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Vom magischen Dreieck der Pädagogik

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Vieles im pädagogischen Alltag kann auf drei Punkte reduziert oder durch drei geteilt werden. Johann Heinrich Pestalozzi machte es mit seinem pädagogischen Dreiklang von Kopf – Herz – Hand vor. Es ist die zeitlose Trias der „drei grossen G“: Grundwissen, Grundhaltungen, Grundfertigkeiten. Pestalozzi wusste, wie wichtig Bildung für junge Menschen ist und dass man alles zusammen entwickeln muss: die Gefühle im Herzen, den Scharfsinn im Kopf und die Geschicklichkeit der beweglichen Hand. Er hat es begriffen, hat es gelehrt, und oft ist er in der Praxis gescheitert. Aber versucht hat er es mit einer nie versiegenden Leidenschaft.[1] Darum hat er bei den Kindern gewirkt.

Den Beruf leidenschaftlich lieben

Von dieser pädagogischen Leidenschaft spricht der Literatur-Nobelpreisträger Albert Camus. Im autobiografischen Werk „Der erste Mensch“ beschreibt er seinen verehrten Lehrer Louis Germain. In zwei Sätzen skizziert Camus den geheimnisvollen Dreiklang, wenn er von Germains Unterricht sagt, er sei “aus dem einfachen Grund, dass er seinen Beruf leidenschaftlich liebte, ständig interessant“ gewesen. In dieser Klasse fühlten die Kinder “zum ersten Mal, dass sie existierten und Gegenstand höchster Achtung waren: Man hielt sie für würdig, die Welt zu entdecken.“[2]

Diese Leidenschaft ist zentrales Element im pädagogischen Dreieck von Lehrperson – Kind – Welt. Die „Welt“ als Symbol für das Neue, das Fremde, um es mit Wilhelm von Humboldt zu sagen, oder eben die Unterrichtsinhalte. Es ist eine dreifache Beziehung: erstens vom Pädagogen zur Welt, wie sie Camus‘ Primarlehrer verkörpert, zweitens von der Lehrerin zum Kind, und als Drittes vom jungen Menschen zu den Lerngegenständen: „die Welt […] entdecken“, wie es Louis Germain seinem kleinen Schüler Camus ermöglichte.

Der Mensch wird am Menschen zum Menschen

Camus’ bewegende Autobiographie veranschaulicht, wie zentral die Lehrperson und ihr Unterricht in diesem magischen Dreieck der Pädagogik ist: Bildung braucht Beziehung. Bildung ist an Menschen gebunden. Das zeigt sich immer wieder: Am Menschen wird der Mensch zum Menschen. Lehrpersonen und ihre Schüler begegnen sich im „Stoff“ als Kulturgut.

Genau das meinte wohl Camus, der grosse Schriftsteller seiner Generation. Am Tag der Nobelpreis-Übergabe schrieb er seinem Lehrer: „Als ich die Nachricht erhielt, galt mein erster Gedanke, nach meiner Mutter, Ihnen. Ohne Sie, ohne Ihre liebevolle Hand, die Sie dem armen kleinen Kind, das ich war, gereicht haben, ohne Ihre Unterweisung und Ihr Beispiel wäre nichts von alldem geschehen.“[3] Welche Reverenz vor seinem ehemaligen Lehrer!

Schule als Institution ist primär Interaktion

Das Ferment wirksamer Schulen bilden Lehrerinnen und Lehrer; sie verbinden konzentrierten Unterricht mit feinfühliger Erziehung. Es gibt keine guten Schulen ohne gute Lehrpersonen, betont der Zürcher Ordinarius für Allgemeine Erziehungswissenschaft, Roland Reichenbach. Wörtlich sagt er: „Und diese Lehrpersonen müssen den Schülerinnen und Schülern klar machen: Erstens: Was du hier lernst, ist wirklich wichtig. Zweitens: Mir ist es ein Anliegen, dass du das lernst. Drittens: Ich glaube fest daran, dass du das schaffst. Und viertens: Ich werde dir dabei helfen und dich unterstützen.“[4] Und Reichenbach fügt bei: „Diese vier Punkte klingen vielleicht banal, aber sie sind ganz zentral, und man sollte sie auf keinen Fall vergessen.“

Der Literat Camus und der Erziehungswissenschaftler Reichenbach umschreiben beide das Gleiche, nur mit anderen Worten. Beide reden von der schülerzentrierten und leidenschaftlichen Lehrperson und ihrer hohen menschlichen Verantwortung fürs Lernen der Kinder.

Die komplexe Vielfalt Klassenzimmers

Wer ins Schulzimmer blickt, erkennt schnell, was diese Verantwortung konkret bedeutet und was sich innerhalb dieser vier Wände an Entscheidendem ereignet. Hier sollen die jungen Menschen lernen, mit Kopf und Hand zu arbeiten – und mit dem Herzen dabei zu sein – und so all das zu erwerben, was wir für die Grundsäulen des Lebens halten: Rechnen sowie Schreiben, Lesen, Sprechen – auch in zwei Fremdsprachen. Dazu allein und miteinander Probleme lösen und Kenntnisse aus der nahen und fernen – auch der vergangenen – Welt erwerben. Dann Freude gewinnen an der Bewegung und am Schönen, am Musischen und Kreativen sowie Respekt entwickeln vor den Mitmenschen und der Natur.

Die Kinder sollen überdies das Lernen trainieren und die Ausdauer, offen sein für andere Ansichten und ihre Meinung fair vertreten können. Und so manches andere mehr: ein immenser Berg und eine höchst anspruchsvolle Aufgabe im subtilen Dreieck zwischen Lehrperson – Kind – Unterrichtsinhalt.

Das Korsett künstlich konstruierter Komplexität engt ein

Wer steuert in diesem pädagogischen Dreieck die Lernprozesse? Die Lehrerin! Der Lehrer! So die selbstverständliche Antwort. Doch sie trifft nicht mehr zwingend zu. Die Fächerfülle steigt, die Regelungsdichte nimmt zu, die Vorschriften intensivieren sich, die Strukturen werden enger, die Schuladministration wächst – und damit auch die Zahl der Akteure. Das schwächt den pädagogischen und menschlichen Spielraum der Lehrperson; das schnürt ihren Freiheitsraum spürbar ein. Eine künstlich konstruierte Komplexität des Systems gefährdet die zwingend notwendige Balance im pädagogischen Dreieck.

Erfahrene Lehrer warnen seit Langem, dass das Feu sacré zu ersticken drohe unter einem Papierberg an Dekreten und Direktiven, Reglementen und Vorgaben. Viele erleben es so: Unnötige Konferenzen und Zusatzaufgaben rauben Zeit und lenken vom Wesentlichen ab. Das wirkt sich aus.

Camus‘ Lehrer: „Il aimait passionément son métier“

Die Schule lebt vom inneren Feuer der Lehrpersonen. Sie ist ein unersetzliches Kapital. Der Leidenschaft für die Welt entspringt das vitale Engagement für den pädagogischen Auftrag. Das ist die alte Idee der Pädagogik. Diese humane Energie beflügelt Kinder.

Jede administrative Massnahme, jede behördliche Vorschrift, jede Schulreform müsste demzufolge doch bewirken, dass Lehrerinnen und Lehrer, um nochmals an Camus‘ Wort zu erinnern, ihren Beruf leidenschaftlich lieben können – stimulierende Voraussetzung für einen guten Unterricht. Basis dazu ist die Balance im Bildungsdreieck.

[1] Vgl. Peter von Matt (2001), Die tintenblauen Eidgenossen. Über die literarische und politische Schweiz, München/Wien: Carl Hanser Verlag, S. 91.

[2] Albert Camus (1997): Der erste Mensch. Reinbek b. Hamburg, S. 125, 128. Im autobiographischen Roman heisst Camus’ Lehrer Monsieur Bernard.

[3] Ebda, S. 282 [Datum des Briefes: 19.11.1957].

[4] Roland Reichenbach (2015), „Kein Mensch ist bildungsfern,“ in: https://www.srf.ch/wissen/lernen-gewusst-wie/kein-mensch-ist-bildungsfern [Status: 27.01.2020].

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Donald der Grossartige

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Ob der Nahost-Friedensplan funktionieren wird, an dem sein Schwiegersohn zwei Jahre lang herumtüftelte und den er nun mit seinem Freund Netanjahu präsentiert hat, weiss Trump auch nicht so genau. Das ändert für ihn nichts daran, dass der Plan «gossartig» ist und dass die Palästinenser dank ihm ein «grossartiges» Land bekommen werden (wenn sie es nicht aus eigener Schuld vergeigen). 

Der Präsident ist fixiert auf dieses Wort. Amerika musste wieder «grossartig» werden, und jetzt, wo das Land dank seiner Regentschaft selbstverständlich «grossartig» geworden ist, muss nur noch dafür gesorgt werden, dass es «grossartig» bleibt. 

So wie König Midas alles in Gold verwandelte, was er berührte (weshalb er nach der Sage übrigens verhungerte), wird stets alles «grossartig», was mit Trumps Wirken zu tun hat. Die hinterher jeweils hinfälligen Einigungen mit China im Handelskonflikt hat er immer vorweg als «grossartig» angekündigt! Als die chinesischen Soja-Zölle hart auf die amerikanische Landwirtschaft durchschlugen, entschädigte Trump die Farmer, indem er sie «grossartig» nannte – also sich selber ähnlich machte. 

Dass allein er es ist, von dem die Strahlen der Grossartigkeit ausgehen, daran hat er nie einen Zweifel gelassen. Als er der Türkei mit wirtschaftlicher Zerstörung drohte, attestierte er sich selber eine «grossartige und unvergleichliche Weisheit». Und da niemand gegen ihn ankommt – er ist bekanntlich der beste, erfolgreichste und beliebteste Präsident aller Zeiten –, wird auch das Impeachment für ihn zu einer «grossartigen» Sache werden.

Unter übertriebener Bescheidenheit leidet der Mann definitiv nicht. Seiner Anhängerschaft gilt er als derjenige, der «great» ist und «grossartige» Dinge macht. Und so dürfen sich denn auch seine Fans mit ihren Trump-Kappen ein bisschen so fühlen. Für sie kann ihr Idol das Wort «grossartig» gar nicht oft genug in den Mund nehmen.

Trumps Sprache ist masslos. Sie kennt nur das Absolute, niemals das Relativierende. So ist er denn unfähig, Dinge abzuwägen, zu beurteilen, in ein differenziertes Bild einzuordnen. Dazu passt, dass er keine Akten studiert, sondern «Fox» guckt. Ebenso, dass er sich mit Kopfnickern umgibt und alle kritischen Stimmen aus seinem Umkreis verbannt. 

Donald der Grossartige ahnt es noch nicht, aber ihm droht ein König-Midas-Schicksal. So wie jener inmitten seiner sich auftürmenden Goldschätze verhungerte, droht er in seiner von allen Seiten gespiegelten Grossartigkeit den Kontakt zur Wirklichkeit völlig zu verlieren.

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Englisches Sprichwort

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What you deserve is what you get.

Die Kreativität des Trotzes

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In seinem neuesten Band unter dem Titel, "Ich trotze, also bin ich", hat Kaeser 20 Essays versammelt, die inhaltlich breit gestreut sind. Er scheint ein besonderes Vergnügen daran zu haben, Themen nebeneinander zu stellen, die auf den ersten Blick keinen Zusammenhang ergeben. Da macht er sich „Gedanken über Eiskaffee“, um sodann erste Schritte zu einer „Philosophie des Arschlochs“ zu gehen, er liefert eine „Metaphysik der Katze“ und stellt am Ende die Frage, "wie es ist, tot zu sein".

Traumwandlerische Sicherheit

Eine derartige Zusammenstellung von Themen ist hochriskant. Denn ein solches Buch kann wie eine Clownerie wirken, wenn es nicht gelingt, den verborgenen Zusammenhang deutlich zu machen. Umgekehrt besteht aber die Gefahr, dass der Autor auch im Disparatesten immer wieder das Gleiche entdeckt und wie ein Lehrer wirkt, der krampfhaft die Aufmerksamkeit seiner Schüler gewinnen will.

Kaeser aber gerät gar nicht erst in die Nähe dieser Klippen. Denn seine Verknüpfungen alltäglicher Phänomene mit philosophischen Deutungen gelingen ihm mit traumwandlerischer Sicherheit. Er verfügt nicht nur über immenses Wissen, sondern auch über einen besonderen philosophischen Blick. Mit diesem Blick erschliessen sich die Tiefendimensionen – man könnte auch Höhendimensionen sagen – des Alltäglichen.

Der Trotz

Der erste Essay über den Trotz hat dem Buch den Titel gegeben und weckt damit falsche Erwartungen. Das Buch handelt nicht ausschliesslich vom Trotz, auch wenn sich der zweite Essay noch vielversprechend der Altersrenitenz zuwendet. Bei fortschreitender Lektüre stellen sich zunächst Irritation und Enttäuschung ein, bis klar wird, dass Kaeser auch in den folgenden Essays Themen behandelt, die durchaus mit den ersten beiden Essays zusammenhängen.

Denn worum geht es beim Trotz? Es geht darum, wie sich der Mensch in der Welt positioniert. Schon das Kind lernt sehr früh, sich abzugrenzen. Diese Notwendigkeit, Grenzen zu ziehen, wird nie verschwinden. In Zeiten der Social Networks ist diese Fähigkeit sogar noch wichtiger als früher: „In einer Informationsgesellschaft, wo die Grenzen zwischen privater und staatlicher Verfügungsmacht über die Daten sich immer mehr verwischen, kommt dem Trotz in der Behauptung unserer Autonomie eine wichtige Bedeutung zu.“ Es handele sich dabei um „eine existenzielle Grundlinie, die uns erlaubt, im Zugemuteten das Unzumutbare, im Unabwendbaren das Abwendbare, in unserem Sosein das Andersseinkönnen zu erkennen.“

Altersrenitenz

Genau darum geht es auch im zweiten Essay über Altersrenitenz. Kaeser beschreibt die drei Lebensalter jedes Menschen: das biologische Alter, das Alter, das jeder im Blick auf sich selbst wahrnimmt, und das Alter, das in der Wahrnehmung der anderen auf die jeweilige Person liegt. Der noch nicht alte Mensch verfügt über einen Zukunftshorizont, der wie eine Art soziales Kapital wirkt. Der alte Mensch hat diesen Horizont nicht mehr. Seine Existenz schrumpft. Dagegen richtet sich die Revolte: „Man revoltiert dagegen, dass einem der Kredit der Zukunft verweigert wird.“

Kaeser hat ein sehr feines Gespür für das Zusammenspiel des Realen und Fassbaren mit dem, was überhaupt nicht fassbar ist, aber ohne das wir nicht von der Realität sprechen könnten. Um diesen Zusammenhang der unterschiedlichen Gestalten von Wirklichkeit deutlich zu machen, hat er sich das Beispiel des Eiskaffees ausgedacht. Wie hängt der Gedanke an den Eiskaffee mit einem real existierenden Eiskaffee zusammen? In diesem launigen Essay behandelt Kaeser mit so leichter Hand Grundfragen der Philosophie und Erkenntnistheorie, dass man ihn nur jedem philosophisch Interessierten empfehlen kann. Und aus der Frage, was es heisst, tot zu sein, entwirft er ein Panorama wissenschaftlichen und philosophischen Wissens, das man wiederholt begehen möchte.

Ähnliches lässt sich auch von den anderen Essays sagen. Mühelos schlägt Kaeser aus Alltagsphänomenen philosophische Funken. Am besten geniesst man sie, indem man das Buch wie ein Vademecum nutzt, das man immer mal wieder aufschlägt. Denn jeder kleine Essay ist in sich abgeschlossen. Und man findet immer wieder Neues.

Eduard Kaeser, Ich trotze, also bin ich. Philosophische Alltagsanfälle, 174 Seiten, Schwabe Verlag, Basel 2020

 

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Der „Plan des Jahrhunderts“ – ein Rohrkrepierer

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Wenn einmal nicht die USA (Impeachment ) und China (Coronavirus) und deren bilaterale Beziehungen (Handelsstreit)  die internationalen Schlagzeilen dominieren, dann waren es in den letzten Wochen und Monaten Ereignisse in verschiedenen Teilen des Mittleren und Nahen Osten. Der Überblick zeigt, wie und wo diese zusammenhängen. Im Mittelpunkt steht der Gegensatz zwischen dem schiitischen Lager, angeführt vom Iran und der sunnitischen Welt mit Saudi-Arabien an der Spitze als Geburtsland des Islam.

Iran

Der Grossraum des Persischen Golfes ist seit der Gründung der Islamischen Republik Iran wieder zu einer akuten Konfrontationslinie im ursprünglichen, ethnisch motivierten arabischen-persischen Gegensatz geworden, überlagert vom schiitisch-sunnitischen Glaubensgegensatz. Das offizielle Iran glaubt, aus sicherheitspolitisch-strategischen Gründen auf die Kontrolle über schiitische Siedlungsräume westwärts angewiesen zu sein. Aktuell durch den „Schiitischen Halbmond“ vom Iran über den gespaltenen Irak und das kriegsverwüstete Syrien –  wo das alawitische Assad-Regime als quasi-schiitisch zu betrachten ist –  in den Libanon (Hizbollah) und den Gaza-Streifen (Hamas).

Daher die heftige Reaktion auf die gezielte Tötung durch die USA des führenden Exponenten des schiitischen Anspruchs ausserhalb Irans, General Soleimani. Allerdings hat sich in der Folge einmal mehr bestätigt, dass weder Teheran noch Washington einen offenen Konflikt riskieren wollen. Die iranischen Machthaber wissen zudem genau, dass ein guter Teil ihrer Untertanen die mit schiitischer Grossmachtpolitik verschwendeten Ressourcen lieber im eigenen Land genutzt sehen möchten. 40% Inflation und der zerfallende Aussenwert des Rial führen zu immer wieder aufflammenden Demonstrationen gegen die Regierung. Die stolzen Iraner fühlen sich zudem beschämt von der unglaublichen militärischen Stümperei im eigenen Lande, welche zum Abschuss eins ukrainischen Passagierflugzeugs geführt hat.

Die wirtschaftliche Misere ist zu einem guten Teil auf direkte und indirekte Massnahmen der amerikanischen Regierung gegen den Iran zurückzuführen, der ominöse „maximal pressure“ von Trump. Auch wenn Europa, im Gegensatz zu den USA, weiterhin am wegweisenden Abkommen mit dem Iran festhält, welches die nukleare Proliferation im Mittleren Osten entscheidend eingedämmt hat. Die amerikanische Wirtschaftsmacht und insbesondere die internationale Leitwährung Dollar führen dazu, dass ein grosser Teil des internationalen Wirtschaftsverkehrs mit dem Iran praktisch verunmöglicht wird. Ob dies wirklich zum von Washington angestrebten Regimewechsel in Teheran führen wird, ist höchst ungewiss. Zudem hat sich Trump mit seiner bedingungslosen Parteinahme für Saudi-Arabien jeder Möglichkeit beraubt, im Sinne übergeordneter Interessen der Weltwirtschaft als Schiedsrichter tätig zu werden.     

Die arabische Halbinsel

Innerhalb von weniger als zwei Generationen ist die Halbinsel zwischen Persischem Golf und Totem Meer, dem asiatischen Ausgang des Suezkanals, vom exotischen Hinterland zu einer wichtigen Drehscheibe im globalen Rohstoffverkehr – Strasse von Hormus am östlichen Ausgang des Persischen Golfs –  sowie in den internationalen Finanzflüssen geworden.

Die Auswirkungen dieser zweiten Entwicklung sind auch auf dem Finanzplatz Schweiz erkennbar. Ohne massive Finanzhilfe aus Katar hätte die die ehemals ur-zürcherische Credit Suisse die grosse Finanzkrise 2007/8 kaum unversehrt überstanden. Dies hat nun entsprechende Auswirkungen auf nationalen Charakter und Geschäftspolitik der Bank. 

Ebenso schnell wie der Reichtum am Golf sind dessen Importbedürfnisse gewachsen. In Dubai und Abu Dhabi und auch in Doha (Katar) wurden innerhalb weniger Jahre futuristische Grossstädte aus dem Boden gestampft, mit entsprechendem Bedarf an physischer Infrastruktur. Heute und morgen begleitet von Grossereignissen wie der Fussball-WM, der Weltausstellung und wohl bald auch Olympischen Spielen.

Die Entwicklung der politischen Strukturen hat allerdings nicht Schritt gehalten. Der Klan gebietet, noch vor dem Nationalstaat. Der Rechtsstaat besteht vornehmlich auf dem Papier. Auch bei Wirtschaftsstreitigkeiten und nicht nur wenn Ausländer impliziert sind. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat nicht gezögert, andere reiche Saudis via Sequestrierung in einem Luxushotel zu enteignen und sie zudem zur grosszügigen Annahme von neu emittierten Saudi Aramco-Aktien zu zwingen. Ganz abgesehen einmal von flagranten Menschenrechtsverletzungen gegen unbotmässige Mitbürger, mit der Ermordung des Regimekritikers Kashoggi als Spitze des Eisberges

Israel/Palästina

‘Die Mutter aller Konflikte’ im Mittleren Osten wird die scheinbar unlösbare Auseinandersetzung über Land, Wasser und Heimat im Heiligen Land genannt. Der „Plan des Jahrhunderts“ von Trump ist ein Rohrkrepierer, da Palästina aufgezwungen, wogegen es zu einem wirklichen Frieden Konsens beider Konfliktparteien bedarf.    

Zudem werden auf dem Buckel der Israeli und der Palästinenser Stellvertreterkriege ausgefochten. So auf der einen Seite der erwähnte ‘schiitische Halbmond‘. Auf der anderen Seite steht Ägypten, Quasi-Verbündeter Israels und seinerseits mit sunnitischem Ölgeld aus der arabischen Halbinsel über Wasser gehalten. Geld aus  Saudi-Arabien und den UAE (Vereinigte Arabische Emirate). Zwischen Sunna und dem jüdischen Staat ist tatsächlich eine gewisse Entspannung eingetreten. Mittelfristig bleiben entsprechende Aussichten ungewiss, da sich die Geopolitik jederzeit ändern kann, beispielsweise durch den Sturz von Feudalregierungen.

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen wären an sich ideal: Israel gehört zu den innovativsten Industrieländern mit ausgezeichneten Universitäten und Schulen, die Palästinenser wie auch die israelischen Araber sind gut ausgebildet und oft sprichwörtliche Unternehmer.

Allerdings sind beide Seiten von Korruption angefressen, Palästina endemisch, auf israelischer Seite zunehmend unter der verhärteten Rechtsregierung von Netanyahu. Immerhin funktionieren in Israel sowohl Demokratie als auch Rechtsstaat, wenn auch keineswegs für alle, was in Palästina nicht der Fall ist.

Die muslimischen Staaten Afrikas

Geographisch können der Maghreb und noch weniger die Sahelzone zu Asien gezählt werden. Und doch gehören sie mit in diesen mittelöstlichen Überblick. In politischer Hinsicht und auch als islamische Staaten sind sie dem Mittleren Osten zuzurechnen.  Zunächst zu Religion und Gesellschaft.

Auf der negativen Seite der Gleichung manifestiert sich der Krebs des islamischen Fundamentalismus in allen diesen Gesellschaften, vom Beginn im Rahmen des algerischen Bürgerkrieges bis hin zum Totentanz islamischen Terrorismus’ im sogenannten IS in Teilen Iraks und von Syrien. Die Zeichen mehren sich, dass sich der IS nun in der Sahelzone festbeisst.  Europa, das sich von den Kriegswirren in Syrien mit entsprechenden Wellen von Konfliktsflüchtlingen unvorbereitet überrollen liess, wird im nördlichen Afrika ungleich mehr tun müssen, entwicklungspolitisch, finanziell und nicht zuletzt sicherheitspolitisch, um nicht weiter vor humanitäre und migrationspolitische Katastrophen gestellt zu werden. 

Positiv kann erwähnt werden, dass die während den Anfängen des arabischen Frühlings von autoritären Regierungen tot getrampelten Sprossen von Demokratie und Selbstbestimmung sich immer wieder erneuern. Hoffnung besteht in Tunesien, teilweise in Algerien und auch im Sudan, im Libanon und sogar im Irak. Letztlich geht es allen diesen Bürgerbewegungen – zu Beginn  ausnahmslos friedlich, später  brutalisiert durch repressive und korrupte Regime – um eines und dasselbe: Man will vom Staat mit Respekt behandelt werden, um sich seine persönliche Selbstachtung zu erhalten.

Ethik

Das gilt es im Verkehr mit diesen Ländern zu beachten. Insbesondere gehört im Zeitalter von ESG (Environment, Social, Governance) -– Grundsätzen der Unternehmungsführung auch für uns eine gewisse Ethik in internationalen Geschäftsbeziehungen zu den Mindestanforderungen. Sei es gegenüber klerikalen Regimes, zügellosen Feudalherren oder Militärs mit blutigen Händen, wie sie alle in der Region im Moment den Ton anzugeben scheinen.

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„We did it“

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Brexit-Party-Leader Nigel Farage in der Nacht zum Samstag in London. (Foto: Keyston/AP/Frank Augstein)

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Epikur von Samos

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Wer gescheit ist, treibt keine Politik.

Abschied von vorgestern

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„Beating Retreat“: Der Kampfabbruch am Abend einer Schlacht, Rückkehr ins Lager, Pflege der Verwundeten, Begraben der Toten. Es ist die Zeit des Last Salute,  gleichzeitig mit dem Trooping the Colours, dem Senken der Regiment-Standarten vor den Toten.

Das britische Empire hat diese Mythologisierung des Sterbens auch in ihrem indischen Kronjuwel gepflegt. Es sind inzwischen 73 Jahre her, seit sie dieses koloniale Kampffeld geräumt und den endgültigen Retreat geblasen hat.

Doch mit ihrer lokal ausgehobenen Armee hat es auch die Todesriten zurückgelassen. Jedes Jahr am 29. Januar – drei Tage nach dem Tag der Republik – erscheinen Formationen von Armee, Marine und Luftwaffe über der Horizontlinie des Raisina Hill, die Kuppel des Präsidentenpalastes im Rücken, beide ins Licht der untergehenden Sonne getaucht.

„Abide with me“

Sie sind nur mit Musikinstrumenten bewaffnet: drei Korps mit nahezu fümfhundert Mann, zusammengestellt aus zwölf Kapellen und fünfzehn Formationen der Trommler & Dudelsackbläser. Sie erweisen dem Präsidenten der Republik die Ehre, der auf dem „Siegesplatz“ am Hügelfuss diese musikalische Parade abnimmt.

