s astonishing fight to get home to America” by Dave Eggers

“The Guardian”: “The Promise: One year after a county flipped for Trump, support has been lost – but isn’t gone” by Tom McCarthy

“The Guardian”: “Beyond the wire: the refugees of Manus Island”

“The Guardian”: “Post work. The radical idea of a world without jobs” by Andy Beckett

“The Guardian”: “Melania Trump: Seldom seen, rarely heard” by Lucia Graves

“The Observer”: “Zadie Smith: ‘I have a very messy and chaotic mind”

“The Observer”: “Anger that drove the Arab spring is flaring again” by Emma Grahm-Harrison

“London Review of Books”: “The Spanish Flu: The Untreatable” by Gavin Francis

“The Atlantic”: “Science Is Giving the Pro-Life Movement a Boost” by Emma Green

“The Washington Post”: “Mr. President, stop attacking the press” by John McCain

“The Washington Post”: “The coldest village on earth” by Eli Rosenberg

“The Washington Post”: “Is Trump’s doctor okay?” by Dana Milbank

“The Washington Post”: “What 7 Post photographers discovered after having 102 conversations with people in all 50 states plus D.C.” by Karly Domb Sadof,  Mary Anne Golon & Wendy Galieta

“The Washington Post”: “Book review: American democracy is on a break: welcome to ‘Trumpocracy’”by Carlos Lozada

“The Washington Post”: “What Unites Us?” by Ann Gerhart

“The New York Times”: “Letters: ‘Vison, Chutzpah and Some Testosterone’”

“The New York Times”: “What We Can Learn from S-Hole Countries” by Nicholas Kristof

“The New York Times”: “The 747 Had a Great Run. But Farewell Doesn’t Mean the End” by Zach Wichter & Dustin Chamber (photographs)

“The New York Times Magazine”: “Beyond the Bitcoin Bubble” by Steven Johnson

“The New York Times Magazine”: “I Used to Insist I Didn’t Get Angry. Not Anymore – On Female Rage” by Leslie Jamison

“The New York Times”: “Keep Our Mountains Free. And Dangerous” by Francis Sanzaro

“The New York Times”: “How the Other Half Lives in Iran” by Shahram Khosravi

“The New Yorker”: “World War Three, by Mistake” by Eric Schlosser

“The New Yorker”: “Dept. of Foreign Policy: How the U.S. Is Making the War in Yemen Worse” by Nicolas Niarchos

“The New Yorker”: “Letter from Calabria: The Woman Who Took on the Mafia” by Alex Perry

“The New York Review of Books”: “The Nuclear Worrier” by Thomas Powers

“Rolling Stone”: “Death of the American Trucker” by Tim Dickinson

..........Kalenderwoche 3...........

“The Guardian”: “India has 600 million young people – and they’re set to change our world” by Ian Jack

“The Guardian”: “Super Wealth: When will we see the world’s first trillionaire?” by Tom Campbell

“The Guardian”: “We laugh at Russian propaganda, but Hollywood history is just as fake” by Simon Jenknis

“The Guardian”: “California in revolt: how the progressive state plans to foil the Trump by Sam Levin

“The Guardian”: “Victor Orban’s reckless football obsession” by David Goldblatt & Daniel Nolan

“The Observer”: “’Peter Preston believed that journalism should try to make the world a better place’” by Roger Alton

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: “When Deportation Is a Death Sentence” by Sarah Stillman

“The New Yorker”: “Modern Times: The Psychology of Inequality” by Elizabeth Kolbert

“New York Magazine”: “Maria’s Bodies” by Mattathias Schwartz (story) & Matt Black (photographs)

“New York Magazine”: “’The World’s Biggest Terrorist Has a Pikachu Bedspread” by Kerry Howley (story) & Mike McQuade (illustration)

“The New York Review of Books”: “Homeless in Gaza” by Sarah Helms

“The New York Review of Books”: “Bitcoin Mania” by Sue Halpern

“FiveBooks”: “The Best Nature Writing of 2017” by Charles Foster

“Outside”: “Red Daw in in Lapland” by David Wolman

“Smithsonian.com”: “The Extraordinary Life of Nikola Tesla” by Richard Gunderman

“ProPublica”: “Trashed: Inside the Deadly World of Private Garbage Collection” by Kiera Feldman

“Literary Hub: “The Largest Leak in History” by Jeffrey Himmelman

“Mosaic”: “Something in the Water” by Joshua Sokol

“Verso”: “The Communist hypothesis” by Alain Badiou & Laurent Joffrin

“War on the Rocks”: “How to Organize a Military Coup” by Danny Orbach

“the PARIS REVIEW”: “Jack Kerouac, The Art of Fiction No. 41” interviewed by Ted Berriogan

“The New York Times”: “In My Chronic Illness, I Found a Deeper Meaning” by Elliot Kukla

“The New York Times”: “Where Women Can Make Movies? The Middle East” by Nana Asfour

“The New York Times Magazine”: “Learning How to Fool Our Algorithmic Spies” by John Herman

“The New York Times”: “Mr. Amazon Steps Out” by Nick Wingfield & Nellie Bowles

“The New York Times”: “Donald Trump Flushes Away America’s Reputation” by the Editorial Board

“The New York Times”: “How Democracies Perish” by David Brooks

“The New York Times”: “52 Places to Go to in 2018”

“The New York Times Magazine”: “The Mystery of the Exiled Billionaire Whistle-Blower” by Lauren Hilgers

“The Washington Post”: “Being a mother in Hawaii during 38 minutes of nuclear fear” by Allison Wallis

..........Kalenderwoche 2..........

“HuffPost”: “The Wildest Moments from ‘Fire and Fury’, the Trump book everyone is talking about” by Marina Fang, Sara Boboltz & Chris D’Angelo

“New York Magazine”: “Donald Trump Didn’t Want to Be President” by Michael Wolff & Jeffrey Smith (illustrations)

“The New York Times”: “Michael Wolff, From Local Media Scourge to National Newsmaker” by Michael S. Grynbaum

“The New York Times”: “Everyone in Trumpworld Knows He’s an Idiot” by Michelle Goldberg

“The New York Times”: “Why Iran Is Protesting” by Amir Ahmadi Arian

“The New York Times”: “A Chinese Empire Reborn” by Edward Wong

“The New York Times”: “If No One Owns the Moon, Can Anyone Make Money Up There?” by Kenneth Chang

“The New York Times Magazine”: “This Cat Sensed Death: What If Computers Could, Too?” by Siddhartha Mukherjee

“The New York Times Magazine”: “The Case for the Subway” by Jonathan Mahler

The New Yorker”: “Letter from California: Can Hollywood Change Its Ways” by Dana Goodyear

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: Making China Great Again” by Evan Osnos

“The New Yorker”: “Personal History: My Father’s Body, At Rest, and in Motion” by Siddhartha Mukherjee

“The New York Review of Books”: “This Land Is Our Land” by Raja Shehadeh

“The New York Review of Books”: “Damage Bigly” by James Mann

“The New York Review of Books”: “Murderous Majorities” by Mukul Kesavan

“The New York Review of Books”: “God’s Oppressed Children” by Pankaj Mishra

“The Washington Post”: “Dave Barry’s Year in Review: Russia Mania, covfefe, and the Category 5 weirdness of 2017” by Dave Barry

“The Washington Post”: “Winner and losers from 2017, the year in politics” by Aaron Blake

“The Washington Post”: “A once trendy Rio slum is now ‘at war’” by Anthony Faiola & Anna Jean Keiser

“The Intercept”: “The Biggest Secret: My Life as a New York Times Reporter in the Shadow of the War on Terror” by James Risen

“The Intercept”: “All the New Unfit to Print: James Risen on his Battles with Bush, Obama, and the New York Times” by James Risen

“The Guardian”: “Where to go on holiday in 2018 – the hotlist”

“The Guardian”: “2018 in books – a literary calendar”

“The Independent”: “The Middle East in 2018” by Patrick Cockburn

“Huffpost”; “What I Learned from Reading all the Media Safaris into ‘Trump country’ I Could Handle before Wanting to Die” by Ashley Feinberg

“Wired”: “Inside China’s Vast Experiment in Social Ranking” by Mara Hvistendahl

“Dawn”: “Who Killed Benazir Bhutto?” by Ziad Zafar

“History Today”: “The Sultan and the Sultan” by William Armstrong

“Lawfare”: “Avengers in Wrath: Moral Agency and Trauma Prevention for Remote Warriors” by Dave Blair

“The Atlantic”: “What Putin Really Wants” by Julia Joffe

..........Kalenderwoche 1...........

“The New York Times”: “How to Be Happier, Safer, Healthier and Smarter in 2018” by Tim Herrera

“The New York Times”: “In Tangled War in Afghanistan, a Thin Line of Defense against ISIS” by Mujib Mashal

“The New York Times”: “Editors Speak: A Reading List 2017” by David Leonhardt

“The New York Times”: “The Year in Climate”

“The New York Times”: “Trump Veers Away from 70 Years of U.S. Foreign Policy” by Mark Landler

“The New York Times”: “Iran’s and Saudi’s Latest Power Struggle: Expanding Rights for Women” by Anne Barnard & Thomas Erdbrink

“The New York Times”: “At His Own Wake, Celebrating Life, and the Gift of Death” by Leslye Davis

“The New York Times”: “An Israel of Pride and Shame” by Roger Cohen

“The Washington Post”: “10 ways tech will shape your life in 2018, for better and worse” by George F. Fowler

“The Washington Post”: “A Second Revolution in Iran? Not yet” by Maziar Bahari

“The Washington Post”: “To beat Trump, you have to learn to think like his supporters” by Andres Miguel Rondon

“The Guardian”: “Trump’s progress report: his impact so far and what to watch for next year” by David Smith

“The Guardian”: “How I became Christian again: the long journey to find my faith once more” by Bryan Mealer

“The Observer”: “Laughing parrots, backflipping robots and savior viruses: Science stories of 2017”

The Independent”: “Twenty extraordinary women who changed the world in 2017” by Harriet Marsden

“Literary Review”: “Gorbachev: The Last Comrade” by Robert Service

“Verso”: “The Communist hypothesis” by Alain Badiou & Laurent Joffrin

“Emergency Physicians Monthly”: “How One Las Vegas ED Saved Hundreds of Lives After the Worst Mass Shooting in U.S. History” by Kevin Menes MD, Judith Tintinally MD, Ms & Logan Plaster

“American Affairs”: “The New Class War” by Michael Lind

“Atlas Obscura”: “To be a bee” by Natasha Frost

“History Today”: “Murder at the Vatican” by Catherine Fletcher

“The Economist”: “Naples: The monster beneath” by Helen Gordon

“Commentary”: “The Art of Conducting” by Terry Teachout

“Vox”: “Talking Policy with Paul Krugman” by Ezra Klein

.........Kalenderwoche 50..........

“The New York Times”: “This is the story of how 665’000 Rohingya escaped Myanmar” by Tomas Munita, Ben C. Salomon, Mona el-Naggar & Adam Dean

“The New York Times”: “The Real Coup Plot Is Trump’s” by Yascha Mounk

“The New York Times”: “The G.O.P. Is Rotting” by David Brooks

“The New York Times”: “On the Surface and Underneath, s Syrian boy Carries the Scars of War” by Rebecca Collard

“The New York Times”: “17 Postcards From Our Correspondents Around the World” collected by Suzanne Spector

“The New York Times”: “The Year from Above” by Rebecca Lai & Tim Wallace

“The New York Times”: “The Bitcoin Boom: In Code We Trust” by Tim Wu

“The New York Times”: “Our Journalists Share Their Most Memorable Interviews of 2017”

“The New York Times”: “Deliverance from 27’000 Feet” by John Branch

“The New York Times”: “Behind the Race to Publish the Top-Secret Pentagon Papers” by Niraj Chockshi

“The New York Times Magazine”: “Gordon Peele’s X-Ray Vision” by Wesley Morris

“The New Yorker”: “The Case for Not Being Born” by Joshua Rothman

“The New Yorker”: “The New Yorker Radio Hour: America after Weinstein” with David Remnick

“New York Magazine”: “Can Nikki Haley Save the World?” by Andrew Rice

“New York Magazine”: “The Plot to Bomb Garden City, Kansas” by Jessica Pressler (story) & Benjamin Rasmussen (photographs)

“New York Magazine”: “He Wanted Jihad. He Got Foucault” by Dina Temple-Raston

“New York Magazine”: “A Fiftieth Anniversary Issue: My New York”

“The New York Review of Books”: “God’s Oppressed Children” by Pankaj Mishra

“The New York Review of Books”: “Super Goethe” by Ferdinand Mount

“The Washington Post”: “’I hope I can quit working in a few years’: a preview of the U.S. without pensions” by Peter Whoriskey

“The Washington Post”: “The Arctic Dilemma” by Chris Mooney (story) & Alice Li (video)

“The Washington Post”: “17 good things that happened in 2017” by the Editorial Board

“Washington Post”: “Indian administered Kashmir: ‘My life is over” by Annie Gowan

“The Washington Post”: “A Christmas Gift: Stories of bridges across the divide” by Avi Selk, Steve Hendrix, Perry Stein, Samantha Schmidt & Jessica Contrera

“The Guardian”: “The Promise: Trump voters see his flaws but stand by president who shakes things up” by Tom McCarthy

“The Guardian”: “Reckoning with a culture of resentment” by Dayna Tororici

“The Guardian”: “Photographer of the Year: Sorah Bensemra” by Sorah Bensemra & Matt Fidler

“The London Review of Books”: “What We Don’t Talk about When We Talk about Russian Hacking” by Jackson Lears

“The London Review of Books”: “The ‘New Anti-Semitism’” by Neve Gordon

“Sports Illustrated”: “Media Circus: The Best Journalism 0f 2017”
 

..........Kalenderwoche 48..........

“The Atlantic”: “What Putin Really Wants” by Julia Joffe

“The Washington Post”: “Hacking Democracy: Doubting the intelligence, Trump pursues Putin and leaves a Russian threat unchecked” by Greg Miller, Greg Jaffee & Philip Rucker

“Washington Post”: “Thank You, Alabama” by the Editorial Board

“The Washington Post”: “Fact Checker: The biggest Pinocchios of 2017” by Glenn Kessler

“The Washington Post”: “America’s chaotic, crazy, challenging, great, tumultuous, horrible, disappointing year” by Scott Clement, Emily Guskin & Shelly Tan

“The Washington Post”: “High School Football: ‘There’s nothing like Frieday” by Jessy Dougherty (story) & Tony L. Sandis (photographs)

“The Washington Post”: “How Washington Post journalists broke the story of allegations against Ray Moore” by Libby Casey

“The New York Times”: “Yes, the Truth Still Matters” by David M. Shribman

“The New York Times”: “Thank heaven for …Alabama?” by Frank Bruni

“The New York Times”: “The Year in Stuff” by Matthew Schneider

“The New York Times”: “The Best Art Books of 2017” by Holland Cotter,Roberta Smith & Jason Farago

“The New York Times Magazine”: “To Unlock the Brain’s Mystery, Purée It” by Ferris Jabr

“The New York Times Magazine”: “The Reckoning: Women and Power in the Workplace” Essays and Art from Jenna Wortham, Ruth Franklin, Vivian Gornick, Parul Sehgal, Heidi Julavits, Paula Scher, Olivia Locher, Amber Vittoria and more

“The New Yorker”: “Letter from Tallinn: Estonia, the Digital Republic” by Nathan Heller

“The New Yorker”: “Profiles: Jim Simons, the Numbers King” by D.T. Max

“The New Yorker”: “Annals of Technology: China’s Selfie Obsession” by Jiayang Fan

“The New Yorker”: “The Current Cinema: Steven Spielberg’s Ode to Journalism in ‘The Post’” by Anthony Lane

“The New York Review of Books”: “David Hockney: More Light!” by Julian Bell

“The Guardian”: “Bombed into famine – how Saudi air campaign targets Yemen’s food supplies” by Iona Craig

“The Guardian”: “’A different dimension of loss’: inside the great insect die-off” by Jacob Mikanowski

“The Guardian”: “The traditional Chinese dance troupe China doesn’t want you to see” by Nicholas Hune-Brown

“The Guardian”: “The Silicon Valley paradox: one in four people are at risk of hunger” by Charlotte Simmonds

“The Guardian”: “A Journey through a land of extreme poverty: welcome to America” by Ed Pilkington

“The Guardian”: “The year is 2037. This is what happens when the hurricane hits Miami” by Jeff Goodell

“The Guardian”: “Photographer of the Year: we shortlist the best of 2017”

“The Guardian”: “Manchester City’s plan for global domination” by Giles Tremlett

“London Review of Books”: “Diary of an Oil-Company Lawyer” by William Carter

“Scientific American”: “A Guide to Cheating in the Olympics” by Bill Gifford

“Scientific American”: “The Nuclear President” by The Editors

“The American Scholar”: “Tales of War and Redemption” by Phil Klay

“Project Syndicate”: “The Man Who Didn’t Save the World” by Peter Singer

“Medium”: “2017: Words That Matter”

..........Kalenderwoche 47..............

“The New York Times”: “What Doctors Should Ignore” by Moises Velasquez-Manoff

“The New York Times”: “Inside Trump’s Hour-by-Hour Battle for Self-Preservation” by Maggie Haberman, Glenn Thrush &Peter Baker

“The New York Times”: “How ISIS Produced Its Arsenal on a Industrial Scale” by John Ismay, Thomas Gibbons-Neff & C. J. Chivers

“The New York Times”: “She Wants Independence. In Egypt, That Can be Dangerous” by Mona el-Naggar, Mark Meatto & Youtus al-Hlou

“The New York Times”: “5 Takeaways form a Times Talk about Sexual Harassment”

“The New York Times”: “For Trump, an Embassy in Jerusalem Is Pure Politics” by Mark Landler

The New York Times”: “In the Arab World, the Rallying Cry for Jerusalem May Have Lost Its Force” by Anne Barnard, Ben Hubbard & Declan Walsh

“The New York Times”: “Trump Is Making a Huge Mistake on Jerusalem” by Hanan Ashrawi

“The New York Times”: “Ehud Barak: We Must Save Israel from its Government” by Ehud Barak

“The New York Times”: “The Price of War with North Korea” by Barry R. Posen

“The New York Times”: “Bela, the Forgotten War Orphan” by Keren Blankfeld

“The New York Times” – “2017: “The Year in Climate”

“The New York Times”: “The Best Art of 2017” by Roberta Smith,. Holland Cotter & Jason Farago

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: Nicholas Maduro’s Accelerating Revolution” by Jon Lee Anderson

“The New Yorker”: “Donald Trump’s ‘Fake News’ Tactics” by Steve Coll

“The New Yorker”: “Annals of Medicine: The Bell Curve” by Atul Gawande

“The New Yorker”: “Annals of Education: Success Academy’s Radical Educational Experiment” by Rebecca Mead

“The Washington Post”: “The plea of a Syrian activist: Don’t forget us” by Ishaan Tharoor

“The Washington Post”: “Brothers in Arms” by Dan Lamothe

“The Guardian”: “Portugal’s radical drug policy is working. Why hasn’t the world copies it?” by Susana Feirreira

“The Guardian”: “Why are American farmers killing themselves in record numbers” by Debbie Weingarten

“The Guardian”: “Hillary Clinton meet Mary Beard: ‘ I would love to have told Trump: Back off, you creep’” by Decca Aitkenhead

“The Guardian”: “Trump-Russia investigation: the key questions answered” by Tom McCarthy & Sam Morris

“The Guardian”: “The US is exporting obesity – and Trump is making the problem worse” by Kenneth Rogoff

“New Statesman”: “Europe’s Hidden Fractures” by Brendan Simms

“London Review of Books”: “Gorbachev: Big Man Walking” by Neal Ascherson

“Lawfare”: “The Conflict in Yemen: A Primer” by Clare Duncan

“Places Journal”: “Hitler at Home” by Despina Stratigakos

“The Cut”: “My Son Should Never Have been Born” by Jen Gann (text) & Elinor Canucci

“The Atlantic”: “The Limits of Science” by Martin Rees

“Longreads”: “Ushering My Father to a (Mostly) Good Death” by Karen Brown

..........Kalenderwoche 46..........

“The New York Times”: “The ‘New Seven Wonders’ of the World” by Veda Shastri, Guglielmo Mattioli & Kaitlyn Mullin

“The New York Times”: “From North Korea, With Dread” by Adam B. Ellick & Jonah M. Kessel

“The New York Times”: “’No Such Thing as Rohingya’: Mynamar Erases a History” by Hannah Beech

“The New York Times”: “The 100 Notable Books of 2017” by the Book Review

“The New York Times”: “Is Trump Going to Lie Our Way Into War With Iran?” by Mehdi Hasan

“The New York Times”: “Building A.I. That Can Build A.I.” by Cade Metz

“The New York Times Magazine”: “El Salvador: ‘They’ll have to answer to us’” by Azam Ahmed

“The New York Times Magazine”: “How Far Will Sean Hannity Go?” by Matthew Shaer

“The New Yorker”: “A Reporter At Large – Lake Chad: The World’s Most Complex Humanitarian Disaster” by Ben Taub

“The New Yorker”: “The French Origins of ‘You Will Not Replace Us” by Thomas Chatterton Williams

“The New Yorker”: “A Neuroscientist’s Diary of a Concussion” by Daniel J. Levitin

“The New Yorker”: “How Mugabe Freed Itself from Robert Mugabe” by Petina Gappah

“The Washington Post”: “’He’s a little obsesses with me’: Hillary Clinton reflects with raw honesty on Trump and 2016” by Jonathan Capehart

“The Washington Post”: “From ‘Access Hollywood’ to Russia, Trump tries to paint the rosiest picture” by Josh Dawsey, Ashley Parker & Philip Rucker

“The Washington Post”:”The Grizzlies Are Coming” by Karin Brulliard

“The Washington Post”: “The jihadist plan to use women to launch the next incarnation of ISIS” by Souad Mekhennet & Joby Warrick

“The Guardian”: "US gun violence spawns a new epidemic: conspiracy theorists harassing victims” by Sam Levin & Lois Becket

 “The Guardian”: “Fifa’s new broom Infantino exhibiting signs of limited shelf life” by Marina Hyde

“The Guardian”: “A gossip columnist’s guide to outwitting Trump, ‘ a narcissist beyond description” by Lucia Graves

“The Guardian”: “We work under siege’: the journalists who risk death for doing their jobs” by David Agren, Jonathan Watts, Shaun Walker, Kareem Shaheen & Michael Safi

“Vanity Fair”: “The End of the Social Era Can’t Come Soon Enough” by Nick Bilton

“The Conversation”: “How social media fires people’s passions – and builds extremist divisions”

“The Atlantic”: “How to Survive the Media Apocalypse” by Derek Thompson

“The Atlantic”: “No Family Is Safe from This Epidemic” by James Winnefeld

..........Kalenderwoche 45..........

“The New York Times”: ”Looking for the Sublime? It’s in this Swiss Valley” by Stephen Hiltner

“The New York Times”: “Why Lost Means Lost Hope for an Inuit Village” by Livia Albeck-Ripka

“The New York Times”: “Hooray for Fiona the Hippo. Our Bundle Social-Media Bundle Joy” by Rachel Syme

“The New York Times”: “What We Owe the Innocent Victims of America’s Wars” by Patrick Leahy

“The New York Times”: “Saudi Arabia’s Spring At Last” by Thomas L. Friedman

“The New York Times”: “Why Won’t Israel Let Me Mourn My Father?” by Raed Jarrar

“The New York Times”: “Detroit: The Most exciting City in America?” by Reif Larsen

“The New York Times”: “Our Love Affair with Digital Is Over” by David Sax

“The New York Times”: “No bombs. No guns. Just 90 minutes of soccer” by Mujib Mashal & Fahim Abed

“The New York Times”: “They Stayed Put, But Their City Disappeared” by Somini Sengupta

“The New York Times Magazine”: “The Coast Guard’s ‘Floating Guantamos’” by Seth Freed Wessler

"The New York Times": Can A.I. Be Taugfht to Explain Itself? by
Cliff Kuang

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: A Mexican Town Wages Its Own War on Drugs” by Alexis Okewo“

The New Yorker”: “Annals of Crime:The Serial-Killer Detector” by Alec Wilkinson

“The New York Review of Books”: “It’s the Kultur, Stupid” by Timothy Garton Ash

“The New York Review of Books”: “Big Money Rules” by Diane Ravitch

“The Washington Post”: “With the loss of its caliphate, ISIS could turn even more reckless and radical” by Greg Jaffy & Joby Warrick

“The Washington Post”: “There’s a third-world America that nobody notices” by Parker Abt

“The Guardian”: “After the liberation of Mosul, an orgy of killing” by Gaith Abdul-Ahab

“The Guardian”: “How the sandwich consumed Britain” by Sam Knight

“The Guardian”: “The $3bn subway station and other urban white elephants” by Colin Horgan

“The Guardian”: “Gaza City in the spotlight: hesitant hope in an city where everyone still wants out” by Miriam Berger

“The Guardian”: “Flags, passion and anger: reporting form a divided Spain” by Sam Jones

“The Independent”: “US foreign policy in the Middle East doesn’t exist anymore” by Robert Fisk

“Vanity Fair”: “What Trump Told the Russians” by Howard Blum

“Vanity Fair”: “The Real-Life Mad Max Who Battled ISIS in a Bulletproof BMW” by Jeffrey A. Stern

..........Kalnderwoche 44..........

“The Atlantic”: “Mugabe’s Inner Circle Implodes” by Todd Moss & Jeffrey Smith

“The Atlantic”: “Bill Clinton: A Reckoning” by Caitlin Flanagan

“The Atlantic”: “The Making of an American Nazi” by Luke O’Brian

“The Washington Post”: “Lebanon’s crisis sets the stage for Middle East calamity” by Ishan Tharoor

“The Washington Post”: “Damaged Bodies, Healing Hearts” by Amy Ellis Nutt (story) & Trevor Frost (photos)

“The Washington Post”: “The rapid cycle of gun violence” by Peter Hermann, Ann E. Marimow & Clarence Williams

“The Washington Post”: “This Thin Ribbon of Land Separates North and South Korea – Why Should We Care?” by Armand Emamdjomeh, Laris Karklis & Tim Meko

“The New Yorker”: “Annals of Science: Can Carbon-Dioxide Removal Save the Earth?” by Elizabeth Kolbert

“The New Yorker”: “Tech Support: Pictures of the Dead” by Otessa Moshfegh

“The New Yorker”: “How to Get Rich Playing Video Games Online?” by Taylor Clark

“The New Yorker”: “Dept. of Human Resources: Why Ageism Never Gets Old” by Tad Friend

“New York Magazine”: “After Trump” by Frank Rich

“The New York Review of Books”: “Why This Isn’t Trump’s Watergate” by Andrew Cohen

“The New York Times”: “A Toxic Mix: Sex Religion and Hypocrisy” by Silvie Kauffmann

“The New York Times”: “75 Years Later, for Russians Stalingrad is a Battle to Remember” by Sergey Ponomarev (test & photographs)

“The New York Times Magazine”: “The Air War against ISIS:  The Uncounted” by Azmat Khan & Anand Gopal

“The New York Times Style Magazine”: “The School Prepping for Apocalypse” by Tom Vanderbilt

“The Guardian”: “How to sell a country: the booming business of nation branding” by Samantha Subramanian

”The Guardian”: “From the Everglades to the Kilimanjaro: climate change is destroying world wonders” by Damian Carrington

”The Guardian”: “Could a George Clooney presidency save America?” by Steve Rose

“The Guardian”: “How Trump walked into Putin’s web” by Luke Harding

“The Guardian”: “A mission for journalism in a time of crisis” by Katherine Viner

“The Guardian”: “Paradise Papers: Who’s who in the leak of offshore secrets” by David Pegg

“The Rumpus”: “Voices on Addiction: Travels with my Daughter” by TJ Wood

“Five Books”: “The best books on free speech” by Timothy Garton Ash

“Conversations with Taylor”: “Ant Among elephants” by Sujatha Gidla

“The Nation”: “What Was It Like to be Ernest Hemingway?” by John Banville

..........Kalenderwoche 43..........

