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Hugo Loetscher, geboren heute vor 90 Jahren

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Wir leben in einem Zeitalter, in welchem alles moralisch motiviert werden muss.


Indien erwacht

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‘August Kranti Marg’, der ‘Platz der August-Revolution’ in Mumbai, bezieht seinen Namen aus einem Treffen der Kongresspartei am 8.August 1942. Es gipfelte im Aufruf Mahatma Gandhis, den immer noch gewaltlosen Kampf gegen das Kolonialjoch kompromisslos zu Ende zu führen. ‘do or die!’ lautete der Appell an seine Mitbürger, ‘Quit India!’ war die Aufforderung an die britische Weltmacht.

Am letzten Donnerstag tauchte der ‘Quit India’-Slogan öfter in Transparenten auf, hoch über den vielen tausend Menschen, die Kopf an Kopf im August Kranti Marg standen. Allerdings war es ein anderer Gegner, der nun zum Verlassen des Landes aufgefordert wurde: “Modi/ Shah – Quit India!”. Der Spruch kam auch als Staccato-Refrain aus den Kehlen der (gemäss Polizei) rund 20’000 Teilnehmern, bevor aus einer anderen Richtung ein neuer Slogan laut wurde.

Der häufigste lautete ‘Azadi’ – Freiheit. Auch dieser Ruf stammt aus der Unabhängigkeitsbewegung, und wie ‘Quit India!’ gewann er in den landesweiten Protesten der letzten Tage eine zusätzliche Bedeutung. Nicht nur erinnerte er an die Ideale der Unabhängigkeitsbewegung, als sich die grosse Mehrheit der Inder als Teil einer Nation fühlte. Er sollte auch klarstellen, dass ‘Freiheit’ eine der Errungenschaften dieses Kampfs ist, die sich die jungen Inder nicht nehmen lassen wollen.

‘Ich bin ein Hindu, aber kein (Sau)hund’

Das zeigten auch die Sprüche auf den anderen Plakaten. Einer begann mit ‘2014 – Make in India’, bezugnehmend auf die Modi-Initiative für mehr Industrieproduktion, um dann fortzufahren: ‘2019 - Breaking India’. Ein Plakat sagte schlicht ‘Ich bin ein Hindu, aber kein (Sau)hund’. Ein weiteres war ohne Worte: Es zeigte eine Hitlerfigur, die ein strampelndes Baby hochhält, das dem Premierminister verblüffend ähnlich sieht.

Wie immer bei Protestdemonstrationen, war auch jene im Zentrum der Altstadt eine paradoxe Mischung von Bitterkeit, Zorn – und Fröhlichkeit. Die allermeisten Teilnehmer waren um die Zwanzig (meine Frau und ich waren – einigermassen konsterniert - weitherum die ältesten). Wie die vielen Tausend, die nun jeden Tag in zahlreichen Städten Indiens auf die Strassen gehen, war es auch in Mumbai für die Meisten das erste Mal, dass sie politisch aktiv wurden.

Ihr Zorn ist wohlbegründet, sehen sie doch, wie eine für sie sinnlose religiöse Identitätspolitik das Land zu spalten droht, die Aussicht auf eine Karriere gefährdet, und  eine ganze Generation einem Überwachungsstaat ausliefern will.

Menschenrechte, Demokratie, Föderalismus, Religionsfreiheit

Aber eine öffentliche Kundgebung gibt ihnen, wohl zum ersten Mal, eine ermutigende Einsicht: Wir sind dieser Gefahr nicht allein ausgesetzt, solidarische Bürger können dem Staat die Stirne bieten. So war es denn auch verständlich, dass sich zornig skandierte Slogans abwechselten mit lachendem Klatschen, Reihen im Schulterschluss unterbrochen wurden durch kleine Kreise, die ihre Protestslogans sangen und tanzten.

Der englische (nicht französische!) Begriff Participation Mystique kam in den Sinn, dieses riskante Aufgehen von individueller Identität in eine Gruppen-Emotion. Sie  erlebte ihren intensivsten Moment, als die Menge feierlich, Wort für Wort, die Präambel der Verfassung nachsprach, die ihnen eine Rednerin vorlas. Es war wie eine Erneuerung des Eids auf die Grundätze, die ihnen die Verfassungsväter vorgegeben hatten: Menschenrechte, Demokratie, Föderalismus, Religionsfreiheit.

Es war auch der Augenblick, an dem die rund 2000 aufgebotenen Polizeibeamten ihre Bambusstöcke senken konnten, mit denen sie zuvor nervös hantiert hatten. Im Gegensatz zu anderen Städten, namentlich im Norden des Landes, verlief der Protesttag im (wie ein Teilnehmer ulkte) „December Kranti-Park“ friedlich.

Polizisten verprügeln Studenten

Wie stark demokratische Grundrechte gefährdet sind, zeigte das Verhalten der Polizei vergangene Woche in den von der Regierungspartei kontrollierten Bundesstaaten (das Polizeiwesen fällt in die Kompetenz der Provinz). Dort wurde ein drakonischer Kolonialparagraph im Strafgesetz bemüht – Paragraph 144 –, der jede öffentliche Ansammlung von über sechs Personen mit Haft bestraft.

In Bangalore wurde der Historiker und Gandhi-Biograf Ram Guha verhaftet, als er an einer friedlichen Kundgebung teilnahm. Journalisten wurden mit Schlagstöcken traktiert, insbesondere, wenn ihre Pressekarte einen Muslim als Träger auswies.

In Delhi drang die Polizei in den Campus der Jamia Millia-Universität – eine von Muslimen gegründete Lehrstätte – ein. Beamte zerschmetterten Büchervitrinen der Bibliothek, und  leerten in Studentinnen-Schlafsälen den Schrankinhalt. Sie schlugen auf unbeteiligte Studenten ein und zwangen sie, mit erhobenen Armen und in Einer-Kolonne in wartende Polizeibusse zu steigen. (Die Delhi-Polizei untersteht dem Zentralstaat).

Kaltgestelltes Internet

Ein Dutzend Stationen der U-Bahn – inzwischen die wichtigste Verkehrsader der Hauptstadt – wurde ohne Warnung geschlossen, um den Zustrom von Demonstranten und Sympathisanten zu stoppen. Noch drastischer war das Abwürgen des digitalen Verkehrs. In zahlreichen Städten wurde das Internet ebenfalls ohne Ankündigung kaltgestellt.

Gerade im Bereich der digitalen Demokratie zeigt sich, dass das neue Indien unter Modi ihre vielgepriesene IT-Kompetenz (‘The techno-savvy PM’)  à la chinoise umsetzt. Eine neue Studie des amerikanischen Software Freedom Law Centre (SFLC) zeigt, dass Indien das Land ist, das weitaus am meisten Internet-Sperren verhängt. In den letzten fünf Jahren waren es 16’000 Stunden; der volkswirtschaftliche Verlust wird auf 3 Milliarden Dollars geschätzt. In Kaschmir ist das Internet seit nun 140 Tagen weitgehend abgeschaltet.

Einmal mehr sind es repressive Gesetze aus der Kolonialzeit, die als Rechtsgrundlage dienen; neben dem Strafgesetz-Paragraphen 144 ist es der Telegraph Act von 1885!). Beide rechtfertigten mit ihren Gummi-Paragraphen (‘Wahrung öffentlicher Ruhe’, ‘öffentliche Sicherheit’ ) den kolonialen Polizeiknüppel. Nun werden sie von dessen Opfern gegen die eigenen Mitbürger eingesetzt.

Die grösste Protestwelle seit den Siebzigerjahren

Neu (und ermutigend) ist, dass diese Opfer in der aktuellen Protestbewegung nicht nur Muslime sind, sondern zahlreiche Bürger anderer Konfessionen. Zunächst hielten sich die Islamgläubigen zurück, eingeschüchtert von Lynchjustiz und dem sorgfältig gepflegten ‘Terror’-Etikett. Doch die Bilder von Teilnehmern quer durch alle Schichten, in ihrer Mehrzahl Hindus, hat sie ermutigt, auf die Strasse zu gehen.

Auch die perfide Bemerkung des Premierministers – “Man braucht nur ihre Kleider anzuschauen um zu wissen, wer (hinter den Protesten) steckt” – hält sie nun nicht mehr zurück. Dahinter steckt aber auch die Einsicht, dass Schweigen und ein passives Wahlverhalten ihnen nichts gebracht hat; es hat die Einschüchterungspolitik nur noch ermutigt, und Modi seinen Erdrutschsieg gebracht.

Seit den Siebziger Jahren hat das Land keine Protestwelle von dieser landesweiten Breitenwirkung und Hartnäckigkeit erlebt. Sie hat auch die Oppositionsparteien ermutigt, ihre Kritik an der Modi-Regierung zu verstärken. Alle elf Bundesstaaten, die nicht von der BJP kontrolliert werden, haben erklärt, die landesweite Kontrolle des Bürgerrecht-Status (‘NRC’ – National Registry of Citizenship’) nicht durchführen zu wollen.

Plötzlich schweigt der Innenminister

Nun haben sich auch die regionalen Koalitionspartner Modis gegen diesen ‘Spaltpilz’ ausgesprochen. Es ist ein Zeichen, dass das neue Bürgerrechtsgesetz und die Volksbefragung an den Urnen Folgen haben könnten. Selbst die Regierungspartei versucht inzwischen, den Ton zu dämpfen. Die Partei hat ihren einzigen Muslim im Kabinett an die Front geschickt, um ‘Inklusivität’ zu demonstrieren (M.A.Naqvi ist ein nichtgewähltes Mitglied des ‘Oberhauses’). Er versicherte, der NRC sei “ein ungeborenes Baby”; die ganze “Aufregung” lohne sich nicht.

Innenminister Shah, der die diskriminierende  Zielsetzung seiner Migrationspolitik unverfroren ausspricht, hüllt sich plötzlich in Schweigen. Stattdessen tweetete er diese Woche Bilder seiner Teilnahme an einem Treffen zur Feier des 150. Geburtstags von Mahatma Gandhi. Es war die Tageszeitung Indian Express, die ihn darauf aufmerksam machte, dass Indiens Landesvater, wäre er am Leben, statt an einer Feier wahrscheinlich an einem Protestmarsch teilgenommen hätte.

Location: 
Mumbai
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Und sie bewegt sich doch…

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Das Schweizer-Haus ist renovationsbedürftig. Viel zu lange bremsten vergangenheits- oder ideologieorientierte verharrende Kräfte politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich. Doch seit den National- und Ständeratswahlen diesen Herbst hat sich der Wind des Wandels aufgefrischt. Reformresistente Parteien verstehen die Schweiz nicht mehr. Junge Kräfte haben gepunktet – weil sie wählen gingen. Damit verbessern sich die Voraussetzungen für überfällige Reformen des Geschäftsmodells Schweiz. Es ist höchste Zeit.

Kooperation als Voraussetzung

Bevor ein Gebäude mit Eigentumswohnungen renoviert wird, müssen sich alle involvierten Eigentümer über die Massnahmen einig werden. Passiert das nicht, bleiben dringende Sanierungsfälle oft jahrelang blockiert. Die Folge: Grössere Schäden, höhere Kosten. In neueren Verträgen muss sich deshalb nur noch eine einfache Mehrheit der Eigentümer einig werden; die Vorteile sind eminent.

Wenn wir vom Schweizer-Haus reden haben in der Vergangenheit sehr oft die beiden politischen Pole dringende Reformschritte blockiert. Man sprach von „unheiligen Allianzen“. Nach den eidgenössischen Wahlen diesen Herbst hat die „grüne Welle“ Wahlprognosen gleich haufenweise weggespült. Historisch ist der Sprung des Frauenanteils nach oben, rund ein Drittel höher liegt er nun. Besonders junge Frauen sind auf dem Vormarsch und Frauen wird im Allgemeinen mehr Kompromissfreudigkeit zugestanden als Männern. Ob nun deshalb in nächster Zeit konkrete Reformschritte im Bundeshaus aufgegleist werden – wir sind zuversichtlich. Wird 2019 zur Wegmarke? Aufbruch statt Stagnation?

Das Ende der Zauberformel

Die gute alte Zauberformel zur Verteilung der Bundesratssitze hat ausgedient. Dies signalisiert ein neues Verständnis für Veränderungen, was natürlich nicht allen Parteien gelegen kommt. Wenn junge Kräfte das Machtkartell der etablierten Bewahrer in Frage stellen, wird der Weg geebnet für das Traktandieren essenzieller Zukunftsfragen. Seit Jahren stapeln sich solche im Warteraum, etwa das Verhältnis Schweiz zur EU, Massnahmen gegen die Klimaerwärmung, Antworten auf Globalisierung und Digitalisierung, Altersvorsorge.

Hoffnung keimt

„Die laufende Legislaturperiode ist eine verschwendete“, schrieb die NZZ im Frühling 2019 und „die kommenden Wahlen bringen zwar kaum Aussicht auf Besserung, allein, die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Dem ersten Teil dieses Satzes ist zuzustimmen, dem zweiten glücklicherweise nicht. Die Wahlen haben in weit grösserem Ausmass, als die Prognose-Auguren je dachten, die Ausgangslage im Bundeshaus verändert und das ist gut so.

In diesem Beitrag wird eine provisorische Liste der grossen helvetischen Baustellen aus persönlicher Sicht erstellt, sie ist nicht verbindlich, aber dringlich:

Verhältnis der Schweiz zur EU
Massnahmen gegen die Klimaerwärmung
Konsequenzen der Globalisierung und Digitalisierung
Altersvorsorge / Demografie
Landwirtschaft.

Verhältnis der Schweiz zur EU

Das An-Ort-Treten der verantwortlichen Politikerinnen und Politiker in Sachen Schweiz–EU ist augenfällig. Vor den Herbst-Wahlen wollte sich niemand die Finger verbrennen. Also wartet man ab. Der Bundesrat wartet auf die Sozialpartner. Die Parteien auf den Bundesrat. Die Medien wissen (oder wissen sie es etwa gar nicht?), dass der vorliegende Vertragsentwurf beim Volk scheitern würde. Wenn sie sich auch diesmal täuschen, wenn das Volk eher das Ganze als Partikularinteressen im Fokus hätte? Abwarten und Tee trinken könnte sich eines Tages rächen.

Massnahmen gegen die Klimaerwärmung

Die gern herumgebotene klägliche Ausrede, die Schweiz könne den Klimawandel eh nicht stoppen, mag seine Richtigkeit haben. Doch nach dieser Ausrede in den neuen SUV (Realer Benzinverbrauch über 15l/km) zu sitzen und stolz zu verkünden, der Klimawandel sei ein natürlicher Prozess, wie es nach wie vor von gewissen Seiten der SVP tönt, ist angesichts der gegenteiligen Beweise schon fast sektiererisch. Das neue Parlament dürfte griffige Massnahmen, die den Namen verdienen, aufgleisen. Die Vorschläge des Professors von der Uni Freiburg, wie die Schweiz zum Vorbild für Europa mutieren könnte, sollten erhört werden. Auch zum finanziellen Vorteil der Schweizer Wirtschaft.

Konsequenzen der Globalisierung und Digitalisierung 

So mit der Zeit realisieren wir die zwei Seiten der Globalisierung. Die steigenden Handelsvolumen und Produktionsverlagerungen haben mehr Wohlstand in grosse Teile der Welt gebracht. Doch leider, was bisher zu wenig zur Kenntnis genommen wurde: die Globalisierung schadet gleichzeitig der Umwelt; die Rodung der Regenwälder und die CO₂-Bilanz des riesigen Transportvolumens sind nur zwei der vielen Folgen. Im Nachklang zur Klimadebatte zeichnet sich ein Wandel im Konsumentenverhalten ab, der beide Trends betreffen wird.

Die Folgen der Digitalisierung werden vielerorts verteufelt, ähnlich wie es damals viele Arbeitende im Zug der Industrialisierung taten. Der Brand von Uster ist und bleibt ein Mahnmal für die Schweiz. Die Befürchtungen und Prognosen bezüglich steigender Arbeitslosen waren allesamt falsch. Sie sind es wohl auch heute.

Altersvorsorge/Demografie

Seit Jahren wissen wir um die Schieflage unserer AHV und Altersvorsorge. Die Alten (Rentner) im Land leben auf Kosten der Jungen, was die Langfristprognosen längst beweisen. Das heikle Thema wird von unseren Politikerinnen und Politikern in Bern schlicht verdrängt. Kein Ruhmesblatt.

Wie sich unsere Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten bezüglich Lebenserwartung verändern wird, es darf – entgegen den üblichen Prognosen – vor einer voreiligen Annahme gewarnt werden. Ein Szenario mit 110 Jahren Lebenserwartung für die heute Geborenen zu entwickeln, diese lineare Fortschreibung des aktuellen Trends, ist abenteuerlich. Es sei daran erinnert, dass in den USA die Lebenserwartung seit mehreren Jahren wieder abnimmt. Seit 75 Jahren hat sich noch jeder neue Gesellschaftstrend Jahre später auch in Europa manifestiert.

Landwirtschaft

Es ist zu hoffen, dass sich die Klimadebatte auch in der Schweizer-Landwirtschaft bemerkbar macht. Es braucht dringend neue Denkformen, weg von der „Subventionitis“. Wenn unser Trinkwasser bedenkliche Giftrückstände aufweist, wenn wir jährlich den eigenen Konsum mit Millionen von Schutzzöllen verteuern und z. B. Zucker anbauen, der uns ein Vielfaches kostet als im Welthandel – spätestens mit dem neu zusammengesetzten Parlament müssen die Alternativen auf den Tisch kommen. Es gibt mutige Perspektiven – sie müssen nur aus den Schubladen geholt werden.

Den Vorwurf der Reformunfähigkeit der Schweiz zu erheben sollte nicht als generelle Kritik missverstanden werden. Viel mehr gilt es zu bedenken, dass Reformvorschläge aus Liebe zur Heimat gedacht sind und um zu vermeiden, dass Reformen uns eines Tages vom Ausland aufgezwungen werden. Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr eignen sich im besonderen Masse zum Nachdenken.

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Hunde, wollt ihr ewig leben?

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Man könnte heute den Ausspruch generell an Menschen richten, die nicht wie die Soldaten dem Schlachtentod, sondern dem Tod generell entfliehen wollen.

Das Fluchtmotiv sieht sich in jüngster Zeit durch eine medizinische Technologie bestärkt, welche die Lebensverlängerung ad libitum in machbare Reichweite heranzurücken verspricht. Die Biogerontologie entdeckt die Mechanismen des Alterns – dieser mysteriösen allgegenwärtigen Irreversibilität in der Natur – auf molekularer Ebene. Fiebrig suchen die Mikrobiologen nach dem Code im Genom, der den Alterungsprozess steuert und bestenfalls verlangsamt. Eine neue medizinische Enhancement-Technologie tritt neben die alte Medizin, mit der Devise: Nicht bloss Schutz, Reparatur und Wartung des menschlichen Körpers, sondern Verbesserung, Aufrüstung gegenüber jeglicher Art von Krankheit und Anfälligkeit. Ein Leben ohne Verfallsdatum. Wie dies ein Vertreter der Nanomedizin ausdrückt: „Das Fernziel der molekularen Nanotechnologie ist die Entwicklung einer Fabrikationstechnologie, die auf preiswerte Weise alle atomaren Anordnungen herstellen kann, die molekular reproduzierbar sind (...). Die molekulare Manufaktur wird in Bezug auf Präzision und Flexibilität neue Massstäbe schaffen.“

Der Mensch ist ein Transzendier-Tier

Solche Grossspurigkeit gehört zur Promotion und zum Marketing jeder neuen Technologie. Die Visionen machen jedoch die Rechnung ohne den Wirt, den Tod. Er ist ein absoluter Affront, eine tödliche persönliche Beleidigung. Wohl deshalb tritt er in westlichen Kulturen gern in personifizierter Gestalt auf, als Sensenmann, nicht als biologisches „factum brutum“. Die Personifizierung erlaubt auch, mit dem Tod zu verhandeln. Ein mittelalterliches Motiv ist etwa das Schachspiel mit dem Tod. Solange er einen nicht besiegt, kann man weiterleben. Hier macht sich schon zögernd das „transhumanistische“ Projekt bemerkbar, durch menschliche Ingeniosität – durch technische Tricks – den Tod zu überwinden.

Nun könnte man argumentieren, dass gerade die Unvollkommenheit, Unzulänglichkeit und Unerfülltheit uns als Menschen ausmachen. Sie evozieren unsere tiefsten Wünsche, unsere höchsten Visionen. Sie sind Antrieb zu den  grössten menschlichen Leistungen. Und dieser Impuls – oder diese Obsession – macht den Menschen auch zu mehr als zu einem blossen biochemischen Überlebensapparat. Er ist das Lebewesen, das sich immer wieder selbst übersteigt: ein Transzendenz-Tier. So gesehen, stellt sich die Frage, ob denn ein beliebig verlängertes Leben nicht ausgerechnet diesen Spannungszustand zwischen Erreichtem und Noch-nicht-Erreichtem schwächen oder gar auslöschen könnte. Wir würden in die Lebensphase einer Agonie des besinnungslosen Glücks treten. Wir würden nicht mehr sterben, dafür aber stürbe wohl das Streben nach Glück.

Die subjektive Seite des Todes

Der Tod hat eine unauslöschliche subjektive Seite: er ist ganz und gar meiner. Dass ich einmal nicht mehr bin, definiert mit existenzieller Wucht, dass ich bin. Ich kann nicht heraustreten aus mir selbst und sagen: Schau, jetzt bin ich tot; oder: Schau, diese Person da, die identisch mit E. K. ist, ist jetzt nicht mehr. Der eigene Tod, so Martin Heidegger, ist „unvertretbar“: „Keiner kann dem anderen sein Sterben abnehmen.“ Oder mit Woody Allen zugespitzt: „Ich habe keine Angst vor dem Sterben, ich möchte nur nicht dabei sein, wenn es passiert.“

Auf diese Weise akzentuiert der Tod den unkittbaren Riss zwischen Subjekt und Objekt. Mein Körper ist ein objektives Vorkommnis in der Welt, aber zugleich ist er eben mein Körper. Und der Tod ist ein physikalisches, biologisches Ereignis in der Welt, das einen Organismus, ein Objekt, trifft. Zufälligerweise ist dieser Organismus auch gerade die Person E. K., also ein Subjekt, welches das Ereignis in der Welt auf seine ureigene Weise erfährt, als Ende seiner Zentralität. Wir versuchen, diesen Riss behelfsmässig mit irgendeinem metaphysischen Klebstoff zusammenzuhalten, letztlich kommen wir mit ihm nicht klar. Er ist etwas, das unser Fassungsvermögen übersteigt. „Das Falsche, das ist der Tod“, sagt Jean-Paul Sartre. Der Tod passt uns nicht in den Kram, aber wir müssen ihn akzeptieren. Er ist wahr. Er ist das wahre Falsche – eine Liaison dangereuse, die wir mit uns selbst eingehen und nicht aufkündigen können. Die Formulierung eines anderen berühmten Philosophen abändernd, könnte man von der Geburt der Subjekivität aus dem Geist des Todes sprechen.

Biologie ist systematisch einäugig

Die modernen Naturwissenschaften, zumal die Biologie, vertiefen diesen Riss nur. Ihr Blick ist der Blick auf Materie. Materielle Substanzen zerfallen und sie verwandeln sich in andere Substanzen –  Leben ist eine einzige immense unablässige Transsubstantation. Aber der Mensch „lebt“ in diesem Sinn nicht, weil er als Person nicht zerfällt, sondern einfach nicht mehr ist. Die Person, die tot ist, ist nicht mehr Person, sondern Ding, also eine Verneinung der Person. Was nach dem Tod mit ihr geschieht, erweist sich nüchtern betrachtet als eine aussichtslose, funebre bis makabre Veranstaltung, die Verneinung wieder aufzuheben. Mit welchem Pomp man den Kadaver untot erscheinen lassen will – Schminken, Einbalsamieren, Zelebrieren –, er bleibt das Leichenstück, das er ist.

Biologie ist systematisch einäugig, gerade indem sie die „natürliche“ Lebensspanne durch die Erhaltung des Lebensapparats Körper auszudehnen versucht. Sie sieht im Leben komplexe Prozesse zwischen Zellen, nicht die Geschichte von Personen. Auf jeden Fall ist das Phänomen des Alterns etwas, das die Biologie übersteigt. Was selbstverständlich nicht ausschliesst, dass die Biologie wesentliche Einsichten in dieses Phänomen zu liefern vermag, in Zukunft wahrscheinlich sogar solche, von denen wir uns heute noch kaum klare Vorstellungen machen können – „unknown unknowns“.

Umlagern der Pathologie

Dazu muss man auch problematische Konsequenzen der Altersverlängerung zählen. Zum Beispiel die Frage der Behandlungsgerechtigkeit: Kämen nur zahlungsstarke Menschen in den Genuss lebensverlängernder Massnahmen? Oder man stelle sich eine Gesellschaft vor, in der sich die Generationen nicht so sehr ablösten als vielmehr koexistierten, sozusagen Parallelpopulationen. Wie ginge man mit einer nicht mehr alternden Weltbevölkerung um? Der Mensch wäre dann zwar „unsterblich“, aber bliebe tötbar. Müsste man dann zur „Ersetzung“ von Menschen nicht sogar nicht-natürliche Todesarten ins Auge fassen, etwa verordneten Suizid oder Exit-Roulette?

Und ganz allgemein stellt sich die Frage der Krankheit. Angenommen, es gelingt uns zum Beispiel, die Häufigkeit einer Krankheit im Alter von 70 Jahren zu vermindern. Das schlösse allerdings nicht aus, dass die Krankheit im Alter von 90 oder 100 Jahren doch noch auftreten würde. Man hätte sie einfach hinausgeschoben, was man durchaus als aktuelle, jedoch nicht als generelle Heilung betrachten kann. Bezieht man das Krankheitsrisiko auf das ganze Leben, würden Menschen nach wie vor an altersbedingten Krankheiten sterben, bloss einfach betagter. Krankheiten sind wie eine Hydra. Schlägt man ihr einen Kopf ab, so wachsen an einer anderen Stelle, zu einem anderen Zeitpunkt andere Köpfe nach. Es gibt keinen lebenslangen Schutz vor Krankheit, bloss ein Umlagern der Pathologie. Und wer weiss schon, welche neuen Pathologien auf den Menschen warten, wenn er einmal ein Alter von 130 Jahren erreichen kann.

Wert hat etwas, das man verlieren kann

Wie viele „unbekannte Unbekannte“ uns die Möglichkeit der Altersverlängerung auch bescheren wird, eine bekannte Unbekannte bleibt: der Tod. Er ist das „Jenseitige“ schlechthin. Er lässt sich nicht ins Diesseits von wissenschaftlicher und technologischer Rationalität holen. Und er lehrt uns im Grunde den Wert des Lebens. Denn einen Wert kann nur etwas haben, das man verlieren kann. Zwischen Leben und Tod vermittelt eine scharfe Ausschlussrelation. Epikur hat sie auf eine Formel gebracht: „So ist (...) der Tod (...) für uns ein Nichts: solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir nicht mehr.“ Zugegeben, das ist nicht leicht verträgliche Lebenskost. Ich bin auf einen banaleren Trost gestossen. In einem Roman las ich vor kurzem den Satz: Wenn man mit 50 am Morgen aufwacht und keine Schmerzen hat, ist das ein untrügliches Zeichen, dass man tot ist. Ich bin über 70 und wache mit Gliederschmerzen aufgrund eines Velounfalls im Frühling auf. Wenn das nicht zuversichtlich stimmt ...

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Keiner schoss so viele Tore wie er

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10’000 Menschen hatten dem prominenten Hochzeitspaar am 24. August 1985 in Schwyz zugejubelt.

In 313 Spielen hatte Fritz Künzli 201 Treffer erzielt – ein noch heute bestehender Rekord. Zwei Mal war er mit dem FC Zürich Schweizer Meister, vier Mal Cup-Sieger. Und vier Mal war er in seiner Karriere Torschützenkönig.

1972 gewinnt Künlzi als Captain zum dritten Mal den Cup (Foto: Keystone/Walter Rutishauser)
1972 gewinnt Künlzi als Captain zum dritten Mal den Cup (Foto: Keystone/Walter Rutishauser)

In 44 Einsätzen in der Nationalmannschaft schoss der Glarner 15 Tore für die Schweiz.

Zusammen mit Köbi Kuhn dominierte er lange den Sturm des FC Zürich. „Jetzt finden sich die beiden wieder im Himmel und werden sicher eine Fussballmannschaft gründen“, heisst es in den sozialen Medien.

Fritz Künzli spielte vor allem beim FC Zürich, später beim FC Winterthur, dann bei Lausanne-Sports, San Diego Soccers/Houston Hurricane und wieder bei Lausanne.

Künzli starb am Sonntagmorgen in der Klinik Hirslanden in Zürich. Seit langem litt er an einer schweren Demenzkrankheit. Monika Kälin pflegte und betreute den Kranken bis zum Schluss. Die Beerdigung findet am 8. Januar statt, an seinem Geburtstag.

Der FC Zürich verlor in diesem Jahr gleich drei ehemalige Top-Spieler: Neben Köbi Kuhn und Fritz Künzli starb im April der legendäre FCZ-Torhüter Karl Grob.

(J21)

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Jean Cocteau

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Gute Erziehung besteht darin, dass man verbirgt, wie viel man von sich selber hält und wie wenig von den anderen.

Eine Weihnachtsgeschichte

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Was es für Geflüchtete heisst, hier in der Fremde eine Arbeit, einen Ausbildungsplatz oder eine Wohnung zu finden, darüber wissen wir wenig. Denn nur selten kommen Flüchtlinge selbst zu Wort. Deshalb gebe ich hier die Geschichte von Kidane (*) weiter, einem jungen Mann aus Eriträa.

«Ich heisse Kidane, habe jetzt zwei Töchter – eine hier und eine in Eriträa. Ich bin im Jahr 2015 wegen der Diktatur in die Schweiz geflüchtet. Die Polizei hat meine Mutter mehrmals ins Gefängnis gesteckt und sie ermutigte mich, zu fliehen.

Dabei hatte ich in der Schweiz viel Glück, denn ich habe zwei freiwillige Betreuerinnen erhalten, die mich in allem unterstützten, so auch beim Deutschunterricht. Die freiwilligen Frauen sind mir in allen Lebensschwierigkeiten beigestanden. Ich bin sehr dankbar, dass es solche Menschen in der Schweiz gibt. Ohne sie wäre mein Leben schwieriger. Ich konnte damals nur mit Medikamenten schlafen.

Durch die Freiwilligen habe ich 2017 einen Bauern kennengelernt, bei dem ich zwei- bis dreimal in der Woche freiwillig arbeiten konnte. Nach drei Jahren erhielt ich 2018 meine Aufenthaltsbewilligung F und meine Frau ist dann selber in die Schweiz geflüchtet.

Nach meinem Asylentscheid hat mir der Sozialarbeiter den Deutschkurs gestrichen und mich in ein Beschäftigungsprogramm geschickt. Dort war ich überfordert, weil ich noch nicht genügend Deutsch konnte und während 6 Tagen pro Woche arbeiten musste. Dies würde eigentlich dem Arbeitsgesetz widersprechen, aber niemand setzte sich für mich ein. Pro Monat habe ich dafür 50 Franken verdient. Am Ende habe ich ein Zeugnis erhalten, das mir später geholfen hat.

Ich habe dem Sozialamt gesagt, dass ich arbeiten möchte. Das Sozialamt hat mich zum RAV geschickt. Nur dank meiner Betreuerinnen schaffte ich es, pro Monat 13 Bewerbungen zu verschicken. Alleine wäre dies nicht möglich gewesen.

2019 kam meine zweite Tochter auf die Welt und dann wurde ich bei einem Gärtner angestellt. Nach ein paar Monaten hat mir mein Arbeitgeber vorgeschlagen, bei ihm eine Lehre zu machen. Eigentlich hätte ich das gern getan, aber ich vermisse meine sechsjährige Tochter in Eriträa und möchte sie gerne zu uns in die Schweiz holen. Wenn ich aber eine Ausbildung mache und deswegen noch Sozialhilfe bekomme, darf ich meine Tochter nicht hierherbringen. Mein Plan war es, später eine Ausbildung zu machen.

Schliesslich hat mir meine Sozialarbeiterin – die ich heute als sehr hilfreich erlebe, was aber nicht immer der Fall war – erklärt, dass ich meine Tochter sowieso nicht in die Schweiz bringen kann, da ich nach der Bewilligung zuerst drei Jahre warten muss. Also haben wir uns dazu entschieden, dass ich eine Ausbildung als Verkäufer bei der Gärtnerei anfange. Das ist gut für meine Zukunft, aber es verzögert den Moment, meine ältere Tochter bei uns zu haben.

Meine Erfahrungen der letzten Jahre sind vielseitig. Viel Dankbarkeit, aber auch viele Schwierigkeiten. Die Schweizer wissen nicht, wie es ist, drei Jahre in einem Asylheim zu leben, als Flüchtling eine Wohnung zu suchen, die Familie und die Kinder in einem anderen Land zu haben und jahrelang auf einen Entscheid zu warten. Die Gesetze werden immer wieder verschärft.

Ich arbeite hart und mache eine Ausbildung und gebe mein Bestes, um mich zu integrieren, aber mein Herz und meine Gedanken sind bei unserer älteren Tochter. Wann wird sie bei uns sein?»

Die Weihnachtsgeschichte beginnt mit der Geburt eines Kindes, fernab der Heimat, unter prekären Verhältnissen. Nach der Geburt flieht die Familie nach Ägypten, da sie politisch verfolgt wird. Die Weihnachtsgeschichte ist auch eine Fluchtgeschichte.

Kidane hat seine Geschichte an einer Veranstaltung zur Arbeitsintegration von «unsere Stimmen – NCBI Schweiz» erzählt. Es wurde die Frage gestellt, warum Flüchtlinge uns Angst machen, ob wir nicht anders über Flüchtlinge sprechen würden, wenn wir anerkennen würden, dass ein Mensch ein Mensch bleibt, egal wo er sich unter welchen Umständen befindet. Menschen haben das Recht, als Mensch behandelt zu werden. Dazu gehört auch das Recht, aus einer Situation zu fliehen, die für einem selber und seine Familie gefährlich werden kann. Wir alle würden so handeln, wen wir uns in prekären Situationen befinden würden.

Weihnachten ist nicht nur eine Fluchtgeschichte, Weihnachten ist das Fest der Nächstenliebe. Die Geschichte von Kidane gehört dazu.

(*) Name geändert

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TROUVAILLES

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«The Guardian»: «The long read - The age of perpetual crisis : how the 2010s disrupted everthing but changed nothing» by Andy Beckett

«The Guardian»: «Visiting the US? The government is reading your old facebook posts» by Cristain Farias & Carrie DeCell

«The Guardian»: «How to be hopeful: Hisham Matar on the surprising lessons of silence» by Hisham Matar

«The Guardian»: «Interview – Steve Bannon: «We’ve turned the Republicans into a working-class party’» by Steve Bannon

«The Guardian»: «Little town of Bethlehem – a travel photo essay» by Rebecca Ratcliffe

«The Guardian»: «There’s an antidote to political demagoguery – it’s called political rewilding» by George Monbiot

«The Guardian»: «The long read– Snow machines and fleece jackets: Inside the ski industry’s battle with climate change» by Simon Parkin

«The Guardian»: «Picture Essay – Seduced and abandoned: tourism and climate change in the Alps» by Tomaso Clavarino

«The Guardian»: «Working Report»

«The Guardian»: «How to be hopeful: nine photographers on their most inspiring pictures» by Imogen Tilden & Tim Jonze

«The Guardian»: «Podcast – The election fallout: what happens next?»

«The Observer»: «Feminism comes of age in Finland as female coalition takes the rein» by Emma Graham-Harrison

«The Independent»: «Sabra and Chatila taught me all massacres become ‘alleged massacres’ if we don’t pay attention » by Robert Fisk

«The New Yorker»: «The Art of Dying» by Peter Schijedahl

«The New Yorker»: «Pete Buttigieg’s High Hopes» by Benjamin Wallace-Wells

«The New Yorker»: «The Field Guide to Tyranny» by Adam Gopnik

«The New Yorker»: «Trump’s Impeachment Timeline and the 2020 Election» by Amy Davidson Sorkin

«The New York Review of Books»: «Is Trump Above the Law?» by Noah Feldman

«The New York Review of Books»: «The Rising Cost of Not Living» by Mona Chalabi (text and art)

«The New York Review of Books»: «Meaning and Mayhem» by Roberto Saviano

«The Washington Posts»: «The Afghan Papers VI: Overwhelmed by Opium» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «These photos are ‘slipping beneath the skin, slicing the facade, close to the bone, too close for comfort’» by Kenneth Dickerman &Jeff Mermelstein

«The Washington Post»: «What’s next for Trump?» by Amber Phillips

«The Washington Post»: «The House has impeached Trump. But in a sense, he has won» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Why the House impeachment of Trump was proper and necessary» by Editorial Board

«The Washington Post»: «However historic, impeachment is just a way station in thre struggle over Trump’s presidency» by Dan Balz

«The Washington Post»: «Antisemitism in the U.S. isn’t usually violent. What if that’s changing?» by Laura E. Adkins

«The Washington Post»: «The best movies of 2019» by Ann Hornaday

«The New York Times»: «The Supreme Court’s Final Exam» by Linda Greenhouse

«The New York Times»: «Where Doctors Are Criminals »

«The New York Times»: «A Longing for the Lost Landline» by Roger Cohen

«The New York Times»: «A Doctor’s Diary: The Overnight Shift in the E.R.» by Gina Siddiqui (text) & Golden Cosmos (illustrations)

«The New York Times»: «The Decade When Tech Lost Ist Way: An Oral History of the 2010s»

«The New York Times» : «The Privacy Project: Twelve Million Phones, One Dataset, Zero Privacy» by  Stuart A. Thompson & Charlie Warzel

«The New York Times»: «Prime Leverage: How Amazon Wields Power in the Technology World» by Daisuke Wkabayashi

«The New York Times»: «What We Learned in Science News 2019 »

«The New York Times»: «We Are Republicans and We Want Trump to Be Defeated» by George T. Conway III, Steve Schmidt, John Weaver & Rick Wilson

«The New York Times»: «The Best Comics of 2019» by Hillary Chute & Ed Park

«The New York Times»: «As a Disorienting Decade Closes, a Perilous One Begins» by Roger Cohen

«The New York Times»: «The Decade in Pictures»

«The New York Times Magazine»: «The Case of the Angry Daugher» by Rivka Galchen

«Lapham’s Quarterly»: «How to Survive Winter» by Bernd Brunner

..........Kalenderwoche 50..........

«The Washington Post»: «Absurd America: The Trump Impeachment inquiry, told with maps and dancing Rudys» by Sergio Pencanha

«The Washington Post»: «Fact-based impeachment can’t penetrate the pro-Trump Web» by Isaac Stanley-Becker

«The Washington Post»: «Five questions, and answers, about Trump, Ukraine and impeachment, Ukraine» by Elise Viebeck

«The Washington Post»: «The Case for Impeachment» by Editorial Board

«The Washington Post»: «The Afghanistan Papers I: At War With The Truth» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «The Afghanistan Papers II: Stranded Without a Strategy» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «The Afghanistan Papers III: Built to Fail» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «The Afghan Papers IV: Consumed by Corruption » by Craig Wthitlock

«The Washington Post»: «The Afghan Papers V: Unguarded Nation» by Craig Whitlock»

«The Washington Post» : «How Boris Johnson – and Jeremy Corbyn – turned Britain’s politics upside down» by Jonathan Lis

«The Washington Post»: «’Soldiers of Jesus’: armed neo-Pentacostals torment Brazil’s religious minorities» by Terrence McCoy

«The Washington Post Magazine»: «Choosing to have a child after a terminal diagnosis» by Caitlin Gibson

«The New Yorker»: «Hong Kong’s Protest Movement and thje Fight for the City’s Soul» by Jiayang Fan

«The New Yorker»: «Letter from Moscow: The Kremlin’s Creative Director» by Joshua Jaffa

«The New Yorker»: «Sunday Readings: Winter Adventures» by The New Yorker

«The New York Times»: «The Year in Pictures» by Dean Bacquet

«The New York Times»: «The Year in Climate Change»

«The New York Times»: «Impeach» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Impeach Trump. Save America» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «What Did the U.S. for $2 Trillion in Afghanistan?» by Sarah Almukhtar & Ron Nordland

«The New York Times»: «Lots of Lessons from Afghanistan; None Learned» by The Editorial Board

«The New York Times»: «The War That Continues to Shape Russia, 15 Years Later» by Andrew Higgins

«The New York Times»: «Nonfiction: The Military’s Illusions About Donald Trump» by Eliot A. Cohen

«The New York Times»: «He Was One of Mexico’s Deadliest Assasins. Then He Turned on his Cartel » by Azam Ahmed & Paulina Villegas

«The New York Times»: «Boris Johnson and the Coming Trump Victory in 2020» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Finland Is a Capitalist Pardise» by Anu Partanen, Trevor Corson (text) & Mustafah Abdulaziz (photographs)

«The New York Times Magazine»: «The Best Actors of 2019» by A.O. Scott & Wesley Morris

«The New York Times»: «Who Is Sanna Marin, Finland’s 34-Year-Old Prome Minister?» by Megan Specia

«The Guardian»: «General Election Recap: Johnson Ascendant »

«The Guardian»: «The Battle for European membership is lost, but a Eurpean England is still possible» by Timothy Garton Ash

«The Guardian»: «’Sometimes the world goes feral’: 11 odes to Europe»

«The Guardian»: «Agency photographer of the year – 2019 shortlist»

«The Guardian»: «Why is the president of the United States cyberbullying al 16 year-old girl?» by Nancy Jo Sales

«The Intercept» : «U.S. Sanctions Are Driving Iran to Tighten Its Grip on Iraq» by James Risen

«The Intercept»: «Even Hunter Biden Admits His Work in Ukraine Was a Mistake. Why Can’t His Father Say That?» By Robert Mackey

«Rolling Stone»: «The RS 2020 Democratic Primary Leaderboard » by Rolling Stone

«Poynter»: «The scary trend of internet shutdowns» by Daniela Flamini

«Wired»: «Instagram, My Daugher and Me» by Duff McDonald

«TIME 2019 Person of the Year»: «Greta Thunberg» by Charlotte Alter, Suyin Haynes and Justin (text) & Evgenia Arbugaeva (photographs)
 

..........Kalenderwoche 49..........

