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Start-ups, Zukunftsbeweger, Erfindungen

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Täglich hören oder lesen wir von neuen, digital getriebenen Erfindungen, von risikoreichen Start-ups und … gigantischen Flops. Megatrends verändern unseren Alltag: Die Welt von morgen entsteht vor unseren Augen.

Start-ups: Top oder Flop?

Alle kennen wir Facebook oder Amazon. Auch sie waren einst Start-ups, heute sind sie so gross und mächtig, dass sich die Politik weltweit Gedanken machen muss, wie sie deren Allmacht „in den Griff“ bekommen könnte. Es sollen mittlerweile rund 100 Millionen Start-ups sein, die weltweit jedes Jahrs gegründet werden, bescheidene 400 davon in der Schweiz, immerhin gut eines täglich. „Swiss Startup Radar“ führt Buch über die einheimische Entwicklung und fördert wissenschaftsbasierte Innovationen im Interesse der schweizerischen Industrie und Gesellschaft (startupticker.ch).

An der Schwelle zum Neuen Jahr werfen wir einen Blick auf diese hoch spannende Szene. In der Schweiz entstehen sie vor allem im Umfeld der ETH und EPFL, nicht überraschend vor allem in Softwareentwicklung, Life Sciences und Medizinaltechnik (Pharma, Raum Basel). Stehen einmal aufregende, vielversprechende Ideen im Raum, heisst es Geldgeber zu finden – man nennt sie auch „Business Angels“.

Nachstehend zwei Beispiele, stichwortartig verkürzt und subjektiv ausgewählt:

  • „MindMaze“  (think. unlock. connect). Erhöht das Gesundungspotenzial von Patienten während der Pflege im Spital – z. B. nach Schlaganfall – durch MindMotion™, der Neurorehabilitationsplattform an der Schnittstelle zwischen Neurowissenschaften und Technologie (mindmaze.com).
  • „Get your Guide“ (Die neue Art zu reisen). Millionen Menschen nutzen GetYourGuide, um ihre Reiseträume zu verwirklichen. Die Plattform verbindet Menschen mit den Orten, die sie besuchen möchten, damit jeder seine ganz eigene Traumreise gestalten kann (getyourguide.de).

Dass Start-ups oft im Konkurs enden, ist eine Tatsache. Nicht selten ist das auf mangelnde Erstfinanzierung zurückzuführen. Während in den USA eine oder sogar mehrere Liquidationen eher als Erfahrungsschatz bewertet werden, tönt das in der Schweiz nach einer Pleite oft ganz anders. Als Faustregel gilt, dass von zehn Start-ups sieben bis acht nicht überleben (NZZ Folio).

Zukunftsbeweger

Zukunftsbeweger werden sie genannt. Es sind jene Firmen, die frühzeitig auf weltweite Megatrends reagieren und Lösungen für globale Herausforderungen entwickeln. Was sie auszeichnet: Sie erkennen überholte Geschäftsmodelle und ersetzen diese durch zukunftsorientierte, neue Konzepte (globalance):

  • AltspaceVR (altvr.com)
    Das kalifornische Start-up AltspaceVR bietet Software für Konferenzräume in der virtuellen Realität, in denen Benutzer und Benutzerinnen Gespräche führen, Videos ansehen, Spiele spielen und im Internet surfen können (gehört heute zu Microsoft.
     
  • Equinix (equinix.ch)
    Das US-Unternehmen hat sich auf den weltweiten Betrieb von Rechenzentren spezialisiert. Da sich die Datenmenge im Internet alle zwei Jahre verdoppelt, hilft die energieeffiziente Technologie den Kunden viel Strom zu sparen und garantiert Service-Verlässlichkeit.
     
  • Planted Food AG (planted.ch)
    Das Schweizer Start-up liegt mit seinen pflanzlichen Fleischersatzprodukten voll im Trend. „Du bestellst bis 12 Uhr mittags, wir liefern es dir frisch am nächsten Tag bis spätestens 9 Uhr nach Hause. Ab 2 Einheiten (CHF 39) gehen die Lieferkosten in der Schweiz auf uns.“ Das von ihnen produzierte Poulet wird aus pflanzlichen Zutaten hergestellt.

Innovationen

Technikhistoriker sprechen von „Ideenpraxis“, wenn sie von Innovationen sprechen. „Durch praktisches Tun entwickelt sich etwas Neues. Der Geistesblitz ist sehr selten“, sagt Dagmar Schäfer, Direktorin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin (DIE ZEIT). Früher nannte man das auch ganz banal Erfindungen. Auch hier einige interessante Beispiele:

  • Für die Akzeptanz von Elektroautos ist die Ladezeit eminent wichtig. Jetzt haben amerikanische Forscher der Penn State University eine Batterie für extremes Schnellladen entwickelt. Die Batteriezelle lässt sich unabhängig vom Wetter innerhalb von nur 10 Minuten auf 80 Prozent aufladen und übersteht 2500 solcher Ladezyklen (NZZ am Sonntag).
  • Stockholmer Tech-Unternehmen gründeten ein Start-up, genannt „Dorfladen 2.0“. Sie richten in ganz Schweden unbemannte Shops für die Deckung des täglichen Bedarfs ein. Es sind 22 Quadratmeter grosse Container, in denen rund 500 umsatzstarke Produkte angeboten werden, basierend auf einer App mit Echtzeit-Abrechnungen (NZZ).
  • „Innerhalb weniger Jahrzehnte wird mehr als die Hälfte der weltweiten Energie durch Informationstechnologien verbraucht“, warnt Nicola Spaldin, Materialwissenschaftlerin an der ETH Zürich. Heute leben wir noch im „Siliziumzeitalter“, doch dessen Ende naht. Deshalb forscht Spaldin an einem Ersatz und stellt im Labor „Multiferroika“ her, einer neuartigen Klasse von Substanzen, die auf magnetische und elektrische Felder reagiert – Resultat: zukünftig werden sich Daten energieeffizienter und ultraschnell speichern lassen (TA).
  • Der schwedische Haferdrink-Produzent Oatly setzt sich ein für Nachhaltigkeit und kämpft gegen den Klimawandel. Seine „Milch von morgen“ verursacht nur noch einen Fünftel an Treibhausgasen, verglichen mit der traditionellen Kuhmilch. Dieser Milchersatz basiert auf Hafer, Soja und Mandeln. Das Produkt entwickelt sich zum Albtraum der Milchbauern (DIE ZEIT).

Neue Ideen haben es schwer

„Nichts ist beständiger als der Wandel“, dieser lapidare Spruch wird dem Philosophen Heraklit nachgesagt, er ist somit rund 2500 Jahre alt. Doch wir Menschen tun uns nach wie vor schwer, Neues rechtzeitig zu erkennen, globale Umbrüche wahrzunehmen. Zu sehr sind wir mit dem Gewohnten vertraut, Zukünftiges scheint unbewiesen, irreal, oft auch unerwünscht. Oder hätten Sie vor zwei Jahren erwartet, dass ein einzelnes schwedisches Mädchen die weltweite Klimabewegung 2019 auslösen würde?

An der Schwelle zum neuen Jahr werden gute Vorsätze gefasst. Einer könnte sein, persönlich tatkräftig Innovationen zu unterstützen, die klimaverträglicher und umweltfreundlicher sind als die alten, überholten Gewohnheiten es waren.

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Start-ups, Zukunftsbeweger, Erfindungen
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Der smarte Sebastian Kurz

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Sebastian Kurz, der alte und neue Kanzler Österreichs, ist jung, eloquent, sicher im Auftreten, immer tadellos gekleidet, anständig im Umgang.

Weniger anständig war der Koalitionspartner, den sich Kurz nach den Wahlen im Oktober 2017 aussuchte. Die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) tanzte ihm auf der Nase herum. Sie zwang ihn immer wieder zu einer Politik, die er eigentlich nicht führen wollte. Doch um an der Macht zu bleiben, musste er nachgeben. Dieses Kuschen vor dem immer frecher auftrumpfenden FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und seiner anti-europäischen, migrationsfeindlichen Politik war kein Ruhmesblatt für Kurz. Es hat nicht nur ihm geschadet, sondern den Ruf Österreichs lange Zeit beschädigt. Da lässt sich der deklarierte Pro-Europäer Kurz von einem Mann auf der Nase herumtanzen, der sich gerne mit Viktor Orbán und Marine Le Pen fotografieren lässt – oder mit der AfD, mit Matteo Salvini und mit Geert Wilder.

Aus rein machtpolitischen Motiven musste Kurz den Rechtspopulisten unterstützen, sich ideologisch verbiegen und viele der FPÖ-Forderungen mittragen. Viele sagen: Kurz habe keine Wahl gehabt. Hätte er Strache nicht unterstützt, wäre die Koalition zerbrochen. Doch die Frage bleibt, hätte Kurz der FPÖ gegenüber nicht etwas weniger unterwürfig auftreten können?

Nicht Kurz hat dann schliesslich das Problem gelöst. Strache selbst war es, der sich in beispielloser Überheblichkeit vom Sockel stürzte. Die Ibiza-Affäre beendete die Koalition. Bei den Neuwahlen im vergangenen September stürzte die FPÖ ab, Kurz gewann Stimmen dazu und die Grünen feierten einen spektakulären Wiedereinzug ins nationale Parlament. 

Jetzt musste Kurz einen neuen Koalitionspartner finden. Eigentlich hatte er keine Wahl. Mit den einst stolzen, jetzt dahinsiechenden Sozialdemokraten, die sich in ihrer grössten Nachkriegskrise befinden, lässt sich keine konstruktive Politik betreiben. Eine Neuauflage der Allianz mit der schwer skandalgeschädigten und teils im sehr rechten Sumpf steckenden FPÖ wäre wohl ein Bumerang geworden. Und ein Zusammengehen mit den liberalen „Neos“ hätte nicht die nötige Mehrheit im Parlament gebracht. Blieben die Grünen.

Sie waren, in der Vor-Greta-Zeit, bei den Wahlen 2017 mit 3,8 Prozent der Stimmen aus dem Parlament geflogen. Dann, im September 2019, erzielten sie 10 Prozent.

Ideologisch sind die ÖVP und die Grünen wohl weiter voneinander entfernt, als es die ÖVP und die FPÖ waren. Dennoch dürfte das Verhältnis zwischen Kurz mit dem Grünen-Chef Werner Kogler konstruktiver sein, als es zwischen Kurz und Strache war. Der Ökonom Kogler, der künftige Vize-Kanzler, ist kein Populist und kein Träumer. Er gilt als realistischer Politiker, der das Machbare machen will.

Auch jetzt musste Sebastian Kurz viele Konzessionen machen, um weiterhin einer Regierung vorzustehen. Die Koalitionsverhandlungen dauerten ewig lange. Das war vielleicht auch Show. Kurz wollte demonstrieren, dass er hart und wochenlang für seine Prinzipien kämpfte. Doch eigentlich hatte er keine andere Wahl, als viele der grünen Forderungen zu akzeptieren. Mit den Grünen im Boot rückt Österreich ein Stück weit nach links. Mit Strache rückte Kurz nach rechts, mit Kogler rückt er nach links.

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Henry Ford, Autobauer

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Es hängt von dir selbst ab, ob du das neue Jahr als Bremse oder als Motor benutzen willst.

«Das Problem Chinas»

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Westliche Politiker, Experten und Journalisten sehen das reformorientierte China seit längerer Zeit, d.h. seit rund dreissig Jahren, mit mittel bis stark negativem Unterton. Im zunehmend sich beschleunigendem Nachrichten-Rauschen und auf der Suche nach Werbung bringenden Klicks ist Differenzierung, Ueberprüfung von Fakten oder Verifizierung von falschen beziehungsweise gefälschten Nachrichten – Neudeutsch: Fake News – zu viel des kostenintensiven Aufwands. Deshalb folgen die meisten dem wohlfeilen  Mainstream und wiederholen ad nauseam immer die selben Formeln.

Eurozentrisch

Leider auch viele westliche Korrespondenten in China und Hong Kong. Ihr Ausgangspunkt ist eurozentrisch, sie haben mit andern Worten noch nicht begriffen, dass ein halbes Jahrtausend europäischer Vorherrschaft sich langsam aber sicher dem Ende zuneigt. Mainstream-Versatzstücke sind etwa «Demokratiebewegung» in Hong Kong, «kultureller Völkermord» in Tibet und Xinjiang oder die Nachteile der kommunistischen Volkswirtschaft. Das bringt Klicks. Und Werbung. Bei immer schneller sinkenden Auflagen.

Digitale Nerds

Den jungen, digitalen Nerds an den Bildschirmen der Online-Zeitungen und Sites kann man wenig vorwerfen, denn offenbar sind sie in Journalisten-Schulen und bei Praktika nicht auf den real kaum existierenden Qualitätsjournalismus vorbereitet worden. Aeltere Journalisten, Korrespondenten und Redaktoren sowie Experten oder Diplomaten sollten, anstatt kurz nach einem Ereignis bereits zu kommentieren, sich Zeit lassen, überlegen, analysieren.

Gesunde Mischung

Beim Nachrichtenverständnis der freien westlichen Presse ist das indes kaum möglich. Denn es gilt: No News is bad News, good News is worse, bad News is good News. Das chinesische Nachrichtenverständnis befindet sich am andern Ende der Skala und ist vermutlich auch nicht rundum zu empfehlen. Es lautet: Gute Nachrichten betonen, schlechte Nachrichten vernachlässigen. Eine gesunde Mischung aus dem Besten beider Nachrichtenverständnisse wäre, so glaubt Ihr Korrespondent, wohl das Ideale.

Buch versus Googeln

Ideal wäre auch, dass jene, die sich mit der Welt und folglich auch mit China auseinandersetzen, sich wieder eine mehr als fünfhundert Jahre alte Erfindung zu Nutze machen. Das Buch. Bei allen Vorteilen des Googelns kann hin und wieder ein Buch nichts schaden. Das gilt sowohl für die digitale Jugend als auch für ältere Semester. Zu China gibt es ganze Bibliotheken. Zudem hat jeder westliche Korrespondent in Peking oder Shanghai mindestens ein aktuelles Buch geschrieben. Auch Ihr Korrespondent bekennt sich schuldig, denn er hat sogar vier – das letzte: Abschied von China – verfasst.

Lehren und Lernen

Doch wirkliche Einsichten bieten meist nur ältere China-Bücher. Eines ist vor wenigen Jahren unter dem Titel «Junges China» erschienen. Im Mittelpunkt des von Paul Eduard Schenker und Constatin P.E. Schenker herausgegebenen Buches steht das 1922 erschienene Werk «Das Problem Chinas» des Philosophen und Mathematikers Bertrand Russel. «Mit jedem Tag in China», schreibt Russel etwa, «dachte ich weniger daran, was ich lehren sollte, als daran, was ich von ihnen lernen konnte».

«Jahrhundert der Schande»

Neben einer kundigen Einleitung ist auch ein klug kommentierter statistischer Anhang im Buch enthalten. Zudem ist der Brief des berühmten Kaiser Qianlongs an den britischen König George III aus dem Jahre 1792 nachgedruckt, sowie der Vertrag von Nanking 1842 nach dem Opiumkrieg. Es war der Beginn der Ungleichen Verträge der westlichen und japanischen Imperialisten und des «Jahrhunderts der Schande», ein Faktum, das bis heute in China in Schulen und politischen Reden immer wieder thematisiert wird.

Arroganz

Russel lehrte an chinesischen Universitäten in einer Umbruchzeit wenige Jahre nach dem Zusammenbruch der letzten chinesischen Kaiserdynastie. «Die Amerikaner glauben», meinte Russel, «dass ihre Religion, Moral und Kultur dem Fernen Osten weit überlegen ist. Ich halte das für einen Irrtum, obwohl dieser Irrtum von fast allen Europäern geteilt wird». Die chinesische Jugend, so Russel «respektiert die Kenntnisse und das Wissen der Europäer, verachtet aber still ihre Arroganz».  Die heutig Arroganz des westlichen China-Mainstreams findet hier eine Parallele.

Vorurteile

In jener imperialistischen Zeit sah Russel wie wenige damals die Vorurteile der Weissen: «Wir sind fest davon überzeugt, dass unsere Zivilisation und unsere Lebensweise unvergleichlich besser sind als alle andern. Wenn wir deshalb einer Nation wie China begegnen, sind wir überzeugt, dass das Beste, was wir tun können darin besteht, sie uns gleich zu machen. Ich glaube, das ist ein ganz grosser Fehler». Eine Mahnung, die es auch heute noch verdient, ernst genommen zu werden.

Renaissance-Geist

Vor fast hundert Jahren sah Russel auch korrekt in die Zukunft: «Durch ihre Ressourcen und ihre Bevölkerung ist China in der Lage, die grösste Weltmacht nach den USA zu werden». Der Philosoph und Mathematiker Bertrand Russel hegte grosse Hoffnungen: «Vom jetzigen Renaissance-Geist in China ist es möglich …. Eine neue Zivilisation zu entwickeln, und zwar eine bessere als es die Welt je gesehen hatte». Er hoffe auch, dass «China im Austausch gegen unsere wissenschaftlichen Kenntnisse uns etwas von ihrer grossen Toleranz und der inneren Ruhe geben möge».

PS:
«Das Problem Chinas» ist natürlich nur eines unter vielen, vielen China-Büchern. Trotzdem seien hier noch einige Titel kurz aufgelistet, welche Ihrem Korrespondenten besonders wichtig sind:

  • Marcel Granet: La Civilisation Chinoise. (1929)
  • La Pensée Chinoise (1934)
  • Laszlo Ladany: The Communist Party of China and Marxism 1921-1985 (1988)
  • Joseph Needham: Science and Civilization in China (1954 ff.)
  • Konfuzius: Gespräche. Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Wolfgang Kubin (2011)
  • Michael Szonyi (Hrsg.): A Companion to Chinese History (2017).
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Kühne Recherchen haben Weinstein zu Fall gebracht

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Der 6. Januar ist der erste Gerichtstermin für den ehemaligen Filmproduzenten Harvey Weinstein (67) am Supreme Court in Manhattan, New York. Eine Frau klagt auf Vergewaltigung und eine Produktionsassistentin seiner Firma klagt, der Chef habe sie gezwungen, ihn oral zu befriedigen. 150 Journalisten und Journalistinnen und viele seiner Opfer werden im Saal sitzen

87 Frauen werfen Harvey Weinstein sexuellen Missbrauch oder Übergriffe vor. Nur zwei Frauen zogen ihn vor Gericht. Manche wollten nicht klagen oder die Taten sind verjährt. Während mehr als 30 Jahren pflegte der erfolgreiche Filmproduzent junge Frauen, Angestellte und angehende Filmstars jeweils im Morgenrock im Hotelzimmer oder im privaten Appartement zu empfangen. Angeblich ging es dabei um eine geschäftliche Angelegenheit oder um ein Gespräch für eine Rolle. Weinstein verlangte eine Nackt-Massage und mehr.

Hochgeschlafen?

Wie konnte  Harvey Weinstein mehr als dreissig Jahre lang Frauen missbrauchen? Man unterstellte den Frauen, sie hätten sich hochgeschlafen, Sex gegen Rolle, Sex als Preis für einen interessanten Job in der glamourösen Produktionsfirma von Weinstein.

Von Missbrauch könne keine Rede sein, sagt Weinstein. Denn die Frauen hätten sich später wieder mit ihm getroffen. Seine Anwälte zücken glamouröse Fotos von Weinstein und seinen Opfern. In einem Interview mit der „New York Post“ lobte Weinstein sich selbst als „Frauenförderer“. Weinstein hatte einen hervorragenden Instinkt für gute Stories und seine Produktionsfirma gewann mehre Oscars.

„Psychopathisches Raubtier“

Die Recherchen der Journalisten und Journalistinnen zeigen ein anderes Bild des Produzenten: ein „psychopathisches Raubtier“, das seine Macht nutzte, um junge Frauen zu missbrauchen. Jodi Kantor und Megan Twohey haben drei Jahre lang recherchiert und ihre Ergebnisse 2017 in der New York Times publiziert. Ronan Farrow veröffentlichte die Vorwürfe im New Yorker. 

Die drei Journalisten wurden mit Pulitzerpreisen ausgezeichnet. Sie haben ihre Recherchen in Buchform dokumentiert [1]. Basierend auf den Recherchen dokumentiert ein Film den Missbrauch: „The Untouchable“ [2].

Dreijährige Recherche

Der Medienmogul galt als unangreifbar. Niemand traute sich den Hollywood-Potentaten in Frage zu stellen. Weinstein schüchterte die Frauen ein und brachte sie zum Schweigen. Zwölf Frauen zahlte seine Firma insgesamt Millionen Dollar als Abfindung für den sogenannt „einvernehmlichen Sex“. Weinsteins Anwälte sagten den Frauen, dass sie vor Gericht keine Chance hätten. Sie mussten Vergleiche unterschreiben und sich verpflichten zu schweigen. Selbst mit Therapeuten durften die Frauen nicht über das Vorgefallene sprechen.

Das machte es schwierig, die Frauen zum Reden zu bringen. Jodi Kantor und Megan Twohey recherchierten drei Jahr lang. Als sie das Vertrauen der Frauen gewonnen hatten, drehten sie den Spiess um: die zwölf Schweige-Vereinbarungen waren nun ein Beweis dafür, dass Weinstein unrechtmässig gehandelt hatte. Sonst hätte er kein Schweigegeld bezahlt.

Unterstützt von der New York Times und dem New Yorker

Weinstein versuchte alles, um die Recherchen zu boykottieren. Er hetzte Privatdetektive auf die Journalistinnen und die aussagewilligen Frauen. Ronan Farrow berichtet, dass Weinsteins Agenten versuchten, eines der Opfer mit einer falschen Freundin zu verkuppeln. Die Schein-Vertraute riet ihr davon ab, auszusagen.

Der Durchbruch  kam erst, als mehrere Frauen bereit waren, den Missbrauch öffentlich zu machen. „She said“ dokumentiert eine Recherche über ein extrem heikles Thema. Eine Pflichtlektüre für Recherchierjournalisten. Auch wenn man nur davon träumen kann, wie viel Zeit sie hatten und wie stark sie von der New York Times und vom New Yorker (Farrow) unterstützt wurden. Vertrauen aufbauen, dran bleiben, sich nicht abwimmeln lassen und die Fakten sorgfältig überprüfen und sich gegen massive Widerstände durchzusetzen, lernt man.

Schweigen, oder den Job verlieren

Das Elend der Missbrauchten im Glanz der Oscar-Welt in Hollywood dokumentiert der von der BBC mitproduzierter Dokumentar-Film: „The Untouchable: The Rise and Fall of  Harvey Weinstein“ von Ursula Macfarlane. Er beruht auf den Recherchen der Journalistinnen. Angestellte und Schauspielerinnen reden über ihre traumatisierenden Erlebnisse vor der Kamera. Die Kamera gibt den Frauen Raum, ihre Geschichten zu erzählen. Sie lässt sie reden und schweigen.

Geschildert wird auch die vergiftete Atmosphäre in der Produktions-Firma von Weinstein. Wutausbrüche gehörten zu Weinsteins Führungsstil. Ehemalige Angestellte sprechen darüber, dass sie von den Missbräuchen wussten. Sie hatten die Wahl, zu schweigen oder ihren Job zu verlieren. Ihr Schweigen belastet sie zum Teil noch heute. Absolut sehenswert wird dokumentiert, wie eine Firma zum Mitwisser und Mit-Dulder eines Machtmissbrauches wird. Weinsteins Firma gibt es nicht mehr. Sie hat den Skandal nicht überlebt. Weinstein hat 30 weiteren Opfern einen Vergleich angeboten. Bezahlen sollen die Versicherungen von Weinsteins Firma. Ohne Schuldbekenntnis des Verantwortlichen.