“The Washington Post”: “An alternative history of the year since Election Day 2016” by Rachel Sklar

“The Washington Post”: “Podcast: Can he (Donald Trump) do that?”

“The Washington Post”: “The lives lost in Sutherland Springs, Tex.” by the Washington Post staff

“The Washington Post”: “The Sound of hymns drifted from the country church. Then came gunfire” by Peter Holley, Eli Rosenberg, Joel Achenbach & Wesley Lowery
 

“The New York Times”: “How Did ‘Peace’ Become a Dirty Word in Israel?” by Shmuel Rosner

“The New York Times”: “I Want ‘Allahu Akbar’ Back” by Wajahat Ali

“The New York Times”: “Running Through the Heart of Navajo” by Michael Powell

“The New York Times”: “Thoughts and Prayer for Texas, N.R.A. Funding for Washington” by David Leonhardt, Ian Prasad Philbrick &Stuart A. Thompson

“The New York Times”: “The Climate Risks We Face” by Bradley Horton, Katharine Hayhoe, Robert Kopp & Sarah Doherty

“The New York Times”: “Louvre Abu Dhabi, a Cultural Cornerstone Where East Meets West” by Doreen Carvajal

“The New Yorker”: “Harvey Weinstein’s Army of Spies” by Ronan Farrow

“The New Yorker”: “Photo Booth: Richard Avedon’s and James Baldwin’s Joint Examination of American Identity” by Hilton Als

“New York Magazine”: “This Is What the Trump Abyss Looks Like” by Andrew Sullivan

“The New York Review of Books”: “Under the Banner of New York” by Zadie Smith

“The New York Review of Books”: “Year One: It’s Up to Us” by David Cole

“The New York Review of Books”: “The Pity of it All” by Frances FitzGerald

“The New York Review of Books”: “Syria: War of All against All” by Lindsey Hilsum

“The Guardian”: “Is the internet ultimately a force for good or evil?” by Emma Brockes

“The Guardian”: “The picture essay: Elena Ferrante’s Naples” by Sophia Seymour (test) & Giuseppe Di Vaio

“The Guardian”: “Why have we built a paradise for offshore billionaires?” by Thomas Frank

“The Guardian”: “The neuroscience of no regret: why people still support Brexit and Trump” by Dean Burnett

“The Guardian”: “The Long Read: How Britain did Gaddafi’s dirty work” by Ian Cobain

“The Guardian”: “Me and Barack Obama: eight years of photographing the president” by Pete Souza

“London Review of Books”: “The President and the Bomb” by Adam Shatz

“Vanity Fair”: “How Trump Brought the Political Media Class to its Knees” by Peter Hamby

“Wired”: “Love in the Time of Robots” by Alex Mar

“Lesswrong”: “Does Age Bring Wisdom?” by Scot Alexander

..........Kalenderwoche 42..............

“The Guardian”: “Paradise Papers leak reveals secrets of the world’s elite hidden wealth” by Juliette Garside

“The Guardian”: “What are the Paradise Papers and what do they tell us?” by Nick Hopkins

“The Guardian”: “Queen’s private estate invested millions offshore” by Hilary Osborne

“The Guardian”: “Trump commerce secretary’s business links with Putin family laid out in leaked files” by Jon Swaine & Luke Harding

“The Guardian”: “Is it too late to save the world? Jonathan Franzen on one year of Trump’s America” by Jonathan Franzen

“The Guardian”: “11/8/16: the documentary that asks us to relive the day Trump shocked America” by Adam Gabbatt

“The Guardian”: “From Zadie Smith to Ethan Hawke: why we love graphic novels”

“The Guardian”: “The Balfour declaration isn’t history, it’s an everyday reality for Palestinians” by Yasmeen el Khoudary

“London Review of Books”: “Interplanetary Gold Rush” by Aaron Bastani

“The Washington Post”: “2016 is the election that will never end” by Dan Balz

“The Washington Post”: “A Reconstruction of the New York City truck attack” by Monica Hesse

“The Washington Post”: “The Balfour Declaration still divides the Middle East 100 years later” by Ishaan Tharoor

“The Washington Post”: “Anatomy of a Russian Facebook ad” by Leslie Shapiro

“The Washington Post”: “A mysterious virus is killing Africans. Scientists are racing to understand it before it goes global” by Lena H. Sun (story) & Melina Mara

“The Washington Post Magazine”: “The Few, The Proud: Women marines define themselves” by Elizabeth Chang (story) & Béatrice de Gea (photos)

“The New York Times”: “Saudis Arrest One of the World’s Richest Men” by David D. Kirkpatrick

“The New York Times”: “Yayoi Kusama and the Amazing Polka-Dotted, Selfie-Made Journey to Greatness” by Roberta Smith

“The New York Times”: “Sensations of Sound” by Maureen Towy, Rachel Kolb & James Merry

“The New York Times”: “Seven Bizarre Notions Trump and His Team Have About America” by Andrew Rosenthal

“The New York Times”: “Silence of the Democrats” by Michael Tomasky

“The New York Times Magazine”: “A Post-Obama Democratic Party in Search of Itself” by Robert Draper

“The New York Times Magazine”: “The First Woman to Translate the ‘Oyssee’ into English” by Wyatt Mason

“The New York Times Magazine”: “How Facebook’s Oracular Algorithm Determines the Fates of Start-Ups” by Burt Helm

“The New York Times”: “Times Documentaries: 796 Irish Children Vanished. Why?” by Kassie Bracken

“The New Yorker”: “Letter from Syria: Dark Victory in Raqqa” by Luke Mogelson

“The New Yorker”: “Annals of Science: A Pill to Make Exercise Obsolete” by Nicola Twilley

“The New Yorker”: “Books: How Stalin Became a Stalinist” by Keith Gessen

“Literary Hub”: “The world’s most famous manuscript” by Christopher de Hamel

..........Kalenderwoche 41...........

“The New York Times”: “If All Else Fails” by Roger Cohen

“The New York Times”: “Jane Goodall’s Unparalleled Life in Never-Before Seen Footage” by Melina Ryzik

“The New York Times”: “Selling the Porsche to Promote Iranian Art” by Thomas Erdbrink

“The New York Times”: “The Perfect Woman to Paint Michelle Obama” by Naima Green

“The New York Times”: “Stranger Than Fiction: The Best True-Crime Stories” by Marylin Stasio

“The New York Times Style Magazine”: “The Greats”

“The New Yorker”: “The Family That Built an Empire of Pain” by Patrick Radden Keefe

“The New Yorker”: “Portfolio: Faces of an Epidemic” by Philip Montgomery (photography) & Margaret Talbot (text)

“The New Yorker”: “A Critic At Large: How Martin Luther Changed the World” by Joan Acocella

“The New Yorker”: “We Are Witnesses: A Portrait of Crime and Punishment in America”

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: After Welfare” by Katherine Boo

“The New York Review of Books”: “Myanmar: Marketing a Massacre” by Francis Wade

“The New York Review of Books”: “China’s Silk Road Illusions” by Philip Bowring

“The Washington Post”: “Is this who we are?” by The Editorial Board

“The Washington Post”: “How to fix American Democracy” by the Editors, Michael Bierut (illustration) & Kolin Pope (animation)

“The Washington Post”: “Red Century: The rise and decline of global communism” by Will Englund

“The Washington Post”: “The old obit man looks around” by Garrison Keillor

“Rolling Stone”: “Rachel Maddow:  The Rolling Stone Interview” by Janet Reitman

“The Guardian”: “Reality shrivels. This is your life Now: 88 days trapped in bed to save a pregnancy” by Katherine Heiny

“The Observer”: “What women want: a vivid portrait of female lives around the world”

“The Independent”: “The shocking rise of antisemitic, pro-Zionism Europeans” by Slavoj Zizek

“The Independent”: “What makes a serial killer tick?” by Andy Martin

“The Independent”: “There are still lessons to be learned from WW2” by Robert Fisk

“New Statesman”: “The Slow Train to Tallinn” by Matthew Engel

“Longreads”: “We’re All Mad Here: Weinstein, Women and the Language of Lunacy” by Laurie Penny

“Longreads”: “The Ghosts of the Tsunami” by Richard Lyod Parry

“National Geographic”: “Why Mata Hari Wasn’t a Cunning Spy After All” by Pat Shipman

“Slate”: “Terminal” by Henry Grabar

..........Kalenderwoche 40..........

“The Atlantic”: “40 Years Ago: A Look Back” by Alan Taylor

“The Atlantic”: “Civil-Rights Protests Have Never Been Popular” by Te-Nehisi Coates

“The Atlantic”: “Google X and the Science of Radical Creativity” by Derek Thompson

“The Atlantic”: “What Facebook Did to American Democracy” by Alexis C. Madrigal

“The New York Times”: “Deep in Trump Country, a Big Stake in Health Care” by Patricia Cohen

“The New York Times”: “Once Mocked, North Korean Cyberpower Is a Global Threat” by David Sanger, David D. Kirkpatrick & Nicole Perlroth

“The New York Times”: “The Ashes in Nappa” by Lindsey Lee Johnson

“The New York Times”: “Trump’s Attacks on the Press: Telling Escalation from Empty Threats” by Michael M. Grynbaum

The New York Times”: “Five Climate Truths Donald Trump Doesn’t Understand” by The Editorial Board

“The New York Times”: “August Wilson’s Pittsburgh” by John L. Dorman

“The New York Times Magazine”: “The Prophet of Germany’s New Right” by James Angelos

“The New Yorker”: “Letter from Washington: The Danger of President Pence” by Jane Meyer

“The New Yorker”: “Welcoming Our New Robot Overlords” by Sheelah Kolhatkar

“The New York Review of Books”: “The Cultural Axis” by Robert O. Paxton

“The New York Review of Books”: “The Adults in the Room” by James Mann

“The Washington Post”: “The opioid epidemic: The drug industry’s triumph over the DEA” by Scot Higham & Lenny Bernstein

“The Washington Post”: “Inside the ‘adult day-care center’: how aides try to control aTrump” by Ashley Parker & Greg Jaffee

“The Guardian”: “Balfour declaration: The contested century of ‘Britain’s calamitous promise’” by Ian Black

“The Guardian”: “’Norman said the president wants a pyramid’: how starchitects built Astana” by Oliver Wainwright

“The Guardian”: “End of the road: will automation put an end to the American trucker?” by Dominic Rushe

“The Guardian”: “Washington DC: Inside the controversial, sprawling, $ 500m Museum of the Bible” by David Smith

“The Guardian”: “The Texas town where all the energy is green” by Tom Dart

“The Guardian”: “What kind of news should the BBC do or not do” by Jane Martinson

“BBC News”: “The thoughts of Chairman Xi” by Carrie Gracie

“London Review of Books”: “Belts, Boots and Spurs: Dunkirk 1940” by Jonathan Raban

“The Rolling Stone”: “Jerry Brown’s California Dream: The Rolling Stone Interview” by Tim Dickinson

“Mother Jones”: “Chilling Photos of the Hundreds of Thousands Ronhingya Fleeing Burma” by Greg Constantine (photos) & Samantha Michaels (text)

“Wired”: “Should Twitter and Facebook Be Regulated under the First Amendment” by Lincoln Caplan

“Wired”: “How to Build a Self-Conscious Machine” by Hugh Howey

“Longreads”: “Mr. Throat and Me” by Arnold Thomas Fanning

“Scientific American”: “How Ether Transformed Surgery” by Lindsey Fitzharris

“Dublin Review of Books”: “Our Language, Their Babble” by Michael Cronin

“Boston Review”: “Know Thy Futurist” by Cathy O’Neil

“Topic”: “The Story behind the Chicago Newspaper That Bought a Bar” by Andy Wright

“Aeon”: “Why nation states are good” by Dani Rodrick
 

..........KALENDERWOCHE 39..........

“The New York Times”: “Silicon Valley Is not Your Friend” by Noam Cohen

“The New York Times”: “What Killed the Promise of Muslim Communism?” by John T. Sidel

“The New York Times”: “Execution Still Haunts Village, 50 Years after Che Guevara’s Death” by Nicholas Casey

“The New York Times”: “The Republican’s Guide to Presidential Etiquette” by The Editorial Board

“The New York Times”: “Asia Dreams in Sky Scrapers” by Jason M. Barr

“The New York Times Magazine”: “The Photographer Who Saw America’s Monuments Hiding in Plain Sight” by Geoff Dyer

“The New York Times”: “Along the Mississippi” by Peter Kujawinski

“The New York Times”: “Harvey Weinstein, Hollywood’s Oldest Horror Story” by Maureen Dowd

“The New Yorker”: “From Aggressive Overtures to Sexual Assault: Harvey Weinstein’s Accusers Tell Their Stories” by Ronan Farrow

“The New Yorker”: “Trump Defies the World on Iran” by Robin Wright

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: Rex Tillerson at the Breaking Point” by Dexter Filkins

“The New Yorker”: “Letter from Moscow: Russia’s House of Shadows” by Yoshua Jaffa

“The New Yorker”: “Jennifer Egan’s Travels through Time” by Alexandra Schwartz

“New York Magazine”: “Does Even Mark Zuckerberg Know What Facebook Is?” by Max Read

“The New York Review of Books”: “Catalonia on the Brink” by Miguel-Anxo Murado

“The New York Review of Books”: “Referendums: Yes or No?” by Neal Ascherson

“The Washington Post”: “How Sarah Huckabee Sanders sees the world” by Michelle Boorstein

“The Guardian”: “The scientists persuading terrorists to spill their secrets” by Ian Leslie

“The Guardian”: “How our visual memories are made” by Mark Cousins

“The Guardian”: “Raqqa: a journey into the destroyed heart of the Islamic capital” by Martin Chulov

“The Guardian”: “Farewell to a fairy place: are Chinatowns obsolete?” by Madeleine Thien

“The Guardian”: ”An independent Catalonia: practicalities of leaving Span” by Jon Henley

“The Atlantic”: “The Science behind Mona Lisa’s Smile” by Walter Isaacson

“The Atlantic”: “American Kakistocracy” by Norm Ornstein

..........Kalenderwoche 38...........

“The New York Times”: “The Victims of Las Vegas – Remembering Their Lives” by Julie Bosman, Amy Harmon, Christine Hauser, Jess Bigood & Maggie Astor

“The New York Times”: “A Matter of Minutes: Gunfire, Chaos and Death” by Jennifer Medina & Vivian Yee

“The New York Times”: “If Only Stephen Paddock Were a Muslim” by Thomas L. Friedman

“The New York Times”: “God Bless America” by Frank Bruni

“The New York Times”: “Co-parenting with Alexa” by Rachel Botsman

“The New York Times”: “Return of the German Volk” by Roger Cohen

“The New York Times”: “What Women Say They Need to Help Them Achieve Their Goals” by Alix Strauss

“The New York Times”: “After the Vote, Does the Kurdish Dream of Independence Have a Chance?” by David Zucchino

“The New York Times”: “Books: George Smiley and Other Old Friends Return in John Le Carré’s ‘A Legacy of Spies’” by Dwight Garner

“The New York Times Magazine”: “How Fake News Turned a Small Town Upside Down” by Caitlin Dickerson

“The New York Times Magazine”: “What if Platforms like Facebook Are Too Big to Regulate?” by John Herrman

“The New York Times Style Magazine”: “What Does It Mean when An Artist Retires?” by Megan O’Grady

“The New Yorker”: “Profiles: Rachel Maddow: Trump’s TV Nemesis” by Janet Malcom

“The New Yorker”: “Letter from Mexico: How Mexico Deals with Trump” by Jon Lee Anderson

“The New York Review of Books”: “The Chinese World Order” by Andrew J. Nathan

“The Washington Post”: “Jimmy Carter: What I’ve learned from North Korea’s leaders” by Jimmy Carter

“The Washington Post”: “The age of cyber romantics is coming to an end” by Onora O’Neill

“The Washington Post”: “Americans are addicted to outrage” by David Van Drehle

“The Washington Post”: “I used to think gun control was the answer. But my research told me otherwise” by Leah Libresco

“The Guardian”: “Delay, delay, delay: how the NRA handles a crisis” by Jason Wilson

“The Guardian”: “What’s the biggest question facing artists today?”

“The Guardian”: “The fall of Raqqa: hunting the last jihadis in ISIS’s capital of  cruelty” by Martin Chulov

“The Guardian”: “’Our minds can be hijacked’: the tech insiders who fear a smartphone dystopia” by Paul Lewis

“The Guardian”: “How to embrace unexpected silences” by Amber Hatch

“The Observer: “Writing about politics is just too important to be left to politicians – the 100 best political books” by Andrew Rawnsley

“BuzzFeed”: “Rupert Murdoch is the Media’s Unlikely Hero in the War against Facebook and Google” by Steven Perlberg & Mark Di Stefano

“Smithonaian.com”: “What Ever Happened to the Russian Revolution?” by Ian Frazier

“Bulletin of the Atomic Scientists”: “The effects of a single terrorist nuclear bomb” by Matthew Bunn & Nickolas Roth

“The Atlantic”: “The Coming Software Apocalypse” by James Somers

..........Kalenderwoche 37..........

“The Atlantic”: “Trump’s War Against the Media Isn’t a War” by Megan Garber

“The New York Times”: “Return of the German Volk” by Roger Cohen

“The New York Times”: “How to Survive the Apocalypse” by Alex Williams

“The New York Times”: “A Muslim American’s Homecoming: Cowboys, Country Music, Chapatis” by Sarah Khan

“The New York Times”: “Special Ops Forces: How Elite Forces Became Military Muscle” by Clyde Haberman

“The New York Times”: “How Big Banks Became our Masters” by Rana Faroohar

“The New York Times”: “How Turkey’s Refugee Response Is Different” by Rula Jebreal

“The New York Times Magazine”: “The Mind of John McPhee” by Sam Anderson

“The New York Times Magazine”: “When ‘Not Guilty’ Is a Life Sentence” by Mac McClelland

“The New Yorker”: “Letter from Myanmar: What Happened to Myanmar Human-Rights Icon?” by Hannah Beech

“The New Yorker”: “The Madmen Theory of North Korea” by Steve Coll

“The New York Review of Books”: “Take a Hike” by Charles Petersen

“The New York Review of Books”: “What Makes a Terrorist?” by Nafees Hamid

“The Washington Post”: “Amid congratulations over Saudi decision to let women drive, some are weary” by Sudarsan Raghavan & Karen DeYoung

“The Washington Post”: “The New Reality of Old Age in America” by Mary Jordan & Kevin Sullivan

“The Washington Post”: “A Texas showdown over Sharia” by Robert Samuels (story) and Ilana Panich-Linsman

“The Washington Post Magazine”: “The world according to Washington’s third graders” by Britt Peterson (story), Adam Hayes (illustration) &Daniel Mich and Nicki Demarco (video)

“The Guardian”: “Revolutionary Road: on the trail of Che Guevara’s last days in Bolivia” by Clarie Boobbyer

“The Guardian”: “’Dazzling and worrying’: my memories of Bruce Chatwin and In Patagonia” by Susannah Clapp

“New Humanist”: “The Violence in Myanmar” by Francis Wade

“Tablet”: “Remembering Babi Yar” by Alex Ryvchin
 

“St. Louis Magazine”: “The unimaginable, infamous case of Pam Hupp” by Jeannette Cooperman

“Granta”: “Trollhättan” by Andrew Brown

“GQ”: “The Killing of Kim Jong-nam” by Doug Bock Clark

 “Vanity Fair”: “How Jared Kushner Is Dismantling a Family Empire” by Rich Cohen

“Boston Review”: “The Putin Problem” by Thomas Graham & Rajan Menon

“London Review of Books”: “What Is Great about Ourselves” by Pankaj Mishra

..........Kalenderwoche 36..........

“The Atlantic”: “Nuclear Waste: What Lies Beneath” by Andrew Curry

“The Atlantic”: “Boys Are Not Defective” by Amana Ripley

“The Atlantic”: “What Would a Hydrogen Bomb Do to the Pacific Ocean?” by Marina Koren

“The Guardian”: “Barzani on the Kurdish referendum: ‘We refuse to be subordinates” by Martin Chulov &Paul Johnson

“The Guardian”: “Slouching towards Biloxi: Joan Didion on life in America’s south” by Joan Didion

“The Guardian”: “We’re at the end of white Christian America. What will that mean?” by Jason Wilson

“The Guardian”: “Why we need the welfare state more than ever” by Chris Renwick

“The Independent”: “How women’s bodies became battle zones” by Sophie Cousins

“The Observer”: “The pursuit of loneliness: how I chose a life of solitude” by Hayley Campell

“The Times Literary Supplement”: “The Rise of Emoji” by Andrew Caines

“New Statesman”: “The Divisions of Germany” by James Hawes

“The Washington Post”: “Book Review: Is Trump mentally ill? Or is America? Psychiatrists weight in” by Carlos Lozada

“The Washington Post”: “President Trump is killing me. Really” by Dana Milbank

“The Washington Post”: “The Mysterious Madame Giselle” by Manuel Roig- Franzia, Erin Patrick O`Connor (video) & Sam Ward (illustration)

“The Washington Post”: “Ken Burn’s American War” by Alyssa Rosenberg (story), Adriana Usaro (video) & Carol Alderman (production)

“The New York Times”: “American Democracy Is Drowning in Money” by Celestine Bohlen

“The New York Times”: “Pete Turner, Whose Color Photography Could Alter Reality, Dies at 83” by Richard Sandomir

“The New York Times”: “The Boys of Brexit: Tony Blair and Nigel Farage” by Maureen Dowd

“The New York Times”: “How Big Business Got Brazil Hooked on Junk Food” by Andrew Jacobs, Matt Richtel & William Daniels (photos)

“The New York Times Magazine”: “Photo Essays: How Do Families around the World Spend Their Vacations”

“The New Yorker”: “Hillary Clinton Looks Back in Anger” by David Remnick

“The New Yorker”: “Irma and Our Age of Standardized Disaster” by Amy Davidson Sorkin

“The New Yorker”: “Margaret Atwood, the Prophet of Dystopia” by Rebecca Mead

“The New Yorker”: “Annals of Psychology: The Sorrow and the Shame of the Accidental Killer” by Alice Gregory

“The New York Review of Books”: “Soccer’s Culture of Corruption” by Simon Kuper

“The New York Review of Books”: “Brexit’s Irish Question” by Fintan O’Toole

“The New York Review of Books”: “Three Tales of Moral Corrosion” by Masha Gessen

“The New York Review of Books”: “How Terrorists Recruit” by Hafees Hamid

“The New York Review of Books”: “Liu Xiaobo’s Last Text” by Liu Xiaobo

“Rolling Stone”: “What Happens When a Superstorm Hits D.C.?”

“Rolling Stone”: “The Madness of Donald Trump” by Matt Taibbi

“marie claire”: “The Women Who Stand between You and Nuclear War” by Danielle McNally (story) and Tyler Joe (photographs)

“Longreads”: “Beauties and Burdens of the Long Haul” by Finn Murphy

..........Kalenderwoche 35..........

“The Guardian”: “Aung San Suu Kyi: what has happened to Myanmar’s icon of morality?” by Poppy McPherson

“The Guardian”: “Rocket ships, eagles and wedding cakes: the Chicago contest that led to a skyscraper explosion” by Oliver Wainwright

“The Guardian”: “Making war illegal changed the world. But it’s too easy to break the law” by Oona A. Hathaway & Scott J. Shapiro

“The Guardian”: “’Our society is broken’: what can stop Canada’s First Nations suicide epidemic?” by Selena Randhawa

“The Guardian”: “Top 10 books on postwar France” by Alex Christofi

“The Guardian”: “Eat, pray, live: the Lagos megachurches building their very own cities” by Ruth McLean

“The Atlantic”: “Will Donald Trump Destroy the Presidency?” by Jack Goldsmith

“The Atlantic”: “The Mind of Donald Trump” by Dan P. McAdams

“The Atlantic”: “How the Vietnam War Broke the American Presidency” by Ken Burns & Lynn Novick

“The Atlantic”: “How to Die” by Jordan Michael Smith

“The New York Times”: “In Amish Country, the Future Is Calling” by Kevin Granville & Ashley Gilbertson

“The New York Times”: “In Our Prison on the Sea” by Mansoor Adayfi

“The New York Times”: “What Ani-Semitism in America Looks Like from Israel” by Shmuel Rosner

“The New York Times Magazine”: “RT, Sputnik and Russia’s New Theory of War” by Jim Rutenberg

“The New York Times Magazine”: “What Could We Lose if a NASA Climate Mission Goes Dark?” by Jon Gertner

“The New Yorker”: “Letter from Pyongyang: The Risk of Nuclear War with North Korea” by Evan Osnos

“The New Yorker”: “The Case against Civilization” by John Lanchester

“The New Yorker”: “Sixteen Years after 9/11, How Does Terrorism End?” by Robin Wright

“The Washington Post”: “ISIS is near defeat in Iraq. Now comes the hard part” by Liz Sly & Aaso Ameen Schwan

“The Washington Post”: “Antifa: Guardians against fascism, or lawless thrill-seekers?” by Michael E. Miller

“The Washington Post”: “The deadliest period after a hurricane? After it’s over” By Rebecca Renner

“The Washington Post”: “Irma’s wrath: the most dramatic photos each day from the hurricane”

“The Washington Post”: “Bring back the ombudsman” by David Ignatius

“Longreads”: “The Oldest Restaurant in Kabul” by Maija Liuhto

“cincinatti.com”: “Seven Days of Heroin” by Enquirer and Media Network of Central Ohio staff

“Granta”: “If Mother’s Happy” by Kathleen McCall Moura

“Tablet”: “How Israel Went Nuclear” by Shimon Peres

“Nautilus”: “Your Next Best Fried Might Be a Robot” by Yongdong Wang & Francisco Alandre (illustrations)

“the Paris Review”: “The Art of Space Art” by Kastalia Medrano

“Vulture”: “In Conversation: John Cleese” by David Marchese

..........Kalenderwoche 34..........