«The Guardian»: «Are drone swarms the future of aerial warfare?» by Michael Safi

«The Guardian»: «Malta’s corruption is not just in the heart of government, it’s the entire body» by Alexander Clapp

«The Guardian»: «The long read - We spent 10 years talking to people. Here’s what it taught us about Britain» by John Harris & John Domokos

«The Guardian»: «The long read - ’I’ve seen death in this city, but nothing as sad as this’: how a ferry disaster exposed the corruption devastating Iraq» by Gaith Abdul-Ahad

«The Guardian»: «Kochland review: how the Kochs bought America – and trashed it» by Charles Kaiser

«The Observer»: «»Back to the border of misery: Amexica visited 10 years on» by Ed Vulliamy

«The Observer»: «A-Z of climate anxiety: how to avoid meltdown» by Emma Beddington

«The Observer» : «The best graphic novels of 2019» by Rachel Cooke

«The Guardian» : «‘Big Brother is watching’: Chinese city with 2,6m cameras is world’s most heavily surveilled» by Matthew Keegan

«The Guardian»: «Clear backpacks, monitored emails: life for US students under constant surveillance» by Lois Beckett

«The Guardian»: «Facts are under siege. Now, more than ever, we need to invest in journalism» by Robert Reich

«The Guardian»: «Podcast- Hillsborough: the 30-year fight for justice»

«The Atlantic»: «Top 25 News Photos of 2019» by Alan Taylor

«The Atlantic»: «Hopeful Images from 2019»

«The New York Times»: «The Champion Who Picked a Date to Die» by Andrew Keh (text) & Linsey Adario (photographs)

«The New York Times» : «The Personal Toll of Photographing a Story about Euthanasia» by Linsey Adario

«The New York Times»: «Lovers in Auschwitz, Reunited 72 Years Later. He Has One Question» by  Keren Blankfeld

«The New York Times» : «For Trump and Europe, A Surpsising Role Reversal» by Mark Landler

«The New York Times»: «Iran Is Crushing Freedom One Country At a Time» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «The Class of 2000 ‘Could have Been  Anything’, Until Opioids Hit» by Dan Levin

«The New York Times»: «The Unending Indignieties of Alzheimer’s» by Jeneen Interlandi

«The New York Times»: «A Better Internet Is Waiting for Us » by Annalee Newitz

«The New York Times»: «33 Ways to Remember the 2010s»

«The New York Times Magazine» : «I Worked for Alex Jones. I Regret It» by Josh Owens

«The New York Times Style Magazine» : «A Charming Swiss Home That Respects, and Reimagines, the Past» by Tom Delavan

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: Blood and Soil in Narendra Modi’s India» by Dexter Filkins

«The New Yorker»: «Dept. Of Innovation: Taking Virtual Reality for a Test Drive» by Patricia Marx

«The New Yorker»: «The Next Steps in the Impeachment Inquiry» by Amy Davidson Sorkin

«The New Yorker»: «The Best Books of 2019» by Katy Waldman

«The New Yorker»: «The Twenty-Seven Best Movies of the Decade» by Richard Brody

«The New York Review of Books»: «Jimmy Hoffa and ‘The Irishman’: A True Crime Story?» by Jack Goldsmith

«The New York Review of Books»: «The Drums of Cyberwar» by Sue Halpern

«The Washington Post»: «How Impeachment Works» by Aaron Steckelberg, Harry Stevens, Bonnie Berkowitz & Tim Meko

«The Washington Post»: «What would happen if we randomly gave $1000 to poor families? Now we know» by Francisco Toro

«The Washington Post»: «Lives adrift in a warming world»

«The Washington Post»: «A language for all» by Samantha Schmidt

«The Washington Post»: «Ghosts of the Future» by Sarah Kaplan

«The Washington Post»: «This is what the Trump economy looks like» by Philip Bump

«Columbia Journalism Review»: «The Fact-Check Industry» by Emily Bell

..........Kalenderwoche 48..........

«The New York Times»: «Who Will Tell the Truth About the Free Press?» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Lost and Found in Hemingway’s Spain» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Tiffany Is More Than a Store» by Vanessa Friedman

«The New York Times»: «What the Impeachment Hearings Look Like from Europe» by Jochen Bittner

«The New York Times»: «How Amazon Wove Itself Into the Life of an American City» by Scott Shane

«The New York Times»: Activists Build a Grass-Roots Alliance Against Amazon » by David Streifeld

«The New York Times»: «Jeffrey Epstein, Blackmail and a Lucrative ‘Hot List’» by Jessica Silver-Greenberg, Emily Steeele, Jacob Bernstein & David Enrich

«The New York Times»: «100 Notable Books of 2019»

«The New York Times Book Review»: «Christmas Books»

«The New York Times»: «The 10 Most Influential Films of  the Decade (and 20 Other Favorites») by Manolah Dargis & A.O. Scott

«The New York Times Magazine»: «Does Who You Are at 7 Determine Who You Are at 63?» by Gideon Lewis-Kraus

«The New York Times»: « India’s Ominous Future: Too Little Water, or Far To Much» by Bryan Denton & Somini Sengupta

«The New Yorker»: «Hurricane Season» by David Sedaris

«The New Yorker»: «Brave New World Dept.: Big Tech’s Big Defector» by Brian Barth

«The New Yorker»: «Books: It’s Still Mrs. Thatcher’s Britain» by James Wood

«The New Yorker»: «Letter From Trump’s Washington: The Awful Truth About Impeachment»  by Susan B. Glasser

«The New York Review of Books»:  «How China’s Rise Has Fastened Hong Kong’s Decline » by Ian Johnson

«The Washington Post»: «What we still don’t know about the Ukraine affair» by Jackson Diehl

«The Washington Post»: «Bloomberg News will avoid investigating Mike Bloomberg during his presidential run» by Paul Farhi

«The Washington Post» : «A call of duty and the family he left behind» by Ian Shapira

«The Washington Post»: «Vontae Davis retired at halftime of a NFL game. That’s just the beginning of his story» by Adam Kilgore

«The Washington Post»: «50 notable works of fiction in 2019»

«The Washington Post»: «50 notable work of nonfiction in 2019»

«The Guardian»: «The media like to rock the royal boat – but they won’t sink it» by Roy Greenslade

«The Guardian»: «Michael Bloomberg demonstrates the danger of billionaire-owned media» by Arwa Mahdawi

«The Guardian»: «Concern over rise in dark tourism in Syria as war enters ninth year» by Bethan McKernan

«The Guardian»: «Podcast – The rise of Netflix. An empire built on debt»

«The Guardian»: «Digital democracy will face ist biggest test in 2020» by Siva Vaidhyanathan

«The Guardian»: «Tim Berners-Lee unveils global plan to save the web» by Ian Sample

«The Guardian»: «The inside story of Trump’s alleged bribery of Ukraine» by Lauren Gambino & Tom McCarthy

«The Guardian»: «Blocked roads then bullets: Iran’s brutal crackdown in ist City of Rises» by Michael Safi

«The Guardian»: «Murals of Baghdad : the art of protest»

«The Observer»: «Faith, but fury too, for Donald Trump at home» by Michael Goldfarb

«The Observer»: «Fun, physics and the God particle: a tour of Cern, Switzerland» by Emma Cook

«The Independent»: «I talked to everyone in Syria, controversial or otherwise. That’s how you find the truth» by Robert Fisk

«Columbia Journalism Review»: «Building a more honest Internet» by Ethan Zuckermann

«Columbia Journalism Review»: «The Investigator» by Elizabeth Zerofsky

..........Kalenderwoche 48..........

«The New York Times»: «Michael Bloomberg Joins 2020 Democratic Field for President» by Alexander Burns

«The New York Times»: «Who’s Running for President in 2020?» by Alexander Burns, Matt Flegeneheimer, Jasmine C. Lee, Lisa Lerer & Jonathan Martin

«The New York Times» : «Fiona Hill and the American Idea» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Colonel Windman’s America» by Jesse Wegman

«The New York Times»: «Why Fox News Slimed a Purple Heart Recipient» by Tonin Smith

«The New York Times»: «The-Nehisi Coates: The Cancellation of Kolin Kaepernick» by Te-Nehisi Coates

«The New York Times»: «Hong Kong: A City Divided» by Lam Yik Fei (photographs)

«The New York Times»: «Vacillating Trump Supporter, Take Two» by Roger Cohen

«The New York Times»: «’No One Believes Anything’ : Voters Worn Out by a Fog of Political News» by Sabina Tavernise & Aidan Gardiner

«The New York Times»: «Is There Anything We Can All Agree On? Yes, It’s Dolly Parton» by Lindsay Zoladz

«The New York Times»: «Arab Thinkers Call to Abandon Boycotts and Engage with Israel» by David E. Halbfinger

«The New York Times»: «The Jungle Prince of Delhi» by Ellen Barry

«The New York Times»: «Non-Fiction: Seeing Margaret Thatcher Whole» by Benjamin Schwarz

«The New York Times»: «The 10 Best Books of 2019»

«The New York Times»: «The Moden Life of Origami, an Art as Old as Paper» by Kathleen Massara (text) & Ryan Jenq (photographs

«The New York Times Magazine»: «Congratulations, You’re a Congresswoman. Now What?» by Susan Dominus

«The New York Times Style Magazine»: «Japan in Bloom» by Hanya Yanagihara

«The New Yorker»: «Annals of Inquiry: Dirt-Road America» by M.R. O’Connor

«The New York Review of Books»: «The Medium Is the Mistake» by David Bromwich

«The New York Review of Books»: «The Ceaseless Innovation of Duane Michals» by Martin Filler

«The New York Review of Books»: «Against Economics» by David Graeber

«The Washington Post»: «In Trump’s DC, rogue actors gain power as experts become irrelevant»  by Greg Jaffe

«The Washington Post»: «Here’s how Russia will attack the 2020 election. We’re still not ready» by Renee DiResta, Michael McFaul & Alex Stamos

«The Washington Post»: «Why it was so satisfying to watch Fiona Hill take charge» by Rechel Sklar

«The Washington Post»: « Let’s not pretend Washington ever really tried to stop Israeli settlements» by Aaron David Miller& Daniel Kurtzer

«The Washington Post»: «The charges against Israeli Primie Minister Benjamin Netanyahu, explained» by Miriam Berger

«The Washington Post»: «Altamont endend the ‘60s with chaos and death» by Geoff Edgers, Erin Patrick O’Connor (video) and Bishop Sand & Carol Alderman (audio)

«The Washington Post»: «Lee Harvey Oswald’s final hours before killing Kennedy»

«The Guardian»: «Streets on fire: how a decade of protest changed the world» by Gary Younge

«The Guardian»: «Secret bunkers and mountain hideouts: hunting Italy’s mafia bosses» by Lorenzo Tondo

«The Guardian»: «Facebook: ‘Greatest propaganda machine in history’» by Sacha Baron Cohen

«The Guardian»: «The long read: what I have learned form my suicidal patients» by Gavin Frances

«The Guardian»: «A Warning review: Anonymous Trump book fails to make a name for itself» by Lloyd Green

«The Guardian»: «Ten of the best new books in translation» by Marta Bausells

«The Guardian»: «Glimpses of women through time: 130 years of National Geographic images»

«The Guardian»: «Foetus 18 weeks: the greatast photograph of the 20th century?» by Charlotte Jansen

«The Observer»: «How street protests across Middle Easr theaten Iran’s power» by Martin Chulov

«The Intecept»: «From the rubble of the U.S. war in Iraq, Iran built a new order» by Jeremy Scahill & Murtaza Hussain

«The Intercept»: «The Story Behind the Iran Cables» by Betsy Reed, Vanessa Gezari & Roger Hodge

..........Kalenderwoche 47..........

«The Guardian»: «The Tories can’t win without the press. This isn’t how democracy works» by Gary Younge

«The Guardian»: «The long read: How immigration became Britain’s most toxic political issue» by Rachel Sabi

«The Guardian»: «Evo Morales: indigenous leader who changed Bolivia but stayed too long» by Laurence Blair & Dan Collyns

«The Guardian»: «Czechoslovakia’s Velvet Revolution, 1989 – in pictures»

«The Guardian»: «The Amazon: on the frontline of a global battle to tackle the climate crisis» by Jonathan Watts

«The Guardian»: «From Watergate to Ukraine: how TV will dictate Trump’s impeachment fate» by David Smith

«The Guardian» : «‘We know we’re more than a TV show’: how Sesame Street made it to 50» by Noel Murray

«The Guardian»: «Podcast: Meeting George Soros»

«The Guardian»: Interview – Hillary and Chelsea Clinton: ‘We cannot give in. That’s how they win’» by Charlotte Higgins

«The Independent»: «Prince Andrew interview: Faced with the most serious of allegations and a self-made PR disaster unfolding, all he really had to say was sorry, mum» by Sean O’Grady

«The Independent»: «Michael Lynk’s UN report on Israeli settlements speaks the truth – but the world refuses to listen» by Robert Fisk

«The Independent»: «Erdogan’s ethnic cleansing of the Kurds is still happening – and we have Trump to thank» by Patrick Cockburn

«The Independent»: «Anti-semitism is on the rise in Europe riding a wave of nationalism. How did we forget the horrors of history so fast?» by Andrea Mammone

«The Intercept»: «Deconstructed: The Bernie Sanders Interview»

«The Intercept» : «Baghdadi Died, but the U,S. War on Terror Will Go On Forever» by Murtaza Hussain

«The Washington Post»: «The key impeachment question: What did Trump want from Ukraine – and what exactly did he do?» by Greg Jaffe

«The Washington Post»: «How a lone CIA analyst triggered the inquiry that has engulfed U.S. politics» by Greg Miller, Greg Jaffee & Paul Sonne

«The Washington Post»: «Iran’s Hostage Factory» by Jason Rezaian

«The Washington Post»: «The most remote emergency room: life and death in rural America» by Eli Saslow

«The Washington Post»: «Thinking About Profiles in Courage: inside ‘A Warning’ by Anonymous» by Carlos Lozado

«The Washington Post»: «Fear and loathing ahead of the British election» by Adam Taylor

«The Washington Post»: «Hong Kong: ‘We’re in a war’» by Shibani Mahtani

«The Washington Post»: «We thought Trump was the biggest con man. We were all wrong» by Catherine Rampell

«The Washington Post»: «It’s tough being small in a big-suit world. We still spacewalked» by Christina Koch & Jessica Meir

«The New Yorker»: «Personal History: The Final Frontier» by Michael Chabon

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: The Case Against Boeing» by Alec MacGillis

«The New Yorker»: «From Little Englanders to Brexiteers» by Issac Chotiner

«The New Yorker»: «Is Trump Already Winning on Impeachment?» by Susan B. Glasser

«The New York Times»: «Trump, Ukraine and Impeachment: The Inside Story of How We Got There» by Sharon LaFraniere, Andrew E. Kramer & Danny Hakim

«The New York Times»: «In Praise of Washington Insiders» by David Brooks

«The New York Times»: «On the Frontline of Progressive Anti-Semitism» by Blake Fleyton

«The New York Times»: «What Joe Biden Actually Did in Ukraine» by Glen Thrush & Kenneth P. Vogel

«The New York Times»: «The Soldiers We Leave Behind» by Phil Klay

«The New York Times Magazine»: «So the Internet Didn’t Turn Out the Way We Hoped. Now What?» by Maurizio Cattelan & Pierpaolo Ferrari (photo illutrations and viedeo)

«The New York Times Magazine»: «We’re Stuck With the Tech Giants. But They’re Stuck With Each Other» by John Herman & Maurizio Cattelan and Pierpaolo Ferrari (photo illustration)

«The New York Times Magazine»: «What Do Teens Learn Online Today? That Identity Is a Work in Progress» by Elizabeth Weil & Maurizio Cattlean and Pierpaolo Ferrari (photo illudtration)

«The New York Times Magazine»: «Finding Truth Online Is Hard Enough. Censors Make It a Labyrinth» by Suzy Hansen & Maurizio Cattelean and Paolo Ferrari (photo illustration)

«The New York Times Magazine»: «The Internet Dream Became a Nightmare. What Will Become of It Now?» by Bill Wasik & Maurizio Cattelan and Pierpaolo Ferrari ( (photo illudtration)

«Foreign Affairs»: «Let Russia Be Russia» by Thomas Graham

«Rolling Stone»: «Why Venice Is Disappearing» by Jeff Goodell

..........Kalenderwoche 46..........

«The Guardian»: «After Baghdadi: who are the world’s most wanted fugitives?» by Michael Safi

«The Guardian»: «Berlin after the Wall – then and now» by Colin McPherson (photographs)

«The Guardian»: «The briefing: whatever happened to the Berlin Wall?» by Kate Connolly

«The Guardian»: «I was a teenager in East Germany when the wall fell. Today we are still divided» by Sabine Rennefanz

«The Guardian»: «Mural superiority: the fight over Germany’s cold war art heritage» by Philip Oltermann

«The Guardian»: «Watching the fall of the Berlin Wall: 'I downed almost an entire bottle of schnapps'» by Jenny Erpenbeck, Thomas Brussig, Kathrin Schmidt, David Wagner & Sabine Rennefanz

«The Guardian»: «Podcast: Mexico’s war with the drug cartels»

«The Guardian»: «’The disappeared’: serching fort he 40'000 missing victims of Mexico’s drug wars» by Tom Phillips

«The Guardian»: «Bloody Tijuana: a week in the life of Mexico’s murderous border city» by Tom Phillips

«The Guardian»: «Is America a democracy? If so, why does it deny millions the vote?» by Ankita Rao, Pat Dillon Kim Kelly & Zack Bennett

«The Guardian»: «How Big Tech is dragging us towards the next financial crash» by Rana Foroohar

«The Guardian»: «Return to Paradise: the people who came back after a deadly fire – in pictures» by Dani Anguiano & Talia Hermann

«The Observer»: «How the megacities of Europe stole a continent’s wealth» by Julian Coman

«The Observer»: «’The scene has exploded’: China gets set to be a leading glaobel entre for art" by Sophie Hastings

«The Independent»: «The new revolutions of the Middle East are not the same, but they all share this one fatal flaw» by Robert Fisk

«The Independent»: «Everything you were told about the Syrian war was wrong - until now» by Robert Fisk

«The New Yorker» : «Personal History: My Year of Concussions» by Nick Paumgarten

«The New Yorker»: «Letter from the Amazon: Blood Gold in the Brazilian Rain Forest» by Jon Lee Anderson

«The New Yorker»: «Liberalism According to The Economist» by Pankaj Mishra

«The New York Review of Books»: «The Defeat of General Mattis» by Fred Kaplan

«The New York Review of Books»: «Lesssons in Survival» by Emily Raboteau

«The New York Times» : «Book Review: In ‘A Warning’, Anonymous Author Makes Case Against Re-election» by Jennifer Szalai

«The New York Times»: «How a Tell-All Memoir Made It into Print » by Alexandra Alter

«The New York Times»: «How One Syrian Highwy Shows a Country in Chaos» by Neil Collier & Ben Laffin

«The New York Times»: «Why Donald Trump Hates Your Dog» by Frank Bruni

«The New York Times»: «Latin Americans Are Furious» by Jorge Ramos

«The New York Times»: «Germany Has Been Unified for 30 Years. Its identity Is Still Not» by Kathrin Bennhold (text) & Laetitia Vancon (photographs)

«The New York Times»: «The Fall of the Berlin Walls in Photos: An Accident of History That Changed the World» by Katrin Bennhold

«The New York Times»: «Philip Glass Is Too Busy to Care About Legacy» by Zachary Wolfe

«The New York Times» : «Op-Art: A Wedding Under Curfew» by Malik Sajad

«The New York Times»: «Warren Would Take Billionaires Down a Few Billion Pegs» by Patricia Cohen

«The New York Times Magazine»: «Inside Adam Schiff’s Impeachment Game Plan» by Jason Zengerle

«The New York Times Magazine» : «Can a Woman Who Is an Artist Ever Just Be an Artist?» by Rachek Cusk

«The Washington Post»: «Book by ’Anonymous’ describes Trump as cruel, inept and a danger to the nation» by Philip Rucker

«The Washington Post» : «Podcast – The other Frankfurt – an East German city grapples with identity»

«The Washington Post»: «Five famous parents, five tough topics» by Amanada Long (text) & Josée Bisaillon (illustrations)

«The New Republic»: «The Death of the Rude Press» by Alex Pareene
 

..........Kalenderwoche 45..........

«The New York Times»: «The Happy, Healthy Capitalists of Switzerland» by Ruchir Sharma

«The New York Times»: «In Trump’s Twitter Feed: Conspiracy-Mongers, Racists and Spies» by Mike McIntire, Karen Yourish & Larry Buchanan

«The New York Times»: «How Trump Reshaped the Presidency in Over 11'000 Tweets» by Michael D. Shear, Maggie Haberman, Nicholas Confesore, Karen Yourish, Larry Buchanan & Keith Collins

«The New York Times» : «Can Democrats Compete with Trump’s Twitter Feed?» by Charlie Warzel

«The New York Times»: «The Arab Spring Rekindled in Beirut» by Roger Cohen

«The New York Times»: «The Money Farmers: How Oligarchs and Populists Milk the EU for Millions» by Selam Gebrekidan, Matt Aputo & Benjamin Novak

«The New York Times»: «Aaron Sorkin: An Open Letter to Mark Zuckerberg» by Aaron Sorkin

«The New York Times Magazine»: «How Does the Human Soul Survive Atrocity?» by Jennifer Percy (story) & Adam Ferguson (photographs)

«The New York Times Magazine»: «How the Trump Cabinet’s Bible Teacher Became a Shadow Diplomat» by Matthias Schwartz

«The New Yorker»: «In His Dealings with Ukaine, Did Donald Trump Commit a Crime?» by Jeffrey Toobin

«The New Yorker»: «How Brexit Will End» by Sam Knight

 «The New Yorker»: «A Critic at Large: Why We Can’t Tell the Truth About Aging» by Arthur Krystal

«The New Yorker»: «The World Is, Of Course Insane’: A Conversation with Errol Morris» by Daniel E. Gross

«The Washington Post»: «Three big questions after Baghdadi’s death» by Ishaan Tharoor

«The Washington Post»: «Islamic State defector inside Baghdada’s hideout critical for raid’s success, officials say» by Joby Warrick, Ellen Nakashima & Dan Lamothe

«The Washington Post»: «The anti-neoliberal wave rocking Latin America» by Ishaan Tharoor

«The Washington Post Magazine»: «The Spectacular, Strange Rise of Music Holograms» by David Rowell

 «The Washington Post Magazine»: «The Apology Letter» by John J. Lennon

«The Intercept»: «Podcast: How to resist with Ilhan Omar and Michael Moore»

«The Intercept»: «Deconstructed Special: The Noam Chomsky Interview»

«The Guardian»: «Has the climate crisis made California too dangerous to live in?» by Bill McKibben

«The Guardian»: «Robert de Niro and Al Pacino: ’Were not doing this ever again’ by Andrew Pulver

«The Guardian»: «’Don’t count her out’: can Kamal Harris salvage a languishing 2020 bid?» by Lauren Gambino

«The Guardian»: Cannabis farms and nail bars: the hidden world of human trafficking»

«The Guardian»: «Chinese primary school halts trials of device that montitors pupils’ brain waves» by Michael Standaert

«The Guardian» : «Former Yugolavia’s brutalist beauty – a photo essay» by Ivana Sekularc (text) and Marko Durica (photographs)

«The Observer»: «German novelists on the fall oft he Berlin Wall: ‘It was a source of energy we lived off for years’» by Julia Franck, Heike Geissler, Maxim Leo, Norman Ohler, & Bernhard Schlink

«The Observer»: «Frustration and anger fuel wave of youth unrest in Arab world» by Michael Safi

«The Observer»: «Torture, rape and murder: inside Tripolis’s refugee detention camps» by Francesca Mannocchi

«The Independent»: «The new revolutions of the Middle East are not the same, but they all share this one fatal flaw» by Robert Fisk

«Wired»: «What’s Blockchain Actually Good For? For Now, Not Much» by Gregory Barber

«The Atlantic»: «Brexit and the Failure of Journalism» by Helen Lewis

«The Columbia Journalism Review» : «Op-Ed : Bernie Sanders on his plan for journalism» by Bernie Sanders

..........Kalenderwoche 44..........

«The New York Times»: «ISIS Leader Known for His Brutality Is Dead at 48» by Rukmini Callimachi & Falih Hassan

«The New York Times»: «Al-Baghdadi Raid Was a Victory Built on Factors Trump Derides» by David E. Sanger

«The New York Times»: ‘Keep the Oil’: Trump Revives Charged Slogan for New Syria Troop Mission» by Michael Crowley

«The New York Times»: « Al-Baghdadi Is Dead. The Story Doesn’t End Here» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «Inside ISIS Prison, Cildren Ask Their Fate» by Ben Hubbard (text) & Ivor Prickett photographs and video)

«The Washington Post»: «With Bagdhdadi intheir sight, U.S. troops launched ‘a dangerous and daring midnight raid’» by Dan Lamothe & Ellen Nakashima

«The Washington Post»: «Bigger than Bin Laden? 3 striking things about Trump’s announcement that Baghdadi is dead» by Aaron Blake

«The Guardian»: «Abu Bakr al-Baghdadi’s death comes as new order takes shape in the Middle East» by Martin Chulov

«The New York Times»: «200 Dispatches: Odd Animals, Offbeat Childhoods, Celebrity Origins and Extreme Sports» by Bryant Rousseau

«The New York Times»: «’No Regrets’: Hong Kong Protesters Test China’s Limits» by Andrew Jacobs, Tiffamy May & Lam Yik Fei (photographs)

«The New York Times»: «Why Protests Are Flaring Up Across the Globe» by Declan Walsh & Max Fisher

«The New York Times» : «The America I Knew as Russia’s Foreign Minister ist Gone» by Andrei V. Kozyrev

«The New York Times»: «Extra! Extra! Prez Won’t Read All About It» by Maureen Dowd

«The New York Times»: «An Election Is the Only Answer for Britain» by Roger Cohen

«The New York Times Magazine»: «The Illustrated Guide to Brexit» by Christoph Niemann

«The New Yorker»: «Dispatch: How to Mourn a Glacier» by Lacy M. Johnson

«The New Yorker»: «The Shattered Dream of Afghan Peace» by Luke Mogelson

«The New Yorker»: «Modern Life: Astrology in the Age of Uncertainty» by Christine Smallwood

«The New Yorker»: «The Invention – and Reinvention – of Impeachment» by Jill Lepore

«The Washington Post»: «Trump lawyer argues he would be immune form prosecution even if he were to shoot someone» by Ann E. Marimow & Jonathan O’Conell

«The Washington Post»: «The words that could end a presidency» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «’I don’t think they know we exist’» by Stepahnie McCrummen

«The New York Review of Books» : «‘This Is Ethnic Cleansing’: A Dispatch from Kurdish Syria» by Khabat Abbas

«The Guardian»: «The long read: How liberalism became ‘the god that failed’ in eastern Europe» by Ivan Krastev & Stephen Holmes

«The Guardian»: «South African cities – Only we can change things’»: life in the gang-ridden other side of Cape Town» by Jason Burke (text) & James Oatway (photographs)

«The Guardian»: «The spectre of Syria silenced Arab protest. But now it’s finding its voice» by Nesrine Malik

«The Guardian» : «Europe is fed up with Brexit. But it’s still best for all if Britsin stays in» by Tomothy Garton Ash

«The Guardian»: «Five conflict photographers on some of the hardest images they’ve taken» by Lauren Walsh & Jehan Jillani

«The Guardian»: Five brothers, five countries : a family ravaged by Syria’s war» by Michael Safi

«The Guardian»: «I watched Fox News every day for 44 months: Here’s what I learned» by Bobby Lewis

«The Guardian»: «In its deference to the powerful, our media is failing us» by Gary Younge

«The Guardian»: «No filter: my week-long quest to break out of my political bubble» by John Harris

«The Guardian»: «All the President’s women review: Donald Trump, sexual predator» by Lloyd Green

..........Kalenderwoche 43..........

«The New York Times»: «4 Big Questions About Syria’s Future» by Anne Barnard, Anjali Singhvi, Sarah Almukthar, Allison McCann & Jin Wu

«The New York Times»: «Reporting from the Philippines: When the President Wants to ‘Kill Journalism’» by Joshua Hammer

«The New York Times»: «Ukraine Has Become a Vibrant Democracy. No Wonder Trump Hates It» by Michelle Goldberg

«The New York Times»: «How Italians Became ‘White’» by Brent Staples

"The New York Times": «In the Alps, Keeping Tabs on Melting Ice» by Page McClanahan

«The New York Times»: «6 Takeaways From the October Democratic Debate» by Shane Golfmacher & Reid J. Epstein

«The New York Times»: «How Can Democrats Keep Themselves From Overreaching» by Thomas B. Edsall

«The New York Times»: «Harald Bloom, a Prolific Giant and Perhaps the Last of a Kind» by Dwight Garner

«The New York Times»: «How Hitler Pioneered ‘Fake News’» by Timothy Snyder

«The New York Times»: «Old People Have All the Power. Let’s Take It Back» by Astra Taylor (text) & Igor Bstiadas (illustrations)

«The New York Times Magazine»: «The China Connection : How One D.E.A. Agent Cracked a Global Fentanyl Ring» by Alex W. Palmer

«The New York Times Style Magazine»: «The Greats»

«The New Yorker»: «Iran’s Housing Crisis: The Ghost Towers» by Hashem Shakeri

«The New Yorker»: «Will Republicans Challenge Trump on Impeachment» by Amy Davidson Sorkin

«The New Yorker»: «Personal History: My Years in the Florida Shuffle of Drug Addiction» by Colton Wooten

«The New Yorker»: «The Exuberance of MoMa’s Expansion» by Peter Schjeldahl

«The Washington Post»: «Violent spoof video of Trump killing his critics show how memes have reshaped politics » by Drew Harwell & Tony Romm

«The Washington Post»: «ISIS eyes breakout opportunity as Turkish forces batter Kurds» by Joby Warrick &Souad Mekhennet

«The Washington Post»: «Facing unbearable heat, Qaatar has begun to air-condition the outdoors» by Steven Mufon (text) & Salwan Georges (photographs)

«The Washington Post»: «A photographer’s account from the frontline of Turkey’s incursion in Syria» by Alice Martins

«The Washington Post»: «The Democratic Debates Haven’t Changed Much? Oh,  yes they have» by Dan Balz

«The Washington Post»: «Third time was not the charm: Rudy Giuliani’s latest divorce is bitter, expensive and very public» by Roxanne Roberts

«The Washington Post»: «The akward tension underlying the West’s anger at Turkey» by Ishaan Tharoor

«The Guardian»: «Without encryption, we will loser all our privacy. This is our new battleground» by Edward Snowden

«The Guardian»: «Russian shadow falls over Syria as Kurds open door for Assad» by Martin Chulov

«The Guardian»: «Podcast – Hong Kong: the story of one protester»

«The Guardian»: «How sports tactics can help Democrats beat Donald Trump in 2020  by Kareem Abdul-Jabbar

«The Guardian»: «Marc Zuckerberg doesn’t understand free spreech in the 21st century» by Siva Vaidhyanathan

«The Guardian: «We’re rethinking the images we use for our climate journalism» by Fiona Shields

«The London Review of Books»: «Chinese Cyber-Sovereignty» by John Lanchester

«The London Review of Books»: «Hipsters in Beijing» by Sheng Yun

«Rolling Stone»: «The Biden Paradox» by Matt Taibbi

«Rolling Stone»: «Elijah Cummings Was Not Done» by Jamil Smith

«The Atlantic»: «Jeff Bezos’s Master Plan» by Franklin Foer

«Foreign Affairs»: «The Demolition of U.S. Diplomacy» by William J. Burns

..........Kalenderwoche 42..........

«The New York Times»: «The Free World at 30» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Turkey’s Plan to Move Refugees to Syria Is Dangerous» by Ryan Gingeras & Nick Danforth

«The New York Times»: «‘We Are Inside the Fire’: An Oral History of the War in Afghanistan» by Fahim Abed, Fatima Faizi (text) & Jim Huylebroek

«The New York Times»: «Jeremy Corbyn or No-Deal Brexit? The U.K. May Have to Choose» by Benjamin Mueller

«The New York Times»: «Revisiting Hitler, in a New Authoritarian Age» by Talya Zax

«The New York Times»: «What Happened to Rudy Giuliani?» by Ken Frydman

«The New York Times»: «A Linguist’s Guide to Quid pro Quo» by Steven Pinker

«The New York Times»: «Do Works by Men Toppled by #MeToo Belong in the Classroom?» by Emma Goldberg

«The New York Times»: «10 Tips to Avoid Leaving Tracks Around the Internet» by David Pogue

«The New York Times Magazine»: «How Susan Sontag Taught Me to Think» by A. O. Scott

«The New York Times Magazine»: «What Does PewDiePie Really Believe?» by Kevin Roose

«The New York Times Magazine»: «Backstage at the Modern» by Deborah Solomon (text) & Penn Chan (photographs)

«The New Yorker»: «Is Amazon Unstoppable?» by Charles Duhigg

«The New Yorker»: «A Reporter At Large - The Next Word: Where Will Predictive Text Take Us?» by John Seabrook

«The New Yorker»: «Annals of Espionage – The Black Cube Chronicles: The Private Investigators» by Ronen Farrow

«The New Yorker»: «Amartya Sen’s Hopes and Fears for Indian Democracy» by Isaac Chotiner

«The New Yorker»: «Cultural Comment: How We Came to Live in ‘Cursed’ Times» by Jia Tolentino

«The New Yorker» : «Annals of Philisophy: Nietzsche’s Eternal Return» by Alex Ross

«The New York Review of Books» : «Harald Szeemann: Curatiom as Creation» by Jason Farago

«The New York Review of Books»: «Time for a New Liberation?» by Timothy Garton Ash

«The New York Review of Books»: «Fascinated to Presume: In Defense of Fiction» by Zadie Smith

«The Washington Post»: «Trump’s abandoning Kudish partners in Syrie sends a chilling message to every other American ally» by James Hohmann

«The Washington Post»: «Donald Trump, corrupted absolutely» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Five Myths about Mike Pence» by Tom LoBianco

«The Guardian»: «The rise and rise of Bangladesh – but is life getting any better?» by Fiona Weber-Steinhaus

«The Guardian»: «Podcast: Thirteen children have been shod dead in St. Louis, Missouri. Why?»

«The Guardian»: «Brexit is a necessary crisis – it reveals Britain's true place in the world» by David Edgerton

«The Guardian»: "Bloodied clothes and body bags: Kurds mourn dead in Syria» by Martin Chulov

«The Guardian»: «Why I can still be best friends with someone whose politics I despise» by Poppy Noor

«The Guardian»: «The day I confronted Harvey Weinstein: ‘He Said: You think you can save everyone’» by Ronan Farrow

«The Guardian»: «Ronan Farrow on investigating Harvey Weinstein : ‘When familiy issues are thrown at me, it’s a dirty issue’» by Emma Brockes

«The Guardian»: «The long read: Haiti and the failed promise of US aid» by Jacob Kushner

«The Guardian»: «Abiy Ahmed, Ethiopia’s prime minister, wins 2019 Nobel peace price» by Jason Burke & Jon Henley

«The Guardian»: «Interview - ‘My ties to England have been loosened: John le Carré om Britain, Boris and Brexit» by John Banville

«Dissent Magazine»: «The Obamanauts» by Corey Robin

«Literary Hub»: «On Finding the Freedom to Rage Againgst Our Fathers» by Minda Honey

«Longreads»: «How to Survive a Vivisection» by Rachel Somerstein

«The Intercept»: «All the President’s Crimes: The Actual Laws Trump Has Borken, Just with the Ukraine and China Affairs, Could Land Him 10 Years in Prison» by Ryan Grim

«The Intercept» : «Congratulations, Nobel Committee, Just Just Gave the Prize to a Genocide Apologist» by Peter Maas

«The Atlantic»: «The Danger of Abandoning Our Partners» by Joseph Votel & Elizabeth Dent

..........Kalenderwoche 41..........

«The New York Times»: «The Growing Threat to Journalism Around the World» by A. G. Sulzberger

«The New York Times» : «Why Trump Voters Stick with Him» by David Brooks

«The New York Times»: «Touch of Evil» by Maureen Dowd

«The New York Times»: «Free Speech Is Killing Us» by Andrew Marantz

«The New York Times»: «What’s the Matter with Republicans?» by Peter Wehner

«The New York Times»: «What Kind of Problem Is Climate Change?» by Alex Rosenberg

«The New York Times»: «Hong Kong’s Status as Neutral Ground at Risk as China Asserts Power» by Peter S. Goddman & Austin Ramzy

«The New York Times»: «In the Land of Self-Defeat» by Monica Potts

«The New York Times»: «Nonfiction: Can We Trust Economists?» by Justin Fox

«The New York Times»: «How ICE Picks Ist Targets in the Surveillance Age» by McKenzie Funk

«The New York Times»: «The New MoMa Is Here. Get Ready for Channge» by Jason Fargo

«The New Yorker»: «Letter From Trump’s Washington: Did Trump Just Self-Impeach» by Susan B. Glasser

«The New Yorker»: «How Far Will Trump Go to Save Himself?» by John Cassidy

«The New Yorker»: «How Disinformation Reaches Donald Trump» by David Rhode

«The New Yorker»: «Personal History: Abandoning A  Cat - Memories of My Father» by Haruki Murakami

«The New York Review of Books» : «Snowden in the Labyrinth» by Jonathan Lethem

«The New York Review of Books»: «When Fathers Die: Remembering Robert Frank» by Danny Lyon

«The Washington Post»: «Why is this Trump scandal different from all previous Trump scandals» by Daniel W. Drezner

«The Washington Post»: «Trump won’t destroy me, and he won’t destroy my family» by Joe Biden

«The Washington Post»: «Radical warming in Siberia leaves millions on unstable ground» by Anton Troianovsk & Christ Mooney (story) & Michael Robinson Chavez (photo and video)

«The Washington Post» : «A young couple’s gamble» by Kareem Fahim & Zakaria Zakaria (story) & Emenuele Satoli (photos)

«The Washington Post»: «Love and war» by Karie Fugett

«The Washington Post»: «Germany’s oldest politician is a 100-year-old woman who loves Obama and hates Brexit» by Rick Noack

«The Washington Post»: «China, 1949-2019: Seven decades in pictures» by Olivier Laurent & Brian Murphy

«The Washington Post Magazine»: «The Beating Heart» by Gene Weingarten (text); Katherine Frey (photos) & Ptark Svensson (illustration)

«The Guardian»: «Amal Clooney: give UN power to investigate journlist death» by Patrick Wintour

«The Guardian»: «The long read – Bad ancestors: does the climate crisis violate the rights of those yet to be born?» by Astra Taylor

«The Guardian»: «The Long read – Searching for an Alzheimer’s cure while my father slips away» by Peter Savodnik

«The Observer»: «Behind the razor wire of Greece’s notorious refugee camp» by Daniel Howden

«The Observer»: «From ‘our girls’ to ‘brides of Isis’» by Azadeh Moaveni

«The Observer»: «Final edition : why no local news is bad news» by Tim Adams

«Insider»: «The Murder of Kamal Kashoggi» by Evan Ratliff

..........Kalenderwoche 40...........

«The New York Times»: «When Trump Feels Cornered, He Gets Worse»  by Roger Cohen

«The New York Times»: «Impeaching the Peach One» by Maureen Dowd

«The New York Times»: «Why the Trump Impeachment Inquiry is the Only Option» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Nonfiction: The Inscrutable Mike Pence» by Peter Baker

«The New York Times»: «Paul Throux’s Mexican Journey» by Paul Theroux (text) & Cesar Rodriguez (photographs)

«The New York Times»: «When Depression Is Like A Cancer» by Jill Halper M.D.

«The New York Times» : «36 Hours in Geneva» by Paige McClanahan

«The New York Times»: «In the Swiss Alps, Walking a Cliff’s Edge to History» by Andrew Brenner

«The New York Times»: «Saudi Arabia Invites Tourists: What You Need to Know» by Tariro Mzezewa

«The New York Times»: «Books of the Times: In Edward Snowden’s Memoir, the Disclosures This Times Are Personal » by Jennifer Szalai

«The New York Times» : «Books of the Times: A New Book Upends Conventional Wisdom About Migration» by Parul Sehgal

«The New York Times Magazine»: «The Voyages Issue : Follow Us to the End of the World»  by «The New York Times» (photographs)

«The New Yorker»: «Nancy Pelosi: An Exremely Stable Genius» by David Remnick

«The New Yorker»: «Annals of Medicine: Paging Dr Robot» by D.T. Max

«The New Yorker»: «Can a Burger Help Solve Climate Change?» by Tad Friend

«The New Yorker»: «The Integrity oft he Trump Impeachment Inquiry» by Steve Coll

«The New York Review of Books»: «Songs of my Self-Care» by Jacqueline Rose

«The Washington Post»: «Washington is again captivated by an anonymous source. It’s different now» by Ben Terris

«The Washington Post» : President sees himself as victim like no other» by Philip Rucker

«The Washington Post»: «The gaz tycoon and the vice president’s son: The story of Hunter Biden’s foray into Ukraine» by Paul Sonne, Michael Kranish & Matt Viser

«The Intercept»: «More U.S. Commandos Are Fighting Invisible Wars in the Middle East» by Nick Turse

«The Intercept»: «Reporters Should Stop Helping Donald Trump Spread Lies About Joe Biden and Ukraine» by Robert Mackey

«The Guardian»: «A 2'000km journey through the Amzon rainforest»

«The Guardian» : «A Life in a Sea of Red: the rise of China – in pictures» by Liu Heung Shing

«The Guardian»: «The long read: How Turkish TV is taking over the world» by Fatima Bhutto

«The Guardian»: «The long read – My body is feeling like it is dying from the drugs that are meant to save me: life as a cancer patient » by Anne Boyer

«The Guardian»: «The long read - The girl in the box: the mysterious crime that shocked Germany» by Xan Rice

«The Guardian»: «The 100 best films of the 21st century»

«The Guardian»: «The 100 best albums oft he 21st century»

«The Observer» : «‘You broke our glacier’: the Montblanc resort on the climate frontline» by Angela Giuffridda

..........Kalenderwoche 39..........

«The New York Times»: «Climate Protesters and World Leaders: Same Planet, Different World » by Somini Sengupta

«The New York Times»: «An Abrupt Move That Stunned Aides: Inside Trump’s Aborted Attack on Iran» by Peter Baker, Eric Schmitt & Michael Crowley Gupta

«The New York Times»: «Why Trump’s Daring Gambit with the Taliban Stalled» by Mujib Mashal

«The New York Times»: «Bibi Netanyahu Trapped in His Own Labyrinth» by Roger Cohen

«The New York Times» : «The End of the Netanyahu Era» by Shmuel Rosner

«The New York Times»: «Barack Obama’s Biggest Mistake» by Farhad Manjoo

«The New York Times»: «Al Gore: The Climate Crisis Is the Battle of Our Times, and We Can Win» by Al Gore

«The New York Times»: «Rock Star Patty Smith, Making Paris Swoon» by Maureen Dowd

«The New York Times» : «The Views from the Top: How They Measure Up» by James S. Russell

«The New York Times Magazine»: «What Reallly Brought Down the Boeing 737 Max?» by William Langewiesche

«The New Yorker»: «Edward Snowden and the Rise of Whistleblower Culture» by Jill Lepore

«The New Yorker»: «The Political Scene: The Fight for the Latino Vote in Florida» by Jonathan Blitzer

«The New Yorker»: «Jonathan Ledgard Believes Imagination Could Save the World» by Ben Taub

«The New Yorker»: «Books: Susan Sontag and the Unholy Practice of Biography» by Janet Malcom

«The New York Review of Books»: «Our Lethal Air» by Jonathan Mingle

«The New York York Review of Books»: «Walter Gropius: The Unsinkable Modernist» by Martin Filler

«Columbia Review of Journalism»: «Is Facebook really concerned about privacy» by Himanshu Gupta

«Columbia Journalism Review»: «5 years ago, Edward Snowden changed journalism» by Pete Verson

«The Washington Post»: «President Trump and the warping of democratic governance» by Dan Balz

«The Washington Post»: «Life is a struggle in Venezuela’s oil capital. So is death» by Anthony Faiola & Rachelle Krygier

«The Washington Post»: «The completely correct guide to getting off a plane » by Natalie B. Compton

«The Guardian: «The long read: Why can’t we agree on what’s true anymore?» by William Davies

«The Guardian»: «Podcast – Justin Trudeau: the rise and fall of a political brand»

«The Guardian»: «Think only authoritarian regimes spy on their citizens?» by Kenan Malik

«The Guardian»: «Sicilians dare to believe: the mafia’s cruel regime is over» by Lorenzo Tondo

«The Guardian»: «‘Protecting the European way of life from migrants’» is a gift to the far righ » by Daniel Trilling

«The Guardian»: «Ultra by Tobias Jones review – Italian football and the far right» by Tim Parks

«The Observer»: «Are brain implants the futurte of thinking?» by Zoe Corbyn

«The Observer»: «’We can find you anywhere’: the Chechen death squads stalking Europe» by Shaun Walker

«The Intercept»: «Why I Decided not to Delete My Old Internet Posts » by Edward Snowden

«The Intercept» : «Threatening New War for Oil, Donald Trump Calls His Own Offer of Iran Talks ‘Fake News’ » by Robert Mackey

«Rolling Stone» : «Mitch McConnell: The Man Who Sold America» by Bob Moser

..........Kalenderwoche 38..........