Kulturwandel

Für Weinstein gilt die Unschuldsvermutung. Die Unschuldsvermutung gilt nicht für die NZZ. Die NZZ bespricht den Film und nennt die missbrauchten Frauen schon im Titel „Heuchlerinnen“. Sie wirft ihnen vor, sie hätten sich „mit der Macht ins Bett“ gelegt. Verfasst hat die Filmkritik eine Frau, NZZ-Mitarbeiterin Sarah Pines. Sie glaubt den Frauen nicht (NZZ, 17.10.19). Die Kultur-Redaktion der Zeitung hat von den Weinstein-Recherchen offenbar nichts mitbekommen. Das Nicht-Wissen-Wollen dokumentiert das doppelte Trauma der Opfer. Sie wurden missbraucht und man glaubte Ihnen nicht, und sie durften nicht darüber sprechen.

Die bahnbrechenden Recherchen haben nicht nur Weinstein gestoppt. Sie haben auch einen Kulturwandel eingeleitet. Sie haben die #MeeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt an Frauen international lanciert. Und die Position der Missbrauchsopfer gestärkt. Irgendwann wird das auch die Kulturredaktion der NZZ mitbekommen.

[1] Jodi Kantor & Megan Twohey: She said. Breaking the Sexual Harassment Story That Helped Ignite a Movement, 2019. Ronan Farrow: Catch and Kill: Lies and Spies and a Conspiracy to Protect Predators. Deutsch: Durchbruch. Der Weinstein-Skandal, Trump und die Folgen, 2019.

[2] Der Film: Ursula Macfarlane : The Untouchable: The Rise and Fall of  Harvey Weinstein, 2019

Rolf Wespe war Redaktor und Rechercheur beim „Tages-Anzeiger“ und bei „10vor10“. Er wurde für die Recherchen im Fall Kopp mit dem Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet. Er war verantwortlich für die Journalistenausbildung am „maz-der Schweizer Journalistenschule“.

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Vergeltung würde die Iran-Kritiker nur stärken

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Das Washington Donald Trumps brüstet sich damit, einen Mann beseitigt zu haben, auf dessen Konto unzählige amerikanische Kriegsopfer gingen und in den Reihen der Demokraten beschränkt man sich mehr oder weniger darauf, Trump vorzuwerfen, ohne Zustimmung des Kongresses den Befehl zum Angriff gegeben und damit zu einer gefährlichen Erhöhung der Spannung im Konflikt mit dem Iran beigetragen zu haben.

Der Oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hingegen – wie nicht anders zu erwarten – verurteilt den Angriff der Amerikaner als Akt des Terrorismus, der nicht ungesühnt bleiben werde. Ins gleiche Horn stossen auch Präsident Rouhani und Aussenminister Sarif, beide keineswegs immer auf derselben Wellenlänge mit Chamenei: Auch sie sprechen von Terror und Vergeltung.

Wiederbelebung der irakischen Anti-US-Miliz

In Bagdad selbst, wo die 22-jährige Karriere des Chamenei-Vertrauten Soleimani als ranghöchster Offizier des Iran ihr blutiges Ende fand, mahnt unterdes Ministerpräsident  Abd al-Mahdi, die Vereinigten Staaten hätten mit diesem Angriff eindeutig gegen die Vereinbarungen beim Abzug des Gros der US-Truppen aus dem Irak verstossen. Mahdi, der in Folge der heftigen Proteste und Demonstrationen von Seiten der Bevölkerung bereits seinen Rücktritt angekündigt hat, hat nun mit weiterer Belastung der Beziehungen zu den USA zu rechnen.

Mit Soleimani war auch der stellvertretende Chef einer dem irakischen Präsidenten unterstehenden schiitischen Miliz umgekommen. Einer der prominentesten Schiitenführer des Irak, Moktada As-Sadr hat angekündigt, seine Miliz der „Mahdi-Armee“ wiederzubeleben, die von 2004 bis 2008  gegen die US-Besatzer im Irak gekämpft hatte und deren rund 60‘000 Mann als die gefährlichsten Widersacher Washingtons im Irak nach dem Sturz Saddam Husseins galten.

Gebrochenes Versprechen

Angesichts dieser Entwicklungen dürfte sich so mancher an den Kopf fassen, wenn er die Beteuerung Donald Trumps liest, dieser wolle keinen Krieg. Natürlich sind offene Kriegsdrohungen heutzutage nicht sonderlich geeignet zur Image-Aufbesserung eines Politikers. Besonders dann, wenn er sich – wie Trump – anschickt, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren, und die Wähler sicher nicht vergessen haben, dass er den Rückzug aus den Konflikten im Orient versprochen hatte.

Nichts dergleichen freilich ist geschehen. Statt dessen hat der US-Präsident mit einer Verlegung einer relativ kleinen Gruppe von US-Militärs aus Nordsyrien (nicht aber deren Rückkehr in die USA) den türkischen Einmarsch dort ausgelöst. Ferner hat Trump erst kürzlich die Vergrösserung des US-Kontingents in Saudi-Arabien angekündigt, und das amerikanische Militär hat begonnen, schiitische Milizen im Irak anzugreifen.

Überfall auf US-Militärs im Dezember

Hiermit wurde eine Eskalation ausgelöst, deren weiterer Verlauf ebenso wenig vorhersehbar ist wie ihr Ergebnis: Offiziell erklärte Washington nach dem ersten Angriff, dies sei die Vergeltung für einen Überfall auf US-Militär, bei dem ein (nicht näher identifizierter) amerikanischer „Firmenvertreter“ umgekommen sei.

Beim Gegenangriff starben über ein Dutzend Iraker. Makaber, wenn man daran denkt, dass Trump vor Monaten noch einen Vergeltungsangriff für den Abschuss einer US-Drohne durch den Iran mit der Begründung ablehnte, die vermutete Zahl der möglichen Opfer sei doch ein zu hoher Preis.

Erinnerung an die Besetzung der US-Botschaft in Teheran

Der Preis ist längst gestiegen und er schreckt Trump offenbar ebenso wenig ab wie die Gegenseite. Nach dem US-Gegenangriff versuchten schiitische Milizen die US-Botschaft in Bagdad zu stürmen. Der Botschafter wurde evakuiert, es entstand offenbar auch kein nennenswerter Schaden, aber mit einiger Sicherheit wurden bei manchen Amerikanern Erinnerungen an die Besetzung der US-Botschaft in Teheran nach der Revolution wachgerufen.

Die Fälle sind nicht wirklich vergleichbar, verbunden mit dem Vorwurf Trumps, hinter allem stecke der Iran, könnten sie dem US-Präsidenten aber dazu dienen, seine eigene Verantwortung für die erneute Eskalation kleinzureden und sich selbst stattdessen als der Mann zu präsentieren, der Teheran rechtzeitig und entschieden Einhalt bietet.

Ruf nach Vergeltung

Nur so kann es Trump gelingen, von Wankelmut bedrohte Wähler doch bei der Stange zu halten und seine Wiederwahl sicherzustellen. Aber von Trump alleine hängt das natürlich nicht ab. Da ist der Irak, der bei einer Fortsetzung der letzten Entwicklungen immer mehr zu einem Ersatz-Schlachtfeld für die USA und Iran wird, und da ist der Iran selbst, der hieran kein Interesse daran haben sollte, weil solche Dinge nicht an internationalen Grenzen Halt machen und früher oder später doch auch auf den Iran überschwappen.

Seit dem Rückzug Trumps aus dem Atomabkommen mit dem Iran und dem wachsenden Druck der USA und der internationalen Sanktionen hatte der Iran es verstanden, zwar Kritik zu üben, aber nicht mit Gewalt zu drohen. Dies hat sich mit der Ermordung Soleimanis geändert: Aus Teheran sind Rufe nach Vergeltung zu hören. Als ob man nicht wisse, dass solche Worte – und mehr noch solche Taten – die Gegenseite nur stärken und die Situation nur noch verfahrener machen.  

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„Eine Stange Dynamit in ein Pulverfass“

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Der in der Nacht zum Freitag von amerikanischen Raketen getötete iranische General Soleimani war während zwanzig Jahren der Mastermind fast aller wichtigen militärischen Operationen des iranischen Geheimdienstes. Er galt neben Ali Chamenei, dem religiösen und politischen Führer des Landes, als die einflussreichste Figur in Iran.

Qasem Soleimani war Generalmajor der iranischen Revolutionswächter, der Pasdaran. Zudem war er Befehlshaber der „al-Quds“-Brigaden, die für Auslandseinsätze zuständig sind. Beobachter bezeichneten ihn als einen der wichtigsten und vor allem gefährlichsten Akteure im Nahen Osten.

„Er hätte schon früher ausgeschaltet werden sollen“

Seine Ermordung kann nach Angaben von Analysten „ungeahnte, schreckliche Konsequenzen für die ganze Region“ haben.

Der amerikanische Aussenminister Pompeo sagte am Fernsehen, die USA wollten keinen Krieg mit Iran, doch das Leben amerikanischer Bürger sei in Gefahr gewesen.

Trump twitterte, Soleimani habe Tausende amerikanische Bürger getötet oder verletzt und geplant, weitere zu töten. „Er hätte schon vor vielen Jahren ausgeschaltet werden sollen.“

„Extremely dangerous & a foolish escalation“

Der iranische Aussenminister Mohammad Dschawad Sarif sprach auf Twitter von einer „extrem gefährlichen und dummen Eskalation“ („extremely dangerous & a foolish escalation“). Die USA würden die Konsequenzen für diesen „schurkenhaften Abenteuerismus“ tragen.

Nicht nur in Teheran, auch in mehreren anderen iranischen Städten fanden Anti-USA-Manifestationen statt. Die Demonstranten verlangten Vergeltung und schrien „Blut für Blut“ und „Tod dem Satan“.

Inzwischen ernannte Al Chamenei Brigadegeneral Esmail Qaani zum neuen Führer der „al-Quds“-Brigaden. Qaani hatte im iranisch-irakischen Krieg in den Achtzigerjahren eine wichtige Rolle gespielt. Er hat nicht das Charisma von Soleimani, gilt aber als sattelfester Revolutionsgardist und besitzt seit jeher das Vertrauen von Al Chamenei.

Esmail Ghaani (Foto: Keystone/Office of the Iranian Supreme Leader via AP)
Esmail Ghaani (Foto: Keystone/Office of the Iranian Supreme Leader via AP)

Der Ölpreis stieg nach dem amerikanischen Angriff stark an.

General Soleimani 2016 in Teheran (Foto: AP/Ebrahim Noroozi)
General Soleimani 2016 in Teheran (Foto: AP/Ebrahim Noroozi)

Israel in Alarmbereitschaft

Die grosse Frage ist jetzt: Wie wird Iran auf die Ermordung reagieren? Wird sich Teheran mit Cyberattacken oder terroristischen Anschlägen begnügen?

Wird es direkt amerikanische Ziele in der Region angreifen – oder Ziele der amerikanischen Verbündeten? Trump erklärte immer wieder, er wolle eine Konfrontation mit Iran am Boden vermeiden. Würde Teheran direkt amerikanische Ziele attackieren, würden die Risiken für einen Bodenkrieg steigen.

Israel hat seine Truppen in Alarmbereitschaft gesetzt und bereitet sich auf einen möglichen iranischen Schlag vor. Mehrere israelische Touristendestinationen wurden geschlossen.

Angriff auf Saudi-Arabien?

Nicht ausgeschlossen wären nach Meinung von Nahostexperten erneute Angriffe auf saudische Ölanlagen, was der Weltwirtschaft einen schweren Schlag versetzen würde.

Schon am 14. September hatten Drohnen, die angeblich von jemenitischen Huthis abgeschossen wurden, die zwei grossen Ölanlagen von Abqaiq und Khurais in Saudi-Arabien schwer beschädigt. Damit sank die saudische Ölproduktion während Wochen um fast 50 Prozent. Die saudische Armee hat Iran gezeigt, dass sie weit weniger stark ist als viele vermuteten. Saudi-Arabien ist ein enger Verbündeter der USA

Demokratische Vorbehalte

Die Präsidenten George W. Bush und Barack Obama hatten versucht, die Beziehungen zu Iran zu entspannen. Trump scheint einen anderen Weg einzuschlagen. Während die meisten Republikaner den Mord Soleimanis begrüssen, werden bei den Demokraten kritische Stimmen laut. Der demokratische Senator Christopher S. Murphy sagte, der Mord könnte einen „massiven regionalen Krieg“ auslösen.

Der demokratische Präsidentschaftskandidat und frühere Vizepräsident Joe Biden schrieb, die USA stünden möglicherweise am Rande eines grösseren Konflikts im Nahen Osten. Präsident Trump habesoeben eine Stange Dynamit in eine Pulverfass geworfen.

Der frühere Vizepräsident und jetzige Präsidentschaftskandidat Joe Biden schrieb, die USA stünden möglicherweise „am Rande eines grösseren Konflikts im Nahen Osten“. Trump habe soeben „eine Stange Dynamit in ein Pulverfass geworfen“.

General Soleimani hatte in der Nacht zum Freitag zusammen mit mehreren irakischen Militärs den internationalen Flughafen von Bagdad verlassen wollen, als der Autokonvoi von Raketen beschossen wurde. Diese wurden von einer amerikanischen MQ-9-Drohne abgefeuert. Insgesamt starben bei dem Angriff fünf Menschen, unter ihnen auch der irakische Milizenführer Jamal Jaafar Ibrahimi, ein Vertrauter Soleimanis.

Das iranische Fernsehen und Radio berichtete während des Tages einzig über den Tod Soleimanis. Filme und Unterhaltungssendungen wurden aus den Programmen verbannt. Al Chameinei ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Am Abend empfing er die Familie des Getöteten. Bald soll in Teheran eine wichtige Strasse an Soleimani benannt werden.

Eines der Autos, die von amerikanischen Raketen getroffenen wurden (Foto: Iraqi Prime Minister Press Office, via AP)
Eines der Autos, die von amerikanischen Raketen getroffenen wurden (Foto: Iraqi Prime Minister Press Office, via AP)

(J21/New York Times/Washington Post/AP/Al Jazeera/Middle East Eye)

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Eine Region am Abgrund

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Donald Trump hat gezeigt, dass er keine rote Linie kennt. Nun warten alle auf Ali Chameneis Reaktion, die zugleich das Schicksal der Völker der Region bestimmen wird. Alles ist möglich. Der Grosse Krieg ebenso wie kleine Scharmützel, die über Symbolik nicht hinausgehen. Doch können Ali Chamenei, der politische und religiöse Führer Irans, und Donald Trump alles bestimmen, was kommen wird? Haben sie alle ihre Anhänger unter Kontrolle?   

„Ihre Bitternis, wird viel grösser sein, als unsere Trauer. Die Rache ist gewiss.“ Das schreibt Ali Chamenei in seinem Kondolenzschreiben, das er eine Stunde nach der Tötung Qassem Soleimanis im iranischen Fernsehen verlesen liess. Wenn wir das glauben sollen, was der Ajatollah sagt, dann stehen wir vor  einem ganz grossen Krieg.

„Der niederträchtigste Mensch der Welt“

In diesem Schreiben bezeichnet Chamenei jenen Mann, der Soleimanis Tötung befohlen hat, als den „niederträchtigsten Menschen der Welt“. Befohlen hatte diese Tötung Donald Trump, hiess es vorher in einer Erklärung des US-Verteidigungsministeriums.

Ob Trump persönlich diese Rache je erfahren wird, mag man bezweifeln. Doch dieser Satz zeigt die Dimensionen jenes Zugzwangs, in den sich Ali Chamenei gebracht hat.

Schweigen kann er nicht

Was will er, was kann er, wie soll er reagieren? Schweigen kann er jedenfalls nicht. Sein Handeln, die Dimension seiner Reaktion wird das Schicksal vieler Völker in der Region bestimmen. Mithin die Zukunft seiner Macht.

In seiner über 30-jährigen Herrschaft hat sich Chamenei auch pragmatisch gezeigt. Er zeigte, dass er sich und seine Anhänger auch zügeln kann, wenn es sein muss. Kann er das auch in diesen entscheidenden Tagen? Wird eine symbolische Reaktion ausreichen? Oder sind die Zeiten der Symbole vorbei?

Chameneis wichtigster Mann

Zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik erschien Chamenei persönlich in der Sondersitzung des Sicherheitsrats des Landes, die am Freitag morgen tagte, um über Irans Reaktion zu beraten. Chamenei will die Verantwortung für alles übernehmen, was in den nächsten Tagen getan wird.

Soleimani war sein wichtigster Mann. Er verkörperte Chameneis Macht in der Region und bestimmte alles, was die islamische Republik in den Krisen und Konflikten der Region tat.

Schlaflose Nächte

1'600 Tote hatten die jüngsten Unruhen im Iran gefordert. Tausende Menschen wurden verhaftet. Genaues weiss man nicht, da das Internet abgeschaltet war. In über 100 Städten hatten Demonstranten auf der Strasse Chameneis Macht herausgefordert.

„Erst gegen 10 bis 11 Uhr abends bin ich mit dem Studium der Geheimdokumente fertig, manchmal später. Manche Berichte (über die Demonstrationen) sind so fürchterlich, dass ich nicht mehr schlafen kann“, soll Chamenei kürzlich einem Vertrauten gesagt haben,

ttps://negaam.news/چرا-خامنه‌ای-دستور-کشتار-آبان-را-صادر/

Nun stehen Chamenei weitere schlaflose Nächte bevor.

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To do things with words

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Der Jahresübergang ist eine Zeit des Wünschens. Nach dem «guten Rutsch» (abgeleitet von Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahrsfest) ist «E guets Nöis» oder ähnliches dran, je nach Adressaten und Gelegenheit ausgemalt mit Wünschen für Gesundheit, Erfolg, Glück oder was auch immer.

Zum reinen Nennwert genommen, sind die guten Wünsche bedeutungslos – zumindest unter der von den meisten Heutigen geteilten Voraussetzung, dass Worte in der realen Welt keine magischen Wirkungen haben. Jemandem Glück zu wünschen, wird dessen Ergehen im kommenden Jahr nicht beeinflussen. Dies ist zumindest für jene klar, die sich an einem modernen Weltbild orientieren.

Trotzdem halten alle am Brauch des Austauschs guter Wünsche fest. Weshalb? Ist es der irrationale Rest einer längst überholten Weltsicht? Zeigt sich so die Anhänglichkeit an Konventionen des gesellschaftlichen Umgangs? Oder äussert sich darin etwa eine Vorsicht angesichts von etwas für unerklärbar Gehaltenem nach dem Motto «Nützt es nichts, so schadet es nichts»?

Das alles könnte eventuell mitspielen. Doch es gibt auch eine gänzlich rationale Begründung für das Austauschen von Wünschen. Sie nennt sich Sprechakttheorie. Der britische Philosoph John Langshaw Austin (1911–1960) hat sie 1955 mit einer Vorlesung begründet. 1962 erst erschien auf deren Basis eine einflussreiche sprachphilosophische Schrift. Das Buch hat einen hinreissend einfachen und das Wesentliche benennenden Titel: «How to Do Things with Words».

Austin hat in diesem Buch seine Philosophenzunft darauf aufmerksam gemacht, dass Sprache nicht bloss Bedeutungen und Aussagen transportiert, also nicht allein nach Logik und Wahrheitspostulaten zu beurteilen ist. Sprache ist nach Austin vielmehr immer auch soziales Handeln. Wenn das heute als Selbstverständlichkeit erscheint, so nicht zuletzt wegen des Erfolgs von Austins Theorie. Sie ist zu einer der Grundlagen von Psychotherapie, Kommunikationsforschung und Marketing geworden.

Gemäss Sprechakttheorie ist Sprache nicht Abbild von etwas. Sie ist nichts, was «über» den Dingen angesiedelt ist, sondern ist selber real. Der gute Wunsch zum Neuen Jahr ist Teil der sozialen Wirklichkeit. Wer ihn zugesprochen bekommt, für den ist das Gewünschte eine Realität – nicht in dem Sinn, dass nun mit einer Materialisierung des Wunsches fest zu rechnen wäre. Vielmehr ist der jemandem zugesprochene gute Wunsch die verbale Manifestation eines Beziehungsgeschehens. Das Wünschen ist, mit Austin zu reden, ein Akt, bei dem man mit Worten Dinge tut.

Souveräne Menschen wissen, ohne dazu theoretische Erklärungen zu benötigen, welche konkreten Sprechakte wie zu entschlüsseln sind. Sie können intuitiv unterscheiden zwischen einer einzig durch Konvention begründeten Floskel und einem von persönlicher Zuneigung kündenden guten Wunsch. Und die Menschen werden je nachdem unterschiedlich reagieren: mit formeller Höflichkeit im einen, voller echter Freude im anderen Fall – und mit allen Abstufungen dazwischen.

Nachbemerkung mit Blick auf den Hype um Künstliche Intelligenz: Bis «intelligente» Sprachprogramme solche Feinheiten raushaben, wird es noch eine Weile dauern.

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Warum musste Soleimani sterben?

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„Qasem Soleimani ist eine sehr fähige, gescheite Person und ein angemessener Feind. Er beherrscht das Spiel, aber dieses Spiel wird lange dauern. Mal sehen, wie die kommenden Ereignisse es vorantreiben.“ Mit diesen Worten beschrieb David Howell Petraeus, der erste Befehlshaber der Multi-National Force Irak Qasem Soleimani nach dem Sturz des Saddam-Regimes.

Der Viersterne-General hatte lange Zeit in Fragen des Nahen und Mittleren Ostens mit dem Befehlshaber der Quds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarde gerungen. Laut Petraeus hatte der ehemalige irakische Präsident Jalal Talabani ihm, dem amerikanischen Feind, nach einem Treffen mit Qasem Soleimani einmal eine Nachricht überbracht. „Sie, General Petraeus, müssen wissen, dass ich, Qasem Soleimani, die iranische Politik gegenüber dem Irak, Syrien, Afghanistan und dem Gaza-Streifen kontrolliere. Vergessen Sie die Diplomaten und andere, Sie müssen sich mit mir einigen.“

Undurchsichtige Politik

Ayatollah Ali Khamenei, geistiges Oberhaupt der Islamischen Republik und Oberbefehlshaber der iranischen Streitkräfte, hat die iranische Regionalpolitik als „Widerstand“ eingestuft – Widerstand gegen „den zionistischen Feind“ und „den grossen Satan“ USA. Damit haben er und seine Berater sich in ein Machtspiel begeben, dessen Regeln ausser dem harten Kern des iranischen Machtzirkels niemand kennt. Auch die „gewählten“ Entscheidungsgremien wie Regierung oder Parlament dürfen nicht mitentscheiden oder sich auch nur gegen eine von Khamenei gefallene Entscheidung äussern.

Laut Ali Shadmani, einem hohen Kommandeur der Revolutionsgarde (IRGC), hat Khamenei das „Management des Widerstandes“, also der Regionalpolitik des Landes, der IRGC anvertraut. Eine Entscheidung, deren rechtliche Grundlage sowie deren Vor- und Nachteile für das Leben und die Sicherheit der Menschen im Iran niemand in Frage stellen darf. Und die herausragende Figur dieses „Managements“ war Qasem Soleimani.