“The New York Times”: ”In the storm’s Path: ‘Like Waiting for a Monster’” by The New York Times

“The New York Times”: “Apocalyptic Thoughts among Nature’s Chaos? You Could Be Forgiven” by Henry Fountain

“The New York Times”: “The Trump Fever Never Breaks” by Katy Tur

“The New York Times”: “For Iraq’s long-suffering Kurds, Independence beckons” by Tim Arango

“The New York Times”: “Netanyahu’s No-State Solution” by Roger Cohen

“The New York Times”: “The Book That Us Feminists” by Carol J. Adams

“The New York Times”: “One Nation under a Movie Theatre? It’s a Myth” by Manolha Dargis & A.J. Scott

“The New York Times”: “Looking into the Future for a Child with Autism” by  Cammie McGovern

The New York Times Styles Magazine”: “Bruce Chatwin: One of the Last Great Explorers” by Hanya Yanagihara

“The New Yorker”: “Annals of Medicine: Cancer’s Invasion Equation” by Siddhartha Mukherjee

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: The Trials of a Muslim Cop” by Rachel Aviv

“The New Yorker”: “Letter from Mogadishu: “The Fight for Women’s Basketball in Somalia” by Alexis Okeowo

“The New York Review of Books”: “Clothes That Don’t Need You” by David Salle

“The New York Review of Books”: “What Are Impeachable Offenses?” by Noah Feldman & Jacob Weisberg

”The Washington Post”: “Stories from Irma: Feeling powerless as the storm finally arrives” by Patricia Sullivan, Leonard Shapiro, Perry Stein & Joel Aschenbach

“The Washington Post”: “Houston: ‘If they deport all of us, who will rebuild?’” by  Arelis R. Hernandez & Aaron C. Davis

“The Washington Post”: “Apparently, it’s illegal to laugh at Jeff Sessions” by Dana Milbank

“The Washington Post”: “The Chosen” by Kevin Sieff (story) & Nichole Sobecki (photos)

“The Washington Post”: “How Silicon Valley is erasing your individuality” by Franklin Foer

“The Washington Post”: “How to escape North Korea” by Anna Fifield (story) & Paula Bronstein (photos)

“The Guardian”: “China’s clout has few limits: should we be worried about its new Silk Road” by Tom Miller

“The Guardian”: “After Harvey, it’s clear the secret of Houston’s success has also been its downfall” by Tom Dart

“The Guardian”: “Rouhanicare: Iranian president’s unsung domestic success” by Saed Kamali Dehghan

“The Guardian”: “No more nukes? Why anti-nuclear protests need an urgent revival” by Zoe Williams

“The Guardian”: “How the aristocracy preserved their power” by Chris Bryant

“The Observer”: “Sketching war: the writer who depicts Middle East conflict – in watercolour” by Killian Fox

“The Observer”: “The Wall Street Journal’s Trump problem” by Lucia Graves

“The Observer”: “The Jean-Michel Basquiat I knew…” by Miranda Sawyer

“The Independent”: “I once named Aung San Suu Kyi as one oy my biggest role models – then came the betrayal” by Sufiya Ahmed

“The Independent”: “The most important thing you should remember about hurricane Irma” by Skylar Baker-Jordan

“Longreads”: “Atomic City” by Justin Nobel

“Vanity Fair”: “The Obscure Economist Silicon Valley Billionaires Should Dump Ayn Rand For” by Michael Kinsley

“National Geographic”: “This Tiny Country Feeds the World” by Frank Viviano (story) & Luca Locatelli (photos)

..........Kalenderwoche 33..........

“The New York Times”: “What Climate Scientists Want to See You in the Floodwaters” by Katharine Mach & Miyuki Hino

“The New York Times”: “For One Family in Houston, an Overwhelming Start to Recovery” by Jack Healy

“The New York Times”: “The Photos the U.S. and Saudi Arabia Don’t Want You to See” by Nicholas Kristof

“The New York Times”: “Hezbollah, Iran’s Middle East Agent, Emissary and Hammer” by Ben Hubbard

“The New York Times”: “Afghanistan: The Empire Stopper” by Rod Nordland

“The New York Times”: “Google Doesn’t Want What’s Best for Us” by Jonathan Taplin

“The New York Times”: “Forty Years of ‘Voyager’” by Dennis Overbye, Jonathan Corum & Jason Drakeford

“The New York Times Magazine”: “How to Get Rich in Washington” by Nicholas Confessore

“The New Yorker”: “How Do You Make a TV-Show Set in the West Bank?” by David Remnick

“The New Yorker”: “Profiles: Ken Burns’s American Canon” by Ian Parker

“The New Yorker”: “The Fake-News Fallacy” by Adrian Chen

“The New York Review of Books”: “Our Hackable Democracy” by Sue Halpern

“The New York Review of Books”: “Why We Must Still Defend Free Speech” by David Cole

“The New York Review of Books”: “Cartier-Bresson’s Distant India” by Ratik Asokan

“The New York Review of Books”: “The Hatful Monk” by Gavin Jacobson

“The Washington Post”: “John McCain: ‘It’s time Congress returns to regular order’” by John McCain

“The Guardian”: “Death in Bangladesh doesn’t draw a crowd like Melania” by Peter Preston

“The Guardian”: “There’s a disaster much worse than Texas. But no one talks about it” by Jonathan Freedland

“The Guardian”: “Two years on, has Angela Merkel’s welcome culture worked in Germany?” by Kate Connolly

“The Guardian”: “How the early internet fed the far right” by Jamie Bartlett

“The Guardian”: “The Last Nazi Hunters” by Linda Kinstler

“The Guardian”: “Salman Rushdie: ‘A lot of what Trump unleashed was there anyway’” by Emma Brockes

“The Guardian”: “My week in Lucky House: the horror of Hong Kong’s coffin homes” by Benjamin Haas

“The Guardian”: “Sea Prayer: a 360 story inspired by refugee Alan Kurdi” by Khaled Hosseini, Adeel Akhtar, Liz Edwatds, Francesca Panetta, Nicole Jackson, Shehani Fernando, Mona Mahmood, Anrick Bregman, Andrew Mason, Anetta Jones, Lisa Golden, Peregrine Andrews, So When, Kronos Quartet & UNHCR

“The Observer”: “Forget Wall Street – Silicon Valley is the new political power in Washington” by Olivia Solon & Sabrina Siddiqui

“The Independent”: “When did protest again the Assad government turn to war in Syria?” by Robert Fisk

“London Review of Books”: “The Saudi Trillions” by Malise Ruthven

“London Review of Books”: “What Is It Like to be an Octopus?” by Amia Srinivasan

“Granta”: “Notes on a Suicide” by Rana Dasgupta

“Politico”: “My Life at a Russian Propaganda Network” by Andrew Feinberg

“PoliticoMagazine”: “How Washington Made Harvey Worse” by Michael Grunwald

“The Ringer”: “Touching Death: The Turbulent Lift of One of America’s Last Snake-Handling Preachers” by Jordan Ritter Conn

..........Kalenderwoche 32...........

“The Observer”: “Hunger eats away at Venezuela’s soul as its people struggle to survive” by Emma Graham-Harrison

“The Guardian”: “The school beneath the wave: the unimaginable tragedy of Japan’s tsunami” by Richard Llyod Parry

“The Guardian”: “’The new Obama’: will Abdul El-Sayed be America’s first Muslim governor?” by Drew Philp

“The Guardian”: “The princess myth: Hilary Mantel on Diana” by Hilary Mantel

“The Guardian”: “Living in avoid: life in Damascus after the exodus” by Khaled Khalifa

“The Guardian”: “How hate-groups tried (and failed) to co-opt popular culture” by Charles Bramesco

“The Guardian”: “America’s ‘news deserts’: the death of the great alt-weeklies” by Annalies Winny

“The Washington Post”: “’My appetite for covering conflict faded gradually, a light waning until there was nothing left to see’” by Kenneth Dickerman (producer) & Finnbar O’Reilly (writer)

“The Washington Post”: “After Roger” by Giri Nathan 8story) & Calla Kessler (photos and video)

“The Washington Post”: “Acapulco is now Mexico’s murder capital” by Joshua Partlow & Michael Robinson Chavez (photos)

“The Washington Post”: “As a boy, I fled despotism in Cuba. Now I’m fighting it here in America” by Edel Rodriguez (text and illustrations)

“The Washington Post”: “The true story of two grizzly bear attacks that changed our relationship with wildlife” by Karen Brulliard

“The New Yorker”: “Personal History: The Pleasures of New York by Car” by Ian Frazier

“The New Yorker”: “Modern Times: Who Owns the Internet?” by Elizabeth Kolbert

“The New Yorker”: “A Critic At Large: Why Freud Survives” by Louis Menand

“The New York Times”: “16 Years of War in Afghanistan, in Pictures” by Rod Nordland

“The New York Times”: “What an Afghanistan Victory Looks Like Under the Trump Plan” by Rod Nordland

“The New York Times”: “In Afghanistan, a Destructive ‘Game of Thrones’” by Rod Nordland

“The New York Times”: “’It’s a Slow Death: The World’s Worst Humanitarian Crisis” by Shuaib Almosawa, Ben Hubbard & Troy Griggs

“The New York Times”: “Fleece of the Century” by Dan Barry

“The New York Times”: “Spies Like Us. A Conversation with John Le Carré and Ben Macintyre” by Sarah Lyall

“The New York Times Magazine”: “How Roger Federer Upgraded His Game” by Peter de Jonge

“Quartz”: “The Life of Bitcoin Miners” by Zheping Huang & Joon Jan Wong

“Longreads”: “Finding Jihadi John” by Souad Mekhennet

“The Bridge”: “Future Wars” by Jim Greer

“Rolling Stone”: “Justin Trudeau: The North Star” by Stephen Rodrick

“Nautilus”: “The Limits of Athletic Performance” by Stephen Hsu

..........Kalenderwoche 31..........

“The Atlantic”: “The Road to Radicalism in Charlottesville” by Julia Joffe

“The Atlantic”: “Solving a Murder Mystery with Help of Ancestry Websites” by Ciara O’Rourke

“The New York Times”: “With Conrad on the Congo River” by Maya Jasanoff

“The New York Times”: “How to Get Away with Murder in Small-Town India” by Ellen Barry

“The New York Times”: “The Illuminating Power of Eclipses” by Kenneth Chang

“The New York Times”: “The 10 Best Places to Swim in the World, According to Me” by Loudon Wainwright III

“The New York Times”: “When Terror Came to Barcelona” by Miguel-Anxo Murado

“The New York Times”: “’At the Stroke of Midnight, My Entire Family Was Displaced‘”

“The New York Times”: “I Voted for Trump. And I Sorely Regret It” by Julius Krein

“The New York Times”: “Hard Truths or Easy Targets? Confronting the Summer of Trump Onstage” by Bill Brantley, Jesse Green & Alexis Soloski

“The New York Times”: “Editorial: Exit Steve Bannon”

“The New York Times Magazine”: “Down the Breitbart Hole” by Wil S. Hylton

“The New York Times Magazine”: “Was an Italian Graduate Student Tortured and Murdered in Egypt” by Declan Walsh

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: Trump’s Business of Corruption” by Adam Davidson

“The New Yorker”: “Is There Any Point to Protesting” by Nathan Heller

“The New Yorker”: “Julian Assange, a Man Without a Country” by Raffi Khatchadourian

“The New York Review of Books”: “Fool, Cowards or Criminals” by Ian Buruma

“The Washington Post”: “A neo-Nazi’s rage-fueled journey to Charlottesville” by Abigail Hauslohner, Paul Duggan, Jack Gillum & Aaron C. Davis

“Daily Beast”: “It’s Time for the Lost Cause of the South to Get Lost” by Jack Schwartz

“BuzzFeed”: “High-profile Russian murdered:  Everyone thinks he was whacked” by Jason Leopold, Ken Bensinger, Heidi Blake, Alex Campell, Tom Warren, Jane Bradley & Richard Holmes

“Longreads”: “Whose fault was Dunkirk”?  by Lynne Olson

“The Guardian”: “A letter to my American friends: when did the dream die?” by Simon Tisdall

“The Guardian”: “Trump’s infrastructure plan in ruins after wrecking ball of neo-Nazi comments” by David Smith

“The Guardian”: “Trump won’t stop Americans hitting the Paris climate targets. Here’s how we do it” by Michael Bloomberg

“The Guardian”: “Don’t blame the addicts for America’s opioid crisis. Here are the real culprits” by Chris McGreal

“The Guardian”: “Why is the US still fighting the civil war?” by Jason Wilson

“The Guardian”: “How black women’s bodies are violated as soon as they enter school” by Andrea J Ritchie

“The Guardian”: “Neoliberalism: the idea that changed the world” by Stephen Metcalf

“The Observer”: “Words against ageing” by Robert McCrum

“The Independent”: “What the death of an Irishman fighting for Britain can tell us about the stupidity of Brexit” by Robert Fisk

 “The Independent”: “Woe betide the Kurds of northern Syria when the war is over” by Robert Fisk

“The Independent”: “If you’re wondering why Saudi Arabia and Israel have united against Al Jazeera, here’s the answer” by Robert Fisk

“New Statesman”: “Hungary as a Rogue State” by Martin Fletcher

“New Statesman”: “Witness to an Interrogation” by Anthony Lyod

“OUPblog”: “Are electrons conscious?” by Philip Goff

..........Kalenderwoche 30..........

“The Atlantic”: “How America Lost Its Mind” by Kurt Andersen

“The Atlantic”: “When Silicon Valley Took Over Journalism” by Franklin Foer

“The Atlantic”: “Have Smartphones Destroyed a Generation?” by Jean M. Twenge

“The Washington Post”: “Who is Kim Jong Un and what will he decide to do?” by Anna Fifield

“The Washington Post”: “6 questions about North Korea’s quest for nuclear weapons” by Adam Taylor

“The Washington Post”: “Peru’s glaciers: a flood of problems” by Nick Miroff (story) & Jabin Botsford (photos)

“The Washington Post”: “The global politics of the biggest story in soccer” by Ishaan Tharoor

”The New Yorker”: “When should a child be taken from his parents?” by Larissa MacFarquar

“Bloomberg”: “The Secret Economic Lives of Animals” by Ben Crair

“BloombergBusinessweek”: “The Hijacking of the ‘Brillante Virtuoso’” by Kit Chellel & Matthew Campbell

“The New York Times”: “Guam: A Small Island in a War of Words” by Nancy Borowick & Megan Specia

“The New York Times”: “Meet Kim Jong-un, a Moody Young Man with a Nuclear Arsenal” by Choe Sang-Hun

“The New York Times”: “The View from the Kremlin: Survival Is Darwinian” by Maxim Trudolybov

“The New York Times”: “India at 70” by Pankaj Mishra

“The New York Times”: “The Axis of Climate Evil” by Paul Krugman

“The New York Times”: “Does Qatar Support Extremism Yes. And So Does Saudi Arabia” by Tom Wilson

“The New York Times Magazine”: “Braving Cancer Amid the Chaos of Syria” by Caelainn Hogan

“The New York Times Magazine”: “Who’s Afraid of Claire Messud?” by Ruth Franklin

“The Guardian”: “Hope, pride, fear: how North Koreans feel about their homeland” by Tania Branigan

“The Guardian”: “Bombed bin trucks, breeding bacteria, dirty water: Yemen’s cholera explosion” by Choing-Kyu Ryu

“The Guardian”: “How the tech industry wrote women out of history” by Kirstie Brewer

“The Guardian”: “Henry David Thoreau by Laura Dassow Walls review –radical, unsettling, relevant” by Sarah Bakewell

“The Observer”: “Holy smoke! The church of Cannabis” by Aaron Millar

“The Observer”: “Samantha Bee, the new heroine of American political satire” by Tim Lewis

“London Review of Books”: “Alberto Giacometti” by Jeremy Harding

“Vanity Fair”: “The Scariest Nuclear Threat” by Michael Lewis

..........Kalenderwoche 29..........

“The Washington Post”: “’The moment when it really started to feel insane’: An oral history of the Scaramucci era” by Monica Hesse, Ben Terris & Dan Zak

“The Washington Post”: “A reporter’s journey through Tripoli: Long lines, kidnappings and murder” by Sudharsan Raghavan

“The Washington Post”: “Book Party: Liberal elites don’t have a clue about the white working class. So says a liberal white law professor” by Carlos Lozada

“The Washington Post”: “Rise of the machines” by Chico Harlan

“The Washington Post”: “What’s it like to live and report in Russia in the Trump era” by Washington Post Staff

“The Washington Post”: “Trapped between Israel and Hamas, Gaza’s wasted generation is going nowhere” by William Booth and Hazem Balousha

“The Washington Post Magazine”: “The Un-Trump Revolution: Gov. Larry Hogan’s radical normal model for the GOP” by Matthew Mosk

“PoliticoMagazine”: “CIA Doubts about JFK’s Murder” by Philipp Shanon & Larry J. Sabato

“Daily Beast”: “McMaster Goes to War – Against His White House Enemies” by Lachlan Markay, Asawin Suebsaeng & Kimberly Dozier

“The New York Times”: “The Desperation of Our Diplomats” by Roger Cohen

“The New York Times”: “What’s It Like to Test-Drive a Race Car?” by Matthew DeBord

“The New York Times”: “My Son, the Jihadist” by Nicola Benyahia

“The New York Times”: “How We Are Ruining America” by David Brooks

“The New York Times”: “Finding Some Peace after War” by Dave Philipps

“The New York Times Magazine”: “Losing It in the Anti-Dieting Age” by Taffy Brodesser-Akner

“The New York Times Magazine”: “The Loyal Engineers Steering NASA’s Voyager probes across the Universe” by Kim Tingley

“The New York Review of Books”: “The True American” by Robert Pogue Harrison

“The Guardian”: “70 years after independence, the India I know is losing its way” by Mihir Bose

“The Guardian”: “The Scaramucci effect: What White House chaos means to the world” by Leslie Vinjamuri

“The Guardian”: “America’s midlife crisis: lessens from a survival summit” by Stephen Marche

“The Guardian”: “In 1967, they watched their city erupt. Fifty years on, how has Detroit changed?” by Drew Philp

“The Guardian Documentaries”: “Dearborn, Michigan: The divided city debating what it means to be American today”

“The Observer”: “Why Trump still needs the love of the crowd: ’This is like medicine to him’” by David Smith

“The Observer”: “W Eugene Smith, the photographer who wanted to record everything” by Sean O’Hagan

“The Observer”: “Why Pakistan and India remain in denial 70 years on” by Yasmin Khan

“London Review of Books”: “Facebook: You Are the Product” by John Lanchester

“BBC Magazine”: “The ghostly radio station that nobody claims to run” by Zaria Gorvett

“Vanity Fair”: “Is the New York Times Vs. The Washington Post Vs. Trump The Last Great Newspaper War?” by James Warren
 

..........Kalenderwoche 28..........

“The Guardian”: “Is the world really better than ever?” by Oliver Burkeman

“The Guardian”: “Slaves of Isis: The long walk of the Yazidi women” by Cathy Otten

“The Guardian”: “The Mad World of Major Rowland Bowen” by Russell Jackson

“The Guardian”: “Children of ISIS fighters face threat of Mosul revenge attacks” by Martin Chulov & Salem Tizk

“The Guardian”: “Watching ice melt: inside Nasa’s mission to the North Pole” by Avi Steinberg

“The Guardian”: “Families, fertility, feminism: landmarks in women’s rights” by Liz Ford

“The Guardian”: “Betsy DeVos: Trump’s ally seen as most dangerous education chief ever” by David Smith

“The Guardian”: “After Trump and Brexit, is this the end of the Anglo-Saxon west?” by Timothy Garton Ash

“The Independent”: “Can you rebuild an ancient mosque?” by Robert Fisk

“The Observer”: “Islam: The Art of Making a Jihadist” by Andrew Anthony

“The Times Literary Supplement”: “The C-Word” by Paul Collier

“The New York Times”: “Why Women Aren’t C.E.O.s, According to Women Who Almost Were” by Susan Chira

“The New York Times”: “The Desperation of Our Diplomats” by Roger Cohen

“The New York Times”: “An Ode to Shopping Malls” by Steven Kurutz

“The New York Times”: “Vanishing Land Fuels ‘Looming Crisis’ Across Africa” by Jeffrey Gettleman

“The New York Times”: ”Freed from ISIS, Yazidi Women return in ‘Severe Shock’” by Rukmini Callimachi

“The New York Times Magazine”: “The Majestic Marble Quarries of Northern Italy” by Luca Locatelli (photographs) & Sam Anderson (text)

“The New York Times Magazine”: “The Lonely Crusade of China’s Human Rights Lawyers” by Alex W. Palmer
 

“The New Yorker”: “Profiles: Sadiq Khan Takes on Brexit and Terror” by Sam Knight

“The New Yorker”: “The TV That Created Donald Trump” by Emily Nussbaum

“The New Yorker”: “Why Corrupt Bankers Escape Jail” by Patrick Radden Keefe

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: How not to Solve the Refugee Crisis” by Ben Taub

“Daily Beast”: “Inside the Cult of Melania Trump” by Anna Nemtsova

“War on the Rocks”: “The Future of Military Robotics” by Gregory C. Allen

“Stanford Medicine”: “Two Minds: The cognitive differences between men and women” by Bruce Goldman

“IRIN”: “The Somali Pirates Are Back” by Magnus Boding Hansen

“Rolling Stone”: “What Does Russiagate Look Like to Russians?” by Matt Taibbi

“Vanity Fair”: “Why ‘The Vietnam War’ Is Ken Burn’s and Lynn Novick’s Most Ambitious Project Yet” by David Kamp

“The Washington Post”: “How Trump is changing America’s foreign policy” by Reuben Fischer-Baum & Julie Vitskovskaya

“The Washington Post”: “Scaramucci learnt his press tactics at Wall Street. They’ll only get uglier” by Heidi N. Moore

“The Washington Post”: “What we do if Trump is really crazy?” by Dana Milbank

..........Kalenderwoche 27..........

“Bloomberg”: “Afghanistan’s War” by Aleksandra Gjogievska

“Bloomberg Businessweek”: “The Remaking of Donald Trump” by Joshua Green

“Columbia Journalism Review”: “Bringing Buddha to the Newsroom: media with mindfulness” by Melanie Faizer

“Smithsonian Magazine”: “Racing the Storm: The Story of the Mobile Bay Area Sailing Disaster” by Mathew Teague, Brian Schutmaat (photographs” & Michael Byers (illustrations)

“Literary Hub”: “Growing Up as an Untouchable” by Sujatha Gidla

“aeon”: “Is linguistics a science?” by Sally Davies

“Town & Country”: ”The Rise and Fall of F. Lee Bailey, the Man Who Set O.J. Simpson Free” by Andrew Goldman

“The Hollywood Reporter”: “’Fox & Friends’: Behind the Scenes of America’s Most Influential Morning Show (seriously)’ by Marisa Guthrie

“The Guardian”: “Inequality and opportunity in America - Under siege by liberals: the town where everyone owns a gun” by Lois Beckett

“The Guardian”: “The power of framing: It’s not what you say, it’s how you say it” by Steve Rathje

“The London Review of Books”: “I Am the Fifth Dimension” by Bee Wilson

“The London Review of Books”: “Presidents v. Generals” by Andrew Bacevic

“The Washington Post”: “A Republican Party at war with itself hits the wall on health care” by Dan Balz

“The Washington Post”: “How China tames dissent on the Internet” by David Ignatius

“The Washington Post”: “What a president with nothing to hide would say to the New York Times” by The Editorial Board

“The Washington Post”: “Would 2017 look the same under President Hillary Clinton?” by Daniel W. Drezner

“The Washington Post”: “Innovations: Was this created by a human or a computer? See if you can tell the difference” by Hamza Shaban

“The New York Times”: “Sons without Fathers” by Roger Cohen

“The New York Times”: “Hit by Lightning: Tales from Survivors” by Lizette Alvarez

“The New York Times”: “Two Weeks on Ice in McMurdo Station, Antarctica” by Jonathan Corum

“The New York Times”: “Dodging Chinese Police in Kashgar, a Silk Road Oasis Town” by Edward Wong

“The New York Times”: “Too Many Wonderful Women to Count” by Frank Bruni

"The New York Times”: “Hand-Held Journalism in Harrowing Times” by Cara Buckely (Produced by Jolie Ruben & Mekado Murphy)

“The New York Times Magazine”: “The Living and the Dead” by James Verini

“The New York Times Magazine”: “A New Front in the War Over Reproductive Rights: ‘Abortion-pill reversal’” by Ruth Graham

...........Kalenderwoche 26..........

“The New York Review of Books”: “The Passion of Liu Xiaobo” by Perry Link

“The New York Review of Books”: “Iraq: The Battle to Come” by Jost Hiltermann

“The New York Review of Books”: “Macron’s California Revolution” by Sylvain Cypel

“The New York Review of Books”: “The Brave New World of Gene Editing” by Matthew Cobb

“The New York Times”: “Iran Dominates in Iraq after U.S. ‘Handed the Country Over’” by Tim Arango

“The New York Times”: “Before and After Satellite Images of Mosul Reveal the Destruction After the Islamic State Was Forced Out” by Jugal K. Patel & Tim Wallace

“The New York Times”: “Grey Matter: When Is Speech Violence?” by Lisa Feldmann Barrett

“The New York Times”: “The Islamic  State Is Not Dead Yet” by Antony J. Blinken

“The New York Times”: “This Is How I Want to Be Dead” by Richard Coniff

“The New York Times Magazine”: “Arks of the Apocalypse” by Spender Lowell (photographs) & Malia Wollan (text)

“The New York Times Magazine”: “This Town Melts Down” by Marc Leibovich

“The New York Times Magazine”: “First Words: How Do We Contend with Trump’s Defiance of ‘Norms’?” by Emily Bazelon

“The New Yorker”: “America’s Future is Texas” by Lawrence Wright

“The New Yorker”: “Books: The Toscanini Wars” by David Denby

”The New Yorker”: “Jasmin Moghbeli, Badass Astronaut” by Robin Wright

“New York Magazine”: “The Uninhabitable Earth” by David Wallace-Wells

“The Washington Post”: “Trump’s behavior is the biggest threat to national security” by Lawrence H. Summers

“The Washington Post”: “Battle of Mosul: How Iraqi Forces defeated the Islamic State” by Dan Lamothe, Thonas Gibbons-Neff, Laris Karklis & Tim Meko

“The Guardian”: “Inequality and Opportunity in America: What happened when Walmart left” by Ed Pilkington

“The Guardian”: “Environmental defenders being killed in record numbers, new research shows” by Jonathan Watts & John Vidal

 “The Guardian”: “Pig tales – the swine in books and arts” by Jacqueline Yallop

“The Independent”: “Don’t underestimate Iraq’s historic victory against ISIS – though the human cost was great” by Patrick Cockburn

“The Observer”: “Second world war: Dunkirk’s darkest day” by Hugh Sebag-Montefiore

“Vanity Fair”: “Inside the Trump Marriage: Melania’s Burden” by Evgenia Peretz

“Imperial & Global Forum”: “1917: The Year of the Century” by Jeremy Black

“Project Syndicate”: “Homage to Simone Veil” by Bernhard-Henri Lévy

“VQR: “Kazakhstan: A Kingdom for a Horse” by Will Boast & Guy Stauber (illustrations)

“Bulletin of the Atomic Scientists”: “Bunkers for the 0,003 percent” by Elisabeth Eaves

“The Atlantic”: “How to Beat Asthma” by Vann R. Newkirk II

“The Atlantic”: “What, if it’s all true?” by David A. Graham

..........Kalenderwoche 25.........