«The New York Times»: «The World 9/11 Took From Us» by Omer Aziz

«The New York Times»: «’Trump Unplugged’: A President as His Own National Security Adviser» by Michael Cowley & Lara Jakes

«The New York Times»: «Let Trump Destroy Trump» by David Axelrod

«The New York Times»: «Nonfiction: Inside the Minds of the Women Who Joined ISIS» by Anne Barnard

«The New York Times»: «How Fan Culture Is Swallowing Democracy» by Amanda Hess

«The New York Times»: «He Who Must Not Be Tolerated» by Kara Swisher

«The New York Times»: «The One Thing No Israeli Wants to Discuss» by Matti Friedman

«The New York Times»: «C.I.A. Informant Extracted from Russia Had Sent Secrets to U.S. for Decades» by Julian E. Barnes, Adam Goldman & David Sanger

«The New York Times»: «Bernie Sanders Went to Canada, and a Dream of ‘Medicare for All’ Flourished» by Sidney Ember

«The New York Times»: «’She Said’ Recounts the Story How Two Times Reporters Broke the Harvey Weinstein Story» by Susan Faludi

«The New York Times»: «Robert Frank Dies; Pivotal Documentary Photographer was 94» by Philip Gefter

«The New York Times Magazine»: «The Koch Foundation Is Trying to Reshape Foreign Policy. Now With Liberal Allies» by Beverly Gage

«The New Yorker»: «Annals of Diplomacy: The Logic of Humanitarian Intervention» by Dexter Filkins

«The New Yorker»: «Dept. Of Popular Culture – Superfans: A Love Story» by Michael Schulman

«The New Yorker»: «Personal History : My Terezín Diary» by Zuzana Justman

«The New Yorker»: «Robert Mugabe and the Fate of Democracy in Africa» by Robin Wright

«The New Yorker»: «Climate Change: What If We Stopped Pretending?» by Jonathan Franzen

«The New Yorker»: «The Shock of Robert Frank’s ‘The Americans’» by Peter Schjedahl

«The Washington Post»: «Robert Frank’s photographs captured the bleak reality we’re still living in today» by Philip Kennicott

«The Washington Post»: «Ex-Russian official thought to have spied for the U.S. was hiding in plain sight» by Shane Harris & Ellen Nakashima

«The Washington Post»: «John Bolton’s turbulent tenure comes to a Trumpian end» by Karen de Young, Yosh Dawsey & John Hudon

«The Washington Post»: «Afghanistan: Witness to a War» by Kevin Maurer

«The Washington Post»: «The West has lost confidence in its values. Syria is paying the price» by Anne Applebaum

«The Washington Post»: «Israel and the decline of the liberal order» by Robert Kagan

«The Guardian»: «The long read – Ship of horrors: life and death on the lawless high seas» by Ian Urbina

«The Guardian»: « Podcast – « ‘It’s all gone’: how Hurricane Dorian devastated the Bahamas»

«The Guardian»: «Robert Frank: the outsider genius whose photographs laid bare America’s soul» by Sean O’Hagan

«The Guardian»: «She Said: An inside look at the story that broght down Harvey Weinstein» by Adrian Horton

«The Guardian» : «Podcast: Siri, sex and Apple’s privacy problem»

«Pro Publica»: «The Myth of the ‘Genius’ Behind Trump’s Reelection Campaign» by Peter Elkind with Doris Burke

«Vanity Fair»: «The Curious Sociopathy of Jeffrey Epstein» by Vanessa Grigoriadis (story) & Philip Burke

«KENYONreview»: «Twelve Words» by Brian Trapp

«The Intercept»: «The Best Movie Ever Made About the Truth Behind the Iraq War Is ‘Official Secrets» by Jon Schwarz

«The Intercept»: «From Paso to Sarajevo» by Murtaza Hussain

«The Atlantic»: «Elite Failure Has Brought Americans to the Edge of an Existential Crisis» by Derek Thompson

..........Kalenderwoche 37..........

«The Guardian»: «Podcast : Reporting from the eye of a political storm»

«The Guardian»: «State of nomination: where do Democrats stand as 2020 narrows?» by Lauren Gambino

«The Guardian»: «The American left’s 2020 mission: defeat Trump – and change the world» by Gary Younge

«The Guardian»: «Climate apartheid will only lead to more tragedies in the Mediterranean» by Carola Rackete

«The Guardian»: «Hong Kong: Will scrapping extradition bill end protests?» by Verma Yu

«The Guardian»: «A glimpse behind the scenes of Giza’s Grand Egyptian Museum» by Ruth Michaelson

«The Guardian»: «The race to create a perfect lie etector – and the dangers of succeeding» by Amit Katwala

«The Guardian»: «The science of senolytics: how a new pill could spell the end of aging» by Amy Fleming

«The Guardian»: «Podcast: The man who gave birth»

«The Guardian»: «The long read: From mind control to murder? How a deadly fall revealed the CIA’s darkest secrets» by Stephen Kinzer

«The Guardian»: «Robert Mugabe killed the freedoms he had worked so hard for» by Fadzayi Mahere

«The Guardian»: «Exclusive: John Le Carré’s new novel set among ‘lunatic’ Brexit inrigue» by Allison Flood

«The New Yorker» : «Are Spies More Trouble Than They Are Worth?» by Adam Gopnik

«The New Yorker»: «Reader, I googled It» by Dan Chiasson

«The New Yorker»: «The Message of Measles» by Nick Paumgarten

«The New York Review of Books»: «Brexit. Fools Rush Out» by Jonatahan Freedland

«The New York Review of Books»: «The Streets of New York» by Phil Penman

«The New York Times» : «The ‘Political Anarchist' Behind Britain’s Chaos» by Jenni Russell

«The New York Times»: «Boris Johnson’s Do-or-Die Debacle» by Roger Cohen

«The New York Times»: «One Job Is Better than Two» by Binyamin Appelbaum & Damon Winter

«The New York Times»: «On the Job 24 Hours a Day, 27 Days a Month» by Andy Newman

«The New York Times»: «How to Manage Your Mental Illness at Work» by Eric Ravenscraft

«The New York Times»: «The High School Course Bejing Accuses of Radicalizing Hong Kong» by Tiffany May & Amy Qin

«The New York Times» : «Robert Mugabe, Strongman Who Cried, ‘Zimbawe’ Is Mine, Dies at 95» by Alan Cowell

«The New York Times»: «I Killed My Partner. It Saved My Life» by Arlene Adams (text) & Clara Vannucci (photographs)

«The New York Times»: «The Real Donald Trump Is a Character on TV» by James Poniewozik

«The New York Times Magazine»: «The Secret History of the Push to Strike Iran» by Ronen Bergman & Mark Mazetti

«The New York Times Magazine»: «The Gospel According to Marianne Williamson» by Taffy Brodesser-Akner

«The Washington Post»: «Trump’s lost summer: Aides claim victory, but others see incompetence and intolerance» by Philip Ruckder & Ashley Parker

«The Washington Post»: «Donald and the black sharpie» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Five powerful stories from this year’s Visa pour L’Image: International Festival of Photojournalism» by Kenneth Dickerman

«The Washington Post»: «At a sprawling tent camp in Syria, ISIS women impose a brutal rule» by Louisa Loveluck & Souad Mekhennet

«The Washington Post»: «Why America is losing the information war to Russia» by David Ignatius

«The Atlantic»: «The Man Who Couldn’t Take It Anymore» by Jeffrey Goldberg

..........Kalenderwoche 36..........

«The Observer»: «Into the storm: the horror of the second world war» by Neil Ascherson

«The Observer»: «Lessons of the second world war are at risk of being forgotten, or even rewritten» by Sadiq Khan

«The Guardian»: «WWII: eighty years on, the world is still haunted by a catastrophe foretold» by Peter Beaumont

«The Guardian»: «How far will China go to stamp out Hong Kong protests?» by Tania Branigan

«The Guardian» : «Drone attacks in Middle East raise fears of escalting conflict» by Martin Chulov, Oliver Holmes & Mohammed Rasool

«The Guardian» : «A civil war state of mind now threatens our democracy» by Polly Toynbee

«The Guardian»: «Washington’s great mystery : Trump’s affinity for Putin and populists baffles experts» by Sabrian Siddiqui

«The Guardian»: «Margaret Atwood: ‘She’s ahead of everyone in the room’» by Johanna Thomas-Corr

«The Guardian»: «The long read: How the prison economy works» by Richard Davies

«The Independent» : «Trump is now the ‘crazed’ rogue leader in the US-Iran saga» by Robert Fisk

«The Intercept»: «It’s Time to Indict Aug San Su Kyi for Genocide Against the Rohyngya in Myanmar» by Mehdi Hasan

«The Intercept»: «Google Is Deepening Its Involvement with Egypt’s Repressive Government» by Vic Ryan

«The Intercept»: «We Tested Europe’s New Lie Detector for Travellers – And Immediately Triggered a False Positive» by Ryan Gallagher & Ludovica Jona

«The Washington Post»: «People have Trump fatigue. How will it effect 2020?» by David Ignatius

«The Washington Post»: «Why can’t we use nuclear weapons agaings bedbugs?» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «A climate change solution slowly gains ground» by Steven Mufson

«The Washington Post»: «Teaching America’s Truth» by Joe Heim

«The Washington Post»: «Boris Johnson is taking British democracy to the brink» by Ishaan Tharoor

 «The Washington Post»: «Much of the world can learn something fom Africa» by Fareed Zakaria

«The Washington Post»: «Virtual afterlife: ‘Hey, Google! Let me talk to my departed father» by Peter Holley

«The New Yorker»: «China’s Hong Kong Dilemma» by Evan Osnos

«The New Yorker»: «The Rich Can’t Get Richer Forever, Can They?» by Liaquat Ahamed

«The New York Times» : «Cooler, Farther and Less Crowded : The Rise of ‘Undertourism » by Elaine Glusac

«The New York Times»: «What’s Next for Brexit? Six Possible Outcomes» by Stephen Castle

«The New York Times» : «The Amazon, Siberia, Indonesia: A World of Fire» by Kendra Pierre Louis

«The New York Times» : «Donald Trump Has Worn Us All Out» by Frank Bruni

«The New York Times» : «Italy’s New Marriage of Convenience» by Bepe Servergnini

«The New York Times»: «Trump’s Twitter War on Spelling» by Sarah Lyall

«The New York Times»: «Waiting for the Monsoon, Discovering a Brain Tumor Instead» by Rod Nordland

«The New York Times»: «Nonfiction: The Women’s Revolution in Politics» by Kate Zernike

«The New York Times»: «Nonfiction: The Truth About Koch Industries» by Bryan Burrough

«The New York Times»: «Nonfiction - Slavery and the Holocaust : How Americans and Germans Cope With Past Evils» by Susan Neiman

«The New York Times Style Magazine» : «Utopia, Abandoned» by Nikil Saval

«Rolling Stone»: «Trump 2010. Be Very Afraid» by Matt Taibbi

«Rolling Stone»: «The Very Real Possibility of President Elizabeth Warren» by Jamil Smith

«Outside»: «The Tragedy on Howse Peak» by Nick Heil

..........Kalenderwoche 35..........

«The New York Times»: «What ‘Victory’ Looks Like: A Journey Through Shattered Syria» by Vivien Vee (Story) & Meredith Kohut (photographs)

«The New York Times»: «China’s Soft Power Failure: Condemning Hong Kong’s Protests» by Li Yuan

«The New York Times»: «The People’s War Is Coming to Hong Kong» by Yi-Zheng Lian

«The New York Times»: «How the Palestinian-Israeli  Peace Process Became a Farce» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «The World Has a Germany Problem» by Paul Krugman

«The New York Times»: «Trump. Greenland, Denmark. Is This Real Life?» by The Editorial Board

«The New York Times Magazine»: «A Brief History of Slavery You Didn’t Learn in School» Curated by Mary Elliott

«The New York Times»: «America the Beautiful» by Bret Stephens

«The New York Times»: «Some Migratory Birds Sleep Better Than Others» by Emily Anthes

«The New York Times Magazine»: «Neil Young’s Lonely Quest to Save Music» by David Samuels

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: Silicon Valley’s Crisis of Conscience» by Andrew Marantz

«The New Yorker»: «Dept. Of Ecology: A Trailblazing Plan to Fight California’s Wildfires» by Nicola Twilley

«The New Yorker»: «Profiles: Mike Pompeo, The Secreatry of Trump» by Susan B. Glasser

«The New Yorker»: «The Failure to See What Jeffrey Epstein Was Doing» by Amy Davidson Sorkin

«The Washington Post»: «The 1619 project and the far-right fear of history» by Ishaan Tharoor

«The Washington Post»: «I was wrong about Trump. Here’s why» by Anthony Scaramucci

«The Washington Post»: «The U.S. must take Greenland by force!» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Trump claims he’s the messiah. Maybe he should quit white he’s ahead» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «The month a shadow fell on Trump’s economy» by Damian Paletta, Robert Costa, Josh Dawsey & Philip Rucker

«The Washington Post»: «Trump’s idea of buying Greenland is far from absurd» by Marc A. Thiessen

«The Washington Post»: «The Amazon is burning» by Terrence McCoy

«The Guardian»: «The long read - The machine always wins : what drives our addiction to social media?» by Richard Seymour

«The Guardian»: «The next global recession will be immune to monetary solutions» by Nouriel Roubini

«The Guardian»: «Molotov-Ribbentrop: why is Moscow trying to justify Nazi pact?» by Andrew Roth

«The Independent»: «The Fourth Afghan War is about to escalate» by Robert Fisk

«Pro Publica»: «How Amazon and Silicon Valley Seduced the Pentagon» by James Bandler, Anjali Tsui & Doris Burke

«npr»: «A Dead Cat,  a Lawyer’s Call and a 5-Figure Donation : How Media Fell Short on Epstein » by David Folkenflik

«The Atlantic»: «The Great Land Robbery» by Vann R. Newkirk II

«Columbia School of Journalism»: «How conservative media has grown under Trump» by Howard Polskin

«Vanity Fair»: «No one is safe: how Saudi Arabia makes dissidents disappear» by Ayamn M. Mohyeldin

..........Kalenderwoche 34..........

«The Washingtgon Post»: «Trump has one playbook, and very few plays left in it» by Dan Balz

«The Washington Post»: «How not to fix Silicon Valley» by Paul Musgrave

«The Washington Post»: «The Kong Kong protests are the inevitable effect of an impossible system» by Keith B. Richburg

«The Washington Post»: «In God’s country» by Elizabeth Bruenig

«The Washington Post»: «Captured ISIS fighters get short sentences and art therapy in Syria» by Liz Sly

«The Washington Post»: «An old camera and a roll of film help one photographer rediscover the pleasures of photography» by Kenneth Dickermann &Jerry Wolford

«The Washington Post» : «Facebook’s Libra cryptocurrency is part of a  disturbing financial trend» by Graham Steele

«The Intercept»: «Here Are Five Lies About Iran That We Need to Refute to Stop Another Illegal War» by Mehdi Hassan

«The Intercept»: «The Sharpest Lens on the Arab World Belongs to Arab Women Reporting There» by Maryam Saleh

«The Intercept»: «A Syrian Mother’s Letter to her Daughter, ‘For Sama’, Shows War in an Unusually Intimate Light» by Sarah Aziza

«The New York Times»: «Inmate No. 76318-054: The Last Days of Jeffrey Epstein» by Ali Watkins, Danielle Ivory & Christina Goldbaum

«The New York Times»: «If You Think Trump Is Helping Israel, You’re a Fool» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «How to Torture Trump» by Gail Collins

«The New York Times»: «The Phony Patriots of Silicon Valley» by Kevin Roose

«The New York Times Magazine»: «The 1619 Project» by Matthew Desmond (essay) & Dannielle Bowman (photograph)

«The New York Times Magazine» : «The Undemocratic Impulses of American Democracy» by Jamelle Bouie

«The New York Times Magazine» : «To Know the Brutality of American Capitalism, Start on the Plantation» by Matthew Desmond

«The New York Times Magazine»: «Why Is Everyone Always Stealing Black Music» by Wesley Morris

«The New Yorker»: «The Political Scene: Stacy Abrams’s Fight for a Fair Vote» by Jelani Cobb

«The New Yorker»: «Personal History: A Year Without a Name» by Cyrus Grace Dunham

«The New Yorker»: «What Toni Morrison Understood about Hate» by David Remnick

«The Guardian»: «The long read -  ‘Loud, obsessive and tribal’ : the radicalisation of remain» by Daniel Cohen

«The Guardian»: «Podcast: the crisis in Kashmir»

«The Guardian»: «Documentary films - One child nation: looking back at China’s horrifying policy» by Chartles Bramesco

«The Guardian»: «What do the Hongkong protesters want?» by Alison Rourke

«The Guardian»: «Brexit has turned our government into an Orwellian Ministry of Truth» by Polly Toynbee

«The Guardian»: «The long read – The myth of Eurabia : how a far-right conspiracy theory went mainstream» by Andrew Brown

«The Guardian»: «The long read: Why it’s time to stop worrying about the decline of the English language» by David Shariatmadari

«The Guardian»: «Alpine climbing routes crumble as climate crisis continues» by Marco Bertorello/AFP/Getty Imgaes

«The Guardian»: «Grass Ski  Championship in Pictures» by Alexandra Wey

«The Guardian»: «‘In many ways, it was a miracle’: looking back at Woodstock at 50» by Rob LeDonne

«The Guardian»: «’Groovy, groovy, groovy: listening to Woodstock 50 years on – all 38 discs» by Bob Stanley

«The Guardian»: «The long read: Why it’s time to stop worrying about the decline of the English language» by David Shariatmadari

«The Observer»: «Hong Kong’s dilemma: fight or resist peacefully?» by Lily Kuo

«The Independent»: «If Chinese tanks take Hong Kong, who’ll be surprised? Land grabs are happening everywhere – and we’re complicit» by Robert Fisk

..........Kalenderwoche 33..........

«The New York Times»: «Jeffrey Epstein Is Dead. His Victims Still Deserve Justice» by The Editorial Board

«The New York Times»: «A Common Trait Among Mass Killers : Hatred Toward Women» by Julie Bosman, Kate Taylor & Tim Arango

«The New York Times»: «The Global Machine Behind the Rise of Far-Right Nationalism» by Jo Becker

«The New York Times»: «Toni Morrison, Towering Novelist of the Black Experience, Dies at 88» by Margalit Fox

«The New York Times»: «Toni Morrison’s Song of America» by Tracy K. Smith

«The New York Times»: «8chan Is a Megaphone for Shooters. ’Shut the Site Down’, Says Its Creator» by Kevin Roose

«The New York Times»: «Requiem for White Men» by Maureen Dowd

«The New York Times Magazine»: «The Schoolteacher and the Genocide» by Sarah Topol

«The New York Times Magazine»: «How Bill de Blasio Went from Progressive Hope to Punching Bag» by Matt Flegenheimer

«The New Yorker»: «Annals of Inquiry: Why Doctors Should Organize» by Eric Topol

«The New Yorker»: «Battleground America» by Jill Lepore

«The New Yorker»: «How Mosquitoes Changed Everything» by Brooke Jarvis

«The New York Review of Books»: «The Supreme Court: Keeping Up Appearances» by David Cole

«The New York Review of Books»: «Climate Change: Burning Down the House» by Alan Weisman

«The New York Review of Books»: «The Daily Alchemy of Translation» by Jennifer Croft

«The Washington Post»: «Visual story: Two cities united in a tragedy uniquely American» by Reis Thebault, Karly Dom Sadof, Nick Kirkpatrick & Lucio Villa

«The Washington Post»: «Suddenly we’re the country the rest of the world is warning about» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Modi’s radical move on Kashmir takes India into unchartered territory» by Joanna Slater

«The Washington Post»: «Have followers, will travel» by Elizabeth Chang

«TIME»: «Why America Is Losing the Fight Against White Nationalist Terrorism» by Vera Bergengruen & W.J. Hennigan

«The Atlantic»: «White Nationalism’s Deep American Roots» by Adam Serwer

«The Atlantic»: «I’ve seen the limits of journalism» by John Temple

«The Guardian»: «8chan: the far right website linked to the rise in hate crimes» by Julie Carrie Wong

«The Guardian»: «Kibera: ’There’s a lot of weirdness in a slum’» by Tracy McVeigh & Rod Austin

«The Guardian»: «’I don’t smell’: Meet the people who have stopped washing» by Amy Fleming

«The Guardian»: «The Californians forced to live in cars and RVs» by Vivian Ho

«The Guardian»: «Fears of ‘Chernobyl on ice’ as Russia prepares floating nuclear plant» by Andrew Roth

«The Guardian» : «Ahead of the pack: the best books about running» by Ben Wilkinson

«The Guardian»: «’We have to fight for our rights’: are Russians ready to defy Putin?» by Shaun Walker

«The Guardian»: «Toni Morrison: farewell to America’s greatest writer – we all owe her so much» by Chigozie Obioma

«The Guardian»: «How the media contributed to the migrant crisis» by Daniel Trilling

«The Observer»: «‘His conduct left an impression that lingered’ : the life of Jeffrey Epstein»

«The Observer»: «‘Hungry kids collapse as looter take millions’: life in today’s Zimbabwe» by Jason Burke

«The Independent»: «Lies and buffoonery: How Boris Johnson’s fantasy world casts dark shadows in the Middle East » by Robert Fisk
 

...........Kalenderwoche 32..........

«The New York Tims» : «Back-to-Back Shooting Massacres Shake a Bewildered Nation to Its Core» by Campell Robertson, Julie Bosman & Mitch Smith

«The New York Times»: «El Paso Shooting Suspect’s Manifesto Echoes Trump’s Language» by Peter Baker & Michael D. Shear

«The New York Times»: «We Have a White Nationalist Terrorist Problem» by The Editorial Board

«The Washington Post»: «Trump makes it all worse. How it could be different» by Editorial Board

«The Washington Post» : «FBI faces scepticism over its efforts to fight domestic terrorism» by Devlin Barrett

«The Washington Post» : «Media’s coverage of gun-massacres must change» by Margaret Sullivan

«The New York Times»: «1969: It’s the Anniversary of Everything» by Alyson Krueger

«The New York Times»: «The Who-Can-Beat Trump Test Leads to Kamela Harris» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Marianne Williamson Knows How to Beat Trump» by David Brooks

«The New York Times»: «Older Women: They’re Mad as Hell» by Ruth La Ferla

«The New York Times» : «Letters Show How Osama bin Laden Groomed Son for Al Qaeda» by Rukmini Callimachi

«The New York Times»: «Dying Gasp of One Local Newspaper» by Richard Faussett (story) & Tim Gruber (photographs and video)

«The New York Times Magazine» : «Spain’s Most Celebrated Wrtiter Believes The Facist Past Is Still Present» by Giles Harvey

«The New York Times Magazine» : «Paradise, Calif.: ‘There Is Fire Everywhere’» by Jon Mooallem (text) & Katy Grsnnsan (photographs)

«The New Yorker»: «Annals of Law: Alan Dershowitz, Devil’s Advocate» by Connie Bruck

«The New Yorker»: «Dept. Of Finance: The Invention of Money» by John Lanchester

«The New Yorker»: «Books: What P.T.Barnum Understood About America» by Elizabeth Colbert

«The New York Review of Books»: «Real Americans» by Joseph O’Neill

«The Washington Post»: «She went undercover to expose an insane asylum’s horrors. Now Nellie Bly is getting her due» by Diane Bernard

«The Washington Post Magazine»: «Victims, Families and America’s Thirst for True Crime Stories» by Britt Perseon (text) & Mollie Walton Corbett (photos)

«The Washington Post Magazine»: «The Poignant But Complicated Friendship of Joe Biden and Barack Obama» by Steven Levingston (story) & Michelle Thompson (illustrations)

«The Intercept»: «Mike Pompeo Is Donald Trump’s De Facto Intelligence Czar» by James Risen

«The Guardian»: «No-deal Brexit was once a sick Tory joke. Not it’s serious» by Simon Jenkins

«The Guardian»: «The long read: How the state runs business in China» by Richard McGregor

«The Guardian»: «Living without water: the crisis pushing people out of El Salvador» by Nina Lakhani

«The Guardian»: «’He’ll reap what he sows’: What does Baltimore make of Trump?» by David Smith

«The Guardian»: "Ken Burns on America: ‘We’re a strange and complicated people’" by Mark Lawson

«The Guardian»: «Women at war: why do we still struggle with the ides of women soldiers?» by Sarah Hall

«The Guardian»: «From a wrongful arrest to a life-saving romance: the typos that have changed people’s lives» by Tom Lamont

«The Guardian»: «Economics is a failing disciplie doing great harm – so let’s rethink it» by Andrew Simms

«The Guardian»: «’It just takes off’: how the short-video-app TikTok has caused a global stir» by Naman Zhoo

«Rolling Stone» : «The Iowa Circus» by Matt Taibbi

..........Kalenderwoche 31..........

 

«The Washington Post»: «Mueller didn’t fail. The country did» by Jennifer Rubin

«The Washington Post» : «Democrats now have one option to end Trump’s presidency: the 2020 election» by Dan Balz

«The Washington Post»: «To understand how to beat Trump in 2020, Democrats should look to comedians» by Richard Zoglin

«The Washington Post»: «A weary old man with a warning» by Paul Zak & Jada Juan

«The Washington Post»: «Content moderators are haunted by what they see on the internet» by Elizabeth Dwoskin, Jeanne Wahlen & Regine Cabato

«The Washington Post»: «These are the winners oft he 12th annual iPhone photography awards» by Olivier Laurent

«The Washington Post Magazine»: «The Surprisingly Tolerable Second Act of Anthony Scaramucci» by Rebecca Nelson (story) & Mark Mann (photos)

«The Intercept»: «Congress and the Press Should Pick Up Where Former Special Counsel Robert Mueller Left Off» by James Risen

«The Intercept»: «Rainforest on Fire» by Alexander Zaitchick

«The New York Review of Books»: «The Ham of Fate» by Finton O’Toole

«The New York Review of Books»: «Iran: The Case Against War» by Steven Simon & Jonathan Stevenson

«The New York Review of Books»: «A Long & Undeclared Emergency» by Pankaj Mishra

«The New Yorker»: «Why Facts Don’t Change Our Minds» by Elizabeth Colbert

«The New Yorker»: «Books: Rediscovering Natalia Ginzburg» by Joan Acocella

«The New Yorker»: «Dept. Of Motor Vehicles: Was the Automotive Era a Terrible Mistake?» by Nathan Heller

«The New York Times» : «Brexit Under Boris Johnson: Deal or No Deal?» by Richard Pérez-Peňa

«The New York Times»: «Why I’m Rooting for Boris Johnson» by Bret Stephens

«The New York Times»: «Trump Impeachment Is Far Less Likely After Muller Testimony» by Carl Hulse

«The New York Times»: «Trump’s Inumanity Before a Victim of Rape» by Roger Cohen

«The New York Times»: «This Is an Article About Women» by Nicola Pardy

«The New York Times»: «‘They’re doing it as we sit here’» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Honduras: Pay or Die » by Sonja Nazario (text) & Victor J. Blue (photos)

«The New York Times Magazine» : «‘The Era of People Like You Is Over’: How Turkey Purged Its Intellectuals» by Suzy Hansen

«The New York Times Magazine»: «Joe Biden Wants to Take America Back to a Time Before Trump» by Michael Steinberger

«The Guardian»: «The disinformation age: a revolution in propaganda » by Peter Pomerantsev

«The Guardian»: «The world knows what is happeing to the Uighurs. Why has it been so slow to act?» by Kate Lyons

«The Guardian» : «House of Pain: Who are the Sacklers under fire in lawsuits over opioids?» by Joanna Walters

«The Guardian» : «From Johnson to Trump, nationalists are on the rise – backed by bllionaire oligarchs» by George Monbiot

«The Independent»: «At Cologne’s Gestapo museum, visitors are drawing modern parallels – can we really say they’re being simplistic?» by Robert Fisk

«The Independent»: «Trump is powering the UK’s preparations for war – it’s he who needs to be deterred, not Iran» by Robert Fisk

«The Independent»: «A Letter to the UK from a White House reporter who spent the last year covering Trump» by Andrew Feinberg

«The Conversation»: «The internet is rotting – let’s embrace it» by Viktor Mayer-Schönberger
 

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Nichts ist so gut wie Ziegenhaar

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Die bekundete Version lautete, sie seien aus Versehen im Iglu liegen geblieben. Den Gesichtsausdruck des Materialwartes habe ich nicht mehr präsent, es ist ja ein halbes Jahrhundert her. Ich vermute, dass er den Kopf schief legte, ein Auge zukniff und mich mit dem anderen scharf fixierte. Wir wussten beide, dass es gelogen war. «Hier unterschreiben», sagte der Materialwart. Das war 1968 im Keller einer Kompanie des Gebirgsjägerbataillons in Mittenwald, nicht weit von der österreichischen Grenze. Ich hatte meine zwei Jahre absolviert und liess bei der Entlassung die wunderschönen Seehundfelle mitgehen. Es ist zu hoffen, dass die Straftat verjährt ist.

Sie waren von einem sehr hellen Braun, aufgenäht auf eine Unterlage aus dickem Segeltuch. Man hängte sie mit einer Schlaufe an den Skispitzen ein und befestigte sie hinten mit einer Spannvorrichtung. In der Mitte hatten sie eine kleine Metallschiene, die wurde in den Kopf einer Schraube eingeführt, die man in der Skimitte herausdrückte. Mit Hilfe einer Feder schnappte die Schraube zurück und hielt so das Fell unter dem Ski fest. Rein ästhetisch gesehen waren die Robbenfelle ein alpinistisches Schmuckstück, ihr Gebrauch hingegen war eine Plackerei sondergleichen. Denn natürlich bildeten sich Klumpen von Schnee zwischen Ski und Fell, und Ersatzfelle waren obligatorisch, weil öfter mal ein Fellriemen riss.

Alpinismus ist aus dem Handwerk entstanden

Man sagt, der Alpinismus sei in seinen Anfängen eine Erfindung aristokratischer Briten gewesen, aber was hätten sie gemacht ohne die einheimischen Handwerker? In seiner Geschichte des Bergsteigens mit dem treffenden Titel, «Der Träger war immer schon vorher da», nimmt Martin Krauss die Ideologie des alpinen Heldentums auseinander. Ohne die Hilfe von Bauern und Bäuerinnen, Gemsjägern, Hirten, Sennerinnen, Saumtreibern, Schmugglern und Schmieden wäre kein einziger der Gentlemen zum Gipfel gekommen. Denn Bergsteigen entstand von alters her aus dem Handwerk:

«Seile gab es, um Schafe, Ziegen und Rinder sicher ins Tal zu bringen. Steigeisen wurden verwendet, um an steilen Hängen zu mähen oder auf Eisfeldern der Jagd nachzugehen (…) Die ersten städtischen Bergtouristen waren oft fasziniert von dem, was Gemsjäger und Hirten konnten.» (Krauss, S. 16)

Altes Seehundfell © Helmut Scheben
Altes Seehundfell © Helmut Scheben

Am 11. Dezember hat die Unesco den Alpinismus in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Bergführerverbände und Alpenclubs in Frankreich, Italien und der Schweiz hatten sich dafür stark gemacht. Das Bundesamt für Kommunikation schreibt, die Unesco wolle damit «ein Kulturerbe thematisieren und schützen, das weniger mit Bauten und Räumen zusammenhängt, sondern in erste Linie mit gemeinschaftlichen Praktiken und gesellschaftlichen Interaktionen».

Denn der Alpinismus sei «geprägt von einer gemeinsamen Kultur, von geteilten Kenntnissen über die Geschichte der Praktik selbst und ihrer Werte». Da gehe es nicht zuletzt um Kenntnisse über Technik und Sicherung des Aufstiegs und die Verwendung des Materials.

Die Erfindung der Haftfelle

Beim Klettern wie beim Skibergsteigen war das Material stets ein Schlüsselfaktor. Dass das «Skitouring» in den letzten Jahrzehnten ein Massensport wurde, wäre ohne die Entwicklung der Steigfelle unmöglich gewesen. Die bahnbrechende Wende kam in der Schweiz 1968. In dem Jahr gab es nicht nur die erste Mondlandung und Studentenrevolten, die einen kulturellen Umbruch einleiteten, sondern auch eine Zeitenwende im Alpinismus: nämlich die Erfindung von selbsthaftenden Skifellen. Erfunden hat sie Hans Fischli im Kanton Glarus, und er liess sie auch bald patentieren.

Fischli hatte Schuhmacher gelernt, sich aber Ende der vierziger Jahre auf die Produktion von Kletterrucksäcken und Skistöcken aus Metall spezialisiert. Er war selbst passionierter Bergsteiger und Kletterer. Im Kanton Glarus war schon 1893 der erste Skiclub gegründet worden. Das Skifahren hatte sich von Skandinavien aus in den Alpenländern ausgebreitet. So ist es wohl auch zu erklären, dass die ersten Steigfelle aus Seehundfell gefertigt waren.

Der Gebrauch von Fellstreifen zum Aufstieg mit Skiern war schon um 1900 bekannt. Das grosse Problem war, dass sie mit Riemen schlecht am Ski hielten. Auch der Gebrauch von Klebwachs war keine Lösung, denn wenn man auf dem Gipfel die Felle abnahm, musste man den Wachs mühsam vom Skibelag abkratzen.

«Mein Vater hat Jahre lang gepröbelt, bis er es schliesslich geschafft hat, einen Leim zu entwickeln, der am Textil haften blieb, aber nicht an den Skiern», erzählte mir vor ein paar Jahren Werner Fischli, damals noch Chef und Inhaber der Firma Colltex in Glarus. Colltex ist aus der Tödi Sport AG von Hans Fischli hervorgegangen und gehört heute zu den Marktführern unter den Herstellern von Skifellen.

Fellsammlung in der Colltex-Fabrik in Glaus © Helmut Scheben
Fellsammlung in der Colltex-Fabrik in Glaus © Helmut Scheben

Die Erfindung der Haftfelle war eine Revolution. Nicht nur die Alpinistinnen und Alpinisten erkannten schnell die Vorteile der neuen Technik, auch die Schweizer Armee rüstete Gebirgstruppen mit dem Selbstklebefell aus. Für Hans Fischli und seine Tödi Sport AG war das der Take-off.

Colltex war indessen nicht lange allein auf dem Markt. Das Klebefell setzte sich im Handumdrehen im ganzen Alpenraum und in den USA durch. Heute hat der US-Hersteller Black Diamond eine starke Marktposition, aber auch die Westschweizer Pomoca sowie die österreichischen Firmen Fischer, Contour, Gecko und andere sind im Geschäft mit den Skifellen.

Mohair: die wunderbare Naturfaser

Prinzipiell hat sich im Lauf eines halben Jahrhunderts wenig geändert am Aufbau der Felle. Sie bestehen aus einer polyesterverstärkten Baumwollzwischenlage, der mit dem Fasergewebe (Fellflor) zusammengepresst wird. Auf die Rückseite kommt dann die Haftschicht, die am Ski aufliegt. Der Flor besteht aus Synthetikfasern (meist Polyamid) oder aus Mohair, der Wolle der Angora-Ziege.

Das Erstaunliche dabei ist, dass es trotz der enormen Entwicklung der Kunststoffe bis heute nicht gelungen ist, ein Skifell zu produzieren, dass es mit den Vorzügen der Naturfaser Mohair aufnehmen kann. Mohair ist stark resistent gegen Feuchtigkeit und bleibt auch bei grosser Kälte geschmeidig. Die Gleiteigenschaften reiner Mohairfelle sind besser als die von synthetischen Fasern. Die Athleten der „Patrouille des Glaciers“, eines der weltweit härtesten Skitouren-Rennen, benutzen nach wie vor oft Haftfelle aus reinem Mohairgewebe.

Bei den Klebern wurde und wird viel experimentiert. Der Leim, den Hans Fischli erfand, war ein Harzkleber, also ein Naturprodukt. Im heutigen Jargon der Hersteller spricht man von Hotmelt Adhesion. Vor ein paar Jahren kam dann das „Fell ohne Kleber“ auf den Markt, die Acrylate Adhesion. Sie funktioniert mit einer kleberlosen Haftschicht auf Silikon Basis. Die Moleküle richteten sich auf Druck anders aus und dadurch entstehe die Haftung, so wurde mir schon vor Jahren erklärt, und ich habe es bis heute nicht recht verstanden.

Gemsplatte © Helmut Scheben
Gemsplatte © Helmut Scheben

Der Vorteil dieser Felle ist, dass man sie mit den Klebeflächen einander legen kann, ohne die lästigen Kunststoffnetze dazwischen zu legen, was bei Sturm auf einem Gipfel eine mühsame Übung ist.

Bei Colltex hat man aber von dem reinen Silikonkleber schnell wieder Abstand genommen. Hans-Peter Brehm, Bergführer und seit zwei Jahren Colltex-Chef, sagt: «Wir haben jetzt noch das Acrylat, das ist auch auf einer Silikon-Basis, aber nicht rein, sondern es ist ein Mix. Man kann es ohne Netz verwenden. Was da aber der Nachteil ist: Wenn man ein paarmal auf- und abfellt und es ist vielleicht feucht und das Fell wird nass, dann kann es sein, dass es nicht mehr so gut klebt. Für Spezialisten, die wissen, wie man damit umgeht, ist es super, aber für die breite Masse der Skitourer ist es nicht so gut.»

Brehm sieht die Probleme der Zukunft weniger beim Leim als beim Flor:

«Die Mohairwolle kommt aus Südafrika. Die Beschaffung ist teilweise problematisch. Denn das Material wird auch in der Möbelindustrie gebraucht, die Chinesen kaufen sehr viel, die Preise steigen und wir haben tendenziell keine Versorgungssicherheit. Natürlich auch beim Mix-Fell, wo man 70 bis 80 Prozent Mohair drin hat und noch Synthetik, dass es etwas stabiler und langlebiger wird.»

Colltex habe deshalb kürzlich ein Patent auf ein reines Synthetik-Fell anmelden können. Synthetik-Fasern gleiten nicht so gut. Daher habe man eine ganz neue Technologie entwickelt, um die Gleiteigenschaften zu verbessern. Und wie soll das funktionieren? «Wird nicht verraten», sagt Brehm, «Betriebsgeheimnis.»

Letzten Sommer habe ich die alten Felle aus Mittenwald in die Zürcher Verbrennungsanlage Hagenholz gebracht. Zusammen mit einem Haufen geschichtsträchtigen Alpinwerkzeugs: uralte Steigeisen, löchrige Segeltuchgamaschen, bleischwere Vollmetall-Eispickel, abgenutzte 12-mm-Seile und Tourenskier von zwei Metern Länge, die heutige Cracks wohl als «Spaghetti» bezeichnen. Es war ein Transport mit schwerem Herzen, die Entsorgung eines alpinistischen Curriculums und seiner Fetische.

Aber wenn auch Faulkner schrieb, die Vergangenheit sei nie tot, sie sei nicht einmal vergangen, so kann ich doch sagen: Jetzt hab ich endlich mehr Platz im Keller. Für die verschiedenen neuen Tourenski und die Mohair-Felle mit Hotmelt Adhesion.

Denn wie man sieht: Das «immaterielle Kulturerbe» bringt ganz schön viel Material hervor.

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Das unentrinnbare Fest

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Weihnachten ist nicht umzubringen. Es ist die konkurrenzlos wichtigste Festzeit des Jahres und zeigt keinerlei Abnützungserscheinungen. Ob es sich dabei tatsächlich um eine im Kern religiöse Angelegenheit handelt, ist ziemlich unklar. Genau diese Unklarheit ist das Erfolgsgeheimnis des Phänomens namens Weihnachten. Und dies nicht erst in neuerer Zeit, sondern seit der Erfindung des Geburtsfests Christi.

Vom Sol invictus zum Pantokrator

Weihnachten ist jünger, als man vermuten könnte. Das Fest ist eine Innovation des 4. Jahrhunderts. Das im Römischen Reich zuerst lange unterdrückt gewesene Christentum avancierte damals unter Kaiser Konstantin zur Staatsreligion und begann unverzüglich, den Spiess umzudrehen und Anhänger anderer Kulte zu bedrängen. Um den Status als herrschende Religion zu untermauern, wurde der zur Wintersonnenwende gefeierte, damals noch junge Kult des Sol invictus (des unbesiegten Sonnengottes) kurzerhand mit einem unfriendly takeover umgewandelt zum christlichen Geburtsfest. 

Mit der Symbolik des nach der längsten Nacht wieder zunehmenden Lichts bot das Sol-invictus-Fest den idealen Rahmen für eine Feier der christlichen Heilsvorstellung. Der astronomische Übergangspunkt des tiefsten Sonnenstands, nach dessen Durchgang das Tageslicht wieder zunimmt, stimmte überein mit der christlichen Vorstellung, mit der Geburt Jesu sei eine alles zum Guten verändernde Zeitenwende in die Welt gekommen.

Indem die christliche Kirche unverhofft in den Rang der Staatsreligion erhoben war, bekam diese heilsgeschichtliche Vision plötzlich einen eminent machtpolitischen Gehalt. Die christliche Lehre bestimmte fortan autoritativ den grossen gedanklichen Rahmen, in den sich alles zu fügen hatte. 

Die Mitte der Zeiten, so die weit ausgreifende theologische Spekulation, war gesetzt mit der Geburt des Gottessohnes. Von dieser Mitte aus gesehen war die Zukunftserwartung der Menschen ausgerichtet auf die Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten. Mit ihr würde das schon in der Schöpfung angelegte Ziel einer universellen Erlösung erfüllt. Das Weihnachtsfest proklamierte als regelmässig im Jahresverlauf verorteter Kult die unverrückbare Gültigkeit dieser «grossen Erzählung» und die daran hängende Macht der christlichen Kirche. 

In der liturgischen und frömmigkeitspraktischen Ausprägung stand der Machtaspekt allerdings nicht im Vordergrund, ja, er war vermutlich den meisten Angehörigen der Kirche nicht einmal bewusst. Wurde Christus als der Pantokrator, der alles Erschaffende, dargestellt und entsprechend gefeiert und angebetet, so äusserten die Gläubigen damit Verehrung und unbedingtes Vertrauen in die in Aussicht gestellte Erlösung. 

Christus Pantokrator, Mosaik, um 1148 fertiggestellt, Apsis der Kathedrale Santissimo Salvatore zu Cefalù, Sizilien (Foto: Gun Powder Ma, Wikimedia)
Christus Pantokrator, Mosaik, um 1148 fertiggestellt, Apsis der Kathedrale Santissimo Salvatore zu Cefalù, Sizilien (Foto: Gun Powder Ma, Wikimedia)

Den mitenthaltenen Machtanspruch, der über die Kirche und ihre Gemeinschaft hinausreichte, dürften die Beterinnen und Beter kaum wahrgenommen haben. Er war aber hintergründig präsent als durchaus nicht rein religiöse Vorstellung. Eine gewisse Unklarheit der Intention war also vom Ursprung her in dieses «Fest der Mitte der Zeiten» eingepflanzt.

Genetisch auf Plastizität programmiert

Lebendige Kulturen und Kulte zeigen à la longue fast immer eine Eigenschaft, die besonders in der Biologie bekannt ist: Plastizität. Dank ihrer Formbarkeit passen kulturelle Manifestationen sich an wechselnde Bedingungen und Einflüsse an. Und obschon sie ihre Inhalte und Formen auf diesem Weg oft in sehr starkem Mass verändern, werden sie doch als Kontinuitäten wahrgenommen, die ihre Identität beibehalten.