Er sass mitten in einem 33-tägigen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Hauptquartier der schiitischen Miliz und führte den Krieg an. Auf der Homepage von Ayatollah Khamenei wurde kürzlich ein ausführliches Interview mit Soleimani veröffentlicht, um „dem zionistischen Feind“ die Rolle des Iran und des Generals in jenem Krieg zu verdeutlichen.

Es war Soleimani, der im Juli 2015 an einem 140-minütigen Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin teilnahm, um ihn zu motivieren, sich am Syrienkrieg zu beteiligen. Sein Plan: Die Islamische Republik und die Hisbollah stellen die Bodentruppen, Russland bietet Luftunterstützung. Einen Monat später trat Russland in den Krieg ein.

Es war Soleimani, der im Krieg gegen den IS in den Kommandozentralen von Mossul und Abu Kamal sass – seine Fotos als Kriegsherr gelangten durch die iranische Propagandamaschine an die Öffentlichkeit.

Es war Soleimani, der Khamenei schriftlich mitteilte: „Der IS ist erledigt.“

Es war Soleimani, der den Entzug der bahrainischen Staatsbürgerschaft eines schiitischen Geistlichen zur Ursache für den bewaffneten Widerstand der Schiiten in Bahrain erklärte. Er veröffentlichte eine Erklärung, in der es hiess: „Die Verletzung der Rechte von Ayatollah Sheikh Isa Qasim ist eine rote Linie, deren Übertretung ein Feuer in Bahrain und der ganzen Region auslösen wird und den Menschen einen bewaffnetem Widerstand aufzwingt.“

Es war Soleimani, der bei der Ernennung der iranischen Botschafter in Syrien, Irak und Libanon das letzte Wort sprach.

Es war Soleimani, der Syriens Präsident Baschar al-Assad auf eine geheime Reise in den Iran mitnahm, ohne dass der Chef des diplomatischen Apparats etwas davon mitbekam – als Reaktion darauf trat Aussenminister Javad Zarif für kurze Zeit zurück.

Es war Soleimani, der massgeblich an der Bildung und Zusammensetzung der irakischen Regierungen beteiligt war und bei der Ernennung der irakischen Ministerpräsidenten Maliki, al-Abadi und Adel Abdul Mahdi eine entscheidende Rolle spielte.

Verpasste Gelegenheit

Die Israelis und US-Amerikaner hatten wenig Zweifel an der Rolle von Qasem Soleimani in der Regionalpolitik der Islamischen Republik. Schon während der Bush-Ära gab es Gerüchte, dass er eliminiert werden sollte, wofür aber nichts unternommen wurde.

Während der Obama-Ära versuchten die Israelis verzweifelt, Soleimani zu töten, doch die Obama-Regierung befürwortete Israels Plan und Bemühungen nicht – sowohl angesichts einer Gefährdung der Atomgespräche als auch wegen des gemeinsamen Kampfes gegen den IS.

Ein ungelesener Brief

Bereits 2017 hatte Mike Pompeo als Chef der CIA einen Brief an Soleimani geschrieben, dessen Inhalt am 03. Januar dieses Jahres Bedeutung gewann. Pompeo hatte Soleimani mitgeteilt, dass die USA für jeden Angriff der vom Iran kon­trol­lier­ten Milizen auf US-In­ter­es­sen im Irak ihn und sein Land ver­ant­wort­lich machen würden. Soleimani wies den Überbringer des Briefes an, Pompeo zu sagen: „Ich empfange und lese Ihren Brief nicht und habe kein Interesse an einem Gespräch mit Leuten wie Ihnen.“

Die Islamische Republik hat die Trump-Ad­mi­nis­tra­ti­on und die Drohungen der US-Regierung, die sich offen gegen das iranische Regime stellte, nicht richtig verstanden. Das regellose und teure Machtspiel der Islamischen Republik und ihre fehlende Vision für die Re­gio­nal­po­li­tik vermischte sich immer mehr mit der Illusion, die Präsenz und der Einfluss des Iran in der Region habe einen idealen Stand erreicht. Teherans Verhalten liess vermuten, dass die islamischen Machthaber glaubten, die Vereinigten Staaten und Israel müssten sich zurückziehen und eine islamische Allianz in der Region und den islamischen Ländern ausserhalb der Region unter der Führung des Iran akzeptieren.

Dies liess sie nicht erkennen, dass in den USA eine Regierung die Ruder übernommen hat, die sich – ähnlich wie die Islamische Republik und weniger als ihre Vor­gän­ger­re­gie­run­gen in Washington – nicht an die Spielregeln hält. Sie waren ihren eigenen Parolen und Illusionen derart erlegen, dass sie nicht einsehen wollten, dass die neue US-Regierung sich nicht immer an in­ter­na­tio­na­le Normen und Standards hält und keine Grenzen kennt, wenn es darum geht, von in­ter­na­tio­na­len Verträgen abzuweichen und Verbündeten wie Israel oder anderen Staaten beispiellose Privilegien einzuräumen.

Sie nahmen es auch nicht ernst, dass die Re­vo­lu­ti­ons­gar­de auf die Terror-Liste der Vereinigten Staaten gesetzt wurde. Sie waren so tief in ihrer Illusion versunken, dass sie die zu­rück­hal­ten­de militärische Reaktion der USA auf die jüngsten Ereignisse am Persischen Golf sowie Trumps Nachdruck auf den Wunsch, einen Krieg zu vermeiden, als eine goldene Möglichkeit für ihre Ziele sahen.

Und als die US-Regierung von Warnungen zu Drohungen überging, wollten sie den Ernst der Lage immer noch nicht erkennen.

Einen Tag, nachdem die politischen und mi­li­tä­ri­schen Führer des Iran den Vorwurf aus dem Ausland, der Iran würde regionale Konflikte anheizen, als „grundlose Behauptungen“ bezeichneten, fliegt Qasem Soleimani nach Bagdad. Wahr­schein­lich in der Hoffnung, die USA würde die „roten Linien“ des Iran, zu denen ihrer Meinung auch die Un­ver­sehrt­heit des Chefs der Quds-Bri­ga­den zählt, nicht übertreten.

Was nun?

Nun wollen die Machthaber in Teheran den für sie über­ra­schen­den Angriff mit Ra­che­ak­tio­nen beantworten. Der harte Kern der Islamischen Republik mag sich die Hoffnung bewahrt haben, dass verschiedene irakische Gruppen sich für die Vertreibung der US-Truppen einsetzen. Doch selbst wenn die Amerikaner den Irak verlassen, gibt es keine Garantie, dass das Problem der Re­gio­nal­po­li­tik des iranischen Regimes aus der Welt geschaffen wird. Denn Irans Probleme mit den Re­gio­nal­mäch­ten blieben auch in den Jahren 2011 bis 2014 bestehen, als die ame­ri­ka­ni­schen Truppen nicht mehr im Irak waren.

Die Islamische Republik könnte den Tod des „grossen Hee­res­füh­rers“ – wie Soleimani im Iran genannt wird – dafür nutzen, aus dem vier­zig­jäh­ri­gen Teufelskreis her­aus­zu­tre­ten und dieses Ereignis als Basis für eine Wende in ihrer Aussenpolitik verwenden. Sie kann auch ihre bisherige Politik verfolgen, sich mit Vergeltung befriedigen und mit einem Kontrahenten das Machtspiel weiterführen, dessen Aktionen und Reaktionen un­vor­her­seh­bar sind.

Die nächsten Wochen und Monaten sind schick­sals­be­stim­mend für den harten Kern des Machtzirkels im islamischen Gottesstaat.♦

*Habib Husseinifard ist Journalist und politischer Analyst und häufiger Gast bei den Sendern wie BBC und Radio Farda (Radio Free Europe). Er gilt als einer der exponierten Iran-Ex­per­ten.

Mit freundlicher Genehmigung Iran Journal

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Persisches Sprichwort

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Der ist leicht zu schlagen, der sich einmal schlagen lässt.

Arabisches Sprichwort

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Frage lieber einen Praktiker um Rat als einen Gelehrten.

Iran, USA und die Schweiz

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Seit 40 Jahren vertritt die Schweiz die amerikanischen Interessen in Iran. Trump dankte dem Schweizer Bundespräsidenten im vergangenen Mai bei seinem Besuch im Weissen Haus für diese Dienste. Der Präsident scheint die Schweiz zu mögen. Auch in Iran hat sie einen guten Namen. Zudem hat unser Land eine lange Tradition für Vermittlungen. Genf wäre für solche Schlichtungsgespräche geeignet und gewappnet. Selbst die angesehene „Washington Post“ brachte an diesem Wochenende die Schweiz als Vermittlerin ins Gespräch. Die Deutschen hingegen eignen sich nicht als Schlichter; Trump mag Frau Merkel nicht. Auch von der Uno, der EU und Emmanuel Macron hält der Präsident wenig. Soll also die Schweiz mehr als nur einen Kommunikationskanal anbieten, wie dies der frühere Botschafter Tim Guldimann jetzt tat? Soll sie nicht nur, wie bisher, eine Briefträgerfunktion haben, sondern versuchen, aktiv zu vermitteln? Die Schweiz mit ihrer humanitären Tradition wird international geachtet und hat immer wieder gute Vermittlungsdiplomaten hervorgebracht.

Sicher ist die Zeit für Vermittlungen längst nicht reif. Jetzt wird zuerst zugeschlagen: Blut für Blut. Es liegt nicht in der DNA der Mullahs, sich jetzt an den Verhandlungstisch zu setzen. Iran hat fast keine andere Wahl, als Rache zu üben. Ein grosser Teil des Volkes ist aufgepeitscht. Trump hat etwas erreicht, was er nicht erreichen wolle: Das Volk rückt angesichts des äusseren Feindes zusammen. Die ultrakonservativen iranischen Hardliner sind gestärkt und haben wohl auf Jahre hinaus Auftrieb. Selbst der Irak könnte jetzt in die Arme der Ajatollahs getrieben werden. Fast alle Kommentatoren sind sich einig: Der Mord an Soleiman kann schreckliche Folgen haben. Trump hat zwar hat einen bedrohlichen Mann beseitigt, und viele freuen sich darüber, auch die Israeli (hoffentlich freuen sie sich nicht zu früh). Doch ob dieser Mord klug war, ist zu bezweifeln. Die Kollateralschäden könnten gewaltig sein, auch für die USA und für Trump.

Also: Die Welt wartet jetzt auf die iranische Vergeltung. Dann werden wohl die USA erneut zuschlagen. Hin und her. Auge um Auge. Rache für Rache. Und wenn dann vieles in Trümmern liegt und die Särge sich türmen, könnte man sich an den Verhandlungstisch setzen. Vielleicht schlägt dann die Stunde der Schweiz, wenn auch nicht morgen und übermorgen.

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Zurück zum Gehirn!

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Klosettpapierhalter sind einfache Vorrichtungen. Aber sie haben ihre Tücken. Mitunter spenden sie kein Papier mehr. Was tun? Nun, meist haben wir ein Ersatzlager an Papierrollen in Griffnähe. Das ist nach wie vor die einfachste Behebung des Mangels. 

Nun gibt es allerdings Erfindernaturen, die sticht der Hafer. Sie entwickeln ein leicht komplizierteres Design: den Doppelrollenhalter. Die Idee ist auf Anhieb plausibel. Zwei Rollen bedeuten doppelten Vorrat. Aber welche Rolle benutzt man nun zuerst? Es können ja beide zur gleichen Zeit leer werden, selbst wenn bis dahin doppelt so viel Zeit vergeht. Wie also verwenden wir das Papier beim Doppelrollenhalter, so dass möglichst immer welches da ist? Drei Algorithmen des Gebrauchs bieten sich an:

  • Nimm zufällig Papier.
  • Nimm immer Papier von der grösseren Rolle.
  • Nimm immer Papier von der kleineren Rolle.

Die Algorithmen in der Evaluation

Die wenigsten von uns verschwenden wohl beim Hinternabwischen Gedanken an den optimalen Gebrauch von Klosettpapier. Wir verwenden den Zufallsalgorithmus. Eine schlechte Wahl, denn so benützt man beide Rollen wahrscheinlich etwa gleich häufig, was darauf hinausläuft, dass beide auch etwa zu gleicher Zeit leer sind. Und gerade das wollte man ja verhindern. 

Nicht besser fährt man mit dem Algorithmus der grösseren Rolle (gesetzt, es gebe einen wahrnehmbaren Grössenunterschied). Wir nehmen solange Papier von ihr, bis sie kleiner erscheint als die andere. Nun nehmen wir Papier von dieser, bis sie kleiner erscheint als die erste. Und so weiter. Beide Rollen verkleinern sich etwa mit derselben Rate, vorausgesetzt, wir nehmen stets gleich viel Papier. Das heisst aber: Wenn die eine leer ist, wird auch bald die andere leer sein. Ungünstig. Als am günstigsten empfiehlt sich der Algorithmus der kleineren Rolle. Sie wird immer kleiner und die grössere bleibt als Vorrat bestehen. Sapperlot, wer hätte das gedacht!

Umsetzung im Design

Nun sind die Designer von Papierrollenhaltern dran. Sie tüfteln an Geräten herum, um unser Leben möglichst einfach und bequem zu machen. Einfach und bequem – das heisst zunächst einmal: nicht denken müssen. Deshalb baut man den Algorithmus der kleineren Rolle gleich in den Halter ein. Man montiert etwa die Rollen in zwei horizontalen Fächern, die sich mit einem Schieber abdecken lassen. Wenn die Gebrauchsrolle leer ist, bewegt man einfach den Schieber und öffnet das Ersatzfach. 

Raffinierter – sprich: denkentlastender – ist freilich die Vorrichtung, welche die Ersatzrolle mit einer Sperre belegt, die sich automatisch öffnet, wenn die Gebrauchsrolle leer ist. Vielleicht könnte auch ein Sensor in der Gebrauchsrolle der Ersatzrolle signalisieren: Mach dich bereit fürs sanitäre Geschäft! Der Phantasie sind im Zeitalter der smarten Geräte fast keine Grenzen gesetzt. Fragt sich nur, welchen Vorteil wir daraus ziehen. Statt den Schieber zu betätigen, könnten wir genau so gut die Rolle ersetzen. Warum baut man überhaupt einen Doppelrollenhalter?

Dumme Unerschütterlichkeit

Gute Frage. Sie ist die Spezialvariante einer allgemeineren Frage: Warum so kompliziert, wenn es einfach auch ginge? Sie stellt sich heute bei vielen technischen Vorrichtungen. Man könnte von der Vereinfachkomplizierung sprechen. 

Betrachten wir ein altbekanntes Beispiel, den Parkplatzautomaten. Wer kennt die Szene nicht: Man parkt den Wagen in der Untergeschossgarage, geht einkaufen, kehrt zurück, bezahlt und wartet, dass der Automat das abgestempelte Ticket ausgibt. Er tut es nicht. Man liest die Anweisung, stellt fest, dass man apparatekonform vorgegangen ist. Man sucht nach Korrekturknöpfen, man wirft erneut Münzen in den Schlitz, man tritt vielleicht, schon einigermassen entnervt, gegen das Ding – aber es verharrt in metallener Unerschütterlichkeit. 

Es muss nicht der Parkplatzautomat sein. Maschinen sind dumm. Das ist ein Pleonasmus. Was anderes erwarten wir eigentlich? Selbst „smarte“ Geräte sind nicht smart nach menschlichen Massstäben, und das heisst vor allem: nach dem Massstab des Unberechenbaren, Unerwarteten, Uneindeutigen. Maschinen kommen damit schlecht klar (allerdings auch viele Menschen, machen wir uns da nichts vor). 

Die Designer des Bezahlungsautomaten sind sich dessen wohl bewusst, denn sie haben einen Knopf mit der Aufschrift „Hilfe“ angebracht. Nachdem man ihn drückt, gibt eine menschliche Stimme Anweisungen. Möglicherweise aktiviert man sogar jemanden vom Pikett (so es dies gibt), um der Maschine mit etwas menschlicher Intelligenz auf die Sprünge zu helfen.

Effizienz nimmt zu – Transparenz nimmt ab

Dieses Problem der maschinellen Unempfänglichkeit beschäftigt die Designer stark. Sie wollen ja die Geräte „zivilisieren“, ins soziale Leben einführen, als willfährige Diener, Dienstleister, Assistenten, Tröster, Human-Ersatz. Inzwischen beginnen die Maschinen sogar zu „lernen“. Aber sie zeigen ihre Macken auch hier. Sie ziehen unterschiedliche Schlüsse aus Trainingsdaten und ihre Programme entwickeln sich dadurch quasi selbständig. Im geschichteten Inneren von neuronalen Netzen spielen sich „Entscheide“ ab, zu denen der Programmierer oft nicht durchdringt. 

Bereits hebt man die Unterart der „erklärbaren“ Künstlichen Intelligenz (KI) hervor, Systeme also, deren „Entscheide“ wir Menschen noch begreifen können. Das führt zum Paradox: Effizienz des Systems nimmt zu – Transparenz nimmt ab. Es mutet fast an, als „verstünden“ die KI-Systeme sich selber am besten. Der Mathematiker John von Neumann – ein Universalgelehrter des 20. Jahrhunderts – hat sogar ein Prinzip formuliert: Das einfachste Modell, das ein wirklich komplexes System vollständig beschreibt, ist das System selbst. Beispiel: lebende Organismen; vielleicht bald einmal: „lebende“ Artefakte. 

Illusion der Kontrolle

Maschinen vereinfachen unser Leben auf vielfache Weise. Wenn sie funktionieren. Aber zwischen „Wenn“ und „Wenn nicht“ öffnet sich eine Kluft, und sie weitet sich zunehmend mit der Komplexität technischer Systeme. Die Ingenieurperspektive der inneren Logik des Systems fokussiert naturgemäss auf das Funktionieren. Wenn das System nicht funktioniert, dann liegt dies an den „ungünstigen“ Bedingungen seiner Applikation. Zynisch formuliert: Gäbe es nicht den dummen Nutzer, dann liefe das technische System bestens. Die notorische „Idiotensicherheit“ drückt es ja aus: Man rechnet mit dem Idioten des Technikgebrauchs, nicht mit der Idiotie des Technikdesigns. 

Das ist nicht eine Kritik des Designs. Aber die Ingenieurperspektive genügt nicht mehr. Das Kernproblem liegt anderswo, nämlich in einem technologischen Fortschritt, von dem wir uns noch gar keine klare Vorstellung machen können: Technische Systeme tendieren von einem bestimmten Komplexitätsgrad an zur Undurchschaubarkeit und Unvorhersagbarkeit. Da hilft auch die einfach bedienbare Oberfläche nicht weiter. Sie wiegt uns ja bloss in der Illusion, die Geräte zu kontrollieren, obschon diese schon längst eine Eigengesetzlichkeit entwickeln. Vom Informatiker Larry Tesler stammt das „Prinzip der Komplexitätserhaltung“: Die Gesamtkomplexität eines Systems ist konstant. Die einfache Interaktion mit dem Nutzer erhöht seine innere Komplexität. Vereinfache einen Systemteil, und der Rest wird komplexer. 

Die Geräte sind gegen uns

Auch wenn zahllose kleine Fortschritte – „Tweaks“ – die Geräte anpassungsfähiger und flexibler machen, sollte man den „unberechenbaren“ Charakter des Alltags nicht unterschätzen, auf den man sie loslässt. Man diskutiert heute die Frage nach der Zulassung einer Technologie, selbst wenn sie noch nicht ausgereift und perfekt ist. Aber die Frage geht von der falschen Prämisse aus. Künftige Technologien werden wahrscheinlich immer weniger ausgereift und perfekt sein. Was also Not täte, wäre ein Paradigmenwechsel, der auf dem Axiom des Nicht-Funktionierens von Technologie basiert. 

Der englische Satiriker Paul Jennings formulierte dieses Axiom 1963 unübertrefflich konzis: Die Dinge sind gegen uns. Also: Die Geräte sind gegen uns. Das sollte uns nicht einschüchtern und schon gar nicht entmutigen, sie nach bestem Stand des Wissens unter Kontrolle zu halten – wir sollten im Gegenteil eine trotzige Gelassenheit kultivieren. Dazu gehört auch, gelegentlich die Frage zu stellen: Ginge es nicht ein wenig einfacher? Diese Frage entspringt menschlicher Brainware, nicht technischer Software. Also zurück zum Gehirn, dem komplexesten System, das wir bisher kennen.

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TROUVAILLES

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«The New York Times»: «Trump Killed Iran’s Most Overrated Warrior » by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «Trump’s Ground Game Against Iran» by Michael Doran

«The New York Times»: «Qassim Suleimni’s Killing Will Unleash Cahos in the Middle East» by Barbara Slavin

«The New York Times»: «Hypersonic Missiles Are a Game Changer» by Steven Simon

«The New York Times»: «Hospitals and Schools Are Being Bombed in Syria. The U.N. Inquiry Is Limited. We Took a Deeper Look» by Malachy Browne, Christiaan Triebert, Evan Hill, Whitney Hurst, Gabriel Gianordoli & Dmitri Khavin

«The New York Times»: «Why the Fires in Australia Are So Bad» by Andy Parsons, Russell Goldman (text) & Matthew Abbot (photographs)

«The New York Times»: «Australia Is Committing Climate Suicide» by Richard Flanagan

«The New York Times»: «It’s 50 Below. The Past Is a Horror Show. You’d Dream of Escaping, Too» by Andrew Higgings

«The New York Times»: «The Tech That Will Invade Our Lives in 2020» by Brian X. Chen

«The New York Times»: «Every Moment With My Son Is an Act of Creation» by Viet Thanh Nguyen

«The New York Times»: «How to Be Healthy, In Just 48 Words» by Yoni Freedhoff

«The New York Times Magazine»: «Can You Talk Your Way Out of a Life Sentence?» by Dashka Slater

«The New York Times Magazine»: «Will Brexit Bring the Troubles Back to Northern Ireland?» by James Angelos

«The New York Times Magazine»: «What I Learned in Avalanche School» by Heidi Julavits

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: The Ultra-Wealthy Who Argue That They Should Be Paying Higher Taxes» by Sheelah Kolhatkar

«The New Yorker»: «Personal History: The Strangeness of Grief» by V.S. Naipaul

«The New Yorker»: «Storytelling Across the Ages» by Adam Gopnik

«The New Yorker»: «The Story of 2019: Protests in Every Corner of the Globe» by Robin Wright

«The New Yrok Review of Books»: «The Drums of Cyberwar» by Sue Halpern

«The New York Review of Books»: «Iran: The Case Against War» by Steven Simon & Jonathan Stevenson

«The Washington Post»: «How Trump decided to kill a top Iranian general» by Missy Ryan, Yosh Dawsey, Dan Lamothe & John Hudson

«The Washington Post»: «On land, Australia’s rising heat is ‘apocalyptic’. In the ocean, it’s worse» by Darryl Fears (text), Bonnie Joe Mount (photographs) & John Muyskens and Harry Stevens (graphics)

«The Washington Post»: «The 10 best things Trump did in 2019» by Marc Thiessen

«The Washington Post»: «The 10 worst things Trump did in 2019» by Marc A. Thiessen

«The Washington Post»: «Reading the tea leaves for 2020» by David Ignatius

«The Washington Post»: «The big news stories of 2020 may feel eerily similiar to those of 2010» by Ruby Mellen

«The Washington Post»: «More good news that happened in 2019» by the Editorial Board

«The Washington Post»: «The list: 2020 - What’s in and what’s out for the new year» by Elahe Izadi & Sonia Rao

«The Washington Post»: «How to survive the surveillance apocalypse» by Geoffrey A. Fowler

«The Guardian»: «A defining moment in the Middle East’: the killing of Qassem Suleimani» by Martin Chulov

«The Guardian»: «’He was sent to us’: at church rally, evangelicals worship God and Trump» by Richard Luscombe

«The Guardian»: «Trump’s lawless thuggery is corrupting justice in America » by Robert Reich

«The Guardian»: «Brazilians on Bolsonaro’s first year : ‘If you disagree, you’re seen as a traitor» by Tom Phillips, Dom Phillips & Jonathan Watts

«The Guardian»: «The family in 2050: artificial wombs, robot carers, and the rise of single fathers by choice» by Emine Saner

«The Guardian»: «How Greta Thunberg’s school strike went global: a look back»

«The Guardian»: «The success stories of 2019 from around the world» by Kate Hodal, Liz Ford, Lucy Lamble, Patrick Greenfield & Peter Beaumont

«The Guardian»: «Protests, climate crisis and Ebola : a tumultous 2019 – in pictures» by Liz Ford

«The Guardian»: «The New York Times ran a disturbing op-ed. But the backlash misses the mark» by Siva Vaidhyanathan

«The Observer»: «Get yourself cybersecure for 2020» by Davey Winder

«The Atlantic»: «The Woman Who Made Modern Journalism» by Stephanie Gorton Ecco

..........Kalenderwoche 52..........