“The Guardian”: “We are marching to halt Turkey’s slide into authoritarianism” by Kemal Kilicdaroglu

“The Guardian”: “How power profits from disaster” by Naomi Klein

“The Guardian”: “The Farm Belt führer: the making of a Neo-Nazi” by Carson Vaughan & Mary Anne Andrei (photographs)

“The Guardian”: “Thrillers: To Kill the President by Sam Bourne review – does fact Trump fiction?” by Mark Lawson

“The Guardian”: “How climate skepticism turned into something more dangerous” by David Runciman

“The Guardian”: “Hilary Mantel: why I became a historical novelist” by Hilary Mantel

“The Independent”: “The destruction of the al-Nuri mosque in Mosul is another example of the ‘culturecide’ we’ve become so used to” by Robert Fisk

“The Independent”: “The Qatar crisis hats nothing to do with Al Jazeera and everything to do with the war in Syria” by Robert Fisk

“London Review of Books”: “Reasons for Corbyn” by William Davies

“London Review of Books”: “The Age of Detesting Trump” by David Bromwich

“London Review of Books”: “The Refugee Crisis” by Daniel Trilling

“The Washington Post Magazine”: “The Calling” by KK Ottesen (interviews and photographs)

“The Washington Post”: “These mind-blowing photos from Mosul reveal the horror of the Islamic State war” by Liz Sly

“The Washington Post”: “’Killed’ in Vietnam and buries with comrades, one Marine returned form the dead” by Michael E. Ruane

“The Washington Post”: “How 'isolated' North Korea managed to build an ICBM that could reach Alaska” by Amanda Erickson

“The Washington Post”: “What is North Korea trying to hit?” by Bonnie Berkowitz, Laris Karklis & Tim Meko

“The Washington Post”: “What life looks like inside North Korea”

“The New York Times”: “What Assad Has Won” by Kamal Daoud

“The New York Times”: “A Sicilian Photographer of the Mafia and her ‘Archive of Blood’” by Elisabetta Povoledo

“The New York Times”: “Thoreau’s Wilderness Legacy, Beyond Walden Pond” by Douglas Brinkley

“The New York Times”: “I Thought I Understood America. Then Came Trump” by Beppe Servergnini

“The New York Times”: “Noam Chomsky: ”On Trump and the State of the Union” by George Yancy and Noam Chomsky

“The New York Times”: “A Palestinian Novel Reveals Dirty Secrets in the Arab World” by Joumana Haddad

“The New York Times Magazine”: “All the President’s Lawyers” by Jonathan Mahler

“The New York Times Magazine”: “The Art at the End of the World” by Heidi Julavits

“Defense One”: “I Could Kill You with a Consumer Drone” by Brett Velicovich

“Noahpinion”: “Why Did Europe Lose the Crusades?” by Noah Smith

“Los Angeles Review of Books”: “The End of Economics” by Matt Seybold

..........Kalenderwoche 25..........

“The New York Times”: “President Trump’s Lies: The Definitive List” by David Leonhardt & Stuart a. Thompson

“The New York Times”: “Lies, Leaks and Consequences” by Retro Report

“The New York Times”: “The Antarctica Series”

“The New York Times”: “How Whales Became the Biggest Animals on the Planet” by Nicholas St. Fleur

“The New York Times”: “Bernie Sanders: How Democrats Can Stop Losing Elections” by Bernie Sanders

“The New York Times Magazine”: “How Donald Trump Misunderstood the F.B.I.” by Tim Weiner

“The New York Times Magazine”: “Greetings. E.T. (Please Don’t Murder US”) by Steven Johnson

“The New York Times Magazine”: “Virtual Reality: The Land of Salt and Fire”

“The New Yorker”: “Books: Are China and the United States Headed for War?” by Ian Buruma

“The New Yorker”: “Trump’s Destabilizing Global Vision” by Robin Wright

"The New Yorker”: “Letter from Shanghai: China’s Mistress-Dispellers” by Jiayang Fan

“The New Yorker”: “The Race to Solar-Power Africa” by Bill McKibben

“ProPublica”: “How the U.S. Triggered a Massacre in Mexico” by Ginger Thompson

“The Conversation”: “How language alters our experience of time” by Panos Athanasapoulos

“New Republic”: “Do We Need Women’s News?” by Clio Chang

“The Strategy Bridge”: ”The Wages of War Without Strategy” by Robert Cassidy & Jacqueline Tame

“Afghan Analysts’ Network”: “In the Light of Conflict: Photographer Andrew Quilty’s Experience in Afghanistan” by Jelena Bielica

“Conflict Forum”: “Have the Saudis Overreached Themselves?” by Alastair Cooke

“The Guardian”: “In China’s far west the perfect ‘police state’ is emerging” by Tom Phillips

“The Guardian”: “The bad science of scientific publishing” by Stephen Buranyi

“The Guardian”: “’It’s the closest thing to the moon’: my space odyssey to Iceland” by Rosie Ifould

“The Guardian”: “Ken Burns returns to Vietnam – ‘a war we have consciously ignored’” by David Smith

“Literary Hub”: “Field Notes from My Dementia” by Gerda Saunders

“New Republic”: “The Shah of Iran: An Interview with Mohammad Reza Pahlevi” by Oriana Fallaci

“Vestoj”: “Slow Time Is God’s Time” by Dr. Donald B. Krabill

“Smithsonian.com”: “A Brief History of Maps” by Clive Thompson

“The Atlantic”: “Hearing Voices” by Joseph Frankel
 

..........Kalenderwoche 24..........

“The Atlantic”: “How to Deal with North Korea” by Mark Bowden

“The Atlantic”: “What’s Wrong with the Democrats?” by Franklin Foer

“The Atlantic”: “The Smartphone Psychiatrist” by David Dobbs

“The Atlantic”: “An Artist for the Instagram Age” by Sarah Boxer

“The Atlantic”: “How a Philly Ob-Gyn Ended up Delivering a Baby Gorilla” by Ed Yong

“The New York Review of Books”: ”Putting Profits Ahead of Patients” by Jerome Groopman & Pamela Hartzband

“The New York Review of Books”: “Afghanistan: It’s Too Late” by Ahmad Rashid

“The New York Review of Books”: “The Nihilism of Julian Assange” by Sue Halpern

“The New York Review of Books”: “The Banality of Putin” by Robert Cottrell

“BuzzFeed”: “From Russia with Blood” by Heidi Blake, Tom Warren, Richard Holmes, Jason Leopold, Jane Bradley & Alex

“Limn”: “The Bombing Encyclopedia of the World” by Stephen J. Collier & Andres Lakoff

“Bloomberg”: “The Man Who Stands in Line for a Living” by Polly Mosendz

“nature”: “The ‘time machine’ reconstructing Venice’s social networks” by Alison Abbott

“The Washington Post”: “America’s Rural Divide” by José A. DelReal & Scott Clement

“The Washington Post”: “Two shining lights in an Iranian prison’s darkness” by Roxana Saberi

“The New York Times”: “The iPhone Is 10 Years Old. Here’s the Story of its Birth” by Lev Grossman

“The New York Times”: “Both Climate Leader and Oil Giant? A Norwegian Paradox” by Somini Sengupta

“The New York Times”: “Maldives, Tourist Haven, Casts Weary Eye on Radical Islamism” by Kai Schultz

“The New York Times”: “The Kiwis’ Edge in America’s Cup: Drones” by Frank Bures

“The New York Times Magazine”: “Trained to Kill: How Four Boys Survived Boko Haram” by Sarah A. Topol & Glenna Gordon (photographs)

“The Guardian”: “America’s addiction epidemic: She was the town’s leading heroin dealer. She was 19 years old” by Chris McGreal

“The Guardian”: “Sepp Blatter after the fall: ‘Why the hell should I bear all the blame?’” by David Conn

“The Guardian”: “Sports 2.0 – Stadiums of the future; a revolution for the fan experience in sport” by Oliver Wainwright

“The Observer”: “Longhua: Life and death in Apple’s forbidden city” by Brian Merchant

“The Observer”: “The Miracle of Matera: from city of poverty and squalor to hip hub of cave dwellers” by Angela Guifridda

“3quarksdaily”: “What Makes a Great Wine?” by Dwight Furrow

..........Kalenderwoche 23............

“Reality-Based Community”: “The London high-rise fire” by Michael O’Hare

“The New York Times”: “How to Ease Travel Anxiety in an Era of Terror” by David Shaftel

“The New York Times”: “Challenging Mainstream Thought About Beauty’s Big Hand in Evolution” by James Corman

“The New York Times”: “Finding My Florida” by Jason Diamond

“The New York Times”: “China’s New Bridges: Rising High, but Buried in Debt” by Chris Buckley

“The New York Times”: “The Dutch Have Solutions to Rising Seas. The World Is Watching” by Michael Kimmelman & Josh Haner (photographs)

“The New York Times”: “The Greatest Music Festival in History” by Kevin D. Greene

“The New York Times”: “The Universal Phenomenon of Men Interrupting Women” by Susan Chira

“The New York Times”: “The Women Who Fought for Hanoi” by Elizabeth D. Herman

“The New York Times”: “Israel-Palestine form Both Sides of the Mirror” by Roger Cohen

“The New York Times”: “Not All Attacks Are Created Equal” by Mohammed Hanif

“The New York Times”: “Who Is Dangerous, and Who Dies?” by Errol Morris

“The New York Times Magazine”: “Reading Erdogan’s Ambitions in Turkey’s New Mosques” by Suzy Hansen & Norman Behrendt (photographs)

“The New Yorker”: “Remembering the Murder You Didn’t Commit” by Rachel Aviv

“The New Yorker”: “Onward and Upwards with the Arts: Lynette Yiadom-Boakye’s Imaginary Portraits” by Zadie Smith

“The New Yorker”: “Personal History: Why Aren’t You Laughing?” by David Sedaris

“The New York Review of Books”: “The Abortion Battlefield” by Marcia Angell

“The Washington Post”: “In Germany, a new feminist Islam is hoping to make a mark” by Anthony Faiola & Stephanie Kirchner

“The Washington Post”: “Everyone said Old Europe was dying. Sure doesn’t look like it now” by Anne Applebaum

“The Washington Post”: “How the Showdown over Qatar is tearing families apart” by Sudarsan Raghavan

“Rolling Stone”: “Goodbye, and Good Riddance, to Centrism” by Matt Taibbi

“Rolling Stone”: “The Democrats Need a New Message” by Matt Taibbi

“Rolling Stone”: “Chelsea Manning’s First Interview since Prison Interview: ‘Let’s Not hide History’” by Joyce Chen

“The Guardian”: ‘A reckoning for ours species’: the philosopher prophet of Anthropocene” by Alex Blasdel

“The Guardian”: “Sport 2.0: crumbling traditions create a whole new ballgame” by Sean Ingle

“FT Magazine”: “Watch it while lasts: our golden age of television” by Ian Leslie

“The London Review of Books”: “A Murderous History of Korea” by Bruce Cumings

“The Independent”: “Twin Peaks: How the brutal murder of Hazel Drew inspired the cult classic” by David Bushman & Mark Givens

“Lawfare”: “Iran’s Support for Terrorist Groups” by Daniel Byman

“Africa As A Country”: “Take me to your leader: Eritrea’s Isaias Afwerki” by Abraham T. Zere

“New Statesman”: “Pump action: the heart-stopping history of cardiac surgery” by Gavin Francis

..........Kalenderwoche 22............

“The Atlantic”: “The Panic President” by David A. Graham

“The Atlantic”: “Skydiving from the Edge of Space” by Laura Parker

“The Washington Post”: “Plans to relocate 1,6 Million Muscovites turns middle-class Russians into protesters” by David Filipov

“The Washington Post”: “37 Books We’ve Loved So Far” by Book World Editors

“The Washington Post”: “The Trump effect: Everybody is thinking of running for president” by Karen Tumulty & John Wagner

“The Washington Post”: “How occupation has damaged Israel’s democracy” by Gershom Gorenberg

“The New York Times”: “Divided by Victory, Israelis Still Grapple with 1967 War” by Ian Fisher

“The New York Times”: “How the K.G.B. Started the War That Changed the Middle East” by Ronen Bergman

“The New York Times”: “’Last Secret’ of 1967 War: Israel’s Doomsday Plan for Nuclear Display” by William J. Broad & David E. Sanger

“The New York Times”: “Still Stuck Between May and June of 1967” by Yossi Klein Halevi

“The New York Times”: “The Silicon Valley Billionaires Remaking America’s Schools” by Natasha Singer

“The New York Times”: “The 25 Best Films of the 21st Century. So far.” By Manohla Dargis & A. O. Scott

“The New York Times Magazine”: “The Bounty Hunter of Wall Street” by Jesse Barron

“The New York Times Magazine”: “Can a New Generation in the Banlieues Change French Politics?” by Elisabeth Zerofsky

“The New York Review of Books”: “Israel’s Irrational Rationality” by David Shulman

“The New York Review of Books”: “The Paris Catastrophe” by Tim Flannery

“The New York Review of Books”: “Ernest Hemingway: The Male Impersonator” by Fintan O’Toole

“The Guardian”: “’It’s pretty high’. Climber tells how he scaled Everest twice in a week” by Sam Jones

“The Guardian”: “From rust belt to mill towns: a tale of two popular revolts” by Thomas Frank

“The Independent”: “The truth about US involvement in Syria is far more complicated than Donald Trump wants you to think” by Robert Fisk

“The Independent”: “Adnan Khashoggi. The ‘whoremonger’ whose arms deals financed a playboy life of decadence and ‘pleasure wives’” by Adam Lusher

“The Independent”: “23 books Marc Zuckerberg thinks everyone should read” by Richard Feloni

“The Observer”: “Naomi Klein: ‘Trump is an idiot, bur don’t underestimate how good he is at that” by Tim Adams

“The Observer”: “The weaker sex? Science shows that women are stronger than men” by Angela Saini

“London Review of Books”: “The Brexiters” by Ian Jack

“London Review of Books”: “In Gaza: If Israel Were Smart” by Sara Roy

“London Review of Books”: “Verhofstadt’s Vision” by Jan-Werner Müller

“London Review of Books”: “Diary: Panthers in Algiers” by Elaine Mokhtefi

“The American Conservative”: “America’s Misadventures in the Middle East” by Chas Freeman

“berfrois”: “Albania is the future of Europe” by Vincent W.J, van Gerven Oei

“BACKCHANNEL”: “What to do of the laptop ban goes global” by Dan Gillmor

..........Kalenderwoche 21..........

“The New York Times”: “Donald Trump Poisons the World” by David Brooks

“The New York Times”: “A Draconian Pact? The Facts Say Otherwise” by Mark Landler, Brad Blumer & Linda Qiu

“The New York Times”: “Trump Hands the Chinese a Gift: The Chance for Global Leadership” by David Sanger & Jane Perlez

“The New York Times”: “The Past 50 Years of Israeli Occupation. And the Next” by Nathan Thrall

“The New York Times”: “On Ireland’s Border: ‘That Sad Old Game’” by Garrett Carr

“The New York Times”: “New York Turns Food Waste Into Black Gold” by Emily S. Rueb

“The New York Times”: “My Rome, Still a Classic Beauty” by Jason Horowitz

“The New York Times Magazine”: “New York Stories”

“The New Yorker”: “On the Job: The Work You Do, the Person You Are” by Toni Morrison

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: The Addicts Next Door” by Margret Talbot

“The New Yorker”: “The World That Trump and Ailes Built” by Jill Lepore

“New York Magazine”: “Can the West survive Trump?” by Andrew Sullivan

“New York Magazine”: “Hillary Clinton Is Furious.  And Resigned. And Funny. And Worried” by Rebecca Traister

“The New York Review of Books”: “China’s Astounding Religious Revival” by Roderick MacFarquhar

“The New York Review of Books”: “The Autocrat’s Language” by Masha Gessen

“The Washington Post”: “For 50 years, Israelis have clashed over the West Bank. The expansionists have won” by Dan Ephron

“The Washington Post”: “The lonely journey of a Palestinian cancer patient” by William Booth, Sufian Taha & Linda Davidson (photos)

“The Washington Post”: “Paris decision underscores the visceral expression of Trump’s worldview” by Dan Balz

“The Washington Post”: “In Mexico, the Price for America’s Hunger for Heroin” by Joshua Partlow & Michael Robinson Chavez (photographs)

“The Washington Post”: “Butterfly Babies” by Ellen McCarthy, Katherine Frey (photos) & Ashleigh Joplin (video)

“The Guardian”: “Six-day war: Israeli paratroopers and Palestinians recall conflict 50 years on” by Peter Beaumont

“The Guardian”: “Operation Car Wash: Is this the biggest corruption scandal in history?” by Jonathan Watts

“The Guardian”: “Hippy Hangouts around the world: readers’ tips”

“The Guardian”: “The fight of his life: on the road with Jeremy Corbyn” by Ewen MacAskill & Sean Smith (photographs)

“The Guardian”: “Jeff Bezos: the ‘obsessive’ founder of Amazon and world’s next richest man” by Graham Ruddick

“The Guardian”: “Is there a neo-Nazi storm brewing in Trump Country?” by Lois Beckett

“The Observer”: “Giles Duley: ‘I stood on these Lesbos beaches in floods of tears” by Joanne O’Connor & Giles Duley (phots)

“Bloomberg”: “Farming the World: China’s Epic Race to Avoid a Food Crisis” by Bloomberg News Service

“VQR”: “Long Way Home: The Circumnavigations of Henk De Velde” by Ryan Bradley & Julien Pacaud (illustrations)

“Lapham’s Quarterly: “The Turning Sky: Discovering the Pyramid Texts” by Susan Brind Morrow

..........Kalenderwoche 20..........

“The New York Times”: “Exposures: The Hunted” by Daniel Rodriguez

“The New York Times”: “Colin Powell: American Leadership – We Can’t Do It for Free” by Colin Powell

“The New York Times”: “No, Google’s Not a Bird: Bringing the Internet to Rural India” by Ellen Barry

“The New York Times”: ‘The Internet Is Broken’: @ev Is Trying to Salvage It” by David Streitfeld

“The New York Times”: “Alone on the Open Road: Truckers Feel Like ‘Throwaway People’” by Trip Gabriel & George Etheredge (photographs)

“The New York Times”: “Monica Lewinsky: Roger Ailes’s Dream Was My Nightmare” by Monica Lewinsky

“The New York Times”: “For Army Infantry’s 1st Women, Heavy Packs and the Weight of History” by Dave Philipps

“The New York Times”: “’Saturday Night Live’: The Most Memorable Moments This Season” by Sopan Deb Deb

“The New York Times”: “There Was No ‘Golden Age’ Of Air Travel” by Patrick Smith

“The New York Times Magazine”: “Aleppo After the Fall” by Robert F. Worth

“The New York Times Magazine”: “What Animals Taught Me About Being Human” by Helen MacDonald

“The New Yorker”: “Gerhard Steidl Is Making Books an Art Form” by Rebecca Mead

“The New Yorker”: “A Reporter At Large: What Makes a Parent?” by Ian Parker

“The New Yorker”: “Putin’s Shadow Cabinet and the Bridge to Crimea” by Joshua Yaffa

“The Washington Post”: “The Turkey I no longer know” by Fetullah Gülen

“The Washington Post”: “A Palestinian’s daily commute through an Israeli checkpoint” by William Boot and Sufian Taha & Linda Davidson (photos)

“The Washington Post”: “Bin Laden’s son steps into father’s shoes, as al-Qaeda attempt a comeback” by Joby Warrik & Souad Mekhennet

“The New York Review of Books”: “Egypt: The New Dictatorship” by Joshua Hammer

“The New York Review of Books”: “The Pleasures of Pessimism” by Tim Parks

“The New York Review of Books”: “Saul Steinberg’s View of the World” by Chris Ware

“The Guardian”: “Has Facebook become a forum for misogyny and racisms?” by Nick Hopkins and Julia Carrie Wong

“The Guardian”: “Revealed: Facebook’s internal rulebook on sex, terrorism and violence” by Nick Hopkins

“The Guardian”: “Irreverent and knowing as James Bond: Sir Roger Moore obituary” by Ryan Gilbey

“The Guardian”: “At Facebook we get things wrong – but we take our safety role seriously” by Monika Bickert

“The Guardian”: “Robot hearts: medicine’s new frontier” by Thomas Morris

“The Guardian”: “Too fast, too soon: how Chinas growth led to the Tianjin disaster” by John Woodside & Si Chen, Xu Wenjuan and Liu Huilan

“The Guardian”: “The great London property squeeze” by Anna Minton

“The Observer”: “How Manchester bomber Salman Abedi was radicalized by his links to Libya” by Jamie Doward, Ian Cobain, Chris Stephens & Ben Quinn

“The Observer”: “The guidebooks and selfie-sticks arrive as Iran’s Rouhani declares itself open to all” by Emma Graham-Harrison

“The Independent”: “We must look to the past, not ISIS, for the true meaning of Islam” by Robert Fisk

“The Independent”: “Hirsi Ali: The ‘heretic” who says Muslims need to re-think sex, money and violence…and the concept of time” by Andy Martin

..........Kalenderwoche 19..........

“The Atlantic”: “When Your Child Is a Psychopath” by Barbara Bradley Hagerty

“The Atlantic”: “My Family’s Slave” by Alex Tizon

“The Atlantic”: “It Was Cultural Anxiety, That Drove White, Working-Class Voters to Trump” by Emma Green

“The Atlantic”: “Five Reasons the Comey Affair Is Worse than Watergate” by James Fallows

“The Washington Post”: “Five Myths about Watergate” by Rick Perlstein

“The Washington Post”: “How a woman in England tracks civilian deaths in Syria, one bomb at a time” by Greg Jaffe

“The Washington Post”: “The era of cyber disasters may finally be here” by Adam Taylor

“The Washington Post”: “Assad’s torture network: voices from inside” by Louisa Loveluck

“The Washington Post”: “A new concert hall in Hamburg transforms the city” by Philip Kennicot

“The Washington Post”: “Prostitutes, vacations and cash: The Navy official ‘Fat Leonard’ took down” by Craig Whitlock & Kevin Uhrmacher

“The Washington Post Magazine”: “Masters of their medium: JFK on TV, Trump on Twitter” by Steven Levingston

“The New York Times”: “My Strange Trip Through Iran’s Heartland” by Thomas Erdbrink

“The New York Times”: “When the World Is Led by a Child” by David Brooks

“The New York Times”: “The Right Has Its Own Narrative About Trump’s Crises” by Jeremy W. Peters

“The New York Times”: “I Saw the Decline of a Democracy” by Patrick Kingsley

“The New York Times”: “On the Water: Ten Favorite Places on European Rivers, Lakes and Coastlines” by Our Writers

“The New York Times Magazine”: “Can Prairie Dogs Talk?” by Ferris Jabr

“The New York Times Magazine”: “A Pet Tortoise Who Will Outlive Us All” by Hanya Yanagihara

“The New Yorker”: “Elements: Why Swearing Makes You Stronger” by Alan Burdick

“The New Yorker”: “The Lights Are Going Out in the Middle East” by Robin Wright

“The Observer”: “Golden daze. 50 years on from the Summer of Love” by Aaron Millar

“The Observer”: “Kazakhstan calling: a jaw-dropping trip to Astana” by Sankha Guha

“The Guardian”: “’Factory of the Future’: Tesla workers reveal pain, injury and stress” by Julia Carrie Wong

“Lawfare”: “A Foreign Intelligence Analyst Report on President Trump” by Nada Bakos & Dennis Gleason

“Tablet”: “Breaking News: The Secret History of the Six-Day War, Part I” by Yaacov Lozowick

“Apollo”: “More to cheese than meets the eye?” by Kathryn Murphy

..........Kalenderwoche 18..........

“The Observer”: “Do state institutions have the resources to fight hackers?” by Jamie Doward

“The Observer”: “The 57th Venice Biennale review – the Germans steal the show” by Laura Cumming

“The Observer”: “How to escape the online spies” by Darien Graham-Smith

“The Guardian”: “World’s biggest building project aims to make China great again” by Tom Phillips

 “The Independent”: “Can Syria ever be repaired when its long civil war finally comes to an end?” by Robert Fisk

“The Guardian”: “The meaning of life in a world without work” by Yuval Noah Harari

“The Guardian”:  “’Good neighbours to newcomers?’” by Lisa Maree Williams

“The New York Times”: “The World Is Getting Hacked. Why Don’t We Do More to Stop it?” by Zeynep Tufekci

“The New York Times”: “How Google Took over the Classroom” by Natasha Singer

“The New York Times”: “Hackers Came, But the French Were Prepared” by Adam Nossiter, David E. Sanger & Nicole Perlroth

“The New York Times”: “France’s First Lady Breaks the Mold” by Susan Chira & Lilia Blaise

“The New York Times”: “Polish Climbers Plan to Scale Deadly K2 Peak in Winter” by Michael Powell

“The New York Times”: “In Trump’s Firing of James Comey, Echoes of Watergate” by Peter Baker

“The New York Times”: “Ai Weiwei: How Censorship Works” by Ai Weiwei

“The New York Time Magazine”: “How Homeownership Became the Engine of American Inequality” by Matthew Desmond

“The New York Times Magazine”: “Is an Open Marriage a Happier Marriage?” by Susan Dominus

“The New York Times Magazine”: “Rei Kawakubo, Interpreter of Dreams” by Eric Madigan Heck (photographs) & Leanne Shapton (text)

“The New Yorker”: “Taking down Terrorists in Court” by William Finnegan

“The New Yorker”: “Obama’s Life Post-Presidency” by Amy Davidson

“The New Yorker”: “Onward and Upward with the Sciences: Seeing with Your Tongue” by Nicola Twilley

“New York Magazine”: “Beyond Alt: Understanding the New Far Right”” by Simon Van Zuylen-Wood, Noreen Malone, Max Read, Andrew Sullivan, Park MacDougald, Jason Willick, Mark Jacobson, Maureen O’Connor, Gabriel Sherman, Ben Crair, Nick Richardson & Mark O’Connell

“The New York Review of Books”: “In the Horrorscape of Aleppo” by Charles Glass

“The New York Review of Books”: “More Is More” by Deborah Cohen

“The Washington Post”: “Trump must be impeached. Here’s why” by Laurence H. Tribe

“Longreads”: “Death by Fire” by Miles Wilson

“Mercatus Center”: “A Conversation with Garry Kasparov” by Tyler

“Project-Syndicate”: “Emmanuel Macron, the Novel” by Bernard Henri-Lévy

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Guggenheim-Museum in Bilbao, Spanien 2008

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Nicht unerwartet bei einem, der die Welt von oben sieht, drängten vor allem auch Dachlandschaften ins Bild. Oft übernimmt das Dach Aufgaben der Fassade; Architekten sprechen daher vom Dach gern als fünfter Fassade eines Gebäudes.

Das Guggenheim Museum des kanadisch-amerikanischen Architekten Frank Gehry ist seit 1997 das Wahrzeichen der nordwestspanischen Stadt Bilbao – in der Nachfolge einer Stadtikone wie Jörn Utzons Opernhaus in Sydney. Wenn das Opernhaus ganz Dach war, dann sind in Gehrys destruktionistischem Meisterwerk verschiedenste Bauelemente auf der Suche nach einem Dach. In Anspielung auf die seinerzeit ausufernde Bauzeit und Kostenexplosion in Australien rühmen die Bilbainos gerne die kurze Bauzeit ihrer Ikone – vier Jahre – und die Kostendisziplin (etwa hundert Millionen Franken) beim Bau. Dazu gab Gehrys spektakulärer, mit Titanplatten verkleideter Bau aus Sandstein und Glas einer miefig gewordenen Stadt neuen Glanz. Jedes Jahr kann jetzt Bilbao auf mehr als eine Million Besucher zählen, die zusammen fünfzig mal soviel wie die Kosten des Museums zu Bilbaos wirtschaftlicher Wertschöpfung beitragen. Utzon konnte freilich mit dem Museum in Bilbao nichts anfangen, er empfand soviel selbstverliebte Architektur als Kitsch.

(Copyright Georg Gerster(Keystone)

www.georggerster.com

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Joseph Pulitzer

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Die Presse mag ausschweifend sein. Aber sie ist das moralischste Werkzeug der Welt von heute. Durch die Furcht vor der Presse werden mehr Verbrechen, Korruption und Unmoral verhindert als durch das Gesetz.