Doch zuvor gehen sie dort in Stellung und sind – still. Von einem Turm des South Block ertönt in einem Trompetensolo die wehmütige Melodie der Hymne „Abide with me“. Sie wird von einem Glockenspiel im Nordturm aufgenommen, dann von jeder der grossen Spiel-Formationen, bis alle drei Massed Bands sie aufnehmen und mit einem Crescendo zum Abschluss bringen:

Abide with me; fast falls the eventide;
The darkness deepens; Lord with me abide.
….

Change and decay in all around I see;
O Thou who changest not, abide with me.

Die jährliche Zeremonie ist so populär, dass sie an drei Tagen wiederholt wird, die ersten zwei als Hauptprobe, wenn der Sitz des Präsidenten vom Haupt-Dirigenten eingenommen wird. Rund um den Vijay Chowk stehen grosse Holztribünen, und es kann schwierig werden, für einen der mehreren tausend Sitze ein Ticket zu ergattern.

Koloniale Relikt

Diese kleine Mühsal soll in Zukunft behoben werden: Die ganze Zeremonie mit dem Evensong wird abgeschafft, und niemand weiss, wie sie in Zukunft aussieht. Klar ist nur, dass das christliche Lied, schlimmer noch: dieses koloniale Relikt im Zeitalter von Hindutva keinen Platz mehr hat. Vermutlich wird eine Marsch-Vertonung von Vande Mataram an dessen Stelle treten.

Anstelle des christlichen Gotts wird dort der Mutter salutiert – „Mutter Indien“. Es ist ein populäres, und umstrittenes, Lied, da es das Symbol der Nation quasi an die Stelle Gottes setzt. Für den polytheistischen Hindu ist dies kein Problem, wohl aber für die Gottesvorstellungen der Minderheiten.

Die Abschaffung der Beating Retreat-Zeremonie ist nur eine kleine Randnotiz angesichts der Umwälzungen, die für die imperiale Architektur entlang der Paradestrasse geplant wird. Diese ist Teil von Lutjens’ Delhi, dem zentralen Teil von Neu-Delhi, den die englischen Architekten Lutjens und Baker in den Zwanziger und Dreissiger Jahren geschaffen hatten. Sie sollte die unumstössliche Herrschaft Grossbritanniens über Indien zementieren, gerade noch rechtzeitig, bevor sich diese, auf immer, verabschiedete.

Symbolik

„Lutjens Delhi“ ist im Indien von Narendra Modi zu einem auf die liberale Elite gemünztes Schimpfwort geworden. Diese hatte kein Problem damit gehabt, sich die Symbole des kolonialen Unterdrückers anzueignen und umzudeuten. Hatte nicht Edwin Lutjens zahlreiche indische architektonische Formelemente in die Fassaden der Regierungspaläste eingebaut? Hatte nicht Herbert Baker die Umgebung des Rajpath mit Bungalows übersät, deren Name allein schon die bengalische Herkunft verrät?

Auch die neue Hindutva-Elite, die sich in diesen Bungalows und Palästen nun einquartiert, ist durchaus empfänglich für den imperialen Staatsgedanken. Der Premierminister, der ein feines Gespür für sprachliche Giftpfeile hat, wählt daher lieber den kleinen (und inzwischen sündhaft teuren) Zentralmarkt mitten in Lutjens Delhi als Zielscheibe. Denn er heisst zufällig Khan Market, womit eine nahe Beziehung zwischen den „Libtards“ (Liberals = „Retards“) und dem Feindbild des Muslims suggeriert wird.

Wie empfänglich Herr Modi für die Symbolik des allgegenwärtigen Staats ist, zeigen die Pläne, mit denen in den nächsten vier Jahren die ganze „Königsstrasse“ umgepflügt werden soll. Während die früheren Maharadscha-Paläste rund um das India Gate am unteren Ende unberührt bleiben – die meisten sind heute  staatliche Repräsentationsbauten – steht der grosse Rest zur Disposition. 

Zentralisierung der poliitischen Macht

Die Sekretariate wichtiger Ministerien – Amt des Premierministers, Äusseres und Inneres, Verteidigung –, welche den Zugang zum Präsidentenpalast flankieren, sollen zu Museen umfunktioniert werden. Das bisherige Nationalmuseum und Nationarchiv werden ausgehöhlt. An ihre Stelle, ebenso wie jener der bestehenden Ministerien  werden grosse quadratische Würfel hingesetzt. Es is allerdings anzuerkennen, dass mehrere dieser Büroklotze den Abbriss verdienen.

Das grosse Oval des Parlamentsgebäudes wird als Annex an ein gigantisches New Parliament House angehängt. Ihm gegenüber kommt ein stattliches Premierministeramt zu stehen. Dessen geplante Grösse nimmt bereits die sich abzeichnende Zentralisierung der politischen Macht im  „Prime Minister’s Office“ (PMO) vorweg.

Es war auch die Enge des aufgeblähten PMO in einigen alten Bungalows gewesen, die den Premierminister nach seinem Wahltriumph so rasch handeln liess. Kaum stand Mitte letzten Jahres die neue Regierung, kam es zu einer Ausschreibung für das Riesenprojekt.

Modis Architekturfirma

Die Eingabefrist war so kurz bemessen, dass nur ein halbes Dutzend Architekturfirmen Bewerbungen einreichten, einige von ihnen angeblich lediglich pro forma und auf politischen Druck. Es fanden keine öffentlichen Anhörungen statt, keine Fachkommission erarbeitete ein urbanistisches Gesamtkonzept. Die Jury blieb bis zum Ende namenlos, und ebenso unbekannt blieben die Richtlinien, nach denen sie urteilte.

Niemand wunderte sich, als innert kürzester Frist der Name der siegreichen Bewerbung feststand. Es war die Firma HCP Design aus Ahmedabad, die obenaus schwang. Ihr Chef-Architekt Bimal Patel mochte dem breiten Publikum unbekannt sein – nicht aber dem Premierminister, für den HCP bereits mehrfach tätig geworden ist.

Schon als Chefminister von Gujerat hatte Modi Patel beauftragt, die Promenade entlang des Sabermati-Flusses in Ahmedabad zu „verschönern“. Er baute die neue Parteizentrale der BJP. Patel soll zudem an zwei weiteren spektakulären Grossprojekten arbeiten, dem drakonischen Eingriff ins historische Zentrum von Varanasi (dem Wahlbezirk von Modi), sowie der gigantischen Neukonzeption des alten Hafenquartiers von Mumbai.

Koloniales Gespenst

Man könnte von einem politischen Zangenangriff sprechen. Auf der einen Seite will der neue starke Staat seine maskulinen städtebaulichen Muskeln spielen lassen. Gleichzeitig sollen auch die Rituale, die er darin inszeniert, das koloniale Gespenst endgültig verbannen und eine hinduistisch gefärbte nationale Mutter als ‘Soft Power’-Symbol an dessen Stelle setzen.

Die Säuberung ereilt nicht nur das christliche Abide with me. Auch Sare Jahan Se Achcha muss wohl daran glauben. Das Lied, von Ravi Shankar vertont, ist so populär, dass es so etwas wie die inoffizielle Nationalhymne Indiens geworden ist. Es ist dessen Rhythmisierung als Marschmusik, nach der das geballte Musikkorps am 29. Januar den Raisina-Hügel heruntermarschiert, bevor es im Rund der Siegesplatzes das Kirchenlied summt.

Das Lied beginnt mit dem stolzen Bekenntnis: „Bessser als die ganze Welt ist unser Hindustan“, und es schildert dessen natürlichen Schönheiten. Gegen Ende allerdings sagt es: „Die Religion lehrt uns, ohne Zwietracht untereinander zu leben/Wir alle sind Hind, unsere Heimat ist Hindustan“.

„Wir haben keine Vertrauensleute“

Dies Alles liesse sich noch kommod in der neuen Ideologie einer Hind(u)-Nation unterbringen – wenn da nicht der Autor des Gedichts wäre: Es ist Mohammed Iqbal, der grosse Dichter aus Lahore in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er hatte es 1904 verfasst, noch bevor er zum Propheten der Idee Pakistans, und später zu dessen Nationaldichter erkoren wurde.

Vielleicht hatte der Dicher bereits damals Komplikationen vorausgesehen. Das Lied endet mit einem Aufruf an sich selber: „Iqbal! Wir haben keine Vertrauensleute in unserer Welt/Wer kennt schon unsere verborgenes Leid?“.

Location: 
Mumbai
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Unverhältnismässig

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Das tönt doch gut: «Mehr bezahlbaren Wohnraum». Natürlich gerne, das wünschen wir uns doch alle! Wer sich näher mit dieser Initiative des Mieterinnen- und Mieterverbands befasst, stellt bald einmal fest, dass sich zwischen Verpackung und Inhalt dieser planwirtschaftlich angehauchten Forderung neben widerlegbaren Behauptungen auch unrealistische Erwartungen und ideologische Staatsgläubigkeit verstecken.

Zahlen und Fakten   

Es kann nicht schaden, beim Studium des Initiativtextes diesen mit belegbaren Fakten, die im Widerspruch zur suggerierten Notstandssituation stehen, zu vergleichen. So bleibt z.B. schwer nachvollziehbar, was etwa die geforderte 10-Prozent-Staatsquote für gemeinnützigen Wohnungsbau beispielsweise in der Stadt Zürich bringen soll, wenn hier deren Anteil schon heute 27 Prozent beträgt. Und wieweit die Mieten tatsächlich teurer geworden sind, können Interessierte selber berechnen: In den letzten 10 Jahren ist das allgemeine Mietpreisniveau gemäss amtlichen Statistiken um 9 Prozent gestiegen, die Einkommen haben um 6 Prozent zugenommen, der Anteil der Mietausgaben an den Haushalteinkommen ist trotzdem konstant geblieben.

Die Behauptung des Mieterverbands, «die Entwicklung der Mietpreise in der Schweiz kenne in den letzten Jahren nur eine Richtung und zwar nach oben», ist sehr tendenziös. Tatsächlich sind die Mieten, die in Inseraten ausgeschrieben werden, seit 2015 am Sinken.

Was viele nicht wissen: Der Mietpreisindex (MPI) umfasst Alt- und Neubauwohnungen. Das Bauen ist jedoch innert 10 Jahren spürbar teurer geworden. Damit drücken die Neubauwohnungen den Index in die Höhe. Das heisst nichts anderes, als dass die Altbauwohnungen (Bestandesmieten) innert 10 Jahren gesunken sind (Einfluss der Koppelung an den Referenzzinssatz). Davon verlieren die Initianten der Initiative natürlich kein Wort.

Unklare Forderungen der Initianten     

Bei Annahme der Initiative sollen diese drei Massnahmen in der Bundesverfassung verankert werden:

A.   Gemeinnützige Wohnbauträger sollen gesamtschweizerisch mindestens zehn Prozent der neuen Wohnungen erstellen,

B.   Kantone und Gemeinden sollen Vorkaufsrechte zur Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus einführen können,

C.   Subventionen für energetische Massnahmen sollen nur noch gewährt werden, wenn keine luxuriösen Sanierungen erfolgen und die Mieter/innen in der Wohnung bleiben können.

Auch da stellen sich Fragen über Fragen, bevor überhaupt mit ja oder nein argumentiert werden kann.

A.   Was passiert in den Gemeinden, die bereits heute diese Quote überschreiten?

B.   Und was passiert mit privaten Interessenten, vielleicht langjährige Nachbarn des betroffenen Grundstücks?

C.   Wer entscheidet, was eine luxuriöse Sanierung von einer normalen unterscheidet und was, wenn diese dann zu einer Mietpreiserhöhung führt, die bisherige Mieter nicht zu zahlen bereit sind?

Beweggründe des Initiativkomitees

Laut dem Initiativkomitee gibt es in der Schweiz zu wenig bezahlbare Wohnungen. Grund für steigende Mieten sei, dass die Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer immer höhere Renditen anstrebten. Auch bauten sie nur noch Luxuswohnungen, lautet der Vorwurf.

Wer im Land entscheidet darüber, was eine bezahlbare Wohnung kosten darf? Kein Wort natürlich über die Tausenden von privaten Immobilieneigentümern, die in den letzten 15 Jahren aufgrund der neuen Vorschriften (Mietkoppelung an Referenzzinssatz) ihren Mieterinnen und Mietern spürbare Mietzins-Senkungen zugestehen mussten, obwohl sie die betroffenen Mietobjekte ohne Hypotheken besitzen und somit einfach eine sinkende Rendite erwirtschaften?

Die Behauptung, es entstünden so mehr bezahlbare Wohnungen, ist aus der Luft gegriffen. Alle neu erstellten Wohnungen kosten im Jahr 2020 deutlich mehr als solche, die vor 10, 20 oder 30 Jahren gebaut wurden. Auch bei seriöser Kalkulation (auch das gibt es!) würden somit neue Wohnungen Mietzinse erfordern, die entsprechend höher liegen – sind solche dann «bezahlbar»?

Nur mehr Luxuswohnungen würden gebaut? Wer sich vertieft mit den Mieter-Ansprüchen an neue Wohnungen auseinandersetzt, realisiert bald einmal, dass letztere einen sehr hohen Ausbaustandard aufweisen müssen, um von den Wohnungssuchenden überhaupt in Betracht genommen zu werden (Studierende/Lehrende ausgenommen).

Bundesrat und Parlament sagen Nein zu Initiative

Für Bundesrat und Parlament ist klar: Es gibt ausreichend Mietwohnungen zu tragbaren Preisen. Schon heute garantiert die Bundesverfassung die Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus – ohne starre Quote. Die bisherige Wohnraumförderung hat sich bewährt. Die Umsetzung der Initiative würde unverhältnismässig viel kosten (admin.ch/bezahlbare-wohnungen).

Aus dem staatlichen «Fonds de Roulement» wurde in den letzten 17 Jahren der Bau von ca. 1500 günstige Mietwohnungen pro Jahr ermöglicht. Wird diese Initiative abgelehnt, stellt der Bundesrat eine Aufstockung dieses Fonds um 250 Millionen Franken in Aussicht. Im Übrigen ist der Bundesrat der Meinung, die in der Initiative vorgeschlagenen Instrumente und Ziele stellten einen unangemessenen und unnötigen Eingriff in die insgesamt gut funktionierende Wohnungsversorgung dar.

Leerwohnungen zuhauf

Seit Jahren gibt es in der Schweiz immer mehr leerstehende Wohnungen. Rund 75'000 sind es momentan, eine Höchstmarke seit 20 Jahren. Diese alarmierende Situation (Blasenrisiko für Eigentümer und Banken) ist entstanden, weil Investoren die Situation entweder falsch beurteilen oder auf Teufel komm raus weiterbauen, weil sie das als das kleinere Übel im Vergleich zu den Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank betrachten. Es ist zu befürchten, dass bei Annahme der Initiative zukünftig ebenfalls dort gebaut würde, wo überhaupt Land zu verkaufen wäre. Experten sind überzeugt, dass auch in diesem Fall am falschen Ort zur falschen Zeit gebaut würde. Zusätzliche Wohnungen wären dort erwünscht, wo Wohnungsnot besteht. Unabhängig vom Ausgang dieser Abstimmung kann an dieser Ausgangslage nichts geändert werden.

Fazit

«Mehr bezahlbare Wohnungen» ist verfänglicher Aufhänger – eine verführerische Politmarketing-Idee. Bei näherer Betrachtung ist ein links-ideologischer Hintergrund unübersehbar. Das Komitee gegen diese Vorlage umfasst deshalb Vertreter und Vertreterinnen der SVP, FDP, GLP, CVP, BDP, EVP und 16 Verbänden.

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Die Liebe zum Ding

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Die gesammelten Objekte können eine Zeichen- und Zeugnisfunktion haben - sie verweisen auf etwas oder erinnern uns an etwas - ; sie können aber auch „als solche“ mitgenommen werden, als Dinge ohne symbolischen Mehrwert, oder wie Paul Valéry das nannte: „am Nullpunkt der Bedeutung“. Oft fällt uns etwa auf Spaziergängen ein unscheinbarer Gegenstand auf, ohne dass wir sagen könnten, was genau dieses Auffallende ausmacht; eine Art von Versprechen liegt im Fundstück. Pablo Neruda schrieb eine wunderschöne „Ode an die Dinge“, die so beginnt: „Ich liebe /alle Dinge, / nicht nur / die höherstehenden, /sondern /auch die unendlich kleinen, /den Fingerhut, / Sporen, /Teller, / Vasen.“

Die „Diesheit“ des Dings

Es geht Neruda nicht primär um die Dinge, sondern um eine Haltung zu ihnen. Nennen wir sie die Ding-Haltung. Sie ist nicht auf Poeten beschränkt. Wir alle pflegen sie, zufällig oder auch bewusster. In der Ding-Haltung erscheint uns ein Objekt in seiner Einzigartigkeit: Ich bin dieses Ding, sagt es uns, ich bin nichts anderes. Für die „Dieshaftigkeit“ des Dings hatte die Scholastik des Mittelalters den eigenen Begriff der Haecceitas geprägt. Die Haecceitas sollte den Menschen gewissermassen lehren, das Gottesgeschenk des unauslotbaren Reichtums dessen zu würdigen, was ist, vom unscheinbarsten Kiesel bis zum erlauchtesten Kunstwerk. Alles ist in seiner diesseitigen Diesheit gleich-würdig. So gesehen kann man Nerudas Gedicht als eine moderne Ode an die Haecceitas lesen.

Die Wortwurzel von „Ding“, thing, gibt uns im Übrigen einen wichtigen anthropologischen Aufschluss. „Ding“ bedeutet nämlich seinem alten Wortsinn nach: Versammlung, Zusammenkunft, Gerichtsversammlung zum Verhandeln über eine Sache (res). Davon abgeleitet das Verb „dingen“. Jemanden dingen heisst, ihn verpflichten, in Anspruch nehmen. Ding ist, was uns ganz in Anspruch nimmt, uns angeht, uns ein Anliegen ist. Deshalb „dingt“ (uns) das Ding.

Der Minimalismus des Entrümpelns

Als Therapie gegen die grassierende Raffwut in unserer Konsumwelt empfiehlt sich neuerdings ein Minimalismus, den man leicht mit der Ding-Haltung verwechseln kann: der Minimalismus des Entrümpelns. Er verkauft sich unter der Devise „Weniger ist mehr“. Flohmarkt mit dem Flair des Spirituellen. Eine entsprechende Ratgeber-Literatur schiesst ins Kraut, die ein häusliches Nirwana verspricht, indem wir uns einfach von den meisten Dingen trennen. Unterziehe jeden Gegenstand einer strengen Prüfung, frag nicht nur, ob du ihn brauchst, sondern, ob er Freude versprüht; mach dir bewusst, dass du mit höchstens hundert Dingen gut leben kannst; organisiere nicht – säubere. So und ähnlich lauten die Ratschläge zur neuen Glückseligkeit. Weg von der Frivolität des Besitzes hin zur Katharsis des Besitzverzichts.

Sagen natürlich die Besitzenden. Und Highstyle darf nicht fehlen. Auf einem Video stakst die Reality-TV-Gazelle Kim Kardashian durch ihre 60-Millionen-Villa, einem unerbittlich monochromatisch weiss gehaltenen Nobelgehege, das sie ihr „minimalistisches Kloster“ nennt. Der zynische Pseudo-Stoizismus ist offenkundig. Auch der Minimalismus des Geistes. Er ist nichts als eine Form versteckten – nunmehr negativen - Luxurierens: Seht, wie wenig man haben kann, wenn man viel hat. Minimalismus nicht als Lösung, sondern als Fortsetzung des Konsumismus.

Die Zeug-Haltung

Die moderne Technik entwöhnt uns der Dinghaltung. Sie versieht uns mit Geräten zu jedem Zweck. Geräte sind „Zeug zu..“: Zeug zum Schreiben, Zeug zum Fahren, Zeug zum Kommunizieren, Zeug zum Unterhalten... Man könnte also von der Zeug-Haltung sprechen.

Die Zeug-Haltung ist nicht nur auf technische Objekte im engeren Sinne anwendbar, sondern potenziell auf alles: Auf Personen, Tiere, Räume, Lebensweisen, soziale Beziehungen. Betrachte ich etwas als Gerät, dann interessiert mich nicht, was es ist, sondern wozu es dienen kann. Der Stein wird zum Zeug, wenn ich mit ihm Nüsse knacken will. Die Landschaft wird zum Zeug, wenn ich sie als Rennpiste für mein Mountainbike benutze. Der Apfelbaum wird zum Zeug, wenn ich mit ihm Obst ernten will. So gesehen, schreibt sich die Geschichte der Technik letztlich als fortschreitende Geschichte der Zeug-Haltung. Dass der Mensch sich selbst immer mehr zum Zeug wird, kann und soll als ironische Pointe dieser internen Fortschrittslogik nicht verschwiegen werden.

Echter Minimalismus

Echter Mimimalismus besteht nicht darin, die „richtigen“ Dinge zu konsumieren und die „falschen“ Dinge wegzuwerfen. Echter Minimalismus sucht eine Ding-Haltung zu kultivieren,  den Gegenständem, mit denen wir uns umgeben und zusammenleben, quasi ihre ontologische Würde zuzugestehen. Und das bedeutet in erster Linie einmal, von einer Zeug-Haltung zu ihnen loszukommen. Natürlich brauche ich die Kaffeemaschine als Zeug, um mir einen Espresso zu brauen. Und natürlich versuchen die Designer, mich auf Teufel komm raus zu bezaubern und zu überzeugen, welch ein auratisches Wunder-Ding da in meiner Küche steht. Das mag ja sogar sein. Ich besitze zum Beispiel eine Kaffeemaschine, die ich als Ding liebe. Aber das ist nicht der Punkt.

Zerstreuen und Sammeln

Die Geräte, die wir verwenden, haben im Wesentlichen einen zerstreuenden Charakter. Man denke nur an die Multifunktionalität der Smartphones. Dabei meint „Zerstreuung“ jetzt nicht einfach den Spiel-, Spass- und Zeitvertreibungscharakter von Videogames und Cyberworlds, sondern die allesdurchdringende Tendenz, unsere täglichen Arbeiten, Aufgaben, Problemlösungen, Bedürfnisbefriedigungen in Prozeduren und Module aufzuteilen, und damit das Leben im technischen Kontext immer mehr in Wartungs-, Bedienungs- und Reparaturfunktionen zu zerlegen. Wir selbst „zerlegen“ uns dadurch immer mehr, verlieren unseren inneren „Fokus“.

„Fokus“ bedeutet dem ursprünglichen Wortsinn nach „Herd“. Der Herd im Haus war früher der „Brennpunkt“ des Lebens. Auf ihn „fokussierte“ sich der Tag. Man trug Holz für den Herd heran, damit man das Essen zubereiten konnte. Er spendete Wärme, er sammelte Arbeit und Musse der Hausgemeinschaft. Er verlieh dem Leben eine Mitte.

S isch mir alles eis Ding

Ich stimme hier selbstverständlich keinen Retrogesang auf das urzeitliche Höhlenfeuer an. Die Analogie erscheint mir aber reizvoll, an der Ding-Haltung ihren sammelnden, „fokussierenden“ Charakter hervorzuheben. Ein Ding, das wir lieben, ist nicht einfach ein „Gegen-Stand“, es steht mir nicht gegenüber. Es ist ein Begleiter: ein „Mit-Stand“. Es sagt mir etwas, es begegnet mir, es gibt meinem Leben einen „Herd“. Es sammelt mich. Und dadurch macht es aufmerksam auf ein Gut, das man nur praktizierend erlangt, nicht konsumierend. Ein Gut wie Glück, Gesundheit, Gleichgewicht. Dieses Gut wird nie substituierbar sein durch eine Ware, weil es im eigentlichsten Sinne des Wortes Lebensherd ist. Man könnte so gesehen dem bekannten Kinderlied „S isch mir alles eis Ding“ einen philosophischen Dreh geben: Schenke allem, dem unscheinbarsten, wertlosesten Objekt, auf das du im Alltag triffst, für einen Moment deine Aufmerksamkeit; übe das als banales Exerzitium der Liebe zum Ding ein. Es könnte in einer Welt des besinnungslosen Konsums eine ungeahnte subversive Wirkung entwickeln.

Neruda zum Schluss

Geben wir zum Schluss noch einmal Neruda das Wort. Das Gedicht schliesst so:

„O unumkehrbarer / Strom / der Dinge, / keiner kann sagen, / ich hätte nur / die Fische /geliebt oder die / Gewächse des Urwalds und der Wiesen, / ich hätte / nur geliebt, /was hüpft, klettert, überlebt und seufzt. / Falsch: /Mir sagten viele Dinge / vieles. / Nicht nur sie rührten mich /oder meine Hand rührte sie an, / sondern so dicht / liefen sie / neben meinem Dasein her, / dass sie mit mir da waren / und so sehr da für mich waren, / dass sie ein halbes Leben mit mir lebten / und dereinst auch / einen halben Tod mit mir sterben.“

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«Iphigénie» zum Zweiten….

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Ein bisschen verwuschelt ist sein schwarzer Lockenkopf, die Augen darunter neugierig und wach… Er sieht fast aus, als sei er soeben einem italienischen Renaissance-Gemälde entsprungen, einem dieser Bilder, bei denen man sich sagt: die Leute darauf sehen so lebendig aus, eigentlich genauso wie wir heute.

Gianluca Capuano ist Dirigent und kommt gerade aus der Probe. Wir treffen uns am Bühneneingang des Zürcher Opernhauses und laufen zu seiner Loge. So nennt er das kleine Dirigentenzimmer. Nebenan übt ein Sänger, auf der anderen Seite klimpert jemand auf dem Klavier, alles gedämpft und stimmungsvoll.

Gianluca Capuano – der Dirigent leitet die Geschicke, zumindest musikalisch    Foto: © Opernhaus Zürich
Gianluca Capuano – der Dirigent leitet die Geschicke, zumindest musikalisch Foto: © Opernhaus Zürich

In Zürich dirigiert Capuano «Iphigénie en Tauride», die Oper von Christoph Willibald Gluck, mit Cecilia Bartoli in der Hauptrolle. Es ist eine Neu-Inszenierung unter der Regie des Hausherrn Andreas Homoki. Für Gianluca Capuano und Cecilia Bartoli ist es allerdings schon die zweite «Iphigénie», die sie zusammen machen. Vor fünf Jahren haben sie das Werk an den Salzburger Festspielen mit grossem Erfolg aufgeführt. Allerdings in einer ganz anderen Produktion. Und damals war Gianluca Capuano Chorleiter und Cembalo-Spieler, nicht Dirigent.