«The Washington Post»: «Dave Barry’s Year in Review 2019» by Dave Barrry (text), Alexander Wells (illustrations) & Michael Johnson (design)

«The Washington Post»: «The best of Opinions 2019» by The Washington Post

«The Washington Post»: «A remarkable year in photographs» by The Washington Post

«The Washington Post»: «2019 in editorial cartoons from all over the country»

«The Washington Post»: «2020: The Year in Preview» by Mike Madden

«The Washington Post»: «A photographer on Libya’s front lines» by Lorenzo Tugnoli

«The Washington Post»: «After the Caliphate: Disarmed but not defused » by Souad Mekhennet, Louisa loveluch & Khabat Abbas

«The Washington Post»: «ISIS at a crossroads» by Liz Sly (text) & Alice Martins (photographs)

«The Washington Post»: «Hunting black men to start a ‘race war’» by Michael E. Miller

«The Washington Post»: «How Trump Changed My Country» by Mary Jo Murphy

«The Washington Post»: «How Americans can break out bitter impasse» by David Ignatius

«The Washington Post»: «How we know global warming is real» by Chris Mooney, John Muyskens, Aaron Steckelberg, Harry Stevens & Monica Ulmanu

«The New Yorker»: «Annals of Animation: The Surprise and Wonder of Early Animation» by Richard Brody

«The Intercept»: «The Ongoing Effort to Write Wall Street Out of the 2008 Financial Crisis» by Malaika Jabail & Ryan Grim

«The New York Times»: «The Most Read New York Times Stories of 2019» by Maggie Adams, Ari Isaacman Bevaqua & Umi Siam

«The New York Times Magazine»: «The Lives They Lived 2019»

«The New York Times»: « What We Learned in 2019: Health and Medicine» by  Knuvul Sheikh

«The New York Times»: «9 Delightful Tips für Living a Smarter Life in 2020» by Tim Herrera

«The New York Times»: «Ten Years of Scammers, Conspiracy Theories and Fakes News » by Eva Peyser & Frank Augugliaro

«The New York Times»: «Once Upon a Revolution in Iran» by David Burnett (photographs and text)

«The New York Times»: «‘Nothing less than a Civil War’: These Voters on the Far Right See Doom Without Trump» by Astead£W. Herndon

«The New York Times»: «The Weekly: The Gallagher Effect» by Jessica Dimmock & Zackary Canepari

«The New York Times»: «Russia Is a Mess. Why Is Putin Such a Formidable Adversary?» by Andrew Higgings

«The New York Times»: «What Should Europe Do About Viktor Orban and ‘Illiberal Democracy’?» by Steve Erlanger

«The New York Times»: «Am I Wiser Than My Grandparents?» by Pico Iyer

«The Guardian»: «The 100 best books of the 21st century»

«The Guardian»: «Top 10 books about loneliness» by Fay Bound Alberti

«The Guardian»: «What were we thinking? The worst trends of the decade – ranked!» by Poppy Noor, J Oliver Conroy, Arwa Mahdawi, Adrienne Matei, Julia Carrie Wong, Dominic Rushe, Jessica Glenza, Erum Salam, Tom Lutz, Max Benwell & Ankita Rao

«The Guardian»: «’Streaming has killed the mainstream’: the decade that broke popular culture» by Simon Reynolds

«The Guardian»: «Nancy Pelosi, the woman who stood up to Trump»

«The Guardian»: «Podcast – Hong Kong: The story of one protester»

«The Guardian»: «Trump’s lack of strategic vision is going to make China great again» by Nouriel Roubini

«The Guardian»: «Trump’s dark legacy: a US judiciary remade in his own image» by Tom McCarthy

«The Guardian»: «From Avatar to Joker: how much has culture changed since the start of the decade?» by Steve Rose, Michael Cragg & Hannah Verdier

«The Guardian»: «Reasons to be cheerful - the international news review of 2019» by Simon Tisdall

«The Guardian»: «Agency photographer of the year 2019 : Felipe Dana»

«The Guardian»: «2010-2019: a decade in pictures» 

..........Kalenderwoche 51..........

«The Guardian»: «The long read - The age of perpetual crisis : how the 2010s disrupted everthing but changed nothing» by Andy Beckett

«The Guardian»: «Visiting the US? The government is reading your old facebook posts» by Cristain Farias & Carrie DeCell

«The Guardian»: «How to be hopeful: Hisham Matar on the surprising lessons of silence» by Hisham Matar

«The Guardian»: «Interview – Steve Bannon: «We’ve turned the Republicans into a working-class party’» by Steve Bannon

«The Guardian»: «Little town of Bethlehem – a travel photo essay» by Rebecca Ratcliffe

«The Guardian»: «There’s an antidote to political demagoguery – it’s called political rewilding» by George Monbiot

«The Guardian»: «The long read– Snow machines and fleece jackets: Inside the ski industry’s battle with climate change» by Simon Parkin

«The Guardian»: «Picture Essay – Seduced and abandoned: tourism and climate change in the Alps» by Tomaso Clavarino

«The Guardian»: «Working Report»

«The Guardian»: «How to be hopeful: nine photographers on their most inspiring pictures» by Imogen Tilden & Tim Jonze

«The Guardian»: «Podcast – The election fallout: what happens next?»

«The Observer»: «Feminism comes of age in Finland as female coalition takes the rein» by Emma Graham-Harrison

«The Independent»: «Sabra and Chatila taught me all massacres become ‘alleged massacres’ if we don’t pay attention » by Robert Fisk

«The New Yorker»: «The Art of Dying» by Peter Schijedahl

«The New Yorker»: «Pete Buttigieg’s High Hopes» by Benjamin Wallace-Wells

«The New Yorker»: «The Field Guide to Tyranny» by Adam Gopnik

«The New Yorker»: «Trump’s Impeachment Timeline and the 2020 Election» by Amy Davidson Sorkin

«The New York Review of Books»: «Is Trump Above the Law?» by Noah Feldman

«The New York Review of Books»: «The Rising Cost of Not Living» by Mona Chalabi (text and art)

«The New York Review of Books»: «Meaning and Mayhem» by Roberto Saviano

«The Washington Posts»: «The Afghan Papers VI: Overwhelmed by Opium» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «These photos are ‘slipping beneath the skin, slicing the facade, close to the bone, too close for comfort’» by Kenneth Dickerman &Jeff Mermelstein

«The Washington Post»: «What’s next for Trump?» by Amber Phillips

«The Washington Post»: «The House has impeached Trump. But in a sense, he has won» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Why the House impeachment of Trump was proper and necessary» by Editorial Board

«The Washington Post»: «However historic, impeachment is just a way station in thre struggle over Trump’s presidency» by Dan Balz

«The Washington Post»: «Antisemitism in the U.S. isn’t usually violent. What if that’s changing?» by Laura E. Adkins

«The Washington Post»: «The best movies of 2019» by Ann Hornaday

«The New York Times»: «The Supreme Court’s Final Exam» by Linda Greenhouse

«The New York Times»: «Where Doctors Are Criminals »

«The New York Times»: «A Longing for the Lost Landline» by Roger Cohen

«The New York Times»: «A Doctor’s Diary: The Overnight Shift in the E.R.» by Gina Siddiqui (text) & Golden Cosmos (illustrations)

«The New York Times»: «The Decade When Tech Lost Ist Way: An Oral History of the 2010s»

«The New York Times» : «The Privacy Project: Twelve Million Phones, One Dataset, Zero Privacy» by  Stuart A. Thompson & Charlie Warzel

«The New York Times»: «Prime Leverage: How Amazon Wields Power in the Technology World» by Daisuke Wkabayashi

«The New York Times»: «What We Learned in Science News 2019 »

«The New York Times»: «We Are Republicans and We Want Trump to Be Defeated» by George T. Conway III, Steve Schmidt, John Weaver & Rick Wilson

«The New York Times»: «The Best Comics of 2019» by Hillary Chute & Ed Park

«The New York Times»: «As a Disorienting Decade Closes, a Perilous One Begins» by Roger Cohen

«The New York Times»: «The Decade in Pictures»

«The New York Times Magazine»: «The Case of the Angry Daugher» by Rivka Galchen

«Lapham’s Quarterly»: «How to Survive Winter» by Bernd Brunner

..........Kalenderwoche 50..........

«The Washington Post»: «Absurd America: The Trump Impeachment inquiry, told with maps and dancing Rudys» by Sergio Pencanha

«The Washington Post»: «Fact-based impeachment can’t penetrate the pro-Trump Web» by Isaac Stanley-Becker

«The Washington Post»: «Five questions, and answers, about Trump, Ukraine and impeachment, Ukraine» by Elise Viebeck

«The Washington Post»: «The Case for Impeachment» by Editorial Board

«The Washington Post»: «The Afghanistan Papers I: At War With The Truth» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «The Afghanistan Papers II: Stranded Without a Strategy» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «The Afghanistan Papers III: Built to Fail» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «The Afghan Papers IV: Consumed by Corruption » by Craig Wthitlock

«The Washington Post»: «The Afghan Papers V: Unguarded Nation» by Craig Whitlock»

«The Washington Post» : «How Boris Johnson – and Jeremy Corbyn – turned Britain’s politics upside down» by Jonathan Lis

«The Washington Post»: «’Soldiers of Jesus’: armed neo-Pentacostals torment Brazil’s religious minorities» by Terrence McCoy

«The Washington Post Magazine»: «Choosing to have a child after a terminal diagnosis» by Caitlin Gibson

«The New Yorker»: «Hong Kong’s Protest Movement and thje Fight for the City’s Soul» by Jiayang Fan

«The New Yorker»: «Letter from Moscow: The Kremlin’s Creative Director» by Joshua Jaffa

«The New Yorker»: «Sunday Readings: Winter Adventures» by The New Yorker

«The New York Times»: «The Year in Pictures» by Dean Bacquet

«The New York Times»: «The Year in Climate Change»

«The New York Times»: «Impeach» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Impeach Trump. Save America» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «What Did the U.S. for $2 Trillion in Afghanistan?» by Sarah Almukhtar & Ron Nordland

«The New York Times»: «Lots of Lessons from Afghanistan; None Learned» by The Editorial Board

«The New York Times»: «The War That Continues to Shape Russia, 15 Years Later» by Andrew Higgins

«The New York Times»: «Nonfiction: The Military’s Illusions About Donald Trump» by Eliot A. Cohen

«The New York Times»: «He Was One of Mexico’s Deadliest Assasins. Then He Turned on his Cartel » by Azam Ahmed & Paulina Villegas

«The New York Times»: «Boris Johnson and the Coming Trump Victory in 2020» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Finland Is a Capitalist Pardise» by Anu Partanen, Trevor Corson (text) & Mustafah Abdulaziz (photographs)

«The New York Times Magazine»: «The Best Actors of 2019» by A.O. Scott & Wesley Morris

«The New York Times»: «Who Is Sanna Marin, Finland’s 34-Year-Old Prome Minister?» by Megan Specia

«The Guardian»: «General Election Recap: Johnson Ascendant »

«The Guardian»: «The Battle for European membership is lost, but a Eurpean England is still possible» by Timothy Garton Ash

«The Guardian»: «’Sometimes the world goes feral’: 11 odes to Europe»

«The Guardian»: «Agency photographer of the year – 2019 shortlist»

«The Guardian»: «Why is the president of the United States cyberbullying al 16 year-old girl?» by Nancy Jo Sales

«The Intercept» : «U.S. Sanctions Are Driving Iran to Tighten Its Grip on Iraq» by James Risen

«The Intercept»: «Even Hunter Biden Admits His Work in Ukraine Was a Mistake. Why Can’t His Father Say That?» By Robert Mackey

«Rolling Stone»: «The RS 2020 Democratic Primary Leaderboard » by Rolling Stone

«Poynter»: «The scary trend of internet shutdowns» by Daniela Flamini

«Wired»: «Instagram, My Daugher and Me» by Duff McDonald

«TIME 2019 Person of the Year»: «Greta Thunberg» by Charlotte Alter, Suyin Haynes and Justin (text) & Evgenia Arbugaeva (photographs)
 

..........Kalenderwoche 49..........

«The Guardian»: «Are drone swarms the future of aerial warfare?» by Michael Safi

«The Guardian»: «Malta’s corruption is not just in the heart of government, it’s the entire body» by Alexander Clapp

«The Guardian»: «The long read - We spent 10 years talking to people. Here’s what it taught us about Britain» by John Harris & John Domokos

«The Guardian»: «The long read - ’I’ve seen death in this city, but nothing as sad as this’: how a ferry disaster exposed the corruption devastating Iraq» by Gaith Abdul-Ahad

«The Guardian»: «Kochland review: how the Kochs bought America – and trashed it» by Charles Kaiser

«The Observer»: «»Back to the border of misery: Amexica visited 10 years on» by Ed Vulliamy

«The Observer»: «A-Z of climate anxiety: how to avoid meltdown» by Emma Beddington

«The Observer» : «The best graphic novels of 2019» by Rachel Cooke

«The Guardian» : «‘Big Brother is watching’: Chinese city with 2,6m cameras is world’s most heavily surveilled» by Matthew Keegan

«The Guardian»: «Clear backpacks, monitored emails: life for US students under constant surveillance» by Lois Beckett

«The Guardian»: «Facts are under siege. Now, more than ever, we need to invest in journalism» by Robert Reich

«The Guardian»: «Podcast- Hillsborough: the 30-year fight for justice»

«The Atlantic»: «Top 25 News Photos of 2019» by Alan Taylor

«The Atlantic»: «Hopeful Images from 2019»

«The New York Times»: «The Champion Who Picked a Date to Die» by Andrew Keh (text) & Linsey Adario (photographs)

«The New York Times» : «The Personal Toll of Photographing a Story about Euthanasia» by Linsey Adario

«The New York Times»: «Lovers in Auschwitz, Reunited 72 Years Later. He Has One Question» by  Keren Blankfeld

«The New York Times» : «For Trump and Europe, A Surpsising Role Reversal» by Mark Landler

«The New York Times»: «Iran Is Crushing Freedom One Country At a Time» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «The Class of 2000 ‘Could have Been  Anything’, Until Opioids Hit» by Dan Levin

«The New York Times»: «The Unending Indignieties of Alzheimer’s» by Jeneen Interlandi

«The New York Times»: «A Better Internet Is Waiting for Us » by Annalee Newitz

«The New York Times»: «33 Ways to Remember the 2010s»

«The New York Times Magazine» : «I Worked for Alex Jones. I Regret It» by Josh Owens

«The New York Times Style Magazine» : «A Charming Swiss Home That Respects, and Reimagines, the Past» by Tom Delavan

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: Blood and Soil in Narendra Modi’s India» by Dexter Filkins

«The New Yorker»: «Dept. Of Innovation: Taking Virtual Reality for a Test Drive» by Patricia Marx

«The New Yorker»: «The Next Steps in the Impeachment Inquiry» by Amy Davidson Sorkin

«The New Yorker»: «The Best Books of 2019» by Katy Waldman

«The New Yorker»: «The Twenty-Seven Best Movies of the Decade» by Richard Brody

«The New York Review of Books»: «Jimmy Hoffa and ‘The Irishman’: A True Crime Story?» by Jack Goldsmith

«The New York Review of Books»: «The Drums of Cyberwar» by Sue Halpern

«The Washington Post»: «How Impeachment Works» by Aaron Steckelberg, Harry Stevens, Bonnie Berkowitz & Tim Meko

«The Washington Post»: «What would happen if we randomly gave $1000 to poor families? Now we know» by Francisco Toro

«The Washington Post»: «Lives adrift in a warming world»

«The Washington Post»: «A language for all» by Samantha Schmidt

«The Washington Post»: «Ghosts of the Future» by Sarah Kaplan

«The Washington Post»: «This is what the Trump economy looks like» by Philip Bump

«Columbia Journalism Review»: «The Fact-Check Industry» by Emily Bell

..........Kalenderwoche 48..........

«The New York Times»: «Who Will Tell the Truth About the Free Press?» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Lost and Found in Hemingway’s Spain» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Tiffany Is More Than a Store» by Vanessa Friedman

«The New York Times»: «What the Impeachment Hearings Look Like from Europe» by Jochen Bittner

«The New York Times»: «How Amazon Wove Itself Into the Life of an American City» by Scott Shane

«The New York Times»: Activists Build a Grass-Roots Alliance Against Amazon » by David Streifeld

«The New York Times»: «Jeffrey Epstein, Blackmail and a Lucrative ‘Hot List’» by Jessica Silver-Greenberg, Emily Steeele, Jacob Bernstein & David Enrich

«The New York Times»: «100 Notable Books of 2019»

«The New York Times Book Review»: «Christmas Books»

«The New York Times»: «The 10 Most Influential Films of  the Decade (and 20 Other Favorites») by Manolah Dargis & A.O. Scott

«The New York Times Magazine»: «Does Who You Are at 7 Determine Who You Are at 63?» by Gideon Lewis-Kraus

«The New York Times»: « India’s Ominous Future: Too Little Water, or Far To Much» by Bryan Denton & Somini Sengupta

«The New Yorker»: «Hurricane Season» by David Sedaris

«The New Yorker»: «Brave New World Dept.: Big Tech’s Big Defector» by Brian Barth

«The New Yorker»: «Books: It’s Still Mrs. Thatcher’s Britain» by James Wood

«The New Yorker»: «Letter From Trump’s Washington: The Awful Truth About Impeachment»  by Susan B. Glasser

«The New York Review of Books»:  «How China’s Rise Has Fastened Hong Kong’s Decline » by Ian Johnson

«The Washington Post»: «What we still don’t know about the Ukraine affair» by Jackson Diehl

«The Washington Post»: «Bloomberg News will avoid investigating Mike Bloomberg during his presidential run» by Paul Farhi

«The Washington Post» : «A call of duty and the family he left behind» by Ian Shapira

«The Washington Post»: «Vontae Davis retired at halftime of a NFL game. That’s just the beginning of his story» by Adam Kilgore

«The Washington Post»: «50 notable works of fiction in 2019»

«The Washington Post»: «50 notable work of nonfiction in 2019»

«The Guardian»: «The media like to rock the royal boat – but they won’t sink it» by Roy Greenslade

«The Guardian»: «Michael Bloomberg demonstrates the danger of billionaire-owned media» by Arwa Mahdawi

«The Guardian»: «Concern over rise in dark tourism in Syria as war enters ninth year» by Bethan McKernan

«The Guardian»: «Podcast – The rise of Netflix. An empire built on debt»

«The Guardian»: «Digital democracy will face ist biggest test in 2020» by Siva Vaidhyanathan

«The Guardian»: «Tim Berners-Lee unveils global plan to save the web» by Ian Sample

«The Guardian»: «The inside story of Trump’s alleged bribery of Ukraine» by Lauren Gambino & Tom McCarthy

«The Guardian»: «Blocked roads then bullets: Iran’s brutal crackdown in ist City of Rises» by Michael Safi

«The Guardian»: «Murals of Baghdad : the art of protest»

«The Observer»: «Faith, but fury too, for Donald Trump at home» by Michael Goldfarb

«The Observer»: «Fun, physics and the God particle: a tour of Cern, Switzerland» by Emma Cook

«The Independent»: «I talked to everyone in Syria, controversial or otherwise. That’s how you find the truth» by Robert Fisk

«Columbia Journalism Review»: «Building a more honest Internet» by Ethan Zuckermann

«Columbia Journalism Review»: «The Investigator» by Elizabeth Zerofsky

..........Kalenderwoche 48..........

«The New York Times»: «Michael Bloomberg Joins 2020 Democratic Field for President» by Alexander Burns

«The New York Times»: «Who’s Running for President in 2020?» by Alexander Burns, Matt Flegeneheimer, Jasmine C. Lee, Lisa Lerer & Jonathan Martin

«The New York Times» : «Fiona Hill and the American Idea» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Colonel Windman’s America» by Jesse Wegman

«The New York Times»: «Why Fox News Slimed a Purple Heart Recipient» by Tonin Smith

«The New York Times»: «The-Nehisi Coates: The Cancellation of Kolin Kaepernick» by Te-Nehisi Coates

«The New York Times»: «Hong Kong: A City Divided» by Lam Yik Fei (photographs)

«The New York Times»: «Vacillating Trump Supporter, Take Two» by Roger Cohen

«The New York Times»: «’No One Believes Anything’ : Voters Worn Out by a Fog of Political News» by Sabina Tavernise & Aidan Gardiner

«The New York Times»: «Is There Anything We Can All Agree On? Yes, It’s Dolly Parton» by Lindsay Zoladz

«The New York Times»: «Arab Thinkers Call to Abandon Boycotts and Engage with Israel» by David E. Halbfinger

«The New York Times»: «The Jungle Prince of Delhi» by Ellen Barry

«The New York Times»: «Non-Fiction: Seeing Margaret Thatcher Whole» by Benjamin Schwarz

«The New York Times»: «The 10 Best Books of 2019»

«The New York Times»: «The Moden Life of Origami, an Art as Old as Paper» by Kathleen Massara (text) & Ryan Jenq (photographs

«The New York Times Magazine»: «Congratulations, You’re a Congresswoman. Now What?» by Susan Dominus

«The New York Times Style Magazine»: «Japan in Bloom» by Hanya Yanagihara

«The New Yorker»: «Annals of Inquiry: Dirt-Road America» by M.R. O’Connor

«The New York Review of Books»: «The Medium Is the Mistake» by David Bromwich

«The New York Review of Books»: «The Ceaseless Innovation of Duane Michals» by Martin Filler

«The New York Review of Books»: «Against Economics» by David Graeber

«The Washington Post»: «In Trump’s DC, rogue actors gain power as experts become irrelevant»  by Greg Jaffe

«The Washington Post»: «Here’s how Russia will attack the 2020 election. We’re still not ready» by Renee DiResta, Michael McFaul & Alex Stamos

«The Washington Post»: «Why it was so satisfying to watch Fiona Hill take charge» by Rechel Sklar

«The Washington Post»: « Let’s not pretend Washington ever really tried to stop Israeli settlements» by Aaron David Miller& Daniel Kurtzer

«The Washington Post»: «The charges against Israeli Primie Minister Benjamin Netanyahu, explained» by Miriam Berger

«The Washington Post»: «Altamont endend the ‘60s with chaos and death» by Geoff Edgers, Erin Patrick O’Connor (video) and Bishop Sand & Carol Alderman (audio)

«The Washington Post»: «Lee Harvey Oswald’s final hours before killing Kennedy»

«The Guardian»: «Streets on fire: how a decade of protest changed the world» by Gary Younge

«The Guardian»: «Secret bunkers and mountain hideouts: hunting Italy’s mafia bosses» by Lorenzo Tondo

«The Guardian»: «Facebook: ‘Greatest propaganda machine in history’» by Sacha Baron Cohen

«The Guardian»: «The long read: what I have learned form my suicidal patients» by Gavin Frances

«The Guardian»: «A Warning review: Anonymous Trump book fails to make a name for itself» by Lloyd Green

«The Guardian»: «Ten of the best new books in translation» by Marta Bausells

«The Guardian»: «Glimpses of women through time: 130 years of National Geographic images»

«The Guardian»: «Foetus 18 weeks: the greatast photograph of the 20th century?» by Charlotte Jansen

«The Observer»: «How street protests across Middle Easr theaten Iran’s power» by Martin Chulov

«The Intecept»: «From the rubble of the U.S. war in Iraq, Iran built a new order» by Jeremy Scahill & Murtaza Hussain

«The Intercept»: «The Story Behind the Iran Cables» by Betsy Reed, Vanessa Gezari & Roger Hodge

..........Kalenderwoche 47..........