So nicht, Herr Papagni!

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In einem von der NZZ am 24. Januar publizierten Leserbrief wirft uns Herr Papagni die Publikation „antisemitischer“ und „verschwörungstheoretischer“ Artikel vor.

Wir haben Herrn Papagni am 24. Januar mit eingeschriebenem Brief eine achttägige Frist gesetzt und ihn aufgefordert, uns Belege für seine Unterstellungen vorzulegen.

Herr Papagni hat uns keinerlei Belege vorgelegt.

Die NZZ hat am 7. Februar unsere Replik auf die Anschuldigungen von Herrn Papagni publiziert, und zwar unter dem Titel „Faktenfreier Vorwurf“.

Wir weisen die ehrverletzenden, öffentlich geäusserten, strafbaren Aussagen von Herrn Papagni in aller Form zurück.

Herr Papagni nennt sich „Theologe“ und „freier Journalist“. Das „frei“ deutet er offenbar so, dass er frei erfundene Behauptungen in die Welt setzen kann.

In Zeiten grassierender Fake News halten wir es im Interesse einer zivilisierten Diskussionskultur für besonders wichtig, dass man sich gegen derartige Verleumdungen entschieden zur Wehr setzt. Fabrikanten und Verbreiter faktenfreier Lügen müssen zur Rede gestellt und die Öffentlichkeit über ihre Umtriebe informiert werden.

Journal21.ch

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Absage an die SRG-Abgabe?

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Wissen wir’s nicht längst? Diese Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft ist über das ihr und uns Zuträgliche hinausgewachsen. Da sind schon alle Merkmale des Kolossalen - Schwerfälligkeit, Selbstgefälligkeit, Genügsamkeit (genügsam nur nicht im Expandieren). Kann ein solcher Apparat geeignet sein, die zahlreichen Programmträger im Geiste ihrer Verantwortlichkeit zu führen? Führt denn nicht vielmehr ein diffuser, für emanzipatorisch gehaltener und als Vierte Gewalt hochgedachter Progressismus, dem die dienende Funktion fremd geworden ist? Und erlebten wir im weiten Vorfeld der Abstimmung nicht etwas gar viel Selbstverliebtheit?

Ein Staat im Staate?

Oder war es – aus dem ungewohnten Gefühl der Anfechtbarkeit heraus – einfach nur, aber reichlich Imagewerbung und Anbiederung, dazu passend die entnervende Trailer-Wucherung, dieses Allzuviel an aufdringlicher Programm-Anpreisung?  «Kurzum», sagt ein ansonsten gleichmütiger Freund in unserer Gesprächsrunde und will damit den Disput beenden, «kurzum, ein Staat im Staate, der sich gehobene Saläre gönnt und der von einer dienstbaren Medienministerin gehegt statt gezügelt wird …»

Doch es ist kein Ende im Disput. Der beiläufige Hinweis auf die Entlöhnungspraxis sticht eine diskret verhüllte Beule auf – das offiziell preisgegebene statistische Mittel lädt ja förmlich dazu ein, angeblich verbürgbare Ziffern zu nennen: Bundesrats-Gehälter für Gaukler und Sport-«Moderatoren»? Vor die Kameras und Mikrophone drängen sich nun weiss Gott nicht nur Ausnahme-Begabungen, und doch scheint dieses Herausgehobensein masslos überhonoriert, und sei’s durch generös tolerierte Nebeneinkünfte …

Geifernder Eifer in den Social Media

Es scheint so. Auf den ersten Anschein kommt ein Zweifaches an Vermutungswissen, das sich im Wirtshaus oder Bus flugs zu unumstösslichen Fakten verfestigt. Selbst in Zirkeln, welche die zivilisierte Diskussion über Abstimmungsvorlagen gewohnt sind, bricht in der SRG-Sache eine unzähmbare Wut hervor, die dem Versuch des Differenzierens und Argumentierens in kürzester Zeit den Schneid nimmt.

Der geifernde Übereifer, den die «Sozialen Medien» und die «Chatrooms» öffentlichkeitsfähig machen, tut anscheinend bereits seine stilbildende Wirkung und droht die an sich schon leicht irritierbare «Streitkultur der Demokraten» zu versauern.

Die falsche Abstimmung

Volksinitiativen wie diese kurzsinnige, ratzekahle «No Billag» ohne eine formulierte Gegenposition für spruchreif zu wähnen, ist eine demokratiepolitische Waghalsigkeit ohnegleichen. Unsere Demokraten der ersten Ordnung, die vom Volk bestellten Parlamentarier und deren Regierungsleute, sollten sich auch in der Verantwortung dafür sehen, dass der Meinungsprozess sich nicht geradewegs in die Gosse und zum Gully ergiessen kann. Auch unsere (halb-)direkte Demokratie, die ohne Verfassungsgerichtsbarkeit auskommt, bedürfte der sorgenden Aufsicht und, gegebenenfalls, der Beschränkung – allzumal, wenn grosse Parteien wie die SVP dazu neigen, den Volksspruch zu fetischieren. Nicht jeder Unmut verdient gleich eine Verfassungsnorm.

Ein vertretbarer Abstimmungs-Gegenstand wäre die bundesrätliche Medienpolitik gewesen, eine Klärung von Aufgabe und Grenzen des öffentlich-rechtlichen, abgabepflichtigen Rundfunks: SRG-Konzession wofür? Für eine unterrichtende und, säuberlich getrennt, unterhaltsame «Grundversorgung» über Radio und Fernsehen? Oder für alle denkbaren Lustbarkeiten durch alle erdenklichen Medien, Kanäle und «Plattformen»? Mediale Arbeitsteilung oder mediale Hegemonie?

Aus Fragestellungen solcher Art könnte der Giacomettistrasse, dem SRG-Hauptquartier, allerdings ein Ende bisher verfolgter Strategie blühen, Marktsättigung durch Marktsegmentierung, jeder Zielgruppe ihren Sound …

Also zurück zum Ausgangspunkt? Also Komprimierung statt Ausdehnung, zurück auf Feld 1, zu den «Landessendern» (mit je einem zweiten Programm)? Einem Ja zum «Billag»-Nein folgte mit aller Wahrscheinlichkeit eine zerstörerische Zerstückelung, die mit der SRG-Stückelungs-Strategie fraglos nicht gemeint war.

Vernachlässigtes Radio in der Billag-Debatte

Eine disziplinierte Erörterung der undisziplinierten Initiative fällt so schwer, weil institutionelle und programmliche Gesichtspunkte sich fast unvermeidlich vermengen. Und bei den vorherrschend grollenden «Würdigungen» der Programmleistung spielt ebenso unvermeidlich die Bildschirm-Fauna eine Hauptrolle. Wobei durchaus nicht nur dumpfer Verdruss und Überdruss sich Luft verschaffen. 

Lassen wir vorweg jedoch unser Ohr sprechen. Das Radio sieht sich in der öffentlichen Debatte etwas vernachlässigt. Ob zum Beispiel die extrem bemühte und gleichermassen bemühende «Spasshaftigkeit» einiger Animatoren des ersten Programms einem sicher nicht einheitlich einfältigen Publikum zumutbar ist?

Zugegeben, es gab vor Jahrzehnten schon Radioleute, die ihren ganz speziellen Humor für mehrheitsverträglich hielten. Und doch, ein Ueli Beck war eine Ausnahme und als solche tolerabel. Heute blödelt sich nicht allein (wenn auch vor allen andern) ein Reto Scherrer in den Äther, der schon modulatorisch schwer zu ertragen ist. Schäufele, der gute alte Radio-Briefkastenonkel und Hüter einer vertretbaren Medienrhetorik, dem die Mikrophon-Anwärter einst vorsprechen mussten, hätte zu Becks Zeiten solche Schwadroneure von den Sprechkabinen ferngehalten.

Aber ja, das sind – soweit man sich in Fragen der Professionalität nicht mehr verständigen kann – ganz einfach Geschmacksfragen, die nicht jedermanns Sache sind und über die sich bekanntlich kaum streiten lässt.

Flausen der Selbstdarbietung

Im ernsten Fach der Information geht’s dann allerdings um etwas mehr als um beliebige Geschmacksurteile. Nennen wir etwa (mit Blick auf die «Tagesschau») den schneidigen Vorturner einer neuartigen Präsentatoren-Gymnastik ebenfalls beim Namen: Florian Inhauser. Einer jeden Nachricht, die wir gern sachlich, im Stile der ARD-Praxis,  vermittelt haben wollten, gibt er einen persönlich eingefärbten, stets leicht ironischen, schwer originalistischen Vorspann, der wohl hauptsächlich dem Anschein seiner Exzellenz dienen soll. Mit verkniffenem Blick, als wär’ er von seiner Luzidität geblendet, ruft er vom Teleprompter seine gedrechselten Sätze ab, die uns empfänglich machen sollen für die folgende Nachricht. Ob wir uns nach  i h r  richten können? Der Vorspruch macht uns unsicher.

Derlei Flausen der Selbstdarbietung machen natürlich Schule, unabhängig von den Fertigkeiten der Nachahmer(innen). Und ebenso «natürlich» lassen ihnen weite Teile des fernsehenden Publikums all die Keckheiten amüsiert durchgehen.

Unterrichtung und Unterhaltung – bitte keine Vermischung

Kleinliche Beanstandungen also? Nein. Wir sprechen von einem Service public, der nicht zur Sprechblase verkommen soll. Wir sprechen von journalistischer Deontologie, einem Fremdwort, das als Pflichtenlehre übersetzbar und umsetzbar bleiben müsste. Wir sprechen von Führungsproblemen. Wenn Chefredaktoren und Direktoren der öffentlich-rechtlich organisierten SRG (womöglich billigend) zulassen, dass Nachrichten-Vermittler sich in grotesker Selbstüberschätzung  v o r  die Sache stellen, statt hinter sie, dass Elemente des «Infotainments» sich etablieren dürfen, Tages-Show statt Tagesschau, dann haben wir es mit einer sträflich nachgiebigen Interpretation ihres Mandats zu tun.

In einer abgabefinanzierten «Anstalt» sollten der grassierenden Vermischungs- und Verwischungstendenz von Unterrichtung und Unterhaltung klare Grenzen gesetzt sein. In den durch ultraliberale Total-Vermarkter herbeigewünschten Privatmedien mag das anders gesehen und praktiziert werden.

Das Positive überwiegt

Jenseits des primären Nachrichtenstoffs gibt es nun freilich SRG-Angebote in höchst willkommenen Mischformen – in Gefässen somit, die der Interpretation und einem hintergründigen Verständnis förderlich sein können. Mit gutem Willen darf man etwa «10vor10», die «Rundschau», den «Kassensturz» oder «Eco» dazurechnen, nicht zu vergessen unterhaltsame Information, wie sie die wöchentliche Radiosendung «Musik für einen Gast» anbietet, besonders vorbildlich in der Gästeauswahl und Gesprächsführung durch Hansjörg Schultz.

Magazin-Formen wie «Echo der Zeit» oder auch «Kontext» sind, um beim Radio zu bleiben, gewöhnlich von einem hohen Informanten-Ethos getragen, und auch Interviews wie das «Tagesgespräch» im «Rendez-vous am Mittag» sind untadelig. Nennen wir auch hier pars pro toto ein paar Namen, welche die Aufmerksamkeit und das Vertrauen der Hörerinnen und Hörer seit Jahr und Tag verlohnen: Iren Meier, Isabelle Jacobi, Fredy Gsteiger, Patrik Wülser, Martin Durrer, Philipp Scholkmann, Beat Soltermann.

Fernsehend «begegnen» uns mitunter Damen, die vielseitig talentiert zu sein scheinen; in Erinnerung ist mir zum Beispiel die grandiose Präsentation der insgesamt eindrücklichen Sendung zur Eröffnung der Gotthard-Bahnverbindung: Susanne Wille. Und von den Herren, die aus dem Ausland berichten, heben sich Pascal Weber, Adrian Arnold und Sebastian Ramspeck heraus.

Eine auf Vollständigkeit angelegte Liste der Erfreulichkeiten wäre vermutlich etwas länger als eine solche der Ärgernisse. Unsere Wahrnehmung ist lückenhaft, Zustimmung und Ablehnung nicht frei von Beliebigkeit. (Dass ich’s in meiner TV-Zeit auch nicht allen recht machen konnte, ist nicht vergessen, obgleich es lange her ist!)

Wer kümmert sich um die vielen Minderheiten?

Risikolos ist endlich nur die Prognose, dass eine mehrheitliche Absage an die SRG-Gebühr eine extrem marktgesteuerte Medienordnung favorisieren würde, die vielen Minderheiten unseres Landes vielerlei schuldig bliebe. Der jetzt schon nicht gerade verwöhnten Minderheit, die es mit dem «guten Geschmack» hält, drohte wohl eine armselige Nischen-Existenz. Und ziemlich sicher litte generell der öffentliche Vernunftgebrauch.

Was hingegen geschähe nach einem (bestimmt nicht besonders üppigen) Nein-Überschuss? Ein spätes Erwachen der Medienpolitik und mit ihr der Reformbereitschaft? Durch sie schliesslich eine SRG der knapperen Mittel, mithin eines weniger zerdehnten Service-Begriffs und eines rigoroseren Qualitätsmanagements? Das stünde zu hoffen, ja, dürfte füglich erwartet werden. Eine erneuerte, gestraffte SRG müsste nicht partout «bi de Lüt“ sy oder im «Fadenschein» von «Glanz und Gloria», dafür entschiedener noch bei der Sache, dem Dienst an der Wahrheit in der Politik und an der Heiterkeit in der Kunst, der Kultur insgesamt – eine tägliche Gemeinschaftsstiftung gewissermassen.

Es gibt Stimmen, die zu einem Grabgesang auf die alten Massenmedien anheben, das «Staatsfunk»-Angebot als veraltet abschreiben und die Verallgemeinerung des «Individualisierungs»-Trends vorauswissen. Das hiesse: Kanalisierung durch unsere Vorlieben, Parzellierung des lebensweltlichen Wissens, modisch geredet: Fokussierung! Wahrnehmung, ganz wie sie euch gefällt!

Gefahr der selbstgewählten Verdummung

Dem «Common sense» fehlt wieder mal die Lobby. Die neue Weltreligion der Digitalität herrrscht. Sie verlockt zur «Ökonomisierung» der Realitätsbezüge, zur Reduktion auf Spartenkundigkeit. Doch kann uns die Technik, nur weil sie solche Optionen ermöglicht, auch gleich daran hindern, in solcher Spezialisierung die Gefahr einer selbstgewählten Verdummung zu erkennen? Wir sollten uns die Möglichkeit zum täglichen Entdecken nicht vorsortierter Weltanteile so lange wie möglich bewahren, sagen wir: für die nächsten 20 Jahre. Danach wird man sehen.

Fallen die herkömmlichen Massenmedien – SRG mitsamt den Zeitungen diesseits des Internet-Journalismus – auf  ihr Existenzminimum oder gar darunter, haben wir nichts anderes verdient als das Verschwinden der bedachtsamen Tageslektüre und eines am Allgemeinen orientierten Hörens und Sehens. Wir würden dann einige Franken an Abgaben und Abonnements sparen können, dafür an Urteils- und Unterscheidungskraft einbüssen … und uns über den Schwund der politischen Substanz wundern. Mit den Spartenschlauen ist kein Staat zu machen.

Unsere direkte Demokratie wird kaum je per Verfassungsartikel abgeschafft. Wohl aber schleichend. Mir jedenfalls ist kein klarer Kopf bekannt, der sich die demokratische Staatsform unabhängig von einem vitalen Mediensystem denken könnte. Und für mich gehört das duale System zum vitalen. Am 4. März entscheiden wir über nichts weniger als über den Fortbestand der einzigen landesweit operierenden Universalmedien, deren Chance es ist, die Schweiz fasslich zu machen.

*Jürg Tobler, Jahrgang 1939, war von 1963 bis 1998 hauptberuflich Journalist, wovon 27 Jahre in leitender Funktion: Chefredaktor der «Luzerner Neusten Nachrichten», danach Chefredaktor bzw. Herausgeber des «St. Galler Tagblattes» und seiner Regionalausgaben, zuvor Inlandchef des Fernsehens DRS, von 1973 bis 1989 regelmässiger TV-Diskussionsleiter. Der in Frauenfeld aufgewachsene Tobler, der dort – im Nebenbüro von Oskar Reck (Thurgauer Zeitung) – auch das ABC des politischen Journalismus erlernte und kurzzeitig im thurgauischen Grossen Rat sass, lebt heute in der Zentralschweiz und zeitweilig in Südfrankreich.

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Der Sucher mit der Kamera

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Superlative. Da wird ein Künstler geehrt, geradezu zelebriert. Und in einigen Räumen hängen derartig grossformatige Bilder, dass die Kuratoren bei der Medienpräsentation auf die technischen Probleme der Installation hinwiesen.

Künstlerische Avantgarde

Die Ausstellung erstreckt sich über die beiden Ausstellungsräume der Fotostiftung und des Fotomuseums in Winterthur. Zwei Kuratoren, Martin Gasser und Thomas Seelig, haben die Werke ausgewählt und zusammengestellt. Winterthur ist nur die erste Station. Bald wird diese Ausstellung in Essen in den Räumen vom Museum Fokwang gezeigt und in Lugano im Museo d´arte della Svizzera Italiana. Und der renommierte Verlag Steidl hat dazu einen jeder Weise sorgfältig edierten und kunstvoll gestalteten Bildband herausgebracht.

Die ersten „Eyecatcher“ sind die grossen bedruckten Fotoleinwände, die beim Betrachter die Illusion auslösen, er könne quasi ins Bild treten. Ein anderes Bild sticht ebenso ins Auge: Der Maler Franz Gertsch hat die Künstler um Balthasar Burkhard und Harald Szeemann nach einem Foto gemalt, das sie 1970 von hinten beim Gang durch eine Strasse von Kranenburg zeigt. Da spürt man die Atmosphäre der ausgehenden 1960er Jahre mit dem ganzen Selbstbewusstsein der künstlerischen Avantgarde.

In den begleitenden Texten wird immer wieder betont, dass Balthasar Burkhard Bestandteil und fotografischer Chronist dieser Avantgarde war. Der hochbegabte Harald Szeemann, jüngster Kurator der Berner Kunsthalle und später jüngster Leiter einer Documenta, der Documenta 5  von 1972, brachte als Erster amerikanische Malerei in die Schweiz und scharte die kreativsten oder zumindest experimentierfreudigsten Künstler um sich. Man wollte ganz neue Wege gehen und dabei das Publikum nach allen Regeln der Kunst – oder Nicht-Kunst –  provozieren.

Balthasar Burkhard, o. T. (Urs Lüthi, Balthasar Burkhard, Jean-Frederic Schnyder), Amsterdam 1969 © Estate Balthasar Burkhard
Balthasar Burkhard, o. T. (Urs Lüthi, Balthasar Burkhard, Jean-Frederic Schnyder), Amsterdam 1969 © Estate Balthasar Burkhard

Balthasar Burkhard (1944–2000) war von diesem Geist ergriffen, aber was heisst das für einen Fotografen? Die Kamera ist ein konventionelles Instrument. Sie bildet ab. Grenzüberschreitungen mit ihr sind schwierig. In der Zusammenarbeit mit Markus Raetz allerdings gelangen Burkhard die ersten Schritte in neue Richtungen. Er fokussierte sich auf banale Alltagsmotive und kopierte sie auf grosse Fotoleinwände. Dadurch entstanden Bildeindrücke, die bis heute nichts von ihrer Eindrücklichkeit verloren haben.

Suche nach dem eigenen Weg

Dieser Schritt wurde aber erst dadurch möglich, dass Burkhard eine ganz konventionelle und handwerklich anspruchsvolle Fotografenlehre absolviert hatte. Denn sein Vater hatte ihn zu Kurt Blum in die Lehre gegeben, damals in der Schweiz ein hoch angesehener Fotograf. Der war allerdings derartig beschäftigt, dass er seinen neuen Lehrling erst einmal zu einem Kollegen schickte, der ihm die Arbeit im Labor beibrachte. Von Blum lernte Burkhard im zweiten Lehrjahr, wie man tadellose grossformatige Vergrösserungen hinbekommt.

In der Ausstellung kann man die ersten Aufnahmen Balthasar Burkhards ebenso sehen wie seine Arbeiten als Lehrling von Blum. Dazu kommen erste Arbeiten, die er für das Warenhaus Loeb in Bern angefertigt hatte. Aber Burkhard wollte eigene Wege gehen. So versuchte er, Landschaften ganz anders als bisher üblich zu fotografieren, indem er blosse Konturen oder auch den Himmel mit seinen Wolken fotografierte. Der Chefredakteur der Zeitschrift „Camera“, Allan Porter, wurde auf ihn aufmerksam, und in der Ausgabe vom Mai 1971 zierte ein Foto von Burkhard die Titelseite. Allerdings ist das ursprüngliche Bild schwarzweiss. Für die Titelseite wurde es koloriert.

Skurrile Idee

Burkhard war in extremer Weise ein Suchender, und er hatte das Glück, in dieser Zeit auf eine höchst potente Truppe von Gleichgesinnten zu stossen. Mit ihnen konnte er sich über Wasser halten. Aber als die Documenta 5 im Jahr 1972 zu Ende war, fiel er in eine Krise. Was tun? Er ging nach Amerika, nach Chicago und nahm einen Lehrauftrag an der Universität von Illinois an. Und verfiel auf eine skurrile Idee: Da er ein bisschen wie ein Filmstar aussah, fühlte er sich zum Filmschauspieler berufen. Er kreierte dafür eine Bewerbungsbox mit Fotos und sprach sogar bei Alfred Hitchcock vor. Am Ende reichte es aber nur für eine Mitwirkung bei einem Schweizer Film.

Sein weiterer Weg führte zurück zur Fotografie, und er machte sich zum Beispiel einen Namen als Architekturfotograf. Zudem gelang es ihm, mit einzelnen Ausstellungen für Aufmerksamkeit zu sorgen, indem er zum Beispiel Beine überdimensional vergrösserte und damit seriell Museumswände behängte.

Vergleiche

Nach welchen Kriterien aber lässt sich das Werk Balthasar Burkhards bewerten? Man kann sich damit begnügen, in ihm einen Avantgardisten zu sehen, dessen Suchbewegungen bis heute Respekt abnötigen. Es empfiehlt sich aber, einen Schritt darüber hinauszugehen. Schliesslich ist er nicht der einzige Fotograf auf dieser Welt, und da müssen Vergleiche erlaubt sein.

Es wird betont, dass Burkhard von Jakob Tuggener beeinflusst worden sei, und auf einem Foto ist Tuggener zu sehen: „Berner Kunstszene bei einer Filmmatinée bei Jakob Tuggener, Februar 1972“. Laut Katalog ist dieses Foto „mit Burkhards Kamera“ aufgenommen worden, was immer das heissen mag. Aber hat Tuggener Burkhard wirklich beeinflusst? Vor kurzem wurden Tuggeners Werke in der Fotostiftung Winterthur gezeigt. Auf den ersten Blick sind die Unterschiede zwischen den beiden grösser als die Gemeinsamkeiten.

Ähnliches wird man über Robert Frank sagen können, den Burkhard wohl noch in der Schweiz kennengelernt hat. Auch die amerikanische Fotoszene scheint ihn nicht berührt zu haben. Jedenfalls spürt man keine Einflüsse. Vielmehr knüpfte Burkhard während der Jahre, die er zwischen 1975 und 1978 in Chicago verbrachte, wieder an eine Serie mit Fotoleinwänden an, die er 1969/1970 in Amsterdam geschaffen hat. Die stellte er in der „Zolla/Liebermann Gallery“ in Chicago aus und bekam dafür Lob von der „Chicago Tribune“.

Fotogenes Kamel

Danach hat Burkhard das Schweizer Publikum in mehreren Ausstellungen mit seinen grossformatigen „fotografischen Tableaus“ beeindruckt. Darin stellte er den „Körper als skulpturales Phänomen“ dar. Ein menschlicher Arm erreichte darauf fast vier Meter, und seine Fotoinstallation „Das Knie“ füllte einen ganzen Museumsraum. Aber sind diese Darstellungen, abgesehen von ihrer Grösse, wirklich so beeindruckend? War Irving Penn mit seinen überdimensionalen Zigarettenkippen von 1975 im MoMA nicht weitaus kreativer?

Balthasar Burkhard, Kamel, 1997 © Estate Balthasar Burkhard
Balthasar Burkhard, Kamel, 1997 © Estate Balthasar Burkhard

Es gibt nicht viele Fotos in der Ausstellung von Balthasar Burkhard, die auf Anhieb überzeugen. Zu den überzeugenden gehört ein Kamel aus der Serie seiner Tierfotografien. Die Porträts wiederum wirken eher durchschnittlich und sind zudem sehr dunkel gehalten. Thomas Seelig sieht darin einen künstlerischen Akzent. Im Katalog bei Steidl wiederum sind diese Porträts viel heller wiedergeben.

Irgendwie fantastisch

Balthasar Burkhard genoss als Architekturfotograf hohes Ansehen. Ihre Anfänge nahm diese Fotografie schon in den 1960er Jahren, als Burkhard im Umfeld der Berner Künstlerszene mit Architekten des „Büros Atelier 5“ in Verbindung kam. Später arbeitete er auch für Herzog & de Meuron. Perspektivisch und formal sind diese Fotos beeindruckend, und an ihnen wird eine Eigenart von Balthasar Burkhart ganz besonders deutlich: Die Technik spielt für ihn eine untergeordnete Rolle.

Selbst die Architekturfotos wurden mit Kleinbildkameras aufgenommen, und die verwendeten Filme von Ilford und Kodak waren Durchschnittsware. Diese Linie hielt er bei seinen Luftbildern bei. Zudem sind die Landschaften, Städte und Wolken wieder sehr dunkel abgebildet. Das gilt auch für seine Pflanzenstudien.

Das irritiert und beeindruckt zugleich: Da wirkt ein Fotograf mit grössten Ambitionen als Künstler. Zugleich oder vielleicht gerade deswegen schert er sich nicht um die Technik. Ausnahme, und die wieder entscheidend: Wenn es um die Grösse der Präsentation geht oder um die Wahl von Material wie die Fotoleinwände seiner frühen Jahre scheut er keinen Aufwand und kein Risiko. Das ist irgendwie fantastisch.

Mehr Malerei als Fotografie

Welcher Eindruck bleibt nach dem Gang durch diese Ausstellung? Es wäre falsch, das Werk Burkhards auf die Schlüsseljahre, die von der Berner Kunstszene, Harald Szeemann und die Documenta 5 geprägt waren, zu reduzieren. Aber diese Jahre geben einen Hinweis zur Beurteilung. Die Kuratoren bezeichnen Burkhard als „Chronisten“ der Berner Bohème und als Dokumentaristen der Kunstszene. Auffällig oft sieht man ihn auf den Gruppenfotos. Überhaupt setzte sich die damalige Avantgarde gern selbst in Szene. Das war ein Teil der Happenings und überhaupt ihres Konzepts.

Auch die anderen Bilder Burkhards haben etwas Selbstreferentielles. Vergleicht man sein Werk mit dem von Jakob Tuggener und Robert Frank fällt der entscheidende Unterschied ins Auge: Die „Ballnächte“ und „Die Amerikaner“ haben ihren Wert nicht nur als Werke dieser Fotografen, sondern als Aussagen über die jeweilige „condition humaine“. Sie sind Zeitzeugnisse, die sich von den Fotografen ablösen lassen. Die Bilder Burkhards ähneln aufgrund ihres starken Verweises auf den Autor mehr der Malerei.