Gluck hat die Oper reformiert

«Ich denke, ‘Iphigénie’ ist wirklich eines der Spitzenwerke in der Operngeschichte», schwärmt er. Und dies nicht ohne Grund. «Es ist vielleicht auch die schönste Oper von Gluck. Seine musikalische Sprache war damals schon sehr reif und entwickelt. Was ‘Iphigénie’ aber besonders auszeichnet, ist diese dramatische Synthese von Text und Musik, der Rolle des Chores, und auch der Farben des Orchesters». Capuano strahlt übers ganze Gesicht beim Aufzählen der Qualitäten dieses Werkes. Dann sagt er: «Gluck hat damals die Oper reformiert. Er modernisierte sie, indem er wieder ein paar Schritte zurück zur klassischen griechischen Tragödie machte. Er versuchte, gesungene Linien zu komponieren, die dem gesprochenen Text entsprachen und zwar so natürlich wie möglich».

Glucks Ambitionen waren damals geradezu revolutionär. «Es war ja die grosse Epoche der Kastraten, die eine virtuose Arie singen wollten», sagt Capuano. «Sie nahmen manchmal fremde Arien in die Opern hinein, nur weil sie fanden, dass sie gut zu ihrer Stimme passen würden. Das waren Arien, die konnten zwölf oder dreizehn Minuten lang sein. Zu dieser Zeit hatten die Sänger Macht, sie waren die grossen Stars und sie bestimmten, wo’s lang geht. Es gab kein Regie-Konzept und als Dirigent fungierte im Allgemeinen der erste Geiger, der einfach nur die Sänger begleiten sollte. Eine Oper konnte vier bis fünf Stunden dauern, die Leute assen nebenbei, gingen hinaus und kamen zurück, wenn der umschwärmte Star wieder auftrat».

Diesen Zuständen wollte Gluck ein Ende setzen, «back to the roots» hiess es bei ihm, also zurück zur Geschichte der klassischen Tragödie.

Iphigenie und ihr Bruder Orest – hier: Cecilia Bartoli und Stéphane Degout  Foto: © Monika Rittershaus
Iphigenie und ihr Bruder Orest – hier: Cecilia Bartoli und Stéphane Degout Foto: © Monika Rittershaus

Mut zum Hässlichen

Dazu gehöre auch, so Capuano, dass man sich beim Singen nicht scheuen dürfe, auch mal hässliche Töne zu singen. Damals wie auch heute… «Cecilia hat da überhaupt keine Hemmungen, wenn es dramaturgisch richtig ist», sagt Capuano voller Bewunderung für seine Hauptdarstellerin. «Sie ist fähig, tausende von Farben mit ihrer Stimme zu kreieren und es ist unglaublich, wie sie Musik in Relation zum Text interpretiert. Text und Musik sind bei ihr eng verknüpft und das finde ich in der Oper so wichtig». Diesen «Mut zum Hässlichen» - wenn es sich vom Inhalt her aufdrängt - vermisst Capuano manchmal bei anderen Sängern. «Oft besteht meine Hauptaufgabe darin, sie davon zu überzeugen, ein bisschen in dieser Richtung zu gehen. Das ist schwer! Denn im Allgemeinen denken viele, es sei wichtiger, mit schöner Stimme zu singen, aber der Text erzählt etwas ganz anderes…»

Gianluca Capuano stammt aus Mailand, wo er auch musikalisch ausgebildet wurde. Relativ früh spezialisierte er sich auf Alte Musik und war als Orgel- und Cembalo-Solist international ebenso gefragt wie als Dirigent an der Scala, in Madrid oder Rom, an der Staatsoper Wien oder München oder dem Bolshoi-Theater.

Die erste Zusammenarbeit zwischen Cecilia Bartoli und Gianluca Capuano geht auf die CD «Mission» zurück, das war 2012. Damals hatte Cecilia Bartoli unbekannte Stücke des Komponisten Agostino Steffani aus Archiven zusammengesucht und mit grossem Erfolg wiederbelebt. Es folgten «Norma» in Edinburgh und die Zusammenarbeit in Salzburg. Darüber hinaus haben beide ein ausgeprägtes Interesse daran, den Dingen musikalisch auf den Grund zu gehen. «Cecilia will immer genau wissen, wie die Musik zu ihrer Entstehungszeit aufgeführt wurde. Und das ist auch mein Haupt-Interessensgebiet! Ich habe viel recherchiert und auch darüber geschrieben. So haben sich unsere Interessen ergänzt».

Gefördert vom Fürstenhaus

Aber nicht nur das, sondern inzwischen ist Gianluca Capuano auch Leiter des Orchesters «Les Musiciens du Prince», das Cecilia Bartoli 2016 in der Oper Monte Carlo gegründet hat. Wobei das Orchester mittlerweile natürlich auch an anderen Orten auftritt. Und ab 2023 wird Cecilia Bartoli gleich auch noch die Oper in Monte Carlo als Intendantin leiten, was dem Orchester noch weitreichendere Möglichkeiten bietet. Und der «Prince» im Namen des Orchesters hat durchaus Berechtigung. «Es ist fast wie in der Renaissance, wir sind so eine Art Hof-Orchester», schmunzelt Capuano. «Wir haben allerdings nicht nur mit dem ‘Prinzen’, also dem Fürsten, zu tun, sondern insbesondere auch mit Prinzessin Caroline», präzisiert Capuano. «Sie ist sehr interessiert an Oper und Musik und das Fürstenhaus fördert uns finanziell.

Das ist wunderbar, denn so haben wir die üblichen Probelme anderer Theater, die von staatlichen Geldern abhänging sind, nicht. Ausserdem können wir, je nachdem, was für eine Produktion wir gerade machen, immer die Musiker auswählen, die gerade die besten sind. Ich nenne das meine Ferraris….! Wir kennen uns gut und können Musik auf höchstem Niveau machen».

Damit will Capuano aber – um Himmels Willen – nichts gegen das Zürcher Orchester sagen, das nun mit ihm «Iphigénie en Tauride» spielen wird. Im Gegenteil. Auch da ist er voll des Lobes. «Zürich hat ein grosses Privileg, indem es neben der ‘Philharmonia’ auch das ‘Scintilla’-Orchester hat», sagt er. «Und als Dirigent hat man eine grosse Verantwortung, dieses Erbe von Nikolaus Harnoncourt weiterzupflegen». Denn auf Harnoncourt geht die Gründung der «Scintilla» zurück. In diesem Sinne wird Gianluca Capuano «Iphigénie en Tauride» beherzt und schwungvoll dirigieren - und auch mit der nötigen Rücksicht auf den Text.

«Iphigénie en Tauride»
Christoph Willibald Gluck
Opernhaus Zürich
ab 2. Februar 2020

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TROUVAILLES

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«The Guardian»: «John Le Carré on Brexit: ‘It’s breaking my heart’» by John Le Carré

«The Guardian»: «It was all a dream. There was no way to stop Brexit» by David Runciman

«The Guardian»: «Podcast – The end of the affair: how Britain walked away from the EU»

"The Guardian":"Podcast - Armando Iannucci on politics and satire"

«The Guardian» : «The long read – Question time: my time as an quiz obsessive» by Samanth Subramanian

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«The Guardian»: « Evangelicals see Trump as a way to get what they want  after decades of defeat» by Tom Cullen

«The Guardian»: «’My party is a cult’: Republican Joe Walsh on his Iowa challenge to Trump» by David Smith

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«The Guardian»: «Doubts raised about workability of Trump’s Middle East plan» by Peter Beaumont & Kate Proctor

«The Guardian»: «‘We’ll never be Jerusalem’: Abu Dis pours scorn on Trump plan» by Oliver Holmes, Soufian Taha & Hazem Balousha

«The Guardian»: «Podcast: The race ro contain coronavirus»

«The Independent»: «Trump’s deal of the century is so absurd and banal’, that it is impossible to be taken seriously» by Robert Fisk

«The Economist 1843»: «Trapped in Iran» by Nicolas Pelham

«The Washington Post»: «Will Davos save the world, or put it out of its misery» by Dan Zak

«The Washington Post»: «The Trump-Boris honeymoon is over» by Adam Taylor

«The Washington Post»: «Trump’s peace plan won’t have a chance unless Israel shows some restraint on annexation» by Dennis Ross & David Makovsky

«The Washington Post»: «Christian-Zionist philo-Semitism is driving Trump’s Israel policy» by Mairav Zonszein

«The Washington Post»: «Retropolis: The first transport of Jews to Auschwitz was 997 teenage girls. Few Survived» by Gillian Brockell

«The Washington Post» : «Kobe Bryant’s beautiful game» by Ben Golliverh

«The Washinton Post»: «How a lifelong obsession with snow leopards led me to northern India» by Dina Mishev

«The Washington Post»: «The completely correct guide to eating and drinking on a plane» by Natalie B. Compton

«The Washington Post Magazine»: «Who killed two journalists in Ukraine? And why?» by Will Englund

«The New York Times»: «A Dishonorable Senate» by The Editorial Board

«The New York Times»: «The Future of American Politics» by David Brooks

«The New York Times»: «The Auschwitz Survivor Who Painted a Forgotten Genocide» by Jason Farago

«The New York Times»: «Requiem for a Dream» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Why Kobe’s Death Means so Much to Us» by Sam Dolnick

«The New York Times» : «Marc Zuckerberg Should Not Be in Control of Facebook» by George Soros

«The New York Times»: «Tears for the Magnificent and Shrinking Everglades, a ‘River of Grass’» by Nina Burleigh

«The New York Times»: «Nonfiction: Is There Any Way to End the Israeli-Palestinian Conflict?» by Scott Anderson

«The New York Times»: «What Will You Do When the Culture Wars Come for You?» by Charlies Warzel

«The New York Times Magazine»: «Is a Good-Enough Candidacy Good-Enough for Joe Biden?» by Mark Leibovich

«The New York Times Magazine»: «Her Uighur Parents Were Model Chinese Citizens. It  Didn’t Matter» by Sarah A. Topol

«The New Yorker»: «The Pitfalls and the Potential of the New Minimalism» by Jia Tolentino

«The New Yorker»: «The Future of Democracy: What Happens When the News Is Gone?» by Charles Bethea

............Kalenderwoche 4..........

«The New York Times»: «75 Years After Auschwitz Liberation, Worry That ‘Never Again’ Is Not Assured» by Marc Santora

«The New York Times»: «Anatomy of a Lie. How Iran Covered Up the Downing of an Airliner» by Farnaz Fazihi

«The New York Times»: «Amy Klobuchar and Elizabeth Warren: The Democrats’ Best Choices for President» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Des Moines Register Endorses Elizabeth Warren» by Sydney Ember & Michael Levenson

«The New York Times»: «20 (More) Questions with Democrats»

«The New York Times»: «Two Sides, Two Strategies: How Impeachment Is Being Argued» by Charlie Savage

«The New York Times»: «What if It Were Obama on Trial?» by Nicholas Kristof

«The New York Times»: «You Are Now Remotely Controlled» by Shoshana Zuboff

«The New York Times»: «The Saudi Connection: Inside the 9/11 Case That Divides the F.B.I.» by Tim Golden & Sebastian Rotella

«The New York Times»: «Did the Saudis Play a Role in 9/11? Here’s What We Found» by Daniel Victor

«The New York Times»: «Battered, but Resilient After China’s Crackdown» by Chris Buckley, Steven Lee Myers (text) & Gilles Sabrié (photographs)

«The New York Times Magazine»: «Becoming a Man» by P. Carl

«The New York Times Magazine»: «How ‘West Side Story’ Was Reborn» by Sasha Weiss

«The New Yorker»: «Annals of Enterprise: Is Venture Capital Worth the Risk?» by Nathan Heller

«The New Yorker»: «Letter from the U.K.: The Subversive Joy of Cold-Water Swimming» by Rebecca Mead

«The New Yorker»: «Books: Pioneers of American Publicity» by Adam Gopnik

«The New Yorker»: «Weighing the Cost of Speaking Out Against Harvey Weinstein» by Ronan Farrow

«The New York Review of Books»: «How China Threatens Human Rights Worldwide» by Kenneth Roth

«The Washington Post»: «Trump is destroying America’s soft power» by Max Boot

«The Washington Post»: «Why red and blue America can’t hear each other anymore» by Francis Fukuyama

«The Washington Post»: «Trump’s lawyers are absolutetely entitled to their own facts» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Whet does impeachment show the world? America’s stability» by David Ignatius

«The Washington Post»: «A warning from the ‘60s generation» by John J. Judis

«The Washington Post»: «The audacious effort to reforest the planet» by Ben Guarino (text) & Hannes Reyes Morales (photographs)

«The Guardian»: «’I see it as a chance to finally say good-bye’ : Auschwitz survivors tell their stories» by Kate Connolly

«The Guardian»: «’A terrible past’: photography project captures last Holocaust survivors» by Oliver Holmes

«The Guardian»: «Trump impeachment trial: what you need to know» by Robert Reich

«The Guardian»: «Podcast – Peak meat: is verganism the future?»

«The Guardian»: «If you want to save the world, veganism is not the answer» by Isabelle Tree

«The Guardian»: «Podcast - The trial of Harvey Weinstein»

«The Guardian»: «Deadly silence. What happens when we don’t believe women» by Jayclin Friedman

«The Guardian»: «What ist he coronavirus and how worried should we be?» by Sarah Bosely, Hannah Devlin & Martin Belam

«The Observer»: «Farewell Europe: the long road to Brexit» by Toby Helm

«The Observer»: «The nation now leaving platform one…views form the Eurostar on Brexit» by Anitha Sethi

«The Independent»: «U.S. isolationism is reaching its final narcissistic chapter» by Robert Fisk

«The Independent»: «Whoever succeeds Tony Hall as BBC director general will have to save it from destruction» by Sean O’ Grady

«The Intercept»: «Trump vs. Iran: What Now?»

«The Intercept»: «A New Book Takes On the Academic Discipline of ‘Jihadism’» by Murtaza Hussein

«The Intercept: «Everybody is watching you: The Intercept’s 2019 Technology Coverage » by The Intercept

..........Kalenderwoche 3..........

«The New York Times»: «China Has a Big Economic Problem, and It Isn’t the Trade War» by Yasheng Huang

«The New York Times»: «The Chinese Population Crisis» by Ross Douhat

«The New York Times»: «Grief, Fear and Rage in Tehran» by Salar Abdoh

«The New York Times»: «Why Do Trump Supporters Support Trump?» by Anand Giridharadas

«The New York Times»: «The Secretive Company That May End Secrecy As We Know It» by Kashmir Hill

«The New York Times»: «War Has Ripple Effects» by Karie Fugget

«The New York Times» : «These Syrian Women Were Rarely Seen. Now, They’re Shaping Peace» by Vivian Yee & Hwaida Saad

«The New York Times»: «Winners and Losers of the Democratic Debate» by The New York Times Opinion

«The New York Times»: «Pete Buttigieg» by The Editorial Board

«The New York Times»: «The 50 Best TV Shows on Netlfix Right Now» by Noel Murray

«The New York Times Magazine»: «The Fog of Rudy» by Jonathan Mahler

«The New Yorker: « The Past and the Future of the World’s Oldest Trees» by Alex Ross

«The New Yorker»: «William Barr, Trump’s Sword and Shield» by David Rhode

«The New Yorker»: «Donald Trump’s Iran» by Robin Wright

«The Washington Post»: «These 7 impulses explain Trump’s inexplicable foreign policy» by Max Boot

«The Washington Post»: «New book portrays Trump as erratic, at times dangerously uninformed» by Ashley Parker

«The Washington Post»: «Book Excerpt: ‘You’re a buch of dopes and babies': Inside Trump’s stunning tirade against the generals» by Carol D. Leonnig & Philip Rucker

«The Washington Post»: Doctored images have become a fact of life for political campaigns. When they’re disproved. believers ’just don’t care’» by Drew Harwellh

«The Washington Post»: «What’s behind the suprise Russian government shakeup?» by Rick Noack

«The Washington Post» : «How U.S. Sanctions are paralyzing the Iranien economy» by Rick Noack, Armand Emamdjomeh & Joe Fox

«The Washington Post»: «The Battle for Notre Dame» by Philip Kennicot (text) & Aaron Steckelberg (graphics)

«The Guardian» : «‘It’s war between technology and a donkey: how AI is shaking up Hollywood» by Steve Rose

«The Guardian»: «Podcast: Where did it all go wrong for Harry and Meghan?»

«The Guardian»: «There’s are reasons why the royals are demonised. But you won’t read all about it» by Alan Rusbridger

«The Observer»: «Warm words in the alps. Davos prepares for 50th economics shinding» by Graeme Wearden

«The Observer»: «Two popes, plotting Cardinals and fallout of an explosive book» by Angela Giuffrida

«The Guardian»: «My journey into the dark, hypnotic world of a millenial guru» by Oscar Schwartz

«The Guardian»: «The long read – A scandal in Oxford: the curious case of the stolen gospel» by Charlotte Higgins

«The Guardian»: «Podcast: Trump and the media – will 2020 be different?»

«Outside»: «The Man Who Chases Auroras ro Push Away Darkness» by David Wolman

«Tablet»: «Russia, My Homeland» by Howard Jacobson

«The Harvard Gazette»: «The Rise of Vladimir Putin» by Christina Pazzanese

«supchina»: «I Save You in the Clouds» by Yangyang Cheng

«The Intercept»: Podcast : Why don’t we care about China’s Uighur muslims?» by Deconstructed

..........Kalenderwoche 2..........

«The New York Times»: «Seven Days in  January: How Trump Pushed the U.S. and Iran to the Brink of War» by Peter Baker, Ronen Bergmann, David K. Kirkpatrick, Julian E. Barnes & Alissa J. Rubin

«The New York Times»: «Fury in Iran and Abroad After Tehran Admits Downing Ukranian Jetliner» by  Anton Troianovski, Andrew E. Kramer & Farnaz Fassihi

«The New York Times»: «Iranian Blood Is on Our Hands, Too » by Geraldine Brooks

«The New York Times»: «The Day After War Begins in Iran» by Azadeh Moaveni

«The New York Times»: «The Choice : An Iran with the Bomb, or Bombing Iran» by Philip Gordon & Ariane Tabatabei

«The New York Times»: «Confronting Iran at Sea Is an Iranian-American Navy Commander» by Dave Phipps

«The New York Times»: «A Democrat Who Can Beat Trump » by David Leonhardt

«The New York Times»: «Boris Johnson MIght Break Up the U.K. That’s a Good Thing» by David Edgerton

«The New York Times»: «Hurl Bibles or Hot Coffee : How One Church is Preparing for Attacks» by Audra D.S. Burch

«The New York Times Magazine»: «The Most Powerful Man in the Middle East» by Robert F. Worth

«The New York Times Magazine»: «The Gene Drive Dilemma: We Can Alter Entire Species, but Should We?» by Jennifer Kahn

«The New Yorker» : «‘Advocate’ Documents the Battles of an Israeli Activist» by Naomi Fry

«The New Yorker»: «How Anti-Semitisms Rises On the Left And the Right» by Isaac Chotiner

«The New Yorker»: «The Futur of America’s Contest with China» by Evan Osnos

«The New Yorker»: «Who Is Jared Kushner?» by Andrea Bernstein

«The New Yorker»: «Dept. Of Science: A World Without Pain» by Ariel Levy

«The New Yorker» : «What Will Another Decade of Climate Change Bring?» by Elizabeth Kolbert

«The Washington Post»: «What’s at stake for Iran after admitting it downed the Ukraine airliner?» by Miriam Berger

«The Washington Post»: «Iran Air Flight 655: Iran’s president invokes 1988 tragedy many Americans have forgotten» by Gillian Brockell

 «The Washington Post»: «How the U.S. can win the conflict with Iran» by Peter L. Hahn

«The Washington Post»: «The harmful, popular misconceptions about rural America» by Christopher Ingraham

«The Guardian»: «To believe there will be world war three is to swallow US progaganda» by Nesrine Malik

«The Guardian»: «Iran crisis pushes foreign policy to the fore in Democratic primary» by Lauren Gambino

«The Guardian»: «Amos Oz expressed the painful turbulence of Israeli life» by David Grossman

«The Guardian»: «Left and right should learn to take a joke, not censor them» by Kenan Malik

«The Guardian»: «What’s next for Harry and Meghan?» by Ben Quinn

«The Guardian»: «Editorial : The Guardian view on Harry and Meghan: good instinct and courageous action»

«The Guardian»: «The long read: How the US helped create El Salvador’s bloody gang war» by William Wheeler

«The Guardian»: «At Davos we will tell world leaders to get rid of the fossil fuel economy» by Greta Thunberg & others

«The Guardian»: «Podcast – « It’s unimaginable’ : the Australian bushfires»

«The Guardian»: «The long read: How the US helped create El Salvador’s bloody gang war» by William Wheeler

«The Observer»: «Special Report – The gates of hell: Auschwitz 75 years on» by Harriet Sherwood

«BuzzFeed»: «Disinformation for Hire: How a New Breed of PR Firms Are Selling Lies Online» by Craig Silverman, Jane Lytvynenko & William Kung

.........Kalenderwoche 1..........

«The New York Times»: «Trump Killed Iran’s Most Overrated Warrior » by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «Trump’s Ground Game Against Iran» by Michael Doran

«The New York Times»: «Qassim Suleimni’s Killing Will Unleash Cahos in the Middle East» by Barbara Slavin

«The New York Times»: «Hypersonic Missiles Are a Game Changer» by Steven Simon

«The New York Times»: «Hospitals and Schools Are Being Bombed in Syria. The U.N. Inquiry Is Limited. We Took a Deeper Look» by Malachy Browne, Christiaan Triebert, Evan Hill, Whitney Hurst, Gabriel Gianordoli & Dmitri Khavin

«The New York Times»: «Why the Fires in Australia Are So Bad» by Andy Parsons, Russell Goldman (text) & Matthew Abbot (photographs)

«The New York Times»: «Australia Is Committing Climate Suicide» by Richard Flanagan

«The New York Times»: «It’s 50 Below. The Past Is a Horror Show. You’d Dream of Escaping, Too» by Andrew Higgings

«The New York Times»: «The Tech That Will Invade Our Lives in 2020» by Brian X. Chen

«The New York Times»: «Every Moment With My Son Is an Act of Creation» by Viet Thanh Nguyen

«The New York Times»: «How to Be Healthy, In Just 48 Words» by Yoni Freedhoff

«The New York Times Magazine»: «Can You Talk Your Way Out of a Life Sentence?» by Dashka Slater

«The New York Times Magazine»: «Will Brexit Bring the Troubles Back to Northern Ireland?» by James Angelos

«The New York Times Magazine»: «What I Learned in Avalanche School» by Heidi Julavits

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: The Ultra-Wealthy Who Argue That They Should Be Paying Higher Taxes» by Sheelah Kolhatkar

«The New Yorker»: «Personal History: The Strangeness of Grief» by V.S. Naipaul

«The New Yorker»: «Storytelling Across the Ages» by Adam Gopnik

«The New Yorker»: «The Story of 2019: Protests in Every Corner of the Globe» by Robin Wright

«The New Yrok Review of Books»: «The Drums of Cyberwar» by Sue Halpern

«The New York Review of Books»: «Iran: The Case Against War» by Steven Simon & Jonathan Stevenson

«The Washington Post»: «How Trump decided to kill a top Iranian general» by Missy Ryan, Yosh Dawsey, Dan Lamothe & John Hudson

«The Washington Post»: «On land, Australia’s rising heat is ‘apocalyptic’. In the ocean, it’s worse» by Darryl Fears (text), Bonnie Joe Mount (photographs) & John Muyskens and Harry Stevens (graphics)

«The Washington Post»: «The 10 best things Trump did in 2019» by Marc Thiessen

«The Washington Post»: «The 10 worst things Trump did in 2019» by Marc A. Thiessen

«The Washington Post»: «Reading the tea leaves for 2020» by David Ignatius

«The Washington Post»: «The big news stories of 2020 may feel eerily similiar to those of 2010» by Ruby Mellen

«The Washington Post»: «More good news that happened in 2019» by the Editorial Board

«The Washington Post»: «The list: 2020 - What’s in and what’s out for the new year» by Elahe Izadi & Sonia Rao

«The Washington Post»: «How to survive the surveillance apocalypse» by Geoffrey A. Fowler

«The Guardian»: «A defining moment in the Middle East’: the killing of Qassem Suleimani» by Martin Chulov

«The Guardian»: «’He was sent to us’: at church rally, evangelicals worship God and Trump» by Richard Luscombe

«The Guardian»: «Trump’s lawless thuggery is corrupting justice in America » by Robert Reich

«The Guardian»: «Brazilians on Bolsonaro’s first year : ‘If you disagree, you’re seen as a traitor» by Tom Phillips, Dom Phillips & Jonathan Watts

«The Guardian»: «The family in 2050: artificial wombs, robot carers, and the rise of single fathers by choice» by Emine Saner

«The Guardian»: «How Greta Thunberg’s school strike went global: a look back»

«The Guardian»: «The success stories of 2019 from around the world» by Kate Hodal, Liz Ford, Lucy Lamble, Patrick Greenfield & Peter Beaumont

«The Guardian»: «Protests, climate crisis and Ebola : a tumultous 2019 – in pictures» by Liz Ford

«The Guardian»: «The New York Times ran a disturbing op-ed. But the backlash misses the mark» by Siva Vaidhyanathan

«The Observer»: «Get yourself cybersecure for 2020» by Davey Winder

«The Atlantic»: «The Woman Who Made Modern Journalism» by Stephanie Gorton Ecco

..........Kalenderwoche 52..........