Das Weihnachtsfest ist das Paradebeispiel eines Kulturphänomens von hochgradiger Plastizität. Sein genuin unklares Gemisch aus biblischen, frömmigkeitspraktischen, theologisch-spekulativen und machtpolitischen Komponenten hat diesem Fest sozusagen die genetische Ausstattung für stets neue und ausserordentlich erfolgreiche Anpassungen an veränderte Umstände mitgegeben.

Man kann nur staunen, zu welch breitem Spektrum an Mutationen diese Anpassungsfähigkeit geführt hat. Die kulturell, konfessionell und auch kalendarisch unterschiedlichen Weihnachtszyklen bilden heute das globale Fest par excellence. Das Erstaunlichste dabei ist nicht einmal so sehr die enorme Diversität an Brauchtum, die sich weltweit um das religiöse Fest gebildet hat. 

Mehr noch beeindruckt die Plastizität des Weihnachts-Clusters bei der Anpassung an andersreligiöse und nichtreligiöse Umfelder. So ist etwa in der islamischen Welt das Weihnachtsfest als Feier der Lichter und des Schenkens weithin höchst populär, und dies trotz der erstarkten islamistischen Strömungen, die darin eine zu verurteilende Verwestlichung erblicken.

Ein ähnliches Weihnachten ohne traditionell christliche Bezüge funktioniert auch im Westen ganz hervorragend. Die Symboliken des Festes sind problemlos übersetzbar in ein vages zivilreligiöses Wertemuster des Friedlichen, Besinnlichen und Gemeinschaftlichen. Lichterglanz und Weihnachtsschmuck heben die Festzeit aus dem Alltag heraus, Geschenke signalisieren Zuwendung. Das alles braucht keinen religiösen Über- oder Unterbau.

Mutation zum Subversiven

Selbst unter Bedingungen offizieller Zurückweisung christlicher Gehalte ist dem Fest die Vitalität nicht zu nehmen. Stalin sah sich 1937 gezwungen, für das von den Bolschewisten mit dem Revolutionskalender abgeschaffte Weihnachtsfest einen Ersatz zu bieten: das Jolka, ein Tannenfest, dessen weihnächtliche Aspekte man zwar offiziell leugnen, aber dennoch nicht völlig unterdrücken konnte.

Aus der DDR ist überliefert, dass die als öffentliche Weihnachtssymbole tabuisierten Engel angeblich in «Jahresendflügelfiguren» umbenannt wurden. Es ist allerdings laut Wikipedia nicht ganz geklärt, ob das Wort eine Parodie der von der Partei verordneten Sprache war oder ob es tatsächlich ernst gemeint war. So oder so, im kommunistischen Machtbereich war die Weihnacht aus der Öffentlichkeit verbannt und trotzdem unübersehbar anwesend. Die Zensurierung alles explizit Christlichen hat dies nicht verhindert. Die Plastizität des Weihnachtsfests hat auch Mutationen zum Subversiven hin möglich gemacht.

Anders liegen die Dinge beim Bannstrahl der multikulturellen Korrektheit, welcher das öffentliche Zelebrieren oder nur schon Benennen der Weihnacht in den USA und deren direktem Einflussbereich unter Kuratel stellt. So werden statt Grussbotschaften und Segenswünschen zu Weihnachten «Seasons greetings» ausgetauscht, um ja keine Adressaten zu vergraulen, die nicht christlich orientiert sind. 

Das hindert die Amerikaner aber nicht daran, den öffentlichen Raum extensiv mit Insignien des Christfests zu überziehen. Die Präsentationen des gigantischen Christmas Tree beim Rockefeller Center in New York (Bild ganz oben) und der Weihnachtsdekoration im Weissen Haus (bekanntlich die Domäne der jeweiligen First Lady) werden alljährlich als vorweihnächtliche Ereignisse zelebriert, die mit einer allgemeinen Eruption des Lichterzaubers und des Schmückens im Land einhergehen.

Frei flottierende Gefühligkeit

Symbolik und Betriebsamkeit des Weihnachtsfests erzeugen weltweit ein Amalgam von Mega-Event, Geschäft und Emotionalität, das eine Art Ausnahmezeit heraufbeschwört. Diese Festperiode, obschon in ihrem Wesen völlig säkularisiert, übernimmt vom religiösen Kult die Gefühlswelt des Angerührtseins von «etwas Grösserem», ohne dieses zu benennen oder bewusst zu intendieren. Der Umstand, dass sie frei flottiert, macht die weihnächtliche Gefühligkeit unkontrollierbar und erst recht potent.

Emotionalität in Verbindung mit inhaltlicher Unklarheit machen wie eh und je die Unwiderstehlichkeit des Festes aus. Diese genuinen Eigenschaften prädestinieren das Weihnachtsfest nicht zuletzt für seine Nähe zum blossen Effekt, auch Kitsch genannt. Denn dieser ist, folgt man der berühmten Definition Richard Wagners aus seiner Kritik an den Opern Meyerbeers, nichts anderes als «Wirkung ohne Ursache». 

Angewendet auf unseren Fall: Wegen seiner inhaltlichen Unbestimmtheit erzeugt das globalisierte Weihnachten so etwas wie Emotion ohne Anlass. Das dürfte der Grund sein, weshalb die Wirkungen des Weihnachtsfests auch für diejenigen unentrinnbar sind, die am liebsten gar nichts mit ihm nichts zu tun haben wollen.

Individuelle Anpassungen

Es soll ja nicht wenige Menschen geben, die unter der Weihnacht leiden und sich deswegen – mit unsicherem Erfolg – dem Rummel zu entziehen suchen. Andere schliessen mit dem unentrinnbaren Fest ihren Frieden, indem sie es für sich ausblenden, so gut es eben geht, und sich im Übrigen an Einzelheiten halten, an denen sie sich zu freuen vermögen. Wieder andere packen den Stier bei den Hörnern, indem sie die Sache durchziehen mit konsequenter Befolgung familiärer Weihnachtstraditionen und dabei keine Zweifel zulassen, dass dies das Schönste überhaupt sei. 

Kraftakte, wohin man schaut: Vermeidung, Arrangement oder Flucht nach vorn. Doch mit diesen eher anstrengenden Arten des Umgangs mit dem unvermeidlichen Fest ist das Repertoire der Möglichkeiten, Weihnachten zu feiern oder zu überleben, glücklicherweise nicht ausgeschöpft. Das Prinzip der Plastizität funktioniert nicht nur bei der Geschichte und weltweiten Ausbreitung der Weihnachtstradition, sondern auch bei denen, die das Fest begehen oder ihm ausgesetzt sind. 

Der globale Weihnachtsrummel hat die Qualität einer allgemeinen temporären Weltveränderung. Man passt sich an sie an wie an ein Wetterphänomen und benutzt dabei eine Auswahl vorgeprägter Verhaltensmuster sowie eigene, individuelle Strategien. So können denn Gläubige und Agnostiker, Skeptische und Experimentierende, Begeisterte und Genervte, Traditionalisten und Zeitgeist-Surfer sich individuell auf Weihnachten einstellen und nach Gusto und Gelegenheit Einzelnes von diesem Cluster an sich heranlassen: Kindheitserinnerungen, Momente der menschlichen Nähe, liebgewordene Rituale, vertraute Gerüche, das «Friede auf Erden!», berührende Lieder, altvertraute Geschichten, grosse Musik und – warum nicht? – ein bisschen Kitsch. Sie legen sich damit auf nichts fest, sondern bleiben im Unbestimmten, und gerade so bewegen sie sich auf der Höhe des Lichterfests, das uns Jahr für Jahr heimsucht und, wenn wir mitspielen, erfreut.

In diesem Sinn: entspannte Weihnachten!

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Es ist die Hölle. Nein, es ist Weihnachten

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Ein krächzender Kinderchor empfängt mich. Über die Lautsprecher dröhnt: „Leise rieselt der Schnee“. Warum auch so laut?

Hunderte kaufen jetzt ein, vielleicht sind es gar Tausende. Die meisten sind ungeduldig, ungehalten. Viele sind unfreundlich, mit den Nerven am Ende: ein Vorweihnachtstag. Jetzt: „Jingle bells, jingle bells, jingle all the way“. Die Version von Frank Sinatra. Ich ertrage das Stück seit Jahren nicht mehr.

Ich weiss, man sollte nicht kurz vor Weihnachten einkaufen. Babys schreien, hilflose Mütter, überforderte Väter. Man drängt sich durch die Menge, ein Einkaufswagen rammt einen anderen. „Können sie nicht aufpassen!“ Jetzt: „Süsser die Glocken nie klingen“. Schnulzige, amerikanisierte Schmachtfetzen, und warum so laut!

Vor dem Joghurt-Gestell ein Drama. Ein kleiner Junge schreit, die Mutter schreit zurück. Er soll sich endlich benehmen, sagt sie. Dazu: „... alles schläft, einsam wacht, nur das traute hochheilige Paar...“. Der Kleine ist wütend, nimmt einen Joghurt aus dem Regal und schmeisst ihn mit voller Wut auf den Boden. Der Becher zerbricht, überall griechischer Joghurt mit Honig-Geschmack. Aufruhr, die Mutter schreit, der Kleine schreit noch lauter. Der Vater grinst. Wie gerne wäre er jetzt im Büro. „... holder Knabe im lockigen Haar...“. Ich flüchte in die Käse-Abteilung.

Dort verliert sich ein junger Mann im französischen Käseangebot. Jetzt dröhnt: „Oh Tannenbaum“. Der junge Mann, vermutlich ein Deutscher, summt mit. Doch nicht, wie es sich gehört. Er summt „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, die Oma steckt im Kofferraum.“ Immerhin einer ist entspannt. Er entscheidet sich für einen „Galet de la Loire“-Käse.

Jetzt eine rachitische Sopranistin: „Es ist ein Ros‘ entsprungen“. Diese Musik tut weh. Man könnte die Wände hinaufgehen. Triefender Herz-und-Schmerz-Kitsch. Täusche ich mich oder wird diese Musik jetzt immer lauter? Irgendetwas zieht sich in mir zusammen. Als ob eine Kreide auf einer Wandtafel quietschte.

Die Leute können kaum miteinander sprechen, sie schreien, um die Musik zu übertönen. „...oh Jesu bis zum Scheiden aus diesem Jammertal...“ Horror, Albtraum. Ich möchte den Kerl vor mir haben, der diese Musik so laut stellt.

Ein Mädchen, drei oder vier Jahre alt, sitzt im Einkaufswagen. Aus einem aufgerissenen Paket isst sie Paprika-Chips. „Leise rieselt der Schnee“, leiert ein gefühlsdusliger Bariton, „...still und starr liegt die See...“ Jetzt spielt ein Mädchen Hänsel und Gretel. Sie verstreut die Chips auf dem Boden, um den Weg zu markieren. Der Vater kniet nieder und liest sie zusammen. Die Mutter bellt den Vater an, weil er der Kleinen erlaubt hat, das Paket schon jetzt zu öffnen. „...weihnachtlich glänzet der Wald, freue dich, Christkind kommt bald“. Es schaudert mich.

Vor der Metzgerei wartet ein Dutzend Menschen. Auch ich warte. Plötzlich tauchen zwei Mädchen auf, etwa 16 Jahre alt, ungewaschene Haare. Sie halten ein Plakat hoch. „Fleischfresser, Mörder“. Offenbar spielen sie Greta Thunberg. Vielleicht hoffen sie, verhaftet zu werden und in der Zeitung zu landen. Und jetzt: „I’m dreaming of a white Christmas“, die Version von Bing Crosby. Jetzt skandieren die Mädchen: „Mörder, Mörder“. Kaum jemand nimmt sie zur Kenntnis. Sie eignen sich nicht als Greta Thunberg. Sie landen nicht in der Zeitung. Trotzdem taucht ein Verantwortlicher des Supermarkts auf und führt die beiden zum Ausgang. „...may your days be merry and bright“. Jetzt ist wohl nicht der Augenblick, dem Verantwortlichen zu sagen, er solle endlich diese schauderhafte Musik abstellen.

Den Metzger kenne ich. Als ich endlich an der Reihe bin und mein Ossobuco kaufen kann, wie er diesen Cauchemar aushält. Er lächelt diplomatisch: „Da müssen wir alle durch.“

Die Gemüse-Abteilung: Frischer Spinat, frischer Fenchel. „Kling, Glöckchen, klingelingeling“. Es ist nicht zum Aushalten. Dieser melodramische Kitsch soll wohl die Kunden in eine vorweihnachtliche Stimmung lullen, damit sie mehr einkaufen. Bei mir geschieht das Gegenteil: Ich will so schnell wie möglich flüchten. Ohne dieses Hühnerhaut produzierende Geplärre hätte ich wohl viel mehr gekauft.

Vor dem Teigregal spricht mich eine alte Frau an. Deutsch kann sie kaum. Sie streckt mir ein Paket Blätterteig entgegen. Sie will von mir wissen, ob dieser Teig rund oder rechteckig sei. Ich habe wenig Erfahrung in Sachen Blätterteig. „Lesen sie!“ fordert mich die Frau auf. Ich lese, finde aber nichts. „Hier steht nichts“, sage ich. „Natürlich steht etwas“, sagt die Frau forsch. „Können sie nicht lesen, sind sie nie zur Schule gegangen.“ Schon wieder „freue dich, Christkind kommt bald“, diesmal eine gepopte Version, begleitet von zirpenden Geigen.

Ich kämpfe mich zur Kasse durch. Doch der Weg dorthin ist weit. „Hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.“ Kommerzialisierte, bigotte, scheinheilige Religiosität. Es tut weh, nicht nur in den Ohren. Der ganze Körper sträubt sich.

Endlich die Kasse. Ich frage die Kassiererin, wie es ihr geht. Nein, ich frage nicht, ich schreie, Nur so übertöne ich den Schmalz, der aus dem Lautsprecher trieft: „Geht es ihnen gut?“ Sie lächelt mich an. Mit ruhigem Balkandeutsch sagt sie: „Weihnachten ist das Fest der Liebe“. Na denn.

Jetzt endlich ist der Fluchtweg frei. Es ist die Hölle hier. Nein es ist Weihnachten.

P.S. Nach der Flucht aus dem Supermarkt stehe ich im Stau. Hunderte Autos stehen still. Kein Weiterkommen. Endlich Ruhe, kein Jingle Bell, kein rieselnder Schnee. Der Motor ist abgestellt. Ich sitze ruhig am Steuer. Ein Verkehrskollaps kann erholsam sein: besinnlich und entspannend. Das Autoradio? Ich fürchte das Schlimmste. Ich rühre es nicht an.

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Das Jahr in Bildern

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  • JANUAR

1. Januar: Der erste Sonnenaufgang des Jahres

Das neue Jahr ist da: Inder füttern auf dem Jamuna-Fluss in Delhi Möwen. Der Jamuna ist ein Nebenfluss des Ganges. (Foto: Keystone/AP/Manish Swarup)
Das neue Jahr ist da: Inder füttern auf dem Jamuna-Fluss in Delhi Möwen. Der Jamuna ist ein Nebenfluss des Ganges. (Foto: Keystone/AP/Manish Swarup)

1. Januar: Stürmische Kampfansage

Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren, eine der schärfsten Gegnerinnen und Gegner von Präsident Trump, gibt ihre Präsidentschaftskandidatur bekannt. Die linksstehende Warren will „die korrupteste Regierung seit Menschengedenken“ ablösen. In den Umfragen gehört die 70-Jährige neben Joe Biden und Bernie Sanders zu den aussichtsreichsten Bewerbern und Bewerberinnen. (Foto: Keystone/CJ Gunther)
Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren, eine der schärfsten Gegnerinnen und Gegner von Präsident Trump, gibt ihre Präsidentschaftskandidatur bekannt. Die linksstehende Warren will „die korrupteste Regierung seit Menschengedenken“ ablösen. In den Umfragen gehört die 70-Jährige neben Joe Biden und Bernie Sanders zu den aussichtsreichsten Bewerbern und Bewerberinnen. (Foto: Keystone/CJ Gunther)

1. Januar: Amtsantritt eines Ultrarechten

Der im Oktober 2018 mit 55 Prozent der Stimmen gewählte brasilianische Präsident Jair Bolsnaro tritt sein Amt an. Nach seiner Vereidigung fährt er im offenen Wagen mit seiner Frau Michelle durch Brasilia. Seine Finger, die Pistolen andeuten, werden Gegenstand heftiger Diskussionen. Bolsonaros Gegner fürchten, er werde das Land in Richtung einer Militärdiktatur treiben. Seine Anhänger hoffen, er werde mit eisernem Besen die Korruption und die Kriminalität bekämpfen. (Foto: Keystone/AP/Andre Penner)
Der im Oktober 2018 mit 55 Prozent der Stimmen gewählte brasilianische Präsident Jair Bolsnaro tritt sein Amt an. Nach seiner Vereidigung fährt er im offenen Wagen mit seiner Frau Michelle durch Brasilia. Seine Finger, die Pistolen andeuten, werden Gegenstand heftiger Diskussionen. Bolsonaros Gegner fürchten, er werde das Land in Richtung einer Militärdiktatur treiben. Seine Anhänger hoffen, er werde mit eisernem Besen die Korruption und die Kriminalität bekämpfen. (Foto: Keystone/AP/Andre Penner)

14. Januar: Doppelt so viel Schnee wie üblich

In weiten Teilen der Alpen liegt doppelt so viel Schnee wie zu dieser Jahreszeit üblich. In St. Antönien wurden an einem Tag 73 Zentimeter Neuschnee gemessen. Das Bild vom 14. Januar zeigt Schneeräumarbeiten in Göschenen im Kanton Uri. (Foto: Keystone/Urs Flüeler)
In weiten Teilen der Alpen liegt doppelt so viel Schnee wie zu dieser Jahreszeit üblich. In St. Antönien wurden an einem Tag 73 Zentimeter Neuschnee gemessen. Das Bild vom 14. Januar zeigt Schneeräumarbeiten in Göschenen im Kanton Uri. (Foto: Keystone/Urs Flüeler)

19: Januar: Hexen im Schuss

Während die besten Skiläufer am Lauberhorn um Hundertstelsekunden kämpften, findet im Oberwallis die „Hexenabfahrt“ statt. Rund Tausend Skiläuferinnen und -Läufer, verkleidet als Hexen, beteiligen sich am 37. Hexenrennen auf der Belalp oberhalb von Naters. Die Hexenabfahrt geht auf eine Walliser Sage zurück. Übrigens: die Hexen müssen während ihrer Abfahrt einen Helm tragen. (Foto: Keystone/Valentin Flauraud)
Während die besten Skiläufer am Lauberhorn um Hundertstelsekunden kämpften, findet im Oberwallis die „Hexenabfahrt“ statt. Rund Tausend Skiläuferinnen und -Läufer, verkleidet als Hexen, beteiligen sich am 37. Hexenrennen auf der Belalp oberhalb von Naters. Die Hexenabfahrt geht auf eine Walliser Sage zurück. Übrigens: die Hexen müssen während ihrer Abfahrt einen Helm tragen. (Foto: Keystone/Valentin Flauraud)

21. Januar: Kurze Annäherung

In Aachen beschwören Emmanuel Macron und Angela Merkel die französisch-deutsche Freundschaft. Im Krönungssaal des Rathauses unterzeichnen sie einen neuen Freundschaftspakt. Macron hatte gehofft, in der Kanzlerin eine Mitkämpferin für seine Vision eines reformierten Europas gefunden zu haben. Später kritisiert Macron die Deutschen, weil sie seiner Meinung nach zu wenig für die Reform Europas tun. (Foto: Keystone/AP/Martin Meissner)
In Aachen beschwören Emmanuel Macron und Angela Merkel die französisch-deutsche Freundschaft. Im Krönungssaal des Rathauses unterzeichnen sie einen neuen Freundschaftspakt. Macron hatte gehofft, in der Kanzlerin eine Mitkämpferin für seine Vision eines reformierten Europas gefunden zu haben. Später kritisiert Macron die Deutschen, weil sie seiner Meinung nach zu wenig für die Reform Europas tun. (Foto: Keystone/AP/Martin Meissner)

21. Januar: „Super-Blutmond“

Der „Blutmond“, aufgenommen in Allaman bei Morges (VD) am Genfersee. Die nächste totale Mondfinsternis findet 2022 statt. (Foto: Keystone/Valentin Flauraud)
Der „Blutmond“, aufgenommen in Allaman bei Morges (VD) am Genfersee. Die nächste totale Mondfinsternis findet 2022 statt. (Foto: Keystone/Valentin Flauraud)

24. Januar: Umsturz-Versuch in Venezuela

Juan Guaidó, der 35-jährige Präsident des entmachteten Parlaments, erklärt sich zum Präsidenten. Präsident Trump erkennt ihn umgehend an. Staatspräsident Nicolás Maduro hatte sich zwei Wochen zuvor für seine zweite Amtszeit vereidigen lassen. Da die Wahlen gefälscht seien, anerkennen ihn zahlreiche Staaten nicht mehr als Präsidenten. Zehntausende gehen auf die Strassen und jubeln Guaidó zu. (Foto: Keystone/EPA/Cristian Hernandez)
Juan Guaidó, der 35-jährige Präsident des entmachteten Parlaments, erklärt sich zum Präsidenten. Präsident Trump erkennt ihn umgehend an. Staatspräsident Nicolás Maduro hatte sich zwei Wochen zuvor für seine zweite Amtszeit vereidigen lassen. Da die Wahlen gefälscht seien, anerkennen ihn zahlreiche Staaten nicht mehr als Präsidenten. Zehntausende gehen auf die Strassen und jubeln Guaidó zu. (Foto: Keystone/EPA/Cristian Hernandez)

31. Januar: Eiszeit

Eisige Temperaturen haben weite Teile der USA im Griff. Mehrere amerikanische Bundesstaaten haben den Notstand ausgerufen. In Ponsford in Minnesota werden gefühlte Temperaturen von minus 55 Grad Celsius errechnet. 21 Menschen werden Opfer der Kältewelle in den USA und in Kanada. Im Bild der teilweise gefrorene Lake Michigan. (Foto: Keystone/AP)
Eisige Temperaturen haben weite Teile der USA im Griff. Mehrere amerikanische Bundesstaaten haben den Notstand ausgerufen. In Ponsford in Minnesota werden gefühlte Temperaturen von minus 55 Grad Celsius errechnet. 21 Menschen werden Opfer der Kältewelle in den USA und in Kanada. Im Bild der teilweise gefrorene Lake Michigan. (Foto: Keystone/AP)

Die eisigen Temperaturen verwandeln die Niagara-Fälle in eine spektakuläre Winterlandschaft. (Foto: Keystone/AP/Tara Walton/The Canadian Press)
Die eisigen Temperaturen verwandeln die Niagara-Fälle in eine spektakuläre Winterlandschaft. (Foto: Keystone/AP/Tara Walton/The Canadian Press)
  • FEBRUAR

2. Februar: Aufstand gegen Maduro

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro gerät mehr und mehr unter Druck. Zehntausende fordern in Caracas seine Absetzung. Ihm wird vorgeworfen, das einst reiche Venezuela ins wirtschaftliche Chaos geführt und ein diktatorisches Regime errichtet zu haben. Präsident Trump verhängt Sanktionen über das Land. Russland und China sagen Maduro ihre Unterstüzung zu. (Foto: Keystone/AP/Rodrigo Abd)
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro gerät mehr und mehr unter Druck. Zehntausende fordern in Caracas seine Absetzung. Ihm wird vorgeworfen, das einst reiche Venezuela ins wirtschaftliche Chaos geführt und ein diktatorisches Regime errichtet zu haben. Präsident Trump verhängt Sanktionen über das Land. Russland und China sagen Maduro ihre Unterstüzung zu. (Foto: Keystone/AP/Rodrigo Abd)

2. Februar: Versicherungssumme: 4 Milliarden

„Kulturhöhepunkt des Jahres 2019“: So nennt die Fondation Beyeler ihre neue Ausstellung über den jungen Pablo Picasso (1881–1973). Es ist die grösste, teuerste und zeitraubendste Schau, die Beyeler je veranstaltet hat. Im Bild: Pablo Picasso, Femme en chemise (Madeleine), 1904–1905, Öl auf Leinwand, 72,7 x 60 cm, London, Tate, Hinterlassen C. Frank Stoop, 1933, © Succession Picasso / 2018, ProLitteris, Zürich, Foto: © Tate, London 2018
„Kulturhöhepunkt des Jahres 2019“: So nennt die Fondation Beyeler ihre neue Ausstellung über den jungen Pablo Picasso (1881–1973). Es ist die grösste, teuerste und zeitraubendste Schau, die Beyeler je veranstaltet hat. Im Bild: Pablo Picasso, Femme en chemise (Madeleine), 1904–1905, Öl auf Leinwand, 72,7 x 60 cm, London, Tate, Hinterlassen C. Frank Stoop, 1933, © Succession Picasso / 2018, ProLitteris, Zürich, Foto: © Tate, London 2018

Pablo Picasso, La Vie, 1903, Öl auf Leinwand, 197 x 127,3 cm
The Cleveland Museum of Art, Schenkung Hanna Fund
© Succession Picasso / 2018, ProLitteris, Zürich
Foto: © The Cleveland Museum of Art
Pablo Picasso, La Vie, 1903, Öl auf Leinwand, 197 x 127,3 cm The Cleveland Museum of Art, Schenkung Hanna Fund © Succession Picasso / 2018, ProLitteris, Zürich Foto: © The Cleveland Museum of Art

4. Februar: Vier Millionen leidende Kinder

Unter dem Krieg in Afghanistan leiden Kinder ganz besonders. Im Bild: Jugendliche und Kinder in einem Auffanglager der Uno nahe der westafghanischen Stadt Herat. Laut Angaben des Uno-Hochkommissariats für das Flüchtlingswesen (UNHCR) brauchen fast vier Millionen Kinder dringend Hilfe. (Foto: Keystone/EPA/Jalil Rezayee)
Unter dem Krieg in Afghanistan leiden Kinder ganz besonders. Im Bild: Jugendliche und Kinder in einem Auffanglager der Uno nahe der westafghanischen Stadt Herat. Laut Angaben des Uno-Hochkommissariats für das Flüchtlingswesen (UNHCR) brauchen fast vier Millionen Kinder dringend Hilfe. (Foto: Keystone/EPA/Jalil Rezayee)

6. Februar: „State of the Union Show“

Der amerikanische Präsident begrüsst Nancy Pelosi, die demokratische Speakerin des Repräsentantenhauses und harte Widersacherin des Präsidenten. Anschliessend setzt Trump zu seiner „State of the Union"-Botschaft an, in der er die Demokraten zur Zusammenarbeit aufruft, aber keinerlei Konzessionen macht. Amerikanische Medien bezeichnen den Auftritt als „Show“ mit falschen Fakten, Drohungen, Übertreibungen und ausschweifenden, widersprüchlichen Einlagen. (Foto: Keystone/Doug Mills/The New York Times via AP, Pool)
Der amerikanische Präsident begrüsst Nancy Pelosi, die demokratische Speakerin des Repräsentantenhauses und harte Widersacherin des Präsidenten. Anschliessend setzt Trump zu seiner „State of the Union"-Botschaft an, in der er die Demokraten zur Zusammenarbeit aufruft, aber keinerlei Konzessionen macht. Amerikanische Medien bezeichnen den Auftritt als „Show“ mit falschen Fakten, Drohungen, Übertreibungen und ausschweifenden, widersprüchlichen Einlagen. (Foto: Keystone/Doug Mills/The New York Times via AP, Pool)

8. Februar: Georg Gerster †

Der Pionier der Flugbildfotografie, Journalist und Journal21-Autor stirbt im Alter von 90 Jahren. Im Journal21.ch veröffentlichte er sieben Jahre lang regelmässig Kostproben seiner Flugbildfotografie. Gerster wurde vor allem durch seine grossformatigen Swissair-Kalender bekannt. Er arbeitete unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung, das National Geographic Magazine, das Sunday Times Magazine und Geo. Das Bild stammt vom 2. April 2008. (Foto: Keyston: Gaetan Bally)
Der Pionier der Flugbildfotografie, Journalist und Journal21-Autor stirbt im Alter von 90 Jahren. Im Journal21.ch veröffentlichte er sieben Jahre lang regelmässig Kostproben seiner Flugbildfotografie. Gerster wurde vor allem durch seine grossformatigen Swissair-Kalender bekannt. Er arbeitete unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung, das National Geographic Magazine, das Sunday Times Magazine und Geo. Das Bild stammt vom 2. April 2008. (Foto: Keyston: Gaetan Bally)

Eines der letzten Bilder von Georg Gerster. Es zeigt ihn am 10. September 2018 an der achten Geburtstagsfeier von Journal21.ch in einem historischen Zürcher Tram. (Foto: Keystone/Anthony Anex)
Eines der letzten Bilder von Georg Gerster. Es zeigt ihn am 10. September 2018 an der achten Geburtstagsfeier von Journal21.ch in einem historischen Zürcher Tram. (Foto: Keystone/Anthony Anex)

9. Februar: Prix de Lausanne: „Jeune espoir“

Konzentration vor dem grossen Auftritt: Der „Prix de Lausanne“ ist der weltweit wichtigste Wettbewerb für junge Tänzerinnen und Tänzer. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 15 und 18 Jahre alt. Viele schafften später eine internationale Karriere. Die Amerikanerin Mackenzie Brown, hier beim Aufwärmen, gewinnt den ersten Preis in der Kategorie „Jeune espoir“. (Foto: Keystone/Valentin Flauraud)
Konzentration vor dem grossen Auftritt: Der „Prix de Lausanne“ ist der weltweit wichtigste Wettbewerb für junge Tänzerinnen und Tänzer. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 15 und 18 Jahre alt. Viele schafften später eine internationale Karriere. Die Amerikanerin Mackenzie Brown, hier beim Aufwärmen, gewinnt den ersten Preis in der Kategorie „Jeune espoir“. (Foto: Keystone/Valentin Flauraud)

17. Februar: Aufstände gegen den serbischen Präsidenten

Vor dem Gebäude der serbischen Nationalversammlung in Belgrad versammeln sich jeden Sonntagabend Tausende, manchmal Zehntausende. Sie werden Präsident Aleksandar Vučić vor, er ersticke mit seinem autoritären Regierungsstil die demokratischen Freiheiten. Auch in anderen serbischen Städten protestieren immer mehr Menschen, so in Niš, Kragujevac, Novi Sad, Kuršumlija, Kraljevo und Požega. (Keystone/EPA, Koca Sulejmanovic)
Vor dem Gebäude der serbischen Nationalversammlung in Belgrad versammeln sich jeden Sonntagabend Tausende, manchmal Zehntausende. Sie werden Präsident Aleksandar Vučić vor, er ersticke mit seinem autoritären Regierungsstil die demokratischen Freiheiten. Auch in anderen serbischen Städten protestieren immer mehr Menschen, so in Niš, Kragujevac, Novi Sad, Kuršumlija, Kraljevo und Požega. (Keystone/EPA, Koca Sulejmanovic)

16. Februar: Bruno Ganz †

Der Schweizer Schauspieler, einer der ganz Grossen, stirbt in Zürich im Alter von 77 Jahren. Im Bild: Bruno Ganz am 16. Februar 2017 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Prägend für ihn war die lange Zusammenarbeit mit dem Theaterregisseur Peter Stein. Im Film setzten wichtige Regisseure wie Werner Herzog, Volker Schlöndorff, Wim Wenders, Silvio Soldini, Bernd Eichinger und andere auf den Schweizer. Der Durchbruch zu internationaler Bekanntheit kam mit seiner Rolle als Hitler in Eichingers „Der Untergang“ (2004). (Keystone/EPA, Guillaume Horcajuelo)
Der Schweizer Schauspieler, einer der ganz Grossen, stirbt in Zürich im Alter von 77 Jahren. Im Bild: Bruno Ganz am 16. Februar 2017 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Prägend für ihn war die lange Zusammenarbeit mit dem Theaterregisseur Peter Stein. Im Film setzten wichtige Regisseure wie Werner Herzog, Volker Schlöndorff, Wim Wenders, Silvio Soldini, Bernd Eichinger und andere auf den Schweizer. Der Durchbruch zu internationaler Bekanntheit kam mit seiner Rolle als Hitler in Eichingers „Der Untergang“ (2004). (Keystone/EPA, Guillaume Horcajuelo)

18. Februar: „Ach dieses Schlamassel!“

„Putzfrau Gretl“ will saubermachen. Als „Gretl“ tritt Annegret Kramp-Karrenbauer zum achten Mal bei der „Saarländischen Narrenschau“ auf und demonstriert damit Volksverbundenheit. Die neue CDU-Bundesvorsitzende AKK war früher Ministerpräsidentin des Saarlandes. Jetzt wird sie als neue Kanzlerin ins Spiel gebracht. AKK hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Viele zweifeln daran, ob sie die Fähigkeiten hat, Kanzlerin Merkel zu beerben. (Foto: Keystone/DPA/Boris Roessler)
„Putzfrau Gretl“ will saubermachen. Als „Gretl“ tritt Annegret Kramp-Karrenbauer zum achten Mal bei der „Saarländischen Narrenschau“ auf und demonstriert damit Volksverbundenheit. Die neue CDU-Bundesvorsitzende AKK war früher Ministerpräsidentin des Saarlandes. Jetzt wird sie als neue Kanzlerin ins Spiel gebracht. AKK hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Viele zweifeln daran, ob sie die Fähigkeiten hat, Kanzlerin Merkel zu beerben. (Foto: Keystone/DPA/Boris Roessler)

19. Februar: Karl Lagerfeld †

Der vermutlich 1933 geborene Modeschöpfer, Designer, Fotograf und Kostümbildner stirbt in Neuilly-sur-Seine. Seit 1983 fungierte er als Kreativdirektor und Chefdesigner bei dem französischen Modehaus Chanel. Über sein Geburtsjahr herrscht Unklarheit. Seine Eltern nannten das Jahr 1933, er sprach von 1938 und 1935. (Foto: Keystone/DPA/Caroline Seidel)
Der vermutlich 1933 geborene Modeschöpfer, Designer, Fotograf und Kostümbildner stirbt in Neuilly-sur-Seine. Seit 1983 fungierte er als Kreativdirektor und Chefdesigner bei dem französischen Modehaus Chanel. Über sein Geburtsjahr herrscht Unklarheit. Seine Eltern nannten das Jahr 1933, er sprach von 1938 und 1935. (Foto: Keystone/DPA/Caroline Seidel)

Karl Lagerfeld am 19. Februar 2009 an der Art Basel. (Foto: Keystone/Heinz Hug)
Karl Lagerfeld am 19. Februar 2009 an der Art Basel. (Foto: Keystone/Heinz Hug)

27. Februar: Abruptes Ende

Der zweite Gipfel zwischen Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim geht abrupt zu Ende. Nicht näher kamen sich die beiden bei den Themen Denuklearisierung und Sanktionen. Am zweiten Tag der Zusammenkunft in Hanoi teilt das Weisse Haus überraschend mit, es sei keine Einigung erzielt worden. Gegen Ende Jahr verschärfen sich die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea wieder.  (Foto: Keystone/AP/Evan Vucci)
Der zweite Gipfel zwischen Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim geht abrupt zu Ende. Nicht näher kamen sich die beiden bei den Themen Denuklearisierung und Sanktionen. Am zweiten Tag der Zusammenkunft in Hanoi teilt das Weisse Haus überraschend mit, es sei keine Einigung erzielt worden. Gegen Ende Jahr verschärfen sich die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea wieder. (Foto: Keystone/AP/Evan Vucci)
  • MÄRZ

6. März: Ladies in blue

Vor 50 Jahren wurde der damals neunjährige Prinz Charles (Charles Mountbatten-Windsor) als 21. „Prince of Wales“ eingesetzt. Das wird jetzt gefeiert. Bei der Reception im Buckingham-Palast macht auch Premierministerin Theresa May ihre Aufwartung. Der „Prince of Wales“ gilt traditionell als Thronfolger. (Foto: Keystone/Pool/via AP/Dominic Lipinski)
Vor 50 Jahren wurde der damals neunjährige Prinz Charles (Charles Mountbatten-Windsor) als 21. „Prince of Wales“ eingesetzt. Das wird jetzt gefeiert. Bei der Reception im Buckingham-Palast macht auch Premierministerin Theresa May ihre Aufwartung. Der „Prince of Wales“ gilt traditionell als Thronfolger. (Foto: Keystone/Pool/via AP/Dominic Lipinski)

8. März: Kein Kunstwerk

Was aussieht wie ein Kunstwerk ist eine menschliche T-Zelle, die vom HI-Virus befallen ist. Das mit einem Elektronenmikroskop entstandene Bild wird vom amerikanischen „National Institut of Health“ veröffentlicht. Die gesunde T-Zellenmaterie ist blau eingefärbt. Das HI-Virus, das Aids erzeugt, wird gelb dargestellt. (Foto: Keystone/National Institute of Health/via AP)
Was aussieht wie ein Kunstwerk ist eine menschliche T-Zelle, die vom HI-Virus befallen ist. Das mit einem Elektronenmikroskop entstandene Bild wird vom amerikanischen „National Institut of Health“ veröffentlicht. Die gesunde T-Zellenmaterie ist blau eingefärbt. Das HI-Virus, das Aids erzeugt, wird gelb dargestellt. (Foto: Keystone/National Institute of Health/via AP)

9. März: „La primera dama más linda“
First Lady in Spe? Fabiana Rosales, eine 26-jährige Journalistin und Frau des selbsternannten venezolanischen Präsidenten Juan Guaidó, fordert am „Tag der Frau“ in Caracas die Bevölkerung zum Widerstand gegen „das tyrannische Regime von Präsident Maduro“ auf. Venezolanische Medien bezeichnen Rosales als „la primera dama más linda“ (die hübscheste First Lady). Ende März empfängt Donald Trump Fabiana Rosales im Weissen Haus. Im Laufe des Jahres ist es ruhiger geworden um Juan Guaidó und seine Frau. (Foto: Keystone/EPA/Rayner Pena)
First Lady in Spe? Fabiana Rosales, eine 26-jährige Journalistin und Frau des selbsternannten venezolanischen Präsidenten Juan Guaidó, fordert am „Tag der Frau“ in Caracas die Bevölkerung zum Widerstand gegen „das tyrannische Regime von Präsident Maduro“ auf. Venezolanische Medien bezeichnen Rosales als „la primera dama más linda“ (die hübscheste First Lady). Ende März empfängt Donald Trump Fabiana Rosales im Weissen Haus. Im Laufe des Jahres ist es ruhiger geworden um Juan Guaidó und seine Frau. (Foto: Keystone/EPA/Rayner Pena)

10. März: Zweiter Absturz einer 737 Max 8

Eine Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines stürzt kurz nach dem Start in Addis Abeba auf dem Weg nach Nairobi östlich der Stadt Bishoftu ab. 149 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. Bei der Maschine handelte es sich um ein neues Flugzeug; der Pilot hatte jahrelange Erfahrung. Fünf Monate zuvor war ein Flugzeug des gleichen Typs der indonesischen Gesellschaft Lion Air verunglückt. 189 Menschen starben. Nach dem zweiten Absturz wurde ein weltweites Grounding aller Boeing 737 MAX 8 und MAX 9 angeordnet. Dies bringt dem Flugzeughersteller Boeing schwere Verluste und einen nicht bezifferbaren Image-Schaden. Im Dezember gibt Boeing bekannt, dass die Produktion der 737 Max 8 bis auf Weiteres gestoppt wird. Boeing-Chef Dennis Muilenburg tritt zurück. (Foto: Keystone/AP/Mulugeta Ayene)
Eine Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines stürzt kurz nach dem Start in Addis Abeba auf dem Weg nach Nairobi östlich der Stadt Bishoftu ab. 149 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. Bei der Maschine handelte es sich um ein neues Flugzeug; der Pilot hatte jahrelange Erfahrung. Fünf Monate zuvor war ein Flugzeug des gleichen Typs der indonesischen Gesellschaft Lion Air verunglückt. 189 Menschen starben. Nach dem zweiten Absturz wurde ein weltweites Grounding aller Boeing 737 MAX 8 und MAX 9 angeordnet. Dies bringt dem Flugzeughersteller Boeing schwere Verluste und einen nicht bezifferbaren Image-Schaden. Im Dezember gibt Boeing bekannt, dass die Produktion der 737 Max 8 bis auf Weiteres gestoppt wird. Boeing-Chef Dennis Muilenburg tritt zurück. (Foto: Keystone/AP/Mulugeta Ayene)

12. März: „Übermenschlich“

Wie eine Löwin kämpft sie um ein Brexit-Abkommen. Obwohl sie von der eigenen Partei und vom Parlament immer wieder desavouiert wird, gibt sie nicht auf. Was sie tut ist „übermenschlich“, gestehen sogar ihre Gegner. Im Sommer streckt sie die Waffen und überlässt das Feld ihrem Widersacher Boris Johnson. (Foto: Keystone/AP)
Wie eine Löwin kämpft sie um ein Brexit-Abkommen. Obwohl sie von der eigenen Partei und vom Parlament immer wieder desavouiert wird, gibt sie nicht auf. Was sie tut ist „übermenschlich“, gestehen sogar ihre Gegner. Im Sommer streckt sie die Waffen und überlässt das Feld ihrem Widersacher Boris Johnson. (Foto: Keystone/AP)

17. März: Entfesselte Gelbwesten

Tausende Gelbwesten verwüsten erneut die Champs-Élysées. Zahlreiche Autos brennen, Nobelboutiquen werden eingeschlagen und geplündert. Das Prominentenrestaurant Le Fouquet’s wird teils in Brand gesteckt. Immer mehr mischen sich Extremisten in die Proteste ein. (Foto: Keystone/AP/Christophe Ena)
Tausende Gelbwesten verwüsten erneut die Champs-Élysées. Zahlreiche Autos brennen, Nobelboutiquen werden eingeschlagen und geplündert. Das Prominentenrestaurant Le Fouquet’s wird teils in Brand gesteckt. Immer mehr mischen sich Extremisten in die Proteste ein. (Foto: Keystone/AP/Christophe Ena)

15. März: Terroranschläge in Christchurch

Beim Terroranschlag auf zwei Moscheen in Christchurch (Neuseeland) erschiesst der aus Australien stammende Rechtsterrorist Brenton Tarrant 51 Menschen und verletzt weitere 50. Tarrant filmt seine Tat und überträgt die Bilder live in den sozialen Medien. Er zeigt Sympathien für den norwegischen Massenmörder Anders Breivik, lobt die weisse Rasse und sagt dem „Grossen Bevölkerungsaustausch“ den Kampf an. (Foto: Keystone/AP/Vincent Thian)
Beim Terroranschlag auf zwei Moscheen in Christchurch (Neuseeland) erschiesst der aus Australien stammende Rechtsterrorist Brenton Tarrant 51 Menschen und verletzt weitere 50. Tarrant filmt seine Tat und überträgt die Bilder live in den sozialen Medien. Er zeigt Sympathien für den norwegischen Massenmörder Anders Breivik, lobt die weisse Rasse und sagt dem „Grossen Bevölkerungsaustausch“ den Kampf an. (Foto: Keystone/AP/Vincent Thian)

16. März: Petarden statt Fussball

Das Spiel zwischen dem FC Sion und den Zürcher Grasshoppers (GC) wird nach 56 Minuten beim Stand von 2:0 für die Walliser abgebrochen. Anhänger der Grasshoppers hatten immer wieder Feuerwerkskörper aufs Spielfeld geworfen. Die Disziplinarkommission der Swiss Football League wertet das Spiel mit 3:0 forfait für den FC Sion. GC steigt Ende der Saison in die Challenge League ab. (Foto: Keystone/Salvatore Di Nolfi)
Das Spiel zwischen dem FC Sion und den Zürcher Grasshoppers (GC) wird nach 56 Minuten beim Stand von 2:0 für die Walliser abgebrochen. Anhänger der Grasshoppers hatten immer wieder Feuerwerkskörper aufs Spielfeld geworfen. Die Disziplinarkommission der Swiss Football League wertet das Spiel mit 3:0 forfait für den FC Sion. GC steigt Ende der Saison in die Challenge League ab. (Foto: Keystone/Salvatore Di Nolfi)