Balthasar Burkhard, Fotomuseum Winterthur und Fotostiftung Schweiz, 10.02.–21.05.18

Gleichnamiger Katalog im Steidl Verlag, Göttingen 2017.

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Digital first! Pädagogische Reflexion second

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Die deutsche Bertelsmann Stiftung und internationale Technologiekonzerne drängen in die Bildung. Von ihrer „Googlifizierung“ ist gar die Rede. [1] Gute Geschäfte mit milliardenschwerem Gewinn locken. Das Ziel ist klar: mehr Digitalisierung. Je früher, desto besser. Dass die OECD dabei ist, versteht sich. Eines verdrängt man in den kantonalen Bildungsdirektionen allzu gerne: Die OECD ist kein Klub zur Kontinuität Humboldt’scher Bildungstradition, sondern die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Im Zentrum steht der Homo oeconomicus

Nun spricht nichts gegen ökonomische Kooperation und Entwicklung. Heikel wird es erst, wenn das Ökonomische zum dominanten Kriterium des Unterrichts wird. Im OECD-PISA-Zeitalter untersteht eben vieles der Logik und dem Kalkül der Ökonomie. Der Mensch muss marktfähig und marktförmig sein. Die PISA-Studie selbst zielt ja auf den Homo oeconomicus. Es geht um die materiellen Bedingungen des Lebens, um Nutzen und Profit. In diesem Sinn misst der Test bei 15-Jährigen jene Kenntnisse und Fähigkeiten, „die für das tägliche Leben relevant [sind]“. [2]

So fordert es die OECD. Darum ist es nichts als konsequent, dass PISA einen reduktiven Kompetenzbegriff ins Zentrum stellt und nicht von Bildung spricht. Der Ausdruck „Bildung“ passt nicht in diese Konzeption. Das war einmal. Entsprechend verfasst ist auch der Lehrplan 21 mit seinen mehr als 400 Grund- und den über 2’000 Unterkompetenzen. Alles wird wichtig. Aber wird es auch wirksam?

Alles ist der Feind von etwas

Die Volksschule überfordert sich selbst. Sie muss integrieren und individualisieren, sozialisieren und kultivieren, Frühenglisch und Mittelfrühfranzösisch lehren, die hochdeutsche Sprache schulen und mathematisches Können entwickeln. Sie soll in Themen von Natur, Mensch und Gesellschaft einführen, Musisches und Kreatives fördern, ethisches Verhalten stärken und die Kinder zur Freude an der Bewegung ermutigen – und überdies das Lernen trainieren. Darum sind die Lehrpläne dichter und die Lehrmittel dicker geworden. Doch wenn Prioritäten fehlen und das Wichtige nicht mehr vom Unwichtigen geschieden wird, verliert alles an Bedeutung.

Systemversagen im Kernfach Deutsch

Und fürs Automatisieren zentraler Lernvorgänge bleibt kaum Zeit. Der Geist des Übens, wie es der Philosoph Otto Friedrich Bollnow [3] nannte, und sein Bezug aufs Können sind mit einem Bannstrahl belegt und vom Stoffdruck des Durchnehmens verdrängt. Dass jeder Fünfte unserer 15-Jährigen die Schule ohne die notwendigen sprachlichen Grundkenntnisse verlässt, ist schlicht ein „Systemversagen“, wie es Stefan C. Wolter, Direktor der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung, auf den Punkt bringt. Er fügt bei: „Bei einer durchschnittlichen Klassengrösse von 19 Schülern können in der Schweiz bei Schulabschluss zwei bis drei Schüler pro Klasse nur unzureichend schreiben und lesen.“

Computernutzung als glorifizierter Hoffnungsträger

Was Zeitdruck und Stoffmenge verhindern, soll nun die Digitaltechnik ermöglichen und die mangelhaften Kompetenzen verbessern. Und wie bei einem Pawlow’schen Reflex erschallt der Ruf nach der softwaregesteuerten Schule. Entsprechend meldet sich der Dachverband Economiesuisse mit viel Wind zu Wort. [4] Er fordert einen digitalisierten Unterricht – auf der Basis des überfrachteten Lehrplans 21.

Die Primarschüler sollen die beiden Kernfächer Deutsch und Mathematik vor allem computerbasiert und individualisiert erlernen. Gefordert werden Niveaukurse und das Auflösen der Jahrgangsklassen. [5] Economiesuisse beruft sich dabei auf Jörg Dräger und Ralf Müller-Eiselt von der deutschen Bertelsmann Stiftung. Die beiden Exponenten sind überzeugt, dass die digitale Zukunft des Lernens maschinengesteuert und individualisiert verlaufe, ermittelt und überwacht von einer Lernsoftware, analysiert von Algorithmen. [6] Gar die Abschlussnoten liessen sich prognostizieren, so Dräger und Müller-Eiselt.

Kein Nutzen eines softwaregesteuerten Unterrichts

Doch bis heute konnte keine empirische Studie nachweisen, dass der frühzeitige Einsatz elektronischer Medien positive Effekte hätte. [7] Im Gegenteil: Es sind Personen, die uns zu Verstehenden machen. [8] Im analogen Dialog und sokratischen Diskurs. Bildung ist immer und notwendig an Individuen gebunden. Es komme, so sagt selbst die OECD, „auf die Lehrperson an“. [9]

„Der Glaube, dass Bildung durch ein Computerprogramm ersetzt werden kann, ist ein Mythos. Der menschliche Kontakt und das Mentoring machen den entscheidenden Unterschied bei den Lernergebnissen aus“ [10], erklärt der deutsche IT-Forscher Sebastian Thrun. Er weiss, wovon er redet; er lehrt als Professor für Künstliche Intelligenz an der Stanford University.

Sogar der Vorsitzende des OECD-PISA-Programms, der digitalaffine Andreas Schleicher, muss gestehen: „Die Ergebnisse […] zeigen keine nennenswerten Verbesserungen der Schülerleistung in Lesen, Mathematik oder Wissenschaft in den Ländern, die stark in die Informations- und Kommunikationstechnologie für Bildung investiert hatten.“ [11] Aus dem verstärkten Einsatz digitaler Medien resultieren nicht per se optimierte Lernergebnisse. Im Gegenteil.

Ein Ding richtig können

In den Primarschulstunden primär auf Lernsoftware zu setzen führt nicht weiter. Doch die Frage bleibt auch in einer digitalisierten Welt: Wie führt der Unterricht zu einem systematischen Wissens- und Könnensaufbau – mit kognitiven Ordnungs- und klaren Wissensstrukturen? Und wie kann er die Basis für unsere Handlungs- und Denkprozesse bilden?

Nötig wäre ein „Reduce to the max“ – und damit eine Entschlackung des übervollen Lehrplans 21. Was die Schule „durchnimmt“, sollte sie gründlich durchnehmen, mündlich und schriftlich, mit vielen Sinnen, präzis und diszipliniert. Dazu gehört auch das Automatisieren mit digitalen Lernprogrammen – als eines unter mehreren Übungselementen. Ein Ding richtig können, ist eben mehr als Halbheiten im Hundertfachen. Was Goethe sinngemäss sagte, sollte Prinzip sein. Nicht vielerlei treiben, sondern eine Sache intensiv und genau! – Non multa, sed multum!, heisst es bei Plinius. Eben: eine Bildung, die sich ganz unflexibel einer Sache und ursprünglicher Erfahrung hingibt. Sie hat Zukunft, denn sie verkörpert und verlangt etwas von dem, was der Kognitionsforscher Howard Gardner als Intelligenzen für das 21. Jahrhundert formuliert: diszipliniertes und kreatives Arbeiten und Denken.

[1] Thomas Thiel: Digitales Lernen. Entmündigung als Bildungsziel, in: FAZ, 14.07.2016.

[2] OECD 2001, S. 18.

[3] Otto Friedrich Bollnow: Vom Geist des Übens. Eine Rückbesinnung auf elementare didaktische Erfahrungen. Oberwil b. Zug: Verlag Rolf Kugler 1987, S. 26f.

[4] Digitalisierung – Herausforderungen und Chancen für die Schule, publiziert am 09.02.2018, in: https://www.economiesuisse.ch/de/dossiers/digitalisierung-herausforderungen-und-chancen-fuer-die-schule [Status: 13.02.2018].

[5] Vgl. Raphaela Birrer, Computer statt Wandtafel, in: Tages-Anzeiger, 10.02.2018, S. 5.

[6] Jörg Dräger, Ralph Müller-Eiselt: Die digitale Bildungsrevolution. Der radikale Wandel des Lernens und wie wir ihn gestalten können. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2015. Der eine ist Vorstand, der andere Bildungsexperte der Bertelsmann-Stiftung.

[7] Heike Schmoll, Die Digitalillusion, in: FAZ, 18.09.2017, S. 8.

[8] Vgl. Gerhard Roth: Bildung braucht Persönlichkeit. Wie Lernen gelingt. Klett-Cotta, Stuttgart 2011. S. 287ff.

[9] Andreas Schleicher: Students, Computers and Learning: Making the Connection. OECD-Publishing 2015. S. 8.

[10] Ralf Lankau: Ohne Dozenten geht es nicht, in: DIE ZEIT, 9.1.2014, S. 61.

[11] Andreas Schleicher, a.a.O., S. 3; vgl. auch: Fehler 404, in: DIE ZEIT, 01.02.2018, p. 2.

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„Es ist fünf nach zwölf“

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„Die Digitalisierung gefährdet unsere Demokratie.“ Zu den Feinden der offenen Gesellschaft „zählen explizit Populisten und Propagandisten“. Sie würden die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung und der sozialen Netzwerke nutzen, „um im öffentlichen Raum mit Fake News, mit Konspirationstheorien, mit Halb- und Viertelwahrheiten zu ‚punkten’ oder Verwirrung zu stiften“.

Stephan Russ-Mohl, Medienprofessor an der Universität Lugano, zeichnet ein düsteres Bild von der heutigen Medienlandschaft. „Es ist nicht mehr fünf vor zwölf, es ist fünf nach zwölf“, schreibt er in seinem Buch „Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde“. *)

Die Wahrheit interessiert nicht mehr

„Fake News haben Karriere gemacht, sie sind zum Medienhype geworden.“ Die Desinformation „breitet sich nicht nur epidemisch aus, sie verändert auch unsere Wahrnehmung dessen, was wir für wahr halten“. Skrupellos würden Falschmeldungen in die Welt gesetzt, frei erfundene Zitate. Je abstruser die Lügen, desto mehr würden sie Anklang finden. Da gebe es gefälschte Statistiken, falsche Quellenangaben; da werde beliebig mit Zahlen herumgeschleudert.

Die Wahrheit interessiere nicht mehr. Unfug, frei Erfundenes und alternative News verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. „Was unzählige Male wiederholt wird, auch wenn es Unsinn ist, wird zur Wahrheit“, sagte Markus Spillmann, der frühere Chefredaktor der NZZ.

Russ-Mohl zitiert Nobelpreisträger Paul Krugman: Die neuen Rechten und auch die neuen Machthaber in der amerikanischen Regierung würden „als Serientäter wie gedruckt lügen“. Wenn es ums routinierte Lügen geht, schreibt Russ-Mohl, „verdient Trump fraglos die Pinocchio-Nase“.

Den Rattenfängern auf den Leim gehen

Nur durch die sozialen Netzwerke konnten „Krawalljournalismus“-Seiten wie Stephen Bannons „Breitbart“ eine grössere Leserschaft erreichen. Es sei ein richtiger Markt mit Fake News entstanden, sagt Russ-Mohl. Manche kopieren sogar Namen und das Design traditioneller Anbieter. So wurde aus „ABC News“, dem traditionellen Fernsehsender und Nachrichtenportal, „abcnews.com.co“ über das jetzt Fake News verbreitet werden. 

„Je weniger Medienkompetenz und Bildung die Menschen haben, desto wahrscheinlicher ist es wohl auch weiterhin, dass sie Rattenfängern auf den Leim gehen“, schreibt Russ-Mohl.

Das Risiko, als Erfinder von Fake News zur Rechenschaft gezogen zu werden, sei gering. „Die Kosten-Nutzen-Analyse für die Erstellung von Fake News geht für viele Akteure auf.“

Inhalte geringer Qualität

Doch nicht nur Fake News allein bedrohen den Journalismus. Algorithmen der weltumspannenden IT-Konzerne wie Google und Facebook diktieren, was das Publikum zu sehen und zu lesen bekommt. Die Plattformbetreiber Facebook und Twitter behandelten „Content“ gleich, egal ob die Aussagen stimmen oder nicht. Hauptsache, sie erzielen Clicks und werden zu Trägern von Werbebotschaften. Woher die Nachrichten kommen, lasse sich oft nicht überprüfen. „Die Struktur und die ökonomische Funktionsweise der Plattformen begünstigen die Verbreitung von Inhalten geringer Qualität.“ Hochwertiger Journalismus würde in diesem System diskriminiert, sagen die amerikanischen Forscher Emily Bell und Taylor Owen.

„Die offensichtliche Schwachstelle der Algorithmen besteht darin, dass sie bislang nicht zwischen Fake News und Tatsachen zu unterscheiden vermögen“, schreibt Russ-Mohl. Ariel Hasell von der University of California in Santa Barbara wird so zitiert: „Je parteilicher und je wütender jemand ist, desto wahrscheinlicher wird es, dass er oder sie politische Nachrichten online teilt.“ Sam Lessin, der bei Facebook gearbeitet hat, sagt: „Man muss radikal sein, um Marktanteile zu gewinnen. Mit moderaten Tönen ist kein Blumentopf zu gewinnen.“

Putins Trolle

Vergiftet werde die Situation auch durch die Social Bots – also Roboter, die in den Sozialen Netzwerken Stimmung machen und Likes und Shares setzen. Sie variieren Kommentare tausendfach und überfluten die Netzwerke.

Bekannt sind auch die Troll-Fabriken Putins in St. Petersburg. Wie weit Bots und Trolle Wahlen und Abstimmungen beeinflussen, sei umstritten. Die Gefahr bestehe, dass viele Menschen plötzlich beginnen, diesen Social Bots zu glauben, vor allem, weil sie massenweise über uns hereinbrechen. „Das Gesindel frisst alles“, sei das Motto des russischen Medienpopulismus. „Trolls und Social Bots haben mit ihren Hassbotschaften, Attacken und Übergriffen das Internet dramatisch verändert – und zwar zunächst aus ihrer Anonymität heraus“, heisst es in dem Buch von Russ-Mohl.

Auch autokratische Regierungen benutzten immer mehr die digitalen Medien zu ihren Zwecken. Vor allem in Phasen wirtschaftlicher Schwäche brauchen sie Feindbilder. Sie nutzen die von ihnen kontrollierten Medien zu Verschwörungstheorien. Autokraten und Despoten würden ungehemmt Fake News so lange wiederholen lassen, bis sie in den Geschichtsbüchern Eingang finden.

Wir werden übers Ohr gehauen und merken es nicht

Doch nicht nur die Populisten und Fake News bedrohen die Medien. Es findet eine Machtverschiebung vom Journalismus Richtung Public Relation statt. Immer mehr werde der Journalismus durch PR subventioniert und gefährde dadurch seine Glaubwürdigkeit. Ein Grossteil des Stoffs der Gratiszeitungen bestehe aus verkappter PR und Schleichwerbung. Die Grenzen zwischen PR und Journalismus würden immer mehr verschwimmen. Wir würden übers Ohr gehauen und merken es nicht.

Die Werbung wandert immer mehr ins Internet ab. Google, Facebook und andere erzielen die Werbeerlöse. Zwar hatten auch die Zeitungen auf Online-Werbeerlöse gehofft. Doch das grosse Geschäft machen Google und Co.

Billige Fake News, teure Recherchen

Zudem wollen immer weniger Leute für Informationen etwas zahlen. Die Zahlungsbereitschaft vieler sei gleich null. Wer von Kindheit an mit Gratisinformation im Internet aufgewachsen ist, könne „sich kaum mehr vorstellen, für Journalismus zu bezahlen“. Es sei die „Erbsünde“ der Branche gewesen, alles gratis ins Netz gestellt zu haben, zitiert Russ-Mohl den amerikanischen Analysten Allen D. Mutter.

Weil das Geld immer knapper wird, würden Redaktionen ausgedünnt. Die Journalisten hätten keine Gatekeeper-Funktion, keine Schleusenwärter-Funktion mehr. Die PR nutze diese geöffneten Schleusen und platziere ihre Botschaften. Weil immer mehr Ressourcen fehlten, hätten die Journalisten immer weniger Mittel und Zeit zu Recherchen und würden „in die Abhängigkeit der Gratis-Zulieferungen der PR-Branche“ geraten. „Die erfahrenen Lotsen, denen wir zumindest halbwegs vertrauen konnten, gehen scharenweise mit Vorruhestandverträgen von Bord.“ Journalisten, die kein gesichertes Einkommen haben, „sind leichter korrumpierbar, vor allem dann, wenn für sie kaum Gefahr besteht, dass rechtliche oder ethische Verstösse entdeckt und geahndet werden“. Zudem sei die Erstellung von Fake News deutlich billiger als mühsames Recherchieren und die Suche nach echten Fakten.

Overnewsed but underinformed

Weil den Redaktionen das Geld fehle, überlasse man einen Teil des Feldes den „Citizen journalists“, den „Bürgerjournalisten“, den Bloggern, „die oftmals schlicht Selbstdarsteller sind“. Auch darunter leide die journalistische Qualität. Stephan Russ-Mohl fragt jeweils seine Studenten, ob sie zum „Citizen Zahnarzt“ oder zu einem „Bürger-Gynäkologen“ gehen möchten.

Verschlimmert werde die Lage noch, weil ein Überangebot an Nachrichten besteht. Damit würden die Nachrichten an Wert verlieren. Zudem „verlieren wir leicht den Überblick“. Wir würden mit Nachrichten überfüttert und seien dennoch unterinformiert (overnewsed but underinformed). Da wir mit Info-Müll überflutet würden, sinke die Aufmerksamkeitsspanne. „Je kürzer diese Spanne ist, desto weniger Kontext-Wissen wird in dieser hyperkomplexen Welt aufgenommen“, schreibt der Autor. Damit steige die Anfälligkeit, Fake News zu glauben.

Aus diesen und andern Gründen „droht der Journalismus, wie wir ihn seit Jahrzehnten kennen, auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden“.

Schleichende Korruption, mafiöse Strukturen

Auf der Verliererseite der Entwicklung sei das demokratische Gemeinwesen. „Ohne kritische Kontrollinstanzen in den Medien breiten sich mit grosser Wahrscheinlichkeit schleichend Korruption und mafiöse Strukturen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und auch im Kulturleben und im Sport aus.“

Wir seien dabei, „die Glaubwürdigkeit unserer Medien und damit die Essenz unserer Demokratie zu verspielen“. Die Mainstream-Medien sind unter Druck geraten und einem „schleichenden Verfall des Vertrauens in die Medien“ ausgesetzt. Russ-Mohl zitiert eine Umfrage des deutschen Instituts „infratest dimap“ aus dem Jahr 2015. Danach haben 60 Prozent der Befragten „wenig oder gar kein Vertrauen in die Medien“.

Doch wie stark ist dieser Vertrauensverlust wirklich? Russ-Mohl liefert auch andere Befunde. Laut einer Mainzer Forschungsgruppe um Niklaus Jackob ist das Vertrauen in öffentlich-rechtliche Sender und die klassischen Tageszeitungen noch immer „recht stabil“; zum Teil sei sogar eine „Zunahme des Vertrauens zu erkennen“. Ein „dramatischer, die Bevölkerung insgesamt ergreifender Vertrauensschwund“ sei nicht zu erkennen.

Vorurteile, Verschwörungstheorien

Dennoch: Laut der Mainzer Studie wirft jeder vierte Deutsche den Medien vor, ein „Sprachrohr der Mächtigen“ zu sein und „den Menschen vorzuschreiben, was diese zu denken hätten“. Fast jeder Fünfte sagt, die Bevölkerung werde von den Medien „systematisch belogen“.

Der Lügenpresse-Aufschrei von Pegida und AfD hinterlässt offensichtlich Spuren. Es kursierten „Vorurteile und Verschwörungstheorien über die Medien, die oft unreflektiert übernommen und weitergetragen werden“.

„Letztlich ist es schlicht unglaublich, was für hanebüchenen Unfug viele Leute für wahr halten“, schreibt Russ-Mohl. 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung seien anfällig für Verschwörungstheorien. Sie glauben, dass 9/11 von den USA inszeniert worden sei. Sie sind auch überzeugt, Lady Di sei auf Bestellung des britischen Geheimdienstes ums Leben gekommen.

Sich nicht treiben lassen

Das laute Lügenpresse-Geschrei vermittle ein verzerrtes Bild. Etwa zehn Prozent der (deutschen) Bevölkerung stünde den Medien misstrauisch gegenüber, wird Gerhard Vowe von der Universität Düsseldorf zitiert. Dazu komme ein harter Kern von etwa zwei Prozent. „Es ist dieser harte Kern der Misstrauischen, der öffentliches Aufsehen erregt und insbesondere im Journalismus für Unruhe sorgt“, wird Vowe zitiert. Man müsse die zehn Prozent und den harten Kern ernst nehmen, aber man solle sich von ihnen „auch nicht treiben lassen“. Zudem sei es letztlich gut, dass ein grosser Teil der deutschen Bevölkerung gegenüber den Medien skeptisch sei: „Niemand kann letztlich wollen, dass die Bürger den Journalisten vorbehaltlos trauen und folgen.“

Doch nicht nur die notorischen Medienhasser greifen die Medien an. „Wer auch immer an der Macht ist, benutzt die Medien als Prügelknabe“, zitiert Russ-Mohl den italienischen Journalisten und Schriftsteller Beppe Severgnini, der es wissen muss. Und die Populisten seien die ersten, die das Feindbild Medien pflegten und hätschelten. „Zu den Charakteristika der Populisten gehört“, so Russ-Mohl, „dass sie sich gerne und oft als Opfer der herrschenden Verhältnisse und auch der herrschenden Medien inszenieren.“

Was tun?

Die Desinformation sei „die Pest der digitalisierten Gesellschaft“, steht am Anfang des Buches. Es bestehe „dringender Handlungsbedarf“. Doch wie bekämpft man diese Pest?

Russ-Mohl verlangt ein Bündnis von Journalismus und Wissenschaft. Die Kommunikationswissenschaft sollte weniger schüchtern auftreten. Ausgerechnet dieses Fach sei unkommunikativ. Fett ab kriegen auch die Journalistenausbildung einerseits und Medienforschung andererseits. „Viele Journalistenschulen ... schotten sich gegenüber Wissenschaft und vor allem gegenüber der Medienforschung ab. Und umgekehrt tummeln sich an Hochschulen und Universitäten weiterhin zahllose Journalistik-Dozenten, die ernsthaft meinen, einen Beitrag zu einer qualitätsvollen Journalistenausbildung leisten zu können, obschon sie noch nie einen Zweispalter für ein aktuelles Nachrichtenmedium geschrieben haben.“

Fake News entlarven

Im Weiteren kann der Autor zur Pestbekämpfung halt nur mit klassischen Rezepten aufwarten. Das liegt in der Natur der Sache.

Ein wichtiger Schritt sei, die Fake News immer wieder öffentlich zu entlarven. Zudem könnten schwarze Listen erstellt werden, die jene Websites auflisten, die Fake News verbreiten. Auch Kooperation zwischen Medien würde sich anbieten. Königsdisziplin seien ehrgeizige Investigativ-Projekte wie die Recherchen zu den Panama-Papers. Das „Corrections management“ sollte verbessert werden. Die Journalisten müssten sich zudem vermehrt mit Algorithmen und Big Data auseinandersetzen. Und nicht zuletzt fordert der Autor eine „Besinnung auf alte professionelle Tugenden“.

Ob das alles der Wucht der heutigen Entwicklung etwas entgegensetzen kann?

                                        ***

Da sich die Medienbranche in einem radikalen Umbruch befindet, werden immer mehr Abhandlungen, Artikel und Bücher publiziert, die den Wandel zu analysieren versuchen. Plötzlich sind alle Medienspezialisten, auch jene, die keine Ahnung von der Praxis haben. Russ-Mohl hat mehr als eine Ahnung. Sein Buch sticht wie ein Leuchtturm aus der Masse hervor. Es ist eine brutale, detaillierte Analyse der heutigen Entwicklung und lässt nur wenig Raum für Optimismus. Wer sich ernsthaft mit den Medien auseinandersetzen will, kommt um dieses Buch nicht herum.

*) Stephan Russ-Mohl: Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde – Warum die Digitalisierung unsere Demokratie gefährdet. Herbert von Halem Verlag, Köln, 2017, 367 Seiten.

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André Kostolany, ungarisch-amerikanischer Finanzexperte, 1906–1999

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Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten – oder umgekehrt.

Kippt der Irak Richtung Iran?

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Das irakische Parlament hat beschlossen, dass die Parlaments- und Lokalwahlen am 12. Mai dieses Jahres stattfinden werden. Dies geschah trotz Protesten der irakischen Sunniten. Sie waren der Ansicht, die Wahlen sollten hinausgeschoben werden, bis die Massen der heute in Lagern lebenden Sunniten in ihre Heimatstädte zurückkehren könnten. Die grosse Mehrzahl der Vertriebenen sind Sunniten. Sie wurden durch den Krieg gegen den „Islamischen Staat“ (IS) zur Flucht gezwungen. Unter ihnen befinden sich die früheren Bewohner von Mosul, einst der zweitgrössten Stadt des Iraks.

Die Sunniten forderten auch, Bewaffnete sollten bei den Wahlen nicht präsent sein – ausser den Angehörigen der offiziellen Sicherheitskräfte, der Armee und der Polizei. Damit weisen die Sunniten darauf hin, dass sich gerade in den Gebieten und Ortschaften, die vom IS zurückerobert worden waren, neben den „regulären“ Kräften auch Bewaffnete der sogenannten „Volksmobilisierung“ befinden. Sie dienen in den „befreiten“ Gebieten dazu, die offiziellen staatlichen Sicherheitskräfte zu ergänzen. Diese würden allein nicht ausreichen, um die immer noch eher chaotischen Zustände in den bisherigen Kriegsgebieten zu meistern.

Die Angst der Sunniten

Die Kräfte der „Volksmobilisierung“, überwiegend Schiiten, sind zwar „offizialisiert“ worden, indem sie in die Armee eingegliedert wurden. Sie werden vom Staat bezahlt und unterstehen offiziell dem Befehl des Ministerpräsidenten. Doch sie verfügen als eigene Körperschaften über einen eigenen Kommandanten und eigene Strukturen. Das bedeutet, dass sie in der Praxis in der Lage sind, auf eigene Faust und auf eigene Initiative zu handeln.

Viele Sunniten fürchten sich vor ihnen. Während der Kämpfe gegen den IS ist es vorgekommen, dass die schiitischen „Volkstruppen“ Gefangene und Zivilisten gefoltert haben. Die Schiiten warfen vielen Sunniten vor, zum IS zu gehören und mit ihm zusammenzuarbeiten. Mit den Folterungen sollten entsprechende Geständnisse erpresst werden. Auch zu summarischen Hinrichtungen kam es. Zudem hinderten viele Schiiten die Sunniten daran, in ihre Häuser zurückzukehren und ihre Felder zu bewirtschaften. So erhielten die Schiiten die Möglichkeit, sich in den Häusern der geflohenen Sunniten niederzulassen und die Felder selbst zu beackern.