«The Washington Post»: «Dave Barry’s Year in Review 2019» by Dave Barrry (text), Alexander Wells (illustrations) & Michael Johnson (design)

«The Washington Post»: «The best of Opinions 2019» by The Washington Post

«The Washington Post»: «A remarkable year in photographs» by The Washington Post

«The Washington Post»: «2019 in editorial cartoons from all over the country»

«The Washington Post»: «2020: The Year in Preview» by Mike Madden

«The Washington Post»: «A photographer on Libya’s front lines» by Lorenzo Tugnoli

«The Washington Post»: «After the Caliphate: Disarmed but not defused » by Souad Mekhennet, Louisa loveluch & Khabat Abbas

«The Washington Post»: «ISIS at a crossroads» by Liz Sly (text) & Alice Martins (photographs)

«The Washington Post»: «Hunting black men to start a ‘race war’» by Michael E. Miller

«The Washington Post»: «How Trump Changed My Country» by Mary Jo Murphy

«The Washington Post»: «How Americans can break out bitter impasse» by David Ignatius

«The Washington Post»: «How we know global warming is real» by Chris Mooney, John Muyskens, Aaron Steckelberg, Harry Stevens & Monica Ulmanu

«The New Yorker»: «Annals of Animation: The Surprise and Wonder of Early Animation» by Richard Brody

«The Intercept»: «The Ongoing Effort to Write Wall Street Out of the 2008 Financial Crisis» by Malaika Jabail & Ryan Grim

«The New York Times»: «The Most Read New York Times Stories of 2019» by Maggie Adams, Ari Isaacman Bevaqua & Umi Siam

«The New York Times Magazine»: «The Lives They Lived 2019»

«The New York Times»: « What We Learned in 2019: Health and Medicine» by  Knuvul Sheikh

«The New York Times»: «9 Delightful Tips für Living a Smarter Life in 2020» by Tim Herrera

«The New York Times»: «Ten Years of Scammers, Conspiracy Theories and Fakes News » by Eva Peyser & Frank Augugliaro

«The New York Times»: «Once Upon a Revolution in Iran» by David Burnett (photographs and text)

«The New York Times»: «‘Nothing less than a Civil War’: These Voters on the Far Right See Doom Without Trump» by Astead£W. Herndon

«The New York Times»: «The Weekly: The Gallagher Effect» by Jessica Dimmock & Zackary Canepari

«The New York Times»: «Russia Is a Mess. Why Is Putin Such a Formidable Adversary?» by Andrew Higgings

«The New York Times»: «What Should Europe Do About Viktor Orban and ‘Illiberal Democracy’?» by Steve Erlanger

«The New York Times»: «Am I Wiser Than My Grandparents?» by Pico Iyer

«The Guardian»: «The 100 best books of the 21st century»

«The Guardian»: «Top 10 books about loneliness» by Fay Bound Alberti

«The Guardian»: «What were we thinking? The worst trends of the decade – ranked!» by Poppy Noor, J Oliver Conroy, Arwa Mahdawi, Adrienne Matei, Julia Carrie Wong, Dominic Rushe, Jessica Glenza, Erum Salam, Tom Lutz, Max Benwell & Ankita Rao

«The Guardian»: «’Streaming has killed the mainstream’: the decade that broke popular culture» by Simon Reynolds

«The Guardian»: «Nancy Pelosi, the woman who stood up to Trump»

«The Guardian»: «Podcast – Hong Kong: The story of one protester»

«The Guardian»: «Trump’s lack of strategic vision is going to make China great again» by Nouriel Roubini

«The Guardian»: «Trump’s dark legacy: a US judiciary remade in his own image» by Tom McCarthy

«The Guardian»: «From Avatar to Joker: how much has culture changed since the start of the decade?» by Steve Rose, Michael Cragg & Hannah Verdier

«The Guardian»: «Reasons to be cheerful - the international news review of 2019» by Simon Tisdall

«The Guardian»: «Agency photographer of the year 2019 : Felipe Dana»

«The Guardian»: «2010-2019: a decade in pictures» 

..........Kalenderwoche 51..........

«The Guardian»: «The long read - The age of perpetual crisis : how the 2010s disrupted everthing but changed nothing» by Andy Beckett

«The Guardian»: «Visiting the US? The government is reading your old facebook posts» by Cristain Farias & Carrie DeCell

«The Guardian»: «How to be hopeful: Hisham Matar on the surprising lessons of silence» by Hisham Matar

«The Guardian»: «Interview – Steve Bannon: «We’ve turned the Republicans into a working-class party’» by Steve Bannon

«The Guardian»: «Little town of Bethlehem – a travel photo essay» by Rebecca Ratcliffe

«The Guardian»: «There’s an antidote to political demagoguery – it’s called political rewilding» by George Monbiot

«The Guardian»: «The long read– Snow machines and fleece jackets: Inside the ski industry’s battle with climate change» by Simon Parkin

«The Guardian»: «Picture Essay – Seduced and abandoned: tourism and climate change in the Alps» by Tomaso Clavarino

«The Guardian»: «Working Report»

«The Guardian»: «How to be hopeful: nine photographers on their most inspiring pictures» by Imogen Tilden & Tim Jonze

«The Guardian»: «Podcast – The election fallout: what happens next?»

«The Observer»: «Feminism comes of age in Finland as female coalition takes the rein» by Emma Graham-Harrison

«The Independent»: «Sabra and Chatila taught me all massacres become ‘alleged massacres’ if we don’t pay attention » by Robert Fisk

«The New Yorker»: «The Art of Dying» by Peter Schijedahl

«The New Yorker»: «Pete Buttigieg’s High Hopes» by Benjamin Wallace-Wells

«The New Yorker»: «The Field Guide to Tyranny» by Adam Gopnik

«The New Yorker»: «Trump’s Impeachment Timeline and the 2020 Election» by Amy Davidson Sorkin

«The New York Review of Books»: «Is Trump Above the Law?» by Noah Feldman

«The New York Review of Books»: «The Rising Cost of Not Living» by Mona Chalabi (text and art)

«The New York Review of Books»: «Meaning and Mayhem» by Roberto Saviano

«The Washington Posts»: «The Afghan Papers VI: Overwhelmed by Opium» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «These photos are ‘slipping beneath the skin, slicing the facade, close to the bone, too close for comfort’» by Kenneth Dickerman &Jeff Mermelstein

«The Washington Post»: «What’s next for Trump?» by Amber Phillips

«The Washington Post»: «The House has impeached Trump. But in a sense, he has won» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Why the House impeachment of Trump was proper and necessary» by Editorial Board

«The Washington Post»: «However historic, impeachment is just a way station in thre struggle over Trump’s presidency» by Dan Balz

«The Washington Post»: «Antisemitism in the U.S. isn’t usually violent. What if that’s changing?» by Laura E. Adkins

«The Washington Post»: «The best movies of 2019» by Ann Hornaday

«The New York Times»: «The Supreme Court’s Final Exam» by Linda Greenhouse

«The New York Times»: «Where Doctors Are Criminals »

«The New York Times»: «A Longing for the Lost Landline» by Roger Cohen

«The New York Times»: «A Doctor’s Diary: The Overnight Shift in the E.R.» by Gina Siddiqui (text) & Golden Cosmos (illustrations)

«The New York Times»: «The Decade When Tech Lost Ist Way: An Oral History of the 2010s»

«The New York Times» : «The Privacy Project: Twelve Million Phones, One Dataset, Zero Privacy» by  Stuart A. Thompson & Charlie Warzel

«The New York Times»: «Prime Leverage: How Amazon Wields Power in the Technology World» by Daisuke Wkabayashi

«The New York Times»: «What We Learned in Science News 2019 »

«The New York Times»: «We Are Republicans and We Want Trump to Be Defeated» by George T. Conway III, Steve Schmidt, John Weaver & Rick Wilson

«The New York Times»: «The Best Comics of 2019» by Hillary Chute & Ed Park

«The New York Times»: «As a Disorienting Decade Closes, a Perilous One Begins» by Roger Cohen

«The New York Times»: «The Decade in Pictures»

«The New York Times Magazine»: «The Case of the Angry Daugher» by Rivka Galchen

«Lapham’s Quarterly»: «How to Survive Winter» by Bernd Brunner

..........Kalenderwoche 50..........

«The Washington Post»: «Absurd America: The Trump Impeachment inquiry, told with maps and dancing Rudys» by Sergio Pencanha

«The Washington Post»: «Fact-based impeachment can’t penetrate the pro-Trump Web» by Isaac Stanley-Becker

«The Washington Post»: «Five questions, and answers, about Trump, Ukraine and impeachment, Ukraine» by Elise Viebeck

«The Washington Post»: «The Case for Impeachment» by Editorial Board

«The Washington Post»: «The Afghanistan Papers I: At War With The Truth» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «The Afghanistan Papers II: Stranded Without a Strategy» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «The Afghanistan Papers III: Built to Fail» by Craig Whitlock

«The Washington Post»: «The Afghan Papers IV: Consumed by Corruption » by Craig Wthitlock

«The Washington Post»: «The Afghan Papers V: Unguarded Nation» by Craig Whitlock»

«The Washington Post» : «How Boris Johnson – and Jeremy Corbyn – turned Britain’s politics upside down» by Jonathan Lis

«The Washington Post»: «’Soldiers of Jesus’: armed neo-Pentacostals torment Brazil’s religious minorities» by Terrence McCoy

«The Washington Post Magazine»: «Choosing to have a child after a terminal diagnosis» by Caitlin Gibson

«The New Yorker»: «Hong Kong’s Protest Movement and thje Fight for the City’s Soul» by Jiayang Fan

«The New Yorker»: «Letter from Moscow: The Kremlin’s Creative Director» by Joshua Jaffa

«The New Yorker»: «Sunday Readings: Winter Adventures» by The New Yorker

«The New York Times»: «The Year in Pictures» by Dean Bacquet

«The New York Times»: «The Year in Climate Change»

«The New York Times»: «Impeach» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Impeach Trump. Save America» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «What Did the U.S. for $2 Trillion in Afghanistan?» by Sarah Almukhtar & Ron Nordland

«The New York Times»: «Lots of Lessons from Afghanistan; None Learned» by The Editorial Board

«The New York Times»: «The War That Continues to Shape Russia, 15 Years Later» by Andrew Higgins

«The New York Times»: «Nonfiction: The Military’s Illusions About Donald Trump» by Eliot A. Cohen

«The New York Times»: «He Was One of Mexico’s Deadliest Assasins. Then He Turned on his Cartel » by Azam Ahmed & Paulina Villegas

«The New York Times»: «Boris Johnson and the Coming Trump Victory in 2020» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Finland Is a Capitalist Pardise» by Anu Partanen, Trevor Corson (text) & Mustafah Abdulaziz (photographs)

«The New York Times Magazine»: «The Best Actors of 2019» by A.O. Scott & Wesley Morris

«The New York Times»: «Who Is Sanna Marin, Finland’s 34-Year-Old Prome Minister?» by Megan Specia

«The Guardian»: «General Election Recap: Johnson Ascendant »

«The Guardian»: «The Battle for European membership is lost, but a Eurpean England is still possible» by Timothy Garton Ash

«The Guardian»: «’Sometimes the world goes feral’: 11 odes to Europe»

«The Guardian»: «Agency photographer of the year – 2019 shortlist»

«The Guardian»: «Why is the president of the United States cyberbullying al 16 year-old girl?» by Nancy Jo Sales

«The Intercept» : «U.S. Sanctions Are Driving Iran to Tighten Its Grip on Iraq» by James Risen

«The Intercept»: «Even Hunter Biden Admits His Work in Ukraine Was a Mistake. Why Can’t His Father Say That?» By Robert Mackey

«Rolling Stone»: «The RS 2020 Democratic Primary Leaderboard » by Rolling Stone

«Poynter»: «The scary trend of internet shutdowns» by Daniela Flamini

«Wired»: «Instagram, My Daugher and Me» by Duff McDonald

«TIME 2019 Person of the Year»: «Greta Thunberg» by Charlotte Alter, Suyin Haynes and Justin (text) & Evgenia Arbugaeva (photographs)
 

..........Kalenderwoche 49..........

«The Guardian»: «Are drone swarms the future of aerial warfare?» by Michael Safi

«The Guardian»: «Malta’s corruption is not just in the heart of government, it’s the entire body» by Alexander Clapp

«The Guardian»: «The long read - We spent 10 years talking to people. Here’s what it taught us about Britain» by John Harris & John Domokos

«The Guardian»: «The long read - ’I’ve seen death in this city, but nothing as sad as this’: how a ferry disaster exposed the corruption devastating Iraq» by Gaith Abdul-Ahad

«The Guardian»: «Kochland review: how the Kochs bought America – and trashed it» by Charles Kaiser

«The Observer»: «»Back to the border of misery: Amexica visited 10 years on» by Ed Vulliamy

«The Observer»: «A-Z of climate anxiety: how to avoid meltdown» by Emma Beddington

«The Observer» : «The best graphic novels of 2019» by Rachel Cooke

«The Guardian» : «‘Big Brother is watching’: Chinese city with 2,6m cameras is world’s most heavily surveilled» by Matthew Keegan

«The Guardian»: «Clear backpacks, monitored emails: life for US students under constant surveillance» by Lois Beckett

«The Guardian»: «Facts are under siege. Now, more than ever, we need to invest in journalism» by Robert Reich

«The Guardian»: «Podcast- Hillsborough: the 30-year fight for justice»

«The Atlantic»: «Top 25 News Photos of 2019» by Alan Taylor

«The Atlantic»: «Hopeful Images from 2019»

«The New York Times»: «The Champion Who Picked a Date to Die» by Andrew Keh (text) & Linsey Adario (photographs)

«The New York Times» : «The Personal Toll of Photographing a Story about Euthanasia» by Linsey Adario

«The New York Times»: «Lovers in Auschwitz, Reunited 72 Years Later. He Has One Question» by  Keren Blankfeld

«The New York Times» : «For Trump and Europe, A Surpsising Role Reversal» by Mark Landler

«The New York Times»: «Iran Is Crushing Freedom One Country At a Time» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «The Class of 2000 ‘Could have Been  Anything’, Until Opioids Hit» by Dan Levin

«The New York Times»: «The Unending Indignieties of Alzheimer’s» by Jeneen Interlandi

«The New York Times»: «A Better Internet Is Waiting for Us » by Annalee Newitz

«The New York Times»: «33 Ways to Remember the 2010s»

«The New York Times Magazine» : «I Worked for Alex Jones. I Regret It» by Josh Owens

«The New York Times Style Magazine» : «A Charming Swiss Home That Respects, and Reimagines, the Past» by Tom Delavan

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: Blood and Soil in Narendra Modi’s India» by Dexter Filkins

«The New Yorker»: «Dept. Of Innovation: Taking Virtual Reality for a Test Drive» by Patricia Marx

«The New Yorker»: «The Next Steps in the Impeachment Inquiry» by Amy Davidson Sorkin

«The New Yorker»: «The Best Books of 2019» by Katy Waldman

«The New Yorker»: «The Twenty-Seven Best Movies of the Decade» by Richard Brody

«The New York Review of Books»: «Jimmy Hoffa and ‘The Irishman’: A True Crime Story?» by Jack Goldsmith

«The New York Review of Books»: «The Drums of Cyberwar» by Sue Halpern

«The Washington Post»: «How Impeachment Works» by Aaron Steckelberg, Harry Stevens, Bonnie Berkowitz & Tim Meko

«The Washington Post»: «What would happen if we randomly gave $1000 to poor families? Now we know» by Francisco Toro

«The Washington Post»: «Lives adrift in a warming world»

«The Washington Post»: «A language for all» by Samantha Schmidt

«The Washington Post»: «Ghosts of the Future» by Sarah Kaplan

«The Washington Post»: «This is what the Trump economy looks like» by Philip Bump

«Columbia Journalism Review»: «The Fact-Check Industry» by Emily Bell

..........Kalenderwoche 48..........

«The New York Times»: «Who Will Tell the Truth About the Free Press?» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Lost and Found in Hemingway’s Spain» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Tiffany Is More Than a Store» by Vanessa Friedman

«The New York Times»: «What the Impeachment Hearings Look Like from Europe» by Jochen Bittner

«The New York Times»: «How Amazon Wove Itself Into the Life of an American City» by Scott Shane

«The New York Times»: Activists Build a Grass-Roots Alliance Against Amazon » by David Streifeld

«The New York Times»: «Jeffrey Epstein, Blackmail and a Lucrative ‘Hot List’» by Jessica Silver-Greenberg, Emily Steeele, Jacob Bernstein & David Enrich

«The New York Times»: «100 Notable Books of 2019»

«The New York Times Book Review»: «Christmas Books»

«The New York Times»: «The 10 Most Influential Films of  the Decade (and 20 Other Favorites») by Manolah Dargis & A.O. Scott

«The New York Times Magazine»: «Does Who You Are at 7 Determine Who You Are at 63?» by Gideon Lewis-Kraus

«The New York Times»: « India’s Ominous Future: Too Little Water, or Far To Much» by Bryan Denton & Somini Sengupta

«The New Yorker»: «Hurricane Season» by David Sedaris

«The New Yorker»: «Brave New World Dept.: Big Tech’s Big Defector» by Brian Barth

«The New Yorker»: «Books: It’s Still Mrs. Thatcher’s Britain» by James Wood

«The New Yorker»: «Letter From Trump’s Washington: The Awful Truth About Impeachment»  by Susan B. Glasser

«The New York Review of Books»:  «How China’s Rise Has Fastened Hong Kong’s Decline » by Ian Johnson

«The Washington Post»: «What we still don’t know about the Ukraine affair» by Jackson Diehl

«The Washington Post»: «Bloomberg News will avoid investigating Mike Bloomberg during his presidential run» by Paul Farhi

«The Washington Post» : «A call of duty and the family he left behind» by Ian Shapira

«The Washington Post»: «Vontae Davis retired at halftime of a NFL game. That’s just the beginning of his story» by Adam Kilgore

«The Washington Post»: «50 notable works of fiction in 2019»

«The Washington Post»: «50 notable work of nonfiction in 2019»

«The Guardian»: «The media like to rock the royal boat – but they won’t sink it» by Roy Greenslade

«The Guardian»: «Michael Bloomberg demonstrates the danger of billionaire-owned media» by Arwa Mahdawi

«The Guardian»: «Concern over rise in dark tourism in Syria as war enters ninth year» by Bethan McKernan

«The Guardian»: «Podcast – The rise of Netflix. An empire built on debt»

«The Guardian»: «Digital democracy will face ist biggest test in 2020» by Siva Vaidhyanathan

«The Guardian»: «Tim Berners-Lee unveils global plan to save the web» by Ian Sample

«The Guardian»: «The inside story of Trump’s alleged bribery of Ukraine» by Lauren Gambino & Tom McCarthy

«The Guardian»: «Blocked roads then bullets: Iran’s brutal crackdown in ist City of Rises» by Michael Safi

«The Guardian»: «Murals of Baghdad : the art of protest»

«The Observer»: «Faith, but fury too, for Donald Trump at home» by Michael Goldfarb

«The Observer»: «Fun, physics and the God particle: a tour of Cern, Switzerland» by Emma Cook

«The Independent»: «I talked to everyone in Syria, controversial or otherwise. That’s how you find the truth» by Robert Fisk

«Columbia Journalism Review»: «Building a more honest Internet» by Ethan Zuckermann

«Columbia Journalism Review»: «The Investigator» by Elizabeth Zerofsky

..........Kalenderwoche 48..........

«The New York Times»: «Michael Bloomberg Joins 2020 Democratic Field for President» by Alexander Burns

«The New York Times»: «Who’s Running for President in 2020?» by Alexander Burns, Matt Flegeneheimer, Jasmine C. Lee, Lisa Lerer & Jonathan Martin

«The New York Times» : «Fiona Hill and the American Idea» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Colonel Windman’s America» by Jesse Wegman

«The New York Times»: «Why Fox News Slimed a Purple Heart Recipient» by Tonin Smith

«The New York Times»: «The-Nehisi Coates: The Cancellation of Kolin Kaepernick» by Te-Nehisi Coates

«The New York Times»: «Hong Kong: A City Divided» by Lam Yik Fei (photographs)

«The New York Times»: «Vacillating Trump Supporter, Take Two» by Roger Cohen

«The New York Times»: «’No One Believes Anything’ : Voters Worn Out by a Fog of Political News» by Sabina Tavernise & Aidan Gardiner

«The New York Times»: «Is There Anything We Can All Agree On? Yes, It’s Dolly Parton» by Lindsay Zoladz

«The New York Times»: «Arab Thinkers Call to Abandon Boycotts and Engage with Israel» by David E. Halbfinger

«The New York Times»: «The Jungle Prince of Delhi» by Ellen Barry

«The New York Times»: «Non-Fiction: Seeing Margaret Thatcher Whole» by Benjamin Schwarz

«The New York Times»: «The 10 Best Books of 2019»

«The New York Times»: «The Moden Life of Origami, an Art as Old as Paper» by Kathleen Massara (text) & Ryan Jenq (photographs

«The New York Times Magazine»: «Congratulations, You’re a Congresswoman. Now What?» by Susan Dominus

«The New York Times Style Magazine»: «Japan in Bloom» by Hanya Yanagihara

«The New Yorker»: «Annals of Inquiry: Dirt-Road America» by M.R. O’Connor

«The New York Review of Books»: «The Medium Is the Mistake» by David Bromwich

«The New York Review of Books»: «The Ceaseless Innovation of Duane Michals» by Martin Filler

«The New York Review of Books»: «Against Economics» by David Graeber

«The Washington Post»: «In Trump’s DC, rogue actors gain power as experts become irrelevant»  by Greg Jaffe

«The Washington Post»: «Here’s how Russia will attack the 2020 election. We’re still not ready» by Renee DiResta, Michael McFaul & Alex Stamos

«The Washington Post»: «Why it was so satisfying to watch Fiona Hill take charge» by Rechel Sklar

«The Washington Post»: « Let’s not pretend Washington ever really tried to stop Israeli settlements» by Aaron David Miller& Daniel Kurtzer

«The Washington Post»: «The charges against Israeli Primie Minister Benjamin Netanyahu, explained» by Miriam Berger

«The Washington Post»: «Altamont endend the ‘60s with chaos and death» by Geoff Edgers, Erin Patrick O’Connor (video) and Bishop Sand & Carol Alderman (audio)

«The Washington Post»: «Lee Harvey Oswald’s final hours before killing Kennedy»

«The Guardian»: «Streets on fire: how a decade of protest changed the world» by Gary Younge

«The Guardian»: «Secret bunkers and mountain hideouts: hunting Italy’s mafia bosses» by Lorenzo Tondo

«The Guardian»: «Facebook: ‘Greatest propaganda machine in history’» by Sacha Baron Cohen

«The Guardian»: «The long read: what I have learned form my suicidal patients» by Gavin Frances

«The Guardian»: «A Warning review: Anonymous Trump book fails to make a name for itself» by Lloyd Green

«The Guardian»: «Ten of the best new books in translation» by Marta Bausells

«The Guardian»: «Glimpses of women through time: 130 years of National Geographic images»

«The Guardian»: «Foetus 18 weeks: the greatast photograph of the 20th century?» by Charlotte Jansen

«The Observer»: «How street protests across Middle Easr theaten Iran’s power» by Martin Chulov

«The Intecept»: «From the rubble of the U.S. war in Iraq, Iran built a new order» by Jeremy Scahill & Murtaza Hussain

«The Intercept»: «The Story Behind the Iran Cables» by Betsy Reed, Vanessa Gezari & Roger Hodge

..........Kalenderwoche 47..........

«The Guardian»: «The Tories can’t win without the press. This isn’t how democracy works» by Gary Younge

«The Guardian»: «The long read: How immigration became Britain’s most toxic political issue» by Rachel Sabi

«The Guardian»: «Evo Morales: indigenous leader who changed Bolivia but stayed too long» by Laurence Blair & Dan Collyns

«The Guardian»: «Czechoslovakia’s Velvet Revolution, 1989 – in pictures»

«The Guardian»: «The Amazon: on the frontline of a global battle to tackle the climate crisis» by Jonathan Watts

«The Guardian»: «From Watergate to Ukraine: how TV will dictate Trump’s impeachment fate» by David Smith

«The Guardian» : «‘We know we’re more than a TV show’: how Sesame Street made it to 50» by Noel Murray

«The Guardian»: «Podcast: Meeting George Soros»

«The Guardian»: Interview – Hillary and Chelsea Clinton: ‘We cannot give in. That’s how they win’» by Charlotte Higgins

«The Independent»: «Prince Andrew interview: Faced with the most serious of allegations and a self-made PR disaster unfolding, all he really had to say was sorry, mum» by Sean O’Grady

«The Independent»: «Michael Lynk’s UN report on Israeli settlements speaks the truth – but the world refuses to listen» by Robert Fisk

«The Independent»: «Erdogan’s ethnic cleansing of the Kurds is still happening – and we have Trump to thank» by Patrick Cockburn

«The Independent»: «Anti-semitism is on the rise in Europe riding a wave of nationalism. How did we forget the horrors of history so fast?» by Andrea Mammone

«The Intercept»: «Deconstructed: The Bernie Sanders Interview»

«The Intercept» : «Baghdadi Died, but the U,S. War on Terror Will Go On Forever» by Murtaza Hussain

«The Washington Post»: «The key impeachment question: What did Trump want from Ukraine – and what exactly did he do?» by Greg Jaffe

«The Washington Post»: «How a lone CIA analyst triggered the inquiry that has engulfed U.S. politics» by Greg Miller, Greg Jaffee & Paul Sonne

«The Washington Post»: «Iran’s Hostage Factory» by Jason Rezaian

«The Washington Post»: «The most remote emergency room: life and death in rural America» by Eli Saslow

«The Washington Post»: «Thinking About Profiles in Courage: inside ‘A Warning’ by Anonymous» by Carlos Lozado

«The Washington Post»: «Fear and loathing ahead of the British election» by Adam Taylor

«The Washington Post»: «Hong Kong: ‘We’re in a war’» by Shibani Mahtani

«The Washington Post»: «We thought Trump was the biggest con man. We were all wrong» by Catherine Rampell

«The Washington Post»: «It’s tough being small in a big-suit world. We still spacewalked» by Christina Koch & Jessica Meir

«The New Yorker»: «Personal History: The Final Frontier» by Michael Chabon

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: The Case Against Boeing» by Alec MacGillis

«The New Yorker»: «From Little Englanders to Brexiteers» by Issac Chotiner

«The New Yorker»: «Is Trump Already Winning on Impeachment?» by Susan B. Glasser

«The New York Times»: «Trump, Ukraine and Impeachment: The Inside Story of How We Got There» by Sharon LaFraniere, Andrew E. Kramer & Danny Hakim

«The New York Times»: «In Praise of Washington Insiders» by David Brooks

«The New York Times»: «On the Frontline of Progressive Anti-Semitism» by Blake Fleyton

«The New York Times»: «What Joe Biden Actually Did in Ukraine» by Glen Thrush & Kenneth P. Vogel

«The New York Times»: «The Soldiers We Leave Behind» by Phil Klay

«The New York Times Magazine»: «So the Internet Didn’t Turn Out the Way We Hoped. Now What?» by Maurizio Cattelan & Pierpaolo Ferrari (photo illutrations and viedeo)

«The New York Times Magazine»: «We’re Stuck With the Tech Giants. But They’re Stuck With Each Other» by John Herman & Maurizio Cattelan and Pierpaolo Ferrari (photo illustration)

«The New York Times Magazine»: «What Do Teens Learn Online Today? That Identity Is a Work in Progress» by Elizabeth Weil & Maurizio Cattlean and Pierpaolo Ferrari (photo illudtration)

«The New York Times Magazine»: «Finding Truth Online Is Hard Enough. Censors Make It a Labyrinth» by Suzy Hansen & Maurizio Cattelean and Paolo Ferrari (photo illustration)

«The New York Times Magazine»: «The Internet Dream Became a Nightmare. What Will Become of It Now?» by Bill Wasik & Maurizio Cattelan and Pierpaolo Ferrari ( (photo illudtration)

«Foreign Affairs»: «Let Russia Be Russia» by Thomas Graham

«Rolling Stone»: «Why Venice Is Disappearing» by Jeff Goodell

..........Kalenderwoche 46..........