23. März: „Remain!“

Mehr als eine Million Britinnen und Briten demonstrieren in London für einen Verbleib Grossbritanniens in der EU. Die Manifestanten verlangen eine zweite Volksabstimmung über den Brexit. Zuvor hatten viereinhalb Millionen Briten – 16 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung – dem Parlament eine Petition übergeben, in der ein Verbleib des Landes in der EU gefordert wird. Premierministerin Theresa May, die als Totengräberin der britischen Wirtschaft bezichtigt wird, stemmt sich gegen eine neuerliche Volksbefragung. (Foto: Keystone/AP/Tim Ireland)
Mehr als eine Million Britinnen und Briten demonstrieren in London für einen Verbleib Grossbritanniens in der EU. Die Manifestanten verlangen eine zweite Volksabstimmung über den Brexit. Zuvor hatten viereinhalb Millionen Briten – 16 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung – dem Parlament eine Petition übergeben, in der ein Verbleib des Landes in der EU gefordert wird. Premierministerin Theresa May, die als Totengräberin der britischen Wirtschaft bezichtigt wird, stemmt sich gegen eine neuerliche Volksbefragung. (Foto: Keystone/AP/Tim Ireland)
  • APRIL

1. April: Überraschung in der Slowakei

Während in Tschechien ein Oligarch und Altkommunist immer skrupelloser regiert, wird in der benachbarten Slowakei die progressive, sozialliberale Zuzana Caputová, eine Umweltaktivistin, zur Präsidentin gewählt. Caputovás Wahl ist eine Absage an die notorisch korrupte Politik in der Slowakei. (Keystone/EPA, Martin Divisek)
Während in Tschechien ein Oligarch und Altkommunist immer skrupelloser regiert, wird in der benachbarten Slowakei die progressive, sozialliberale Zuzana Caputová, eine Umweltaktivistin, zur Präsidentin gewählt. Caputovás Wahl ist eine Absage an die notorisch korrupte Politik in der Slowakei. (Keystone/EPA, Martin Divisek)

4. April: Franz Weber †

Er kämpfte wie ein Löwe, ein Leben lang. Er sammelte Unterschriften, zerstritt sich mit Politikern, organisierte Demonstrationen, führte Prozesse. Jetzt ist der Tier- und Landschaftsschützer Franz Weber gestorben. Der gebürtige Basler wurde 91 Jahre alt. Er kämpfte gegen die Elefantenjagd („Niemand braucht einen Elefantenzahn ausser die Elefanten“) und rettete das Grandhotel Giessbach oberhalb des Brienzersees. Im Bild: Franz Weber am 27. Juli 2007 im Hotel Giessbach. (Foto: Keystone/Peter Schneider)
Er kämpfte wie ein Löwe, ein Leben lang. Er sammelte Unterschriften, zerstritt sich mit Politikern, organisierte Demonstrationen, führte Prozesse. Jetzt ist der Tier- und Landschaftsschützer Franz Weber gestorben. Der gebürtige Basler wurde 91 Jahre alt. Er kämpfte gegen die Elefantenjagd („Niemand braucht einen Elefantenzahn ausser die Elefanten“) und rettete das Grandhotel Giessbach oberhalb des Brienzersees. Im Bild: Franz Weber am 27. Juli 2007 im Hotel Giessbach. (Foto: Keystone/Peter Schneider)

1977 begannen Franz Weber und Brigitte Bardot medienwirksam zusammenzuarbeiten und gegen das Abschlachten der „Bébé Phoques“ (der jungen Robben) zu kämpfen, ein Kampf, der schliesslich zum Erfolg führte. Seine Gegner bezeichneten ihn als „Querulanten und Besessenen“. Einmal sagte er: „Ich bin gerne ein Querulant, wenn ich damit nur ein Tier rette.“ Im Bild: Franz Weber mit Brigitte Bardot am 21. März 1977. (Foto: Keystone/Yannick Müller)
1977 begannen Franz Weber und Brigitte Bardot medienwirksam zusammenzuarbeiten und gegen das Abschlachten der „Bébé Phoques“ (der jungen Robben) zu kämpfen, ein Kampf, der schliesslich zum Erfolg führte. Seine Gegner bezeichneten ihn als „Querulanten und Besessenen“. Einmal sagte er: „Ich bin gerne ein Querulant, wenn ich damit nur ein Tier rette.“ Im Bild: Franz Weber mit Brigitte Bardot am 21. März 1977. (Foto: Keystone/Yannick Müller)

6. April: „Es gibt keinen Planeten B“

Etwa 50’000 Menschen demonstrieren in mehreren Schweizer Städten für den Klimaschutz. In Basel sind es 3’000 Menschen. Sie singen: „Öl Lobbyischte, ab ind Kischte.“. (Foto: Keystone/Georgios Kefalas)
Etwa 50’000 Menschen demonstrieren in mehreren Schweizer Städten für den Klimaschutz. In Basel sind es 3’000 Menschen. Sie singen: „Öl Lobbyischte, ab ind Kischte.“. (Foto: Keystone/Georgios Kefalas)

In Luzern demonstrieren etwa 2’000 Personen. Die Neue Luzerner Zeitung kommentiert: „Herz und Seele der Bewegung sind immer noch die Jungen – eine reine Jugendbewegung ist es aber längst nicht mehr.“ Auf Transparenten heisst es: „Es gibt keinen Planeten B“. Und: „I’m dreaming of a white Christmas“. (Foto: Keystone/Alexandra Wey)
In Luzern demonstrieren etwa 2’000 Personen. Die Neue Luzerner Zeitung kommentiert: „Herz und Seele der Bewegung sind immer noch die Jungen – eine reine Jugendbewegung ist es aber längst nicht mehr.“ Auf Transparenten heisst es: „Es gibt keinen Planeten B“. Und: „I’m dreaming of a white Christmas“. (Foto: Keystone/Alexandra Wey)

In Zürich gehen nach Angaben der Organisatoren 15’000 Menschen auf die Strasse. Die Manifestation verläuft weitgehend friedlich. Die Demonstranten versammeln sich auf dem Helvetiaplatz und ziehen dann Richtung Bahnhofstrasse und zurück zum Helvetiaplatz. (Foto: Keystone/Ennio Leanza)
In Zürich gehen nach Angaben der Organisatoren 15’000 Menschen auf die Strasse. Die Manifestation verläuft weitgehend friedlich. Die Demonstranten versammeln sich auf dem Helvetiaplatz und ziehen dann Richtung Bahnhofstrasse und zurück zum Helvetiaplatz. (Foto: Keystone/Ennio Leanza)

12. April: „Foto des Jahres“

Das „Foto des Jahres“ der „World Press Photo“-Organisation zeigt eine zweijährige honduranische Asylsuchende an der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Das Mädchen schreit, weil es von ihrer Mutter getrennt wurde. Tausende Kinder illegaler Einwanderer waren im Sommer 2018 nach dem Grenzübertritt von ihren Eltern separiert worden, was in der Öffentlichkeit einen Sturm der Empörung ausgelöst hatte. Die Regierung Trump verordnete schliesslich, dass Kinder nicht mehr von ihren asylsuchenden Eltern getrennt werden dürfen. Das prämierte Foto trug wesentlich dazu bei, dass die amerikanische Regierung ihre bisherige Praxis änderte. (Foto: Keystone/EPA/World Press Photo/John Moore/Getty Images)
Das „Foto des Jahres“ der „World Press Photo“-Organisation zeigt eine zweijährige honduranische Asylsuchende an der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Das Mädchen schreit, weil es von ihrer Mutter getrennt wurde. Tausende Kinder illegaler Einwanderer waren im Sommer 2018 nach dem Grenzübertritt von ihren Eltern separiert worden, was in der Öffentlichkeit einen Sturm der Empörung ausgelöst hatte. Die Regierung Trump verordnete schliesslich, dass Kinder nicht mehr von ihren asylsuchenden Eltern getrennt werden dürfen. Das prämierte Foto trug wesentlich dazu bei, dass die amerikanische Regierung ihre bisherige Praxis änderte. (Foto: Keystone/EPA/World Press Photo/John Moore/Getty Images)

11. April: Assange festgenommen

Der Wikileaks-Gründer auf dem Weg zum Westminster Magistrates’ Court in London. Schweden hatte 2010 einen Haftbefehl gegen ihn wegen Vergewaltigung ausgestellt. Julian Assange flüchtete daraufhin in die ecuadorianische Botschaft in London, wo er sich sieben Jahre aufhielt. Der ecuadorianische Präsident Correa hatte ihm politisches Asyl und die Staatsbürgerschaft gewährt. Im April 2019 entzog ihm der neue ecuadorianische Präsident Moreno dann sowohl das Asylrecht als auch die Staatsbürgerschaft wieder. Kurz darauf wurde Assange in der ecuadorianischen Botschaft von der britischen Polizei festgenommen. Inzwischen hat Schweden den Vorwurf der Vergewaltigung niedergelegt. Ärzte erklären, Assage sei todkrank und könnte im Gefängnis sterben. (Foto: Keystone/PA via AP/Victoria Jones)
Der Wikileaks-Gründer auf dem Weg zum Westminster Magistrates’ Court in London. Schweden hatte 2010 einen Haftbefehl gegen ihn wegen Vergewaltigung ausgestellt. Julian Assange flüchtete daraufhin in die ecuadorianische Botschaft in London, wo er sich sieben Jahre aufhielt. Der ecuadorianische Präsident Correa hatte ihm politisches Asyl und die Staatsbürgerschaft gewährt. Im April 2019 entzog ihm der neue ecuadorianische Präsident Moreno dann sowohl das Asylrecht als auch die Staatsbürgerschaft wieder. Kurz darauf wurde Assange in der ecuadorianischen Botschaft von der britischen Polizei festgenommen. Inzwischen hat Schweden den Vorwurf der Vergewaltigung niedergelegt. Ärzte erklären, Assage sei todkrank und könnte im Gefängnis sterben. (Foto: Keystone/PA via AP/Victoria Jones)

15. April: Notre-Dame brennt

Der Grossband in der Pariser Kathedrale war um 18.50 Uhr ausgebrochen. Die Pariser Bürgermeisterin, Anne Hidalgo, twittert: „Ein schreckliches Feuer wütet in Notre-Dame“. Die Polizei fordert die Bevölkerung auf, die Kathedrale weiträumig zu meiden. (Pool)
Der Grossband in der Pariser Kathedrale war um 18.50 Uhr ausgebrochen. Die Pariser Bürgermeisterin, Anne Hidalgo, twittert: „Ein schreckliches Feuer wütet in Notre-Dame“. Die Polizei fordert die Bevölkerung auf, die Kathedrale weiträumig zu meiden. (Pool)

Hunderte Feuerwehrleute sind schnell im Einsatz. Ihnen gelingt es nach vier Stunden, den Brand auf den Dachstuhl zu begrenzen und die Struktur der Kathedrale zu retten. (Pool)
Hunderte Feuerwehrleute sind schnell im Einsatz. Ihnen gelingt es nach vier Stunden, den Brand auf den Dachstuhl zu begrenzen und die Struktur der Kathedrale zu retten. (Pool)

Die Westfassade, die Haupttürme, die Wände des Mittelschiffs sowie fast das ganze Deckengewölbe und das Strebewerk können gerettet werden. Die Bilder, Malereien und Kunstgegenstände im Innern der Kirche bleiben grösstenteils unversehrt, werden jedoch durch Rauch, Russ und Löschwasser teilweise verschmutzt. (Pool)
Die Westfassade, die Haupttürme, die Wände des Mittelschiffs sowie fast das ganze Deckengewölbe und das Strebewerk können gerettet werden. Die Bilder, Malereien und Kunstgegenstände im Innern der Kirche bleiben grösstenteils unversehrt, werden jedoch durch Rauch, Russ und Löschwasser teilweise verschmutzt. (Pool)

Das Feuer war durch Schweissarbeiten im Dachstuhl ausgebrochen. Die Renovationsarbeiten hatten wenige Wochen vor dem Brand begonnen. Die gotische Kathedrale, die auf der Île de la Cité steht, ist eine der meist besuchten Touristenattraktionen der Welt. (Pool)
Das Feuer war durch Schweissarbeiten im Dachstuhl ausgebrochen. Die Renovationsarbeiten hatten wenige Wochen vor dem Brand begonnen. Die gotische Kathedrale, die auf der Île de la Cité steht, ist eine der meist besuchten Touristenattraktionen der Welt. (Pool)

21. April: Machtwechsel in der Ukraine

Die Ukraine hat einen neuen Präsidenten: Der 41-jährige Wolodimir Selenski erhält bei den Präsidentschaftswahlen rund 73 Prozent der Stimmen. Noch nie hat in der unabhängigen Ukraine ein Präsidentschaftskandidat ein solch gutes Ergebnis erzielt. Von Beruf war Selenski bisher Schauspieler. Er wird der jüngste Präsident der Ukraine sein. Im Bild: Selenski nach Bekanntgabe des Ergebnisses mit seiner Frau Olena. (Foto: Keystone/AP/Vadim Ghirda)
Die Ukraine hat einen neuen Präsidenten: Der 41-jährige Wolodimir Selenski erhält bei den Präsidentschaftswahlen rund 73 Prozent der Stimmen. Noch nie hat in der unabhängigen Ukraine ein Präsidentschaftskandidat ein solch gutes Ergebnis erzielt. Von Beruf war Selenski bisher Schauspieler. Er wird der jüngste Präsident der Ukraine sein. Im Bild: Selenski nach Bekanntgabe des Ergebnisses mit seiner Frau Olena. (Foto: Keystone/AP/Vadim Ghirda)

21. April: Terror in Sri Lanka am Ostersonntag

Bei acht Bombenanschlägen sterben 253 Menschen, 485 weitere werden verletzt. Die Explosionen ereignen sich sowohl in Kirchen in verschiedenen Städten als auch in drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo. Unter den Toten befinden sich auch zwei Schweizer, wie das Eidgenössische Departement des Äussern am Montagabend mitteilt. Die Behörden machen eine örtliche, radikal islamistische Gruppierung und Jihadisten für die Terroranschläge verantwortlich. Der IS reklamierte die Attentate für sich. Im Bild die Sankt Sebastianskirche in Negombo nach dem Anschlag. (Foto: Keystone/AP/Chamila Karunarathne)
Bei acht Bombenanschlägen sterben 253 Menschen, 485 weitere werden verletzt. Die Explosionen ereignen sich sowohl in Kirchen in verschiedenen Städten als auch in drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo. Unter den Toten befinden sich auch zwei Schweizer, wie das Eidgenössische Departement des Äussern am Montagabend mitteilt. Die Behörden machen eine örtliche, radikal islamistische Gruppierung und Jihadisten für die Terroranschläge verantwortlich. Der IS reklamierte die Attentate für sich. Im Bild die Sankt Sebastianskirche in Negombo nach dem Anschlag. (Foto: Keystone/AP/Chamila Karunarathne)

28. April: Ein Sieg für nichts

Ministerpräsident Pedro Sánchez gewinnt die spanischen Parlamentswahlen. Seine sozialistische Partei PSOE legt um über 6 Prozent zu. Doch weder das linke noch das rechte Lager verfügen im Parlament über die absolute Mehrheit. Sánchez gelingt es nicht, eine Koalition zu bilden. Deshalb finden am 8. November erneut Wahlen statt, die ebenfalls keine Mehrheit für eine regierungsfähige Koalition bringen. Im Bild Sánchez mit seiner Frau María Begoña Gómez Fernández am Wahlabend in Madrid. (Foto: Keystone/AP/Andrea Comas)
Ministerpräsident Pedro Sánchez gewinnt die spanischen Parlamentswahlen. Seine sozialistische Partei PSOE legt um über 6 Prozent zu. Doch weder das linke noch das rechte Lager verfügen im Parlament über die absolute Mehrheit. Sánchez gelingt es nicht, eine Koalition zu bilden. Deshalb finden am 8. November erneut Wahlen statt, die ebenfalls keine Mehrheit für eine regierungsfähige Koalition bringen. Im Bild Sánchez mit seiner Frau María Begoña Gómez Fernández am Wahlabend in Madrid. (Foto: Keystone/AP/Andrea Comas)

30. April: Gescheiterter Putsch in Venezuela

Der selbsternannte Präsident Juan Guaidó ruft das Militär zum Putsch gegen Präsident Nicolas Maduro auf. Doch die Armeeführung hält zu Maduro. Am Tag nach dem gescheiterten Umsturzversuch brechen in Caracas schwere Unruhen aus. Maduro spricht von einer „kleinen Gruppe von militärischen Verrätern“, die rebellierten. Er bezeichnet Guaidó als Marionette in einem von den USA gesteuerten Umsturzversuch. (Foto: Keystone/AP/Fernando Llano)
Der selbsternannte Präsident Juan Guaidó ruft das Militär zum Putsch gegen Präsident Nicolas Maduro auf. Doch die Armeeführung hält zu Maduro. Am Tag nach dem gescheiterten Umsturzversuch brechen in Caracas schwere Unruhen aus. Maduro spricht von einer „kleinen Gruppe von militärischen Verrätern“, die rebellierten. Er bezeichnet Guaidó als Marionette in einem von den USA gesteuerten Umsturzversuch. (Foto: Keystone/AP/Fernando Llano)
  • MAI

1. Mai: Seltsame königliche Sitten

Kurz vor seiner Krönung heiratet der thailändische König Maha Vajiralongkorn Bodindradebayavarangkun seine langjährige Begleiterin Suthida Vajiralongkorn na Ayudhya. In der Amphorn Sathan Residential Hall im Dusit-Palast in Bangkok kriecht die neue Königin vor den Monarchen, der ein geheiligtes Wasser über sie träufelt. Die frühere Stewardess und spätere Chefin der royalen häuslichen Leibgarde steht seit Ende 2016 im Generalsrang. Am 2. Mai wird der Monarch offiziell als Rama X. zum König gekrönt. Rama X., der ein ausschweifendes Privatleben führte und beim Volk wenig beliebt ist, lebt oft in Bayern und ist jetzt zum vierten Mal verheiratet. (Foto: EPA/Royal Household Bureau).
Kurz vor seiner Krönung heiratet der thailändische König Maha Vajiralongkorn Bodindradebayavarangkun seine langjährige Begleiterin Suthida Vajiralongkorn na Ayudhya. In der Amphorn Sathan Residential Hall im Dusit-Palast in Bangkok kriecht die neue Königin vor den Monarchen, der ein geheiligtes Wasser über sie träufelt. Die frühere Stewardess und spätere Chefin der royalen häuslichen Leibgarde steht seit Ende 2016 im Generalsrang. Am 2. Mai wird der Monarch offiziell als Rama X. zum König gekrönt. Rama X., der ein ausschweifendes Privatleben führte und beim Volk wenig beliebt ist, lebt oft in Bayern und ist jetzt zum vierten Mal verheiratet. (Foto: EPA/Royal Household Bureau).

4. Mai: Maduro hält sich

Eine Venezolanerin beschimpft die Sicherheitskräfte. Wieder demonstrieren in Caracas Tausende gegen Präsident Nicolás Maduro. Der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó  fordert erneut die Armeeangehörigen auf, zu ihm überzulaufen. Davon ist nichts zu sehen. In einem für die Medien inszenierten „Loyalitätsmarsch“ zeigen sich im Bundesstaat Cojedes die Armeespitzen, hochrangige Offiziere und Hunderte Soldaten Seite an Seite mit dem Präsidenten. (Foto: Keystone/AP/Martin Mejia)
Eine Venezolanerin beschimpft die Sicherheitskräfte. Wieder demonstrieren in Caracas Tausende gegen Präsident Nicolás Maduro. Der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó fordert erneut die Armeeangehörigen auf, zu ihm überzulaufen. Davon ist nichts zu sehen. In einem für die Medien inszenierten „Loyalitätsmarsch“ zeigen sich im Bundesstaat Cojedes die Armeespitzen, hochrangige Offiziere und Hunderte Soldaten Seite an Seite mit dem Präsidenten. (Foto: Keystone/AP/Martin Mejia)

5. Mai: Rache für Rache

Die israelische Armee bombardiert Ziele im Gaza-Streifen. Dabei werden 16 Palästinenser getötet. Zuvor hatte die radikalislamische „Hamas“ nach israelischen Angaben 600 Raketen auf israelisches Gebiet abgeschossen. Dabei kamen vier Israeli ums Leben. Es ist das erste Mal seit dem Gaza-Krieg 2014, dass zivile Israeli von Raketen getötet werden. Israel verstärkt seine Streitkräfte an der Grenze zum Gaza-Streifen mit Panzer-, Artillerie- und Infanterietruppen. (Foto: Keystone/EPA/Mohammed Saber)
Die israelische Armee bombardiert Ziele im Gaza-Streifen. Dabei werden 16 Palästinenser getötet. Zuvor hatte die radikalislamische „Hamas“ nach israelischen Angaben 600 Raketen auf israelisches Gebiet abgeschossen. Dabei kamen vier Israeli ums Leben. Es ist das erste Mal seit dem Gaza-Krieg 2014, dass zivile Israeli von Raketen getötet werden. Israel verstärkt seine Streitkräfte an der Grenze zum Gaza-Streifen mit Panzer-, Artillerie- und Infanterietruppen. (Foto: Keystone/EPA/Mohammed Saber)

5. Mai: Bruchlandung in Moskau

Ein Suchoi Superjet 100 der Aeroflot fängt bei einer harten Notlandung auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo Feuer. Zuvor war die Maschine, die sich auf dem Weg von Moskau nach Murmansk befand, wahrscheinlich von einem Blitz getroffen worden. Nachdem viele Instrumente ausgefallen waren, entschieden sich die Piloten zur Rückkehr nach Moskau. Beim harten Aufprall auf der Piste fliesst Treibstoff aus, der sich entzündet. 41 der 78 Personen an Bord sterben. Der Pilot kann sich abseilen. (Foto: Keystone/EPA/dpa/Russian Investigative Committee)
Ein Suchoi Superjet 100 der Aeroflot fängt bei einer harten Notlandung auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo Feuer. Zuvor war die Maschine, die sich auf dem Weg von Moskau nach Murmansk befand, wahrscheinlich von einem Blitz getroffen worden. Nachdem viele Instrumente ausgefallen waren, entschieden sich die Piloten zur Rückkehr nach Moskau. Beim harten Aufprall auf der Piste fliesst Treibstoff aus, der sich entzündet. 41 der 78 Personen an Bord sterben. Der Pilot kann sich abseilen. (Foto: Keystone/EPA/dpa/Russian Investigative Committee)

9. Mai: Archie

Archie ist da. Der Sohn von Harry, Duke of Sussex und Meghan, Duchess of Sussex wird im Portland Hospital in London geboren. Am 6. Juli wird Archie auf Schloss Windsor getauft. Rund um die Geburt entstand ein Medienrummel, der auch seriöse Medien infizierte. (Foto: Keystone/EPA/Dominic Lipinski/Pool)
Archie ist da. Der Sohn von Harry, Duke of Sussex und Meghan, Duchess of Sussex wird im Portland Hospital in London geboren. Am 6. Juli wird Archie auf Schloss Windsor getauft. Rund um die Geburt entstand ein Medienrummel, der auch seriöse Medien infizierte. (Foto: Keystone/EPA/Dominic Lipinski/Pool)

11. Mai: Konfetti für einen Hoffnungsträger

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa kann für fünf weitere Jahre regieren. Der frühere Freiheitskämpfer löste im Februar 2018 Präsident Jacob Zuma ab, der wegen schwerer Korruptionsvorwürfe zurücktreten musste. Doch der Rückhalt für Ramaphosas Afrikanischen Nationalkongress ANC sinkt. Mit 57,5 Prozent der Stimmen rutschte der ANC bei den jetzigen Wahlen erstmals unter die 60-Prozent-Marke. Mit diesem Ergebnis wird die Partei für Misswirtschaft und ihre Korruptionsskandale bestraft. Seit längerem tobt in Ramaphosas Partei ein erbitterter Machtkampf. (Foto: Keystone/AP/Ben Curtis)
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa kann für fünf weitere Jahre regieren. Der frühere Freiheitskämpfer löste im Februar 2018 Präsident Jacob Zuma ab, der wegen schwerer Korruptionsvorwürfe zurücktreten musste. Doch der Rückhalt für Ramaphosas Afrikanischen Nationalkongress ANC sinkt. Mit 57,5 Prozent der Stimmen rutschte der ANC bei den jetzigen Wahlen erstmals unter die 60-Prozent-Marke. Mit diesem Ergebnis wird die Partei für Misswirtschaft und ihre Korruptionsskandale bestraft. Seit längerem tobt in Ramaphosas Partei ein erbitterter Machtkampf. (Foto: Keystone/AP/Ben Curtis)

16. Mai: Ueli Maurer im Oval Office

Zum zweiten Mal wird ein Schweizer Bundespräsident im Weissen Haus empfangen. Donald Trump und Ueli Maurer sprechen im Oval Office 40 Minuten miteinander. Maurer betont anschliessend, das Treffen habe in freundschaftlicher Atmosphäre stattgefunden. Trump bedankt sich für die Guten Dienste der Schweiz. Erörtert wird auch ein mögliches Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern. 1992 war Bundespräsident René Felber im Weissen Haus empfangen worden. (Foto: Keystone)
Zum zweiten Mal wird ein Schweizer Bundespräsident im Weissen Haus empfangen. Donald Trump und Ueli Maurer sprechen im Oval Office 40 Minuten miteinander. Maurer betont anschliessend, das Treffen habe in freundschaftlicher Atmosphäre stattgefunden. Trump bedankt sich für die Guten Dienste der Schweiz. Erörtert wird auch ein mögliches Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern. 1992 war Bundespräsident René Felber im Weissen Haus empfangen worden. (Foto: Keystone)

17. Mai: Ibiza-Gate

Der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung veröffentlichen ein heimlich gefilmtes Video. Es zeigt den rechtspopulistischen Chef der österreichischen FPÖ, Heinz-Christian Strache (vorne), in einer Villa auf Ibiza. Dabei ist eine angeblich russische Oligarchen-Nichte. Strache stellt ihr Staatsaufträge im Austausch mit Wahlkampf-Hilfe in Aussicht. Zudem bietet er an, dass die angeblich reiche Russin das mächtige Boulevardblatt „Kronen-Zeitung“ kauft und dann für Straches FPÖ Wahlwerbung macht. ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt daraufhin die Koalition mit der FPÖ. Bei den Nationalratswahlen im September erleidet die FPÖ schwere Verluste. Strache kündigt am 1. Oktober an, sich aus der Politik zurückzuziehen. Im Dezember wird Strache aus der FPÖ ausgeschlossen. (Foto: Spiegel/Süddeutsche Zeitung)
Der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung veröffentlichen ein heimlich gefilmtes Video. Es zeigt den rechtspopulistischen Chef der österreichischen FPÖ, Heinz-Christian Strache (vorne), in einer Villa auf Ibiza. Dabei ist eine angeblich russische Oligarchen-Nichte. Strache stellt ihr Staatsaufträge im Austausch mit Wahlkampf-Hilfe in Aussicht. Zudem bietet er an, dass die angeblich reiche Russin das mächtige Boulevardblatt „Kronen-Zeitung“ kauft und dann für Straches FPÖ Wahlwerbung macht. ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt daraufhin die Koalition mit der FPÖ. Bei den Nationalratswahlen im September erleidet die FPÖ schwere Verluste. Strache kündigt am 1. Oktober an, sich aus der Politik zurückzuziehen. Im Dezember wird Strache aus der FPÖ ausgeschlossen. (Foto: Spiegel/Süddeutsche Zeitung)

21. Mai: Arnold Hottinger †

Arnold Hottinger, einer der weltbesten Nahost-Kenner, stirbt im Alter von 92 Jahren in Zug. Für Journal21 hat er über 600 Artikel geschrieben. Seit der Gründung von Journal21 im Jahr 2010 war er mit dabei. Das Bild zeigt Hottinger an der Feier zu seinem 90. Geburtstag im Zürcher Zunfthaus Rüden. (Foto: Keystone/Anthony Anex)
Arnold Hottinger, einer der weltbesten Nahost-Kenner, stirbt im Alter von 92 Jahren in Zug. Für Journal21 hat er über 600 Artikel geschrieben. Seit der Gründung von Journal21 im Jahr 2010 war er mit dabei. Das Bild zeigt Hottinger an der Feier zu seinem 90. Geburtstag im Zürcher Zunfthaus Rüden. (Foto: Keystone/Anthony Anex)

Hottinger, während langen Jahren NZZ-Korrespondent im Nahen Osten, sprach neben Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch auch sieben arabische Dialekte. Während Jahrzehnten reiste er durch alle arabischen und islamischen Länder. Er verfasste mehrere Bücher, seine Texte sind mehrfach preisgekrönt. Seine Passion für die Ereignisse im Nahen Osten war bis zum Schluss nicht zu zügeln. Selbst vom Spitalbett aus verfasste Hottinger noch Texte für Journal21. Seinen letzten Artikel publizierten wir am 21. Januar. Thema: Demokratiebewegung im Sudan. (Foto: Keystone/Anthony Anex)
Hottinger, während langen Jahren NZZ-Korrespondent im Nahen Osten, sprach neben Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch auch sieben arabische Dialekte. Während Jahrzehnten reiste er durch alle arabischen und islamischen Länder. Er verfasste mehrere Bücher, seine Texte sind mehrfach preisgekrönt. Seine Passion für die Ereignisse im Nahen Osten war bis zum Schluss nicht zu zügeln. Selbst vom Spitalbett aus verfasste Hottinger noch Texte für Journal21. Seinen letzten Artikel publizierten wir am 21. Januar. Thema: Demokratiebewegung im Sudan. (Foto: Keystone/Anthony Anex)

Das Bild wurde 1963 in der algerischen Wüste während des algerisch-marokkanischen Krieges nahe der marokkanischen Grenze aufgenommen. Auf dem Meilenstein steht die Zahl 21. Vielleicht war das eine Vorsehung, dass sich Hottinger später für Journal21 engagierte. Aufgenommen wurde das Bild vom berühmten Fotografen Ernst Scheidegger.
Das Bild wurde 1963 in der algerischen Wüste während des algerisch-marokkanischen Krieges nahe der marokkanischen Grenze aufgenommen. Auf dem Meilenstein steht die Zahl 21. Vielleicht war das eine Vorsehung, dass sich Hottinger später für Journal21 engagierte. Aufgenommen wurde das Bild vom berühmten Fotografen Ernst Scheidegger.

27. Mai: Jubelnde Grüne

Bei den Europa-Wahlen verdoppeln die deutschen Grünen ihre Stimmenzahl. Im Bild:
Annalena Baerbock (links), Grünen-Vorsitzende, und Katrin Göring-Eckard, Grünen-Fraktionschefin, nach Bekanntgabe der Ergebnisse in Berlin. Die Grünen sind jetzt zweitstärkste deutsche Partei. CDU und SPD erleiden herbe Verluste. Die AfD wird gebremst. In Frankreich schwingt Marine Le Pen obenauf. In Italien wird die Lega erwartungsgemnäss stärkste Partei. Die Christ- und Sozialdemokraten gehören zu den grossen Verlierern. Zum ersten Mal haben sie zusammen die absolute Mehrheit verloren. Drittstärkste Kraft nach den Christdemokraten und den Sozialdemokraten werden die Liberalen, denen auch Präsident Macrons Bewegung „En Marche“ angehört.(Foto: Keystone/DPA/Kay Nietfeld)
Bei den Europa-Wahlen verdoppeln die deutschen Grünen ihre Stimmenzahl. Im Bild: Annalena Baerbock (links), Grünen-Vorsitzende, und Katrin Göring-Eckard, Grünen-Fraktionschefin, nach Bekanntgabe der Ergebnisse in Berlin. Die Grünen sind jetzt zweitstärkste deutsche Partei. CDU und SPD erleiden herbe Verluste. Die AfD wird gebremst. In Frankreich schwingt Marine Le Pen obenauf. In Italien wird die Lega erwartungsgemnäss stärkste Partei. Die Christ- und Sozialdemokraten gehören zu den grossen Verlierern. Zum ersten Mal haben sie zusammen die absolute Mehrheit verloren. Drittstärkste Kraft nach den Christdemokraten und den Sozialdemokraten werden die Liberalen, denen auch Präsident Macrons Bewegung „En Marche“ angehört.(Foto: Keystone/DPA/Kay Nietfeld)
  • JUNI

2. Juni: Nahles geht

Andrea Nahles tritt als Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD zurück. Auch ihr Bundestagsmandat legt sie nieder und verabschiedet sich damit vollständig aus der Bundespolitik. Sie zieht damit die Konsequenzen aus dem schlechten Ergebnis der SPD bei den Europawahlen und der zunehmenden innerparteilichen Kritik an ihr. Nahles war 13 Monate lang SPD-Vorsitzende. Sie war die erste SPD-Parteipräsidentin. (Foto: Keystone/DPA/Wolfang Kumm)
Andrea Nahles tritt als Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD zurück. Auch ihr Bundestagsmandat legt sie nieder und verabschiedet sich damit vollständig aus der Bundespolitik. Sie zieht damit die Konsequenzen aus dem schlechten Ergebnis der SPD bei den Europawahlen und der zunehmenden innerparteilichen Kritik an ihr. Nahles war 13 Monate lang SPD-Vorsitzende. Sie war die erste SPD-Parteipräsidentin. (Foto: Keystone/DPA/Wolfang Kumm)

3. Juni: Gut sieht er aus

Der amerikanische Präsident einmal anders. Das Bild zeigt Donald Trump in der „McLean Bibel-Kirche“ in Vienna (Virginia) bei Washington. Der Präsident nimmt an einer Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs in Virginia Beach teil, bei dem zwölf Menschen erschossen wurden. In der Bible Church in McLean versammeln sich jedes Wochenende über 10’000 Menschen zum Gebet. (Foto: Keystone/AP/Jacquelyn Martin)
Der amerikanische Präsident einmal anders. Das Bild zeigt Donald Trump in der „McLean Bibel-Kirche“ in Vienna (Virginia) bei Washington. Der Präsident nimmt an einer Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs in Virginia Beach teil, bei dem zwölf Menschen erschossen wurden. In der Bible Church in McLean versammeln sich jedes Wochenende über 10’000 Menschen zum Gebet. (Foto: Keystone/AP/Jacquelyn Martin)

9. Juni: Eine Million auf der Strasse

In Hongkong gehen Hunderttausende auf die Strasse. Es ist die grösste Demonstration seit den Protesten auf dem Tian'anmen-Massaker am 4. Juni 1989 in Peking. Laut Angaben der Organisatoren demonstrieren eine Million Menschen gegen ein geplantes Gesetz, das die Auslieferung von Verdächtigen an die Volksrepublik China vorsieht – sofern China dies verlangt. Anwaltsverbände, Menschenrechtsgruppen, ausländische Handelskammern und Regierungen sind besorgt. Demonstranten tragen Transparente mit „Keine Auslieferung nach China“ oder „Nach China ausgeliefert, für immer verschwunden“. Kritiker argumentieren, dass das Justizsystem in China nicht unabhängig sei, internationalen Standards nicht entspreche und politisch Andersdenkende verfolge. (Foto: Keystone/EPA/Jérôme Favre)
In Hongkong gehen Hunderttausende auf die Strasse. Es ist die grösste Demonstration seit den Protesten auf dem Tian'anmen-Massaker am 4. Juni 1989 in Peking. Laut Angaben der Organisatoren demonstrieren eine Million Menschen gegen ein geplantes Gesetz, das die Auslieferung von Verdächtigen an die Volksrepublik China vorsieht – sofern China dies verlangt. Anwaltsverbände, Menschenrechtsgruppen, ausländische Handelskammern und Regierungen sind besorgt. Demonstranten tragen Transparente mit „Keine Auslieferung nach China“ oder „Nach China ausgeliefert, für immer verschwunden“. Kritiker argumentieren, dass das Justizsystem in China nicht unabhängig sei, internationalen Standards nicht entspreche und politisch Andersdenkende verfolge. (Foto: Keystone/EPA/Jérôme Favre)

13. Juni: Eskalation im Golf von Oman

Zwei Öltanker, die je von einer deutschen und einer norwegischen Reederei betrieben werden, sind das Ziel von Attacken im Golf von Oman. Das Bild der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irib zeigt den norwegischen Tanker „Front Altair“, in dem Feuer ausbrach. Die Matrosen wurden evakuiert. Die USA und Saudi-Arabien machen Iran für die jüngsten Attentate verantwortlich. Teheran weist jede Schuld von sich und spricht von „Verschwörungstheorien“. Bereits vor einem Monat sind vier Tanker im Golf von Oman angegriffen worden. Die Spannungen nehmen weiter zu, als Iran am 20. Juni über der Strasse von Hormus eine amerikanische Drohne vom Typ „RQ-4A Global Hawk“ abschiesst. (Foto: Keystone/AP/Irib/Islamic Republic of Iran Broadcasting and News Agency).
Zwei Öltanker, die je von einer deutschen und einer norwegischen Reederei betrieben werden, sind das Ziel von Attacken im Golf von Oman. Das Bild der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irib zeigt den norwegischen Tanker „Front Altair“, in dem Feuer ausbrach. Die Matrosen wurden evakuiert. Die USA und Saudi-Arabien machen Iran für die jüngsten Attentate verantwortlich. Teheran weist jede Schuld von sich und spricht von „Verschwörungstheorien“. Bereits vor einem Monat sind vier Tanker im Golf von Oman angegriffen worden. Die Spannungen nehmen weiter zu, als Iran am 20. Juni über der Strasse von Hormus eine amerikanische Drohne vom Typ „RQ-4A Global Hawk“ abschiesst. (Foto: Keystone/AP/Irib/Islamic Republic of Iran Broadcasting and News Agency).

14. Juni: Stark befolgter Frauenstreik

Hunderttausende Frauen gehen im ganzen Land auf die Strasse, wesentlich mehr als erwartet. Die Organisatorinnen sprechen von einem Grosserfolg. Im Bild: Demonstration auf dem Berner Bundesplatz (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)
Hunderttausende Frauen gehen im ganzen Land auf die Strasse, wesentlich mehr als erwartet. Die Organisatorinnen sprechen von einem Grosserfolg. Im Bild: Demonstration auf dem Berner Bundesplatz (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)

Demonstration in Zürich (Foto: Keystone/Walter Bieri)
Demonstration in Zürich (Foto: Keystone/Walter Bieri)

Nationalrätinnen im Nationalratssaal: Das Parlament unterbricht wegen des Frauenstreiks seine Arbeit symbolisch für eine Viertelstunde (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)
Nationalrätinnen im Nationalratssaal: Das Parlament unterbricht wegen des Frauenstreiks seine Arbeit symbolisch für eine Viertelstunde (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)

16. Juni: Franco Zeffirelli †

Er war einer der berühmtesten und gefeiertesten italienischen Film- und Opernregisseure: Franco Zeffirelli, unehelicher Sohn eines Stoffhändlers, fasziniert von Sizilien, ein Egozentriker, homosexuell, stets extravagant gekleidet, ein Freund Berlusconis und Senator. Bekannt wurde er zunächst durch Shakespeare-Verfilmungen. 1967 realisierte er mit Elizabeth Taylor und Richard Burton „Der Widerspenstigen Zähmung“, ein Jahr später „Romeo und Julia“ mit Leonard Whiting und Olivia Hussey. Für Romeo und Julia erhielt er eine Oscar-Nominierung. Weltberühmt wurde er 1977 durch die sechsstündige Bibelverfilmung „Jesus von Nazareth“. Zeffirelli stirbt im Alter von 96 Jahren in Rom. Im Bild: Franco Zeffirelli 2014 in seiner Wohnung in Rom (Foto: Keystone/EPA/Ansa/Alessandro di Meo)
Er war einer der berühmtesten und gefeiertesten italienischen Film- und Opernregisseure: Franco Zeffirelli, unehelicher Sohn eines Stoffhändlers, fasziniert von Sizilien, ein Egozentriker, homosexuell, stets extravagant gekleidet, ein Freund Berlusconis und Senator. Bekannt wurde er zunächst durch Shakespeare-Verfilmungen. 1967 realisierte er mit Elizabeth Taylor und Richard Burton „Der Widerspenstigen Zähmung“, ein Jahr später „Romeo und Julia“ mit Leonard Whiting und Olivia Hussey. Für Romeo und Julia erhielt er eine Oscar-Nominierung. Weltberühmt wurde er 1977 durch die sechsstündige Bibelverfilmung „Jesus von Nazareth“. Zeffirelli stirbt im Alter von 96 Jahren in Rom. Im Bild: Franco Zeffirelli 2014 in seiner Wohnung in Rom (Foto: Keystone/EPA/Ansa/Alessandro di Meo)

18. Juni: Andrea Camilleri †

Er verkaufte 25 Millionen Bücher. Kein Schriftsteller ist in Italien so beliebt wie er. „Commissario Montalbano“ ist die Hauptfigur in seinen süffigen Romanen. Alle kennen ihn, von Como im Norden bis hinunter nach Agrigento an der Südküste Siziliens. Dort spielen die meisten seiner Bücher. Auch Leute, die nie ein Buch gelesen haben, kennen Camilleri und schwärmen von ihm. Andrea Camilleri stirbt im Römer Spital Santo Spirito im Alter von 93 Jahren, nachdem er dort am 17. Juni nach einem Herzstillstand eingeliefert worden war.
Er verkaufte 25 Millionen Bücher. Kein Schriftsteller ist in Italien so beliebt wie er. „Commissario Montalbano“ ist die Hauptfigur in seinen süffigen Romanen. Alle kennen ihn, von Como im Norden bis hinunter nach Agrigento an der Südküste Siziliens. Dort spielen die meisten seiner Bücher. Auch Leute, die nie ein Buch gelesen haben, kennen Camilleri und schwärmen von ihm. Andrea Camilleri stirbt im Römer Spital Santo Spirito im Alter von 93 Jahren, nachdem er dort am 17. Juni nach einem Herzstillstand eingeliefert worden war.