Die Regierung in Bagdad versuchte, solche Vorkommnisse zu unterbinden. Doch es gab derart viele Fälle, dass die Angst der Sunniten vor der Volksmobilisierung wuchs. Manche der sunnitischen Parteien erklärten, es würde einem „Staatsstreich“ gleichkommen, wenn in ihren Gebieten unter den gegenwärtigen Verhältnissen Wahlen durchgeführt würden. Sie meinten damit einen Staatstreich der schiitischen Bewaffneten gegen die in Lagern eingeschlossenen wehrlosen Sunniten.

Die Helden von früher

In der Tat sind die Milizen der „Volksmobilisierung“ der wichtigste neue Faktor bei den bevorstehenden Wahlen. Zwar dürfen Bewaffnete im Irak nicht wählen und nicht kandidieren, und die Milizen der Volksmobilisierung gehören zu den Bewaffneten. Doch die politisch Ehrgeizigen unter ihren Anführern umgehen diese Regelung, indem sie offiziell aus den von ihnen geführten Milizen austreten und eigene „Parteien“ bildeten.

Diese Anführer sind in ihren Heimatgebieten äusserst beliebt. Für viele ihrer Mitbürger sind sie die Helden, die sich im Sommer 2014 mutig erhoben und Bagdad sowie die südlichen Landesteile verteidigten. Damals war die irakische Armee zusammengebrochen und der IS war von Mosul aus bis an die Hauptstadt vorgerückt.

Später waren sie immer dabei, als die besetzten Gebiete zurückerobert wurden. Sie kämpften bis nach Mosul hinauf und darüber hinaus bis Tel Afar. Manche ihrer Anhänger und Bewunderer betonen den Unterschied zwischen ihnen und den „Politikern“ und „Armeegenerälen“. Letztere täten nichts, als Geld in die eigene Tasche schaufeln und vor dem IS davonlaufen. Da und dort kursierte gar der Vorwurf, sie seien schuld daran, dass der IS überhaupt entstehen und sich ausbreiten konnte.

Die pro-iranische „Eroberungsallianz“

Welchen politischen Einfluss diese Milizenführer haben, ist unklar. Viele Beobachter messen ihnen jedoch eine erhebliche Bedeutung zu. Doch lange nicht alle Gruppierungen der „Volksmobilisierung“ haben politischen Ehrgeiz entwickelt. Viele sind dem Aufruf der hohen irakischen Geistlichen gefolgt. Diese fordern, die Politik solle den Politikern überlassen werden. Zu diesen Geistlichen gehört Ali as-Sistani, der wichtigste irakische Ajatollah.

Doch die pro-iranischen Milizen, die mehr auf Khamenei in Teheran als auf Sistani in Najaf hören, verfolgen politische Ziele. Sie haben sich unter der Führung von Hadi al-Ameri zu einer politischen Allianz zusammengeschlossen: der „Tahaluf al-Fatah“, der Eroberungsallianz. Zu ihr gehört einerseits die Badr-Organisation, die von al-Ameri angeführt wird. Dabei sind auch mehrere pro-iranische Gruppen, wie „Asa'ib Ahl al-Haqq“ und „Kata'eb al-Imam Ali“, die bekannt für ihre fanatische Parteinahme für Iran sind.

Die „Bürger-Allianz“

Eine weitere Gruppierung, die bisher der gleichen Strömung angehörte, hat sich von der Eroberungsallianz getrennt. Es handelt sich um die Gruppe, die sich um Abdul-Aziz al-Hakim, einem Gelehrten, gebildet hatte. Sie nannte sich früher SCIRI („Supreme Council of the Iraqi Revolution in Iran“) und hatte im iranisch-irakischen Krieg von 1980 bis 1988 auf Seiten Irans gekämpft. Abdul-Aziz al-Hakim starb 2009. Sein Sohn Ammar al-Hakim hat jetzt die Gruppierung von Iran getrennt. Er gab ihr den Namen „Nationale Weisheitsbewegung“ und baute sich eine eigene Allianz auf: die „Bürger-Allianz“.

Die Parteien im Irak sind meist klein. Oft bestehen sie nur aus den Anhängern einzelner einflussreicher Persönlichkeiten. Deshalb sind Allianzen entscheidend. Für die bevorstehenden Wahlen sind 238 Parteien eingeschrieben. Von ihnen haben sich 143 zu 27 unterschiedlichen Allianzen zusammengeschlossen und registriert. Diese Bündnisse stellen gemeinsame Kandidatenlisten auf. Gewählt wird in den 18 Provinzen des Landes. Jede Provinz bildet einen eigenen Wahlkreis.

Al-Maleki gegen al-Abadi

Ministerpräsident Haidar al-Abadi hat eine eigene Allianz gebildet, die er die „Siegesallianz“ (Victory) nennt. Der „Sieg“ bezieht sich auf die Aufreibung des „Islamischen Staats“, die unter seiner Verantwortung zustande kam. Die Allianz umfasst eine grosse Zahl von kleineren sunnitischen und schiitischen Gruppen, die alle vom Prestige des siegreichen Ministerpräsidenten profitieren wollen.

Der Abadi-Allianz steht ein Bündnis des früheren Ministerpräsidenten Nuri al-Maleki gegenüber. Seine Allianz nennt sich, wie schon bei früheren Wahlen, „Staat der Gesetzlichkeit“ (State of Law).

Eigentlich gehören die beiden, Abadi und Maleki, der gleichen Partei an, der schiitischen „Da'wa“ (Ruf). Sie hatte einst aus dem Untergrund heraus Saddam Hussein Widerstand geleistet. Heute jedoch sind Abadi und Maleki Rivalen. Maleki sympathisiert mit Iran und kritisiert den Ministerpräsidenten wegen seiner Kollaboration mit den Amerikanern. Die Mitglieder der „Da'wa“-Partei können sich frei für den einen oder den anderen entscheiden.

Muqtada Sadr als „linke“ Opposition

Ein weiterer einflussreicher Schiite, Muqtada Sadr, hat sich geweigert, bei einer der grossen Schiitenallianzen mitzuwirken. Muqtada Sadr ist Anführer und Idol der grossen Massen der schiitischen Slum-Bewohner von Sadr City, dem nordöstlichen Stadtteil von Bagdad. Er ist Spross einer bekannten Gelehrtenfamilie, die von Saddam Hussein beinahe völlig ausgerottet worden war. Während der Zeit der amerikanischen Besatzung kämpfte er gegen die USA. Im Parlament verfügt seine Gruppe über 34 Abgeordnete. Statt mit der Abadi- oder der Maleki-Allianz zusammenzuspannen, hat er ein Bündnis mit den irakischen Kommunisten und andern kleineren Linksgruppen geschlossen. Dieses Bündnis nennt er „Allianz der Revolutionäre“.

Es bildete sich schon 2016. Damals hatten Muqtada Sadr und seine „Linkskräfte“ gegen die Korruption der irakischen Politiker demonstriert. Die Manifestanten drangen zum Teil bis ins Innere der „Grünen Zone“ vor. Dabei handelt es sich um ein parkähnliches Gelände mit einem Palast, den Saddam Hussein für sich bauen liess. Von hier aus regierten die Amerikaner als Besatzungsmacht von 2003 bis 2010. Später wurde die Grüne Zone aus Sicherheitsgründen zum hermetisch abgeschlossenen Standort des irakischen Parlamentes und der ausländischen Botschaften.

Auf der Liste der korruptesten Staaten der Welt befindet sich der Irak auf Platz 10. Sadr will aber nicht nur die Korruption bekämpfen, sondern auch die Art und Weisel wie Führungspositionen im Staat und der staatlichen Wirtschaft verteilt werden. Solche Positionen werden noch immer nach religionsgemeinschaftlichen Kriterien vergeben.

Fünf schiitische Allianzen

Also: Die irakischen Schiiten, die einst gemeinsam auftraten, sind nun in fünf Allianzen gespalten, die sich gegenseitig konkurrieren:

  • Der „Tahaluf al-Fatah“, die pro-iranische „Eroberungsallianz“, angeführt von Hadi al-Ameri
  • Die „Bürger-Allianz“ von Ammar al-Hakim, die sich von Iran getrennt hat
  • Die pro-irakische, eher westliche al Abadi-Allianz des gegenwärtigen Ministerpräsidenten, auch Victory-Allianz genannt
  • Die eher pro-iranische al-Maleki-Allianz des früheren Ministerpräsidenten und
  • Die linke „Allianz der Revolutionäre“ von Muqtada Sadr.

Im Vorfeld der Wahlen, als bereits über die Bildung der Allianzen geschachert wurde, kamen mehrmals hohe Berater des iranischen Religionsführers Ali Khamenei nach Bagdad, um mit den irakischen Schiitenpolitikern zu sprechen. Die iranischen Emissäre versuchten offenbar, die Schiiten dazu zu bewegen, sich nicht zu konkurrieren und zusammenzuhalten. Ziel war es offensichtlich, dass das Amt des Ministerpräsidenten in schiitischer Hand bleibt. Sowohl Maleki als auch Abadi sind Schiiten. Doch die iranischen Unterhändler konnten sich offensichtlich nicht durchsetzen und die Schiiten einigen. Die Rivalitäten unter den schiitischen Führungspersonen erwiesen sich als unüberwindbar.

Die Zersplitterung der Schiiten könnte bewirken, dass sie die Chance verpassen, als stärkste Formation eine Koalitionsregierung bilden zu können. Herausgefordert werden sie vor allem von Iyad Allawi, einem säkularen Politiker. Er könnte sich mit andern nicht religionsgebundenen Gruppen zu einer Koalition zusammenschliessen.

Zwei Hauptallianzen der Sunniten

Die Sunniten haben zwei Hauptallianzen gebildet:

  • Jene des gegenwärtigen Parlamentssprechers Salim Jaburi. Er spannt zusammen mit dem säkular ausgerichteten Schiiten und früheren Ministerpräsidenten aus der amerikanischen Zeit, Iyad Allawi. Dieser wiederum arbeitet mit säkularen Sunniten und Schiiten.
     
  • Eine zweite sunnitische Allianz wird angeführt von Osama al-Nujaifi, dem früheren Gouverneur von Mosul. Diesem Bündnis gehören zwei weitere einflussreiche Politiker der Provinz Niniveh an, in der Mosul liegt.

Allawi gilt als ein Befürworter des von Bagdad aus zentral geleiteten Staates. Nujaifi wirbt für einen föderativen Irak. Wie die Kurden sollten seiner Meinung nach auch die Sunniten innerhalb des Staates einen autonomen Teilstaat bilden können.

Allawi hatte in den Wahlen von 2010 eine knappe Mehrheit erlangt, konnte aber keine Regierung bilden, weil ihm die Koalitionspartner fehlten. Maleki, der damals zweiter wurde, gelang es, mit zähen Manövern eine Regierungskoalition zu bilden.

Die Schiiten mit mehreren aussichtsreichen Allianzen haben die bessere Chance, eine Koalition zu bilden. Die Sunniten hingegen treten nur mit zwei grösseren Allianzen an. Zudem sind sie durch den Krieg gegen den IS, der vor allem in sunnitischen Gebieten stattfand, geschwächt und geschädigt.

Irakisch Kurdistan in der Krise

Auch die kurdische Politik steckt in einer tiefen Krise. Der Kurdenführer Masud Barzani liess im September letzten Jahres in der autonomen irakischen Region Kurdistan ein „Unabhängigkeitsreferendum“ durchführen. Die Zentralregierung und ihre Armee griffen ein. Folge war, dass die Kurden die „umstrittenen Gebiete“ rund um die autonome Region Kurdistans, einschliesslich Kirkuks, räumen mussten.

Nach diesem schweren Schlag gerieten die beiden „historischen“ Parteien Kurdistans in scharfe Kritik, vor allem vonseiten jüngerer, neuer Parteien. Bei diesen historischen, bisher dominierenden Parteien handelt es sich um die PDK („Kurdische Demokratische Partei“) und die PUK („Kurdische Unionspartei“). Beide verfügen über einen eigenen bewaffneten Arm von Peschmerga-Kämpfern. Sie haben sich jetzt zusammengeschlossen und wollen bei den Wahlen gemeinsam auftreten, um ihre bisherige Dominanz zu verteidigen. Dies, obwohl sie für den Verlust Kirkuks und der anderen umstrittenen Gebiete verantwortlich gemacht werden.

Vergiftetes Klima in Kurdistan

Gegen sie treten jetzt Gruppierungen von „neuen“ Parteien an. Ihr Einfluss wächst, vor allem auch, weil der Groll gegenüber den historischen Parteien zunimmt. Die kurdische Staatskasse ist leer und die Staatsangestellten sowie auch die Peschmerga-Kämpfer können seit Monaten nicht mehr bezahlt werden. Demonstrationen von Staatsangestellten und andern Bürgern, die die Bezahlung der Löhne fordern, werden von der Polizei und Peschmerga-Kämpfern der historischen Parteien niedergeschlagen. Von diesem vergifteten Klima profitieren die kurdischen Oppositionsparteien, vor allem die seit 2009 bestehende „Gorran“ („Wechsel“). Sie ist vor allem in den südlichen Gebieten von irakische Kurdistan aktiv und erfolgreich.

Was das alles für die Wahlen und ihren Ausgang bedeuten wird, ist gegenwärtig sehr ungewiss. Masud Barzani, zwölf Jahre lang Präsident der Kurdengebiete, Parteichef der PDK und der „starke Mann“ in den nördlichen Landesteilen, ist nach dem Eingreifen der irakischen Armee zurückgetreten. Doch scheint er nicht bereit zu sein, endgültig aus der Politik auszuscheiden.

Nach den Wahlen, Koalitionsverhandlungen

Nachdem die Wahlen gelaufen sind, wird jene Allianz, welche die meisten Stimmen erhielt, aufgefordert werden, mit anderen Allianzen über die Bildung einer Regierungskoalition zu verhandeln. So wird versucht, eine parlamentarische Mehrheit zu finden. Die Schiiten werden gespalten sein in radikal pro-iranische Gruppierungen, die mit der gegenwärtigen „Fatah“-Allianz zusammengehen, und in Kräfte irakischer Ausrichtung, die mit Ministerpräsident Abadis Allianz sympathisieren.

Eine dritte Richtung unter den Schiiten wird durch Muqtada Sadr verkörpert sein. Er hat klar gemacht, dass er bereit ist, mit allen Formationen zusammenzuarbeiten, die die Korruption energisch bekämpfen wollen. Religiöse Zugehörigkeit würde dabei keine Rolle spielen. Doch Sadr wird kaum am meisten Stimmen gewinnen, und so wird er auch nicht die Möglichkeit erhalten, eine Koalitionsregierung bilden zu können.

Pro-Iran oder mit den USA und Saudi Arabien?

In den arabischen Ländern und der übrigen Welt interessiert man sich vor allem dafür, ob im Irak künftig pro-iranische oder pro-irakische Kräfte an der Macht sind. Davon hängt ab, auf welche Seite sich Irak im saudisch-iranischen Vormachtsringen schlagen wird. Es geht darum, ob die irakische Armee weiterhin mit den Amerikanern zusammenarbeitet oder ob künftig die iranischen Revolutionsgardisten das Sagen haben.

Das irakische System ist geradezu dazu geschaffen, dass die Korruption sich ausbreitet. Muqtada Sadrs Forderung nach Reformen ist also mehr als gerechtfertigt. Die Politiker in der Grünen Zone sind mit ihren Eigeninteressen derart beschäftigt, dass sie kaum Zeit haben, an ihr Land zu denken. Das zur Verfügung stehende Geld verbrauchen sie selbst. Es geht den Politikern und ihren Klienten vor allem darum, rentable Positionen im Staat zu ergattern. Kenntnisse fachlicher Natur werden in diesem Spiel der Beziehungen und Verbindungen zur Nebensache.

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„No Billag“ misstraut sich selber

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Was wurde in den vergangenen Wochen nicht über die No-Billag-Initiative gestritten! Die einen lobten die SRG in alle Himmelshöhen, die andern verwünschten sie in alle Höllentiefen. Die einen beschworen ihre Unentbehrlicheit für die Willensnation Schweiz, die andern predigten das pure Gegenteil, wie beispielsweise die Zürcher SVP-Nationalrätin Natalie Rickli in der Ratsdebatte: „Die Schweiz existiert nicht wegen der SRG. Sie hat schon vorher existiert und würde auch ohne Gebührengelder weiter existieren.“

Ein Medien-Regime für Friedenszeiten

Seltsamerweise aber spielte in der bisherigen Diskussion das unscheinbare Sätzchen, das eben diese Existenzfrage anspricht, keine Rolle. Es lautet:

„Der Bund betreibt in Friedenszeiten keine eigenen Radio- und Fernsehstationen.“

Was wollen uns die Initianten mit diesem Sätzchen (Absatz 6 in ihrem Text) genau sagen? Leider ging der Bundesrat in seiner Botschaft zur Billag-Initiative nur sehr rudimentär darauf ein, und in den homerischen Ratsdebatten fühlte sich auch niemand bemüssigt, Sinn und Tragweite der Formulierung auszuleuchten. Selbst im ausführlichen Argumentarium der No-Billag-Leute, einem 28-Seiten-Papier, fehlt jeder Hinweis.

Also muss der Stimmbürger selber seine Überlegungen dazu anstellen.

Und wenn die Friedenszeiten kippen?

Aus dem ausdrücklichen Verbot eigener Medienstationen „in Friedenszeiten“ geht eindeutig hervor, dass die Initianten für „Kriegszeiten“ Ausnahmeregelungen zulassen möchten. Hält man sich an ihren Text, dürfte der Bund in kriegerischen Situationen – oder müsste er gar? – eigene Radio- und Fernsehstationen betreiben (was das geltende Recht nicht vorsieht).

Es wäre interessant zu erfahren, welche Überlegungen die Initianten zu ihrer Formulierung bewogen. Möglicherweise erinnerten sie sich an den Zweiten Weltkrieg und die Rolle, die der Landessender Beromünster in jener Zeit spielte.

Beromünster war damals jedermann vertraut. Zwar gingen seine betulichen und gelehrsamen Programme vielen auf die Nerven, sodass namentliche jüngere Leute oft auf die deutschen Sender umschalteten, weil diese „rassige“ und „schmissige“ Musik am Laufmeter ausstrahlten – allerdings auch grosse Dosen an Propaganda. Dies wiederum versetzte die geistigen Landesverteidiger in Unruhe. Doch alles in allem war Beromünster der verlässliche Begleiter, man wusste, woran man war, seine Nachrichten rhythmisierten die Abende in der Wohnstube, und die Weltchronik, die Professor von Salis jeweils am Freitag um 19.10 Uhr ausbreitete, war ein Strassenfeger.

Indem die No-Billag-Initianten das Verbot „bundeseigener“ Sender auf „Friedenszeiten“ beschränken, räumen sie im Grunde ein, dass sie für „brenzlige“ Zeiten ihrem Medienkonzept nicht trauen, dass Radio- und TV-Sender, bei denen irgendwelche Schweizer Milliardäre oder potente Medien-Anstalten im Ausland das Sagen hätten, in solchen Zeiten keine Gewähr böten für die solide Grundversorgung mit Nachrichten, und demzufolge der Staat, von dem man sich in Friedenszeiten um jeden Preis „befreien“ will, in die Bresche springen müsste.

Heikle Situationen

Doch kann das gut gehen: einfach Vater Staat herbeirufen, wenn Not am Mann ist? Das Rezept ist leichtfertig. Dies schon deshalb, weil die Begriffe Friedens- bzw. Kriegszeiten nicht so eindeutig sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen, und weil in ihnen viel psychologische Sprengkraft steckt. Dazu ein kleiner Exkurs, nochmals in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, aber in einer ganz anderen Thematik.

Mit dem neuen Strafgesetz vom 1. Januar 1942 schaffte die Schweiz die Todesstrafe ab. Das Militärstrafrecht aber sah diese für „Kriegszeiten“ weiterhin vor, und das Gesetz ermächtigte den Bundesrat zudem, ihre Anwendung auch „bei unmittelbar drohender Kriegsgefahr“ zu beschliessen. Im Frühjahr 1940 drängte sich aus Sicht von Armeeführung und Bundesrat der Gebrauch der Todesstrafe auf.

Die Schweiz befand sich zwar nicht im Krieg, aber angesichts ihrer Umzingelung durch die Nazis konnte auch nicht von Frieden gesprochen werden. Und sich auf die „unmittelbar drohende Kriegsgefahr“ zu berufen, die das Volk tatsächlich als solche empfand, getraute sich der Bundesrat nicht. Erstens, weil er die verängstigte Bevölkerung nicht zusätzlich erschrecken wollte, zweitens, weil das Ausland, sprich Deutschland, einen solchen Bezug vielleicht falsch ausgelegt und der Schweiz kriegerische Absichten unterschoben hätte (vgl. Peter Noll, Landesverräter). Also liess der Bundesrat die gesetzliche Kompetenz ruhen und führte die Kapitalstrafe über Notrecht ein.

Womit gesagt sein soll: Weichen(um)stellungen in schwierigen Zeiten senden mitunter Signale aus, die unbeabsichtigte Effekte haben können.

Einfach den Hebel umlegen?

Wichtiger als solche Signal-Psychologie ist aber wohl die Frage: Wäre der Bund, sollte mit dem Frieden – und dem angeblich alles regulierenden Markt – wirklich mal Schluss sein, überhaupt in der Lage, aus dem Stand heraus eigene Radio- und Fernsehstationen zu betreiben? Liesse sich auf dem sensiblen Feld der Medien einfach der Hebel umlegen? Wären Personal und Infrastruktur griffbereit? Verlässlichkeit und Vertrauen, die wichtigsten Eigenschaften von Medien, die ernst genommen werden sollen, setzen Kontinuität voraus. Auf die Schnelle lässt sich das nicht herbeizaubern.

Es mag ja verdienstvoll und gut gemeint sein, wenn die Billag-Leute – mitten in Frieden und Wohlstand – auch an schwierige Zeiten denken. Doch das Sätzchen, das ihnen dazu eingefallen ist, wirft mehr Fragen auf, als es Antworten bietet – und verdient daher nicht, in die Verfassung aufgenommen zu werden.

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Der neue Antisemitismus

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Alles begann spätestens mit Ilan Halimi, einem 23-jährigen Juden, der 2006 von einer Gruppe muslimischer Einwanderer drei Wochen lang festgehalten und am Ende zu Tode gefoltert wurde. Das war passiert im Frankreich des Jahres 2006 und als Reaktion darauf passierte im Grunde nicht sonderlich viel. Die Presse nannte die Peiniger Halimis die „Gang der Barbaren“, ansonsten aber gab es keinen wirklichen Aufschrei der Empörung im Land, keine Grossdemonstrationen gegen Antisemitismus. Dafür wurde im Lauf der letzten Jahre eine Gedenktafel für den grausam ermordeten Ilan Halimi wiederholt geschändet.

Sechs Jahre nach dem tödlichen Gewaltakt der „Gang der Barbaren“ erschoss dann der 24-jährige Mohamed Merah vor einer jüdischen Schule in Toulouse drei Kinder und einen Lehrer.

Im Januar 2015 folgte der Anschlag auf den jüdischen Supermarkt in Paris. Und im April 2017 traf es schliesslich Sarah Halimi, eine Rentnerin, die mitten in Paris von einem Nachbarn mit Migrationshintergrund aus dem Fenster geworfen und getötet wurde, weil sie Jüdin war.

Alltäglicher Antisemitismus

Diese Kapitalverbrechen gegen jüdische Mitbürger im Lauf der letzten zehn Jahre sind eine Sache. Eine andere ist der alltägliche Antisemitismus, der sich ganz überwiegend in Frankreichs Vorstädten immer offener breitmacht. Erst letzten Monat wurde zum Beispiel in Créteil, östlich von Paris, ein koscherer Supermarkt in Brand gesteckt, nachdem er Wochen zuvor schon mit antisemitischen Parolen beschmiert worden war.

Statistisch gesehen ist die Zahl der Anschläge gegen jüdische Einrichtungen in den letzten Jahren zurückgegangen, wohl auch, weil sie seit den Terroranschlägen stärker bewacht werden. Dafür aber haben gewaltsame Angriffe auf jüdische Personen in den letzten drei Jahren deutlich zugenommen.

Letztes Beispiel, vor zwei Wochen, der Angriff auf einen 8-jährigen Jungen, der bei einfallender Dunkelheit auf dem Weg zur Nachhilfestunde in der nördlichen Pariser Vorstadt Sarcelles seine Kippa trug und von zwei 15-Jährigen verprügelt wurde. Nach diesem erneuten, schockierenden Vorfall äusserte sich Frankreichs Regierungschef Edouard Philippe persönlich vor dem französischen Parlament und sagte unumwunden: Um den Antisemitismus wirksam zu bekämpfen, muss man den Mut haben anzuerkennen, dass in Frankreich inzwischen eine neue Form eines gewalttätigen, brutalen Antisemitismus existiert, der inzwischen auch immer offener zum Ausdruck kommt. 

Klein-Jerusalem

Der Angriff auf den 8-jährigen Jungen hat eine hohe Symbolkraft. Denn er ereignete sich just in Sarcelles, einer Trabantenstadt aus den 60er Jahren nördlich von Paris, die im Volksmund, auf Grund ihrer bedeutenden jüdischen Gemeinde von rund 15’000 Mitgliedern, gerne als Klein-Jerusalem bezeichnet wird. Jahrzehnte lang galt Sarcelles auch als Modell für ein relativ harmonisches Zusammenleben zwischen Muslimen, Juden und Christen und war so etwas wie das Vorzeigebeispiel für eine gut funktionierende, multikulturelle Gemeinde par exellence.

Seit mehreren Jahren schon gehört dies jedoch der Vergangenheit an. Und zwar spätestens seitdem eine Pro-Palästina-Demonstration in Sarcelles im Juli 2014 völlig aus dem Ruder gelaufen und in  Pogrom-ähnliche Gewalttätigkeiten ausgeartet war. Jüdische Geschäfte und Einrichtungen brannten damals in Sarcelles und die Synagoge konnte erst im letzten Moment vor dem anstürmenden Mob gerettet werden. Kein Wunder, dass das Spuren hinterlassen hat und die jüdische Gemeinde in Sarcelles sich seit vier Jahren nicht mehr in Sicherheit wähnt.

Appell des Bürgermeisters

„Natürlich bin ich beunruhigt“, sagte nach dem jüngsten Vorfall ein Vater, der gerade seine Kinder in einer jüdischen Schule in Sarcelles abgeliefert hatte, „im Grunde aber erleben wir derartiges hier jetzt schon seit Jahren.“ 

„Die Situation hat sich verschlimmert, die jüdischen Mitbürger bekommen langsam Angst und beginnen zu tun, was man nicht tun sollte, nämlich Sarcelles zu verlassen“, klagte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde dort.  

Der Bürgermeister von Sarcelles – einer seiner Vorgänger in den 90er Jahren hiess Dominique Strauss-Kahn – beschwor nach der Attacke auf den 8-jährigen Jungen die jüdische Bevölkerung, in der Stadt und in Frankreich zu bleiben, auch wenn er ihre Verunsicherung verstehen könne. Einfach wegzugehen regele das Problem nicht, vielmehr gälte es, gemeinsam Widerstand zu leisten gegen derartige Entwicklungen, so das Stadtoberhaupt, das an der Entwicklung der letzten Jahre nichts beschönigen will.  