«The Guardian»: «The Tories can’t win without the press. This isn’t how democracy works» by Gary Younge

«The Guardian»: «The long read: How immigration became Britain’s most toxic political issue» by Rachel Sabi

«The Guardian»: «Evo Morales: indigenous leader who changed Bolivia but stayed too long» by Laurence Blair & Dan Collyns

«The Guardian»: «Czechoslovakia’s Velvet Revolution, 1989 – in pictures»

«The Guardian»: «The Amazon: on the frontline of a global battle to tackle the climate crisis» by Jonathan Watts

«The Guardian»: «From Watergate to Ukraine: how TV will dictate Trump’s impeachment fate» by David Smith

«The Guardian» : «‘We know we’re more than a TV show’: how Sesame Street made it to 50» by Noel Murray

«The Guardian»: «Podcast: Meeting George Soros»

«The Guardian»: Interview – Hillary and Chelsea Clinton: ‘We cannot give in. That’s how they win’» by Charlotte Higgins

«The Independent»: «Prince Andrew interview: Faced with the most serious of allegations and a self-made PR disaster unfolding, all he really had to say was sorry, mum» by Sean O’Grady

«The Independent»: «Michael Lynk’s UN report on Israeli settlements speaks the truth – but the world refuses to listen» by Robert Fisk

«The Independent»: «Erdogan’s ethnic cleansing of the Kurds is still happening – and we have Trump to thank» by Patrick Cockburn

«The Independent»: «Anti-semitism is on the rise in Europe riding a wave of nationalism. How did we forget the horrors of history so fast?» by Andrea Mammone

«The Intercept»: «Deconstructed: The Bernie Sanders Interview»

«The Intercept» : «Baghdadi Died, but the U,S. War on Terror Will Go On Forever» by Murtaza Hussain

«The Washington Post»: «The key impeachment question: What did Trump want from Ukraine – and what exactly did he do?» by Greg Jaffe

«The Washington Post»: «How a lone CIA analyst triggered the inquiry that has engulfed U.S. politics» by Greg Miller, Greg Jaffee & Paul Sonne

«The Washington Post»: «Iran’s Hostage Factory» by Jason Rezaian

«The Washington Post»: «The most remote emergency room: life and death in rural America» by Eli Saslow

«The Washington Post»: «Thinking About Profiles in Courage: inside ‘A Warning’ by Anonymous» by Carlos Lozado

«The Washington Post»: «Fear and loathing ahead of the British election» by Adam Taylor

«The Washington Post»: «Hong Kong: ‘We’re in a war’» by Shibani Mahtani

«The Washington Post»: «We thought Trump was the biggest con man. We were all wrong» by Catherine Rampell

«The Washington Post»: «It’s tough being small in a big-suit world. We still spacewalked» by Christina Koch & Jessica Meir

«The New Yorker»: «Personal History: The Final Frontier» by Michael Chabon

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: The Case Against Boeing» by Alec MacGillis

«The New Yorker»: «From Little Englanders to Brexiteers» by Issac Chotiner

«The New Yorker»: «Is Trump Already Winning on Impeachment?» by Susan B. Glasser

«The New York Times»: «Trump, Ukraine and Impeachment: The Inside Story of How We Got There» by Sharon LaFraniere, Andrew E. Kramer & Danny Hakim

«The New York Times»: «In Praise of Washington Insiders» by David Brooks

«The New York Times»: «On the Frontline of Progressive Anti-Semitism» by Blake Fleyton

«The New York Times»: «What Joe Biden Actually Did in Ukraine» by Glen Thrush & Kenneth P. Vogel

«The New York Times»: «The Soldiers We Leave Behind» by Phil Klay

«The New York Times Magazine»: «So the Internet Didn’t Turn Out the Way We Hoped. Now What?» by Maurizio Cattelan & Pierpaolo Ferrari (photo illutrations and viedeo)

«The New York Times Magazine»: «We’re Stuck With the Tech Giants. But They’re Stuck With Each Other» by John Herman & Maurizio Cattelan and Pierpaolo Ferrari (photo illustration)

«The New York Times Magazine»: «What Do Teens Learn Online Today? That Identity Is a Work in Progress» by Elizabeth Weil & Maurizio Cattlean and Pierpaolo Ferrari (photo illudtration)

«The New York Times Magazine»: «Finding Truth Online Is Hard Enough. Censors Make It a Labyrinth» by Suzy Hansen & Maurizio Cattelean and Paolo Ferrari (photo illustration)

«The New York Times Magazine»: «The Internet Dream Became a Nightmare. What Will Become of It Now?» by Bill Wasik & Maurizio Cattelan and Pierpaolo Ferrari ( (photo illudtration)

«Foreign Affairs»: «Let Russia Be Russia» by Thomas Graham

«Rolling Stone»: «Why Venice Is Disappearing» by Jeff Goodell

..........Kalenderwoche 46..........

«The Guardian»: «After Baghdadi: who are the world’s most wanted fugitives?» by Michael Safi

«The Guardian»: «Berlin after the Wall – then and now» by Colin McPherson (photographs)

«The Guardian»: «The briefing: whatever happened to the Berlin Wall?» by Kate Connolly

«The Guardian»: «I was a teenager in East Germany when the wall fell. Today we are still divided» by Sabine Rennefanz

«The Guardian»: «Mural superiority: the fight over Germany’s cold war art heritage» by Philip Oltermann

«The Guardian»: «Watching the fall of the Berlin Wall: 'I downed almost an entire bottle of schnapps'» by Jenny Erpenbeck, Thomas Brussig, Kathrin Schmidt, David Wagner & Sabine Rennefanz

«The Guardian»: «Podcast: Mexico’s war with the drug cartels»

«The Guardian»: «’The disappeared’: serching fort he 40'000 missing victims of Mexico’s drug wars» by Tom Phillips

«The Guardian»: «Bloody Tijuana: a week in the life of Mexico’s murderous border city» by Tom Phillips

«The Guardian»: «Is America a democracy? If so, why does it deny millions the vote?» by Ankita Rao, Pat Dillon Kim Kelly & Zack Bennett

«The Guardian»: «How Big Tech is dragging us towards the next financial crash» by Rana Foroohar

«The Guardian»: «Return to Paradise: the people who came back after a deadly fire – in pictures» by Dani Anguiano & Talia Hermann

«The Observer»: «How the megacities of Europe stole a continent’s wealth» by Julian Coman

«The Observer»: «’The scene has exploded’: China gets set to be a leading glaobel entre for art" by Sophie Hastings

«The Independent»: «The new revolutions of the Middle East are not the same, but they all share this one fatal flaw» by Robert Fisk

«The Independent»: «Everything you were told about the Syrian war was wrong - until now» by Robert Fisk

«The New Yorker» : «Personal History: My Year of Concussions» by Nick Paumgarten

«The New Yorker»: «Letter from the Amazon: Blood Gold in the Brazilian Rain Forest» by Jon Lee Anderson

«The New Yorker»: «Liberalism According to The Economist» by Pankaj Mishra

«The New York Review of Books»: «The Defeat of General Mattis» by Fred Kaplan

«The New York Review of Books»: «Lesssons in Survival» by Emily Raboteau

«The New York Times» : «Book Review: In ‘A Warning’, Anonymous Author Makes Case Against Re-election» by Jennifer Szalai

«The New York Times»: «How a Tell-All Memoir Made It into Print » by Alexandra Alter

«The New York Times»: «How One Syrian Highwy Shows a Country in Chaos» by Neil Collier & Ben Laffin

«The New York Times»: «Why Donald Trump Hates Your Dog» by Frank Bruni

«The New York Times»: «Latin Americans Are Furious» by Jorge Ramos

«The New York Times»: «Germany Has Been Unified for 30 Years. Its identity Is Still Not» by Kathrin Bennhold (text) & Laetitia Vancon (photographs)

«The New York Times»: «The Fall of the Berlin Walls in Photos: An Accident of History That Changed the World» by Katrin Bennhold

«The New York Times»: «Philip Glass Is Too Busy to Care About Legacy» by Zachary Wolfe

«The New York Times» : «Op-Art: A Wedding Under Curfew» by Malik Sajad

«The New York Times»: «Warren Would Take Billionaires Down a Few Billion Pegs» by Patricia Cohen

«The New York Times Magazine»: «Inside Adam Schiff’s Impeachment Game Plan» by Jason Zengerle

«The New York Times Magazine» : «Can a Woman Who Is an Artist Ever Just Be an Artist?» by Rachek Cusk

«The Washington Post»: «Book by ’Anonymous’ describes Trump as cruel, inept and a danger to the nation» by Philip Rucker

«The Washington Post» : «Podcast – The other Frankfurt – an East German city grapples with identity»

«The Washington Post»: «Five famous parents, five tough topics» by Amanada Long (text) & Josée Bisaillon (illustrations)

«The New Republic»: «The Death of the Rude Press» by Alex Pareene
 

..........Kalenderwoche 45..........

«The New York Times»: «The Happy, Healthy Capitalists of Switzerland» by Ruchir Sharma

«The New York Times»: «In Trump’s Twitter Feed: Conspiracy-Mongers, Racists and Spies» by Mike McIntire, Karen Yourish & Larry Buchanan

«The New York Times»: «How Trump Reshaped the Presidency in Over 11'000 Tweets» by Michael D. Shear, Maggie Haberman, Nicholas Confesore, Karen Yourish, Larry Buchanan & Keith Collins

«The New York Times» : «Can Democrats Compete with Trump’s Twitter Feed?» by Charlie Warzel

«The New York Times»: «The Arab Spring Rekindled in Beirut» by Roger Cohen

«The New York Times»: «The Money Farmers: How Oligarchs and Populists Milk the EU for Millions» by Selam Gebrekidan, Matt Aputo & Benjamin Novak

«The New York Times»: «Aaron Sorkin: An Open Letter to Mark Zuckerberg» by Aaron Sorkin

«The New York Times Magazine»: «How Does the Human Soul Survive Atrocity?» by Jennifer Percy (story) & Adam Ferguson (photographs)

«The New York Times Magazine»: «How the Trump Cabinet’s Bible Teacher Became a Shadow Diplomat» by Matthias Schwartz

«The New Yorker»: «In His Dealings with Ukaine, Did Donald Trump Commit a Crime?» by Jeffrey Toobin

«The New Yorker»: «How Brexit Will End» by Sam Knight

 «The New Yorker»: «A Critic at Large: Why We Can’t Tell the Truth About Aging» by Arthur Krystal

«The New Yorker»: «The World Is, Of Course Insane’: A Conversation with Errol Morris» by Daniel E. Gross

«The Washington Post»: «Three big questions after Baghdadi’s death» by Ishaan Tharoor

«The Washington Post»: «Islamic State defector inside Baghdada’s hideout critical for raid’s success, officials say» by Joby Warrick, Ellen Nakashima & Dan Lamothe

«The Washington Post»: «The anti-neoliberal wave rocking Latin America» by Ishaan Tharoor

«The Washington Post Magazine»: «The Spectacular, Strange Rise of Music Holograms» by David Rowell

 «The Washington Post Magazine»: «The Apology Letter» by John J. Lennon

«The Intercept»: «Podcast: How to resist with Ilhan Omar and Michael Moore»

«The Intercept»: «Deconstructed Special: The Noam Chomsky Interview»

«The Guardian»: «Has the climate crisis made California too dangerous to live in?» by Bill McKibben

«The Guardian»: «Robert de Niro and Al Pacino: ’Were not doing this ever again’ by Andrew Pulver

«The Guardian»: «’Don’t count her out’: can Kamal Harris salvage a languishing 2020 bid?» by Lauren Gambino

«The Guardian»: Cannabis farms and nail bars: the hidden world of human trafficking»

«The Guardian»: «Chinese primary school halts trials of device that montitors pupils’ brain waves» by Michael Standaert

«The Guardian» : «Former Yugolavia’s brutalist beauty – a photo essay» by Ivana Sekularc (text) and Marko Durica (photographs)

«The Observer»: «German novelists on the fall oft he Berlin Wall: ‘It was a source of energy we lived off for years’» by Julia Franck, Heike Geissler, Maxim Leo, Norman Ohler, & Bernhard Schlink

«The Observer»: «Frustration and anger fuel wave of youth unrest in Arab world» by Michael Safi

«The Observer»: «Torture, rape and murder: inside Tripolis’s refugee detention camps» by Francesca Mannocchi

«The Independent»: «The new revolutions of the Middle East are not the same, but they all share this one fatal flaw» by Robert Fisk

«Wired»: «What’s Blockchain Actually Good For? For Now, Not Much» by Gregory Barber

«The Atlantic»: «Brexit and the Failure of Journalism» by Helen Lewis

«The Columbia Journalism Review» : «Op-Ed : Bernie Sanders on his plan for journalism» by Bernie Sanders

..........Kalenderwoche 44..........

«The New York Times»: «ISIS Leader Known for His Brutality Is Dead at 48» by Rukmini Callimachi & Falih Hassan

«The New York Times»: «Al-Baghdadi Raid Was a Victory Built on Factors Trump Derides» by David E. Sanger

«The New York Times»: ‘Keep the Oil’: Trump Revives Charged Slogan for New Syria Troop Mission» by Michael Crowley

«The New York Times»: « Al-Baghdadi Is Dead. The Story Doesn’t End Here» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «Inside ISIS Prison, Cildren Ask Their Fate» by Ben Hubbard (text) & Ivor Prickett photographs and video)

«The Washington Post»: «With Bagdhdadi intheir sight, U.S. troops launched ‘a dangerous and daring midnight raid’» by Dan Lamothe & Ellen Nakashima

«The Washington Post»: «Bigger than Bin Laden? 3 striking things about Trump’s announcement that Baghdadi is dead» by Aaron Blake

«The Guardian»: «Abu Bakr al-Baghdadi’s death comes as new order takes shape in the Middle East» by Martin Chulov

«The New York Times»: «200 Dispatches: Odd Animals, Offbeat Childhoods, Celebrity Origins and Extreme Sports» by Bryant Rousseau

«The New York Times»: «’No Regrets’: Hong Kong Protesters Test China’s Limits» by Andrew Jacobs, Tiffamy May & Lam Yik Fei (photographs)

«The New York Times»: «Why Protests Are Flaring Up Across the Globe» by Declan Walsh & Max Fisher

«The New York Times» : «The America I Knew as Russia’s Foreign Minister ist Gone» by Andrei V. Kozyrev

«The New York Times»: «Extra! Extra! Prez Won’t Read All About It» by Maureen Dowd

«The New York Times»: «An Election Is the Only Answer for Britain» by Roger Cohen

«The New York Times Magazine»: «The Illustrated Guide to Brexit» by Christoph Niemann

«The New Yorker»: «Dispatch: How to Mourn a Glacier» by Lacy M. Johnson

«The New Yorker»: «The Shattered Dream of Afghan Peace» by Luke Mogelson

«The New Yorker»: «Modern Life: Astrology in the Age of Uncertainty» by Christine Smallwood

«The New Yorker»: «The Invention – and Reinvention – of Impeachment» by Jill Lepore

«The Washington Post»: «Trump lawyer argues he would be immune form prosecution even if he were to shoot someone» by Ann E. Marimow & Jonathan O’Conell

«The Washington Post»: «The words that could end a presidency» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «’I don’t think they know we exist’» by Stepahnie McCrummen

«The New York Review of Books» : «‘This Is Ethnic Cleansing’: A Dispatch from Kurdish Syria» by Khabat Abbas

«The Guardian»: «The long read: How liberalism became ‘the god that failed’ in eastern Europe» by Ivan Krastev & Stephen Holmes

«The Guardian»: «South African cities – Only we can change things’»: life in the gang-ridden other side of Cape Town» by Jason Burke (text) & James Oatway (photographs)

«The Guardian»: «The spectre of Syria silenced Arab protest. But now it’s finding its voice» by Nesrine Malik

«The Guardian» : «Europe is fed up with Brexit. But it’s still best for all if Britsin stays in» by Tomothy Garton Ash

«The Guardian»: «Five conflict photographers on some of the hardest images they’ve taken» by Lauren Walsh & Jehan Jillani

«The Guardian»: Five brothers, five countries : a family ravaged by Syria’s war» by Michael Safi

«The Guardian»: «I watched Fox News every day for 44 months: Here’s what I learned» by Bobby Lewis

«The Guardian»: «In its deference to the powerful, our media is failing us» by Gary Younge

«The Guardian»: «No filter: my week-long quest to break out of my political bubble» by John Harris

«The Guardian»: «All the President’s women review: Donald Trump, sexual predator» by Lloyd Green

..........Kalenderwoche 43..........

«The New York Times»: «4 Big Questions About Syria’s Future» by Anne Barnard, Anjali Singhvi, Sarah Almukthar, Allison McCann & Jin Wu

«The New York Times»: «Reporting from the Philippines: When the President Wants to ‘Kill Journalism’» by Joshua Hammer

«The New York Times»: «Ukraine Has Become a Vibrant Democracy. No Wonder Trump Hates It» by Michelle Goldberg

«The New York Times»: «How Italians Became ‘White’» by Brent Staples

"The New York Times": «In the Alps, Keeping Tabs on Melting Ice» by Page McClanahan

«The New York Times»: «6 Takeaways From the October Democratic Debate» by Shane Golfmacher & Reid J. Epstein

«The New York Times»: «How Can Democrats Keep Themselves From Overreaching» by Thomas B. Edsall

«The New York Times»: «Harald Bloom, a Prolific Giant and Perhaps the Last of a Kind» by Dwight Garner

«The New York Times»: «How Hitler Pioneered ‘Fake News’» by Timothy Snyder

«The New York Times»: «Old People Have All the Power. Let’s Take It Back» by Astra Taylor (text) & Igor Bstiadas (illustrations)

«The New York Times Magazine»: «The China Connection : How One D.E.A. Agent Cracked a Global Fentanyl Ring» by Alex W. Palmer

«The New York Times Style Magazine»: «The Greats»

«The New Yorker»: «Iran’s Housing Crisis: The Ghost Towers» by Hashem Shakeri

«The New Yorker»: «Will Republicans Challenge Trump on Impeachment» by Amy Davidson Sorkin

«The New Yorker»: «Personal History: My Years in the Florida Shuffle of Drug Addiction» by Colton Wooten

«The New Yorker»: «The Exuberance of MoMa’s Expansion» by Peter Schjeldahl

«The Washington Post»: «Violent spoof video of Trump killing his critics show how memes have reshaped politics » by Drew Harwell & Tony Romm

«The Washington Post»: «ISIS eyes breakout opportunity as Turkish forces batter Kurds» by Joby Warrick &Souad Mekhennet

«The Washington Post»: «Facing unbearable heat, Qaatar has begun to air-condition the outdoors» by Steven Mufon (text) & Salwan Georges (photographs)

«The Washington Post»: «A photographer’s account from the frontline of Turkey’s incursion in Syria» by Alice Martins

«The Washington Post»: «The Democratic Debates Haven’t Changed Much? Oh,  yes they have» by Dan Balz

«The Washington Post»: «Third time was not the charm: Rudy Giuliani’s latest divorce is bitter, expensive and very public» by Roxanne Roberts

«The Washington Post»: «The akward tension underlying the West’s anger at Turkey» by Ishaan Tharoor

«The Guardian»: «Without encryption, we will loser all our privacy. This is our new battleground» by Edward Snowden

«The Guardian»: «Russian shadow falls over Syria as Kurds open door for Assad» by Martin Chulov

«The Guardian»: «Podcast – Hong Kong: the story of one protester»

«The Guardian»: «How sports tactics can help Democrats beat Donald Trump in 2020  by Kareem Abdul-Jabbar

«The Guardian»: «Marc Zuckerberg doesn’t understand free spreech in the 21st century» by Siva Vaidhyanathan

«The Guardian: «We’re rethinking the images we use for our climate journalism» by Fiona Shields

«The London Review of Books»: «Chinese Cyber-Sovereignty» by John Lanchester

«The London Review of Books»: «Hipsters in Beijing» by Sheng Yun

«Rolling Stone»: «The Biden Paradox» by Matt Taibbi

«Rolling Stone»: «Elijah Cummings Was Not Done» by Jamil Smith

«The Atlantic»: «Jeff Bezos’s Master Plan» by Franklin Foer

«Foreign Affairs»: «The Demolition of U.S. Diplomacy» by William J. Burns

..........Kalenderwoche 42..........