23. Juni: Schlag für Erdoğan

Schwere Niederlage für Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan. Der oppositionelle Kandidat Ekrem İmamoğlu gewinnt die Bürgermeisterwahlen in Istanbul klar. Im Bild:  İmamoğlu mit seiner Frau Dilek. (Foto: Keystone/EPA/Erdem Sahin)
Schwere Niederlage für Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan. Der oppositionelle Kandidat Ekrem İmamoğlu gewinnt die Bürgermeisterwahlen in Istanbul klar. Im Bild: İmamoğlu mit seiner Frau Dilek. (Foto: Keystone/EPA/Erdem Sahin)

Freudenkundgebung in Istanbul nach Ekrem İmamoğlus Sieg. Auf  den 49-jährigen Oppositionskandidaten enfallen rund  53 Prozent der Stimmen. Sein schärfster Gegenkandidat Binali Yıldırım von der AKP erhält 45 Prozent. (Foto: Keystone/Onur Gunal/CHP Press Office)
Freudenkundgebung in Istanbul nach Ekrem İmamoğlus Sieg. Auf den 49-jährigen Oppositionskandidaten enfallen rund 53 Prozent der Stimmen. Sein schärfster Gegenkandidat Binali Yıldırım von der AKP erhält 45 Prozent. (Foto: Keystone/Onur Gunal/CHP Press Office)

28. Juni: 4000 Tonnen gesprengt

Um 09.28 Uhr ertönen Sirenen. Dann ist ein lauter Knall und ein gespenstisches, minutenlanges Grollen zu hören. Knapp zehn Monate nach dem Einsturz der Morandi-Brücke in Genua werden die noch stehenden Pfeiler gesprengt. Um der aufgewirbelten Staubwolke Herr zu werden, werden die 4’000 Tonnen schweren Trümmer sofort mit Dutzenden Wasserkanonen bespritzt. Die Brücke war am 14. August 2018 teilweise eingestürzt. 35 Personenautos und drei Lastwagen stürzten in die Tiefe. 43 Menschen starben. (Foto: Keystone/EPA/Ansa/Luca Zennaro)
Um 09.28 Uhr ertönen Sirenen. Dann ist ein lauter Knall und ein gespenstisches, minutenlanges Grollen zu hören. Knapp zehn Monate nach dem Einsturz der Morandi-Brücke in Genua werden die noch stehenden Pfeiler gesprengt. Um der aufgewirbelten Staubwolke Herr zu werden, werden die 4’000 Tonnen schweren Trümmer sofort mit Dutzenden Wasserkanonen bespritzt. Die Brücke war am 14. August 2018 teilweise eingestürzt. 35 Personenautos und drei Lastwagen stürzten in die Tiefe. 43 Menschen starben. (Foto: Keystone/EPA/Ansa/Luca Zennaro)

Die Sprengung erfolgt nach Plan. Eine kleine Verzögerung gibt es, weil ein Bewohner eines Hauses unter der Brücke nicht evakuiert werden will. Über 3’000 Anwohner im Umkreis von 300 Metern mussten ihre Häuser verlassen. Sie durften erst am Abend in ihre Häuser zurückkehren. Die 400 Meter lange Brücke, die 1967 eingeweiht worden war, hatte grosse wirtschaftliche Bedeutung für Italien. Sie wurde pro Jahr von über 25 Millionen Autos befahren. Sie war eine der Zufahrtsstrecken zum Hafen und wurde pro Stunde von bis zu 100 Lastwagen überquert. (Foto: Keystone/EPA/Ansa/Luca Zennaro)
Die Sprengung erfolgt nach Plan. Eine kleine Verzögerung gibt es, weil ein Bewohner eines Hauses unter der Brücke nicht evakuiert werden will. Über 3’000 Anwohner im Umkreis von 300 Metern mussten ihre Häuser verlassen. Sie durften erst am Abend in ihre Häuser zurückkehren. Die 400 Meter lange Brücke, die 1967 eingeweiht worden war, hatte grosse wirtschaftliche Bedeutung für Italien. Sie wurde pro Jahr von über 25 Millionen Autos befahren. Sie war eine der Zufahrtsstrecken zum Hafen und wurde pro Stunde von bis zu 100 Lastwagen überquert. (Foto: Keystone/EPA/Ansa/Luca Zennaro)

Im November wird bekannt, dass namhafte Experten schon 2014 ernsthaft vor einem Einsturz der Brücke gewarnt hatten. Die Warnungen wurden missachtet. Die Berichte der Experten verschwanden und wurden auf den Computern auf unerklärliche Weise gelöscht. Die Justizbehörden haben eine Untersuchung eingeleitet. (Foto: Keystone/EPA/Ansa/Luca Zennaro)
Im November wird bekannt, dass namhafte Experten schon 2014 ernsthaft vor einem Einsturz der Brücke gewarnt hatten. Die Warnungen wurden missachtet. Die Berichte der Experten verschwanden und wurden auf den Computern auf unerklärliche Weise gelöscht. Die Justizbehörden haben eine Untersuchung eingeleitet. (Foto: Keystone/EPA/Ansa/Luca Zennaro)
  • JULI

3. Juli: Die Unbeugsame

Für die einen ist sie „die Heldin“, für Matteo Salvini „eine Rotznase“. Die deutsche Kapitänin Carola Rackete steuert trotz ausdrücklichen Verbots die „Seawatch 3“ in den Hafen von Lampedusa. Sie wird sogleich festgenommen. Das Schiff hat 40 Migranten an Bord. Der rechtspopulistische Innenminister Salvini hatte die italienischen Häfen für Migranten-Schiffe geschlossen. Eine Richterin verfügte später die Freilassung Racketes. (Foto: Keystone/AP/Ansa/Matteo Guidelli)
Für die einen ist sie „die Heldin“, für Matteo Salvini „eine Rotznase“. Die deutsche Kapitänin Carola Rackete steuert trotz ausdrücklichen Verbots die „Seawatch 3“ in den Hafen von Lampedusa. Sie wird sogleich festgenommen. Das Schiff hat 40 Migranten an Bord. Der rechtspopulistische Innenminister Salvini hatte die italienischen Häfen für Migranten-Schiffe geschlossen. Eine Richterin verfügte später die Freilassung Racketes. (Foto: Keystone/AP/Ansa/Matteo Guidelli)

7. Juli: João Gilberto †

Er war einer der Komponisten des weltberühmten „Girls from Ipanema“. João Gilberto, brasilianischer Sänger, Gitarrist, Komponist und Wegbereiter des Bossa Nova, stirbt im Alter von 88 Jahren vereinsamt und hoch verschuldet in Rio. Das 1962 entstandene „Girl from Ipanema“ (Garota de Ipanema) war eine Gemeinschaftsproduktion von Gilberto, Antônio Carlos Jobim und Stan Getz. Vor allem die Mitwirkung des Jazz-Saxophonisten Getz trug wesentlich zum Erfolg des Stücks bei. Gesungen wurde es von Gilberto und seiner damaligen Frau Astrud Gilberto, die das Lied zunächst nur auf Brasilianisch vortrugen. Später wurde der Text auf Englisch übersetzt. Im Bild: João Gilberto am 14. August 2008 in São Paulo (Foto: Keystone/EPA/Marcos Hermes)
Er war einer der Komponisten des weltberühmten „Girls from Ipanema“. João Gilberto, brasilianischer Sänger, Gitarrist, Komponist und Wegbereiter des Bossa Nova, stirbt im Alter von 88 Jahren vereinsamt und hoch verschuldet in Rio. Das 1962 entstandene „Girl from Ipanema“ (Garota de Ipanema) war eine Gemeinschaftsproduktion von Gilberto, Antônio Carlos Jobim und Stan Getz. Vor allem die Mitwirkung des Jazz-Saxophonisten Getz trug wesentlich zum Erfolg des Stücks bei. Gesungen wurde es von Gilberto und seiner damaligen Frau Astrud Gilberto, die das Lied zunächst nur auf Brasilianisch vortrugen. Später wurde der Text auf Englisch übersetzt. Im Bild: João Gilberto am 14. August 2008 in São Paulo (Foto: Keystone/EPA/Marcos Hermes)

8. Juli: Sudanesischer Frühling?

Jubel in Khartum, Hoffnung im Sudan: Das sudanesische Militär und die Opposition schliessen einen Pakt und bilden eine gemeinsame Übergangsregierung. In 39 Monaten sollen freie Wahlen stattfinden. (Foto: Keystone/EPA/Marwan Ali)
Jubel in Khartum, Hoffnung im Sudan: Das sudanesische Militär und die Opposition schliessen einen Pakt und bilden eine gemeinsame Übergangsregierung. In 39 Monaten sollen freie Wahlen stattfinden. (Foto: Keystone/EPA/Marwan Ali)

Zehntausende Menschen feiern in den Strassen von Khartum die Einigung. 26 Jahre lang hatte der Langzeit-Diktator Umar al-Baschir das Land dominiert. Nachdem Ende letzten Jahres die Regierung eine Brotpreis-Erhöhung verordnet hatte, war es im ganzen Land zu schweren Unruhen gekommen. Im April setzte das Militär Baschir ab. Weil die Armee die Macht jedoch nicht abgeben wollte, kam es zu wochenlangen Demonstrationen, die in einem Blutbad endeten. 130 Demonstranten wurden erschossen. Schliesslich einigte sich die Armee und die Opposition auf die Bildung eines „Souveränen Rates“, der aus Militärs und Zivilisten besteht. (Foto: Keystone/AP)
Zehntausende Menschen feiern in den Strassen von Khartum die Einigung. 26 Jahre lang hatte der Langzeit-Diktator Umar al-Baschir das Land dominiert. Nachdem Ende letzten Jahres die Regierung eine Brotpreis-Erhöhung verordnet hatte, war es im ganzen Land zu schweren Unruhen gekommen. Im April setzte das Militär Baschir ab. Weil die Armee die Macht jedoch nicht abgeben wollte, kam es zu wochenlangen Demonstrationen, die in einem Blutbad endeten. 130 Demonstranten wurden erschossen. Schliesslich einigte sich die Armee und die Opposition auf die Bildung eines „Souveränen Rates“, der aus Militärs und Zivilisten besteht. (Foto: Keystone/AP)

15. Juli: Drei Jahre nach dem Putsch

Eine Türkin während eines Auftritts von Recep Tayyip Erdoğan in Istanbul. Noch kann der türkische Präsident auf Dutzende Millionen Türkinnen und Türken zählen. Er und seine Anhängerinnen und Anhänger gedenken jetzt des gescheiterten Umsturzversuches vor drei Jahren. (Foto: Keystone/AP/Lefteris Pitarakis)
Eine Türkin während eines Auftritts von Recep Tayyip Erdoğan in Istanbul. Noch kann der türkische Präsident auf Dutzende Millionen Türkinnen und Türken zählen. Er und seine Anhängerinnen und Anhänger gedenken jetzt des gescheiterten Umsturzversuches vor drei Jahren. (Foto: Keystone/AP/Lefteris Pitarakis)

16. Juli: Frau Kommissionspräsidentin

Die deutsche CDU-Politikerin und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wird zur neuen Kommissionspräsidentin der EU gewählt. Sie tritt ihr Amt am 1. Dezember an und folgt auf den Luxemburger Jean-Claude Juncker. Mit von der Leyen wurde erstmals eine Frau in das höchste EU-Amt gewählt. Die neue EU-Chefin will mit einem  „Green Deal“ Geschichte schreiben. Sie plant ein Programm mit neuen Gesetzen und Initiativen für ein klimafreundliches Europa. Ziel ist ein klimaneutrales Europa bis 2050. Ihr Billionen-Vorhaben stösst auf Widerstände. (Foto: Keystone/AP/Jean-François Badias)
Die deutsche CDU-Politikerin und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wird zur neuen Kommissionspräsidentin der EU gewählt. Sie tritt ihr Amt am 1. Dezember an und folgt auf den Luxemburger Jean-Claude Juncker. Mit von der Leyen wurde erstmals eine Frau in das höchste EU-Amt gewählt. Die neue EU-Chefin will mit einem „Green Deal“ Geschichte schreiben. Sie plant ein Programm mit neuen Gesetzen und Initiativen für ein klimafreundliches Europa. Ziel ist ein klimaneutrales Europa bis 2050. Ihr Billionen-Vorhaben stösst auf Widerstände. (Foto: Keystone/AP/Jean-François Badias)

19. Juli: Eine Hymne an den Wein

In Vevey beginnt eines der grössten und farbenprächtigsten Volksfeste der Schweiz. Eine Million Besucher und Besucherinnen strömen an den Genfersee. Das Winzerfest, die „Fête des Vignerons“, findet nur alle 20 bis 25 Jahre statt: einmal pro Generation. (Foto: Keystone/Valentin Flauraud)
In Vevey beginnt eines der grössten und farbenprächtigsten Volksfeste der Schweiz. Eine Million Besucher und Besucherinnen strömen an den Genfersee. Das Winzerfest, die „Fête des Vignerons“, findet nur alle 20 bis 25 Jahre statt: einmal pro Generation. (Foto: Keystone/Valentin Flauraud)


Eröffnet wird das über dreiwöchige Fest mit einer fast dreistündigen Freilichtaufführung auf der Place du Marché in Vevey, einem der grössten Plätze der Schweiz. An dem poetischen Schauspiel beteiligen sich 5’500 Laiendarsteller. Die Arena fasst 20’000 Zuschauer. Auch Bundesrat Guy Parmelin, ein früherer Winzer, ist dabei. Obwohl das Fest künsterlisch ein Erfolg ist, bringt es doch ein Millionendefizit. (Foto: Keystone/Valantin Flauraud)
Eröffnet wird das über dreiwöchige Fest mit einer fast dreistündigen Freilichtaufführung auf der Place du Marché in Vevey, einem der grössten Plätze der Schweiz. An dem poetischen Schauspiel beteiligen sich 5’500 Laiendarsteller. Die Arena fasst 20’000 Zuschauer. Auch Bundesrat Guy Parmelin, ein früherer Winzer, ist dabei. Obwohl das Fest künsterlisch ein Erfolg ist, bringt es doch ein Millionendefizit. (Foto: Keystone/Valantin Flauraud)

21. Juli: Bahn frei für Selenski

Bei den Parlamentswahlen in der Ukraine gewinnt die Partei des neuen Präsidenten Wolodimir Selenski überraschend die absolute Mehrheit im Parlament. Er kann damit ohne Koalitionspartner regieren. Selenskis Partei „Diener des Volkes“ kommt auf 254 der 450 Abgeordneten. Der Präsident erklärte, er wolle die Ukraine grundlegend reformieren. Zu den ersten Prioritäten gehört eine Beilegung des Konflikts im Donbass. Im Bild: Selenski mit seiner Frau Olena Selenska bei der Stimmabgabe in Kiew. (Foto: Keystone/AP/Evgeniy Maloletka)
Bei den Parlamentswahlen in der Ukraine gewinnt die Partei des neuen Präsidenten Wolodimir Selenski überraschend die absolute Mehrheit im Parlament. Er kann damit ohne Koalitionspartner regieren. Selenskis Partei „Diener des Volkes“ kommt auf 254 der 450 Abgeordneten. Der Präsident erklärte, er wolle die Ukraine grundlegend reformieren. Zu den ersten Prioritäten gehört eine Beilegung des Konflikts im Donbass. Im Bild: Selenski mit seiner Frau Olena Selenska bei der Stimmabgabe in Kiew. (Foto: Keystone/AP/Evgeniy Maloletka)

21. Juli: Sommerwind

Der 140 Meter hohe Genfer Jet d'eau, das Wahrzeichen der Stadt, wird von 32 Grad heissen Sommerböen weggeblasen.  (Foto: Keystone/Salvatore Di Nolfi)
Der 140 Meter hohe Genfer Jet d'eau, das Wahrzeichen der Stadt, wird von 32 Grad heissen Sommerböen weggeblasen. (Foto: Keystone/Salvatore Di Nolfi)

23. Juli: Prime Minister Boris

Die Parteibasis der Tories spricht sich in einer Urabstimmung klar für Boris Johnson aus. 92’153 Parteimitglieder der Konservativen votieren für Johnson (66 Prozent), während sein Konkurrent Jeremy Hunt 46’656 Parteimitglieder (34 Prozent) von sich überzeugen kann. Damit wird Johnson automatisch neuer Premierminister und Nachfolger von Theresa May. (Foto: Keystone/PA via AP/Yui Mok)
Die Parteibasis der Tories spricht sich in einer Urabstimmung klar für Boris Johnson aus. 92’153 Parteimitglieder der Konservativen votieren für Johnson (66 Prozent), während sein Konkurrent Jeremy Hunt 46’656 Parteimitglieder (34 Prozent) von sich überzeugen kann. Damit wird Johnson automatisch neuer Premierminister und Nachfolger von Theresa May. (Foto: Keystone/PA via AP/Yui Mok)

24. Juli: „Die Unwahrheit“

Boris Johnson kämpft verbissen um den Austritt Grossbritanniens aus der EU. Dazu sind ihm offenbar alle Mittel recht. Seine Kritiker sagen, er habe der Königin nicht die Wahrheit gesagt, als er sie bat, ein Dekret zu billigen, das die Abgeordneten für fünf Wochen in die Zwangsferien schickt. Damit habe er die Parlamentarier daran hindern wollen, seinen Brexit-Kurs zu durchkreuzen. (Foto: Keystone/EPA/Association Pool/Victoria Jones)
Boris Johnson kämpft verbissen um den Austritt Grossbritanniens aus der EU. Dazu sind ihm offenbar alle Mittel recht. Seine Kritiker sagen, er habe der Königin nicht die Wahrheit gesagt, als er sie bat, ein Dekret zu billigen, das die Abgeordneten für fünf Wochen in die Zwangsferien schickt. Damit habe er die Parlamentarier daran hindern wollen, seinen Brexit-Kurs zu durchkreuzen. (Foto: Keystone/EPA/Association Pool/Victoria Jones)

28. Juli: Ein Elefant blickt ins Tal

„Elephant Walk" heisst diese Skulptur des britischen Künstlers Zav Ové. Sie steht auf einer Weide bei La Chaux et Les Ruinettes bei Verbier im Unterwallis. (Foto: Keystone/Jean-Christophe Bott)
„Elephant Walk" heisst diese Skulptur des britischen Künstlers Zav Ové. Sie steht auf einer Weide bei La Chaux et Les Ruinettes bei Verbier im Unterwallis. (Foto: Keystone/Jean-Christophe Bott)

28. Juli: „Schämt euch!“

In Moskau gehen Sicherheitskräfte mit grosser Härte gegen Demonstranten vor, die freie Wahlen verlangen. Die Manifestation war nicht bewilligt worden. Die Behörden hatten eindringlich vor einer Teilnahme gewarnt. Trotzdem kommen Tausende, vor allem viele Junge. Die Polizei nimmt zahlreiche Demonstranten fest. „Schämt euch!“, rufen die Manifestanten in Sprechchören. „Wir sind friedliche Menschen, wir wollen freie Wahlen.“ (Foto: Keystone/AP/Pavel Golovkin)
In Moskau gehen Sicherheitskräfte mit grosser Härte gegen Demonstranten vor, die freie Wahlen verlangen. Die Manifestation war nicht bewilligt worden. Die Behörden hatten eindringlich vor einer Teilnahme gewarnt. Trotzdem kommen Tausende, vor allem viele Junge. Die Polizei nimmt zahlreiche Demonstranten fest. „Schämt euch!“, rufen die Manifestanten in Sprechchören. „Wir sind friedliche Menschen, wir wollen freie Wahlen.“ (Foto: Keystone/AP/Pavel Golovkin)

Die EU verurteilt das Vorgehen der Sicherheitskräfte als „unverhältnismässigen Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten“. (Foto: Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko)
Die EU verurteilt das Vorgehen der Sicherheitskräfte als „unverhältnismässigen Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten“. (Foto: Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko)

Die Demonstrationen richten sich gegen den Ausschluss wichtiger Oppositionskandidaten von den Regionalwahlen, die im September stattfinden. Zahlreichen prominenten Putin-kritischen Kandidaten war die Teilnahme an den Wahlen unter absurden Rechtfertigungen verweigert worden. Anfang August versammeln sich bei der genehmigten Protestkundgebung auf dem Sacharow-Prospekt 50’000 Menschen. Es ist die grösste Protestaktion seit den Manifestationen im Winter 2011/2012. (Foto: Keystone/EPA/Yuri Kochetkov)
Die Demonstrationen richten sich gegen den Ausschluss wichtiger Oppositionskandidaten von den Regionalwahlen, die im September stattfinden. Zahlreichen prominenten Putin-kritischen Kandidaten war die Teilnahme an den Wahlen unter absurden Rechtfertigungen verweigert worden. Anfang August versammeln sich bei der genehmigten Protestkundgebung auf dem Sacharow-Prospekt 50’000 Menschen. Es ist die grösste Protestaktion seit den Manifestationen im Winter 2011/2012. (Foto: Keystone/EPA/Yuri Kochetkov)
  • AUGUST

8. August: Ziemlich selbstsicher

Matteo Salvini fühlt sich sicher im Sattel. Nach dem guten Abschneiden seiner rechtspopulistischen Lega bei den Europa-Wahlen gibt er sich selbstherrlicher denn je. Während sich die Regierungsmannschaft in einem chaotischen Auflösungsprozess befindet, treibt er Wahlkampf an den italienischen Stränden. Täglich zelebrieren die beiden Koalitionspartner, die Cinque Stelle und Lega, ihre Zerrissenheit. Salvini ist eigentlich „nur“ Innenminister, doch er drückt alle an die Wand. Selbst seinen Chef, Ministerpräsident Giuseppe Conte, kanzelt er ab: „Was der sagt, interessiert mich unter-null“, sagt Salvini. Drei Wochen später ist alles anders. (Foto: Twitter)
Matteo Salvini fühlt sich sicher im Sattel. Nach dem guten Abschneiden seiner rechtspopulistischen Lega bei den Europa-Wahlen gibt er sich selbstherrlicher denn je. Während sich die Regierungsmannschaft in einem chaotischen Auflösungsprozess befindet, treibt er Wahlkampf an den italienischen Stränden. Täglich zelebrieren die beiden Koalitionspartner, die Cinque Stelle und Lega, ihre Zerrissenheit. Salvini ist eigentlich „nur“ Innenminister, doch er drückt alle an die Wand. Selbst seinen Chef, Ministerpräsident Giuseppe Conte, kanzelt er ab: „Was der sagt, interessiert mich unter-null“, sagt Salvini. Drei Wochen später ist alles anders. (Foto: Twitter)

11. August: Oh, du schöne Ferienzeit

Die Playa de la Malvarrosa bei Valencia .(Foto: Keystone/EPA/Kai Foersterling)
Die Playa de la Malvarrosa bei Valencia .(Foto: Keystone/EPA/Kai Foersterling)

11. August: Sitzen verboten

Die Spanische Treppe in Rom ist die wohl berühmteste Treppe der Welt. Jetzt entschied die Römer Bürgermeisterin Virginia Raggi, dass es verboten ist, sich dort hinzusetzen und Getränke zu konsumieren. Wer es trotzdem tut, zahlt eine Busse von bis zu 400 Euro. Viele Römerinnen und Römer zeigen Sympathie für die Massnahme der Bürgermeisterin. Nicht alle Touristen benehmen sich comme il faut. Da wurde gejohlt und gestritten. Kreuz und quer lagen die halbnackten Touristen auf den 135 Stufen. Einige biwakierten die ganze Nacht, viele waren betrunken, einige erbrachen sich, überall Essensreste, leere Flaschen, Sodom und Gomorrha. Die Treppe gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. (Foto: Keystone/EPA/Claudio Peri)
Die Spanische Treppe in Rom ist die wohl berühmteste Treppe der Welt. Jetzt entschied die Römer Bürgermeisterin Virginia Raggi, dass es verboten ist, sich dort hinzusetzen und Getränke zu konsumieren. Wer es trotzdem tut, zahlt eine Busse von bis zu 400 Euro. Viele Römerinnen und Römer zeigen Sympathie für die Massnahme der Bürgermeisterin. Nicht alle Touristen benehmen sich comme il faut. Da wurde gejohlt und gestritten. Kreuz und quer lagen die halbnackten Touristen auf den 135 Stufen. Einige biwakierten die ganze Nacht, viele waren betrunken, einige erbrachen sich, überall Essensreste, leere Flaschen, Sodom und Gomorrha. Die Treppe gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. (Foto: Keystone/EPA/Claudio Peri)

16. August: Nicht zu verkaufen

Donald Trump erntet mit seinem Ansinnen, die dänische Insel Grönland zu kaufen, nur Häme, Spott und Verwunderung. Das Wall Street Journal hatte berichtet, Trump erwäge die weltgrösste und strategisch wichtige Insel zu erwerben. Grönland ist seit vierzig Jahren weitgehend autonom und trat 1985 aus der EU aus. Die Insel ist nicht nur strategisch, sondern auch wirtschaftlich interessant. Unter dem Eis werden wertvolle Rohstoffe vermutet. (Foto: Keystone/AP DDP Pool/Michael Kappeler)
Donald Trump erntet mit seinem Ansinnen, die dänische Insel Grönland zu kaufen, nur Häme, Spott und Verwunderung. Das Wall Street Journal hatte berichtet, Trump erwäge die weltgrösste und strategisch wichtige Insel zu erwerben. Grönland ist seit vierzig Jahren weitgehend autonom und trat 1985 aus der EU aus. Die Insel ist nicht nur strategisch, sondern auch wirtschaftlich interessant. Unter dem Eis werden wertvolle Rohstoffe vermutet. (Foto: Keystone/AP DDP Pool/Michael Kappeler)

16. August: Peter Fonda †

Der amerikanische Filmschauspieler, der 1969 mit dem Anti-Establishment-Film „Easy Rider“ schlagartig weltberühmt wurde, stirbt im Alter von 79 Jahren in Los Angeles. Peter Fonda, der jüngere Bruder von Jane Fonda, war zum Idol der Hippie-Bewegung geworden. Er hatte mehrmals Zürich besucht. Die spätere Zürcher SP-Stadt- und Ständerätin Emilie Lieberherr war in den Fünfzigerjahren Fondas Kindermädchen in New York. Das Bild zeigt ihn im Jahr 2009. (Foto: Keystone/AP/Chris Pizzello)
Der amerikanische Filmschauspieler, der 1969 mit dem Anti-Establishment-Film „Easy Rider“ schlagartig weltberühmt wurde, stirbt im Alter von 79 Jahren in Los Angeles. Peter Fonda, der jüngere Bruder von Jane Fonda, war zum Idol der Hippie-Bewegung geworden. Er hatte mehrmals Zürich besucht. Die spätere Zürcher SP-Stadt- und Ständerätin Emilie Lieberherr war in den Fünfzigerjahren Fondas Kindermädchen in New York. Das Bild zeigt ihn im Jahr 2009. (Foto: Keystone/AP/Chris Pizzello)

Peter Fonda mit Emilie Lieberherr auf einer legendären Harley-Davidson während einer Wohltätigkeitstour am 7. Mai 1995 in Dübendorf (Zürich). Das Geld ging an myopathische und behinderte Menschen. (Foto: Keystone/Walter Bieri)
Peter Fonda mit Emilie Lieberherr auf einer legendären Harley-Davidson während einer Wohltätigkeitstour am 7. Mai 1995 in Dübendorf (Zürich). Das Geld ging an myopathische und behinderte Menschen. (Foto: Keystone/Walter Bieri)

17. August: Gut sieht er aus, mit einen 79 Jahren

Ein halbes Jahrhundert nach Woodstock erweist ein Beatle dem legendären Festival doch noch die Ehre. 500’00 Menschen warem vom 15. bis 18. August 1969 nach Bethel (Bundesstaat New York) zum grössten Hippie-Treffen der Welt gepilgert. Unter anderem traten Jimi Hendrix und Janis Joplin auf, ebenso Joan Baez, Carlos Santana, Joe Cocker und The Who. Doch weder die Beatles noch die Rolling Stones waren dabei. Ringo Starr, „einer der weltbesten Schlagzeuger“ (Paul McCartney) sagte, er habe in einer Limousine ein Ice Cream gelutscht, als er von Woodstock erfuhr. Jetzt ist er da. Ein halbes Jahrhundert später gibt der Drummer in Bethel ein Woodstock-Geburtstagskonzert (Foto: Keystone/AP/Seth Wenig)
Ein halbes Jahrhundert nach Woodstock erweist ein Beatle dem legendären Festival doch noch die Ehre. 500’00 Menschen warem vom 15. bis 18. August 1969 nach Bethel (Bundesstaat New York) zum grössten Hippie-Treffen der Welt gepilgert. Unter anderem traten Jimi Hendrix und Janis Joplin auf, ebenso Joan Baez, Carlos Santana, Joe Cocker und The Who. Doch weder die Beatles noch die Rolling Stones waren dabei. Ringo Starr, „einer der weltbesten Schlagzeuger“ (Paul McCartney) sagte, er habe in einer Limousine ein Ice Cream gelutscht, als er von Woodstock erfuhr. Jetzt ist er da. Ein halbes Jahrhundert später gibt der Drummer in Bethel ein Woodstock-Geburtstagskonzert (Foto: Keystone/AP/Seth Wenig)

20. August: „Die Regierung endet hier“

Die italienische Koalitionsregierung zwischen Cinque Stelle und Lega zerbricht. „Die Regierung endet hier“, sagt Ministerpräsident Giuseppe Conte (rechts). Er greift Lega-Chef Matteo Salvini heftig an, tritt zurück und wird später vom Staatspräsidenten erneut mit der Regierungsbildung beauftragt. Damit ging das Kalkül Salvinis nicht auf. Der Lega-Chef geht als vorläufiger Verlierer aus dem Machtkampf hervor. (Foto: Keystone/AP/Gregorio Borgia)
Die italienische Koalitionsregierung zwischen Cinque Stelle und Lega zerbricht. „Die Regierung endet hier“, sagt Ministerpräsident Giuseppe Conte (rechts). Er greift Lega-Chef Matteo Salvini heftig an, tritt zurück und wird später vom Staatspräsidenten erneut mit der Regierungsbildung beauftragt. Damit ging das Kalkül Salvinis nicht auf. Der Lega-Chef geht als vorläufiger Verlierer aus dem Machtkampf hervor. (Foto: Keystone/AP/Gregorio Borgia)

21. August: Ines Torelli †

Die Schweizer Schauspielerin und Sängerin Ines Torelli stirbt mit 88 Jahren in ihrer Wahlheimat Kanada. Sie wurde in St. Gallen als Ines Stierli geboren. Als ihre Karriere Fahrt aufnahm, legte sie sich einen Künstlernahmen zu. „Stierli“ wurde durch die spanische Übersetzung zu „Torelli“. Berühmt wurde Ines Torelli als Hauptdarstellerin in den Musical-Hits „Bibi Balù“, „Golden Girl“ und in Paul Burkhards „Die kleine Niederdorfoper“. Als Sängerin landete sie den Hit „Gigi vo Arosa“, eine Persiflage von Dalidas „Gigi l’Amoroso“. (Foto: SRF)
Die Schweizer Schauspielerin und Sängerin Ines Torelli stirbt mit 88 Jahren in ihrer Wahlheimat Kanada. Sie wurde in St. Gallen als Ines Stierli geboren. Als ihre Karriere Fahrt aufnahm, legte sie sich einen Künstlernahmen zu. „Stierli“ wurde durch die spanische Übersetzung zu „Torelli“. Berühmt wurde Ines Torelli als Hauptdarstellerin in den Musical-Hits „Bibi Balù“, „Golden Girl“ und in Paul Burkhards „Die kleine Niederdorfoper“. Als Sängerin landete sie den Hit „Gigi vo Arosa“, eine Persiflage von Dalidas „Gigi l’Amoroso“. (Foto: SRF)

23. August: Ferner liefen

Silvio Berlusconis Zeit läuft ab. In den Meinungsumfragen kommt seine einst staatstragende Forza-Italia-Partei auf noch rund 6 Prozent der Stimmen. Der 82-Jährige wird von Lega-Chef Matteo Salvini an die Wand gedrängt. Bei den Regionalwahlen in Umbrien erreicht Forza Italia 5 Prozent. Nach dieser Schlappe will der viermaliger Premierminister seine Partei neu gründen. „Altra Italia“ (Anderes Italien) wird die neue Gruppierung heissen. (Foto: Keystone/EPA)
Silvio Berlusconis Zeit läuft ab. In den Meinungsumfragen kommt seine einst staatstragende Forza-Italia-Partei auf noch rund 6 Prozent der Stimmen. Der 82-Jährige wird von Lega-Chef Matteo Salvini an die Wand gedrängt. Bei den Regionalwahlen in Umbrien erreicht Forza Italia 5 Prozent. Nach dieser Schlappe will der viermaliger Premierminister seine Partei neu gründen. „Altra Italia“ (Anderes Italien) wird die neue Gruppierung heissen. (Foto: Keystone/EPA)

23. August: Relaxed

Viele französische und britische Blätter zeigten dieses Bild auf der Frontseite. Zur Relaxtheit hätte Britanniens Premier eigentlich keinen Grund. Macron erteilte ihm bei seinem Besuch in Paris eine saftige Absage. Der französische Präsident hat deutlich gemacht, dass er nichts am Brexit-Vertrag ändern will. Am Tag zuvor hatte schon Angela Merkel Johnson eine Abfuhr erteilt. Das Risiko eines britischen No-Deal-Austritts aus der EU steigt. (Foto: Keystone/EPA/Pool/Christophe Petit Tesson)
Viele französische und britische Blätter zeigten dieses Bild auf der Frontseite. Zur Relaxtheit hätte Britanniens Premier eigentlich keinen Grund. Macron erteilte ihm bei seinem Besuch in Paris eine saftige Absage. Der französische Präsident hat deutlich gemacht, dass er nichts am Brexit-Vertrag ändern will. Am Tag zuvor hatte schon Angela Merkel Johnson eine Abfuhr erteilt. Das Risiko eines britischen No-Deal-Austritts aus der EU steigt. (Foto: Keystone/EPA/Pool/Christophe Petit Tesson)

24. August: G7-Gipfel - wozu?

Beach Art: Der Strand als Malerleinwand. Der französische Künstler Sam Dougados zeichnet die Konterfeis der G-7-Teilnehmer auf die Plage de la Cà’te des Basques bei Biarritz. Am Tag danach wird im französischen Seebad das Gipfeltreffen der sieben mächtigsten Staats- und Regierungschefs eröffnet. Die Erwartungen sind gering. (Foto: Keystone/EPA/Julien de Rosa)
Beach Art: Der Strand als Malerleinwand. Der französische Künstler Sam Dougados zeichnet die Konterfeis der G-7-Teilnehmer auf die Plage de la Cà’te des Basques bei Biarritz. Am Tag danach wird im französischen Seebad das Gipfeltreffen der sieben mächtigsten Staats- und Regierungschefs eröffnet. Die Erwartungen sind gering. (Foto: Keystone/EPA/Julien de Rosa)

Inhaltlich bringt der Gipfel wenig. Grössere Demonstrationen bleiben aus. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen G7-Treffen zeigte sich Donald Trump zahm und gesittet. Er poltert und beleidigt seine Gastgeber nicht. Die einzige Überraschung ist der von Macron eingefädelte Auftritt des iranischen Aussenministers. Zu einer Entspannung zwischen den USA und Iran, wie dies Macron erhoffte, kommt es allerdings nicht. Im Gegenteil: Wenige Wochen nach Biarritz eskaliert der Konflikt. (Foto: Keystone/EPA/Pool/Ludovic Marin)
Inhaltlich bringt der Gipfel wenig. Grössere Demonstrationen bleiben aus. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen G7-Treffen zeigte sich Donald Trump zahm und gesittet. Er poltert und beleidigt seine Gastgeber nicht. Die einzige Überraschung ist der von Macron eingefädelte Auftritt des iranischen Aussenministers. Zu einer Entspannung zwischen den USA und Iran, wie dies Macron erhoffte, kommt es allerdings nicht. Im Gegenteil: Wenige Wochen nach Biarritz eskaliert der Konflikt. (Foto: Keystone/EPA/Pool/Ludovic Marin)

29. August: Conte bis

Nach dem Zusammenbruch der italienischen Koalitionsregierung beauftragt Staatspräsident Sergio Mattarella (links) den bisherigen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte mit der Bildung einer neuen Regierung. Conte gelingt es daraufhin, eine Koalition zwischen Cinque Stelle und den Sozialdemokraten zu bilden. (Foto: Keystone/EPA/Paolo Giandotti, Quirinal Press Office)
Nach dem Zusammenbruch der italienischen Koalitionsregierung beauftragt Staatspräsident Sergio Mattarella (links) den bisherigen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte mit der Bildung einer neuen Regierung. Conte gelingt es daraufhin, eine Koalition zwischen Cinque Stelle und den Sozialdemokraten zu bilden. (Foto: Keystone/EPA/Paolo Giandotti, Quirinal Press Office)

31. August: „Revolte“ in Moutier

Pro-Jurassier demonstrieren gegen die Annullierung der Abstimmung vor zwei Jahren. Damals, am 18. Juni 2017, hatte sich eine knappe Mehrheit der Stimmberechtigten für einen Anschluss des bernischen Städtchens Moutier an den Kanton Jura ausgesprochen. 137 Stimmen gaben den Ausschlag. Eine probernische Regierungsstatthalterin hatte anschliessend den Entscheid annulliert. Auch das Berner Verwaltungsgericht taxiert jetzt das Abstimmungsergebnis wegen „gravierender Rechtsverstössen“ für ungültig. Die Pro-Jurassier sprechen von einem „politischen Urteil“. (Foto: Keystone/Jean-Christophe Bott)
Pro-Jurassier demonstrieren gegen die Annullierung der Abstimmung vor zwei Jahren. Damals, am 18. Juni 2017, hatte sich eine knappe Mehrheit der Stimmberechtigten für einen Anschluss des bernischen Städtchens Moutier an den Kanton Jura ausgesprochen. 137 Stimmen gaben den Ausschlag. Eine probernische Regierungsstatthalterin hatte anschliessend den Entscheid annulliert. Auch das Berner Verwaltungsgericht taxiert jetzt das Abstimmungsergebnis wegen „gravierender Rechtsverstössen“ für ungültig. Die Pro-Jurassier sprechen von einem „politischen Urteil“. (Foto: Keystone/Jean-Christophe Bott)
  • SEPTEMBER

1. September: Gewinne für die AfD

Bei den Landtagswahlen in Sachsen kommt die AfD auf 27,5 Prozent der Stimmen, in Brandenburg auf 23,5 Prozent. Im Bild von links: Beatrix von Storch (Bundesvorstandsmitglied), Jörg Urban (AfD-Spitzenkandidat in Sachsen), Jörg Meuthen (Bundesvorsitzender). In Thüringen kommt die AfD am 27. Oktober auf 23,4 Prozent und kann damit ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln. (Foto: Keystone/DPA/Michael Kappeler)
Bei den Landtagswahlen in Sachsen kommt die AfD auf 27,5 Prozent der Stimmen, in Brandenburg auf 23,5 Prozent. Im Bild von links: Beatrix von Storch (Bundesvorstandsmitglied), Jörg Urban (AfD-Spitzenkandidat in Sachsen), Jörg Meuthen (Bundesvorsitzender). In Thüringen kommt die AfD am 27. Oktober auf 23,4 Prozent und kann damit ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln. (Foto: Keystone/DPA/Michael Kappeler)

4. September: Take a break

Die Brexit-Debatte ermüdet. Der Brexit-Hardliner Jacob Rees-Mogg macht ein demonstratives Nickerchen auf der Regierungsbank. Die Aktion des Tory-Abgeordneten sorgt da und dort für Empörung. (Foto: Twitter/Tom Kibasi)
Die Brexit-Debatte ermüdet. Der Brexit-Hardliner Jacob Rees-Mogg macht ein demonstratives Nickerchen auf der Regierungsbank. Die Aktion des Tory-Abgeordneten sorgt da und dort für Empörung. (Foto: Twitter/Tom Kibasi)

5. September: Neues Team, neue Hoffnung

Die neue italienische Regierung steht. Der Koalitionsmannschaft gehören zehn Mitglieder der Cinque Stelle, neun der Sozialdemokraten und eine der linksstehenden Partei „Leu“ (Liberi e Uguali) an. Dazu kommt eine Fachfrau, Luciana Lamborgese, die das wichtige Innenministerium übernimmt. Wirtschafts- und Finanzminister wird der Sozialdemokrat Roberto Gualtieri. (Foto: Keystone/AP/Andrew Medichini)
Die neue italienische Regierung steht. Der Koalitionsmannschaft gehören zehn Mitglieder der Cinque Stelle, neun der Sozialdemokraten und eine der linksstehenden Partei „Leu“ (Liberi e Uguali) an. Dazu kommt eine Fachfrau, Luciana Lamborgese, die das wichtige Innenministerium übernimmt. Wirtschafts- und Finanzminister wird der Sozialdemokrat Roberto Gualtieri. (Foto: Keystone/AP/Andrew Medichini)

Neuer italienischer Aussenminister wird Luigi Di Maio, der Capo politico der Cinque Stelle und bisherige Vizeministerpräsident. Di Maio, hier mit seiner Freundin, ist umstritten. Ihm werden mangelnde Fähigkeiten zugesprochen. Bei den Regionalwahlen in Umbrien im Oktober erleiden die Cinque Stelle eine schwere Niederlage. Sie kommen noch auf 7 Prozent der Stimmen. Dieses Ergebnis erschüttert nicht nur die Partei, sondern auch die Regierung in Rom. (Foto: Keystone/Ansa)
Neuer italienischer Aussenminister wird Luigi Di Maio, der Capo politico der Cinque Stelle und bisherige Vizeministerpräsident. Di Maio, hier mit seiner Freundin, ist umstritten. Ihm werden mangelnde Fähigkeiten zugesprochen. Bei den Regionalwahlen in Umbrien im Oktober erleiden die Cinque Stelle eine schwere Niederlage. Sie kommen noch auf 7 Prozent der Stimmen. Dieses Ergebnis erschüttert nicht nur die Partei, sondern auch die Regierung in Rom. (Foto: Keystone/Ansa)

7. September: Russisch-ukrainischer Gefangenenaustausch

Auf dem internationalen Flughafen Boryspil bei Kiew werden 35 ukrainische Staatsbürger von ihren Angehörigen mit Freudentränen empfangen. Die Freigelassenen hatten mehrere Monate in russischen Gefängnissen verbracht. Unter ihnen befinden sich 24 ukrainische Seeleute, die in der Meerenge von Kertsch festgenommen wurden. Gleichzeitig mit der Landung der Maschine in Kiew landete in Moskau ein ukrainisches Flugzeug und brachte 35 freigelassene Russen zurück nach Russland. Der Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland gilt als wichtiger politischer Erfolg für den neuen ukrainischen Präsidenten Selenski. Viele hoffen, er sei ein erster Schritt zur Entspannung im Donbass. (Foto: Keystone/EPA/Sergey Dolzhenko)
Auf dem internationalen Flughafen Boryspil bei Kiew werden 35 ukrainische Staatsbürger von ihren Angehörigen mit Freudentränen empfangen. Die Freigelassenen hatten mehrere Monate in russischen Gefängnissen verbracht. Unter ihnen befinden sich 24 ukrainische Seeleute, die in der Meerenge von Kertsch festgenommen wurden. Gleichzeitig mit der Landung der Maschine in Kiew landete in Moskau ein ukrainisches Flugzeug und brachte 35 freigelassene Russen zurück nach Russland. Der Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland gilt als wichtiger politischer Erfolg für den neuen ukrainischen Präsidenten Selenski. Viele hoffen, er sei ein erster Schritt zur Entspannung im Donbass. (Foto: Keystone/EPA/Sergey Dolzhenko)

9. September: Robert Frank †

Der Schweizer Fotograf Robert Frank stirbt in der kanadischen Stadt Inverness im Alter von 94 Jahren. Frank war Träger des Swiss Press Photo Lifetime Achievement Award. Er lebte in Kanada und New York und beeinflusste seit Jahrzehnten Fotografen in aller Welt. Das Bild wurde am 28. April 2012 im Kornhausforum in Bern aufgenommen. (Foto: Keystone/Lukas Lehmann)
Der Schweizer Fotograf Robert Frank stirbt in der kanadischen Stadt Inverness im Alter von 94 Jahren. Frank war Träger des Swiss Press Photo Lifetime Achievement Award. Er lebte in Kanada und New York und beeinflusste seit Jahrzehnten Fotografen in aller Welt. Das Bild wurde am 28. April 2012 im Kornhausforum in Bern aufgenommen. (Foto: Keystone/Lukas Lehmann)

14. September: Trauernde Witwe

Der simbabwische Langzeit-Herrscher Robert Mugabe stirbt am 6. September im Alter von 95 Jahren. Im Bild seine Frau First Lady Grace Mugabe während des Staatsbegräbnisses im Nationalen Sportstadion in Harare. Mugabe regierte von 1980 bis 2017. (Foto: Keystone/Aaron Ufumeli)
Der simbabwische Langzeit-Herrscher Robert Mugabe stirbt am 6. September im Alter von 95 Jahren. Im Bild seine Frau First Lady Grace Mugabe während des Staatsbegräbnisses im Nationalen Sportstadion in Harare. Mugabe regierte von 1980 bis 2017. (Foto: Keystone/Aaron Ufumeli)