«The Guardian»: «After Baghdadi: who are the world’s most wanted fugitives?» by Michael Safi

«The Guardian»: «Berlin after the Wall – then and now» by Colin McPherson (photographs)

«The Guardian»: «The briefing: whatever happened to the Berlin Wall?» by Kate Connolly

«The Guardian»: «I was a teenager in East Germany when the wall fell. Today we are still divided» by Sabine Rennefanz

«The Guardian»: «Mural superiority: the fight over Germany’s cold war art heritage» by Philip Oltermann

«The Guardian»: «Watching the fall of the Berlin Wall: 'I downed almost an entire bottle of schnapps'» by Jenny Erpenbeck, Thomas Brussig, Kathrin Schmidt, David Wagner & Sabine Rennefanz

«The Guardian»: «Podcast: Mexico’s war with the drug cartels»

«The Guardian»: «’The disappeared’: serching fort he 40'000 missing victims of Mexico’s drug wars» by Tom Phillips

«The Guardian»: «Bloody Tijuana: a week in the life of Mexico’s murderous border city» by Tom Phillips

«The Guardian»: «Is America a democracy? If so, why does it deny millions the vote?» by Ankita Rao, Pat Dillon Kim Kelly & Zack Bennett

«The Guardian»: «How Big Tech is dragging us towards the next financial crash» by Rana Foroohar

«The Guardian»: «Return to Paradise: the people who came back after a deadly fire – in pictures» by Dani Anguiano & Talia Hermann

«The Observer»: «How the megacities of Europe stole a continent’s wealth» by Julian Coman

«The Observer»: «’The scene has exploded’: China gets set to be a leading glaobel entre for art" by Sophie Hastings

«The Independent»: «The new revolutions of the Middle East are not the same, but they all share this one fatal flaw» by Robert Fisk

«The Independent»: «Everything you were told about the Syrian war was wrong - until now» by Robert Fisk

«The New Yorker» : «Personal History: My Year of Concussions» by Nick Paumgarten

«The New Yorker»: «Letter from the Amazon: Blood Gold in the Brazilian Rain Forest» by Jon Lee Anderson

«The New Yorker»: «Liberalism According to The Economist» by Pankaj Mishra

«The New York Review of Books»: «The Defeat of General Mattis» by Fred Kaplan

«The New York Review of Books»: «Lesssons in Survival» by Emily Raboteau

«The New York Times» : «Book Review: In ‘A Warning’, Anonymous Author Makes Case Against Re-election» by Jennifer Szalai

«The New York Times»: «How a Tell-All Memoir Made It into Print » by Alexandra Alter

«The New York Times»: «How One Syrian Highwy Shows a Country in Chaos» by Neil Collier & Ben Laffin

«The New York Times»: «Why Donald Trump Hates Your Dog» by Frank Bruni

«The New York Times»: «Latin Americans Are Furious» by Jorge Ramos

«The New York Times»: «Germany Has Been Unified for 30 Years. Its identity Is Still Not» by Kathrin Bennhold (text) & Laetitia Vancon (photographs)

«The New York Times»: «The Fall of the Berlin Walls in Photos: An Accident of History That Changed the World» by Katrin Bennhold

«The New York Times»: «Philip Glass Is Too Busy to Care About Legacy» by Zachary Wolfe

«The New York Times» : «Op-Art: A Wedding Under Curfew» by Malik Sajad

«The New York Times»: «Warren Would Take Billionaires Down a Few Billion Pegs» by Patricia Cohen

«The New York Times Magazine»: «Inside Adam Schiff’s Impeachment Game Plan» by Jason Zengerle

«The New York Times Magazine» : «Can a Woman Who Is an Artist Ever Just Be an Artist?» by Rachek Cusk

«The Washington Post»: «Book by ’Anonymous’ describes Trump as cruel, inept and a danger to the nation» by Philip Rucker

«The Washington Post» : «Podcast – The other Frankfurt – an East German city grapples with identity»

«The Washington Post»: «Five famous parents, five tough topics» by Amanada Long (text) & Josée Bisaillon (illustrations)

«The New Republic»: «The Death of the Rude Press» by Alex Pareene
 

..........Kalenderwoche 45..........

«The New York Times»: «The Happy, Healthy Capitalists of Switzerland» by Ruchir Sharma

«The New York Times»: «In Trump’s Twitter Feed: Conspiracy-Mongers, Racists and Spies» by Mike McIntire, Karen Yourish & Larry Buchanan

«The New York Times»: «How Trump Reshaped the Presidency in Over 11'000 Tweets» by Michael D. Shear, Maggie Haberman, Nicholas Confesore, Karen Yourish, Larry Buchanan & Keith Collins

«The New York Times» : «Can Democrats Compete with Trump’s Twitter Feed?» by Charlie Warzel

«The New York Times»: «The Arab Spring Rekindled in Beirut» by Roger Cohen

«The New York Times»: «The Money Farmers: How Oligarchs and Populists Milk the EU for Millions» by Selam Gebrekidan, Matt Aputo & Benjamin Novak

«The New York Times»: «Aaron Sorkin: An Open Letter to Mark Zuckerberg» by Aaron Sorkin

«The New York Times Magazine»: «How Does the Human Soul Survive Atrocity?» by Jennifer Percy (story) & Adam Ferguson (photographs)

«The New York Times Magazine»: «How the Trump Cabinet’s Bible Teacher Became a Shadow Diplomat» by Matthias Schwartz

«The New Yorker»: «In His Dealings with Ukaine, Did Donald Trump Commit a Crime?» by Jeffrey Toobin

«The New Yorker»: «How Brexit Will End» by Sam Knight

 «The New Yorker»: «A Critic at Large: Why We Can’t Tell the Truth About Aging» by Arthur Krystal

«The New Yorker»: «The World Is, Of Course Insane’: A Conversation with Errol Morris» by Daniel E. Gross

«The Washington Post»: «Three big questions after Baghdadi’s death» by Ishaan Tharoor

«The Washington Post»: «Islamic State defector inside Baghdada’s hideout critical for raid’s success, officials say» by Joby Warrick, Ellen Nakashima & Dan Lamothe

«The Washington Post»: «The anti-neoliberal wave rocking Latin America» by Ishaan Tharoor

«The Washington Post Magazine»: «The Spectacular, Strange Rise of Music Holograms» by David Rowell

 «The Washington Post Magazine»: «The Apology Letter» by John J. Lennon

«The Intercept»: «Podcast: How to resist with Ilhan Omar and Michael Moore»

«The Intercept»: «Deconstructed Special: The Noam Chomsky Interview»

«The Guardian»: «Has the climate crisis made California too dangerous to live in?» by Bill McKibben

«The Guardian»: «Robert de Niro and Al Pacino: ’Were not doing this ever again’ by Andrew Pulver

«The Guardian»: «’Don’t count her out’: can Kamal Harris salvage a languishing 2020 bid?» by Lauren Gambino

«The Guardian»: Cannabis farms and nail bars: the hidden world of human trafficking»

«The Guardian»: «Chinese primary school halts trials of device that montitors pupils’ brain waves» by Michael Standaert

«The Guardian» : «Former Yugolavia’s brutalist beauty – a photo essay» by Ivana Sekularc (text) and Marko Durica (photographs)

«The Observer»: «German novelists on the fall oft he Berlin Wall: ‘It was a source of energy we lived off for years’» by Julia Franck, Heike Geissler, Maxim Leo, Norman Ohler, & Bernhard Schlink

«The Observer»: «Frustration and anger fuel wave of youth unrest in Arab world» by Michael Safi

«The Observer»: «Torture, rape and murder: inside Tripolis’s refugee detention camps» by Francesca Mannocchi

«The Independent»: «The new revolutions of the Middle East are not the same, but they all share this one fatal flaw» by Robert Fisk

«Wired»: «What’s Blockchain Actually Good For? For Now, Not Much» by Gregory Barber

«The Atlantic»: «Brexit and the Failure of Journalism» by Helen Lewis

«The Columbia Journalism Review» : «Op-Ed : Bernie Sanders on his plan for journalism» by Bernie Sanders

..........Kalenderwoche 44..........

«The New York Times»: «ISIS Leader Known for His Brutality Is Dead at 48» by Rukmini Callimachi & Falih Hassan

«The New York Times»: «Al-Baghdadi Raid Was a Victory Built on Factors Trump Derides» by David E. Sanger

«The New York Times»: ‘Keep the Oil’: Trump Revives Charged Slogan for New Syria Troop Mission» by Michael Crowley

«The New York Times»: « Al-Baghdadi Is Dead. The Story Doesn’t End Here» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «Inside ISIS Prison, Cildren Ask Their Fate» by Ben Hubbard (text) & Ivor Prickett photographs and video)

«The Washington Post»: «With Bagdhdadi intheir sight, U.S. troops launched ‘a dangerous and daring midnight raid’» by Dan Lamothe & Ellen Nakashima

«The Washington Post»: «Bigger than Bin Laden? 3 striking things about Trump’s announcement that Baghdadi is dead» by Aaron Blake

«The Guardian»: «Abu Bakr al-Baghdadi’s death comes as new order takes shape in the Middle East» by Martin Chulov

«The New York Times»: «200 Dispatches: Odd Animals, Offbeat Childhoods, Celebrity Origins and Extreme Sports» by Bryant Rousseau

«The New York Times»: «’No Regrets’: Hong Kong Protesters Test China’s Limits» by Andrew Jacobs, Tiffamy May & Lam Yik Fei (photographs)

«The New York Times»: «Why Protests Are Flaring Up Across the Globe» by Declan Walsh & Max Fisher

«The New York Times» : «The America I Knew as Russia’s Foreign Minister ist Gone» by Andrei V. Kozyrev

«The New York Times»: «Extra! Extra! Prez Won’t Read All About It» by Maureen Dowd

«The New York Times»: «An Election Is the Only Answer for Britain» by Roger Cohen

«The New York Times Magazine»: «The Illustrated Guide to Brexit» by Christoph Niemann

«The New Yorker»: «Dispatch: How to Mourn a Glacier» by Lacy M. Johnson

«The New Yorker»: «The Shattered Dream of Afghan Peace» by Luke Mogelson

«The New Yorker»: «Modern Life: Astrology in the Age of Uncertainty» by Christine Smallwood

«The New Yorker»: «The Invention – and Reinvention – of Impeachment» by Jill Lepore

«The Washington Post»: «Trump lawyer argues he would be immune form prosecution even if he were to shoot someone» by Ann E. Marimow & Jonathan O’Conell

«The Washington Post»: «The words that could end a presidency» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «’I don’t think they know we exist’» by Stepahnie McCrummen

«The New York Review of Books» : «‘This Is Ethnic Cleansing’: A Dispatch from Kurdish Syria» by Khabat Abbas

«The Guardian»: «The long read: How liberalism became ‘the god that failed’ in eastern Europe» by Ivan Krastev & Stephen Holmes

«The Guardian»: «South African cities – Only we can change things’»: life in the gang-ridden other side of Cape Town» by Jason Burke (text) & James Oatway (photographs)

«The Guardian»: «The spectre of Syria silenced Arab protest. But now it’s finding its voice» by Nesrine Malik

«The Guardian» : «Europe is fed up with Brexit. But it’s still best for all if Britsin stays in» by Tomothy Garton Ash

«The Guardian»: «Five conflict photographers on some of the hardest images they’ve taken» by Lauren Walsh & Jehan Jillani

«The Guardian»: Five brothers, five countries : a family ravaged by Syria’s war» by Michael Safi

«The Guardian»: «I watched Fox News every day for 44 months: Here’s what I learned» by Bobby Lewis

«The Guardian»: «In its deference to the powerful, our media is failing us» by Gary Younge

«The Guardian»: «No filter: my week-long quest to break out of my political bubble» by John Harris

«The Guardian»: «All the President’s women review: Donald Trump, sexual predator» by Lloyd Green

..........Kalenderwoche 43..........

«The New York Times»: «4 Big Questions About Syria’s Future» by Anne Barnard, Anjali Singhvi, Sarah Almukthar, Allison McCann & Jin Wu

«The New York Times»: «Reporting from the Philippines: When the President Wants to ‘Kill Journalism’» by Joshua Hammer

«The New York Times»: «Ukraine Has Become a Vibrant Democracy. No Wonder Trump Hates It» by Michelle Goldberg

«The New York Times»: «How Italians Became ‘White’» by Brent Staples

"The New York Times": «In the Alps, Keeping Tabs on Melting Ice» by Page McClanahan

«The New York Times»: «6 Takeaways From the October Democratic Debate» by Shane Golfmacher & Reid J. Epstein

«The New York Times»: «How Can Democrats Keep Themselves From Overreaching» by Thomas B. Edsall

«The New York Times»: «Harald Bloom, a Prolific Giant and Perhaps the Last of a Kind» by Dwight Garner

«The New York Times»: «How Hitler Pioneered ‘Fake News’» by Timothy Snyder

«The New York Times»: «Old People Have All the Power. Let’s Take It Back» by Astra Taylor (text) & Igor Bstiadas (illustrations)

«The New York Times Magazine»: «The China Connection : How One D.E.A. Agent Cracked a Global Fentanyl Ring» by Alex W. Palmer

«The New York Times Style Magazine»: «The Greats»

«The New Yorker»: «Iran’s Housing Crisis: The Ghost Towers» by Hashem Shakeri

«The New Yorker»: «Will Republicans Challenge Trump on Impeachment» by Amy Davidson Sorkin

«The New Yorker»: «Personal History: My Years in the Florida Shuffle of Drug Addiction» by Colton Wooten

«The New Yorker»: «The Exuberance of MoMa’s Expansion» by Peter Schjeldahl

«The Washington Post»: «Violent spoof video of Trump killing his critics show how memes have reshaped politics » by Drew Harwell & Tony Romm

«The Washington Post»: «ISIS eyes breakout opportunity as Turkish forces batter Kurds» by Joby Warrick &Souad Mekhennet

«The Washington Post»: «Facing unbearable heat, Qaatar has begun to air-condition the outdoors» by Steven Mufon (text) & Salwan Georges (photographs)

«The Washington Post»: «A photographer’s account from the frontline of Turkey’s incursion in Syria» by Alice Martins

«The Washington Post»: «The Democratic Debates Haven’t Changed Much? Oh,  yes they have» by Dan Balz

«The Washington Post»: «Third time was not the charm: Rudy Giuliani’s latest divorce is bitter, expensive and very public» by Roxanne Roberts

«The Washington Post»: «The akward tension underlying the West’s anger at Turkey» by Ishaan Tharoor

«The Guardian»: «Without encryption, we will loser all our privacy. This is our new battleground» by Edward Snowden

«The Guardian»: «Russian shadow falls over Syria as Kurds open door for Assad» by Martin Chulov

«The Guardian»: «Podcast – Hong Kong: the story of one protester»

«The Guardian»: «How sports tactics can help Democrats beat Donald Trump in 2020  by Kareem Abdul-Jabbar

«The Guardian»: «Marc Zuckerberg doesn’t understand free spreech in the 21st century» by Siva Vaidhyanathan

«The Guardian: «We’re rethinking the images we use for our climate journalism» by Fiona Shields

«The London Review of Books»: «Chinese Cyber-Sovereignty» by John Lanchester

«The London Review of Books»: «Hipsters in Beijing» by Sheng Yun

«Rolling Stone»: «The Biden Paradox» by Matt Taibbi

«Rolling Stone»: «Elijah Cummings Was Not Done» by Jamil Smith

«The Atlantic»: «Jeff Bezos’s Master Plan» by Franklin Foer

«Foreign Affairs»: «The Demolition of U.S. Diplomacy» by William J. Burns

..........Kalenderwoche 42..........

«The New York Times»: «The Free World at 30» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Turkey’s Plan to Move Refugees to Syria Is Dangerous» by Ryan Gingeras & Nick Danforth

«The New York Times»: «‘We Are Inside the Fire’: An Oral History of the War in Afghanistan» by Fahim Abed, Fatima Faizi (text) & Jim Huylebroek

«The New York Times»: «Jeremy Corbyn or No-Deal Brexit? The U.K. May Have to Choose» by Benjamin Mueller

«The New York Times»: «Revisiting Hitler, in a New Authoritarian Age» by Talya Zax

«The New York Times»: «What Happened to Rudy Giuliani?» by Ken Frydman

«The New York Times»: «A Linguist’s Guide to Quid pro Quo» by Steven Pinker

«The New York Times»: «Do Works by Men Toppled by #MeToo Belong in the Classroom?» by Emma Goldberg

«The New York Times»: «10 Tips to Avoid Leaving Tracks Around the Internet» by David Pogue

«The New York Times Magazine»: «How Susan Sontag Taught Me to Think» by A. O. Scott

«The New York Times Magazine»: «What Does PewDiePie Really Believe?» by Kevin Roose

«The New York Times Magazine»: «Backstage at the Modern» by Deborah Solomon (text) & Penn Chan (photographs)

«The New Yorker»: «Is Amazon Unstoppable?» by Charles Duhigg

«The New Yorker»: «A Reporter At Large - The Next Word: Where Will Predictive Text Take Us?» by John Seabrook

«The New Yorker»: «Annals of Espionage – The Black Cube Chronicles: The Private Investigators» by Ronen Farrow

«The New Yorker»: «Amartya Sen’s Hopes and Fears for Indian Democracy» by Isaac Chotiner

«The New Yorker»: «Cultural Comment: How We Came to Live in ‘Cursed’ Times» by Jia Tolentino

«The New Yorker» : «Annals of Philisophy: Nietzsche’s Eternal Return» by Alex Ross

«The New York Review of Books» : «Harald Szeemann: Curatiom as Creation» by Jason Farago

«The New York Review of Books»: «Time for a New Liberation?» by Timothy Garton Ash

«The New York Review of Books»: «Fascinated to Presume: In Defense of Fiction» by Zadie Smith

«The Washington Post»: «Trump’s abandoning Kudish partners in Syrie sends a chilling message to every other American ally» by James Hohmann

«The Washington Post»: «Donald Trump, corrupted absolutely» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Five Myths about Mike Pence» by Tom LoBianco

«The Guardian»: «The rise and rise of Bangladesh – but is life getting any better?» by Fiona Weber-Steinhaus

«The Guardian»: «Podcast: Thirteen children have been shod dead in St. Louis, Missouri. Why?»

«The Guardian»: «Brexit is a necessary crisis – it reveals Britain's true place in the world» by David Edgerton

«The Guardian»: "Bloodied clothes and body bags: Kurds mourn dead in Syria» by Martin Chulov

«The Guardian»: «Why I can still be best friends with someone whose politics I despise» by Poppy Noor

«The Guardian»: «The day I confronted Harvey Weinstein: ‘He Said: You think you can save everyone’» by Ronan Farrow

«The Guardian»: «Ronan Farrow on investigating Harvey Weinstein : ‘When familiy issues are thrown at me, it’s a dirty issue’» by Emma Brockes

«The Guardian»: «The long read: Haiti and the failed promise of US aid» by Jacob Kushner

«The Guardian»: «Abiy Ahmed, Ethiopia’s prime minister, wins 2019 Nobel peace price» by Jason Burke & Jon Henley

«The Guardian»: «Interview - ‘My ties to England have been loosened: John le Carré om Britain, Boris and Brexit» by John Banville

«Dissent Magazine»: «The Obamanauts» by Corey Robin

«Literary Hub»: «On Finding the Freedom to Rage Againgst Our Fathers» by Minda Honey

«Longreads»: «How to Survive a Vivisection» by Rachel Somerstein

«The Intercept»: «All the President’s Crimes: The Actual Laws Trump Has Borken, Just with the Ukraine and China Affairs, Could Land Him 10 Years in Prison» by Ryan Grim

«The Intercept» : «Congratulations, Nobel Committee, Just Just Gave the Prize to a Genocide Apologist» by Peter Maas

«The Atlantic»: «The Danger of Abandoning Our Partners» by Joseph Votel & Elizabeth Dent

..........Kalenderwoche 41..........

«The New York Times»: «The Growing Threat to Journalism Around the World» by A. G. Sulzberger

«The New York Times» : «Why Trump Voters Stick with Him» by David Brooks

«The New York Times»: «Touch of Evil» by Maureen Dowd

«The New York Times»: «Free Speech Is Killing Us» by Andrew Marantz

«The New York Times»: «What’s the Matter with Republicans?» by Peter Wehner

«The New York Times»: «What Kind of Problem Is Climate Change?» by Alex Rosenberg

«The New York Times»: «Hong Kong’s Status as Neutral Ground at Risk as China Asserts Power» by Peter S. Goddman & Austin Ramzy

«The New York Times»: «In the Land of Self-Defeat» by Monica Potts

«The New York Times»: «Nonfiction: Can We Trust Economists?» by Justin Fox

«The New York Times»: «How ICE Picks Ist Targets in the Surveillance Age» by McKenzie Funk

«The New York Times»: «The New MoMa Is Here. Get Ready for Channge» by Jason Fargo

«The New Yorker»: «Letter From Trump’s Washington: Did Trump Just Self-Impeach» by Susan B. Glasser

«The New Yorker»: «How Far Will Trump Go to Save Himself?» by John Cassidy

«The New Yorker»: «How Disinformation Reaches Donald Trump» by David Rhode

«The New Yorker»: «Personal History: Abandoning A  Cat - Memories of My Father» by Haruki Murakami

«The New York Review of Books» : «Snowden in the Labyrinth» by Jonathan Lethem

«The New York Review of Books»: «When Fathers Die: Remembering Robert Frank» by Danny Lyon

«The Washington Post»: «Why is this Trump scandal different from all previous Trump scandals» by Daniel W. Drezner

«The Washington Post»: «Trump won’t destroy me, and he won’t destroy my family» by Joe Biden

«The Washington Post»: «Radical warming in Siberia leaves millions on unstable ground» by Anton Troianovsk & Christ Mooney (story) & Michael Robinson Chavez (photo and video)

«The Washington Post» : «A young couple’s gamble» by Kareem Fahim & Zakaria Zakaria (story) & Emenuele Satoli (photos)

«The Washington Post»: «Love and war» by Karie Fugett

«The Washington Post»: «Germany’s oldest politician is a 100-year-old woman who loves Obama and hates Brexit» by Rick Noack

«The Washington Post»: «China, 1949-2019: Seven decades in pictures» by Olivier Laurent & Brian Murphy

«The Washington Post Magazine»: «The Beating Heart» by Gene Weingarten (text); Katherine Frey (photos) & Ptark Svensson (illustration)

«The Guardian»: «Amal Clooney: give UN power to investigate journlist death» by Patrick Wintour

«The Guardian»: «The long read – Bad ancestors: does the climate crisis violate the rights of those yet to be born?» by Astra Taylor

«The Guardian»: «The Long read – Searching for an Alzheimer’s cure while my father slips away» by Peter Savodnik

«The Observer»: «Behind the razor wire of Greece’s notorious refugee camp» by Daniel Howden

«The Observer»: «From ‘our girls’ to ‘brides of Isis’» by Azadeh Moaveni

«The Observer»: «Final edition : why no local news is bad news» by Tim Adams

«Insider»: «The Murder of Kamal Kashoggi» by Evan Ratliff

..........Kalenderwoche 40...........

«The New York Times»: «When Trump Feels Cornered, He Gets Worse»  by Roger Cohen

«The New York Times»: «Impeaching the Peach One» by Maureen Dowd

«The New York Times»: «Why the Trump Impeachment Inquiry is the Only Option» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Nonfiction: The Inscrutable Mike Pence» by Peter Baker

«The New York Times»: «Paul Throux’s Mexican Journey» by Paul Theroux (text) & Cesar Rodriguez (photographs)

«The New York Times»: «When Depression Is Like A Cancer» by Jill Halper M.D.

«The New York Times» : «36 Hours in Geneva» by Paige McClanahan

«The New York Times»: «In the Swiss Alps, Walking a Cliff’s Edge to History» by Andrew Brenner

«The New York Times»: «Saudi Arabia Invites Tourists: What You Need to Know» by Tariro Mzezewa

«The New York Times»: «Books of the Times: In Edward Snowden’s Memoir, the Disclosures This Times Are Personal » by Jennifer Szalai

«The New York Times» : «Books of the Times: A New Book Upends Conventional Wisdom About Migration» by Parul Sehgal

«The New York Times Magazine»: «The Voyages Issue : Follow Us to the End of the World»  by «The New York Times» (photographs)

«The New Yorker»: «Nancy Pelosi: An Exremely Stable Genius» by David Remnick

«The New Yorker»: «Annals of Medicine: Paging Dr Robot» by D.T. Max

«The New Yorker»: «Can a Burger Help Solve Climate Change?» by Tad Friend

«The New Yorker»: «The Integrity oft he Trump Impeachment Inquiry» by Steve Coll

«The New York Review of Books»: «Songs of my Self-Care» by Jacqueline Rose

«The Washington Post»: «Washington is again captivated by an anonymous source. It’s different now» by Ben Terris

«The Washington Post» : President sees himself as victim like no other» by Philip Rucker

«The Washington Post»: «The gaz tycoon and the vice president’s son: The story of Hunter Biden’s foray into Ukraine» by Paul Sonne, Michael Kranish & Matt Viser

«The Intercept»: «More U.S. Commandos Are Fighting Invisible Wars in the Middle East» by Nick Turse

«The Intercept»: «Reporters Should Stop Helping Donald Trump Spread Lies About Joe Biden and Ukraine» by Robert Mackey

«The Guardian»: «A 2'000km journey through the Amzon rainforest»

«The Guardian» : «A Life in a Sea of Red: the rise of China – in pictures» by Liu Heung Shing

«The Guardian»: «The long read: How Turkish TV is taking over the world» by Fatima Bhutto

«The Guardian»: «The long read – My body is feeling like it is dying from the drugs that are meant to save me: life as a cancer patient » by Anne Boyer

«The Guardian»: «The long read - The girl in the box: the mysterious crime that shocked Germany» by Xan Rice

«The Guardian»: «The 100 best films of the 21st century»

«The Guardian»: «The 100 best albums oft he 21st century»

«The Observer» : «‘You broke our glacier’: the Montblanc resort on the climate frontline» by Angela Giuffridda

..........Kalenderwoche 39..........