„Ich habe natürlich gesehen“, so Bürgermeister Nicolas Macioni, „wie eine Reihe von Jugendlichen in gewissen Vierteln dieser Stadt nach und nach einen ganz primitiven Antisemitismus entwickelt hat, der zwar auch vorher schon existierte, aber nie, wie jetzt, ganz offen und tagtäglich zum Ausdruck kam. Das Schimpfwort: „Sale Juif“ (Drecksjude) z. B. ist heute schon fast alltäglich geworden. Und was man aus dem Mund dieser Jugendlichen auch immer wieder zu hören bekommt, sind Sätze wie: „Die Juden haben alles und wir haben nichts.“  

Primitiver Antisemitismus

Diesen ganz primitiven Antisemitismus bekamen vergangenen September z. B. auch Roger Pinto und seine Frau zu spüren, als sie abends in ihrem Haus im östlichen Pariser Vorort Livry Gargan überfallen und stundenlang misshandelt wurden, bevor die Täter mit Schmuck und Bargeld wieder abzogen.

„Sie sagten sofort: Ihr seid Juden, ihr seid reich, gebt uns das Geld, ihr habt viel Geld. Das haben sie mehrmals wiederholt“, erinnert sich Roger Pinto. „Und dann haben sie sich an uns vergriffen und immer wieder gesagt: Ihr seid reich und habt viel Geld, wenn ihr es uns nicht gebt, bringen wir euch um.“

Dinge beim Namen nennen

Eine ganze Reihe von Intellektuellen, überwiegend die so genannten Neokonservativen, wie etwa die Philosophen Alain Finkielkraut oder Pascal Bruckner, prangern schon seit Jahren diese neue Form des Antisemitismus an. Ebenso der Essayist und Anwalt, Gilles-William Goldnagel, der auf den jüngsten Vorfall in Sarcelles besonders heftig reagierte:

„Ich habe genug von den halbherzigen Verurteilungen derartiger Vorfälle in der Öffentlichkeit, um ja nicht den Vororten den Prozess zu machen. Dieser kleine Junge in Sarcelles ist ja nicht von irgendwelchen Skinheads verprügelt worden. Nein, es handelt sich hier um einen echten Antisemitismus mit islamistischen Wurzeln. Man muss die Dinge benennen. Seit 30 Jahren sage ich, dass der Antisemitismus in Frankreich ein anderer geworden ist. Anfangs wurde ich dafür noch als Rassist beschimpft. Jetzt aber ist es praktisch schon zu spät. Wir reden hier noch über die jüdische Gemeinde in Sarcelles. Diese jüdische Gemeinde haut aber inzwischen ab aus Sarcelles.“

In der Tat sind, laut Zahlen eines Beobachtungszentrums für antisemitische Vorfälle, in den letzten zehn Jahren in der Grossregion Paris rund 60’000 Juden umgezogen, weg aus den östlichen und vor allem aus den nördlichen Pariser Vororten und hin in die reicheren, westlichen Vororte oder nach Paris selbst. In La Courneuve zum Beispiel, einer Stadt im Departement Seine-Saint-Denis, dem ärmsten in ganz Frankreich und demjenigen mit dem höchsten Ausländeranteil, leben von ehemals 300 heute nur noch 80 jüdische Familien. Ein Stück weiter in Tremblay oder Aulnay-sous-Bois sind die Synagogen inzwischen immer weniger besucht. Dafür weiss die beigeordnete Bürgermeisterin im gutbürgerlichen 17. Arrondissement von Paris zu berichten, dass dort die Zahl von koscheren Restaurants in den letzten zehn Jahren von zwei auf mittlerweile über dreissig gestiegen ist und das Arrondissement derzeit zu einem neuen Zentrum des jüdischen Lebens in der französischen Hauptstadt wird.

Struktureller Antisemitismus

Amine El Khatmi, Franzose mit nordafrikanischen Wurzeln, ist sozialistischer Abgeordneter aus Avignon, wo der heute 31-Jährige in einer Vorstadt aufgewachsen war. Er hat gerade ein Buch veröffentlicht unter dem Titel „Ich werde nicht mehr schweigen“, in dem er die relative Blauäugigkeit der  Linken gegenüber islamistischen Tendenzen in der französischen Gesellschaft anprangert und auch den Antisemitismus in Frankreichs Vorstädten.

„Man kann um gewisse Worte streiten“, so El Khatmi, „aber in Frankreichs Vororten  existiert ein struktureller, ja ein kultureller Antisemitismus. In arabisch-muslimischen Familien wird er den Kindern von klein auf beigebracht. Ich bin selbst in einem solchen Vorort bei Avignon aufgewachsen. Wie oft habe ich dort das Wort „Al-Yahudi“ gehört, das arabische Wort für Jude, das als eines der schlimmsten Schimpfwörter benutzt wurde. Die Kinder, die in dieser Umgebung heranwachsen, hören, dass die Juden ihre Feinde sind, und hören all die schrecklichen Klischees über Juden: sie würden die Finanzwelt, die Medien und die Banken beherrschen. Am Ende sind die Kinder überzeugt, dass das tatsächlich so ist. Wir stehen vor einer enormen Herausforderung, um mit Hilfe von Erziehung dieses Schema, diese antisemitischen Vorurteile in den Köpfen vieler Jugendlicher zu dekonstruieren.“ 

Weg aus öffentlichen Schulen

Amine El Khatmi weiss auch, dass es in manchen öffentlichen Vorstadtgymnasien Frankreichs inzwischen schwer bzw. unmöglich geworden ist, im Geschichtsunterricht die Shoah zu behandeln. Gleichzeitig haben jüdische Kinder in zahlreichen Vorstädten Frankreichs die öffentlichen, staatlichen Schulen fast vollständig verlassen, wurden von den Eltern aus Sicherheitsgründen in jüdischen Privatschulen eingeschrieben. Vor einigen Wochen hat der Direktor einer öffentliche Schule in Marseille in einem Zeitungsinterview sogar eingestanden,  dass er einer jüdischen Familie geraten habe, ihr Kind nicht in seiner Schule einzuschreiben, aus Angst, dass dessen Sicherheit nicht gewährleistet wäre.

Als 1990 auf dem jüdischen Friedhof der südfranzösischen Stadt Carpentras mehrere Gräber geschändet worden waren, gingen damals im ganzen Land umgehend Hunderttausende Menschen auf die Strasse, in Paris mischte sich selbst Staatspräsident Mitterrand unter die Demonstranten.

Knapp 30 Jahre später kann man sich in Frankreich einen derartigen Aufschrei gegen einen antisemitischen Gewaltakt kaum noch vorstellen.

Location: 
Paris
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Auf der „Liebesbrücke“

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Die „Liebesbrücke“, eine Fussgängerbrücke in Kiew, zieht alljährlich am Valentinstag Tausende Liebespärchen an – und solche, die es werden möchten. Die gusseiserne Brücke, die 1921 gebaut wurde, führt über die Petrowsker Allee und verbindet den Stadtpark mit dem Marinsky Park. Von hier aus sieht man den Dnjepr und das linksufrige Kiew. Viele Pärchen schwören sich hier ewige Treue.

Am Geländer der Brücke sind – wie anderswo – viele tausend Vorhängeschlösser mit den Namen der sich Liebenden angebracht. Sie sind ein Symbol ewiger Treue.

Im Volksmund hat die Brücke allerdings auch einen andern Namen: die Teufelsbrücke. Immer wieder stürzen sich hier Frauen und Männer aus Liebeskummer in den Tod.

(Foto: Keystone/AP/Efrem Lukatsky) 

 

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Gabriel Laub, deutscher Journalist, Satiriker, 1928 - 1998

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Der Computer arbeitet deshalb so schnell, weil er nicht denkt.

Theatermacht

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Das Theater (und das subventionierte Stadttheater ganz besonders) sind Institutionen, in denen Allmacht und Machtmissbrauch gewichtige Rollen spielen. Seit eh und je. Die Ausübung des Schauspielerberufs im Ensemble (so es das noch gibt) eines Stadttheaters erweist sich für diejenigen, die nicht immer zuvorderst im Rampenlicht stehen, als fragil und prekär. Gross ist die Abhängigkeit von Intendant und Regisseur, was diese nicht selten dazu verleitet, ihre Macht hemmungslos auszuüben. Das Theater verändert sich, passt sich dem Zeitgeist an, aber das Machtgefälle zwischen Leitungsteam und Ausführenden hat sich eher noch akzentuiert.

Warum bleibt das so? Einer der es wissen muss, der 80-jährige, schon fast legendäre Peter Stein, hat kürzlich in einem „Tages-Anzeiger“-Interview eine überraschende Antwort gegeben. Er, der sich als junger Bühnenrebell für die Mitbestimmung der Schauspieler einsetzte und für seine textkritischen, aber werktreuen Inszenierungen berühmt ist, glaubt, dass der übersteigerte Machtanspruch vieler Regisseure zu einer Entmündigung des Schauspielers führt. Das habe mit der Tatsache zu tun, dass die eigentliche Theaterliteratur, die Stücke, immer weniger ernst genommen würden. Man verzerrt sie mit Fremdmaterial, dekonstruiert sie. Oder man ersetzt sie durch theatralisierte Romanfassungen, wobei Regisseur und Dramaturg zu Autoren oder Mitautoren avancieren, die über die alleinige Deutungshoheit verfügen. Früher, so Stein, sei der Regisseur ein Vermittler gewesen; er und der Schauspieler hätten sich gleichermassen bemüht, einer dritten Instanz, dem zu interpretierende Stück, gerecht zu werden.

Das als gefertigtes Produkt und nicht als Materialsammlung ernst genommene Stück (eine Art Handelsware zwischen Schauspieler und Regisseur) festigt die Stellung des ersteren, weil er sich auf etwas Festgeschriebenes berufen kann und zwingt letzteren dazu, sein Prozedere, seine Absichten und Einfälle zu erläutern, statt sie mit einem donnernden „Ich will das so“ diktatorisch zu verordnen. Das wäre doch eine begrüssenswerte Ausbalancierung der Interessen. Oder nicht?

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David Belasco, amerikanischer Dramatiker, Regisseur, 1853-1931

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Wenn du deine Idee nicht auf die Rückseite einer Visitenkarte schreiben kannst, hast du kein klares Konzept.

Das Gewissen Pakistans

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Als General Yahya Khan 1969 über Pakistan das Kriegsrecht verhängte, kam es im ganzen Land zu Demonstrationen. Eine Mädchenklasse des Jesus and Mary Convent in Lahore begab sich vor die Residenz des Gouverneurs und skandierte Protestrufe. Eines der Mädchen stieg auf die Brüstung der Vorhalle und pflanzte dort eine schwarze Fahne auf.

Aufsehen erregendes Urteil

Das Mädchen hiess Asma Jilani. Die Siebzehnjährige hatte einen besonders triftigen Grund zum Protest. Ihr Vater war in Haft genommen worden, weil er den (damals ostpakistanischen) bangalischen Oppositionsführer Sheikh Mujibur Rahman vor Gericht verteidigt hatte.

Ein Jahr später sass Vater Jilani wiederum im Kittchen. Asma, inzwischen volljährig, unterzeichnete eigenhändig eine Petition an das Obergericht von Lahore. Darin wurde das Kriegsrecht als Verfassungsbruch erklärt und die Beugehaft als gesetzeswidrig. Das Gericht wies die Argumentation zurück, die junge Frau – vertreten durch den Familienanwalt – appellierte an das Oberste Gericht. Dort bekam sie recht. In einem Aufsehen erregenden Urteil erklärte der Richter das Kriegsrecht als verfassungswidrig. „Asma Jilani vs. Government of Punjab“ schrieb Rechtsgeschichte.

Ungleicher Kampf

Es war eine doppelte Feuertaufe und eine gute Vorbereitung für die kleingewachsene Frau, die nach dem Jus-Studium heiratete und fortan Jahangir hiess. Denn zwei weitere Militärdiktatoren warteten in den Kulissen, um sie herauszufordern. Sie nahm den – ungleichen – Kampf auf, mit besonderem Gusto gegen General Zia al-Haq, der seine Diktatur um islamistische Vorgaben verschärft hatte.

Sie spezialisierte sich auf die Verteidigung von Frauen, die unter den berüchtigten Hadood Ordinances in Haft gekommen waren. Diese Sammlung (nicht-koranischer) Gesetzes-Überlieferungen hebelte grundlegende Menschenrechte aus. So mussten etwa Frauen, die vergewaltigt worden waren, eine lange Gefängnisstrafe wegen Ehebruchs gewärtigen, es sei denn, sie konnten dem Gericht (vier! männliche!) Augenzeugen der Schandtat präsentieren.

Der Mord im Anwaltsbüro

Noch schwerwiegender waren die Blasphemie-Gesetze: Falls ein Muslim schwor, einen „Ungläubigen“ – meistens waren es arme Christen – beobachtet zu haben, wie dieser zum Beispiel ein Exemplar des Korans in die Gosse geworfen hatte, genügte diese Behauptung, um in ein Todesurteil zu münden. Oft stand hinter solchen Beschuldigungen lediglich das Kalkül, an das Land oder Haus des Kafirs zu kommen.

Zusammen mit ihrer Schwester Hina Jilani betrieb Asma in Lahore eine Anwaltskanzlei. Die beiden hatten auch ein „Safe House“ eingerichtet, in dem Frauen sich verbergen konnten, die einer gewalttätigen Ehe entflohen waren. Ich erinnere mich, im Jahr 1997 einmal in Hinas Büro auf meinen Termin mit Jahangir gewartet zu haben, die noch nicht aus dem Gericht zurückgekommen war.

Hina erzählte mir von einem Zwischenfall, der sich kurz zuvor in eben diesem Büro ereignet hatte. Eine junge Frau namens Samia Sarwar aus Peshawar hatte ihren Mann verlassen, mit dem sie eine Zwangsehe hatte schliessen müssen. Sie fand im Frauenhaus der Schwestern Zuflucht. Ihre Eltern – beide Ärzte – beargwöhnten dies und versuchten, Zugang zu dem – geheimen – Standort zu bekommen. Schliesslich willigten die beiden Schwestern ein, in ihrem Büro ein Gespräch zwischen Mutter und Tochter zuzulassen. Die Mutter erschien zum Termin – aber nicht allein. Sie brachte einen gedingten Killer mit, der Samia vor den Augen der Anwältinnen – und ihrer Mutter – erschoss.

Die Fatwas auf Handzetteln

Asma wusste also, wofür sie kämpfte. Sie wusste es auch, weil ihre eigene Familie der islamischen Sekte der Qadiani (auch ‚Ahmediya’) angehörte. Sie werden als Glaubensverächter von der sunnitischen Sharia besonders hart bestraft, etwa wenn sie dabei erwischt werden, den Koran zu lesen oder beim Gebet Suren in den – ungläubigen – Mund zu nehmen. Sie selbst wurde einmal bezichtigt, den Propheten einen Analphabeten genannt zu haben – ein Tatbestand für Blasphemie. Erst eine Tonbandaufnahme des Gesprächs bewies, dass sie ihn nicht als „illiterate“, sondern „unlettered“ („ohne Schulbildung“) bezeichnet hatte.

Ich erinnere mich, sie einige Monate nach dem Mord an Samia zum Obergericht von Lahore begleitet zu haben. Sie sass, wie immer im schwarzen Anwaltstalar und sorgfältig geschminkt, selber am Steuer. Als wir in die Strasse einbogen, die zum Gerichtsgebäude führte, wies sie mit dem Zeigefinger auf die Bäume entlang der Allee. Handzettel klebten an den Stämmen. Es waren Fatwas, die Asma und ihre Schwester mit Fotos zum Freiwild erklärten. Asma zuckte die Achseln. Samias Mutter habe die Jugendriege der Jamaat Islami-Partei auf sie gehetzt, sagte sie gleichmütig. Sie wolle aus Rache das „islamfeindliche“ Frauenhaus zur Schliessung zwingen.

Das Gewissen Pakistans

1983 wurde Asma vorübergehend verhaftet, weil sie mit Frauen des Women’s Action Forum gegen die Blasphemie-Gesetze protestiert habe. Ein Jahr später war es wiederum soweit, weil sie das Movement for the Restoration of Democracy (MRD) mitbegründet hatte, einen Zusammenschluss demokratischer Oppositionsparteien und Organisationen der Zivilgesellschaft. Kaum freigekommen, gründete sie 1987 mit zwei Freunden – dem Journalisten I. A. Rehman und dem ehemaligen Richter Dorab Patel (einem Parsen) – die Human Rights Commission of Pakistan und wurde deren erste Generalsekretärin.

Die HRCP ist das Gewissen Pakistans. Mit ihren genau recherchierten und sachlich formulierten Berichten über systematische Verletzungen der Menschenrechte – an Kindern, Frauen, religiösen und ethnischen Minderheiten, Arbeitssklaven, Häftlingen ohne Rechtsbeistand – hält die Kommission dem Land einen gnadenlosen Spiegel vor. Falls es in Südasien eine Organisation gibt, die den Friedensnobelpreis verdient hat, dann ist es die HRCP.

Der Einschüchterung widerstehen

Die Wiederherstellung der Demokratie in den neunziger Jahren machte Jahangir nicht arbeitslos. Obwohl mit vielen Politikern aus der MRD-Zeit befreundet, nahm sie diese aufs Korn, wenn es um Machtmissbrauch, Korruption und die feudale Arroganz sogenannter liberaler Politiker wie den Bhutto-Clan ging. Und schon bald meldete sich erneut ein Militärherrscher – Pervez Musharraf – als Sparringpartner.

Asma Jahangir gehörte zu seinen frühesten Kritikern, als viele ihrer Freunde noch glaubten, der General sei ein aufgeklärter Monarch. Nur weil er seine zierlichen Hündchen auf den Arm nimmt und ihm sein abendlicher Single Malt mundet, ist er noch lange kein Demokrat, meinte sie einmal. Sie gehörte zum Anwaltskollektiv, dessen Proteste Musharraf zwangen, die Entlassung des Obersten Richters Iftiqhar Chaudhry rückgängig zu machen. Er steckte sie dafür ins Gefängnis – einmal mehr. Aber es war der Anfang vom Ende seiner Diktatur.

Genauso wie sie demokratische Politiker aufs Korn nahm, liess sie sich auch nicht von den Richtern einschüchtern. Die grosse Bedeutung, die gerade die Obersten Richter in Islamabad (dank der Schwäche der anderen demokratischen Institutionen) geniessen, machte sie in den Augen Jahangirs anfällig für Hybris und Machtmissbrauch.

Judicial Overreach

Sie geisselte den „Judicial Overreach“, den gerade Iftiqhar Chaudhry nach seiner Wiedereinsetzung an den Tag legte. Und erst im letzten Jahr kritisierte sie die Richter, weil sie bei den Korruptionsvorwürfen gegen Premierminister Sharif einen Eifer und eine Eile an den Tag legten, die jeder Rechtsgleichheit Hohn sprachen. Sie tat dies mit dem Gewicht des Anwaltverbands, den sie, als erste Frau, seit 2010 präsidierte.

Auch Asma Jahangir hätte den Osloer Preis verdient, denn sie war international ebenso unermüdlich aktiv – und sichtbar – wie in ihrer Heimat. Sie engagierte sich mit indischen Aktivisten gegen die systematische Verletzung der Menschenrechte in Kaschmir. Sie diente der Uno als Rapporteurin über Menschenrechte in Iran, in Osttimor und im Kongo.

Ihr Mut, ihre Sachkenntnis, ihre unermüdliche Energie und ihr Ruf bewahrten sie vielleicht davor, in einem Gefängnis – oder, schlimmer noch, einem Hinterhalt – zu verschwinden. Am Ende waren es eben diese Qualitäten, die ihren Tribut forderten. Asma Jahangir starb am 11. Februar, kurz nach ihrem 66.Geburtstag, an Herzversagen.

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Die Ketten der Liebe

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Während die Schlüsselrolle Haydns als Komponist von Symphonien, Streichquartetten, Klaviersonaten und Oratorien längst erkannt und weltweit auch anerkannt ist, sind seine Bühnenwerke nach wie vor nur wenigen Spezialisten vertraut, selbst wenn in den vergangenen Jahrzehnten Dirigenten wie Antal Dorati oder Nikolaus Harnoncourt sich für die Hebung dieser Bühnenwerke in die Wahrnehmung des musikinteressierten Publikums stark gemacht haben.

Schwache Libretti

Diese Verkennung der Bühnenwerke Haydns – immerhin etwa ein Dutzend von heiteren und ernsten Opern, die er als Musiker in Diensten des Fürsten Nikolaus II. Esterházy, des „Prachtliebenden“ (1714-1790) für das Schlosstheater Esterházy in Westungarn schrieb -, hängt offensichtlich mit den dramaturgisch fast durchgehend schwachen Libretti zusammen, die Haydn für seine Opern wählte. Ihm fehlte ein Da Ponte an der Seite, wie ihn Mozart kurz danach zur Verfügung hatte.

Haydn war musikalisch ein phantastischer Schilderer seelischer Spannungen und Konflikte, während er für Handlungsabläufe, für dramatische Zuspitzungen und für wirkungsvolle, die Erwartungen überrumpelnde Finales auf der Bühne wohl weniger Gespür hatte.

Die Verführerin im Lager der Kreuzritter

Dennoch gehört Haydns Oper „Armida“ zu den gelungensten unter den über 30 Varianten, in welchen die Zauberin Armida die Ritter des ersten Kreuzzuges von ihrer Bestimmung, Jerusalem zu erobern abhält und diese in Liebesaffären verwickelt. Immerhin sind es Komponisten wie Lully, Händel, Gluck, Rossini und Dvorak, die den Verführungen Armidas erlagen und ihren Liebreiz einerseits, ihre Zauberkunst andererseits in Theatermusik zu verwandeln suchten.

Der Stoff geht auf das Epos „Das befreite Jerusalem“ zurück, welches der italienische Dichter TorquatoTasso 1574 nach jahrelanger Arbeit vollendete, um es danach an den Dichterhöfen der kirchlichen und weltlichen Herrscher Italiens vorzutragen. Armida ist die Nichte des sarazenischen Herrschers von Damaskus. Ihr Auftrag ist es, die Kreuzritter unter Gottfried von Bouillon (hier Rinaldo genannt) von der Erstürmung und Eroberung der Stadt Jerusalem abzuhalten, die damals unter muslimischer Herrschaft war.

In die Gestalt der Armida spielen andere Zauberinnen der Antike mit hinein. Circe etwa, welche die Genossen des zu seiner Gattin heimstrebenden Odysseus in Schweine verwandelte. In der Zeit der Gegenreformation wurden Frauen, die tapfere Helden pflichtvergessen und vergnügungssüchtig machen, wieder attraktiv. Hier ist es Rinaldo, der Armidas verzauberter Insel am Ende gerade noch entkommt, um zu seinen Ritterpflichten zurückzufinden.

Im Gegensatz zu anderen Varianten, die mit einer Versöhnung der Liebenden und einer Verchristlichung des Stoffes – die Muslimen lassen sich taufen – enden, steht in dem von Haydn gewählten Schluss der tragische Liebeskonflikt zwischen Armida und Rinaldo im Zentrum. Rinaldo reisst sich von der Geliebten los, um mit seinen Soldaten weiter in den Kampf zu ziehen. Armida hält ihren Rinaldo für ein „mostro di crudeltà – ein Ungeheuer an Grausamkeit.“ Der Chor beklagt das Los der Liebenden: „O ungerechtes, missgünstiges Schicksal, bittere Trennung, ewiges Beispiel für liebende Herzen.“ Eine für die Aufklärungszeit – Haydn führte die Oper im Februar 1784 auf – glaubwürdige Lösung!

Der musikalische Zauber Haydns

Die Arie der Armida, mit der wir uns hier beschäftigen, findet sich im 1. Akt der Oper. Rinaldo weilt bereits im Lager der Sarazenen. Armida hat ihn vollkommen mit Liebesschwüren umgarnt – und sich dabei selbst abgrundtief in den fränkischen Ritter verliebt. Der König der Sarazenen will den von der Liebe benommenen Rinaldo nun zum Anführer der eigenen Truppen machen und ihn mit seinen Soldaten gegen die Christen kämpfen lassen. Bei erfolgreicher Mission und nach seiner Rückkehr ins Lager der Sarazenen soll er Armida zur Frau erhalten.

Der in Venedig geborene Historienmaler Francesco Hayez hat um das Jahr 1813 ein berühmt gewordenes Bild gemalt, auf dem wir Rinaldo auf Armidas Zauberinsel sehen. Wer sich so in seine Geliebte verschaut, taugt nur noch bedingt zum kämpfenden Ritter! Alles an ihm ist Hingabe und Bewunderung.

In einem von Haydn in dieser Oper mehrfach verwendeten dramatisch durchpulsierten „recitativo accompagnato“ – das heisst: nicht allein von der Continuo-Gruppe, sondern vom ganzen Orchester begleitet -, offenbart Armida ihre innere Zerrissenheit. Rinaldo hat sich aufgemacht, um für die Sarazenen den Kampf anzuführen. „Er ist fort!“ klagt sie. Pflicht ist ein „barbaro dover“ – eine barbarische Notwendigkeit. Sie glaubt vor Schmerz zu sterben. Ist nicht sie allein der Grund für die Todesgefahr, in welcher der Geliebte jetzt schwebt?

Nun setzt Armidas Arie „Serbate a me quel cor – Bewahrt mir dieses Herz!“ ein. Sie, die früher nicht vor Tod und Teufel zurückschreckte und die Macht ihrer Zauberkräfte wirksam der Gewalt der Waffen entgegen zu setzen wusste, wendet sich als Verliebte flehend an die Götter: „Wenn ihr Mitleid kennt, ihr Götter, dann gebt ihr mir meinen Geliebten wieder.“ Einst verachtete sie alle, die sich ihr entgegenstellten. Jetzt ist sie selbst eine Gefangene, welche die „Ketten Amors“ an ihren Füssen trägt. Gegen diese Art von Gefangenschaft fehlen auch einer Zauberin die Hilfsmittel.

Die flehende und die tobende Armida

Haydn hat für diese Arie die flehenden und die tobenden Register eingesetzt. Armida kann ebenso gut die bittende Klage wie die schäumende Wut aus ihr herausholen. Wir glauben ihr ihre Angst um den Geliebten nicht weniger als die Verachtung und den Zorn, mit welchen sie allem begegnet, was sich ihr entgegenstellt. Haydn hat dieser Frauenstimme die grösste Innigkeit, daneben aber auch die grollendste Wut in halsbrecherischen Koloraturen anvertraut. Wie alle Liebenden ist auch Armida höchst verletzbar. Aber aufgepasst: Wer ihr das Liebste raubt, hat etwas zu gewärtigen!

Im Juni 2000 gab es im Musikvereinssaal in Wien eine konzertante Aufführung von Haydns „Armida“ unter Nikolaus Harnoncourt mit einem exzellenten Solistenensemble. Eine zwischen Liebe und Zorn so zerrissene Armida, wie sie dort Cecilia Bartoli sang, wird man auf der Welt nicht leicht wiederfinden. Die Aufführung wurde in einem Live-Mitschnitt aufgezeichnet. Daraus stammt die hier ausgewählte Arie.

https://www.youtube.com/watch?v=QdTFKGRtouM

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