15. September: Scharzer Rauch über der saudischen Wüste

Jemenitische Huthi-Rebellen greifen nach eigenen Angaben zwei der grössten saudischen Öl-Raffinerien mit mehreren Drohnen an. Die getroffenen Anlagen gehören dem staatlichen Erdölkonzern „Saudi Aramco“ und liegen bei Khurais und Abkaik. Die Attacken reduzieren die saudische Ölförderung auf die Hälfte. Saudi-Arabien und die USA machen Iran für die Angriffe verantwortlich. Teheran dementiert.  Die Satelliten-Aufnahme zeigt die brennende Erdölanlage von Abkaik bei Buqyaq. (Foto: Keystone/Planet Labs Inc via AP)
Jemenitische Huthi-Rebellen greifen nach eigenen Angaben zwei der grössten saudischen Öl-Raffinerien mit mehreren Drohnen an. Die getroffenen Anlagen gehören dem staatlichen Erdölkonzern „Saudi Aramco“ und liegen bei Khurais und Abkaik. Die Attacken reduzieren die saudische Ölförderung auf die Hälfte. Saudi-Arabien und die USA machen Iran für die Angriffe verantwortlich. Teheran dementiert. Die Satelliten-Aufnahme zeigt die brennende Erdölanlage von Abkaik bei Buqyaq. (Foto: Keystone/Planet Labs Inc via AP)

17. September: Patt

Bei den israelischen Parlamentswahlen, den zweiten in diesem Jahr, erreichen weder das Mitte-links-Lager von Benny Gantz noch der rechts-religiöse Block von Benjamin Nethanju (im Bild) die erforderliche absolute Mehrheit der Sitze. Weder Gantz noch Netanjahu gelingt es, eine Koalitionsregierung zu bilden. Im März 2020 sollen erneut Wahlen stattfinden. (Foto: Keystone/AP Photo/Ariel Schalit)
Bei den israelischen Parlamentswahlen, den zweiten in diesem Jahr, erreichen weder das Mitte-links-Lager von Benny Gantz noch der rechts-religiöse Block von Benjamin Nethanju (im Bild) die erforderliche absolute Mehrheit der Sitze. Weder Gantz noch Netanjahu gelingt es, eine Koalitionsregierung zu bilden. Im März 2020 sollen erneut Wahlen stattfinden. (Foto: Keystone/AP Photo/Ariel Schalit)

23. September: Das Jahr der Greta Thunberg

Das amerikanische Magazin „Time“ setzt Greta Thunberg auf die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten. Im Bild die schwedische Klimaschutz-Aktivistin bei ihrer wütenden Rede vor der Uno. Sie fordert die Weltgemeinschaft auf, endlich mehr für den Klimaschutz zu tun. Ihr Einsatz für eine konsequente Klimapolitik findet weltweit Beachtung. Die von ihr initiierten „Schulstreiks für das Klima“ sind zur globalen Bewegung „Fridays for Future“ (FFF) gewachsen. (Foto: Keystone/AP/Jason DeCrow)
Das amerikanische Magazin „Time“ setzt Greta Thunberg auf die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten. Im Bild die schwedische Klimaschutz-Aktivistin bei ihrer wütenden Rede vor der Uno. Sie fordert die Weltgemeinschaft auf, endlich mehr für den Klimaschutz zu tun. Ihr Einsatz für eine konsequente Klimapolitik findet weltweit Beachtung. Die von ihr initiierten „Schulstreiks für das Klima“ sind zur globalen Bewegung „Fridays for Future“ (FFF) gewachsen. (Foto: Keystone/AP/Jason DeCrow)

24. September: Schwerer Schlag für Boris

Lady Hale, die oberste britische Richterin, verkündet, dass Boris Johnson unrechtmässig gehandelt und die Queen belogen hat. Er habe die Königin über seine wahren Motive für die Aussetzung des Parlaments im Unklaren gelassen. Die Zwangspause des britischen Parlaments sei „unrechtmässig“. (Foto: Keystone/EPA/Supreme Court)
Lady Hale, die oberste britische Richterin, verkündet, dass Boris Johnson unrechtmässig gehandelt und die Queen belogen hat. Er habe die Königin über seine wahren Motive für die Aussetzung des Parlaments im Unklaren gelassen. Die Zwangspause des britischen Parlaments sei „unrechtmässig“. (Foto: Keystone/EPA/Supreme Court)

26. September: Jacques Chirac †

Chirac war vom 27. Mai 1974 bis 26. August 1976 und vom 20. März 1986 bis 10. Mai 1988 Premierminister Frankreichs. Vom 25. März 1977 bis zum 16. Mai 1995 war er Maire de Paris und vom 17. Mai 1995 bis 16. Mai 2007 Staatspräsident Frankreichs. Chirac gründete die gaullistische Partei „Rassemblement pour la République“ (RPR). Daraus wurde 2002 die „Union pour un Mouvement Populaire“ (UMP), heute „Les Républicains“ (LR). Im Bild: Chirac mit Bundespräsident Moritz Leuenberger am 6. September 2006 im Élysée-Palast. (Foto: Keystone/AP/Michel Euler)
Chirac war vom 27. Mai 1974 bis 26. August 1976 und vom 20. März 1986 bis 10. Mai 1988 Premierminister Frankreichs. Vom 25. März 1977 bis zum 16. Mai 1995 war er Maire de Paris und vom 17. Mai 1995 bis 16. Mai 2007 Staatspräsident Frankreichs. Chirac gründete die gaullistische Partei „Rassemblement pour la République“ (RPR). Daraus wurde 2002 die „Union pour un Mouvement Populaire“ (UMP), heute „Les Républicains“ (LR). Im Bild: Chirac mit Bundespräsident Moritz Leuenberger am 6. September 2006 im Élysée-Palast. (Foto: Keystone/AP/Michel Euler)

28. September: „Greta in den Nationalrat“

Es ist eine der grössten Demonstrationen in der Schweiz der letzten Jahre. Eine riesige Menschenmenge demonstriert in Bern für griffige Klimaschutz-Massnahmen. Die Organisatoren sprechen zunächst von 25’000, dann von 60’000 und schliesslich von 100’000 Teilnehmern. Die Polizei will sich dazu nicht äussern. Der Andrang ist derart gross, dass es nicht allen gelingt, an der Schlusskundgebung auf dem Berner Bundesplatz teilzunehmen. Auf Transparenten heisst es: „Greta in den Nationalrat“ und „Wir sind der Wandel“. (Foto: Keystone/Anthony Anex)
Es ist eine der grössten Demonstrationen in der Schweiz der letzten Jahre. Eine riesige Menschenmenge demonstriert in Bern für griffige Klimaschutz-Massnahmen. Die Organisatoren sprechen zunächst von 25’000, dann von 60’000 und schliesslich von 100’000 Teilnehmern. Die Polizei will sich dazu nicht äussern. Der Andrang ist derart gross, dass es nicht allen gelingt, an der Schlusskundgebung auf dem Berner Bundesplatz teilzunehmen. Auf Transparenten heisst es: „Greta in den Nationalrat“ und „Wir sind der Wandel“. (Foto: Keystone/Anthony Anex)

Weltweit demonstrieren an diesem Wochenende mehrere Millionen Menschen für das Klima. Im Bild die Demonstration in Wien. (Foto: Keystone/APA/Hans Punz)
Weltweit demonstrieren an diesem Wochenende mehrere Millionen Menschen für das Klima. Im Bild die Demonstration in Wien. (Foto: Keystone/APA/Hans Punz)

29. September: Sebastian Kurz triumphiert

Bei den Parlamentswahlen kann die Österreichische Volkspartei (ÖVP) des bisherigen Kanzlers Sebastian Kurz klar zulegen und kommt auf 37,4 Prozent der Stimmen. Nach dem Ibiza-Skandal mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache war die bisherige ÖVP-FPÖ-Koaliton zerbrochen und Neuwahlen wurden nötig. Die FPÖ zahlt die Zeche für den Skandal und stürzt ab (minus 9,8 Prozent). Die Sozialdemokraten erzielen mit 21,2 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis. (Foto: Keystone/EPA/Christian Bruna)
Bei den Parlamentswahlen kann die Österreichische Volkspartei (ÖVP) des bisherigen Kanzlers Sebastian Kurz klar zulegen und kommt auf 37,4 Prozent der Stimmen. Nach dem Ibiza-Skandal mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache war die bisherige ÖVP-FPÖ-Koaliton zerbrochen und Neuwahlen wurden nötig. Die FPÖ zahlt die Zeche für den Skandal und stürzt ab (minus 9,8 Prozent). Die Sozialdemokraten erzielen mit 21,2 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis. (Foto: Keystone/EPA/Christian Bruna)

Einen fulminanten Sieg verzeichnen die österreichischen Grünen. Sie waren bei den letzten Wahlen an der 5-Prozent-Hürde gescheitert und aus dem Parlament geflogen. Jetzt gewinnen sie 10,1 Prozent der Stimmen dazu und kommen auf 13,9 Prozent. Damit empfehlen sie sich als Koalitionsparter von Kanzler Sebastian Kurz. (Foto: Keystone/APA/Roland Schlager)
Einen fulminanten Sieg verzeichnen die österreichischen Grünen. Sie waren bei den letzten Wahlen an der 5-Prozent-Hürde gescheitert und aus dem Parlament geflogen. Jetzt gewinnen sie 10,1 Prozent der Stimmen dazu und kommen auf 13,9 Prozent. Damit empfehlen sie sich als Koalitionsparter von Kanzler Sebastian Kurz. (Foto: Keystone/APA/Roland Schlager)

Mitte November nehmen Werner Kogler, der Chef (Bundessprecher) der Grünen mit der ÖVP von Sebastian Kurz Koalitionsverhandlungen auf. (Foto: Keystone/EPA/Christian Bruna)
Mitte November nehmen Werner Kogler, der Chef (Bundessprecher) der Grünen mit der ÖVP von Sebastian Kurz Koalitionsverhandlungen auf. (Foto: Keystone/EPA/Christian Bruna)
  • OKTOBER

5. Oktober: Schottland begehrt auf

200’000 Schottinnen und Schotten demonstrieren in Edinburgh für die Unabhängigkeit Schottlands. Der Marsch findet unter der Losung „All Under One Banner“ statt. Die Schotten hatten gegen den Brexit gestimmt. (Foto: EPA/Robert Perry)
200’000 Schottinnen und Schotten demonstrieren in Edinburgh für die Unabhängigkeit Schottlands. Der Marsch findet unter der Losung „All Under One Banner“ statt. Die Schotten hatten gegen den Brexit gestimmt. (Foto: EPA/Robert Perry)

5. Oktober: Kunst im Bahnhof

In Lausanne wird in einem früheren Lokomotiven-Depot das neue „Musée cantonal des Beaux-Arts“ (MCBA) eingeweiht. Die Architekten des Neubaus sind Fabrizio Barozzi (geboren 1976) und Alberto Veiga (geboren 1973) aus Barcelona, die weltweit tätig sind und in der Schweiz schon das Kunstmuseum Chur und das Tanzhaus Zürich realisiert haben. 3’200 Quadratmeter Ausstellungsfläche stehen zur Verfügung. (Foto: MCBA)
In Lausanne wird in einem früheren Lokomotiven-Depot das neue „Musée cantonal des Beaux-Arts“ (MCBA) eingeweiht. Die Architekten des Neubaus sind Fabrizio Barozzi (geboren 1976) und Alberto Veiga (geboren 1973) aus Barcelona, die weltweit tätig sind und in der Schweiz schon das Kunstmuseum Chur und das Tanzhaus Zürich realisiert haben. 3’200 Quadratmeter Ausstellungsfläche stehen zur Verfügung. (Foto: MCBA)

6. Oktober: Wo Sozialisten noch Wahlen gewinnen

Portugal ist anders: Während in weiten Teilen Europas die sozialdemokratischen Parteien einbrechen, feiert die Linke in Portugal einen Wahltriumph. Der Partido Socialista (PS) von Ministerpräsident António Costa geht als klarer und gestärker Sieger aus den Wahlen hervor. Die Sozialisten gewinnen 4 Prozent der Stimmen dazu und werden mit 36,3 Prozent klar stärkste Partei. Die liberal-konservative PSD sowie die rechtskonservative CDS-PP, die bei der letzten Parlamentswahl 2015 im Bündnis antraten, sind die klaren Verlierer. (Foto: Keystone/EPA/Manuel de Almeida)
Portugal ist anders: Während in weiten Teilen Europas die sozialdemokratischen Parteien einbrechen, feiert die Linke in Portugal einen Wahltriumph. Der Partido Socialista (PS) von Ministerpräsident António Costa geht als klarer und gestärker Sieger aus den Wahlen hervor. Die Sozialisten gewinnen 4 Prozent der Stimmen dazu und werden mit 36,3 Prozent klar stärkste Partei. Die liberal-konservative PSD sowie die rechtskonservative CDS-PP, die bei der letzten Parlamentswahl 2015 im Bündnis antraten, sind die klaren Verlierer. (Foto: Keystone/EPA/Manuel de Almeida)

8. Oktober: Physiknobelpreis an zwei Schweizer

Die beiden Schweizer in Genf tätigen Astronomen Didier Queloz (links) und Michel Mayor gewinnen den Nobelpreis für Physik. Zusammen mit James Peebles (Kanada/USA) werden sie für ihre Beiträge zum Verständnis des Universums und des Platzes der Erde im Kosmos ausgezeichnet. Die beiden Schweizer Forscher entdeckten 1995 den ersten Planeten ausserhalb des Sonnensystems, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist, 51 Pegasi. Sie revolutionierten damit die Astronomie und begründeten das Feld der Exoplanetenforschung. (Foto: Keystone/Laurent Gilliéron)
Die beiden Schweizer in Genf tätigen Astronomen Didier Queloz (links) und Michel Mayor gewinnen den Nobelpreis für Physik. Zusammen mit James Peebles (Kanada/USA) werden sie für ihre Beiträge zum Verständnis des Universums und des Platzes der Erde im Kosmos ausgezeichnet. Die beiden Schweizer Forscher entdeckten 1995 den ersten Planeten ausserhalb des Sonnensystems, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist, 51 Pegasi. Sie revolutionierten damit die Astronomie und begründeten das Feld der Exoplanetenforschung. (Foto: Keystone/Laurent Gilliéron)

9. Oktober: Rechtsextremer Terror

Der Rechtsextremist Stephan B. versucht am Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, mit Waffengewalt in die Synagoge von Halle (Saale) einzudringen und ein Blutbad anzurichten. Da er die Tür zur Synagoge nicht aufbringt, erschiesst er eine Passantin und einen Gast eines Döner-Imbisses. Streifenbeamten gelingt es, ihn festzunehmen. (Keystone/DPA/Jan Woitas)
Der Rechtsextremist Stephan B. versucht am Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, mit Waffengewalt in die Synagoge von Halle (Saale) einzudringen und ein Blutbad anzurichten. Da er die Tür zur Synagoge nicht aufbringt, erschiesst er eine Passantin und einen Gast eines Döner-Imbisses. Streifenbeamten gelingt es, ihn festzunehmen. (Keystone/DPA/Jan Woitas)

Hunderte Menschen versammeln sich auf dem Marktplatz von Halle, legen Blumen nieder und zünden Kerzen an. Sie setzen damit ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Gewalt. Organisiert wurde die Kundgebung vom Bündnis „Halle gegen Recht – Bündnis für Zivilcourage“. Nach der Tat wird die AfD beschuldigt, mit ihrer Rhetorik ein Klima der Gewalt und des Hasses zu schaffen. (Foto: Keystone/DPA/Jan Woitas)
Hunderte Menschen versammeln sich auf dem Marktplatz von Halle, legen Blumen nieder und zünden Kerzen an. Sie setzen damit ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Gewalt. Organisiert wurde die Kundgebung vom Bündnis „Halle gegen Recht – Bündnis für Zivilcourage“. Nach der Tat wird die AfD beschuldigt, mit ihrer Rhetorik ein Klima der Gewalt und des Hasses zu schaffen. (Foto: Keystone/DPA/Jan Woitas)

Schweigeminute auf dem Marktplatz von Halle. (Foto: Keystone/EPA/Filip Singer)
Schweigeminute auf dem Marktplatz von Halle. (Foto: Keystone/EPA/Filip Singer)

10. Oktober: Tokarczuk, Handke

Der Österreicher Peter Handke und die Polin Olga Tokarczuk erhalten die Literaturpreise für die Jahre 2018 und 2019. Handke ist politisch umstritten, weil er unter anderem die serbischen Greueltaten im Jugoslawienkrieg beschönigte und die Grabrede für Slobodan Milošević hielt. Das Bild zeigt die beiden Preisträger nach der Übergabe der Medallien am 10. Dezember 2019 in der Konzerthalle in Stockholm.  (Foto. Keystone/Jonas Ekstromer/TT News Agency via AP)
Der Österreicher Peter Handke und die Polin Olga Tokarczuk erhalten die Literaturpreise für die Jahre 2018 und 2019. Handke ist politisch umstritten, weil er unter anderem die serbischen Greueltaten im Jugoslawienkrieg beschönigte und die Grabrede für Slobodan Milošević hielt. Das Bild zeigt die beiden Preisträger nach der Übergabe der Medallien am 10. Dezember 2019 in der Konzerthalle in Stockholm. (Foto. Keystone/Jonas Ekstromer/TT News Agency via AP)

11. Oktober: Ehre für Abiy Ahmed

Der Friedensnobelpreis geht an den 43-jährigen äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed. Er hat nach einem jahrzehntelangen Krieg ein Friedensabkommen mit dem Nachbarstaat Eritrea geschlossen und in Äthiopien einen Reformprozess in Gang gesetzt. Im Bild: Abiy Ahmde und seine Frau Zinash Tayachew auf dem Balkon des Grand Hotel in Oslo nach der Übergabe des Preises am 10. Oktober. (Foto. Keystone/EPA/Heiko Junge)
Der Friedensnobelpreis geht an den 43-jährigen äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed. Er hat nach einem jahrzehntelangen Krieg ein Friedensabkommen mit dem Nachbarstaat Eritrea geschlossen und in Äthiopien einen Reformprozess in Gang gesetzt. Im Bild: Abiy Ahmde und seine Frau Zinash Tayachew auf dem Balkon des Grand Hotel in Oslo nach der Übergabe des Preises am 10. Oktober. (Foto. Keystone/EPA/Heiko Junge)

14. Oktober: Ohrfeige für Orbán

Viktor Orbáns Partei verliert die Hauptstadt. Gergely Karácsony, der gemeinsame Kandidat der Opposition, wird mit 50,6 Prozent der Stimmen zum Oberbürgermeister von Budapest gewählt. Ermöglich wird sein Sieg, weil die Oppositionsparteien diesmal gemeinsam antraten. Auch in anderen Grosstädten ist die Opposition erfolgreich. (Foto: Keystone/EPA/Zoltan Balogh)
Viktor Orbáns Partei verliert die Hauptstadt. Gergely Karácsony, der gemeinsame Kandidat der Opposition, wird mit 50,6 Prozent der Stimmen zum Oberbürgermeister von Budapest gewählt. Ermöglich wird sein Sieg, weil die Oppositionsparteien diesmal gemeinsam antraten. Auch in anderen Grosstädten ist die Opposition erfolgreich. (Foto: Keystone/EPA/Zoltan Balogh)

20. Oktober: Grüne Flut

Regula Rytz, die Präsidentin der Grünen, ist die grosse Siegerin der schweizerischen Nationalratswahlen. Die Grünen gewinnen 17 Sitze und sind jetzt im Nationalrat mit 28 Abgeordneten vertreten. Die Grünliberalen kommen auf 16 Sitze (+9). Die SVP verliert 12  Mandate und kommt neu auf 53 Sitze, die SP büsst 4 Mandate ein (neu 39). Ebenso 4 Sitze verliert die FDP und kommt neu auf 29 Sitze. CVP: 25 Sitze (-3); BDP: 3 Sitze (-4); EVP: 3 Sitze (+1); PdA: 1 Sitz (unverändert) Lega: 1 Sitz (-1). (Foto: Keystone/Peter Schneider)
Regula Rytz, die Präsidentin der Grünen, ist die grosse Siegerin der schweizerischen Nationalratswahlen. Die Grünen gewinnen 17 Sitze und sind jetzt im Nationalrat mit 28 Abgeordneten vertreten. Die Grünliberalen kommen auf 16 Sitze (+9). Die SVP verliert 12 Mandate und kommt neu auf 53 Sitze, die SP büsst 4 Mandate ein (neu 39). Ebenso 4 Sitze verliert die FDP und kommt neu auf 29 Sitze. CVP: 25 Sitze (-3); BDP: 3 Sitze (-4); EVP: 3 Sitze (+1); PdA: 1 Sitz (unverändert) Lega: 1 Sitz (-1). (Foto: Keystone/Peter Schneider)

20. Oktober: Immer brutaler

In Hongkong nehmen die Demonstrationen einen zunehmend bürgerkriegsähnlichen Charakter an. Regierungschefin Carrie Lam hatte schon im Juli die Gesetzesvorlage, die eine geplante Auslieferung von Verdächtigen an China vorsah, zurückgenommen. Dies beruhigte die Regierungsgegner nicht. Die Demonstranten fordern Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Hunderttausende gehen auf die Strasse. Pflastersteine auf den Strassen blockieren den Verkehr. (Foto: Keystone/AP/Kin Cheung)
In Hongkong nehmen die Demonstrationen einen zunehmend bürgerkriegsähnlichen Charakter an. Regierungschefin Carrie Lam hatte schon im Juli die Gesetzesvorlage, die eine geplante Auslieferung von Verdächtigen an China vorsah, zurückgenommen. Dies beruhigte die Regierungsgegner nicht. Die Demonstranten fordern Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Hunderttausende gehen auf die Strasse. Pflastersteine auf den Strassen blockieren den Verkehr. (Foto: Keystone/AP/Kin Cheung)

Molotowcoctails werden geworfen. Dutzende Menschen werden getötet oder verletzt, Hunderte werden festgenommen. Das öffentliche Leben ist weitgehend lahmgelegt. Schulen und Universitäten sind teilweise geschlossen. (Foto: Keystone/AP)
Molotowcoctails werden geworfen. Dutzende Menschen werden getötet oder verletzt, Hunderte werden festgenommen. Das öffentliche Leben ist weitgehend lahmgelegt. Schulen und Universitäten sind teilweise geschlossen. (Foto: Keystone/AP)

Während in vielen Teilen der Stadt bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, finden in der ehemaligen Kronkolonie Bezirkswahlen statt. Dabei kann das pro-demokratische Lager einen klaren Sieg erringen. Beobachter vermuten, dass die Wahlen ohne Folgen bleiben könnten. Hongkongs Regierungschefin Lam lehnt jede Konzession an die Demokratiebewegung ab. (Foto: Keystone/AP/Ng Han Guan)
Während in vielen Teilen der Stadt bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, finden in der ehemaligen Kronkolonie Bezirkswahlen statt. Dabei kann das pro-demokratische Lager einen klaren Sieg erringen. Beobachter vermuten, dass die Wahlen ohne Folgen bleiben könnten. Hongkongs Regierungschefin Lam lehnt jede Konzession an die Demokratiebewegung ab. (Foto: Keystone/AP/Ng Han Guan)

23. Oktober: „Ich habe keine Luft mehr, ich sterbe“

Die 26-jährige Vietnamesin Pam Thi Tra My setzte kurz vor ihrem Tod einen Tweet an ihre Mutter ab. Sie ist eine von 39 Vietnamesen und Vietnamesinnen, die in Grays in der Grafschaft Essex östlich von London in einem Lastwagen tot aufgefunden wurden. Bei den Opfern handelt es sich um 31 Männer und 8 Frauen. Sie waren in einem Container auf einem Schiff von Belgien nach England gebracht worden. Der Fahrer der Kühltransporters, ein Ire, legt ein Geständnis ab. (Foto: Twitter)
Die 26-jährige Vietnamesin Pam Thi Tra My setzte kurz vor ihrem Tod einen Tweet an ihre Mutter ab. Sie ist eine von 39 Vietnamesen und Vietnamesinnen, die in Grays in der Grafschaft Essex östlich von London in einem Lastwagen tot aufgefunden wurden. Bei den Opfern handelt es sich um 31 Männer und 8 Frauen. Sie waren in einem Container auf einem Schiff von Belgien nach England gebracht worden. Der Fahrer der Kühltransporters, ein Ire, legt ein Geständnis ab. (Foto: Twitter)

23. Oktober: Hoffnungsträger in Tunesien

Der neue tunesische Präsident Kais Saied legt den Amtseid ab. Der 61-jährige Verfassungsrechtler war mit 73 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt worden. Er löst den im Juli verstorbenen Staatschef Béji Caïd Essebsi ab. Kaïs Saïed gilt als Hoffnungsträger der Jungen. In Tunesien hatte der Arabische Frühling begonnen. (Foto: Keystone/EPA/Mohamed Messara)
Der neue tunesische Präsident Kais Saied legt den Amtseid ab. Der 61-jährige Verfassungsrechtler war mit 73 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt worden. Er löst den im Juli verstorbenen Staatschef Béji Caïd Essebsi ab. Kaïs Saïed gilt als Hoffnungsträger der Jungen. In Tunesien hatte der Arabische Frühling begonnen. (Foto: Keystone/EPA/Mohamed Messara)

25. Oktober: Massenproteste in Libanon

Hunderttausende Libanesinnen und Libanesen demonstrieren gegen Steuererhöhung und Korruption. Der landesweite Aufruhr vereint erstmals seit Langem alle Religionsgruppen und Landesteile des Libanon. Verlangt wird die Entfernung der gesamten politischen Elite, die als kriminell betrachtet wird. (Keystone/EPA, Wael Hamzeh)
Hunderttausende Libanesinnen und Libanesen demonstrieren gegen Steuererhöhung und Korruption. Der landesweite Aufruhr vereint erstmals seit Langem alle Religionsgruppen und Landesteile des Libanon. Verlangt wird die Entfernung der gesamten politischen Elite, die als kriminell betrachtet wird. (Keystone/EPA, Wael Hamzeh)

27. Oktober: Das Ende des Kalifen

Der Anführer der Terrororganisation „Islamischer Staat“ IS stirbt in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens. Nach amerikanischen Angaben sprengt er sich und zwei Söhne mit einer Sprengstoffweste selbst in die Luft, um einer Festnahme zu entgehen. Amerikanische Spezialeinheiten hatten einen Angriff auf sein Versteck durchgeführt. (Foto: Keystone/AP)
Der Anführer der Terrororganisation „Islamischer Staat“ IS stirbt in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens. Nach amerikanischen Angaben sprengt er sich und zwei Söhne mit einer Sprengstoffweste selbst in die Luft, um einer Festnahme zu entgehen. Amerikanische Spezialeinheiten hatten einen Angriff auf sein Versteck durchgeführt. (Foto: Keystone/AP)

September/Oktober/November/Dezember: Troubles

Präsident Donald Trump wird beschuldigt, den neuen ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski massiv unter Druck gesetzt zu haben. Trump verlangte von Selenski Ermittlungen, die dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden schaden könnten. Als Druckmittel diente Trump die vom Kongress bewilligte Militärhilfe von 400 Millionen Dollar. Nachdem mehrere Diplomaten und Sicherheitsbeamte Trumps Machenschaften bestätigt hatten, haben die Demokraten ein Impeachment gegen Trump eingeleitet. Im Dezember hat der Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses die Anklage gegen den Präsidenten wegen Amtsmissbrauchs und Behinderung des Kongresses gebilligt. (Foto: Keystone/AP/Alex Brandon)
Präsident Donald Trump wird beschuldigt, den neuen ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski massiv unter Druck gesetzt zu haben. Trump verlangte von Selenski Ermittlungen, die dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden schaden könnten. Als Druckmittel diente Trump die vom Kongress bewilligte Militärhilfe von 400 Millionen Dollar. Nachdem mehrere Diplomaten und Sicherheitsbeamte Trumps Machenschaften bestätigt hatten, haben die Demokraten ein Impeachment gegen Trump eingeleitet. Im Dezember hat der Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses die Anklage gegen den Präsidenten wegen Amtsmissbrauchs und Behinderung des Kongresses gebilligt. (Foto: Keystone/AP/Alex Brandon)

27. Oktober: Rückkehr der Peronisten

Der 60-jährige Peronist Alberto Fernández wird mit 48 Prozent der Stimmen zum neuen Regierungschef Argentiniens gewählt. Vizepräsidentin wird Cristina Kirchner, die frühere Präsidentin und Ehefrau ihres inzwischen verstorbenen Ehemanns und Präsidenten Néstor Kirchner. Fernández gilt als gemässigter Mitte-links-Politiker. Gegen Cristina Kirchner laufen mehrere Verfahren wegen Korruption. Fernández löst den bisherigen Präsidenten Mauricio Macri ab. (Foto: Keystone/EPA/Juan Ignacio Roncoroni)
Der 60-jährige Peronist Alberto Fernández wird mit 48 Prozent der Stimmen zum neuen Regierungschef Argentiniens gewählt. Vizepräsidentin wird Cristina Kirchner, die frühere Präsidentin und Ehefrau ihres inzwischen verstorbenen Ehemanns und Präsidenten Néstor Kirchner. Fernández gilt als gemässigter Mitte-links-Politiker. Gegen Cristina Kirchner laufen mehrere Verfahren wegen Korruption. Fernández löst den bisherigen Präsidenten Mauricio Macri ab. (Foto: Keystone/EPA/Juan Ignacio Roncoroni)
  • NOVEMBER

3. November: „Schamlose Gier“ der Machthaber

Im Irak protestieren Tausende gegen die Regierung. Bei den teils gewaltsamen Protesten, die sich gegen die irakischen Eliten, ihre „schamlose Gier“ und die Korruption richten, wurden mehr als 250 Menschen getötet. Die Manifestanten fordern freie Wahlen und den sofortigen Rücktritt der Regierung, der sie vorwerfen, Reformen bewusst zu verschleppen. (Foto: Keystone/EPA/Murtaja Lateef)
Im Irak protestieren Tausende gegen die Regierung. Bei den teils gewaltsamen Protesten, die sich gegen die irakischen Eliten, ihre „schamlose Gier“ und die Korruption richten, wurden mehr als 250 Menschen getötet. Die Manifestanten fordern freie Wahlen und den sofortigen Rücktritt der Regierung, der sie vorwerfen, Reformen bewusst zu verschleppen. (Foto: Keystone/EPA/Murtaja Lateef)

9. November: Lula ist frei

Völlig überraschend wird der frühere linke brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva aus dem Gefängnis entlassen. Zehntausende Menschen jubeln ihm zu und tragen ihn auf den Schultern durch São Bernardo do Campo, südlich von São Paulo. Lula war wegen Korruption und Geldwäsche zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt worden. (Foto: Keystone/EPA/Sebastião Moreira)
Völlig überraschend wird der frühere linke brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva aus dem Gefängnis entlassen. Zehntausende Menschen jubeln ihm zu und tragen ihn auf den Schultern durch São Bernardo do Campo, südlich von São Paulo. Lula war wegen Korruption und Geldwäsche zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt worden. (Foto: Keystone/EPA/Sebastião Moreira)

Lulas Anhänger bezeichneten das Urteil gegen ihn als politisch motiviert. Ziel sei es gewesen, ihn von den Präsidentschaftswahlen fernzuhalten, die dann schliesslich der Rechtsextreme Jair Bolsonaro gewann. Vor seiner Festnahme lag Lula in den Umfragen klar in Führung. (Foto: Keystone/EPA/Sebastião Moreira)
Lulas Anhänger bezeichneten das Urteil gegen ihn als politisch motiviert. Ziel sei es gewesen, ihn von den Präsidentschaftswahlen fernzuhalten, die dann schliesslich der Rechtsextreme Jair Bolsonaro gewann. Vor seiner Festnahme lag Lula in den Umfragen klar in Führung. (Foto: Keystone/EPA/Sebastião Moreira)

10. November: Abrupter Abgang
Die mexikanische Luftwaffe fliegt den gestürzten linksgerichteten bolivianischen Präsidenten Evo Morales nach Mexiko. Aufgenommen wurde das Bild vom mexikanischen Aussenminister Mercelo Ebrard. Morales deckt sich mit einer mexikanischen Flagge zu. Der davongejagte Präsident, der viele Erfolge vorzuweisen hatte, war in Ungnade gefallen, weil er die Verfassung umbog, um ein viertes Mal kandidieren zu können. Anschliessend soll er das Wahlergebnis manipuiert haben, was er bestreitet. Der Indigene Morales selbst spricht von einem lange geplanten Putsch rechtsgerichteter Kreise, die von den USA und der weissen Oberschicht unterstützt worden seien. Im Dezember gewährt ihm die neue peronistische Regierung in Argentinien politisches Asyl. (Foto: Mexikanisches Aussenministerium via AP)
Die mexikanische Luftwaffe fliegt den gestürzten linksgerichteten bolivianischen Präsidenten Evo Morales nach Mexiko. Aufgenommen wurde das Bild vom mexikanischen Aussenminister Mercelo Ebrard. Morales deckt sich mit einer mexikanischen Flagge zu. Der davongejagte Präsident, der viele Erfolge vorzuweisen hatte, war in Ungnade gefallen, weil er die Verfassung umbog, um ein viertes Mal kandidieren zu können. Anschliessend soll er das Wahlergebnis manipuiert haben, was er bestreitet. Der Indigene Morales selbst spricht von einem lange geplanten Putsch rechtsgerichteter Kreise, die von den USA und der weissen Oberschicht unterstützt worden seien. Im Dezember gewährt ihm die neue peronistische Regierung in Argentinien politisches Asyl. (Foto: Mexikanisches Aussenministerium via AP)

9. November: Aufgeheiztes Katalonien

Die Katalonien-Frage belastet nach wie vor die spanische Politik. Am Tag vor den nationalen Wahlen demonstrieren in Barcelona erneut Zehntausende für die Unabhängigkeit. Neun der Anführer der Unabhängigkeitsbewegung waren Mitte Oktober vom Obersten Gericht zu Gefägnisstrafen von neun bis 13 Jahren verurteilt worden. Ihnen wird vorgeworfen, das Unabhängigkeitsreferendum im vergangen Jahr organisiert zu haben. (Foto: Keystone/EPA/Enric Fontcuberta)
Die Katalonien-Frage belastet nach wie vor die spanische Politik. Am Tag vor den nationalen Wahlen demonstrieren in Barcelona erneut Zehntausende für die Unabhängigkeit. Neun der Anführer der Unabhängigkeitsbewegung waren Mitte Oktober vom Obersten Gericht zu Gefägnisstrafen von neun bis 13 Jahren verurteilt worden. Ihnen wird vorgeworfen, das Unabhängigkeitsreferendum im vergangen Jahr organisiert zu haben. (Foto: Keystone/EPA/Enric Fontcuberta)

10. November: Wieder Sánchez, wieder keine Mehrheit

Der sozialistische spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez gewinnt die Parlamentswahlen, die vierten innerhalb von vier Jahren. Doch um regieren zu können, braucht er einen Koalitionspartner. Ein solcher ist nicht in Sicht. Die Sozialisten bleiben mit Abstand die stärkste Partei. Die bürgerliche Volkspartei PP, die vor sechs Monaten erhebliche Verluste erlitt, kann sich wieder aufrappeln. Drittstärkste Partei wird die rechtsradikale „VOX“. Sie kann die Anzahl ihrer Sitze im Parlament mehr als verdoppeln. Leichte Verluste verzeichnet die linksstehende „Unidad Popular“. Die rechtsbürgerliche „Ciudadanos“ verschwindet fast aus dem Parlament. (Foto: Keystone/AP/Bernat Armangue)
Der sozialistische spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez gewinnt die Parlamentswahlen, die vierten innerhalb von vier Jahren. Doch um regieren zu können, braucht er einen Koalitionspartner. Ein solcher ist nicht in Sicht. Die Sozialisten bleiben mit Abstand die stärkste Partei. Die bürgerliche Volkspartei PP, die vor sechs Monaten erhebliche Verluste erlitt, kann sich wieder aufrappeln. Drittstärkste Partei wird die rechtsradikale „VOX“. Sie kann die Anzahl ihrer Sitze im Parlament mehr als verdoppeln. Leichte Verluste verzeichnet die linksstehende „Unidad Popular“. Die rechtsbürgerliche „Ciudadanos“ verschwindet fast aus dem Parlament. (Foto: Keystone/AP/Bernat Armangue)

10. November: Eine von zwölf

Sensation im Kanton Freiburg. Erstmals wird hier eine Frau in den Ständerat gewählt. Die 31-jährige Freisinnige Johanna Gapany wirft den bisherigen CVP-Vertreter aus der kleinen Kammer. Noch nie sassen so viele Frauen in den eidgenössischen Räten. Im Ständerat hat sich ihre Zahl verdoppelt, von sechs auf zwölf. Johanna Capany ist eine der zwölf. (Foto: Keystone/Anthony Anex)
Sensation im Kanton Freiburg. Erstmals wird hier eine Frau in den Ständerat gewählt. Die 31-jährige Freisinnige Johanna Gapany wirft den bisherigen CVP-Vertreter aus der kleinen Kammer. Noch nie sassen so viele Frauen in den eidgenössischen Räten. Im Ständerat hat sich ihre Zahl verdoppelt, von sechs auf zwölf. Johanna Capany ist eine der zwölf. (Foto: Keystone/Anthony Anex)

17. November: Erste Tessiner Ständerätin

Politisches Erdbeben im Tessin: Die Sozialdemokratin Marina Carobbio entreisst dem CVP-Fraktionschef Filippo Lombardi den Ständeratssitz. Lombardi ist Fraktionschef der CVP in der Bundesversammlung. Auch die Tessiner Freisinnigen verlieren ihren Ständeratssitz nach 126 Jahren. In Bern erobert die SVP den Sitz der nicht wieder angetretenen BDP. Die grüne Parteichefin Regula Rytz kann von der grünen Welle nicht profitieren und wird nicht als Berner Vertreterin in den Ständerat gewählt. In Zürich verteidigen die Freisinnigen ihren Sitz. (Foto: Keystone/Ti-Press/Samuel Golay)
Politisches Erdbeben im Tessin: Die Sozialdemokratin Marina Carobbio entreisst dem CVP-Fraktionschef Filippo Lombardi den Ständeratssitz. Lombardi ist Fraktionschef der CVP in der Bundesversammlung. Auch die Tessiner Freisinnigen verlieren ihren Ständeratssitz nach 126 Jahren. In Bern erobert die SVP den Sitz der nicht wieder angetretenen BDP. Die grüne Parteichefin Regula Rytz kann von der grünen Welle nicht profitieren und wird nicht als Berner Vertreterin in den Ständerat gewählt. In Zürich verteidigen die Freisinnigen ihren Sitz. (Foto: Keystone/Ti-Press/Samuel Golay)

November. Acqua Alta

Venedig steht im Wasser wie seit 53 Jahren nicht mehr. Sturmböen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h spülen Boote und Gondeln auf die Quais. Im Innern der Markuskirche steht das Wasser einen Meter hoch. Die Schäden, auch an Kunstwerken, belaufen sich nach Angaben des Bürgermeisters auf mehrere hundert Millionen Franken.
Venedig steht im Wasser wie seit 53 Jahren nicht mehr. Sturmböen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h spülen Boote und Gondeln auf die Quais. Im Innern der Markuskirche steht das Wasser einen Meter hoch. Die Schäden, auch an Kunstwerken, belaufen sich nach Angaben des Bürgermeisters auf mehrere hundert Millionen Franken.

24. November: Wieder stürzt eine Brücke ein

Eine Autobahnbrücke auf der A6 zwischen Turin und Savona stürzt ein. Ein Erdrutsch hatte den Brückenpfeiler weggeschoben. In den Tagen zuvor hatte es heftig geregnet. Verletzt wurde niemand. Jeden Tag fuhren 50’000 Autos über die Brücke. Im Anschluss an diesen Brückeneinsturz erklären Experten, dass in Italien mindestens 20 Autobahnbrücken einsturzgefährdet sind.
Eine Autobahnbrücke auf der A6 zwischen Turin und Savona stürzt ein. Ein Erdrutsch hatte den Brückenpfeiler weggeschoben. In den Tagen zuvor hatte es heftig geregnet. Verletzt wurde niemand. Jeden Tag fuhren 50’000 Autos über die Brücke. Im Anschluss an diesen Brückeneinsturz erklären Experten, dass in Italien mindestens 20 Autobahnbrücken einsturzgefährdet sind.