«The New York Times»: «Climate Protesters and World Leaders: Same Planet, Different World » by Somini Sengupta

«The New York Times»: «An Abrupt Move That Stunned Aides: Inside Trump’s Aborted Attack on Iran» by Peter Baker, Eric Schmitt & Michael Crowley Gupta

«The New York Times»: «Why Trump’s Daring Gambit with the Taliban Stalled» by Mujib Mashal

«The New York Times»: «Bibi Netanyahu Trapped in His Own Labyrinth» by Roger Cohen

«The New York Times» : «The End of the Netanyahu Era» by Shmuel Rosner

«The New York Times»: «Barack Obama’s Biggest Mistake» by Farhad Manjoo

«The New York Times»: «Al Gore: The Climate Crisis Is the Battle of Our Times, and We Can Win» by Al Gore

«The New York Times»: «Rock Star Patty Smith, Making Paris Swoon» by Maureen Dowd

«The New York Times» : «The Views from the Top: How They Measure Up» by James S. Russell

«The New York Times Magazine»: «What Reallly Brought Down the Boeing 737 Max?» by William Langewiesche

«The New Yorker»: «Edward Snowden and the Rise of Whistleblower Culture» by Jill Lepore

«The New Yorker»: «The Political Scene: The Fight for the Latino Vote in Florida» by Jonathan Blitzer

«The New Yorker»: «Jonathan Ledgard Believes Imagination Could Save the World» by Ben Taub

«The New Yorker»: «Books: Susan Sontag and the Unholy Practice of Biography» by Janet Malcom

«The New York Review of Books»: «Our Lethal Air» by Jonathan Mingle

«The New York York Review of Books»: «Walter Gropius: The Unsinkable Modernist» by Martin Filler

«Columbia Review of Journalism»: «Is Facebook really concerned about privacy» by Himanshu Gupta

«Columbia Journalism Review»: «5 years ago, Edward Snowden changed journalism» by Pete Verson

«The Washington Post»: «President Trump and the warping of democratic governance» by Dan Balz

«The Washington Post»: «Life is a struggle in Venezuela’s oil capital. So is death» by Anthony Faiola & Rachelle Krygier

«The Washington Post»: «The completely correct guide to getting off a plane » by Natalie B. Compton

«The Guardian: «The long read: Why can’t we agree on what’s true anymore?» by William Davies

«The Guardian»: «Podcast – Justin Trudeau: the rise and fall of a political brand»

«The Guardian»: «Think only authoritarian regimes spy on their citizens?» by Kenan Malik

«The Guardian»: «Sicilians dare to believe: the mafia’s cruel regime is over» by Lorenzo Tondo

«The Guardian»: «‘Protecting the European way of life from migrants’» is a gift to the far righ » by Daniel Trilling

«The Guardian»: «Ultra by Tobias Jones review – Italian football and the far right» by Tim Parks

«The Observer»: «Are brain implants the futurte of thinking?» by Zoe Corbyn

«The Observer»: «’We can find you anywhere’: the Chechen death squads stalking Europe» by Shaun Walker

«The Intercept»: «Why I Decided not to Delete My Old Internet Posts » by Edward Snowden

«The Intercept» : «Threatening New War for Oil, Donald Trump Calls His Own Offer of Iran Talks ‘Fake News’ » by Robert Mackey

«Rolling Stone» : «Mitch McConnell: The Man Who Sold America» by Bob Moser

..........Kalenderwoche 38..........

«The New York Times»: «The World 9/11 Took From Us» by Omer Aziz

«The New York Times»: «’Trump Unplugged’: A President as His Own National Security Adviser» by Michael Cowley & Lara Jakes

«The New York Times»: «Let Trump Destroy Trump» by David Axelrod

«The New York Times»: «Nonfiction: Inside the Minds of the Women Who Joined ISIS» by Anne Barnard

«The New York Times»: «How Fan Culture Is Swallowing Democracy» by Amanda Hess

«The New York Times»: «He Who Must Not Be Tolerated» by Kara Swisher

«The New York Times»: «The One Thing No Israeli Wants to Discuss» by Matti Friedman

«The New York Times»: «C.I.A. Informant Extracted from Russia Had Sent Secrets to U.S. for Decades» by Julian E. Barnes, Adam Goldman & David Sanger

«The New York Times»: «Bernie Sanders Went to Canada, and a Dream of ‘Medicare for All’ Flourished» by Sidney Ember

«The New York Times»: «’She Said’ Recounts the Story How Two Times Reporters Broke the Harvey Weinstein Story» by Susan Faludi

«The New York Times»: «Robert Frank Dies; Pivotal Documentary Photographer was 94» by Philip Gefter

«The New York Times Magazine»: «The Koch Foundation Is Trying to Reshape Foreign Policy. Now With Liberal Allies» by Beverly Gage

«The New Yorker»: «Annals of Diplomacy: The Logic of Humanitarian Intervention» by Dexter Filkins

«The New Yorker»: «Dept. Of Popular Culture – Superfans: A Love Story» by Michael Schulman

«The New Yorker»: «Personal History : My Terezín Diary» by Zuzana Justman

«The New Yorker»: «Robert Mugabe and the Fate of Democracy in Africa» by Robin Wright

«The New Yorker»: «Climate Change: What If We Stopped Pretending?» by Jonathan Franzen

«The New Yorker»: «The Shock of Robert Frank’s ‘The Americans’» by Peter Schjedahl

«The Washington Post»: «Robert Frank’s photographs captured the bleak reality we’re still living in today» by Philip Kennicott

«The Washington Post»: «Ex-Russian official thought to have spied for the U.S. was hiding in plain sight» by Shane Harris & Ellen Nakashima

«The Washington Post»: «John Bolton’s turbulent tenure comes to a Trumpian end» by Karen de Young, Yosh Dawsey & John Hudon

«The Washington Post»: «Afghanistan: Witness to a War» by Kevin Maurer

«The Washington Post»: «The West has lost confidence in its values. Syria is paying the price» by Anne Applebaum

«The Washington Post»: «Israel and the decline of the liberal order» by Robert Kagan

«The Guardian»: «The long read – Ship of horrors: life and death on the lawless high seas» by Ian Urbina

«The Guardian»: « Podcast – « ‘It’s all gone’: how Hurricane Dorian devastated the Bahamas»

«The Guardian»: «Robert Frank: the outsider genius whose photographs laid bare America’s soul» by Sean O’Hagan

«The Guardian»: «She Said: An inside look at the story that broght down Harvey Weinstein» by Adrian Horton

«The Guardian» : «Podcast: Siri, sex and Apple’s privacy problem»

«Pro Publica»: «The Myth of the ‘Genius’ Behind Trump’s Reelection Campaign» by Peter Elkind with Doris Burke

«Vanity Fair»: «The Curious Sociopathy of Jeffrey Epstein» by Vanessa Grigoriadis (story) & Philip Burke

«KENYONreview»: «Twelve Words» by Brian Trapp

«The Intercept»: «The Best Movie Ever Made About the Truth Behind the Iraq War Is ‘Official Secrets» by Jon Schwarz

«The Intercept»: «From Paso to Sarajevo» by Murtaza Hussain

«The Atlantic»: «Elite Failure Has Brought Americans to the Edge of an Existential Crisis» by Derek Thompson

..........Kalenderwoche 37..........

«The Guardian»: «Podcast : Reporting from the eye of a political storm»

«The Guardian»: «State of nomination: where do Democrats stand as 2020 narrows?» by Lauren Gambino

«The Guardian»: «The American left’s 2020 mission: defeat Trump – and change the world» by Gary Younge

«The Guardian»: «Climate apartheid will only lead to more tragedies in the Mediterranean» by Carola Rackete

«The Guardian»: «Hong Kong: Will scrapping extradition bill end protests?» by Verma Yu

«The Guardian»: «A glimpse behind the scenes of Giza’s Grand Egyptian Museum» by Ruth Michaelson

«The Guardian»: «The race to create a perfect lie etector – and the dangers of succeeding» by Amit Katwala

«The Guardian»: «The science of senolytics: how a new pill could spell the end of aging» by Amy Fleming

«The Guardian»: «Podcast: The man who gave birth»

«The Guardian»: «The long read: From mind control to murder? How a deadly fall revealed the CIA’s darkest secrets» by Stephen Kinzer

«The Guardian»: «Robert Mugabe killed the freedoms he had worked so hard for» by Fadzayi Mahere

«The Guardian»: «Exclusive: John Le Carré’s new novel set among ‘lunatic’ Brexit inrigue» by Allison Flood

«The New Yorker» : «Are Spies More Trouble Than They Are Worth?» by Adam Gopnik

«The New Yorker»: «Reader, I googled It» by Dan Chiasson

«The New Yorker»: «The Message of Measles» by Nick Paumgarten

«The New York Review of Books»: «Brexit. Fools Rush Out» by Jonatahan Freedland

«The New York Review of Books»: «The Streets of New York» by Phil Penman

«The New York Times» : «The ‘Political Anarchist' Behind Britain’s Chaos» by Jenni Russell

«The New York Times»: «Boris Johnson’s Do-or-Die Debacle» by Roger Cohen

«The New York Times»: «One Job Is Better than Two» by Binyamin Appelbaum & Damon Winter

«The New York Times»: «On the Job 24 Hours a Day, 27 Days a Month» by Andy Newman

«The New York Times»: «How to Manage Your Mental Illness at Work» by Eric Ravenscraft

«The New York Times»: «The High School Course Bejing Accuses of Radicalizing Hong Kong» by Tiffany May & Amy Qin

«The New York Times» : «Robert Mugabe, Strongman Who Cried, ‘Zimbawe’ Is Mine, Dies at 95» by Alan Cowell

«The New York Times»: «I Killed My Partner. It Saved My Life» by Arlene Adams (text) & Clara Vannucci (photographs)

«The New York Times»: «The Real Donald Trump Is a Character on TV» by James Poniewozik

«The New York Times Magazine»: «The Secret History of the Push to Strike Iran» by Ronen Bergman & Mark Mazetti

«The New York Times Magazine»: «The Gospel According to Marianne Williamson» by Taffy Brodesser-Akner

«The Washington Post»: «Trump’s lost summer: Aides claim victory, but others see incompetence and intolerance» by Philip Ruckder & Ashley Parker

«The Washington Post»: «Donald and the black sharpie» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Five powerful stories from this year’s Visa pour L’Image: International Festival of Photojournalism» by Kenneth Dickerman

«The Washington Post»: «At a sprawling tent camp in Syria, ISIS women impose a brutal rule» by Louisa Loveluck & Souad Mekhennet

«The Washington Post»: «Why America is losing the information war to Russia» by David Ignatius

«The Atlantic»: «The Man Who Couldn’t Take It Anymore» by Jeffrey Goldberg

..........Kalenderwoche 36..........

«The Observer»: «Into the storm: the horror of the second world war» by Neil Ascherson

«The Observer»: «Lessons of the second world war are at risk of being forgotten, or even rewritten» by Sadiq Khan

«The Guardian»: «WWII: eighty years on, the world is still haunted by a catastrophe foretold» by Peter Beaumont

«The Guardian»: «How far will China go to stamp out Hong Kong protests?» by Tania Branigan

«The Guardian» : «Drone attacks in Middle East raise fears of escalting conflict» by Martin Chulov, Oliver Holmes & Mohammed Rasool

«The Guardian» : «A civil war state of mind now threatens our democracy» by Polly Toynbee

«The Guardian»: «Washington’s great mystery : Trump’s affinity for Putin and populists baffles experts» by Sabrian Siddiqui

«The Guardian»: «Margaret Atwood: ‘She’s ahead of everyone in the room’» by Johanna Thomas-Corr

«The Guardian»: «The long read: How the prison economy works» by Richard Davies

«The Independent» : «Trump is now the ‘crazed’ rogue leader in the US-Iran saga» by Robert Fisk

«The Intercept»: «It’s Time to Indict Aug San Su Kyi for Genocide Against the Rohyngya in Myanmar» by Mehdi Hasan

«The Intercept»: «Google Is Deepening Its Involvement with Egypt’s Repressive Government» by Vic Ryan

«The Intercept»: «We Tested Europe’s New Lie Detector for Travellers – And Immediately Triggered a False Positive» by Ryan Gallagher & Ludovica Jona

«The Washington Post»: «People have Trump fatigue. How will it effect 2020?» by David Ignatius

«The Washington Post»: «Why can’t we use nuclear weapons agaings bedbugs?» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «A climate change solution slowly gains ground» by Steven Mufson

«The Washington Post»: «Teaching America’s Truth» by Joe Heim

«The Washington Post»: «Boris Johnson is taking British democracy to the brink» by Ishaan Tharoor

 «The Washington Post»: «Much of the world can learn something fom Africa» by Fareed Zakaria

«The Washington Post»: «Virtual afterlife: ‘Hey, Google! Let me talk to my departed father» by Peter Holley

«The New Yorker»: «China’s Hong Kong Dilemma» by Evan Osnos

«The New Yorker»: «The Rich Can’t Get Richer Forever, Can They?» by Liaquat Ahamed

«The New York Times» : «Cooler, Farther and Less Crowded : The Rise of ‘Undertourism » by Elaine Glusac

«The New York Times»: «What’s Next for Brexit? Six Possible Outcomes» by Stephen Castle

«The New York Times» : «The Amazon, Siberia, Indonesia: A World of Fire» by Kendra Pierre Louis

«The New York Times» : «Donald Trump Has Worn Us All Out» by Frank Bruni

«The New York Times» : «Italy’s New Marriage of Convenience» by Bepe Servergnini

«The New York Times»: «Trump’s Twitter War on Spelling» by Sarah Lyall

«The New York Times»: «Waiting for the Monsoon, Discovering a Brain Tumor Instead» by Rod Nordland

«The New York Times»: «Nonfiction: The Women’s Revolution in Politics» by Kate Zernike

«The New York Times»: «Nonfiction: The Truth About Koch Industries» by Bryan Burrough

«The New York Times»: «Nonfiction - Slavery and the Holocaust : How Americans and Germans Cope With Past Evils» by Susan Neiman

«The New York Times Style Magazine» : «Utopia, Abandoned» by Nikil Saval

«Rolling Stone»: «Trump 2010. Be Very Afraid» by Matt Taibbi

«Rolling Stone»: «The Very Real Possibility of President Elizabeth Warren» by Jamil Smith

«Outside»: «The Tragedy on Howse Peak» by Nick Heil

..........Kalenderwoche 35..........

«The New York Times»: «What ‘Victory’ Looks Like: A Journey Through Shattered Syria» by Vivien Vee (Story) & Meredith Kohut (photographs)

«The New York Times»: «China’s Soft Power Failure: Condemning Hong Kong’s Protests» by Li Yuan

«The New York Times»: «The People’s War Is Coming to Hong Kong» by Yi-Zheng Lian

«The New York Times»: «How the Palestinian-Israeli  Peace Process Became a Farce» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «The World Has a Germany Problem» by Paul Krugman

«The New York Times»: «Trump. Greenland, Denmark. Is This Real Life?» by The Editorial Board

«The New York Times Magazine»: «A Brief History of Slavery You Didn’t Learn in School» Curated by Mary Elliott

«The New York Times»: «America the Beautiful» by Bret Stephens

«The New York Times»: «Some Migratory Birds Sleep Better Than Others» by Emily Anthes

«The New York Times Magazine»: «Neil Young’s Lonely Quest to Save Music» by David Samuels

«The New Yorker»: «A Reporter At Large: Silicon Valley’s Crisis of Conscience» by Andrew Marantz

«The New Yorker»: «Dept. Of Ecology: A Trailblazing Plan to Fight California’s Wildfires» by Nicola Twilley

«The New Yorker»: «Profiles: Mike Pompeo, The Secreatry of Trump» by Susan B. Glasser

«The New Yorker»: «The Failure to See What Jeffrey Epstein Was Doing» by Amy Davidson Sorkin

«The Washington Post»: «The 1619 project and the far-right fear of history» by Ishaan Tharoor

«The Washington Post»: «I was wrong about Trump. Here’s why» by Anthony Scaramucci

«The Washington Post»: «The U.S. must take Greenland by force!» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Trump claims he’s the messiah. Maybe he should quit white he’s ahead» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «The month a shadow fell on Trump’s economy» by Damian Paletta, Robert Costa, Josh Dawsey & Philip Rucker

«The Washington Post»: «Trump’s idea of buying Greenland is far from absurd» by Marc A. Thiessen

«The Washington Post»: «The Amazon is burning» by Terrence McCoy

«The Guardian»: «The long read - The machine always wins : what drives our addiction to social media?» by Richard Seymour

«The Guardian»: «The next global recession will be immune to monetary solutions» by Nouriel Roubini

«The Guardian»: «Molotov-Ribbentrop: why is Moscow trying to justify Nazi pact?» by Andrew Roth

«The Independent»: «The Fourth Afghan War is about to escalate» by Robert Fisk

«Pro Publica»: «How Amazon and Silicon Valley Seduced the Pentagon» by James Bandler, Anjali Tsui & Doris Burke

«npr»: «A Dead Cat,  a Lawyer’s Call and a 5-Figure Donation : How Media Fell Short on Epstein » by David Folkenflik

«The Atlantic»: «The Great Land Robbery» by Vann R. Newkirk II

«Columbia School of Journalism»: «How conservative media has grown under Trump» by Howard Polskin

«Vanity Fair»: «No one is safe: how Saudi Arabia makes dissidents disappear» by Ayamn M. Mohyeldin

..........Kalenderwoche 34..........

«The Washingtgon Post»: «Trump has one playbook, and very few plays left in it» by Dan Balz

«The Washington Post»: «How not to fix Silicon Valley» by Paul Musgrave

«The Washington Post»: «The Kong Kong protests are the inevitable effect of an impossible system» by Keith B. Richburg

«The Washington Post»: «In God’s country» by Elizabeth Bruenig

«The Washington Post»: «Captured ISIS fighters get short sentences and art therapy in Syria» by Liz Sly

«The Washington Post»: «An old camera and a roll of film help one photographer rediscover the pleasures of photography» by Kenneth Dickermann &Jerry Wolford

«The Washington Post» : «Facebook’s Libra cryptocurrency is part of a  disturbing financial trend» by Graham Steele

«The Intercept»: «Here Are Five Lies About Iran That We Need to Refute to Stop Another Illegal War» by Mehdi Hassan

«The Intercept»: «The Sharpest Lens on the Arab World Belongs to Arab Women Reporting There» by Maryam Saleh

«The Intercept»: «A Syrian Mother’s Letter to her Daughter, ‘For Sama’, Shows War in an Unusually Intimate Light» by Sarah Aziza

«The New York Times»: «Inmate No. 76318-054: The Last Days of Jeffrey Epstein» by Ali Watkins, Danielle Ivory & Christina Goldbaum

«The New York Times»: «If You Think Trump Is Helping Israel, You’re a Fool» by Thomas L. Friedman

«The New York Times»: «How to Torture Trump» by Gail Collins

«The New York Times»: «The Phony Patriots of Silicon Valley» by Kevin Roose

«The New York Times Magazine»: «The 1619 Project» by Matthew Desmond (essay) & Dannielle Bowman (photograph)

«The New York Times Magazine» : «The Undemocratic Impulses of American Democracy» by Jamelle Bouie

«The New York Times Magazine» : «To Know the Brutality of American Capitalism, Start on the Plantation» by Matthew Desmond

«The New York Times Magazine»: «Why Is Everyone Always Stealing Black Music» by Wesley Morris

«The New Yorker»: «The Political Scene: Stacy Abrams’s Fight for a Fair Vote» by Jelani Cobb

«The New Yorker»: «Personal History: A Year Without a Name» by Cyrus Grace Dunham

«The New Yorker»: «What Toni Morrison Understood about Hate» by David Remnick

«The Guardian»: «The long read -  ‘Loud, obsessive and tribal’ : the radicalisation of remain» by Daniel Cohen

«The Guardian»: «Podcast: the crisis in Kashmir»

«The Guardian»: «Documentary films - One child nation: looking back at China’s horrifying policy» by Chartles Bramesco

«The Guardian»: «What do the Hongkong protesters want?» by Alison Rourke

«The Guardian»: «Brexit has turned our government into an Orwellian Ministry of Truth» by Polly Toynbee

«The Guardian»: «The long read – The myth of Eurabia : how a far-right conspiracy theory went mainstream» by Andrew Brown

«The Guardian»: «The long read: Why it’s time to stop worrying about the decline of the English language» by David Shariatmadari

«The Guardian»: «Alpine climbing routes crumble as climate crisis continues» by Marco Bertorello/AFP/Getty Imgaes

«The Guardian»: «Grass Ski  Championship in Pictures» by Alexandra Wey

«The Guardian»: «‘In many ways, it was a miracle’: looking back at Woodstock at 50» by Rob LeDonne

«The Guardian»: «’Groovy, groovy, groovy: listening to Woodstock 50 years on – all 38 discs» by Bob Stanley

«The Guardian»: «The long read: Why it’s time to stop worrying about the decline of the English language» by David Shariatmadari

«The Observer»: «Hong Kong’s dilemma: fight or resist peacefully?» by Lily Kuo

«The Independent»: «If Chinese tanks take Hong Kong, who’ll be surprised? Land grabs are happening everywhere – and we’re complicit» by Robert Fisk

..........Kalenderwoche 33..........

«The New York Times»: «Jeffrey Epstein Is Dead. His Victims Still Deserve Justice» by The Editorial Board

«The New York Times»: «A Common Trait Among Mass Killers : Hatred Toward Women» by Julie Bosman, Kate Taylor & Tim Arango

«The New York Times»: «The Global Machine Behind the Rise of Far-Right Nationalism» by Jo Becker

«The New York Times»: «Toni Morrison, Towering Novelist of the Black Experience, Dies at 88» by Margalit Fox

«The New York Times»: «Toni Morrison’s Song of America» by Tracy K. Smith

«The New York Times»: «8chan Is a Megaphone for Shooters. ’Shut the Site Down’, Says Its Creator» by Kevin Roose

«The New York Times»: «Requiem for White Men» by Maureen Dowd

«The New York Times Magazine»: «The Schoolteacher and the Genocide» by Sarah Topol

«The New York Times Magazine»: «How Bill de Blasio Went from Progressive Hope to Punching Bag» by Matt Flegenheimer

«The New Yorker»: «Annals of Inquiry: Why Doctors Should Organize» by Eric Topol

«The New Yorker»: «Battleground America» by Jill Lepore

«The New Yorker»: «How Mosquitoes Changed Everything» by Brooke Jarvis

«The New York Review of Books»: «The Supreme Court: Keeping Up Appearances» by David Cole

«The New York Review of Books»: «Climate Change: Burning Down the House» by Alan Weisman

«The New York Review of Books»: «The Daily Alchemy of Translation» by Jennifer Croft

«The Washington Post»: «Visual story: Two cities united in a tragedy uniquely American» by Reis Thebault, Karly Dom Sadof, Nick Kirkpatrick & Lucio Villa

«The Washington Post»: «Suddenly we’re the country the rest of the world is warning about» by Dana Milbank

«The Washington Post»: «Modi’s radical move on Kashmir takes India into unchartered territory» by Joanna Slater

«The Washington Post»: «Have followers, will travel» by Elizabeth Chang

«TIME»: «Why America Is Losing the Fight Against White Nationalist Terrorism» by Vera Bergengruen & W.J. Hennigan

«The Atlantic»: «White Nationalism’s Deep American Roots» by Adam Serwer

«The Atlantic»: «I’ve seen the limits of journalism» by John Temple

«The Guardian»: «8chan: the far right website linked to the rise in hate crimes» by Julie Carrie Wong

«The Guardian»: «Kibera: ’There’s a lot of weirdness in a slum’» by Tracy McVeigh & Rod Austin

«The Guardian»: «’I don’t smell’: Meet the people who have stopped washing» by Amy Fleming

«The Guardian»: «The Californians forced to live in cars and RVs» by Vivian Ho

«The Guardian»: «Fears of ‘Chernobyl on ice’ as Russia prepares floating nuclear plant» by Andrew Roth

«The Guardian» : «Ahead of the pack: the best books about running» by Ben Wilkinson

«The Guardian»: «’We have to fight for our rights’: are Russians ready to defy Putin?» by Shaun Walker

«The Guardian»: «Toni Morrison: farewell to America’s greatest writer – we all owe her so much» by Chigozie Obioma

«The Guardian»: «How the media contributed to the migrant crisis» by Daniel Trilling

«The Observer»: «‘His conduct left an impression that lingered’ : the life of Jeffrey Epstein»

«The Observer»: «‘Hungry kids collapse as looter take millions’: life in today’s Zimbabwe» by Jason Burke

«The Independent»: «Lies and buffoonery: How Boris Johnson’s fantasy world casts dark shadows in the Middle East » by Robert Fisk
 

...........Kalenderwoche 32..........

«The New York Tims» : «Back-to-Back Shooting Massacres Shake a Bewildered Nation to Its Core» by Campell Robertson, Julie Bosman & Mitch Smith

«The New York Times»: «El Paso Shooting Suspect’s Manifesto Echoes Trump’s Language» by Peter Baker & Michael D. Shear

«The New York Times»: «We Have a White Nationalist Terrorist Problem» by The Editorial Board

«The Washington Post»: «Trump makes it all worse. How it could be different» by Editorial Board

«The Washington Post» : «FBI faces scepticism over its efforts to fight domestic terrorism» by Devlin Barrett

«The Washington Post» : «Media’s coverage of gun-massacres must change» by Margaret Sullivan

«The New York Times»: «1969: It’s the Anniversary of Everything» by Alyson Krueger

«The New York Times»: «The Who-Can-Beat Trump Test Leads to Kamela Harris» by Roger Cohen

«The New York Times»: «Marianne Williamson Knows How to Beat Trump» by David Brooks

«The New York Times»: «Older Women: They’re Mad as Hell» by Ruth La Ferla

«The New York Times» : «Letters Show How Osama bin Laden Groomed Son for Al Qaeda» by Rukmini Callimachi

«The New York Times»: «Dying Gasp of One Local Newspaper» by Richard Faussett (story) & Tim Gruber (photographs and video)

«The New York Times Magazine» : «Spain’s Most Celebrated Wrtiter Believes The Facist Past Is Still Present» by Giles Harvey

«The New York Times Magazine» : «Paradise, Calif.: ‘There Is Fire Everywhere’» by Jon Mooallem (text) & Katy Grsnnsan (photographs)

«The New Yorker»: «Annals of Law: Alan Dershowitz, Devil’s Advocate» by Connie Bruck

«The New Yorker»: «Dept. Of Finance: The Invention of Money» by John Lanchester

«The New Yorker»: «Books: What P.T.Barnum Understood About America» by Elizabeth Colbert

«The New York Review of Books»: «Real Americans» by Joseph O’Neill

«The Washington Post»: «She went undercover to expose an insane asylum’s horrors. Now Nellie Bly is getting her due» by Diane Bernard

«The Washington Post Magazine»: «Victims, Families and America’s Thirst for True Crime Stories» by Britt Perseon (text) & Mollie Walton Corbett (photos)

«The Washington Post Magazine»: «The Poignant But Complicated Friendship of Joe Biden and Barack Obama» by Steven Levingston (story) & Michelle Thompson (illustrations)

«The Intercept»: «Mike Pompeo Is Donald Trump’s De Facto Intelligence Czar» by James Risen

«The Guardian»: «No-deal Brexit was once a sick Tory joke. Not it’s serious» by Simon Jenkins

«The Guardian»: «The long read: How the state runs business in China» by Richard McGregor

«The Guardian»: «Living without water: the crisis pushing people out of El Salvador» by Nina Lakhani

«The Guardian»: «’He’ll reap what he sows’: What does Baltimore make of Trump?» by David Smith

«The Guardian»: "Ken Burns on America: ‘We’re a strange and complicated people’" by Mark Lawson

«The Guardian»: «Women at war: why do we still struggle with the ides of women soldiers?» by Sarah Hall

«The Guardian»: «From a wrongful arrest to a life-saving romance: the typos that have changed people’s lives» by Tom Lamont

«The Guardian»: «Economics is a failing disciplie doing great harm – so let’s rethink it» by Andrew Simms

«The Guardian»: «’It just takes off’: how the short-video-app TikTok has caused a global stir» by Naman Zhoo

«Rolling Stone» : «The Iowa Circus» by Matt Taibbi

..........Kalenderwoche 31..........