«The New York Times»: «The Free World at 30» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Turkey’s Plan to Move Refugees to Syria Is Dangerous» by Ryan Gingeras & Nick Danforth

«The New York Times»: «‘We Are Inside the Fire’: An Oral History of the War in Afghanistan» by Fahim Abed, Fatima Faizi (text) & Jim Huylebroek

«The New York Times»: «Jeremy Corbyn or No-Deal Brexit? The U.K. May Have to Choose» by Benjamin Mueller

«The New York Times»: «Revisiting Hitler, in a New Authoritarian Age» by Talya Zax

«The New York Times»: «What Happened to Rudy Giuliani?» by Ken Frydman

«The New York Times»: «A Linguist’s Guide to Quid pro Quo» by Steven Pinker

«The New York Times»: «Do Works by Men Toppled by #MeToo Belong in the Classroom?» by Emma Goldberg

«The New York Times»: «10 Tips to Avoid Leaving Tracks Around the Internet» by David Pogue

«The New York Times Magazine»: «How Susan Sontag Taught Me to Think» by A. O. Scott

«The New York Times Magazine»: «What Does PewDiePie Really Believe?» by Kevin Roose

«The New York Times Magazine»: «Backstage at the Modern» by Deborah Solomon (text) & Penn Chan (photographs)

«The New Yorker»: «Is Amazon Unstoppable?» by Charles Duhigg

«The New Yorker»: «A Reporter At Large - The Next Word: Where Will Predictive Text Take Us?» by John Seabrook

«The New Yorker»: «Annals of Espionage – The Black Cube Chronicles: The Private Investigators» by Ronen Farrow

«The New Yorker»: «Amartya Sen’s Hopes and Fears for Indian Democracy» by Isaac Chotiner

«The New Yorker»: «Cultural Comment: How We Came to Live in ‘Cursed’ Times» by Jia Tolentino

«The New Yorker» : «Annals of Philisophy: Nietzsche’s Eternal Return» by Alex Ross

«The New York Review of Books» : «Harald Szeemann: Curatiom as Creation» by Jason Farago

«The New York Review of Books»: «Time for a New Liberation?» by Timothy Garton Ash

«The New York Review of Books»: «Fascinated to Presume: In Defense of Fiction» by Zadie Smith

«The Washington Post»: «Trump’s abandoning Kudish partners in Syrie sends a chilling message to every other American ally» by James Hohmann

«The Washington Post»: «Donald Trump, corrupted absolutely» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Five Myths about Mike Pence» by Tom LoBianco

«The Guardian»: «The rise and rise of Bangladesh – but is life getting any better?» by Fiona Weber-Steinhaus

«The Guardian»: «Podcast: Thirteen children have been shod dead in St. Louis, Missouri. Why?»

«The Guardian»: «Brexit is a necessary crisis – it reveals Britain's true place in the world» by David Edgerton

«The Guardian»: "Bloodied clothes and body bags: Kurds mourn dead in Syria» by Martin Chulov

«The Guardian»: «Why I can still be best friends with someone whose politics I despise» by Poppy Noor

«The Guardian»: «The day I confronted Harvey Weinstein: ‘He Said: You think you can save everyone’» by Ronan Farrow

«The Guardian»: «Ronan Farrow on investigating Harvey Weinstein : ‘When familiy issues are thrown at me, it’s a dirty issue’» by Emma Brockes

«The Guardian»: «The long read: Haiti and the failed promise of US aid» by Jacob Kushner

«The Guardian»: «Abiy Ahmed, Ethiopia’s prime minister, wins 2019 Nobel peace price» by Jason Burke & Jon Henley

«The Guardian»: «Interview - ‘My ties to England have been loosened: John le Carré om Britain, Boris and Brexit» by John Banville

«Dissent Magazine»: «The Obamanauts» by Corey Robin

«Literary Hub»: «On Finding the Freedom to Rage Againgst Our Fathers» by Minda Honey

«Longreads»: «How to Survive a Vivisection» by Rachel Somerstein

«The Intercept»: «All the President’s Crimes: The Actual Laws Trump Has Borken, Just with the Ukraine and China Affairs, Could Land Him 10 Years in Prison» by Ryan Grim

«The Intercept» : «Congratulations, Nobel Committee, Just Just Gave the Prize to a Genocide Apologist» by Peter Maas

«The Atlantic»: «The Danger of Abandoning Our Partners» by Joseph Votel & Elizabeth Dent

..........Kalenderwoche 41..........

«The New York Times»: «The Growing Threat to Journalism Around the World» by A. G. Sulzberger

«The New York Times» : «Why Trump Voters Stick with Him» by David Brooks

«The New York Times»: «Touch of Evil» by Maureen Dowd

«The New York Times»: «Free Speech Is Killing Us» by Andrew Marantz

«The New York Times»: «What’s the Matter with Republicans?» by Peter Wehner

«The New York Times»: «What Kind of Problem Is Climate Change?» by Alex Rosenberg

«The New York Times»: «Hong Kong’s Status as Neutral Ground at Risk as China Asserts Power» by Peter S. Goddman & Austin Ramzy

«The New York Times»: «In the Land of Self-Defeat» by Monica Potts

«The New York Times»: «Nonfiction: Can We Trust Economists?» by Justin Fox

«The New York Times»: «How ICE Picks Ist Targets in the Surveillance Age» by McKenzie Funk

«The New York Times»: «The New MoMa Is Here. Get Ready for Channge» by Jason Fargo

«The New Yorker»: «Letter From Trump’s Washington: Did Trump Just Self-Impeach» by Susan B. Glasser

«The New Yorker»: «How Far Will Trump Go to Save Himself?» by John Cassidy

«The New Yorker»: «How Disinformation Reaches Donald Trump» by David Rhode

«The New Yorker»: «Personal History: Abandoning A  Cat - Memories of My Father» by Haruki Murakami

«The New York Review of Books» : «Snowden in the Labyrinth» by Jonathan Lethem

«The New York Review of Books»: «When Fathers Die: Remembering Robert Frank» by Danny Lyon

«The Washington Post»: «Why is this Trump scandal different from all previous Trump scandals» by Daniel W. Drezner

«The Washington Post»: «Trump won’t destroy me, and he won’t destroy my family» by Joe Biden

«The Washington Post»: «Radical warming in Siberia leaves millions on unstable ground» by Anton Troianovsk & Christ Mooney (story) & Michael Robinson Chavez (photo and video)

«The Washington Post» : «A young couple’s gamble» by Kareem Fahim & Zakaria Zakaria (story) & Emenuele Satoli (photos)

«The Washington Post»: «Love and war» by Karie Fugett

«The Washington Post»: «Germany’s oldest politician is a 100-year-old woman who loves Obama and hates Brexit» by Rick Noack

«The Washington Post»: «China, 1949-2019: Seven decades in pictures» by Olivier Laurent & Brian Murphy

«The Washington Post Magazine»: «The Beating Heart» by Gene Weingarten (text); Katherine Frey (photos) & Ptark Svensson (illustration)

«The Guardian»: «Amal Clooney: give UN power to investigate journlist death» by Patrick Wintour

«The Guardian»: «The long read – Bad ancestors: does the climate crisis violate the rights of those yet to be born?» by Astra Taylor

«The Guardian»: «The Long read – Searching for an Alzheimer’s cure while my father slips away» by Peter Savodnik

«The Observer»: «Behind the razor wire of Greece’s notorious refugee camp» by Daniel Howden

«The Observer»: «From ‘our girls’ to ‘brides of Isis’» by Azadeh Moaveni

«The Observer»: «Final edition : why no local news is bad news» by Tim Adams

«Insider»: «The Murder of Kamal Kashoggi» by Evan Ratliff

..........Kalenderwoche 40...........

«The New York Times»: «When Trump Feels Cornered, He Gets Worse»  by Roger Cohen

«The New York Times»: «Impeaching the Peach One» by Maureen Dowd

«The New York Times»: «Why the Trump Impeachment Inquiry is the Only Option» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Nonfiction: The Inscrutable Mike Pence» by Peter Baker

«The New York Times»: «Paul Throux’s Mexican Journey» by Paul Theroux (text) & Cesar Rodriguez (photographs)

«The New York Times»: «When Depression Is Like A Cancer» by Jill Halper M.D.

«The New York Times» : «36 Hours in Geneva» by Paige McClanahan

«The New York Times»: «In the Swiss Alps, Walking a Cliff’s Edge to History» by Andrew Brenner

«The New York Times»: «Saudi Arabia Invites Tourists: What You Need to Know» by Tariro Mzezewa

«The New York Times»: «Books of the Times: In Edward Snowden’s Memoir, the Disclosures This Times Are Personal » by Jennifer Szalai

«The New York Times» : «Books of the Times: A New Book Upends Conventional Wisdom About Migration» by Parul Sehgal

«The New York Times Magazine»: «The Voyages Issue : Follow Us to the End of the World»  by «The New York Times» (photographs)

«The New Yorker»: «Nancy Pelosi: An Exremely Stable Genius» by David Remnick

«The New Yorker»: «Annals of Medicine: Paging Dr Robot» by D.T. Max

«The New Yorker»: «Can a Burger Help Solve Climate Change?» by Tad Friend

«The New Yorker»: «The Integrity oft he Trump Impeachment Inquiry» by Steve Coll

«The New York Review of Books»: «Songs of my Self-Care» by Jacqueline Rose

«The Washington Post»: «Washington is again captivated by an anonymous source. It’s different now» by Ben Terris

«The Washington Post» : President sees himself as victim like no other» by Philip Rucker

«The Washington Post»: «The gaz tycoon and the vice president’s son: The story of Hunter Biden’s foray into Ukraine» by Paul Sonne, Michael Kranish & Matt Viser

«The Intercept»: «More U.S. Commandos Are Fighting Invisible Wars in the Middle East» by Nick Turse

«The Intercept»: «Reporters Should Stop Helping Donald Trump Spread Lies About Joe Biden and Ukraine» by Robert Mackey

«The Guardian»: «A 2'000km journey through the Amzon rainforest»

«The Guardian» : «A Life in a Sea of Red: the rise of China – in pictures» by Liu Heung Shing

«The Guardian»: «The long read: How Turkish TV is taking over the world» by Fatima Bhutto

«The Guardian»: «The long read – My body is feeling like it is dying from the drugs that are meant to save me: life as a cancer patient » by Anne Boyer

«The Guardian»: «The long read - The girl in the box: the mysterious crime that shocked Germany» by Xan Rice

«The Guardian»: «The 100 best films of the 21st century»

«The Guardian»: «The 100 best albums oft he 21st century»

«The Observer» : «‘You broke our glacier’: the Montblanc resort on the climate frontline» by Angela Giuffridda

..........Kalenderwoche 39..........

«The New York Times»: «Climate Protesters and World Leaders: Same Planet, Different World » by Somini Sengupta

«The New York Times»: «An Abrupt Move That Stunned Aides: Inside Trump’s Aborted Attack on Iran» by Peter Baker, Eric Schmitt & Michael Crowley Gupta

«The New York Times»: «Why Trump’s Daring Gambit with the Taliban Stalled» by Mujib Mashal

«The New York Times»: «Bibi Netanyahu Trapped in His Own Labyrinth» by Roger Cohen

«The New York Times» : «The End of the Netanyahu Era» by Shmuel Rosner

«The New York Times»: «Barack Obama’s Biggest Mistake» by Farhad Manjoo

«The New York Times»: «Al Gore: The Climate Crisis Is the Battle of Our Times, and We Can Win» by Al Gore

«The New York Times»: «Rock Star Patty Smith, Making Paris Swoon» by Maureen Dowd

«The New York Times» : «The Views from the Top: How They Measure Up» by James S. Russell

«The New York Times Magazine»: «What Reallly Brought Down the Boeing 737 Max?» by William Langewiesche

«The New Yorker»: «Edward Snowden and the Rise of Whistleblower Culture» by Jill Lepore

«The New Yorker»: «The Political Scene: The Fight for the Latino Vote in Florida» by Jonathan Blitzer

«The New Yorker»: «Jonathan Ledgard Believes Imagination Could Save the World» by Ben Taub

«The New Yorker»: «Books: Susan Sontag and the Unholy Practice of Biography» by Janet Malcom

«The New York Review of Books»: «Our Lethal Air» by Jonathan Mingle

«The New York York Review of Books»: «Walter Gropius: The Unsinkable Modernist» by Martin Filler

«Columbia Review of Journalism»: «Is Facebook really concerned about privacy» by Himanshu Gupta

«Columbia Journalism Review»: «5 years ago, Edward Snowden changed journalism» by Pete Verson

«The Washington Post»: «President Trump and the warping of democratic governance» by Dan Balz

«The Washington Post»: «Life is a struggle in Venezuela’s oil capital. So is death» by Anthony Faiola & Rachelle Krygier

«The Washington Post»: «The completely correct guide to getting off a plane » by Natalie B. Compton

«The Guardian: «The long read: Why can’t we agree on what’s true anymore?» by William Davies

«The Guardian»: «Podcast – Justin Trudeau: the rise and fall of a political brand»

«The Guardian»: «Think only authoritarian regimes spy on their citizens?» by Kenan Malik

«The Guardian»: «Sicilians dare to believe: the mafia’s cruel regime is over» by Lorenzo Tondo

«The Guardian»: «‘Protecting the European way of life from migrants’» is a gift to the far righ » by Daniel Trilling

«The Guardian»: «Ultra by Tobias Jones review – Italian football and the far right» by Tim Parks

«The Observer»: «Are brain implants the futurte of thinking?» by Zoe Corbyn

«The Observer»: «’We can find you anywhere’: the Chechen death squads stalking Europe» by Shaun Walker

«The Intercept»: «Why I Decided not to Delete My Old Internet Posts » by Edward Snowden

«The Intercept» : «Threatening New War for Oil, Donald Trump Calls His Own Offer of Iran Talks ‘Fake News’ » by Robert Mackey

«Rolling Stone» : «Mitch McConnell: The Man Who Sold America» by Bob Moser

..........Kalenderwoche 38..........

«The New York Times»: «The World 9/11 Took From Us» by Omer Aziz

«The New York Times»: «’Trump Unplugged’: A President as His Own National Security Adviser» by Michael Cowley & Lara Jakes

«The New York Times»: «Let Trump Destroy Trump» by David Axelrod

«The New York Times»: «Nonfiction: Inside the Minds of the Women Who Joined ISIS» by Anne Barnard

«The New York Times»: «How Fan Culture Is Swallowing Democracy» by Amanda Hess

«The New York Times»: «He Who Must Not Be Tolerated» by Kara Swisher

«The New York Times»: «The One Thing No Israeli Wants to Discuss» by Matti Friedman

«The New York Times»: «C.I.A. Informant Extracted from Russia Had Sent Secrets to U.S. for Decades» by Julian E. Barnes, Adam Goldman & David Sanger

«The New York Times»: «Bernie Sanders Went to Canada, and a Dream of ‘Medicare for All’ Flourished» by Sidney Ember

«The New York Times»: «’She Said’ Recounts the Story How Two Times Reporters Broke the Harvey Weinstein Story» by Susan Faludi

«The New York Times»: «Robert Frank Dies; Pivotal Documentary Photographer was 94» by Philip Gefter

«The New York Times Magazine»: «The Koch Foundation Is Trying to Reshape Foreign Policy. Now With Liberal Allies» by Beverly Gage

«The New Yorker»: «Annals of Diplomacy: The Logic of Humanitarian Intervention» by Dexter Filkins

«The New Yorker»: «Dept. Of Popular Culture – Superfans: A Love Story» by Michael Schulman

«The New Yorker»: «Personal History : My Terezín Diary» by Zuzana Justman

«The New Yorker»: «Robert Mugabe and the Fate of Democracy in Africa» by Robin Wright

«The New Yorker»: «Climate Change: What If We Stopped Pretending?» by Jonathan Franzen

«The New Yorker»: «The Shock of Robert Frank’s ‘The Americans’» by Peter Schjedahl

«The Washington Post»: «Robert Frank’s photographs captured the bleak reality we’re still living in today» by Philip Kennicott

«The Washington Post»: «Ex-Russian official thought to have spied for the U.S. was hiding in plain sight» by Shane Harris & Ellen Nakashima

«The Washington Post»: «John Bolton’s turbulent tenure comes to a Trumpian end» by Karen de Young, Yosh Dawsey & John Hudon

«The Washington Post»: «Afghanistan: Witness to a War» by Kevin Maurer

«The Washington Post»: «The West has lost confidence in its values. Syria is paying the price» by Anne Applebaum

«The Washington Post»: «Israel and the decline of the liberal order» by Robert Kagan

«The Guardian»: «The long read – Ship of horrors: life and death on the lawless high seas» by Ian Urbina

«The Guardian»: « Podcast – « ‘It’s all gone’: how Hurricane Dorian devastated the Bahamas»

«The Guardian»: «Robert Frank: the outsider genius whose photographs laid bare America’s soul» by Sean O’Hagan

«The Guardian»: «She Said: An inside look at the story that broght down Harvey Weinstein» by Adrian Horton

«The Guardian» : «Podcast: Siri, sex and Apple’s privacy problem»

«Pro Publica»: «The Myth of the ‘Genius’ Behind Trump’s Reelection Campaign» by Peter Elkind with Doris Burke

«Vanity Fair»: «The Curious Sociopathy of Jeffrey Epstein» by Vanessa Grigoriadis (story) & Philip Burke

«KENYONreview»: «Twelve Words» by Brian Trapp

«The Intercept»: «The Best Movie Ever Made About the Truth Behind the Iraq War Is ‘Official Secrets» by Jon Schwarz

«The Intercept»: «From Paso to Sarajevo» by Murtaza Hussain

«The Atlantic»: «Elite Failure Has Brought Americans to the Edge of an Existential Crisis» by Derek Thompson

..........Kalenderwoche 37..........

«The Guardian»: «Podcast : Reporting from the eye of a political storm»

«The Guardian»: «State of nomination: where do Democrats stand as 2020 narrows?» by Lauren Gambino

«The Guardian»: «The American left’s 2020 mission: defeat Trump – and change the world» by Gary Younge

«The Guardian»: «Climate apartheid will only lead to more tragedies in the Mediterranean» by Carola Rackete

«The Guardian»: «Hong Kong: Will scrapping extradition bill end protests?» by Verma Yu

«The Guardian»: «A glimpse behind the scenes of Giza’s Grand Egyptian Museum» by Ruth Michaelson

«The Guardian»: «The race to create a perfect lie etector – and the dangers of succeeding» by Amit Katwala

«The Guardian»: «The science of senolytics: how a new pill could spell the end of aging» by Amy Fleming

«The Guardian»: «Podcast: The man who gave birth»

«The Guardian»: «The long read: From mind control to murder? How a deadly fall revealed the CIA’s darkest secrets» by Stephen Kinzer

«The Guardian»: «Robert Mugabe killed the freedoms he had worked so hard for» by Fadzayi Mahere

«The Guardian»: «Exclusive: John Le Carré’s new novel set among ‘lunatic’ Brexit inrigue» by Allison Flood

«The New Yorker» : «Are Spies More Trouble Than They Are Worth?» by Adam Gopnik

«The New Yorker»: «Reader, I googled It» by Dan Chiasson

«The New Yorker»: «The Message of Measles» by Nick Paumgarten

«The New York Review of Books»: «Brexit. Fools Rush Out» by Jonatahan Freedland

«The New York Review of Books»: «The Streets of New York» by Phil Penman

«The New York Times» : «The ‘Political Anarchist' Behind Britain’s Chaos» by Jenni Russell

«The New York Times»: «Boris Johnson’s Do-or-Die Debacle» by Roger Cohen

«The New York Times»: «One Job Is Better than Two» by Binyamin Appelbaum & Damon Winter

«The New York Times»: «On the Job 24 Hours a Day, 27 Days a Month» by Andy Newman

«The New York Times»: «How to Manage Your Mental Illness at Work» by Eric Ravenscraft

«The New York Times»: «The High School Course Bejing Accuses of Radicalizing Hong Kong» by Tiffany May & Amy Qin

«The New York Times» : «Robert Mugabe, Strongman Who Cried, ‘Zimbawe’ Is Mine, Dies at 95» by Alan Cowell

«The New York Times»: «I Killed My Partner. It Saved My Life» by Arlene Adams (text) & Clara Vannucci (photographs)

«The New York Times»: «The Real Donald Trump Is a Character on TV» by James Poniewozik

«The New York Times Magazine»: «The Secret History of the Push to Strike Iran» by Ronen Bergman & Mark Mazetti

«The New York Times Magazine»: «The Gospel According to Marianne Williamson» by Taffy Brodesser-Akner

«The Washington Post»: «Trump’s lost summer: Aides claim victory, but others see incompetence and intolerance» by Philip Ruckder & Ashley Parker

«The Washington Post»: «Donald and the black sharpie» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Five powerful stories from this year’s Visa pour L’Image: International Festival of Photojournalism» by Kenneth Dickerman

«The Washington Post»: «At a sprawling tent camp in Syria, ISIS women impose a brutal rule» by Louisa Loveluck & Souad Mekhennet

«The Washington Post»: «Why America is losing the information war to Russia» by David Ignatius

«The Atlantic»: «The Man Who Couldn’t Take It Anymore» by Jeffrey Goldberg

..........Kalenderwoche 36..........

«The Observer»: «Into the storm: the horror of the second world war» by Neil Ascherson

«The Observer»: «Lessons of the second world war are at risk of being forgotten, or even rewritten» by Sadiq Khan

«The Guardian»: «WWII: eighty years on, the world is still haunted by a catastrophe foretold» by Peter Beaumont

«The Guardian»: «How far will China go to stamp out Hong Kong protests?» by Tania Branigan

«The Guardian» : «Drone attacks in Middle East raise fears of escalting conflict» by Martin Chulov, Oliver Holmes & Mohammed Rasool

«The Guardian» : «A civil war state of mind now threatens our democracy» by Polly Toynbee

«The Guardian»: «Washington’s great mystery : Trump’s affinity for Putin and populists baffles experts» by Sabrian Siddiqui

«The Guardian»: «Margaret Atwood: ‘She’s ahead of everyone in the room’» by Johanna Thomas-Corr

«The Guardian»: «The long read: How the prison economy works» by Richard Davies

«The Independent» : «Trump is now the ‘crazed’ rogue leader in the US-Iran saga» by Robert Fisk

«The Intercept»: «It’s Time to Indict Aug San Su Kyi for Genocide Against the Rohyngya in Myanmar» by Mehdi Hasan

«The Intercept»: «Google Is Deepening Its Involvement with Egypt’s Repressive Government» by Vic Ryan

«The Intercept»: «We Tested Europe’s New Lie Detector for Travellers – And Immediately Triggered a False Positive» by Ryan Gallagher & Ludovica Jona

«The Washington Post»: «People have Trump fatigue. How will it effect 2020?» by David Ignatius

«The Washington Post»: «Why can’t we use nuclear weapons agaings bedbugs?» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «A climate change solution slowly gains ground» by Steven Mufson

«The Washington Post»: «Teaching America’s Truth» by Joe Heim

«The Washington Post»: «Boris Johnson is taking British democracy to the brink» by Ishaan Tharoor

 «The Washington Post»: «Much of the world can learn something fom Africa» by Fareed Zakaria

«The Washington Post»: «Virtual afterlife: ‘Hey, Google! Let me talk to my departed father» by Peter Holley

«The New Yorker»: «China’s Hong Kong Dilemma» by Evan Osnos

«The New Yorker»: «The Rich Can’t Get Richer Forever, Can They?» by Liaquat Ahamed

«The New York Times» : «Cooler, Farther and Less Crowded : The Rise of ‘Undertourism » by Elaine Glusac

«The New York Times»: «What’s Next for Brexit? Six Possible Outcomes» by Stephen Castle

«The New York Times» : «The Amazon, Siberia, Indonesia: A World of Fire» by Kendra Pierre Louis

«The New York Times» : «Donald Trump Has Worn Us All Out» by Frank Bruni

«The New York Times» : «Italy’s New Marriage of Convenience» by Bepe Servergnini

«The New York Times»: «Trump’s Twitter War on Spelling» by Sarah Lyall

«The New York Times»: «Waiting for the Monsoon, Discovering a Brain Tumor Instead» by Rod Nordland

«The New York Times»: «Nonfiction: The Women’s Revolution in Politics» by Kate Zernike

«The New York Times»: «Nonfiction: The Truth About Koch Industries» by Bryan Burrough

«The New York Times»: «Nonfiction - Slavery and the Holocaust : How Americans and Germans Cope With Past Evils» by Susan Neiman

«The New York Times Style Magazine» : «Utopia, Abandoned» by Nikil Saval

«Rolling Stone»: «Trump 2010. Be Very Afraid» by Matt Taibbi

«Rolling Stone»: «The Very Real Possibility of President Elizabeth Warren» by Jamil Smith

«Outside»: «The Tragedy on Howse Peak» by Nick Heil

..........Kalenderwoche 35..........