25. November: Bloomberg legt los

Kann er Präsident Trump gefährlich werden? Im Hilton Hotel in Norfolk (Virginia) startet der 77-jährige Milliardär, frühere Bürgermeister von New York und demokratische Präsidentschaftskandidat seine Wahlkampagne. In den Meinungsumfragen schlägt sich Bloombergs Kandidatur noch nicht nieder. Zur Zeit führt noch immer (je nach Umfrageinstitut und Bundesstaat) Joe Biden vor Elizabeth Warren oder Bernie Sanders. (Foto: Keystone/AP/Bill Tienan)
Kann er Präsident Trump gefährlich werden? Im Hilton Hotel in Norfolk (Virginia) startet der 77-jährige Milliardär, frühere Bürgermeister von New York und demokratische Präsidentschaftskandidat seine Wahlkampagne. In den Meinungsumfragen schlägt sich Bloombergs Kandidatur noch nicht nieder. Zur Zeit führt noch immer (je nach Umfrageinstitut und Bundesstaat) Joe Biden vor Elizabeth Warren oder Bernie Sanders. (Foto: Keystone/AP/Bill Tienan)

26. November: Köbi Kuhn †

Der frühere Fussballspieler des FC Zürich, Nationalspieler und Nationalcoach, stirbt im Alter von 76 Jahren nach längerer Krankheit im Spital Zollikerberg (ZH). Er litt an Alters-Leukämie und Lungenproblemen. Kuhn war Coach der Nationalmannschaft von 2001 bis 2008. Der aus dem Zürcher Quartier Wiedikon stammende spätere  „Köbi national“ war an 137 Länderspielen mit dabei: 64 Mal als Spieler und 73 Mal als Trainer. 1961 spielt der 17-Jährige erstmals im FC-Zürich-Trikot ein Meisterschaftspiel. Der FCZ gewann gegen Winterthur 3:0. (Foto: Keystone/Gian Ehrenzeller)
Der frühere Fussballspieler des FC Zürich, Nationalspieler und Nationalcoach, stirbt im Alter von 76 Jahren nach längerer Krankheit im Spital Zollikerberg (ZH). Er litt an Alters-Leukämie und Lungenproblemen. Kuhn war Coach der Nationalmannschaft von 2001 bis 2008. Der aus dem Zürcher Quartier Wiedikon stammende spätere „Köbi national“ war an 137 Länderspielen mit dabei: 64 Mal als Spieler und 73 Mal als Trainer. 1961 spielt der 17-Jährige erstmals im FC-Zürich-Trikot ein Meisterschaftspiel. Der FCZ gewann gegen Winterthur 3:0. (Foto: Keystone/Gian Ehrenzeller)

November: Aufstände in Santiago

Es sind die schwersten Unruhen in Chile seit Jahrzehnten: Plünderungen, Tränengas, Wasserwerfer, Strassenschlachten, Gewalt, Verhaftungen, mehr als zwei Dutzend Tote. Zehntausende Chilenen aller Altersklassen gehen mehrmals in der Woche auf die Strasse und demonstrieren gegen die Regierung. Auslöser der Proteste war die Erhöhung der Fahrpreise für die Metro. Inzwischen demonstrieren die Protestierenden für die Erhöhung des Mindestlohns und der Rente. Sie verlangen eine Lohnkürzung der Parlamentarier. Die von Präsident Sebastián Piñera eingeleitete Verfassungsreform geht den meisten nicht weit genug. Das Bild stammt vom 28. November. (Foto: Keystone/Esteban Felix)
Es sind die schwersten Unruhen in Chile seit Jahrzehnten: Plünderungen, Tränengas, Wasserwerfer, Strassenschlachten, Gewalt, Verhaftungen, mehr als zwei Dutzend Tote. Zehntausende Chilenen aller Altersklassen gehen mehrmals in der Woche auf die Strasse und demonstrieren gegen die Regierung. Auslöser der Proteste war die Erhöhung der Fahrpreise für die Metro. Inzwischen demonstrieren die Protestierenden für die Erhöhung des Mindestlohns und der Rente. Sie verlangen eine Lohnkürzung der Parlamentarier. Die von Präsident Sebastián Piñera eingeleitete Verfassungsreform geht den meisten nicht weit genug. Das Bild stammt vom 28. November. (Foto: Keystone/Esteban Felix)

28. November: Trump als Rocky Balboa

Der amerikanische Präsident verbreitete via Twitter dieses Bild - ohne zusätzliche Informationen. Alle rätseln, weshalb er dies tut. Will er ein Jahr vor den Wahlen zeigen, wie gesund er ist? Zuvor waren Gerüchte aufgetaucht, wonach er sich überraschend zu einem Gesundheitstest begeben hatte. (Foto: Twitter/Donald Trump)
Der amerikanische Präsident verbreitete via Twitter dieses Bild - ohne zusätzliche Informationen. Alle rätseln, weshalb er dies tut. Will er ein Jahr vor den Wahlen zeigen, wie gesund er ist? Zuvor waren Gerüchte aufgetaucht, wonach er sich überraschend zu einem Gesundheitstest begeben hatte. (Foto: Twitter/Donald Trump)

30. November: Die SPD rückt nach links

Die SPD-Mitglieder wählen überraschend in einer Ur-Abstimmung Norbert Walter-Borjans und Saskia Eskens mit 53,06 Prozent der Stimmen zu Parteivorsitzenden. Die beiden gehören dem linken Parteiflügel an und stehen der Koalition mit Angela Merkels CDU kritisch gegenüber. Walter-Borjans war früher nordrhein-westfälischer Finanzminister. Eskens ist Parlamentsabgeordnete. Die Wahl ist ein schwerer Schlag für Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz und die Brandenburgerin Klara Geywitz. Das Ergebnis gilt als Anfang des Endes der Grossen Koalition. Es ist das erste Mal, dass die SPD von einer Doppelspitze angeführt wird. Die bisherige Parteipräsidentin Andrea Nahles war im Juni zurückgetreten. (Foto: Keystone/dpa/via AP/Joerg Carstensen)
Die SPD-Mitglieder wählen überraschend in einer Ur-Abstimmung Norbert Walter-Borjans und Saskia Eskens mit 53,06 Prozent der Stimmen zu Parteivorsitzenden. Die beiden gehören dem linken Parteiflügel an und stehen der Koalition mit Angela Merkels CDU kritisch gegenüber. Walter-Borjans war früher nordrhein-westfälischer Finanzminister. Eskens ist Parlamentsabgeordnete. Die Wahl ist ein schwerer Schlag für Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz und die Brandenburgerin Klara Geywitz. Das Ergebnis gilt als Anfang des Endes der Grossen Koalition. Es ist das erste Mal, dass die SPD von einer Doppelspitze angeführt wird. Die bisherige Parteipräsidentin Andrea Nahles war im Juni zurückgetreten. (Foto: Keystone/dpa/via AP/Joerg Carstensen)
  • DEZEMBER

4. Dezember: „Der Vergewaltiger bist Du!“

Zehntausende Chileninnen versammeln sich im Nationalstadion in Santiago und protestieren gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen und tanzen eine Performance mit dem Titel „Der Vergewaltiger bist Du!“. Das Stück wurde zum ersten Mal am internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen in Chile aufgeführt. Seitdem hat sich die Aktion über die sozialen Medien unter den Hashtags #UnVioladorEnTuCamino und #LaTesis rasant verbreitet. In vielen lateinamerikanischen Ländern gehen inzwischen Frauen auf die Strasse, um gegen die massive Gewalt gegen Frauen zu protestieren. (Foto: Keystone/EPA/Alberto Valdes)
Zehntausende Chileninnen versammeln sich im Nationalstadion in Santiago und protestieren gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen und tanzen eine Performance mit dem Titel „Der Vergewaltiger bist Du!“. Das Stück wurde zum ersten Mal am internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen in Chile aufgeführt. Seitdem hat sich die Aktion über die sozialen Medien unter den Hashtags #UnVioladorEnTuCamino und #LaTesis rasant verbreitet. In vielen lateinamerikanischen Ländern gehen inzwischen Frauen auf die Strasse, um gegen die massive Gewalt gegen Frauen zu protestieren. (Foto: Keystone/EPA/Alberto Valdes)

10. Dezember: Die Jüngste

Die neue finnische Premierministerin Sanna Marin ist die jünste Regierungschefin Finnlands und der Welt. Alle grossen finnischen Parteien werden von Frauen angeführt. Im Bild: Sanna Marin am 13. Dezember in Brüssel. (Foto: Keystone/AP/Francisco Seco)
Die neue finnische Premierministerin Sanna Marin ist die jünste Regierungschefin Finnlands und der Welt. Alle grossen finnischen Parteien werden von Frauen angeführt. Im Bild: Sanna Marin am 13. Dezember in Brüssel. (Foto: Keystone/AP/Francisco Seco)

10. Dezember: Die Sardinen sind los

Zehntausende Italienerinnen und Italiener protestieren in Dutzenden italienischen Städten gegen Lega-Chef Matteo Salvini und seine rechtspopulistische, teils rassistische Politik. In den Meinungsumfragen liegt Salvinis Lega mit rund 30 Prozent der Stimmen nach wie vor klar an der Spitze. Die Demonstranten nennen sich Sardinen, weil sie in Schwärmen auftreten und dicht gedrängt auf den Plätzen stehen. Das Bild stammt aus Turin. (Foto: Keystone/EPA/Alessandro di Marco)
Zehntausende Italienerinnen und Italiener protestieren in Dutzenden italienischen Städten gegen Lega-Chef Matteo Salvini und seine rechtspopulistische, teils rassistische Politik. In den Meinungsumfragen liegt Salvinis Lega mit rund 30 Prozent der Stimmen nach wie vor klar an der Spitze. Die Demonstranten nennen sich Sardinen, weil sie in Schwärmen auftreten und dicht gedrängt auf den Plätzen stehen. Das Bild stammt aus Turin. (Foto: Keystone/EPA/Alessandro di Marco)

11. Dezember: Status quo

Alle sieben Mitglieder des Bundesrates werden wiedergewählt. Die besten Resultate erzielen Viola Amherd (CVP) 218 Stimmen, Alain Berset (SP) 214 Stimmen und Ueli Mauerer (SVP) 213 Stimmen. Im Bild die Vereidigung der Regierungsmitglieder. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)
Alle sieben Mitglieder des Bundesrates werden wiedergewählt. Die besten Resultate erzielen Viola Amherd (CVP) 218 Stimmen, Alain Berset (SP) 214 Stimmen und Ueli Mauerer (SVP) 213 Stimmen. Im Bild die Vereidigung der Regierungsmitglieder. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)

Der Angriff von Regula Rytz, der Präsidentin der Grünen, auf den Sitz des umstrittenen freisinnigen Bundesrates Ignazio Cassis scheiterte. Rytz war einzig von der Linken unterstützt worden. Die Grünen hatten nach dem unerwartet hohen Sieg bei den Nationalratswahlen den Anspruch auf einen Sitz in der Landesregierung erhoben. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)
Der Angriff von Regula Rytz, der Präsidentin der Grünen, auf den Sitz des umstrittenen freisinnigen Bundesrates Ignazio Cassis scheiterte. Rytz war einzig von der Linken unterstützt worden. Die Grünen hatten nach dem unerwartet hohen Sieg bei den Nationalratswahlen den Anspruch auf einen Sitz in der Landesregierung erhoben. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)

Mit einem blauen Auge: Der freisinnige Bundesrat Ignazo Cassis (hier vorne mit Viola Amherd und Karin Keller-Sutter) konnte den grünen Angriff zwar abwehren, bleibt jedoch umstritten und ist geschwächt. Cassis erzielte mit 145 Stimmen das mit Abstand schlechteste Ergebnis. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)
Mit einem blauen Auge: Der freisinnige Bundesrat Ignazo Cassis (hier vorne mit Viola Amherd und Karin Keller-Sutter) konnte den grünen Angriff zwar abwehren, bleibt jedoch umstritten und ist geschwächt. Cassis erzielte mit 145 Stimmen das mit Abstand schlechteste Ergebnis. (Foto: Keystone/Peter Klaunzer)

12. Dezember: „Let's get Brexit done, but first let's get breakfast done“

Boris Johnson tritt in Downing Street 10 nach seinem überwältigenden Wahlsieg vor die Medien. Seine Konservative Partei gewinnt 47 Sitze und damit die absolute Mehrheit im Unterhaus. Die Vorsitzende der Schottischen Nationalpartei (SNP), Nicola Sturgeon, kündigt an, eine Volksabstimmung über ein zweites Unabhängigkeits-Referendum anzustreben. Labour verlor 59 Sitze. Damit ist Labour-Chef Jeremy Corbin politisch erledigt. Ob es Johnson jetzt gelingt, das tief gespaltetene Grossbritannien wieder zu einigen, muss sich zeigen. Am 20. Dezember stimmt das Unterhaus nach dreimaliger Verschiebung dem Brexit-Abkommen mit grosser Mehrheit zu. (Foto: Keystone/EPA/Vickie Flores)
Boris Johnson tritt in Downing Street 10 nach seinem überwältigenden Wahlsieg vor die Medien. Seine Konservative Partei gewinnt 47 Sitze und damit die absolute Mehrheit im Unterhaus. Die Vorsitzende der Schottischen Nationalpartei (SNP), Nicola Sturgeon, kündigt an, eine Volksabstimmung über ein zweites Unabhängigkeits-Referendum anzustreben. Labour verlor 59 Sitze. Damit ist Labour-Chef Jeremy Corbin politisch erledigt. Ob es Johnson jetzt gelingt, das tief gespaltetene Grossbritannien wieder zu einigen, muss sich zeigen. Am 20. Dezember stimmt das Unterhaus nach dreimaliger Verschiebung dem Brexit-Abkommen mit grosser Mehrheit zu. (Foto: Keystone/EPA/Vickie Flores)

14. Dezember: Anna Karina †

Die dänisch-französische Filmschauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin stirbt im Alter von 79 Jahren. Sie war von Jean-Luc Godard entdeckt worden und war von 1961 bis 1965 mit ihm verheiratet. „Le petit soldat“ (1960) war der erste Film, den sie mit Godard drehte. Für Godards „Une femme est une femme“ wurde sie 1961 an der Berliniale als beste Schauspielerin mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Karina, eine Ikone der „Nouvelle Vague“, spielte auch in Filmen von Jacques Rivette, Luchino Visconti, Volker Schlöndorff und Rainer Werner Fassbinder. 1965 trat sie mit Jean-Paul Belmondo in Godards „Pierrot le Fou“ auf. In Jacques Rivettes „La religieuse“ spielte sie 1966 die Hauptrolle an der Seite von Liselotte Pulver. Geboren wurde Anna Karina als Hanne Karin Blarke Bayer. Ihren Künstlernamen bekam sie von Coco Chanel, für die sie als Model arbeitete. (Foto: Pathé Universal Films)
Die dänisch-französische Filmschauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin stirbt im Alter von 79 Jahren. Sie war von Jean-Luc Godard entdeckt worden und war von 1961 bis 1965 mit ihm verheiratet. „Le petit soldat“ (1960) war der erste Film, den sie mit Godard drehte. Für Godards „Une femme est une femme“ wurde sie 1961 an der Berliniale als beste Schauspielerin mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Karina, eine Ikone der „Nouvelle Vague“, spielte auch in Filmen von Jacques Rivette, Luchino Visconti, Volker Schlöndorff und Rainer Werner Fassbinder. 1965 trat sie mit Jean-Paul Belmondo in Godards „Pierrot le Fou“ auf. In Jacques Rivettes „La religieuse“ spielte sie 1966 die Hauptrolle an der Seite von Liselotte Pulver. Geboren wurde Anna Karina als Hanne Karin Blarke Bayer. Ihren Künstlernamen bekam sie von Coco Chanel, für die sie als Model arbeitete. (Foto: Pathé Universal Films)

22. Dezember: Fritz Künzli †

Keiner schoss so viele Tore wie er. Dreieinhalb Wochen nach dem Tod von Köbi Kuhn stirbt sein ehemaliger FCZ-Teamkollege Fritz Künzli im Alter von 73 Jahren in Zürich. Das Bild zeigt Künzli bei seiner Hochzeit mit der Sängerin Monika Kälin. 10’000 Menschen hatten dem prominenten Hochzeitspaar am 24. August 1985 in Schwyz zugejubelt. In 313 Spielen hatte Fritz Künzli 201 Treffer erzielt – ein noch heute bestehender Rekord. Zwei Mal war er mit dem FC Zürich Schweizer Meister, vier Mal Cup-Sieger. Und vier Mal war er in seiner Karriere Torschützenkönig. (Foto: Keystone)
Keiner schoss so viele Tore wie er. Dreieinhalb Wochen nach dem Tod von Köbi Kuhn stirbt sein ehemaliger FCZ-Teamkollege Fritz Künzli im Alter von 73 Jahren in Zürich. Das Bild zeigt Künzli bei seiner Hochzeit mit der Sängerin Monika Kälin. 10’000 Menschen hatten dem prominenten Hochzeitspaar am 24. August 1985 in Schwyz zugejubelt. In 313 Spielen hatte Fritz Künzli 201 Treffer erzielt – ein noch heute bestehender Rekord. Zwei Mal war er mit dem FC Zürich Schweizer Meister, vier Mal Cup-Sieger. Und vier Mal war er in seiner Karriere Torschützenkönig. (Foto: Keystone)

Zum Schluss noch dies

Nach all den turbulenten Nachrichten, die uns dieses Jahr aus Grossbritannien erreichten, traf im Dezember eine hoffnungsvolle Botschaft ein. Sie betrifft „The Rt Hon Larry“. Der Kater trägt den Titel „Chief Mouser to the Cabinet Office“. Er dient als Mäusefänger in der Amtswohnung des Prime Ministers. David Cameron hatte Larry nach Downing Street 10 geholt. Auch unter Theresa May verrichtete er seine guten Dienste. Jetzt erreicht uns die Meldung, dass auch Boris Johnson auf den Dienst des Chef-Mäusefängers nicht verzichten will. Larry darf in Downing Street 10 bleiben. (Foto: Keystone/EPA/Andy Rain)
Nach all den turbulenten Nachrichten, die uns dieses Jahr aus Grossbritannien erreichten, traf im Dezember eine hoffnungsvolle Botschaft ein. Sie betrifft „The Rt Hon Larry“. Der Kater trägt den Titel „Chief Mouser to the Cabinet Office“. Er dient als Mäusefänger in der Amtswohnung des Prime Ministers. David Cameron hatte Larry nach Downing Street 10 geholt. Auch unter Theresa May verrichtete er seine guten Dienste. Jetzt erreicht uns die Meldung, dass auch Boris Johnson auf den Dienst des Chef-Mäusefängers nicht verzichten will. Larry darf in Downing Street 10 bleiben. (Foto: Keystone/EPA/Andy Rain)

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Jean-Paul Sartre

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Weihnachten, ein Fest der Freude. Leider wird dabei zu wenig gelacht.

Der Flaschengeist und seine Zauberlehrlinge

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„Permanent Record“, eben auf Deutsch erschienen als „Permanent Record: Meine Geschichte“, zeigt, dass sich die Welt aufteilt in eine kleine Digital-Elite und uns, den grossen Rest.

Die Enthüllungen des amerikanischen Geheimdienst-Mitarbeiters Edward Snowden Ende Mai 2013 in einem Hotelzimmer in Hong Kong erschütterten die Welt, nicht nur jene der CIA und ihrer mannigfaltigen Pendants in allen Teilen der Welt: Via digitale Übermittlungen, also unserem Computer und unserem Telefon, kann und wird potentiell jedermann ausspioniert, unbesehen von Staatsangehörigkeit, Rang, Namen, Verdachtsmomenten oder irgendeinem anderen primären Kriterium.

Snowden bewies dies, was die USA und ihre engsten nachrichtendienstlichen Verbündeten, namentlich Grossbritannien und Australien, anbelangt. Es ist praktisch mit Sicherheit anzunehmen, dass die grossen entsprechenden Rivalen, etwa China und Russland, dasselbe können und auch tun, wenn nicht schon damals, dann sicher seither.

Spannender Film

Snowdens Enthüllungen in Hong Kong machte er gleichzeitig gegenüber der Dokumentarfilmerin Laura Poitiras und gegenüber Journalisten der englischen Zeitung „The Guardian“. Der Film erhielt zurecht 2015 den Oscar für den besten Dokumentarfilm des Jahres. Trotz minimaler Handlung gelang es Poitiras mit nüchternen Bildern, sowohl die Glaubwürdigkeit des Erzählers als auch den erschütternden Inhalt seiner Geschichte der totalen Überwachung fesselnd zu erzählen. Dasselbe kann nicht gesagt werden von der entsprechenden romanesken Verfilmung 2016 durch Oliver Stone; „Snowden“ war, ebenso zurecht, ein Flop.

Wenig unterhaltendes Buch

Poitiras Film unterhält auch besser als Snowdens Buch. Seine Erzählung beschränkt sich weitgehend auf eine lineare, teilweise langfädige Darstellung seiner Jugendjahre, geprägt von digitaler Besessenheit seit zartem Alter. Sowie auf die minutiöse Darstellung seines beruflichen Werdeganges. Offensichtlich hat er sich aber stets nur für die digitale und geheimdienstliche Seite seiner Tätigkeit interessiert. Nicht aber für seine Umgebung. Wie wäre es sonst möglich, dass er während Jahre als Teil der Mission der USA bei den Vereinten Nationen in Genf kaum etwas über sein Umfeld zu sagen hat. Und wenn, unterlaufen ihm grobe Schnitzer. So platziert er den Hauptsitz der in Wien beheimateten IAEA (Internationale Atomenergie-Organisation) in die Rhonestadt.

Innere Wandlung

Interessant ist einmal die Beschreibung seines Werdeganges vom ehrlichen Patrioten, aufgebracht über den terroristischen Angriff auf die amerikanische Seele anlässlich von „Nine-Eleven“. Als Folge engagierte er sich in der Verteidigung der Heimaterde, zunächst mit einem Versuch als physischer Rambo. Und als dies wegen körperlichen Handicaps nicht gelang, indem er seine schon als Teenager erstaunlichen Kenntnisse der Digitalwelt der amerikanischen „Cyber-Wehr“ zur Verfügung stellte.

Allein wurde ihm immer bewusster, dass er damit Teil eines gigantischen Räderwerks wurde, das alles verschlang, nicht nur wirkliche, sondern auch vermeintliche „Feinde“ und überhaupt alle und alles. Wie und warum er den Weg von dieser Erkenntnis zur Tat – Notwendigkeit in seinen Augen und jener seiner Freunde, Landesverrat in jenen des offiziellen Amerikas und seiner Feinde – beschritt, zählt zu den interessantesten Passagen des Buchs. Er hat sich dabei offensichtlich stets vergegenwärtigt, dass er damit nicht nur seine beruflichen, sondern auch persönlichen Brücken zu seinem bisherigen Leben verbrannte. Immerhin ist einem neuen Interview mit dem „Guardian“ zu entnehmen, dass er seine langjährige Lebensgefährtin nun doch im russischen Exil heiraten konnte.

Snowden Effekt

Die Bedeutung von Snowdens Enthüllungen geht weit über seine Lebensgeschichte hinaus. Seither ist sich zumindest die denkende Weltbevölkerung bewusst, dass jeder digitale Kontakt bleibt, und sich letztlich der eigenen Verfügung entzieht. „Scripta manent“, Geschriebenes bleibt; digital Geschriebenes und Gesagtes bleibt nicht nur, sondern kann auch beliebig verwendet und auch verformt werden.  Es ist wohl nicht übertrieben zu behaupten, dass der „Snowden Effekt“ eine der Hauptursachen für Skepsis gegenüber dem Digitalbereich darstellt. Seither müssen wir uns bewusst sein, dass „the Net“, und alles danach ebenso gut wie böse sein kann.

Digital-Elite

Die wohl am meisten frappierende Erkenntnis aus Snowdens Buch ist aber eine, welche dem Autor  selbst kaum bewusst sein dürfte: Wenn man nicht wie er bereit ist, von jüngstem Alter an sein ganzes Leben in den Dienst der digitalen Welt zu stellen, wird man dessen Hinter- und Abgründe kaum je wirklich verstehen können. So hat sich wohl bereits weltweit eine kleine Digital-Elite herausgebildet, deren Tätigkeit ebenso zur Errettung der Welt als auch zu deren Zerstörung beitragen kann. Es wird die Aufgabe von Politik und Gesellschaft sein, diesen Flaschengeist und seine Zauberlehrlinge zu zähmen, durchsichtig zu machen und zu kontrollieren.

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Françoise Sagan

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Man weiss selten, was Glück ist, aber man weiss meistens, was Glück war.


Vor 30 Jahren: 30 Schüsse

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Anderthalb Monate nach dem Fall der Berliner Mauer geht in Rumänien die 24-jährige neostalinistische Ceaușescu-Periode zu Ende.

Am 22. Dezember 1989 hatten Zehntausende Rumäninnen und Rumänen versucht, das Parteigebäude in Bukarest zu stürmen. Ceaușescu und seine Frau flüchten. Mit einem Helikopter versuchen sie, aus der Hauptstadt zu entkommen.

In einem Pflanzenschutzzentrum im Norden Landes werden sie aufgegriffen. In einer Militärkaserne in der Stadt Târgoviște – der Stadt Draculas – wird ihnen am Weihnachtstag der Prozess gemacht. Doch es ist kein Prozess: es ist ein Verfahren ohne Verteidigung, ohne wirkliches Gericht. Die Ceaușescus weigern sich, das Gericht anzuerkennen. Nach 100 Prozessminuten fällt das Urteil: Tod durch Erschiessen.

Das rumnänische Fernsehen überträgt Ausschnitte des Schnellferfahrens. Dies ist das letzte Bild, das die beiden lebend zeigt.

(Foto: Keystone/EPA/Str)
(Foto: Keystone/EPA/Str)

Um 14.50 Uhr werden sie gefesselt in den Kasernenhof geführt. Unter Tränen ruft Ceaușescu: „Tod den Verrätern, die Geschichte rächt uns“. Dann singt er die Internationale. Drei Männer des 64. Fallschirmregiments feuern mit Kalaschnikow-Maschinengewehren dreissig Schuss auf die beiden.

Die Bilder der beiden toten Ceaușescus gehen um die Welt. Gefilmt werden die unscharfen, verwackelten Einstellungen von einem anonym gebliebenen Kameramann. Alles muss so schnell gehen, dass er nicht einmal Zeit hat, die Schärfe einzustellen. Das Erschiessungskommando fürchtet die baldige Ankunft der Securitate-Leute, die Ceaușescu retten wollen. Deshalb fackelt man nicht lange. Zehn Minuten nach dem Urteilsspruch sind die beiden tot.

Siehe auch: Journal21.ch: 30 Schüsse für Europas letzten Despoten

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Eine Erhellung Lateinamerikas

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„Gelbe Schmetterlinge und die Herren Diktatoren“ heisst das umfangreiche Werk, das die 74-jährige deutsche Lektorin, Herausgeberin, Vermittlerin Michi Strausfeld verfasst hat. Sie, die vier Jahrzehnte lang für Suhrkamp und anschliessend noch ein paar Jahre für den Fischer Verlag lateinamerikanische Autorinnen und Autoren in die Programme hievte, präsentiert so etwas wie die Summe all der Reisen, Begegnungen, Gespräche, Entdeckungen, Lektorate, die sie in den letzten 50 Jahren unternommen, erlebt und bewältigt hat. Nimmt man sich das Buch vor, bekommt man es mit einer ganzen Bibliothek zu tun – die man nur noch wirklich lesen müsste. Strausfeld versammelt und zitiert zahllose Stimmen lateinamerikanischer Literaten und lässt einen mit dem Wunsch zurück, nachzuholen, was bisher verpasst wurde, Bildungslücken zu schliessen, all die Texte zu lesen, die man bis heute nicht wahrgenommen hat.

Plausible These

Strausfeld ist keine Wissenschafterin. Sie verficht eine These und liefert uns Beispiele en masse, um diese These zu stützen. Methodik, akademische Forschungen und Untersuchungen sind nicht ihre Sache. Sie erzählt vom und über das Erzählen, nimmt uns auf ihre Reisen mit und stellt uns die literarischen Protagonisten vor. Die an sich einfache Behauptung, die zu beweisen der Autorin nicht schwer fällt, besagt, dass sich die Geschichte des Subkontinents nirgends schärfer abbilde als in den verschiedenen lateinamerikanischen Literaturen, ja, dass sie sich in Romanen, Erzählungen, Essays und sogar Gedichten besser und deutlicher erkennen lasse als in historischen Abhandlungen. In dieser Hinsicht ist die hispanisch-lateinamerikanische Literatur einzigartig. Enger Bezug zu Politik und Geschichte: das ist der gemeinsame Nenner, der die Literaturen der einzelnen Länder verbindet. Vielleicht kommt Brasilien mit seiner anderen Sprache und anderen Kolonisation dabei eine Sonderrolle zu.

Man kann irgendwo anfangen mit lesen, in Argentinien oder Brasilien, in Chile oder Kolumbien, in Peru oder Mexiko, man wird feststellen, dass es so etwas wie ein länderverbindendes Bewusstsein gibt, das eben in diesem Interesse an der Geschichte des Subkontinents gründet Ein eigenes literarisches Genre wie der Diktatorenroman konnte nur in Lateinamerika entstehen; zur anderen populär gewordenen Genrebezeichnung, derjenigen des „magischen Realismus“, hat Gabriel García Márquez, dessen Romanen die europäischen Kritiker den Begriff angehängt haben, mehrmals verärgert geäussert, sein Realismus sei im Ganzen wie im Detail  vor allem politisch. 

Streifzüge

Strausfeld bearbeitet ihr riesiges Feld mit Hilfe von Streifzügen, die sie in verschiedene Zeiten und Regionen führen – ein sehr persönliches und eklektisches Verfahren, das spannende Resultate liefert. Freilich: es bleiben Tendenzen, es bleiben wichtige Autoren ausgespart bei diesem Verfahren, das ganz auf  individuelle Vorlieben setzt. Strausfeld beschäftigt sich hauptsächlich mit den Autoren des sogenannten  „Boom“, also mit Namen wie Juan Rulfo, Pablo Neruda, Gabriel García Márquez, Mario Vargas Llosa, Octavio Paz, Julio Cortázar, Isabel Allende, Alejo Carpentier, Juan Carlos Onetti und anderen mehr. Es sind die Autoren, die – häufig dank des Einsatzes von Michi  Strausfeld  – ab den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts die deutschsprachige Leserschaft eroberten. Eine einmalige Erfolgsgeschichte, Vernachlässigt wird, zum Beispiel, die fantastische Literatur Lateinamerikas, eine Spezialität, die Jorge Louis Borges initiiert und die viele Nachfolger beschäftigt hat. Sie passt nicht in Strausfelds These, bleibt aber eine wichtige Tendenz  innerhalb der lateinamerikanischen Literatur.

Strausfelds Streifzüge fangen bei Kolumbus an, beschreiben die mörderische Kolonisation mit Kreuz und Schwert, dem ein grosser Teil der indigenen Bevölkerung zum Opfer fällt, wechseln dann zu den Unabhängigkeitskriegen, führen durch die mexikanische, die kubanische Revolution und enden in der Neuzeit, die, was die zitierten Autoren angeht, etwas stiefmütterlich behandelt wird.

Die Schriftsteller als Chronisten, als Zeugen, gelegentlich auch als Mitwirkende, in diplomatischen Diensten Stehende, das ist es, was Michi Strausfeld am meisten interessiert. Am Ende der  einzelnen Streifzüge richtet sie den Fokus jeweils auf eine einzelne literarische Koryphäe, mit der sie in Kontakt tritt. 

Ein Buch, wie gesagt, um das nicht herumkommen wird, wer sich auf eine Reise durch die Literaturen Lateinamerikas begibt. Michi Strausfeld ist eine kenntnisreiche, eine inspirierte und enthusiastische Reiseleiterin. Eine grosse Stilistin ist sie nicht. Kritische Auseinandersetzungen mit den zahlreichen erwähnten Autoren und Texten vermeidet sie. Was besprochen wird, landet im Superlativbereich, ist entweder grandios oder grossartig oder wunderbar. Eine berufsbedingte Sichtweise. Sie ermüdet zuweilen, wird einem aber letztlich das Vergnügen  an dem überreichen Buch nicht verderben.

Michi Strausfeld: Gelbe Schmetterlinge und die Herren Diktatoren, 568 Seiten, S. Fischer Verlag.

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Federico Fellini

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Gesichter sind die Lesebücher des Lebens.

Das Menetekel 737 Max

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Kurz vor Weihnachten kam die Nachricht, der Boeing-Konzernchef habe zurücktreten müssen. Seit dem Absturz einer 737 Max 8 der indonesischen Lion Air mit 189 Toten im Oktober 2018 spielt sich eine Grosskatastrophe in Zeitlupe ab. Ein halbes Jahr nach Lion Air traf es die Ethiopian Airlines, als eine ihrer fast fabrikneuen 737 Max 8 kurz nach dem Start in Addis Abeba abstürzte: 157 Tote. Was in der Folge portionenweise an die Öffentlichkeit drang, ist ein Drama systemischer Verantwortungslosigkeit. 

Die 737-Serie fliegt seit 1967. Sie ist das weltweit am meisten eingesetzte Passagierflugzeug und wurde von Boeing immer wieder aufgepeppt. Jetzt aber ist ihr Lebenszyklus am Ende. Seit längerem kaufen Fluggesellschaften bevorzugt sparsamere und leisere Maschinen. Die 2016 auf dem Markt gekommene Airbus A 320neo befriedigt diese Kundenwünsche und setzt den amerikanischen Erzkonkurrenten unter Druck. In dieser Lage verzichtete Boeing auf die eigentlich geplante grundlegende Neukonstruktion eines Ersatzes für den Veteranen 737 und warf stattdessen ein weiteres Update auf den Markt, die 737 Max. 

Damit die 737 Max den neuen Anforderungen genügen kann, hat sie einen neuen Typus von Triebwerken bekommen. Aus konstruktiven Gründen mussten diese so platziert werden, dass sie das Flugverhalten des Apparats ungünstig verändern. Dieser Nachteil wiederum sollte mit der eilig programmierten Software MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System) korrigiert werden. Und dieses MCAS wiederum wurde in der Anleitung für Piloten nicht erwähnt, weil Boeing sonst teure Umschulungen hätte durchführen müssen.

Diese Kette unverantwortlicher unternehmerischer Entscheidungen hat nicht nur 346 Tote gefordert. Sie bringt auch einen der grössten Konzerne der USA an den Rand des Ruins. Zumindest beschädigt sie dessen Ruf auf Jahrzehnte und bringt ausserdem die mitverantwortliche US-Luftfahrtbehörde FAA in die Bredouille. 

Und wie reagieren die Verantwortlichen? Sie vertuschen, so lange es geht. Sie versuchen mit Aktienrückkäufen und überrissenen Devisenausschüttungen die Aktionäre bei der Stange zu halten. Erst mit langer Verzögerung hat der CEO den Hut nehmen müssen. Ersetzt wird er durch den genauso involvierten Verwaltungsratspräsidenten. Und der Boss der FAA, der wichtige Teile der Zulassungsprüfung für die 737 Max an den Hersteller ausgelagert hat, rechtfertigt sich dafür mit Kosten- und Zeiteinsparungen. 

Das vorrangige Drücken der Kosten sowie die alleinige Ausrichtung auf kurzfristige Gewinnmaximierung haben einen hohen Preis. Fast vierhundert Flugzeuge bei rund siebzig Airlines sind seit März gegroundet, weitere über vierhundert fabrikneue Maschinen stehen bei Boeing auf Halde, Bestellungen werden in grossem Umfang storniert, neue Orders bleiben aus, das wichtigste Produkt von Boeing ist praktisch tot, es drohen Schadenersatzforderungen in gigantischer Höhe, der Ruf des Herstellers ist genauso gründlich zerstört wie derjenige der FAA. Wahrhaftig ein schmerzhaftes Lehrstück. Doch ob daraus auch gelernt wird?

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Taiwans heikle Lage

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Die seit 2016 amtierende Präsidentin Tsai Ing-wen nominierte im November ihren Vize für die Präsidentschaftswahlen am 11. Januar. Sie entschied sich für den ehemaligen Premierminister William Lai, der offen für die Unabhängigkeit Taiwans eintritt. Kurz darauf kreuzte durch die 160 Kilometer breite Formosa-Strasse – heute meist Taiwan-Strasse genannt – der zweite, eben fertiggestellte chinesische Flugzeugträger. Zu ausschliesslich technischen Testzwecken, wie Peking offiziell verlauten liess. In Taiwan – und in den USA – allerdings wurde der chinesische Test ganz anders interpretiert als Einmischung in die taiwanesischen Wahlen. Taiwans Aussenminister Joseph Wu: „Die Wähler lassen sich nicht einschüchtern“.

Präsidentin Tsai tritt für eine zweite Amtsperiode für die Demokratische Fortschrittspartei (DPP) an, eine Partei, die mit ihrer unabhängigkeitsnahen Haltung China immer wieder provoziert. Tsais Wahlslogans widerspiegeln diese Richtung. „Widersetze dich China, verteidige Taiwan“, heisst es etwa oder „Das heutige Hong Kong könnte das morgige Taiwan sein“. 

Präsidentin abgestraft

Im vergangenen Januar noch sah es düster aus für die Wiederwahl der amtierenden Präsidentin. Ihre Partei DPP hatte eben die Lokal- und Regionalwahlen 2018 haushoch verloren. Tsai wurde regelrecht abgestraft. Zu diesem Zeitpunkt verzeichnete sie laut repräsentativen Umfragen gerade noch die Zustimmung von 35 Prozent der Taiwanesinnen und Taiwanesen, nachdem sie bei Amtsantritt noch eine bemerkenswert hohe Unterstützungsquote von über 70 Prozent erzielt hatte.

Die nationalistische Kuomintang-Partei (KMT) war die grosse Siegerin der Lokal- und Regionalwahlen, allen voran Han Kuo-yu. Er ist ein Meister in der politischen Verwendung der sozialen Medien, was in Taiwan wegen der weit fortgeschrittenen Digitalisierung besonders wichtig ist. So verwenden 24 Millionen Taiwanesen 29 Millionen mobile Telephone. 21 Millionen benutzen das Internet und die sozialen Medien. Immerhin noch 30 Prozent der Bevölkerung tummeln sich sogar auf dem chinesischen WeChat. Kein Wunder deshalb, dass die DPP von „täglichen“ chinesischen Cyberattacken schwadroniert, allerdings ohne auch nur die kleinsten Indizien oder Beweise. 

Lokalpolitiker Han in der Populisten-Schublade

Der rührige Lokalpolitiker Han Kuo-yu profitierte von seinen professionell ausgeführten Social-Media-Kampagnen. Er wurde in der DPP-Hochburg Kaoshiung, einer wichtigen, direkt der Regierung unterstellten Hafenstadt im Süden, zum Bürgermeister gewählt. Nach Hans Ansicht sind die Wahlen vom 11. Januar 2020 eine Wahl „zwischen Friede und Krise mit China“. „Präsidentin Tsai“, so Han, „ist unfähig, das Land zu regieren; deshalb ist die Republik China in einem Sturm und die Beziehungen über die Taiwan-Strasse sind turbulent“.

Han Kuo-yus Wahlslogan: „Ein sicheres Taiwan – Wohlhabende Leute“. Westliche Medien steckten Han also gleich in die Populisten-Schublade. Wohl etwas zu früh, denn Han ist weder nationalistisch-chauvinistisch noch rechtsextrem oder ausländerfeindlich. Auch lügt er nicht so gedruckt wie der mächtige Taiwan-Protektor und Waffenlieferant Donald Trump, sondern nur so, wie das eben bei Politikern weltweit üblich ist.

In zwei Punkten freilich stimmen sowohl die beiden Präsidentschaftskandidaten überein. Beide sind gegen das chinesische Wiedervereinigungsprinzip „Ein Land, Zwei Systeme“. Dieses Prinzip hatte einst der grosse Revolutionär und Reformer Deng Xiaoping für Hong Kong, Macau und eben Taiwan erdacht. Han verspricht seinen Wählern, dass dieses Prinzip nur „über meinen toten Körper“ eingeführt werden könne. 

Beispiel Hong Kong

Sowohl Tsai als auch Han können sich bei diesem Punkt auf die Meinung des Volkes abstützen. Bei einer repräsentativen Umfrage anfangs Dezember sprachen sich 89,3 Prozent der Bevölkerung gegen das Prinzip „Ein Land, Zwei Systeme“ aus, elf Monate zuvor waren es 75,4 Prozent. Auch was Hong Kong betrifft, sind sich Han und Tsai einig. Sie unterstützen die „Demokratiebewegung“. Allerdings ist ähnlich wie im Westen die Berichterstattung über die Hongkonger Ereignis in Taiwan einseitig und voreingenommen.

Han Kuo-yu lag – obwohl erst seit dem 15. Juli offiziell Präsidentschaftskandidat – im Rennen um die Wählergunst noch im März weit vor Tsai, selbst nach seiner Reise nach China, Hong Kong und Macau. In Peking bekräftige Han den „Konsensus 1992“, wonach Peking und Taipeh an einem einzigen China festhalten. Allerdings wurde Han nach dieser Reise zu viel Nähe zu China vorgeworfen.

Androhung militärischer Gewalt durch Xi

Präsidentin Tsai Ing-wen begann jedoch bereits seit Januar die Gunst der Wähler langsam zurückzuerobern. Anlass war eine Rede des chinesischen Staats-, Partei- und Militärchefs Xi Jinping. Taiwan, so Xi, werde früher oder später wieder zum „Vaterland“ zurückkehren, das sei historisch so vorgesehen. Xi brauchte starke, klare Worte: „Wir können nicht versprechen, dass wir auf den Einsatz von Gewalt verzichten. Wir behalten uns diese Option vor, im Zweifel alle nötigen Massnahmen zu ergreifen. Dieser Hinweis richtet sich nicht gegen unsere Landsleute in Taiwan, sondern an Kräfte von ausserhalb und an die sehr geringe Zahl von Unabhängigkeitsaktivisten in Taiwan.“ Den militärischen, aber auch den ökonomischen und diplomatischen Druck erhält Peking zur Erreichung des historischen Ziels der Wiedervereinigung bis heute aufrecht.

„Historisch so vorgesehen“ – Parteichef Xi hat nicht Unrecht. Mitte des 16. Jahrhunderts tauchten die damals mächtigen portugiesischen Seefahrer vor Taiwan auf und nannten die Insel Formosa, die von wenigen polynesischen Urbewohnern und wenigen Han-Chinesen besiedelt war. Danach besetzten am Anfang des 17. Jahrhunderts die Holländer die Insel als fernöstliche Handelsstation. Nach dem Ende der Ming-Dynastie 1644 flüchteten viele Ming-Loyalisten nach Taiwan. Der berühmte Qin-Kaiser Kangxi annektierte 1683 die Insel. Nach dem Sino-japanischen Krieg 1894/95 wurde Taiwan durch den Vertrag von Shimonoseki bis zum Ende des II. Weltkrieges 1945 eine japanische Kolonie.

Historischer Bestandteil Chinas

Nach dem verlorenen Bürgerkrieg gegen die Kommunisten (1945-49) flüchteten rund zwei Millionen Chinesen, angeführt von Kuomintang-Generalissimo Chiang Kai-shek, auf das nahe gelegene Eiland. Chiang nannte Taiwan Republik China und beanspruchte die Herrschaft über ganz China. Bis 1987 stand Taiwan unter Kriegsrecht und wurde mit harter diktatorischer Hand regiert. Chiangs Sohn Chiang Ching-kuo initiierte erste Reformen des politischen Systems, welche in ersten allgemeinen Wahlen 1996 mündeten. Seither wechseln sich im Acht-Jahre Rhythmus die Demokratische Fortschrittspartei DPP und die nationalistische Kuomintang-Partei KMT in der Machtausübung ab.

In China selbst wurde und wird Taiwan stets als abtrünnige Provinz bezeichnet. Selbst für jene Chinesen und Chinesinnen, die mit der allmächtigen KP Chinas sonst nicht einverstanden sind, ist klar, das Taiwan ein untrennbarer Bestandteil Chinas ist. Peking ist seit Jahren bestrebt, Taiwan als unabhängigen Staat international zu isolieren. Bereits 1971 nahm China in der Uno den Platz anstelle von Taiwan ein. 1979 wechselten die USA die diplomatische Seite von Taipeh nach Peking, blieben aber im Hintergrund bis auf den heutigen Tag Verbündeter Taiwans und vor allem als Waffenlieferant. 

Von 193 Uno-Staaten pflegen heute nur noch 14 kleine Länder, darunter der Vatikan, mit Taipeh diplomatische Beziehungen. Auch in den meisten internationalen Organisationen ist Taiwan nicht willkommen. Unter dem Namen „Chinese Taipei“ darf Taiwan zum Beispiel an den Olympischen Spielen teilnehmen. Unter gleichem Namen ist Taiwan Mitglied der Welthandels-Organisation WTO und der Asiatischen Entwicklungsbank ADB sowie Beobachter bei der Weltgesundheits-Organisation WHO.

Taiwanesisches Wirtschaftswunder

Wirtschaftlich gedieh Taiwan bereits unter der Diktatur Generalissimo Chiangs prächtig. In den 1960er und 1970er Jahren boomte die Volkswirtschaft, man sprach vom taiwanesischen Wirtschaftswunder. Singapur, Südkorea, Hong Kong und Taiwan gingen als die „Vier Asiatischen Tiger“ in die neueste Wirtschaftsgeschichte ein. Heute steht Taiwan weltweit auf Rang 21 der grössten Volkswirtschaften und gar auf Rang 15 beim pro-Kopf-Einkommen des Brutto-Inlandprodukts. China ist mit 40 Prozent aller Exporte mit Abstand der grösste Handelspartner, wobei Taiwan einen Handelsbilanzüberschuss von 80 Milliarden Dollar erzielt. 

Eine Million Taiwanesinnen und Taiwanesen leben und arbeiten auf dem Festland. Investoren von der Insel sind mit weit über 100 Milliarden Dollar auf dem Festland engagiert. Hunderttausende von Touristen vom Festland besuchen jährlich die abtrünnige Provinz. In den letzten zwei Jahrzehnten sind – meist unter einem Kuomintang-Präsidenten – direkte Flug-, See und Postverbindungen über die Strasse von Formosa  eingerichtet geworden, wo vorher lange Umwege nötig waren. Vom Cyberspace ganz zu schweigen.

Schlägt das Analoge das Digitale?

Wer wird am 11. Januar siegreich aus den Wahlen hervorgehen? Wird Hong Kong und China entscheidend sein oder eher Innenpolitik? Nach einer Umfrage der Zeitung „United Daily News“ sind die Wählerinnen und Wähler von der innenpolitischen Leistung von Präsidentin Tsai schwer enttäuscht. Gerade einmal 23 Prozent der Bevölkerung sind der Ansicht, dass sich seit Amtsantritt von Tsai 2016 die Lage verbessert hat. Dennoch, die neuesten Wahlumfragen zeigen ein Plus für Tsai Ying-wen. 35 bis 50 Prozent werden sich demnach für die amtierende Amtsinhaberin aussprechen. Herausforderer Han Kuo-yu kommt lediglich auf 15 bis 30 Prozent.  

Doch Achtung: Cyberspace! Wird es der digitale Zauberlehrling Han am Schluss noch richten und die vor allem analog kämpfende Tsai besiegen?

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