 

«The Washington Post»: «Mueller didn’t fail. The country did» by Jennifer Rubin

«The Washington Post» : «Democrats now have one option to end Trump’s presidency: the 2020 election» by Dan Balz

«The Washington Post»: «To understand how to beat Trump in 2020, Democrats should look to comedians» by Richard Zoglin

«The Washington Post»: «A weary old man with a warning» by Paul Zak & Jada Juan

«The Washington Post»: «Content moderators are haunted by what they see on the internet» by Elizabeth Dwoskin, Jeanne Wahlen & Regine Cabato

«The Washington Post»: «These are the winners oft he 12th annual iPhone photography awards» by Olivier Laurent

«The Washington Post Magazine»: «The Surprisingly Tolerable Second Act of Anthony Scaramucci» by Rebecca Nelson (story) & Mark Mann (photos)

«The Intercept»: «Congress and the Press Should Pick Up Where Former Special Counsel Robert Mueller Left Off» by James Risen

«The Intercept»: «Rainforest on Fire» by Alexander Zaitchick

«The New York Review of Books»: «The Ham of Fate» by Finton O’Toole

«The New York Review of Books»: «Iran: The Case Against War» by Steven Simon & Jonathan Stevenson

«The New York Review of Books»: «A Long & Undeclared Emergency» by Pankaj Mishra

«The New Yorker»: «Why Facts Don’t Change Our Minds» by Elizabeth Colbert

«The New Yorker»: «Books: Rediscovering Natalia Ginzburg» by Joan Acocella

«The New Yorker»: «Dept. Of Motor Vehicles: Was the Automotive Era a Terrible Mistake?» by Nathan Heller

«The New York Times» : «Brexit Under Boris Johnson: Deal or No Deal?» by Richard Pérez-Peňa

«The New York Times»: «Why I’m Rooting for Boris Johnson» by Bret Stephens

«The New York Times»: «Trump Impeachment Is Far Less Likely After Muller Testimony» by Carl Hulse

«The New York Times»: «Trump’s Inumanity Before a Victim of Rape» by Roger Cohen

«The New York Times»: «This Is an Article About Women» by Nicola Pardy

«The New York Times»: «‘They’re doing it as we sit here’» by The Editorial Board

«The New York Times»: «Honduras: Pay or Die » by Sonja Nazario (text) & Victor J. Blue (photos)

«The New York Times Magazine» : «‘The Era of People Like You Is Over’: How Turkey Purged Its Intellectuals» by Suzy Hansen

«The New York Times Magazine»: «Joe Biden Wants to Take America Back to a Time Before Trump» by Michael Steinberger

«The Guardian»: «The disinformation age: a revolution in propaganda » by Peter Pomerantsev

«The Guardian»: «The world knows what is happeing to the Uighurs. Why has it been so slow to act?» by Kate Lyons

«The Guardian» : «House of Pain: Who are the Sacklers under fire in lawsuits over opioids?» by Joanna Walters

«The Guardian» : «From Johnson to Trump, nationalists are on the rise – backed by bllionaire oligarchs» by George Monbiot

«The Independent»: «At Cologne’s Gestapo museum, visitors are drawing modern parallels – can we really say they’re being simplistic?» by Robert Fisk

«The Independent»: «Trump is powering the UK’s preparations for war – it’s he who needs to be deterred, not Iran» by Robert Fisk

«The Independent»: «A Letter to the UK from a White House reporter who spent the last year covering Trump» by Andrew Feinberg

«The Conversation»: «The internet is rotting – let’s embrace it» by Viktor Mayer-Schönberger
 

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Henry Kissinger

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Globalisierung ist nur ein anderes Wort für US-Herrschaft.

Zusammenarbeit? Geht doch!

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Das Coronavirus 2019-nCoV löst weltweit Sorge und Beunruhigung aus. In einer solchen Situation kann es offenkundig nicht ausbleiben, dass Panikmache betrieben wird. Dass Social Media mit ihrer auf Erregung angelegten Charakteristik auch in diesem Fall bevorzugt den wildesten Verschwörungstheorien Resonanz verschaffen, überrascht nicht. Wenn aber selbst ein als seriös firmierendes Medium wie das ZDF zu dem Thema einen dubiosen Panikmacher talken lässt, muss man sich doch wundern.

Dabei rechtfertigt der bisherige Verlauf der Epidemie keinerlei Panik. 15'000 Infizierte und 300 an der Krankheit Gestorbene (Stand 2.2.2020) sind, im Weltmassstab betrachtet, fast schon unerheblich. Die Menschheit leidet unter ganz anderen Geisseln wie Malaria oder Fettleibigkeit. Anlass zu erhöhter Wachsamkeit bei 2019-nCoV gibt allein der Umstand, dass es sich um einen neuen Erreger handelt, der noch zu wenig erforscht ist und gegen den es derzeit keinen Impfstoff gibt.

Seit Menschen reisen, sind Seuchen immer wieder um die Welt gegangen. Entsprechend haben Pest, Masern, Spanische Grippe und HIV in der Geschichte ihre Verheerungen angerichtet. Mit der Schnelligkeit und Allgemeinheit heutigen Reisens hat sich allerdings das Verbreitungspotenzial von Erregern enorm erhöht. Eine Abschottung ist ohne rigorose Massnahmen nicht möglich. Wie drastisch diese sein müssen, zeigt momentan die totale Abriegelung von 17 Grossstädten in der chinesischen Provinz Hubei. 

Soweit man es im Augenblick beurteilen kann, wird die 2019-nCoV-Krise geradezu lehrbuchmässig aufgefangen. Die chinesischen Behörden haben sich nach kurzem Zögern zu transparentem und energischem Vorgehen entschieden. Peter Achten hat im Journal 21 darüber berichtet. Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt laufend Lagebeurteilungen heraus, koordiniert die Forschung und sorgt für Informationsaustausch mit nationalen Behörden. In europäischen Ländern sind Vorkehrungen getroffen worden für die Isolation und Behandlung von Infizierten. Und – ganz wichtig! – die Öffentlichkeit wird über die Krankheit aufgeklärt und laufend sachlich informiert.

Dies ist in der Tat das Gute an der Geschichte: Die weltweite Zusammenarbeit funktioniert. Zumindest die entwickelten Staaten und die zuständige supranationale Fachorganisation bewegen sich auf der Höhe der Anforderungen. Der Fall 2019-nCoV zeigt: Wo die Einsicht in die Notwendigkeit gemeinsamen Vorgehens und die dazu nötigen Fähigkeiten vorhanden sind, da wird effektiv kooperiert, und zwar rasch, gründlich und – wie man hoffen darf – auch erfolgreich.

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Jetzt geht’s los

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Im kleinen amerikanischen Mittelwest-Staat Iowa finden heute Montag die ersten Vorwahlen für die Präsidentschaftswahl im Herbst statt.

Wer beim „Caucus“ in Iowa gewinnt, hat Chancen zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden. Seit 20 Jahren war das bei den Demokraten immer der Fall. (Bei den Republikanern lag Trump vor vier Jahren in Iowa auf dem zweiten Platz).

2000 hatte Al Gore den Caucus in Iowa klar gewonnen, 2004 gewann John Kerry, 2008 Barack Obama, 2012 erneut Barack Obama und 2016 Hillary Clinton. 1996 hatte in Iowa kein demokratischer Caucus stattgefunden, weil Präsident Bill Clinton unangefochten war und kein ernsthafter Kandidat gegen ihn antrat.

Allgemein gilt: Wer in Iowa nicht einen der ersten drei Plätze einnimmt, hat kaum Aussichten, zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden.

Sanders vs. Biden

Aussichtsreichste Kandidaten in Iowa sind der „Sozialist“ Bernie Sanders und der ehemalige Vizepräsident Joe Biden.

Drei der letzten fünf Umfragen sehen Sanders als klaren Sieger. Bei zwei weiteren Erhebungen liegt Biden knapp vorn. *)

Die New York Times sieht am Montag Sanders und Biden bei je etwa 22 Prozent, Pete Buttigieg bei 18 Prozent und Elizabeth Warren bei 15 Prozent. 

Die demokratischen Kandidaten traten während des Wahlkampfs in Iowa an insgesamt über 300 Veranstaltungen auf. 60 Millionen Dollar wurde für die TV-Wahlkampfwerbung in Iowa ausgegeben.

Wichtig ist der Caucus in Iowa auch deshalb, weil der Sieger auf neue Unterstützer und zusätzliche Wahlkampfspenden hoffen kann.

Die Ergebnisse des Caucus in Iowa werden für Dienstagmorgen (MEZ) erwartet.

Insgesamt elf Kandidaten bewerben sich bei den Demokraten um die Präsidentschaft. Neben Sanders und Biden sind dies:

  • Elizabeth Warren
  • Pete Buttigieg
  • Amy Klobuchar
  • Andrew Yang
  • Tom Steyer
  • Tulsi Gabbard
  • Mike (Michael) Bloomberg
  • Deval Patrick
  • Michael Bennet

Der 77-jährige Milliardär Michael Bloomberg war erst sehr spät ins Rennen gestiegen und nahm am Wahlkampf in Iowa kaum teil.

Iowa mit der Hauptstadt Des Moines hat 3,1 Millionen Einwohner. Der Staat vergibt 49 demokratische Delegiertenstimmen. Ob der Staat immer noch wichtigen Einfluss auf das Auswahlverfahren hat, wird von einigen bezweifelt, denn Iowa gilt immer mehr als „überaltert und sehr weiss“.

Beim Caucus in Iowa vor vier Jahren hatte Hillary Clinton einen hauchdünnen Sieg über Bernie Sanders erzielt. Clinton war auf 49,84 Prozent der Stimmen gekommen, Sanders auf 49,59. Gut 170'000 Wahlberechtigte hatten an der Ausmarchung teilngenommen.

Zwar finden auch bei den Republikanern Vorwahlen statt, doch das Interesse konzentriert sich auf die Demokraten, da Donald Trump als konkurrenzlos gilt.

Wie geht es weiter? Am Dienstag nächster Woche, am 11. Februar, finden in New Hampshire die ersten Primaries statt. Am 22. Februar folgt ein Caucus in Nevada und am 29. Februar Primaries in South Carolina.

Trump liegt in nationalen Umfragen zurück

Gemäss am Sonntag veröffentlichen Umfragen von NBC News/Wall Street Journal würde Trump im Herbst gegen alle der vier aussichtsreichen demokratischen Kandidaten verlieren. Danach würde Biden 6 Prozent mehr Stimmen machen als Trump, Sanders 4 Prozent mehr, Warren 3 Prozent mehr und Buggigieg 1 Prozent mehr.

5 Prozent der Befragen missbilligen Trumps „Job Approval“.

Beobachter warnen jedoch vor diesen Zahlen und stellen ihre Aussagekraft in Frage.

In Iowa würde Trump – entgegen dem nationalen Trend – gemäss Umfragen im Herbst sowohl gegen Biden, Sanders und Warren gewinnen.

Joe Biden am Samstag auf Wahlkampftour in North Liberty (Iowa). (Foto: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo)
Joe Biden am Samstag auf Wahlkampftour in North Liberty (Iowa). (Foto: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo)

*) Laut dem Institut Emerson käme Sanders in Iowa auf 28 Prozent der Stimmen, Biden auf 21 Prozent. DVP/Civiqs gibt Sanders 28 Prozent und Biden 15 Prozent. Gemäss NYT/Siena würde Sanders 25 Prozent und Biden 17 Prozent erhalten.

Anderseits sehen Umfragen von USA Today Biden mit 25% : 19% als Sieger – ebenso eine Erhebung der Universität Monmouth: 23% : 21%.

(J21)

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Bertrand Russel

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Mancher verdankt seinen Erfolg den Ratschlägen, die er nicht befolgt hat.

Schöne neue Bilderwelt

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Barytpapier wird immer knapper. Es gibt namhafte Fotografen wie Barbara Klemm, die Jahrzehnte damit gearbeitet haben und jetzt sagen, es gebe fast keines mehr. Entsprechend findet man im Internet nur noch wenige Angebote, die Preise sind stark gestiegen, und die Liefersituation ist wacklig.

Grund zur Trauer?

Auf Barytpapier wurden Schwarzweissbilder kopiert. Jahrzehntelang war es Standard, dann gesellten sich kunststoffbasierte Papiere hinzu, die im Labor weniger Aufwand erforderten. Das war eher etwas für Laien, die nicht allzu genau auf die Qualität achteten. Die Museen zeigten natürlich nur Fotos auf Barytpapier, und oftmals zierte diese die Aufschrift „Vintage Print“.

Allerdings litt die Qualität der Barytpapiere im Laufe der Zeit. Denn die Hersteller waren aus Umweltschutzgründen dazu gezwungen, den Anteil des Bromsilbers zu reduzieren. Stefan Moses beklagte sich schon in den 1990er Jahren darüber. Und unter denjenigen, die trotz des Siegeszuges der digitalen Fotografie noch wacker an den analogen Verfahren festhielten, verbreitete sich der Eindruck, dass auch die Qualität der Filme, möglicherweise auch die Qualität der Entwickler, nachliess. Das sorgte ebenso für Diskussionen wie die Frage, ob Filme unter den Röntgenstrahlen bei Gepäckkontrollen leiden. Einige sahen das so, andere nicht.

Fest steht jedenfalls, dass die digitale Fotografie die analoge immer mehr zu einem Nischenprodukt gemacht hat. Was das bedeutet, fällt den meisten Zeitgenossen nicht weiter auf. Die digitale Fotografie hat den Alltag erobert und sie ist enorm praktisch. Warum sollte man der analogen Fotografie nachtrauern?

Ausgeliefert sein

Der Regisseur und Fotograf Wim Wenders hat dieser Frage mehrere Essays, die seine Bildbände begleiten, gewidmet. Er kommt dabei zu dem Schluss, dass gerade das Unpraktische und der Mehraufwand, den die analogen Bilder erfordern, eine Qualität ermöglichen, die im Digitalen völlig untergeht. Denn da die Anzahl der Bilder auf einem Film begrenzt ist, erfordert der Druck auf den Auslöser eine andere Entscheidung als bei einem potentiell unbegrenzten Speicherplatz. Und weil man ein Bild nach der Aufnahme nicht gleich begutachten kann, entsteht dazu eine andere Beziehung. Man muss warten, zweifelt und überlegt mehr. Und ein misslungenes Bild lässt sich nicht mit einem Klick entfernen, denn es ist auf einem Film dokumentiert.

Wenders beschreibt im Grunde den Zustand des Ausgeliefertseins. Die begrenzte Anzahl der Bilder, die fehlende Nachkontrollmöglichkeit vor Ort und das Warten auf die Bildresultate führen dem Fotografen vor Augen, mit welchen Unwägbarkeiten er es zu tun hat. In glücklichen Momenten fühlt er sich seiner Sache ganz sicher, aber die stellen sich auch bei sorgfältiger Arbeit nicht immer ein.

Verbessern und organisieren

Dieses Gefühl der Unsicherheit und des Ausgeliefertseins an Unwägbarkeiten ist in der digitalen Fotowelt weitgehend verschwunden. Selbst die Kameras in Mobiltelefonen bewältigen schwierigste Lichtverhältnisse, und da der Fotograf seine Werke sofort auf dem Display bewundern kann, sieht er sich in aller Regel bestätigt. Er fühlt sich weder verunsichert noch ausgeliefert.

In aller Regel macht er sich keine Gedanken darüber, dass dieser Komfort durch komplexe technische Systeme ermöglicht wird, von denen er, ohne es zu bemerken, restlos abhängig ist. Seine Herrschaft über das Bild ist eine Illusion. Ihn stört das aber nicht, weil er in einer perfekten Bilderwelt lebt.

Dazu mussten die Anbieter zwei Aufgaben lösen. Zum einen ging es um die Bildqualität. In ihren Anfängen war das digitale Bild dem analogen unterlegen, inzwischen macht es optisch enorm viel her, zumal die meisten Bilder auf elektronischen Endgeräten betrachtet werden. Der fabelhafte Eindruck wird durch immer raffiniertere Software kreiert. Die Verbesserung der Sensoren und der Objektive spielt dabei auch eine Rolle, aber der entscheidende Punkt liegt in der Software, die den Prozess von der Aufnahme bis zur Präsentation steuert. Deswegen fotografieren die meisten heutzutage mit ihren Smartphones, und die Hersteller anspruchsvoller Kameras kämpfen mit drastischen Umsatzrückgängen.

Hand in Hand mit der Bildqualität wurde das zweite Problem gelöst: die Organisation der Bilder. Dabei mussten ganz neue Wege beschritten werden. Denn die Erfahrung zeigt, dass die wenigsten Menschen begnadete Archivare sind. In Zeiten der analogen Fotografie stellte das kein besonderes Problem dar, denn es gab Familienalben und vor allem Schachteln. Damit blieben die Fotos, auch wenn sie nicht besonders gut organisiert waren, im Prinzip auffindbar. Aus diesem Grund hat so mancher Umzug dem einen oder anderen Hobbyfotografen die schönsten Wiederbegegnungen geschenkt.

Zwei ärgerliche Probleme

Digitale Fotos sind weitaus schwieriger zu organisieren. Wie wird welches Bild benannt, wo wird es so gespeichert, dass man es wiederfindet, und vor allem: Wo wird es dauerhaft gesichert? Bei diesen Fragen hat man es zudem mit einer grösseren Anzahl von Fotos als zu analogen Zeiten zu tun.

Die Entwickler von kommerzieller Fotosoftware, insbesondere des Marktführers Adobe, haben dem Thema der Organisation von Fotos neben der ständigen Verbesserung der eigentlichen Bearbeitungssoftware grösste Aufmerksamkeit gewidmet. In ihrer ursprünglichen Form waren diese Programme anspruchsvoll und erforderten eine gewisse Einarbeitung. Doch mit einiger Mühe und Disziplin erzielt man mit ihnen bis heute gute Ergebnisse.

Aber es gibt Probleme, die sich insbesondere am Programm Adobe Lightroom zeigen. Während man bei Adobe Photoshop die gespeicherten Fotos noch in diversen Ordnern auf externen Festplatten sichern kann, läuft Lightroom im Prinzip jeweils nur auf der Hauptfestplatte eines Rechners. Die jeweilige Festplatte kann zu klein sein. Noch ärgerlicher ist, dass die schönen Katalogdaten weitgehend verschwinden, wenn der Computer eines Tages seinen Geist aufgibt. Man kann sich zwar gegen diesen Datenverlust wappnen, aber das erfordert etwas überdurchschnittliche Kenntnisse, und man muss regelmässig daran denken.

Automatische Beschriftung

Folgerichtig bietet Adobe eine Cloud an, auf der alles wunderbar läuft. Lightroom greift nun nicht mehr ins Leere, wenn dieses Programm nach den Originaldateien sucht, die es so dringend braucht wie früher das Vergrösserungsgerät im Labor das Negativ. Wer sich längere Zeit mit diesen Problemen herumgeschlagen hat, wird diesen Vorteil sehr zu schätzen wissen. Und eine Cloud erscheint allemal sicherer als der heimische Computer.

Und auch für das Katalogisieren haben sich die Entwickler einiges einfallen lassen. Ein Smartphone und eine moderne Kamera sind heute mit GPS ausgestattet. Jedes Foto ist mit entsprechenden Daten versehen. Adobe, aber auch andere Anbieter wie Apple mit iPhoto, das auf neueren Betriebssystemen als "Apple Fotos" läuft, machen daraus Beschriftungen. Dazu gibt es Gesichtserkennungssoftware, die nur einmalig mit Namen gefüttert werden muss. Da das Aufnahmedatum sowieso gespeichert wird, hat man nun schon fast alle Angaben, die man für einen perfekten Katalog braucht.

Das Wunder der KI

Und die Bilder selbst? Selbstverständlich werden die automatisch verbessert und mittels einer speziellen KI, wie Adobe wirbt, zu ansehnlichen Sammlungen zusammengestellt. Apple macht das natürlich auch. Da kann nichts mehr schiefgehen.

Die meisten Funktionen kann der Nutzer deaktivieren, seine Fotos entsprechend selbst bearbeiten und seine Kataloge selbst zusammenstellen. Dazu muss man nur ein bisschen im Neinsagen geübt sein. Aber seit Ende 2019 gibt es bei Adobe eine Neuerung, die zu denken gibt und auf merkwürdige Weise daran erinnert, dass etwa zur selben Zeit der Bezug von Barytpapier extrem schwierig, wenn nicht unmöglich geworden ist. Diese Neuerung besteht darin, dass es das Programm Lightroom nicht mehr zu kaufen, sondern nur noch zu mieten gibt. Bislang konnte man Lightroom Classic kaufen und auf seinem Rechner installieren. Das geht jetzt nicht mehr. Zwar kann man das Programm weiterhin lokal nutzen, also auf seinem Rechner installieren und dort belassen, aber man muss monatlich für das Abo zahlen.

Zum Besten des Nutzers

Die Beträge sind gering und die Vorteile, wie Adobe versichert, gross. Aber man ist Adobe ausgeliefert. Man kommt sich vor wie ein Gast, dem versichert wird, dass er jederzeit nach Hause gehen kann, „aber den Hausschlüssel lassen wir erst einmal hier.“

Wenn man nicht aufpasst und die entsprechenden Häkchen tilgt, überlässt man seine Fotos den Anbietern auch für alle möglichen Auswertungen. Selbstverständlich werden die Fotos nur zum Besten der Nutzer ausgewertet. Dieses „Beste“ besteht darin, dass die angelieferten Fotos zur Verfeinerung der Programme genutzt werden, die der „Optimierung“ dienen. Kein Blinzeln mehr bei einer Gruppenaufnahme, überhaupt werden alle noch ein bisschen zurechtgerückt, so dass das Foto den gängigen ästhetischen Normen entspricht. Ähnliches geschieht bei Landschaftsaufnahmen – und so weiter. Verpatzte Fotos von Sonnenuntergängen gibt es nicht mehr.

Was mit der Fotografie geschehen ist, geht weit über den Ersatz eines Speichermediums durch ein anderes hinaus. Die alte analoge Technik mit ihren Filmen, Baryt- und anderen Papieren hatte mit all ihren Schwächen und Risiken einen völlig anderen Charakter als die heutige digital vernetzte Perfektion, die den Fotografen zwar nicht überflüssig, aber austauschbar macht. Er liefert nur noch die Rohdaten für die schöne neue Bilderwelt.
 

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„Der einzige grosse Sieger heisst Trump.“ Sagt Trump.

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Für Häme brauchen die Demokraten nicht zu sorgen; sie werden kübelweise damit überschüttet. „Die einzige Person, die letzte Nacht (bei den demokratischen Vorwahlen) in Iowa einen grossen Sieg errungen hat, ist Trump“, schrieb Trump via Twitter.

Geplant war, die Ergebnisse des „Caucus“ in Iowa in der Nacht zum Dienstag gegen 03.00 Schweizer Zeit bekanntzugeben.

Inzwischen erklärte ein Parteisprecher, die Ergebnisse würden um 23.00 Uhr Schweizer Zeit veröffentlicht – 20 Stunden später als ursprünglich angekündigt.

„Konfusion“, „Chaos“

Die New York Times sprach von „Konfusion“, die Los Angeles Times von „Chaos“ und die Washington Post von „Ungereimtheiten“, die allerdings nicht auf ein Hacking zurückzuführen seien. Die Demokraten hatten eine App zur Übermittlung der Ergebnisse eingerichtet, die vor Cyber-Attacken schützen sollte. Dabei kam es zu einer schwerwiegenden Panne. Im Anschluss daran war eine stundenlange „Qualitätskontrolle“ nötig. Das Problem war offenbar seit dem letzten Donnerstag bekannt.

Der „epic breakdown“, wie ihn die Washington Post nannte, veranlasste die Republikaner zu Spott. „Wenn die Demokraten nicht einmal Vorwahlen durchführen können“, hiess es, „wie wollen sie da das Land regieren?“ Trump nannte die Wahlen in Iowa ein „absolutes Desaster“. „Der Albtraum von Iowa spielt Trump direkt in die Hände“, schreibt CNN.

In der Zwischenzeit verbreiten die Kandidaten Gerüchte. Danach hat der 38-jährige Pete Buttigieg weit besser abgeschnitten, als ihm die Meinungsumfragen prophezeit hatten. Ohne die Resultate zu kennen, liess Buttigieg durchblicken, dass er vielleicht sogar gewonnen hat.

Elizabeth Warren erklärte bei ihrer Ankunft in New Hampshire, es werde ein extrem knappes Ergebnis erwartet.

Meinungsumfragen hatten sowohl Bernie Sanders als auch den früheren Vizepräsidenten Joe Biden als Sieger gesehen. Biden hat – ebenfalls laut unbestätigten Meldungen – enttäuschend abgeschnitten und könnte auf dem vierten Platz landen. Doch noch ist nichts definitiv.

Weichenstellung in Iowa?

Bisher galt: Wer beim „Caucus“ in Iowa gewinnt, hat Chancen, zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden. Seit 20 Jahren war das bei den Demokraten immer der Fall.

2000 hatte Al Gore den Caucus in Iowa klar gewonnen, 2004 gewann John Kerry, 2008 Barack Obama, 2012 erneut Barack Obama und 2016 Hillary Clinton. 1996 hat in Iowa kein demokratischer Caucus stattgefunden, weil Präsident Bill Clinton unangefochten war und kein ernsthafter Kandidat gegen ihn antrat.