«The New York Times»: «What ‘Victory’ Looks Like: A Journey Through Shattered Syria» by Vivien Vee (Story) & Meredith Kohut (photographs)

«The New York Times»: «China’s Soft Power Failure: Condemning Hong Kong’s Protests» by Li Yuan

«The New York Times»: «The People’s War Is Coming to Hong Kong» by Yi-Zheng Lian

«The New York Times»: «How the Palestinian-Israeli  Peace Process Became a Farce» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «The World Has a Germany Problem» by Paul Krugman

«The New York Times»: «Trump. Greenland, Denmark. Is This Real Life?» by The Editorial Board

«The New York Times Magazine»: «A Brief History of Slavery You Didn’t Learn in School» Curated by Mary Elliott

«The New York Times»: «America the Beautiful» by Bret Stephens

«The New York Times»: «Some Migratory Birds Sleep Better Than Others» by Emily Anthes

«The New York Times Magazine»: «Neil Young’s Lonely Quest to Save Music» by David Samuels

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: Silicon Valley’s Crisis of Conscience» by Andrew Marantz

«The New Yorker»: «Dept. Of Ecology: A Trailblazing Plan to Fight California’s Wildfires» by Nicola Twilley

«The New Yorker»: «Profiles: Mike Pompeo, The Secreatry of Trump» by Susan B. Glasser

«The New Yorker»: «The Failure to See What Jeffrey Epstein Was Doing» by Amy Davidson Sorkin

«The Washington Post»: «The 1619 project and the far-right fear of history» by Ishaan Tharoor

«The Washington Post»: «I was wrong about Trump. Here’s why» by Anthony Scaramucci

«The Washington Post»: «The U.S. must take Greenland by force!» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Trump claims he’s the messiah. Maybe he should quit white he’s ahead» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «The month a shadow fell on Trump’s economy» by Damian Paletta, Robert Costa, Josh Dawsey & Philip Rucker

«The Washington Post»: «Trump’s idea of buying Greenland is far from absurd» by Marc A. Thiessen

«The Washington Post»: «The Amazon is burning» by Terrence McCoy

«The Guardian»: «The long read - The machine always wins : what drives our addiction to social media?» by Richard Seymour

«The Guardian»: «The next global recession will be immune to monetary solutions» by Nouriel Roubini

«The Guardian»: «Molotov-Ribbentrop: why is Moscow trying to justify Nazi pact?» by Andrew Roth

«The Independent»: «The Fourth Afghan War is about to escalate» by Robert Fisk

«Pro Publica»: «How Amazon and Silicon Valley Seduced the Pentagon» by James Bandler, Anjali Tsui & Doris Burke

«npr»: «A Dead Cat,  a Lawyer’s Call and a 5-Figure Donation : How Media Fell Short on Epstein » by David Folkenflik

«The Atlantic»: «The Great Land Robbery» by Vann R. Newkirk II

«Columbia School of Journalism»: «How conservative media has grown under Trump» by Howard Polskin

«Vanity Fair»: «No one is safe: how Saudi Arabia makes dissidents disappear» by Ayamn M. Mohyeldin

..........Kalenderwoche 34..........

«The Washingtgon Post»: «Trump has one playbook, and very few plays left in it» by Dan Balz

«The Washington Post»: «How not to fix Silicon Valley» by Paul Musgrave

«The Washington Post»: «The Kong Kong protests are the inevitable effect of an impossible system» by Keith B. Richburg

«The Washington Post»: «In God’s country» by Elizabeth Bruenig

«The Washington Post»: «Captured ISIS fighters get short sentences and art therapy in Syria» by Liz Sly

«The Washington Post»: «An old camera and a roll of film help one photographer rediscover the pleasures of photography» by Kenneth Dickermann &Jerry Wolford

«The Washington Post» : «Facebook’s Libra cryptocurrency is part of a  disturbing financial trend» by Graham Steele

«The Intercept»: «Here Are Five Lies About Iran That We Need to Refute to Stop Another Illegal War» by Mehdi Hassan

«The Intercept»: «The Sharpest Lens on the Arab World Belongs to Arab Women Reporting There» by Maryam Saleh

«The Intercept»: «A Syrian Mother’s Letter to her Daughter, ‘For Sama’, Shows War in an Unusually Intimate Light» by Sarah Aziza

«The New York Times»: «Inmate No. 76318-054: The Last Days of Jeffrey Epstein» by Ali Watkins, Danielle Ivory & Christina Goldbaum

«The New York Times»: «If You Think Trump Is Helping Israel, You’re a Fool» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «How to Torture Trump» by Gail Collins

«The New York Times»: «The Phony Patriots of Silicon Valley» by Kevin Roose

«The New York Times Magazine»: «The 1619 Project» by Matthew Desmond (essay) & Dannielle Bowman (photograph)

«The New York Times Magazine» : «The Undemocratic Impulses of American Democracy» by Jamelle Bouie

«The New York Times Magazine» : «To Know the Brutality of American Capitalism, Start on the Plantation» by Matthew Desmond

«The New York Times Magazine»: «Why Is Everyone Always Stealing Black Music» by Wesley Morris

«The New Yorker»: «The Political Scene: Stacy Abrams’s Fight for a Fair Vote» by Jelani Cobb

«The New Yorker»: «Personal History: A Year Without a Name» by Cyrus Grace Dunham

«The New Yorker»: «What Toni Morrison Understood about Hate» by David Remnick

«The Guardian»: «The long read -  ‘Loud, obsessive and tribal’ : the radicalisation of remain» by Daniel Cohen

«The Guardian»: «Podcast: the crisis in Kashmir»

«The Guardian»: «Documentary films - One child nation: looking back at China’s horrifying policy» by Chartles Bramesco

«The Guardian»: «What do the Hongkong protesters want?» by Alison Rourke

«The Guardian»: «Brexit has turned our government into an Orwellian Ministry of Truth» by Polly Toynbee

«The Guardian»: «The long read – The myth of Eurabia : how a far-right conspiracy theory went mainstream» by Andrew Brown

«The Guardian»: «The long read: Why it’s time to stop worrying about the decline of the English language» by David Shariatmadari

«The Guardian»: «Alpine climbing routes crumble as climate crisis continues» by Marco Bertorello/AFP/Getty Imgaes

«The Guardian»: «Grass Ski  Championship in Pictures» by Alexandra Wey

«The Guardian»: «‘In many ways, it was a miracle’: looking back at Woodstock at 50» by Rob LeDonne

«The Guardian»: «’Groovy, groovy, groovy: listening to Woodstock 50 years on – all 38 discs» by Bob Stanley

«The Guardian»: «The long read: Why it’s time to stop worrying about the decline of the English language» by David Shariatmadari

«The Observer»: «Hong Kong’s dilemma: fight or resist peacefully?» by Lily Kuo

«The Independent»: «If Chinese tanks take Hong Kong, who’ll be surprised? Land grabs are happening everywhere – and we’re complicit» by Robert Fisk

..........Kalenderwoche 33..........

«The New York Times»: «Jeffrey Epstein Is Dead. His Victims Still Deserve Justice» by The Editorial Board

«The New York Times»: «A Common Trait Among Mass Killers : Hatred Toward Women» by Julie Bosman, Kate Taylor & Tim Arango

«The New York Times»: «The Global Machine Behind the Rise of Far-Right Nationalism» by Jo Becker

«The New York Times»: «Toni Morrison, Towering Novelist of the Black Experience, Dies at 88» by Margalit Fox

«The New York Times»: «Toni Morrison’s Song of America» by Tracy K. Smith

«The New York Times»: «8chan Is a Megaphone for Shooters. ’Shut the Site Down’, Says Its Creator» by Kevin Roose

«The New York Times»: «Requiem for White Men» by Maureen Dowd

«The New York Times Magazine»: «The Schoolteacher and the Genocide» by Sarah Topol

«The New York Times Magazine»: «How Bill de Blasio Went from Progressive Hope to Punching Bag» by Matt Flegenheimer

«The New Yorker»: «Annals of Inquiry: Why Doctors Should Organize» by Eric Topol

«The New Yorker»: «Battleground America» by Jill Lepore

«The New Yorker»: «How Mosquitoes Changed Everything» by Brooke Jarvis

«The New York Review of Books»: «The Supreme Court: Keeping Up Appearances» by David Cole

«The New York Review of Books»: «Climate Change: Burning Down the House» by Alan Weisman

«The New York Review of Books»: «The Daily Alchemy of Translation» by Jennifer Croft

«The Washington Post»: «Visual story: Two cities united in a tragedy uniquely American» by Reis Thebault, Karly Dom Sadof, Nick Kirkpatrick & Lucio Villa

«The Washington Post»: «Suddenly we’re the country the rest of the world is warning about» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Modi’s radical move on Kashmir takes India into unchartered territory» by Joanna Slater

«The Washington Post»: «Have followers, will travel» by Elizabeth Chang

«TIME»: «Why America Is Losing the Fight Against White Nationalist Terrorism» by Vera Bergengruen & W.J. Hennigan

«The Atlantic»: «White Nationalism’s Deep American Roots» by Adam Serwer

«The Atlantic»: «I’ve seen the limits of journalism» by John Temple

«The Guardian»: «8chan: the far right website linked to the rise in hate crimes» by Julie Carrie Wong

«The Guardian»: «Kibera: ’There’s a lot of weirdness in a slum’» by Tracy McVeigh & Rod Austin

«The Guardian»: «’I don’t smell’: Meet the people who have stopped washing» by Amy Fleming

«The Guardian»: «The Californians forced to live in cars and RVs» by Vivian Ho

«The Guardian»: «Fears of ‘Chernobyl on ice’ as Russia prepares floating nuclear plant» by Andrew Roth

«The Guardian» : «Ahead of the pack: the best books about running» by Ben Wilkinson

«The Guardian»: «’We have to fight for our rights’: are Russians ready to defy Putin?» by Shaun Walker

«The Guardian»: «Toni Morrison: farewell to America’s greatest writer – we all owe her so much» by Chigozie Obioma

«The Guardian»: «How the media contributed to the migrant crisis» by Daniel Trilling

«The Observer»: «‘His conduct left an impression that lingered’ : the life of Jeffrey Epstein»

«The Observer»: «‘Hungry kids collapse as looter take millions’: life in today’s Zimbabwe» by Jason Burke

«The Independent»: «Lies and buffoonery: How Boris Johnson’s fantasy world casts dark shadows in the Middle East » by Robert Fisk
 

...........Kalenderwoche 32..........

«The New York Tims» : «Back-to-Back Shooting Massacres Shake a Bewildered Nation to Its Core» by Campell Robertson, Julie Bosman & Mitch Smith

«The New York Times»: «El Paso Shooting Suspect’s Manifesto Echoes Trump’s Language» by Peter Baker & Michael D. Shear

«The New York Times»: «We Have a White Nationalist Terrorist Problem» by The Editorial Board

«The Washington Post»: «Trump makes it all worse. How it could be different» by Editorial Board

«The Washington Post» : «FBI faces scepticism over its efforts to fight domestic terrorism» by Devlin Barrett

«The Washington Post» : «Media’s coverage of gun-massacres must change» by Margaret Sullivan

«The New York Times»: «1969: It’s the Anniversary of Everything» by Alyson Krueger

«The New York Times»: «The Who-Can-Beat Trump Test Leads to Kamela Harris» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Marianne Williamson Knows How to Beat Trump» by David Brooks

«The New York Times»: «Older Women: They’re Mad as Hell» by Ruth La Ferla

«The New York Times» : «Letters Show How Osama bin Laden Groomed Son for Al Qaeda» by Rukmini Callimachi

«The New York Times»: «Dying Gasp of One Local Newspaper» by Richard Faussett (story) & Tim Gruber (photographs and video)

«The New York Times Magazine» : «Spain’s Most Celebrated Wrtiter Believes The Facist Past Is Still Present» by Giles Harvey

«The New York Times Magazine» : «Paradise, Calif.: ‘There Is Fire Everywhere’» by Jon Mooallem (text) & Katy Grsnnsan (photographs)

«The New Yorker»: «Annals of Law: Alan Dershowitz, Devil’s Advocate» by Connie Bruck

«The New Yorker»: «Dept. Of Finance: The Invention of Money» by John Lanchester

«The New Yorker»: «Books: What P.T.Barnum Understood About America» by Elizabeth Colbert

«The New York Review of Books»: «Real Americans» by Joseph O’Neill

«The Washington Post»: «She went undercover to expose an insane asylum’s horrors. Now Nellie Bly is getting her due» by Diane Bernard

«The Washington Post Magazine»: «Victims, Families and America’s Thirst for True Crime Stories» by Britt Perseon (text) & Mollie Walton Corbett (photos)

«The Washington Post Magazine»: «The Poignant But Complicated Friendship of Joe Biden and Barack Obama» by Steven Levingston (story) & Michelle Thompson (illustrations)

«The Intercept»: «Mike Pompeo Is Donald Trump’s De Facto Intelligence Czar» by James Risen

«The Guardian»: «No-deal Brexit was once a sick Tory joke. Not it’s serious» by Simon Jenkins

«The Guardian»: «The long read: How the state runs business in China» by Richard McGregor

«The Guardian»: «Living without water: the crisis pushing people out of El Salvador» by Nina Lakhani

«The Guardian»: «’He’ll reap what he sows’: What does Baltimore make of Trump?» by David Smith

«The Guardian»: "Ken Burns on America: ‘We’re a strange and complicated people’" by Mark Lawson

«The Guardian»: «Women at war: why do we still struggle with the ides of women soldiers?» by Sarah Hall

«The Guardian»: «From a wrongful arrest to a life-saving romance: the typos that have changed people’s lives» by Tom Lamont

«The Guardian»: «Economics is a failing disciplie doing great harm – so let’s rethink it» by Andrew Simms

«The Guardian»: «’It just takes off’: how the short-video-app TikTok has caused a global stir» by Naman Zhoo

«Rolling Stone» : «The Iowa Circus» by Matt Taibbi

..........Kalenderwoche 31..........

 

«The Washington Post»: «Mueller didn’t fail. The country did» by Jennifer Rubin

«The Washington Post» : «Democrats now have one option to end Trump’s presidency: the 2020 election» by Dan Balz

«The Washington Post»: «To understand how to beat Trump in 2020, Democrats should look to comedians» by Richard Zoglin

«The Washington Post»: «A weary old man with a warning» by Paul Zak & Jada Juan

«The Washington Post»: «Content moderators are haunted by what they see on the internet» by Elizabeth Dwoskin, Jeanne Wahlen & Regine Cabato

«The Washington Post»: «These are the winners oft he 12th annual iPhone photography awards» by Olivier Laurent

«The Washington Post Magazine»: «The Surprisingly Tolerable Second Act of Anthony Scaramucci» by Rebecca Nelson (story) & Mark Mann (photos)

«The Intercept»: «Congress and the Press Should Pick Up Where Former Special Counsel Robert Mueller Left Off» by James Risen

«The Intercept»: «Rainforest on Fire» by Alexander Zaitchick

«The New York Review of Books»: «The Ham of Fate» by Finton O’Toole

«The New York Review of Books»: «Iran: The Case Against War» by Steven Simon & Jonathan Stevenson

«The New York Review of Books»: «A Long & Undeclared Emergency» by Pankaj Mishra

«The New Yorker»: «Why Facts Don’t Change Our Minds» by Elizabeth Colbert

«The New Yorker»: «Books: Rediscovering Natalia Ginzburg» by Joan Acocella

«The New Yorker»: «Dept. Of Motor Vehicles: Was the Automotive Era a Terrible Mistake?» by Nathan Heller

«The New York Times» : «Brexit Under Boris Johnson: Deal or No Deal?» by Richard Pérez-Peňa

«The New York Times»: «Why I’m Rooting for Boris Johnson» by Bret Stephens

«The New York Times»: «Trump Impeachment Is Far Less Likely After Muller Testimony» by Carl Hulse

«The New York Times»: «Trump’s Inumanity Before a Victim of Rape» by Roger Cohen

«The New York Times»: «This Is an Article About Women» by Nicola Pardy

«The New York Times»: «‘They’re doing it as we sit here’» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Honduras: Pay or Die » by Sonja Nazario (text) & Victor J. Blue (photos)

«The New York Times Magazine» : «‘The Era of People Like You Is Over’: How Turkey Purged Its Intellectuals» by Suzy Hansen

«The New York Times Magazine»: «Joe Biden Wants to Take America Back to a Time Before Trump» by Michael Steinberger

«The Guardian»: «The disinformation age: a revolution in propaganda » by Peter Pomerantsev

«The Guardian»: «The world knows what is happeing to the Uighurs. Why has it been so slow to act?» by Kate Lyons

«The Guardian» : «House of Pain: Who are the Sacklers under fire in lawsuits over opioids?» by Joanna Walters

«The Guardian» : «From Johnson to Trump, nationalists are on the rise – backed by bllionaire oligarchs» by George Monbiot

«The Independent»: «At Cologne’s Gestapo museum, visitors are drawing modern parallels – can we really say they’re being simplistic?» by Robert Fisk

«The Independent»: «Trump is powering the UK’s preparations for war – it’s he who needs to be deterred, not Iran» by Robert Fisk

«The Independent»: «A Letter to the UK from a White House reporter who spent the last year covering Trump» by Andrew Feinberg

«The Conversation»: «The internet is rotting – let’s embrace it» by Viktor Mayer-Schönberger
 

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Ingrid Bergman, schwedische Schauspielerin, 1915–1982

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Glück bedeutet eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis.

Politikverweigerung

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Wer als schweizerische Europäerin zuverlässig orientiert sein will, muss über die Landesgrenzen hinausblicken auf EU-weite Plattformen. Nicht weniger wichtig sind die Medien der EU-Mitgliedstaaten. Dort wird die Europäische Union als eine ganz normale politische Ebene wahrgenommen, die dem eigenen Land teilweise übergeordnet ist und auf welcher genauso agiert werden kann und muss wie im nationalen Rahmen. Eine solche normale Sicht können einem nur wenige der schweizerischen Medien vermitteln.

Traum von einer grossen Schweiz

Im Vorfeld des Jahreswechsels war auf dem Sender Deutschlandradio ein Kommentar Andreas Rinkes, des Chefkorrespondenten des deutschen Dienstes der Nachrichtenagentur Reuters, zu hören. Er fällte ein geradezu vernichtendes Urteil über die EU-Aussenpolitik der Regierung Merkel. Der Wortlaut des Beitrags ist auf der Webseite des Senders nachzulesen. Aufhorchen lässt der immer wieder eingestreute Vergleich mit der Schweiz, und dies durchaus im negativen Sinne: «Viele Deutsche träumen immer noch davon, Bewohner einer grossen Schweiz sein zu können – eines Landes, das ausser für sich selbst keine grosse Verantwortung trägt.»

Hauptkritikpunkte sieht der Kommentator in der verweigerten Zusammenarbeit Deutschlands mit dem französischen Präsidenten, die dringend nötig wäre, um die EU voranzubringen. Grund dafür seien veraltete ideologische Positionierungen auf beiden Seiten des politischen Spektrums und generell der Rückfall in alte nationale Argumentationsmuster. Der Kommentator wirft der deutschen Regierung nicht weniger vor als eine Verweigerung deutscher Mitverantwortung für die EU – ein harter Vorwurf.

Die Blaupause «Schweiz» für eine solche Verantwortungslosigkeit muss zu denken geben. Wer redet denn schon in der Schweiz über Verantwortung für die EU? Und von was genau träumen eigentlich – immer aus der Sicht des deutschen Kommentators – die Deutschen? Warum könnte ihnen gerade die Schweiz als Blaupause vorschweben? Der schweizerischen Verweigerung der Verantwortung für die EU liegt eine eigentliche Politikverweigerung zugrunde. Die Schweizer träumen den Traum von einem politikfreien Europa, in das man sich nur wirtschaftlich integrieren könne, möglichst frei von politischen Rahmenbedingungen. Objektiv gesehen ist das natürlich eine Illusion, eben ein Traum. Aber jene Deutschen, von welchen der Kommentator spricht, träumen genau diesen Traum mit.

Konsequenzen des Nicht-Handelns

EU-Politik ist kompliziert. Sie ist vor allem deshalb komplizierter als nationale Politik, weil sich die EU in einem Feld zwischen Staatenbund und Bundesstaat bewegt. Ein Bundesstaat wird sie nicht werden, aber ein Staatenbund kann sie nicht bleiben. Sie ist längst darüber hinausgewachsen. Im Zusammenspiel zwischen dem Europäischen Rat, dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission ist immer wieder politischer Erfindungsgeist und Kompromissfähigkeit gefragt. Europapolitik kann man nur aus einer Mehrebenen-Identität heraus betreiben. Aber ist denn diese Art der politischen Identität den Schweizerinnen und Schweizern aus dem Zusammenwirken von Bund, Kantonen und Gemeinden nicht bestens vertraut? Um so schlafwandlerischer mutet deshalb der Traum von einem politikfreien Europa an.

Zurück nochmals zum deutschen Kommentar, der mit klaren Forderungen schliesst: Die deutsche Regierung, die am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, müsse die EU nicht nur zusammenhalten. Sie müsse auch die Kraft entwickeln, Europa 2020 entscheidend voranzutreiben. Die EU müsse möglichst schnell ihre Souveränität in vielen Bereichen verteidigen oder überhaupt erst einmal entwickeln. Und dann: «Alternativlos ist diese Entwicklung keineswegs. Die Deutschen können ihren Traum einer grossen Schweiz und der eigenen Unschuld weiter träumen. Dann allerdings würde sich zeigen, dass es auch eine Verantwortung für Nicht-Handeln gibt. Denn dann würde die EU 2020 endgültig zum Spielball der Supermächte USA und China werden.»

Mitverantwortung für die EU

Ein schon zuvor erschienener schweizerischer Beitrag schlägt ähnliche Töne an. Eine Liste der grossen helvetischen Baustellen beginnt mit dem Verhältnis Schweiz–EU. Der Journal-21-Artikel von Christoph Zollinger kritisiert die Sicherheit vieler Medien, dass das ausgehandelte Rahmenabkommen Schweiz–EU in einer Volksabstimmung ohnehin abgelehnt würde. Ob sich die Medien nicht auch diesmal täuschen könnten, wenn nämlich das Volk eher das Ganze als die Partikularinteressen im Fokus hätte? «Abwarten und Tee trinken könnte sich eines Tages rächen», so die klare Aussage.

Dem deutschen Nicht-Handeln und dem schweizerischen Tee-Trinken ist etwas gemeinsam: Politikverweigerung und Verweigerung der Wahrnehmung von EU-Verantwortung. «Schicksalsjahr für Deutschland und die EU» lautet der Titel des deutschen Kommentars. Für die Schweiz dürfte es das Entscheidungsjahr über das Rahmenabkommen werden. Die eigentliche Schicksalsfrage aber wird sich im nun angebrochenen Jahrzehnt entscheiden. Es ist die Frage nach der Schweiz in ihrer Verantwortung für die EU. Und diese Verantwortung kann die Schweiz nur als Mitglied der Europäischen Union wahrnehmen. Auch die Schweiz wird lernen müssen, dass sich Politikverweigerung auf Dauer nicht durchhalten lässt. Dies ist eine Einsicht, die dieses Land in seiner langen Geschichte immer wieder hat gewinnen können.

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Inszenierungsmeister am Werk

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گستاخانه . Vieldeutig ist dieses persische Wort. Man könnte es mit ehrenrührig, schmutzig, verletzend oder rotzfrech übersetzen. Und wenn dieses Wort in einer Erklärung des iranischen Aussenministeriums auftaucht, dann nimmt das Wort auch andere Bedeutungen an: sündigen, schänden oder entweihen. 

Kein Raum mehr für Diplomatie 

Kurz nach der Tötung von Kassem Soleimani war der Schweizer Botschafter dreimal im iranischen Aussenministerium. Die Schweiz vertritt die diplomatischen Interessen Washingtons im Iran. Teheran und Washington haben seit mehr als 40 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr. Was hinter den Kulissen geschah, wissen wir nicht. Beängstigend ist aber, was Iran offiziell über diese Besuche verlauten liess. Das erste Mal wird der Botschafter ins Aussenministerium zitiert, um eine Protestnote des Iran an Washington weiterzuleiten. Iran sehe sich berechtigt, Soleimanis Ermordung zu rächen und man werde es tun, so der Sprecher des iranischen Aussenamts.

Einige Stunden später kehrt der Botschafter ins Aussenministerium zurück und bringt die amerikanische Antwort. Es ist diese Antwort aus Washington, die alles befürchten lässt – den grossen Krieg eingeschlossen. Den genauen Wortlaut kennen wir nicht. 

Der Botschafter kommt zum dritten Mal ins Aussenministerium, um diesmal die iranische Antwort entgegenzunehmen. Den Text dieser Antwort kennen wir auch nicht.  

Man habe die Haltung der USA, die گستاخانه gewesen sei, scharf zurückgewiesen, heisst es später in einer Erklärung des iranischen Aussenministeriums.

Erst jetzt erfahren wir, in welcher Sprache die US-Regierung mit Iran redet. Offenbar beleidigend hatten die USA den Iran davor gewarnt, überhaupt auf Soleimanis Tod zu reagieren. Wenig später nach dem dritten Besuch des Schweizer Botschafters in Teheran sagt US-Aussenminister Pompeo in einem TV-Interview, man werde diesmal diejenigen angreifen, die an höchster Stelle im Iran Befehle erteilen. 

Und wer gibt im Iran an höchster Stelle den Befehl? Der Revolutionsführer Khamenei. Will heissen, die USA seien bereit, auch Khamenei zu töten. Hier verstehen wir, warum in der iranischen Erklärung das Wort گستاخانه auftaucht: also beleidigend, ehrenrührend sündigen und entweihen. 

Der Feind kann nützlich sein

Nach diesem dramatischen Schlagabtausch eilten Diplomaten Omans und Qatars, die gute Beziehung zum Iran pflegen, nach Teheran. Mit leeren Händen kehren sie zurück. Iran lehne Gespräche mit den USA ebenso ab wie die Mediation, melden später die Nachrichtenagenturen.

Die Türen der Diplomatie scheinen momentan vollkommen verriegelt zu sein. Andere Türen sind offen. Nun gilt es, alles zu nutzen nach dem Motto des persischen Wortes: عدوشود سبب خیر اگر خدا خواهد  „Der Feind kann Gutes bewirken, wenn Gott es will.“ 

Der Feind hat zwar nicht Gutes gewirkt, doch das „Gute“ ist im Gange: Eine Trauerfeier überzieht das Land, die Tage, Wochen, Jahre, ja Generationen lang wirken soll. Sie soll unvergesslich sein und für immer das geschichtliche Bewusstsein der Iraner prägen. Drei Tage steht das ganze Land im Dienst einer Leichenprozession.  

Soleimanis Märtyrertod sei ein Markstein, der sich einreihe in die Kette der Verbrechensgeschichte der USA im Iran, vergleichbar mit dem Militärputsch von 1953, sagte im gedämpften Ton gegenüber der trauenden Tochter und Mutter der iranische Präsident Rohani bei seinem Besuch in Soleimanis Haus.

Historische Leichenprozession

Man muss nicht ausgewiesener Kenner der iranischen Geschichte sein, um zu begreifen, was dieser Vergleich bedeutet. Der von CIA inszenierte Militärputsch von 1953 sei Quelle aller Übel, bestimmend für alles, was danach im Iran geschah. Ob falsch oder richtig, jedenfalls unauslöschlich, wie im Stein gemeisselt, hat sich dies im Bewusstsein fast aller Iraner für immer eingraben. Ohne diesen Putsch hätte es die islamische Revolution nicht gegeben, meinen viele Historiker.

Viel ist von Soleimanis Körper nicht übriggeblieben. Dies zeigen jedenfalls die Bilder seines verbrannten Autos. Doch wie klein diese Reste auch sein mögen, sie sollen von Millionen weinenden Menschen im ganzen Land bis zu seinem Geburtsort begleitet werden. Der gesamte Staat hat sich aufgemacht, um einen historisch beispiellosen Trauerzug durch das ganze Land zu veranstalten. Er soll genauso gigantisch sein, wie jener bei der Beerdigung Ayatollah Khomeinis, des Gründers der Islamischen Republik. Khomeini war es, der immer wieder predigte: Ohne Trauerzüge gäbe es keine Revolution, nirgendwo. Er hat recht, denn er meinte eine schiitische Revolution. 

Ohne Trauer keine Revolution 

Trauer ist konstitutiver Bestandteil des Schiitentums. Keine Religion in der Welt hat so viele Anlässe zum Trauern wie Schiismus. Alle schiitischen Imame, die den Islam des Propheten fortsetzen wollten, wurden sukzessiv von Feinden ermordet. Zwölf Imame haben die Schiiten. Auf Erscheinen des Zwölften, der in grosser Verborgenheit lebt, wartet man seit fast 1200 Jahren. Die vorangegangenen elf anderen wurden alle entweder bestialisch geköpft, gemeuchelt oder vergiftet, so lehrt die offizielle Narration.

Man begeht das ganze Jahr hindurch ihre Todestage und ausserdem den vierzigsten Tag eines jeden Todes. Beim Hossein, dem dritten Imam trauert man zwei Monate lang. Auch des Propheten Tochter Fatima betrauert man mehrere Tage. Manchmal hat man das Gefühl, die 365 Tage eines Jahres reichten nicht aus, um alle diese Anlässe würdig, will heissen weinend und schluchzend zu begehen.   

Die Machthaber der Islamischen Republik mögen in vielem unfähig sein, doch in der Propaganda und der Mobilisierung der Strasse sind sie Meister. Bei jeder Krise sollen die Massen auf der Strasse die Macht des Systems manifestieren.

Rache ist heilig und gerecht

Ein bestimmtes Wort wird bei diesen Trauerfeierlichkeiten durch das ganze Land wiederholt: انتقام – Entegham. Dieses Wort kann man mit Rache, Vergeltung oder manchmal sogar Gerechtigkeit übersetzen. Der Gott hat im Koran viele Namen. Rächer – -منتقم – ist einer davon.

Für Rache ist im Iran so oft und intensiv geworben worden, dass das Wort gar keine negative Konnotation mehr besitzt. Im Strafrecht der Islamischen Republik ist die Rache genau und in mehreren Paragraphen beschrieben. Tötet oder verletzt jemand einen anderen, so haben das Opfer oder seine gesetzlich Hinterbliebenen das Recht der Rache. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Natürlich unterschiedlich, wenn Täter und Opfer verschiedenen Geschlechts sind. Frauen haben nicht das volle Recht der Rache. Ein bereits zum Tode verurteilter Mörder kann sogar in letztem Augenblick, wortwörtlich bevor sich die Schlinge zuzieht, gerettet werden, wenn die gesetzlichen Erben des Opfers ihn begnadigen.

Das Wort Rache hat Ayatollah Khamenei bereits in seinem Kondolenzschreiben unmittelbar nach Soleimanis Tod erwähnt. Nach dieser Rache werde „die Bitternis der Mörder grosser sein, als unsere Trauer“, so Khamenei.

Seitdem ist das Wort Rache so oft und so intensiv von so vielen mächtigen und weniger wichtigen Menschen im Iran wiederholt worden, dass man den Eindruck haben muss, die Islamische Republik sei selbst das erste Opfer ihrer eigenen Propaganda. Es entsteht der Eindruck, das Land setze sich unter einen Zugzwang, dem es nicht mehr entkommen könne. 

Propaganda oder Plan?

In diesem Fall geht es allerdings nicht um Propaganda. Im Gegenteil, die Islamische Republik will tatsächlich Soleimanis Tod entsprechend seiner Bedeutung für das gesamte System rächen. Eine solche Rache muss sehr gross und sehr beängstigend sein. Der getötete Soleimani ist für das System unersetzbar. Er verkörperte die Macht der Islamischen Republik in der Region. Eine Rache, die Soleimanis würdig sein soll, bedeutet einen ganz grossen Krieg, der alles vernichtet, Khameneis Macht eingeschlossen. 

Am Sonntagabend twitterte Trump, US-Militärs hätten bereits 52 Orte, darunter auch für Iraner wichtige kulturelle Stätten, im Visier, falls der Iran amerikanische Bürger oder Interessen angreife. Die Zahl 52 ist nicht zufällig. Es waren 52 US-Diplomaten, die zu Beginn der Revolution 444 Tage lang in Teheran als Geiseln festgehalten wurden.

Als Antwort auf Trumps Drohung sagte Mahmud Dehghan, der Militärberater Khameneis, in einem CNN-Interview, Irans Antwort müsse militärisch und Soleinmanis würdig sein. Danach höre man auf. Amerika solle dann nicht mehr weiter reagieren.

Meint dieser hochrangige Militärberater, der auch Verteidigungsminister war, Iran könne tatsächlich passend zu Soleimanis Grösse einen Racheakt gegen die USA verüben – und alles bliebe danach ruhig? 

Am Sonntag meldete die Nachrichtenagentur Irna, Iran wolle das Atomprogramm künftig unbegrenzt weiterführen. Es sei die fünfte und letzte Phase des Rückzugs aus dem Atomabkommen, es solle es keine Beschränkung der Anzahl von Zentrifugen mehr geben.

Womit haben wir hier zu tun? Propaganda oder Plan? Wahrheit oder Täuschung?

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Søren Kierkegaard

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Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.

Winterdampf

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Am 31. Januar 1998 kam Hillary Clinton nach Luzern und stattete unter  anderem dem kurz zuvor gegründete Kinderparlament einen Besuch ab. Darüber hinaus hegte die First Lady einen ganz besonderen Wunsch: Eine Dampfschifffahrt auf dem Vierwaldstättersee. Nur, im Winter sind auf Schweizer Seen kaum Schiffe unterwegs – schon gar keine Dampfschiffe. Das war, seit die Schifffahrt in der Schweiz vor allem dem Tourismus dient, „schon immer so“, und wäre vielleicht auch in Zukunft immer so geblieben, hätte der damalige Stadtpräsident von Luzern, Urs W. Studer, nicht die Gunst der Stunde erkannt. Er sorgte dafür, dass das Undenkbare möglich wurde.

Eine Sonderfahrt für Hillary Clinton

Hillary fuhr an jenem Tag im Januar, begleitet von einer fröhlichen Gesellschaft, auf der Uri, einem der fünf Dampfschiffe der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV), von Luzern nach Brunnen. Und weil diese besondere Fahrt auf grosses Interesse gestossen war, entstand daraus eine bis heute andauernde Tradition: Wenn die Tage kurz sind und die Schweiz sich auf Weihnachtsbäume, Sylvesterlärm und Wintertourismus einstellt, offeriert die SGV unter dem Titel „Winterdampf“ Fahrten auf einem ihrer wunderbaren Dampfschiffe.

Knappe fünfzehn Jahre später, im Winter 2012/13, wurde auch die BLS, die Betreiberin der Schifffahrt auf dem Thunersee, vom Winterdampfvirus angesteckt. Seither verkehrt über Weihnachten und Neujahr ihr Dampfschiff, die Blümlisalp, zwischen Thun und Interlaken.

Blüemlisalp: Aufgang zum Oberdeck. (Alle Bilder D. Imboden)
Blüemlisalp: Aufgang zum Oberdeck. (Alle Bilder D. Imboden)

Cherchez la femme, cherchez les hommes

Was war da geschehen? – Das „Cherchez la femme“ – also Hillary – liefert für einmal nur den kleineren Teil der Erklärung; für den andern Teil gilt: „Cherchez les hommes.“  Den einen haben wir schon erwähnt, Luzerns Stadtpräsidenten Studer. Er hätte damals wohl auf massiven Gotthard-Granit gebissen, hätte die SGV nicht  zu jener Zeit in der Person von Hans Meiner über einen äussert innovativen und flexiblen Direktor verfügt, der sich, viele Jahre früher als die energische Dame im nördlichen Nachbarland, gesagt haben muss: „Wir schaffen das.“

Hans Meiner, doktorierter Physiker der Universität Basel, der in den 1970er-Jahren seine kernphysikalische Forschung zugunsten einer Stabsstelle bei den SBB aufgegeben hatte, wurde als Eisenbahn-Naturtalent geboren. Er brauchte keine langjährige Fachausbildung, um in der Welt des öffentlichen Verkehrs immer wieder zu erreichen, was Spezialisten vorher für unmöglich gehalten haben. In jungen Jahren hat er mitgeholfen, die Dampfschiffe auf dem Vierwaldstättersee vor der Verschrottung zu retten, jene einmalige Flotte, um welche die SGV heute beneidet wird und für welche Meiner dann später, von 1987 bis 2002, als Direktor verantwortlich gewesen war.

Der «Spinnerclub»

Doch berühmt gemacht hat ihn seine Zeit bei der SBB, wo es ihm zusammen mit zwei Kollegen gelungen war, die Generaldirektion von Sinn und Machbarkeit eines Taktfahrplans für die Schweiz zu überzeugen. Der „Spinnerclub“, wie die Gruppe damals genannt worden war, hatte, nachdem die Idee von den Vorgesetzten mit dem altbekannten Motto  „Geht nicht“ quittiert worden war, in nur sechs Monaten zuhause an Küchen- und Stubentischen einen ersten Vorschlag für einen solchen Fahrplan ausgearbeitet und damit jenen „Tatbeweis“  geschaffen, welche die SBB-Chefs dann nicht länger ignorieren konnten. Es dauerte zwar weitere zehn Jahre bis zur Realisierung, doch seit Mai 1982 fährt der Schweizer ÖV im Takt.

Hans hätte nicht Meiner geheissen, wenn aus Hillarys Dampferfahrt nicht Bleibendes geworden wäre, nämlich die Tradition des „Winterdampfs“ auf dem Vierwaldstättersee.  Und weil Hans Meiner im Jahre 2011 – er war unterdessen bei der SGV pensioniert [dd3] worden – von der BLS zur interimistischen Leitung der BLS Schifffahrt verpflichtet worden war[dd4] , hielt im Winter 2012/2013 der Winterdampf auch auf dem Thunersee Einzug.

Es ist der 28. Dezember 2019: Meine Frau und ich treffen Hans Meiner, mit dem ich seit unserem gemeinsamen Physikstudium in Basel befreundet bin, auf Gleis 3 des Bahnhofs Bern. Er steht, zusammen mit einer Zugsbegleiterin der BLS, bei einer noch offenen Türe des Zuges auf dem Nachbargleis. Meine Nervosität, die mich auf der ganzen Fahrt von Zürich im Griff gehabt hat, schwindet. In Zürich ist unser Zug wegen eines Defektes an der Lokomotive mit einer Verspätung von zehn Minuten abgefahren und auf der Strecke, weil aus dem Rhythmus geraten, noch ein paar weitere Minuten zurückgefallen. Hans, von mir telefonisch über unser Malheur informiert, hat offenbar beim Zugspersonal des „Lötschbergers“ seine ganze Überzeugungskraft eingesetzt, so dass der Zug ein paar zusätzliche Minuten gewartet hat. So erreichen wir Thun doch noch rechtzeitig.

«Raucherstübli» reserviert

Das ehemalige Raucherstübli auf der Blüemlisalp
Das ehemalige Raucherstübli auf der Blüemlisalp

Die Blümlisalp[dd5]  liegt am Quai des kurzen Kanals, der von der Aare zum Bahnhof Thun führt. Der Kapitän und seine Mannschaft stehen zum Empfang der Passagiere am Steg. Ihren ehemaligen Chef begrüssen sie mit Handschlag. Das einstige „Raucherstübli[dd6] “ auf dem vorderen Oberdeck, das längst den Nichtrauchern gehört, sei reserviert. Kaum haben wir dort unsere Sachen abgelegt, ertönt die Dampfpfeife, das Zeichen zur Abfahrt. Ich komme kaum nach mit Schauen. Ein freundlicher Kellner bringt uns Kaffee und Gipfeli ins Stübli, doch vorher muss ich selbstverständlich zuschauen, wie der Kapitän sein Schiff durch den schmalen Kanal in die Aare und weiter in den Thunersee steuert und dabei seine Manöver im Kopf mitdenken.

Über dem See liegen die letzten Wolkenbänke; noch verhüllen sie die breite Pyramide des Niesen. Vor dem noch blassen Blau des Himmels werden gegen Osten die weissen Gipfel der Berner Alpen sichtbar. Nach tagelangem Regen und Sturm zeigt sich die Natur von ihrer zarten, ja fast frühlingshaften  Seite, als wollte sie sich dafür entschuldigen, während der Weihnachtstage nur Regen und Sturm gebracht zu haben. Doch das Publikum hegt keinen Groll – im Gegenteil, auf beiden Decks sind die Tische voll besetzt Der Chef de Service sagt uns später, die Winterfahrten seinen derart beliebt, dass an den vorausgegangenen trüben Tagen der Andrang nicht kleiner gewesen sei.

Im Schnee auf dem Niederrhorn

Spiez mit Schloss und Palen
Spiez mit Schloss und Palen

In Spiez steigen weitere Passagiere zu. Ein paar Palmen beim Landungssteg lassen für einen Augenblick Ort und Jahreszeit vergessen. Dann dampft die Blümlisalp quer über den See zur Beatenbucht. Der unterdessen strahlend blaue Himmel und die nahen Berge wecken die Sehnsucht nach luftiger Höhe – auch bei eingefleischten Dampferfans. Während die Blümlisalp zurück nach Thun fährt, reisen wir – gänzlich unsportlich und bequem – in Drahtseil- und Luftseilbahn aufs Niederhorn (1963 m ü-M.). Auf 1300 m Höhe wechselt das Grün der Matten abrupt ins winterliche Weiss. Vor dem Bergrestaurant Niederhorn sitzt man an der Sonne und schaut hinüber zu Jungfrau, Mönch und Eiger. Oben funkelnder Schnee, unten dunkelgrüne Wiesen und Wälder und der fast schwarze See – eine mystische Stimmung.

Blick vom Niederhorn Richtung Niesen, im Tal der Thunersee.
Blick vom Niederhorn Richtung Niesen, im Tal der Thunersee.

Um halb zwei sind wir zurück an der Schiffsstation. Von weitem sehen wir die Blümlisalp auf ihrer zweiten Fahrt von Gunten quer über den See nach Spiez gleiten. Elegant und stolz dampft das Schiff über „seinen See“. Kaum zu denken, dass alles auch ganz anders hätte kommen können. Ich erinnere mich an einen Ausflug ins Kanderdelta vor über 40 Jahren, als ich auf der Suche nach der 1971 ausrangierten Blümlisalp Schutzzäune überstiegen und Verbotsschilder missachtet und das Schiff schliesslich in einem Baggersee gefunden hatte, durch schwimmende Balken notdürftig geschützt vor Vandalen, aber dennoch in einem traurigen Zustand, der Witterung ausgesetzt die Salons ohne Fensterscheiben.

Erinnerungen an die ausrangierte «Blüemlisalp»

Die Blüemlisalp im Kanderdelta, April 1978
Die Blüemlisalp im Kanderdelta, April 1978

In meinem Fotoalbum finde ich zwei Bilder [dd9] von jenem Ausflug im April 1978, der mir damals auf dem Rückweg den Zorn und die Androhung einer Verzeigung eines Naturschutzaufsehers eingebracht hatte. Ich musste all meine Überzeugungskraft mobilisieren, um den aufgebrachten Vogelschützer davon zu überzeugen, dass auch Dampfschiffe Schutz nötig hätten. Schliesslich liess er mich springen.

Damals war ich sicher gewesen, das Schicksal des Schiffes sei endgültig besiegelt. Tatsächlich rostete es fast 20 Jahre im Kanderdelta vor sich hin, bis der Verein Vaporama die Blümlisalp in letzter Minute rettete, während zwei Jahren vollkommen renovierte und schliesslich im Mai 1992 auf ihre zweite Jungfernfahrt schickte.

Zurück zum Thunersee

Die Dampfpfeife des nahenden Schiffes weckt mich aus den Erinnerungen. Elegant legt der Kapitän, mit dem Maschinisten im Schiffsbauch nur akustisch verbunden, die Blümlisalp an den Steg. Es ist höchste Zeit fürs Mittagessen. Man hat uns im Raucherstübli den Tisch festlich gedeckt. Trotz der vielen Leute ist der Service schnell und freundlich. Nur während der 20-minütigen Wendezeit in Interlaken gönnt sich das Personal eine kurze Pause. Rückwärts fährt die Blümlisalp danach durch den fast 3 km langen Schifffahrtskanal zurück in den Thuntersee und dann, im Zickzack zwischen den Ufern, zurück nach Thun. Vor Hünibach, der letzten Station vor Thun, wendet der Kapitän und legt das Schiff rückwärts an. Das sei so Tradition, erklärt Hans, um ein aufwendiges Wendemanöver in der Nähe der Mündung der Aare zu vermeiden. Im Gegensatz zum Interlakener Kanal fahren die Schiffe hier rückwärts in die Aare, den Bug gegen die Strömung haltend. Der pensionierte Hobby-Kapitän findet diese Regelung vernünftig.

Es ist schon dunkel, als wir in Thun anlegen. Zwar haben wegen des schönen Ausflugswetters die Züge Richtung Bern und Zürich Verspätung, aber diesmal lässt mich das kühl.

Keine Rosen ohne Dornen

Auf der Heimfahrt frage ich mich: Was wäre wohl heute auf dem Zürichsee – abgesehen vom einst gegen jede Vernunft eingeführten Schiffs-Fünfliber und dessen plötzlicher Wiederabschaffung und abgesehen von Seeanwohnern, welche wegen des Schiffshorns die Gerichte bemüht haben – wenn Hans Meiner auch einmal Direktor der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft gewesen wäre? – Vielleicht gäbe es auch hier Winterdampf.

PS: Keine Rosen ohne Dornen! – Auf dem Vierwaldstättersee werden im Winter Dampfschiffe leider nur noch für Spezialfahrten eingesetzt, was ich als Mitglied der Dampferfreunde des Vierwaldstättersees sehr bedaure. Und auf dem Thunersee wird aus bei  Fachleuten umstrittenen Gründen jeweils nach Neujahr der Seespiegel abgesenkt, so dass danach die Blümlisalp in Thun nicht mehr anlegen kann und der Winterdampf jeweils anfangs Januar wieder eingestellt werden muss. Aber die nächsten Weihnachten und der nächste Winterdampf kommen bestimmt.

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