Caucus – wichtig oder Unsinn?

Allgemein galt bisher: Wer in Iowa nicht einen der ersten drei Plätze einnimmt, hat kaum Aussichten, zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden. Einige Beobachter zweifeln, ob das immer noch der Fall ist, da die Caucus-Ausmarchung immer mehr umstritten ist. Anderseits entspricht der Staat mit einem Anteil von 89 Prozent Weissen ganz und gar nicht dem amerikanischen Durchschnitt.

Charles E. Grassley, republikanischer Senator aus Iowa, verteidigte am Dienstag das Caucus-System in seinem Staat. Mit diesem „Grassroots-Nominationsprozess, wird die Rolle des Durchschnittsamerikaners gestärkt  – nicht jene der Washingtoner Insider oder mächtigen Milliardäre“.

Demgegenüber sagte der demokratische Senator Richard J. Durbin aus Illinois, es sei Zeit, dass man mit dem Iowa-Caucus aufhöre.

Im Gegensatz zu den „Primaries“, bei denen die Wählerinnen und Wähler ihre Wahlzettel in geheimer Wahl in Urnen einwerfen, werden beim „Caucus“ die Kandidatinnen und Kandidaten an zahdleichen Versammlungen in Turnhallen, Gemeindehäusern oder Hinterzimmern bestimmt.

Elf demokratische Kandidaten

Die demokratischen Kandidaten waren während des Wahlkampfs in Iowa an insgesamt über 300 Veranstaltungen aufgetreten. 60 Millionen Dollar waren für die TV-Wahlkampfwerbung in dem kleinen Mittelwest-Staat ausgegeben worden.

Wichtig ist der Caucus in Iowa auch deshalb, weil der Sieger auf neue Unterstützer und zusätzliche Wahlkampfspenden hoffen kann.

Insgesamt elf Kandidaten bewerben sich bei den Demokraten um die Präsidentschaft. Neben Sanders, Biden und Buttigieg sind dies:

  • Elizabeth Warren
  • Amy Klobuchar
  • Andrew Yang
  • Tom Steyer
  • Tulsi Gabbard
  • Mike (Michael) Bloomberg
  • Deval Patrick
  • Michael Bennet

Der 77-jährige Milliardär Michael Bloomberg war erst sehr spät ins Rennen gestiegen und nahm am Wahlkampf in Iowa kaum teil. Am Wahltag in Iowa hielt er sich in Los Angeles auf, wo er sich auf die Primaries in Kalifornien vorbereitet. Diese finden am 3. März statt, dem Super Tuesday.

Chaos schon vor vier Jahren

Iowa mit der Hauptstadt Des Moines hat 3,1 Millionen Einwohner. Der Staat vergibt 41 demokratische Delegiertenstimmen. Um Delegiertenstimmen zu erhalten, muss ein Kandidat beim Caucus in Iowa mindestens 15 Prozent der Stimmen erobern.

Schon beim Caucus in Iowa vor vier Jahren gab es stundenlange Verzögerungen, bis die Ergebnisse endlich bekannt waren. Damals wurden die Ergebnisse erst gegen Abend Schweizer Zeit bekannt.

Hillary Clinton hatte schliesslich einen hauchdünnen Sieg über Bernie Sanders erzielt. Clinton war auf 49,84 Prozent der Stimmen gekommen, Sanders auf 49,59. Gut 170'000 Wahlberechtigte hatten an der Ausmarchung teilgenommen. Die neuen Ungereimtheiten und das erneute Chaos wirft erneut die Frage auf, wie sinnvoll das Caucus-Auswahlverfahren ist.

Wie weiter?

Noch vor Bekanntgabe der Ergebnisse Iowa machten sich einige der Kandidaten schon auf den Weg nach New Hampshire, wo am kommenden Dienstag die ersten Primaries stattfinden.

Am 22. Februar folgt ein Caucus in Nevada und am 29. Februar Primaries in South Carolina.

Super Tuesday, Convention

Am 3. März, dem Super Tuesday, finden Vorwahlen in 15 amerikanischen Bundesstaaten statt, unter anderem in Kalifornien und Texas. Auch die Demokraten im Ausland wählen an diesem Datum ihre insgesamt 13 Delegierten. Am Super Tuesday werden 865 demokratische Delegiertenstimmen (22 % von allen) bestimmt.

Vom 13. bis 16. Juli findet in Milwaukee (Wisconsin) der demokratische Parteikongress (Democratic National Convention) statt. Dann wird der demokratische Kandidat für die Präsidentschaftswahl gekürt. Diese findet am Dienstag, 3. November statt.

Zwar finden auch bei den Republikanern Vorwahlen statt, doch das Interesse konzentriert sich auf die Demokraten, da Donald Trump als konkurrenzlos gilt.

Trump liegt in nationalen Umfragen zurück

Gemäss am Sonntag veröffentlichen Umfragen von NBC News/Wall Street Journal würde Trump im Herbst gegen alle der vier aussichtsreichen demokratischen Kandidaten verlieren. Danach würde Biden 6 Prozent mehr Stimmen machen als Trump, Sanders 4 Prozent mehr, Warren 3 Prozent mehr und Buggigieg 1 Prozent mehr. 5 Prozent der Befragen missbilligen Trumps „Job Approval“.

Beobachter warnen jedoch vor diesen Zahlen und stellen ihre Aussagekraft in Frage. Dies auch deshalb, weil bei den Wahlen im Herbst nicht das Gesamttotal der Stimmen der einzelnen Kandidaten zählt (Hillary Clinton machte vor vier Jahren mehr Stimmen als Trump), sondern die Ergebnisse in den einzelnen Staaten.

(J21)

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Vom Nobody zum Shootingstar

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In der Nacht zum Mittwoch wurden endlich erste Ergebnisse der Vorwahl (CauIcus) im Bundesstaat Iowa bekannt.

Für eine kleine Sensation sorgt Pete Buttigieg, der frühere Bürgermeister seiner Heimatstadt South Bend (Indiana). Er ist der erste amerikanische Kandidat für das Präsidentenamt, der sich offen zu seiner Homosexualität bekennt. Buttigieg (sprich Baditschigg), der Politik, Wirtschaft und Philosophie studierte und im Afghanistankrieg im Einsatz war, kommt gemäss den vorliegenden Zahlen auf 26,8 Prozent der Stimmen. Erste Ergebnisse hatten ihn noch auf dem zweiten Platz gesehen.

Senkrechtstarter

Buttigieg war vor gut einem Jahr als Nobody in den Präsidentschaftswahlkampf eingestiegen. Inzwischen gilt er als Shootingstar der Demokraten. Meinungsumfragen hatten ihm zwischen 15 und 19 Prozent der Stimmen gegeben. Seine jetzigen fast 27 Prozent gelten als dieÜberraschung der Wahlen. Die Washington Post spricht am Mittwoch von einer „historischen Kandidatur“.

Bernie Sanders, Senator aus Vermont, liegt nach bisherigen Ergebnissen mit 25,2 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Viele Umfragen hatten einen Sieg des 78-Jährigen vorausgesagt.

Platz zwei: Im Bild Bernie Sanders in der Nacht zum Dienstag in Des Moines. (Foto: Keystone/AP/Matt Rourke)
Platz zwei: Im Bild Bernie Sanders in der Nacht zum Dienstag in Des Moines. (Foto: Keystone/AP/Matt Rourke)

An dritter Stelle folgt Elizabeth Warren, die 70-jährige Senatorin aus Massachusetts, eine der schärften Kritiker von Trump und der Wall Street. Sie erzielt in Iowa laut dem Zwischenergebnis 18,4 Prozent.

Abgeschlagener Biden

Eine grosse Enttäuschung erlebt Joe Biden (77), der ehemalige Vizepräsident. Er galt lange als aussichtsreichster Kandidat für die Präsidentschaftswahl. In jüngster Zeit jedoch schwächelt seine Kandidatur. In Iowa kommt er jetzt nach bisher bekanntgewordenen Ergebnissen abgeschlagen auf 15,4 Prozent der Stimmen.

Beobachter in Washington spekulieren bereits, ob Iowa der Anfang vom Ende von Bidens Politkarriere sein könnte.

Hinter Biden liegt mit 12,6 Prozent die bald 60-jährige Amy Klobouchar, Senatorin aus Minnesota.

Wann die definitiven Zahlen publiziert werden, ist noch immer unklar.

„Der einzige Sieger heisst Trump“ – sagt Trump

Der Bekanntgabe der Resultate gingen chaotische Stunden voraus. Für Häme brauchen die Demokraten nicht zu sorgen; sie werden kübelweise damit überschüttet. Die Republikaner spotteten: „Wenn die Demokraten nicht einmal Vorwahlen durchführen können“, hiess es, „wie wollen sie da das Land regieren?“ Trump nannte die Wahlen in Iowa ein „absolutes Desaster“.

„Die einzige Person, die letzte Nacht (bei den demokratischen Vorwahlen) in Iowa einen grossen Sieg errungen hat, ist Trump“, schrieb Trump via Twitter. „Der Albtraum von Iowa spielt Trump direkt in die Hände“, kommentiert CNN.

Bernie Sanders erklärt: „Das war keine gute Nacht für die Demokratie.“, „keine gute Nacht für den Caucus in Iowa.“

„Chaos“

Die Bekanntgabe der Ergebnisse hatte sich um mehr als 20 Stunden verzögert. Die New York Times sprach von „Konfusion“, die Los Angeles Times von „Chaos“ und die Washington Post von „Ungereimtheiten“, die allerdings nicht auf ein Hacking zurückzuführen seien.

Die Demokraten hatten eine App zur Übermittlung der Ergebnisse eingerichtet, die vor Cyber-Attacken schützen sollte. Dabei kam es zu einer schwerwiegenden Panne. Im Anschluss daran, war eine stundenlange „Qualitätskontrolle“ nötig. Das Problem war offenbar seit dem letzten Donnerstag bekannt.

Weichenstellung in Iowa?

Bisher galt: Wer beim „Caucus“ in Iowa gewinnt, hat Chancen zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden. Seit 20 Jahren war das bei den Demokraten immer der Fall.

2000 hatte Al Gore den Caucus in Iowa klar gewonnen, 2004 gewann John Kerry, 2008 Barack Obama, 2012 erneut Barack Obama und 2016 Hillary Clinton. 1996 hatte in Iowa kein demokratischer Caucus stattgefunden, weil Präsident Bill Clinton unangefochten war und kein ernsthafter Kandidat gegen ihn antrat.

Allgemein galt bisher: Wer in Iowa nicht einen der ersten drei Plätze einnimmt, hat kaum Aussichten, zum Präsidentschaftskandidaten gekürt zu werden. Das wäre eine schlechte Nachricht für Joe Biden.

Umstrittener Caucus

Die demokratischen Kandidaten waren während des Wahlkampfs in Iowa an insgesamt über 300 Veranstaltungen aufgetreten. 60 Millionen Dollar waren für die TV-Wahlkampfwerbung in dem kleinen Mittelwest-Staat ausgegeben worden.

Einige Beobachter zweifeln jedoch, ob Iowa wirklich immer noch die Weichen stellt. Die Caucus-Ausmarchung ist mehr und mehr umstritten. Zudem entspricht Iowa mit einem Anteil von 89 Prozent Weissen ganz und gar nicht dem amerikanischen Durchschnitt.

Wichtig ist der Caucus in Iowa deshalb, weil der Sieger auf neue Unterstützer und zusätzliche Wahlkampfspenden hoffen kann.

Charles E. Grassley, republikanischer Senator aus Iowa, verteidigte am Dienstag das Caucus-System und lobt den „Grassroots-Nominierungsprozess“.

„Hoffentlich zum letzten Mal“

Demgegenüber sagte der demokratische Senator Richard J. Durbin aus Illinois, es sei Zeit, dass man mit dem Iowa-Caucus aufhöre.

Die Washington Post zitiert die frühere Rechtsprofessorin Lois Cox, die sagt, sie hoffe dieser Caucus in Iowa sei der letzte gewesen.

Im Gegensatz zu den „Primaries“, bei denen die Wählerinnen und Wähler ihre Wahlzettel in geheimer Wahl in Urnen einwerfen, werden beim „Caucus“ die Kandidatinnen und Kandidaten an zahlreichen Versammlungen in Turnhallen, Gemeindehäusern oder Hinterzimmern bestimmt.

Wie weiter?

Noch vor Bekanntgabe der Ergebnisse Iowa machten sich einige der Kandidaten schon auf den Weg nach New Hampshire, wo am kommenden Dienstag die ersten Primaries stattfinden.

Am 22. Februar folgt ein Caucus in Nevada und am 29. Februar Primaries in South Carolina.

Super Tuesday, Convention

Am 3. März, dem Super Tuesday, finden Vorwahlen in 15 amerikanischen Bundesstaaten statt, unter anderem in Kalifornien und Texas. Auch die Demokraten im Ausland wählen an diesem Datum ihre insgesamt 13 Delegierten. Am Super Tuesday werden 865 demokratische Delegiertenstimmen (22 % von allen) bestimmt.

Vom 13. bis 16. Juli findet in Milwaukee (Wisconsin) der demokratische Parteikongress (Democratic National Convention) statt. Dann wird der demokratische Kandidat für die Präsidentschaftswahl gekürt. Diese findet am Dienstag, 3. November statt.

Zwar finden auch bei den Republikanern Vorwahlen statt, doch das Interesse konzentriert sich auf die Demokraten, da Donald Trump als konkurrenzlos gilt.

Elf demokratische Kandidaten

Insgesamt elf Kandidaten bewerben sich bei den Demokraten um die Präsidentschaft. Neben Sanders, Buttigieg, Warren und Biden sind dies:

  • Amy Klobuchar
  • Andrew Yang
  • Tom Steyer
  • Tulsi Gabbard
  • Mike (Michael) Bloomberg
  • Deval Patrick
  • Michael Bennet

Der 77-jährige Milliardär Michael Bloomberg war erst sehr spät ins Rennen gestiegen und nahm am Wahlkampf in Iowa kaum teil. Am Wahltag in Iowa hielt er sich in Los Angeles auf, wo er sich auf die Primaries in Kalifornien vorbereitet.

Chaos schon vor vier Jahren

Schon beim Caucus in Iowa vor vier Jahren gab es stundenlange Verzögerungen, bis die Ergebnisse endlich bekannt waren. Damals wurden die Ergebnisse erst gegen Abend Schweizer Zeit bekannt.

Hillary Clinton hatte schliesslich einen hauchdünnen Sieg über Bernie Sanders erzielt. Clinton war auf 49,84 Prozent der Stimmen gekommen, Sanders auf 49,59. Gut 170'000 Wahlberechtigte hatten an der Ausmarchung teilgenommen.

Trump liegt in nationalen Umfragen zurück

Gemäss am Sonntag veröffentlichen Umfragen von NBC News/Wall Street Journal würde Trump im Herbst gegen alle der vier aussichtsreichen demokratischen Kandidaten verlieren. Danach würde Biden 6 Prozent mehr Stimmen machen als Trump, Sanders 4 Prozent mehr, Warren 3 Prozent mehr und Buggigieg 1 Prozent mehr. 5 Prozent der Befragen missbilligen Trumps „Job Approval“.

Beobachter warnen jedoch vor diesen Zahlen und stellen ihre Aussagekraft in Frage. Dies auch deshalb, weil bei den Wahlen im Herbst nicht das Gesamttotal der Stimmen der einzelnen Kandidaten zählt (Hillary Clinton machte vor vier Jahren mehr Stimmen als Trump), sondern die Ergebnisse in den einzelnen Staaten.

(J21)

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„Ayatollah BBC“

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Niemand, kein Historiker, kein Journalist, aber auch kein Zeitzeuge, kommt an ihm vorbei, wenn er über die islamische Revolution schreibt oder spricht.

War der persische Dienst der BBC im Revolutionsjahr 1979 ein Propagandaapparat der Revolutionäre, ein Sprachrohr Khomeinis sozusagen, oder arbeitete er wie ein unabhängiges Informationsmedium, das zufällig aus London sendete?

Einundvierzig Jahre sind seither vergangen, und man streitet immer noch unerbittlich darüber. Je nachdem, wie man diese Frage beantwortet, sagt man damit unweigerlich auch etwas über die Politik Großbritanniens im Iran.

Der Rolle der BBC während der iranischen Revolution widmeten Uniabsolventen ihre Diplom- oder Doktorarbeiten, Dutzende Filmemacher ihre Dokumentarserien, unzählige Journalisten ihre Beiträge. Und der Disput findet kein Ende.

Er ist auch keineswegs ein akademisches Thema aus der fernen Vergangenheit. Im Gegenteil: Was macht der BBC Persian Service heute? In diesen dramatischen Tage, in denen die Welt wieder ein-mal auf den Iran schaut, fragen sich viele, wo dieser Sender steht, der inzwischen auch ein sehr erfolgreiches TV-Programm in persischer Sprache ausstrahlt. BBC TV hat in den iranischen Großstädten mehr Zuschauer als das staatliche Fernsehen, das zeigt jedenfalls die letzte Erhebung des Senders.

Woher kommt diese Akzeptanz? Hat es mit der Art ihrer Berichterstattung zu tun? Macht die BBC zu viel Kompromisse gegenüber den Mächtigen in Teheran, wie manche Oppositionelle behaupten, oder ist es gerade umgekehrt: Ist der persischsprachige Service nichts als der verlängerte Arm der britischen Kolonialpolitik und zugleich Tribüne für allerlei „Konterrevolutionäre“, wie die Machthaber in Teheran behaupten?

Wie unterschiedlich und wie differenziert die Antworten auf diese Fragen auch sein sollten, wie das Urteil eines neutralen Programmbeobachters auch lauten mag: Der Volksglaube ist und bleibt jedenfalls unerschütterlich.

Unüberhörbar

Buchcover: „Die iranische Revolution nach der Lesart von Radio BBC“ – von Abdolrze Houshang Mahdavi
Buchcover: „Die iranische Revolution nach der Lesart von Radio BBC“ – von Abdolrze Houshang Mahdavi

Seit Generationen ist man im Iran der festen Überzeugung, die BBC sei an allen politischen Umwälzungen im Land entscheidend beteiligt gewesen und so werde es auch in der Zukunft sein. Die BBC war, ist und bleibt konstanter Bestandteil und einflussreiches Instrument der britisch-iranischen Beziehungen.

Der „Service“ ist deshalb in vieler Hinsicht unüberhör- bzw. -sehbar, für die Mächtigen ebenso wie für ihre Untertanen. BBC Persian hat in der iranischen Medienlandschaft eine besondere, historisch gewachsene Rolle, die ihr kein anderer Sender streitig machen kann.

Das persische Wort im Radio war am Anfang bei der BBC. Im Iran gab es noch keinen Radiosender, als 1940 der BBC Persian Service zur Verbreitung britischer Kriegspropaganda das Licht der Welt erblickte. Seitdem halten viele Iranerinnen und Iraner ihn für die Stimme der britischen Großmachtpolitik in der Region.

Und hinter allem, was in dieser Region geschah oder künftig geschieht, stehen ja bekanntlich die Briten.

Feind Nr. 1

Man betrachtet BBC Persian tatsächlich als einen markanten Wegweiser an allen historisch wichtigen Meilensteinen der iranischen Geschichte.

Für den letzten Schah war der persische Dienst der „Feind Nummer eins“. Auch die Royalisten von heute glauben, BBC Persian habe vor vierzig Jahren die islamische Revolution kräftig befeuert und stehe heute an der Seite der Mullahs.

Der letzte Botschafter des Schah in London hat über die Rolle der BBC im Schicksalsjahr 1979 ein wertvolles Dokument hinterlassen – ein Tagebuch, das man jedem Journalisten als Lektüre empfehlen möchte: „In the Service of the Peacock Throne: The Diaries of the Shah’s Last Ambassador to London“.

In diesem sehr aufschlussreichen Journal berichtet der Gesandte minutiös über seine Aktivitäten im Revolutionsjahr. Sehr kurz gefasst: Seine Hauptbeschäftigung bestand darin, den BBC Persian Service zum Schweigen zu bringen.

1953, ein paar Jahrzehnte vor der Revolution, hatte man dem Persian Service vorgeworfen, an dem von der CIA angeführten Putsch gegen den demokratischen Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh mitgewirkt zu haben. Das ist keineswegs aus der Luft gegriffen. Als Mossadegh die Anglo-Persian Oil Company verstaatlichen wollte, verdoppelte der Service plötzlich die Zahl seiner Sendungen. Ton und Inhalt der Programme waren so propagandistisch und gegenüber Mossadegh so herabsetzend und beleidigend, dass es schließlich zu Protesten und zum Streik der Iranerinnen und Iraner kam, die bei der BBC beschäftigt waren.

Und fast ein Jahrzehnt zuvor – 1941- hatte der Persian Service der BBC eine entscheidende Rolle bei der Entmachtung von Reza Schah gespielt. Für Großbritannien galt er als Sympathisant Hitlers, deshalb musste er das Land verlassen. Gleichzeitig strahlte die BBC zu dieser Zeit Sendungen aus, in denen man iranischen Hörerinnen und Hörern die Vorzüge einer Republik beizubringen versuchte. Wohlgemerkt: in persischer Sprache und aus der Hauptstadt des britischen Königreichs.

Ein Körnchen Wahrheit

Endlich wurde der Iran 1979 eine Republik, allerdings eine „islamische“. Aber ohne tätige Hilfe der BBC wäre diese merkwürdige Republik wahrscheinlich nie oder jedenfalls nicht in dieser Form zustande gekommen, meinen unbeirrt alte und neue Royalisten.

Und in diesem Vorwurf steckt mehr als ein Körnchen Wahrheit.

Jeder Zeitzeuge von damals erinnert sich sehr gut an die Revolutionsmonate, als das iranische Militär wegen eines Streiks der Journalisten Radio- und Fernsehstationen besetzte und Uniformierte als Nachrichtensprecher auf dem Bildschirm zu sehen waren. In diesen turbulenten Wochen konnte BBC Persian landesweit zu einer glaubwürdigen Informationsquelle werden. Fast jede Iranerin und Iraner versuchte damals, um 20:15 Uhr zuhause zu sein, um den Beginn der BBC-Nachrichten nicht zu verpassen. BBC Persian hatte ein Nachrichtenmonopol sondergleichen, außer diesem Radioprogramm gab es praktisch nichts, weder einen anderen halbwegs glaubwürdigen Sender noch eine Zeitung oder Zeitschrift. Und: Ob Analphabet oder belesen, Radio verstand jeder.

BBC-Reporter interviewt Ayatollah Khomeini (Mitte) ein Monat vor dem Sieg der Revolution
BBC-Reporter interviewt Ayatollah Khomeini (Mitte) ein Monat vor dem Sieg der Revolution

In diesem Schicksalsjahr lebten Iranerinnen und Iraner zwei Leben in zwei verschiedenen Universen: Armeeoffiziere lasen mit schneidiger Stimme die offiziellen Dekrete im staatlichen Funk und Fernsehen vor, während BBC Persian von London aus die Aufrufe von Ayatollah Khomeini ans Volk verbreitete und über geplante Aktionen der Revolutionäre berichtete. Und auf den Straßen wurde geschossen und gestorben. Auch in diesen Tagen war das persische Wort bei der BBC.

Es war jene Zeit, als der Schah-Botschafter in London hauptsächlich damit beschäftigt war, den Sender zum Schweigen zu bringen. Vergeblich. Der Spottname „Ayatollah BBC“ stammt aus dieser Zeit.

BBC-TV und die Grüne Bewegung

Die neuen Machthaber zeigten sich aber keineswegs dankbar. Nur wenige Monate nach ihrer Machtübernahme wiesen sie den BBC-Korrespondenten aus. Später durfte der britische Sender nur sporadisch Reporter in den Iran schicken.

Zufall oder Kalkül, absichtlich oder ungewollt: Auch ihr persischsprachiges TV-Programm startete die BBC in einer historischen Phase. Es war 2008, kurz vor dem Ausbruch der sogenannten Grünen Bewegung nach der umstrittenen Wiederwahl Mahmud Ahmadinedschads. Wochenlang protestierten Millionen Menschen gegen den offensichtlichen Wahlbetrug. Bilder der Unruhen, Videos, die die Brutalität der Sicherheitskräfte zeigten, und endlose Talkshows über die Geschehnisse verschafften der BBC neue Geltung und Relevanz. Wieder sahen die Iranerinnen und Iraner den BBC Persian Service als markanten Wegweiser an einem Wendepunkt ihrer Geschichte.

Was macht die BBC heute?

Und eine Dekade später befindet sich der Iran wieder einmal an einem historischen Scheideweg, oder besser gesagt: in einer Sackgasse. Und wieder fragen sich viele: Wo steht der Service aus London? Unterschiedlicher und widersprüchlicher könnten die Antworten auf diese Frage nicht sein.

Für die Teheraner Machthaber ist BBC Persian eine Kooperation der Bösen schlechthin. Das Team in London schmiede ständig Komplotte gegen die Islamische Republik, das Programm sei ein Service der Spione, Konterrevolutionäre und Irregeleiteten. Per Gesetz hat man inzwischen jede Zusammenarbeit mit dem Sender unter Strafe gestellt, im Iran lebende Angehörige von BBC-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden belästigt, damit sie wiederum ihre Verwandten in London unter Druck setzen.

Doch auch viele oppositionelle Iranerinnen und Iraner kritisieren das persische BBC-Programm. Und in dieser Kritik hört man immer noch den Nachklang des alten Spottnamens „Ayatollah BBC“. In den Talkshows und Nachrichtensendungen des Persian Service träten regelmäßig Vertreterinnen und Vertreter und Anhängerinnen und Anhänger des Teheraner Regimes auf, sagen viele in der Auslandsopposition. Was die BBC mit Verweis auf  „Ausgewogenheit“ zurückweist.

Schwere Zeiten

Doch der BBC Persian Service verliert seine Alleinstellung in der iranischen Medienlandschaft. Die Gründe sind vielfältig. Auch dieser Dienst hat mit den Problemen zu kämpfen, mit denen alle öffentlich-rechtlichen Medien weltweit konfrontiert sind. Außerdem sind unterdessen finanzkräftige Mediengruppen aufgetaucht, die sehenswerte Programme in persischer Sprache anbieten. Und nicht zuletzt sind es die Social Media, die jedem TV- und Radiomacher das Leben erschweren. Mehr als zwei Drittel der Iranerinnen und Iraner sind täglich mehrere Stunden in den sozialen Netzwerken unterwegs.

© Iran Journal

Übernahme mit freundlicher Genehmigung vom Iran Journal

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